"Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert. Aber diese Nützlichkeit schwebt nicht in der Luft. Durch die Eigenschaften des Warenkörpers bedingt, existiert sie nicht ohne denselben. Der Warenkörper selbst, wie Eisen, Weizen, Diamant usw., ist daher ein Gebrauchswert oder Gut. Dieser sein Charakter hängt nicht davon ab, ob die Aneignung seiner Gebrauchseigenschaften dem Menschen viel oder wenig Arbeit kostet." (MEW 23, S. 50) Der Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur ist zwar allgemeine Bedingung einer jeden gesellschaftlichen Existenz von Menschen und insofern auch für die bürgerliche Gesellschaft, nicht aber ihr wesentlicher Zweck. Dennoch haften auch ihrer Arbeit die Gebotenheiten ihrer Natur als Lebenspflichtigkeiten an. Von da her enthält jeder Gebrauchswert auch eine überhistorische Bestimmtheit ihrer Produkte. Ein Gebrauchswert für sich wäre widersinnig, ein Unding, weil er nichts von sich selbst brauchen kann. Er verhält sich im Zweck eines einzelnen Brauchs, Gebrauchs und Verbrauchs durch und für Andere. Von außen hat er nichts außer sich, denn es gibt ihn nicht für sich, sondern immer nur für Andere, die ihn darob austauschen mit einem Gebrauchswert, den sie nicht mehr nötig haben. Von daher ist er nur einzelne Form eines Tauschwerts, den er im Warentausch als Wert für andere erlangt. Er hat seine Gesellschaft außer sich und ist somit eine wesentliche Eigenschaft von Waren, über die er sich in den Relationen seiner Tauschwerte bezieht. Seiner Natur entsprechend hat er einen Körper, einen Warenkörper, wodurch er im Warentausch für Andere gegenständlich ist. "Die Form eines Gebrauchswerts bringt das Arbeitsprodukt in seiner Naturalform mit auf die Welt. Es bedarf also nur noch der Wertform, damit es die Warenform besitze, d. h. damit es erscheine als Einheit der Gegensätze Gebrauchswert und Tauschwert. Die Entwicklung der Wertform ist daher identisch mit der Entwicklung der Warenform." (MEW 23, S. 148) "Der Warenkörper selbst, wie Eisen, Weizen, Diamant usw." stellt einen gesellschaftlichen Nutzen dar ohne den er keinem Bedürfnis auf dem Warenmarkt entsprechen kann. Er hat seinen Wert nicht dadurch, dass er als Produkt irgendeiner Arbeit erscheint, sondern als Gegenstand seiner gesellschaftlichen Austauschbarkeit, als Gegenstand von Bedürfnissen irgendeiner Art, als "ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache." (MEW 23, S. 49) Natur hat keinen Wert an sich. Nicht der natürliche Reichtum wirkt als Gebrauchswert. Davon sieht der Gebrauchswert schon vor jedem Warentausch ab. Jede Ware ist nur wertvoll, wenn und weil sie einen gesellschaftlich existenten Gebrauchswert hat, der die wechselseitige Gegenständlichkeit der Gebrauchsgüter im Warentausch bedingt. Als Arbeitsprodukt existiert er nur im Warentausch durch die bloße Eigenschaftlichkeit der Waren, dass sie darin einen Gebrauchswert für andere haben, der durch ihren Tauschwert veräußert wird, – dass sie also zwischen ihrem Dasein als Gebrauchswert und ihrem Tauschwert einen gesellschaftlichen Wert haben (siehe Dazwischensein), gesellschaftlich wert sind, weil sie hierüber ihren Nutzen reproduzieren und daraus zugleich ihren Preis durch ihren gesellschaftlichen Handel beziehen. Die Waren stellen auf dem Markt ihre Beziehungen in zweierlei Wertformen dar, die sich in jedem einzelnen Tauschakt allgemein vermitteln: Als Gebrauchswert in einer privaten Beziehung eines Nutzens für den einzelnen Gebrauch, als Tauschwert in der Beziehung ihres gesellschaftlichen Verhaltens, worin eine Ware den Wert darstellt, den sie im Warentausch durch eine andere hat. Der Gebrauchswert stellt also die einzelne Nützlichkeitsbeziehung von Menschen auf Waren als Nutzwert der Eigenschaften eines einzelnen Warenkörpers so dar, wie er im Warentausch verfügbar ist - ganz gleich ob er als unmittelbares Produkt menschlicher Arbeit wie Kleidung, Lebensmittel, Mobilität, Wohnung, Dienstleistung usw. oder als Rohstoff wie Grund und Boden, Eisen, Weizen Gold, Diamant usw. oder über die Lebenstrukturen vermittelte Beziehung auf die Produktionsverhältnisse, auf die Lebensverhältnisse der Arbeit, z.B. Infrastrukturen gehandelt wird. Er bezieht sich also auf den organischen Inhalt einer einzelnen Ware, wie sie als stoffliche Beziehung auf des Leben der Menschen nötig zu haben ist, weshalb von daher auf ihre Verkaufbarkeit spekuliert werden kann. Darin verwirklichen sich zugleich auch die gesellschaftlichen Notwendigkeiten als Mittel des Lebens überhaupt (siehe Lebensmittel), wie sie mehr oder weniger allgemein verlangt werden und durch die Gebrauchswerte zur Befriedigung von menschlichen Bedürfnissen irgendeiner Art nützlich und gesellschaftlich vermittelbar sind. Deshalb "schwebt diese Nützlichkeit nicht in der Luft" sondern steht in einer Not wendenden Beziehung zu einem oder vielen Menschen und ist daher der "stoffliche Träger" eines Tauschwerts, in dem sich die gesellschaftlichen Relationen seiner Einkaufs- und Verkaufsoptionen darstellt und abstrakt allgemein vermittelt. Der Gebrauchswert unterscheidet sich vom Tauschwert lediglich in der Beziehung der Menschen auf ihre Sachen, die im Einzelnen lediglich für ihren Gebrauch von privaten Nutzen ist und in ihrem allgemeinen Gebrauch oder Brauch als bloßes Quantum in den Beziehungen der gesellschaftlichen Verhältnisse, im Tauschhandel, im Warentausch nützt. "Endlich kann kein Ding Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. Ist es nutzlos, so ist auch die in ihm enthaltene Arbeit nutzlos ... und bildet daher keinen Wert." (MEW Bd. 23, S. 55) Die Nützlichkeit der Dinge resultiert aus der Beziehung der menschlichen die Bedürfnisse auf ihre Gegenstände und entspricht zunächst ihrer Sinnbildung, wie sie sich kulturell entwickelt hat. Von daher ist ein jeder einzelne Gebrauchswert ein gesellschaftliches Produkt, Moment einer gesellschaftlichen Wirklichkeit der Menschen. Auf dem Warenmarkt (siehe Warentausch) existiert er aber nur getrennt von seinem Gewordensein (siehe Teilung der Arbeit) und von daher isoliert als Produkt einer einzelnen nützlichen Arbeit - körperlich getrennt und von allen anderen Waren isoliert (siehe Teilung der Arbeit). Es hat von da her durch seine Verallgemeinerung über den Warentausch seinen Wert durch die isolierte Körperform seines Daseins als Ware auf dem Markt - eben als Produkt einer Privatarbeit. Und weil die Ware die Elementaform des gesellschaftlichen Reichtums der kapitalistischen Gesellschaft ist, verwirklicht er sich immer nur in einer allgemeinen Beziehung von Sinn und Nutzen vereinzelter Güter, die dort getauscht werden: In ihrer allgemeinen Wertform. Jeder Gebrauchswert ist von daher eine einzelne gegenständliche Gestalt des gesellschaftlichen Verhältnisses einer bewirtschafteten Kultur des Warentauschs, in der ein einzelner Nutzen, wo er für die Menschen sinnvoll ist, sich gesellschaftlich bewährt, in seiner gesellschaftlichen Form wahr wird. Von daher gibt es keinen Gebrauchswert an sich. Ein Ding ist nicht Gebrauchswert, es hat einen Gebrauchswert durch seine Nützlichkeit für Menschen, die darin einen gesellschaftlich verwirklichten Sinn vergegenständlicht finden und empfinden, den sie im Gebrauch für sich wahr machen. Aber als isolierte Gegenstände, als äußere Dinge zum Gebrauch schließen die Gebrauchswerte einander aus und können sich daher auch nicht unmittelbar ergänzen. Nur durch ihren Austausch verwirklichen sie ihren menschlichen Sinn und können diesen nur über ihren Tauschwert wahr machen und daher auch wahrnehmen. Weil sie sich frü sich genommen abstoßen können sie in Wahrheit nur durch eine Täuschung über den Austausch der Nützlichkeit ihrer einzelnen Eigenschaften außer sich gesellschaftlich bestätigen, zugleich sich aber im Wesen ihrer vereinzelten Nützlichkeit entäußern müssen (siehe auch Entwirklichung). Ihr Zusammenhang kann daher gesellschaftlich nur über ihren Tauschwert existieren. Über seine Preise müssen sie allerdings ihren Wert realisieren (siehe Wertrealisation). Ein Gegenstand ist die Form eines Produkts, worin die Beziehung einer Lebenstätigkeit als Lebensproduktion objektiv unzweifelhaft ihrem Subjekt gegenüber steht, Über jeden Zweifel erhaben ist ein Mensch durch seine Vergegenständlichung, durch den Gegenstand, den er erzeugt hat und an dem er findet, was seine Eigenschaften und Fähigkeiten darin für seine Empfindungen gegenständlich (objektiv) wahr gemacht haben und als Kulturgut auch bewahren (siehe Kultur). Darin wirkt auf den Menschen durch das zurück was von ihm und für ihn und durch ihn bestimmt, schön und gut für ihn ist. Schön und gut ist ihm aber zugleich, was ihm nützlich ist. Doch darin ist ihm sein Gegenstand äußerlich geworden, - ist ihm ein Gegenstand für Bedürfnisse irgendeiner Art, der ihm im Wesentlichen gleichgültig sein kann. Denn dieser hat den Grund seines Daseins nicht in ihm sondern außer sich, ausschließlich als Gebrauchswert für andere. Er bezieht sich nicht unmittelbar sinnlich auf Menschen, sondern nur durch einen Wert, den er erst über den Warentausch erfährt. Und einmal durch Kauf als Besitz erworben, verliert er seine Gegenständlichkeit in und durch seine Vernutzung. Die Nützlichkeit der Dinge formuliert sowohl die soziale Beziehung eines Produkts im Sinn und Zweck einer gesellschaftlich gültigen Arbeit als auch die stoffliche Bedingung eines gesellschaftlich existenten Dings, das einen Nutzen nicht nur für seinen einzelnen Besitzer, sondern vor allem auch für andere haben muss und hierfür produziert wird, um auf dem Markt eingetauscht zu werden und im Warentausch seinen Tauschwert zu erfähren. Ein solcher Nutzen existiert also wechselseitig und muss sich daher unentwegt in anderen Dingen so reflektieren lassen, wie es sich im Warentausch als gesellschaftliches Ding für den privaten Gebrauch durch Menschen objektiv verhält, worin es sich also subjektiv als gesellschaftliche Beziehung einer objektivierten Arbeit auf die Bedürfnisse der Verbraucher bezieht und von daher einen gesellschaftlichen Wert vermittelt. Der Gebrauchswert verwirklicht sich als Produkt einer Arbeit im Gebrauch durch die Bedürfnisse nach veräußerten Sachen und realisiert sich daher in der Einheit der Arbeit aus der Notwendigkeit eines Bedarfs, der sich im Warentausch als der private Pol der Tauschbarkeit und als Arbeitsprodukt als deren gesellschaftlicher Pol, als deren Verhältnisform, als Tauschwert darstellt. Ein Gebrauchswert kann daher nur durch den Gebrauchswert einer anderen Ware tauschbar sein, sich nur darin als Tauschobjekt verwirklichen. Er ist daher immer schon Gebrauchswert für andere und kann nur im Verhältnis zu anderen Gebrauchwerten wirklich da sein, sich in ihrnen als gesellschaftliches Verhältnis und Verhalten der Dinge als Sache der Menschen reflektieren, weil sie durch diese nur in ihrem gesellschaftlichen Verhältnis Sinn haben und Sinn machen, als stoffliche Verwirklichung ihrer Kultur da sind. Weil sie objektiv immer nur als Sinn für andere zugleich den Sinn ihrer Erzeugung, der gesellschaftlichen Arbeit als Inhalt des gesellschaftlichen Reichtums verwirklichen, sind die Menschen objektiv ihrem Gebrauch und Brauch unterworfen, während sie als Subjekte auf dem Markt auftreten. Gebrauchswert zu haben ist die soziale Eigenschaft seiner historisch bestimmten Naturalform. Dies ist also nicht eine bestimmte Natur als Produktform, sondern der natürliche Körper eines durch den Warentausch gesellschaftlich isolierten Nutzens, ein Warenkörper, der als gesellschaftliche Produktform objektiv bestimmt, als Objektform seiner Natur also formbestimmt ist und als diese den Reichtum einer Naturaneignung darstellt, die ihre gesellschaftlich Beziehung durch die gesellschaftliche Form ihrer Produktion verunmöglicht. Marx hat dies in der Diskussion zu James Mills Buch als "Elémens d'économie politique" als die Unmöglichkeit eines gesellschaftlichen Genusses durch die Privatform der Arbeit herausgearbeitet, was zugleich schon auf eine Emanzipation gegen diese Form drängt. "Gesetzt wir hätten als Menschen produziert: Jeder von uns hätte in seiner Produktion sich selbst und den anderen doppelt bejaht. Ich hätte 1. in meiner Produktion meine Individualität, ihre Eigentümlichkeit vergegenständlicht und daher sowohl während der Tätigkeit eine individuelle Lebensäußerung genossen, als im Anschauen des Gegenstandes die individuelle Freude, meine Persönlichkeit als gegenständliche, sinnlich anschaubare und darum über allen Zweifel erhabene Macht zu wissen. 2. In deinem Genuß oder deinem Gebrauch meines Produkts hätte ich unmittelbar den Genuß, sowohl des Bewußtseins, in meiner Arbeit ein menschliches Bedürfnis befriedigt, also das menschliche Wesen vergegenständlicht und daher dem Bedürfnis eines andren menschlichen Wesens seinen entsprechenden Gegenstand verschafft zu haben," (MEW 42, S.462 f) Von daher sind die Gebrauchswerte bloßer Inhalt einer politisch bestimmten Form des gesellschaftlichen Reichtums, die erst in ihren Verhältnissen als Ware gesellschaftliche Beziehungen eingehen. "Welches immer die gesellschaftliche Form des Reichtums sei, Gebrauchswerte bilden stets seinen gegen diese Form zunächst gleichgültigen Inhalt. Man schmeckt dem Weizen nicht an, wer ihn gebaut hat, russischer Leibeigner, französischer Parzellenbauer oder englischer Kapitalist. Obgleich Gegenstand gesellschaftlicher Bedürfnisse, und daher in gesellschaftlichem Zusammenhang, drückt der Gebrauchswert jedoch kein gesellschaftliches Produktionsverhältnis aus. ... Gebrauchswert zu sein scheint notwendige Voraussetzung für die Ware, aber Ware zu sein gleichgültige Bestimmung für den Gebrauchswert. Der Gebrauchswert in dieser Gleichgültigkeit gegen die ökonomische Formbestimmung, d.h. der Gebrauchswert als Gebrauchswert, liegt jenseits des Betrachtungskreises der politischen Ökonomie.*) In ihren Kreis fällt er nur, wo er selbst Formbestimmung. Unmittelbar ist er die stoffliche Basis, woran sich ein bestimmtes ökonomisches Verhältnis darstellt, der Tauschwert. In seiner historischen Wirklichkeit ist der Gebrauchswert ein gesellschaftlich bestimmtes Objekt menschlicher Bedürfnisse in der Form, in der er gesellschaftlich existiert. In der Warenform existiert er als Privateigentum. Er wird geschaffen oder in der Natur gefunden, um als Ware irgend ein menschliches Bedürfnis im Einzelnen zu befriedigen, das ihn auch nur einzeln konsumieren kann. Er ist also kein unmittelbar natürliches Produkt, so wie auch eine ebenso hiernach bestimmte nützliche Arbeit als Privatarbeit nicht eine wirklich allgemein nützliche Arbeit ist, weil sie immer schon einer besonderen gesellschaftlichen Bedingung des Lebens, einer durch das Privateigentum formbestimmten Arbeit folgt. Jeder Gebrauchswert wechselt mit den gesellschaftlichen Bedingungen der Geschiche, solange der Nutzen der Produkte von dessen Produktion getrennt erscheint (siehe auch Teilung der Arbeit). Der Gebrauchswert ist also die gesellschaftlich bestimmte Naturalform, in der die Waren auf dem Markt in ihrer gleichgültigen Bezogenheit für ihre Käufer im Einzelnen gültig gemacht werden. Für den Produzenten ist daher jeder Gebrauchswert immer ein Gebrauchswert für andere, wie jeder derselben ausschließlich und isoliert durch einander Gebrauchswerte sind. Deren Wert verkörpert lediglich ein allgemeines Verlangen aus irgenwelchen ganz einzeln bestimmten Bedürfnissen, also nichts Unmittelbares, sondern nur über den Markt Vermitteltes, Brauchbares, das ihren Nutzen in einer geschichtlich bestimmten Geselllschaft ausmacht. Dort erscheint er als bloße Tatsache seines Daseins als Arbeitsprodukt irgendeiner Art, also ohne eigene Qualität, wohl aber als Inhalt des gesellschaftlichen Reichtums, der durch diese Arbeit entstanden ist. Nicht der Gebrauchswert selbst, aber die Gebrauchswert bildende Arbeit ist als nützliche Arbeit immer eine unabhängige Existenzbedingung des Menschseins, weil und soweit sie hierfür zeitgemäß brauchbare, also nützliche Dinge erzeugt, so wie dies auch in der Gestalt von Gebrauchswerten in der bürgerlichen Gesellschaft verwirklicht sein muss. Menschliche Arbeit ist immer eine "unabhängige Existenzbedingung des Menschen", die wirtschaftlich und also nützlich sein sollte, nicht aber eine nütziche Arbeit, die immer nur Nutzen zu produzieren hat, weil sie auch immer schon Sinnbildung seiner Kulturgeschichte ist: "Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln. (MEW 23, S. 57) Menschliches Leben beruht wie alles Leben auf einem natürlichen Stoffwechsel, der sich in der menschlichen Geschichte unentwegt in den Lebensinhalten von Bedürfnissen und Arbeit der Menschen verändert. Hierbei ist Arbeit die Bewegung als Veränderungsprozess eigenen Seins, Selbstveränderung des Menschen durch seine Selbstvergegenständlichung, Lebensprozess einer gegenständlichen Sinnbildung in seiner und durch seine Arbeit, der Bewegungsform seines Lebens. Gebrauchswert stellt die Verfügung zum isolierten Gebrauch und Verbrauch eines gesellschaftlich und gschichtlich vorhandenen Nutzens eines Gebrauchsguts dar. Es ist der wirtschaftlicher Begriff zu einer objektiven Eigenschaft der Nützlichkeit von Waren auf dem Markt, ganz gleich, welchen Sinn diese für den Menschen darstellen, welcher Kultur sie entstammen und welchem subjektiven Bedürfnis sie im Einzelnen entsprungen sein mögen oder entsprechen. Wesentlich ist, dass dieser Sinn im Nutzen benötigt, gebraucht und empfunden wird, dass er also die Nützlichkeit eines Dings, das als Ware gehandelt wird, substanziell bestimmt und durch seinen Körper in Raum und Zeit erfüllt, solange es auf dem Markt existiert. Mit seinem Verbrauch wird das Ding als Ganzes wertlos und geht in den Stoffwechsel mit seiner Natur unter, ganz gleich, ob diese körperlich oder geistig, wirtschaflich oder kulturell bestimmt ist. "Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich die stofflichen Träger des - Tauschwerts." (MEW 23, Seite 50) Durch die Verfügung über den Nutzen von Waren, über ihren Kauf eignet sich der Käufer deren gesellschaftlich entstandenen Sinn als Sinn und Zweck seines persönlichen Nutzens, als Privateigentum an. Gebrauchswert hat ein Gebrauchsgut, das seinen Nutzen in Warenform an jeder einzelnen Ware, getrennt von jeder anderen Ware, also isoliert für einzelne Menschen bietet und durch den Warentausch gesellschaftlich angeeignet wird. Aber er bleibt auch danach privat für den Warenbesitzer. Auch als körper eines gesellschaftlichen Verhältnisses, in der körperform der Ware, als Warenkörper, der privat angeeignet wurde, als bloßes Privateigentum, hat er dem Inhalt nach nichts mit dem Tausch im Sinn und auch keinerlei Beziehung zum Tauschwert der Ware. Aber körperlich ist er dessen Bedingung und Grund für den Tausch verschiedener Güter. Gebrauchswerte befinden sich als Angebote für den Konsum, auf dem Markt, für den dort alle Waren zirkulieren, ganz gleich, was ihre Produktdion bestimmt haben mag. Gesellschaftlich ist es beim Warentausch gleich, für welchen Menschen welcher Gebrauchswert nützlich oder wofür er geschaffen ist oder gebraucht wird. Allgemein ist er für verschiedene Zwecke brauchbar, also in irgendeiner Art nützlich, ganz gleich ob schön oder hässlich, menschlich oder unmenschlich, sachlich oder dem Geist dienlich. Er dient lediglich als körper, der als Stoff einer nützlichen Anwendung, dem Nutzen einer Sache zur Vernutzung gebraucht und verbraucht wird und also zwar als Sache existiert, die für den Warentausch geschaffen wurde, für sich genommen aber zugleich sich gleichgültig auf jede wirkliche Sache bezieht. Dem Inhalt nach vergegenständlicht er menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten, menschliche Kultur überhaupt in einem Ding, das ohne wirkliche Beziehung hierauf existiert. Immerhin liefert er schon als reiner körper das gesellschaftliche Material des geschichtlich entwickelten Lebensstandards einer jeden Ware (siehe auch Warenkörper). Und durch die Allgemeinform der Waren im Warentausch, durch ihre abstrakte Allgemeinheit wird er Gebrauchswert selbst das gesellschaftliche Material, worin sich der Wert der Waren allgemein darstellt. Nur dadurh verkehrt sich eben dieses Verhältnis der Äquivalentform, der Geldform, selbst zu einer Naturalform, die den Warenfetischismus begründet. Diese allgemeine Eigenschaft des Gebrauchswerts ist oft nicht wirklich verstanden worden, weil hiernach über eine verkehrte Welt nachzudenken wäre, deren Strukturen nicht das sein können, was sie sind, was sie widersinnig sein lässt. Sehr fatal für das Begreifen der kapitalistischen Lebensverhältnisse der Menschen war der Strukturalismus der marxistischen Linken, deren radikales Formprinzip besonders durch die Wertkritik als "postmarxistische" Erneuerung eine ebenso radikale Form einnahm und von da her besonders ausdrücklich die Ausschaltung des Gebrauchswerts aus dem Begriff des Kapitals eingefordert hat. Robert Kurz glaubte mit der fundamentalen Abweisung des Gebrauchswerts in seinem Text zum "Abschied vom Gebrauchswert" eine neue Basis für die reine Ideologiekritik der negativen Dialektik von T.W.Adorno gefunden zu haben, mit der die marxistische Dialektik wieder mal in eine neue Denkform des Tolitarismus auf der Suche nach der "Wahrheit des Lebens" gebracht wurde. So begründet sich in dieser Diskussion wohl auch die ungeuerliche Arroganz der Wertkritik (in der Gestalt von Robert Kurz: Neu ist nicht die Thematik. Neu ist die Großspurigkeit, mit der von Seiten einer so genannten Wertkritik über deren geschichtliche Inhalte hergezogen wird - eben so, als sei dies nur die Formsache einer Begriflichkeit, die einfach nur gedankenlos gewesen wäre. Man habe nicht begriffen, dass die Arbeit der bewegten Arbeitsleute gar nicht konkret existiere sondern bloß abstrakt sei, die als eine "Kopfgeburt" des bürgerlichen Verstandes zu einer unmittelbaren materiellen Gewalt entwickelt worden wäre. Für eingefleischte Ideologiekritiker bot dies natürlich einen neuen Standort ihres kritischen Selbstbewusstseins als Selbstbewusstseins ihrer Ideologiekritik in der Redundanz ihrer kritischen Kritik, die sich als Besserwisserei auf dem Fndus der Negativen Dialetik Adornos und der Antisemitismuskritik Moishe Postones zu einer so schlichten wie schlechten Negation der marxistischen Theoriebildung verbildet hatte: Es sei nämlich ganz einfach: Es gibt nur das Abstrakte! Das könnte wohl kein Verstand erklären , wenn er sich nicht auf antike Texte von Robert Kurz und seine sonderbare Marx-Rezeption berufen würde. Dafür musste z.B. der Gebrauchswert der Waren, der nach Marx immerhin die reale Erscheinungsform des Werts ist, zu einem einzelnen und zufälligen Umstand des Warentauschs umgedacht werden - eben so, wie die Tauschwerte als Preise von Waren auftreten. Und schon ist die Grundlage der Kritik der politische Ökonomie von Marx, der Unterschied von Tauschwert und Wert aus der Welt. Marx hatte diesen Unterschied für den Tauschwert ja selbst zur Genüge verdeutlicht und hat gezeigt, wie sich eine Abstraktion durch ihren Widersinn auch darstellt: "Der Tauschwert erscheint zunächst als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art austauschen, ein Verhältnis, das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinsêque) also eine contradictio in adjecto.." (MEW Bd. 23, S. 50 f): Erst durch die reine Quantifizierung von Relationen konnte die Frage beantwortet werden, was ihren Inhalt ausmacht. Der Gebrauchswert von Waren, der in seinem gesellschaftlichen Verhältnis nur wie ein zufälliger Umstand des Warentauschs auftritt, kann nur abstrakt vermittelt werden - natürlich ohne dass hierdurch seine Matrialisstät aufgelöst wird. Er kann aich auch als Gebrauchswert einer augeschlossenen Ware darstellen: als Geld. Doch das Geld als allgemeine Äquivalentform kann ohne den Gebrauchswert überhaupt nichts wert sein. So wird der Gebrauchswert zur Erscheinungsform des Werts: "Die erste Eigentümlichkeit, die bei Betrachtung der Äquivalentform auffällt, ist diese: Gebrauchswert wird zur Erscheinungsform seines Gegenteils, des Werts .Die Naturalform der Ware wird zur Wertform." (MEW 23, S. 70f) Aber wenn auf die Natur der Sache und auf deren Entäußerung kein Gedanke verschwendet werden soll, dann wird auch die Arbeitskraft selbst zu einer bloßen Wertabstraktion. Die Lohnarbeit ist dann von der durch den Arbeitslohn bezahlten Arbeit unmittelbar zu einer abstrakten Arbeit aufgelöst, so als ob der Lohn als Geldbetrag selbst schon abstrakt menschliche Arbeit darstellen könnte (siehe hierzu auch Monetarismus). Und die Arbeit der Menschen selbst musste aus der Beschreibung ihrer Naturbedingtheit und einem hieraus schon immer nötigen Aufwand entfernt und zu einem Frondienst umgedacht werden, den es nur im Kapitalismus geben würde. Der Kapitalismus selbst sollte eben nur eine Gedankenabstraktion sein, die real, also unmittelbar zu einer Realabstraktion geworden sei, die das eigentliche Leben verfälschen und enttäuschen würde, solange die Menschen von ihrem "fetischisiertes Bewusstsein" (siehe hierzu Warenfetischismus) nicht ablassen würden. Die penetrante Wiederholung, dass es sich in Wahrheit nur um die Wertverwertung einer Abstraktion handele, sollte jeden konkreten Gedanken erschlagen, bevor er überhaupt auftreten konnte. So bedurfte die Abstraktion auch keinerlei körperliche Existenz, keinen Warenkörper und keinen Stoffwechsel der Arbeitskraft und auch keiner Technologie der Geldverwertung, keinerlei natürliches Material überhaupt, an dem sie als Naturalform einer real wirksamen Formbestimmung ihre Natur aus der Abstraktionskraft ihrer Absichten bestimmen könnte. Diese allgemeine Eigenschaft des Gebrauchswerts ist oft nicht verstanden worden, weil hiernach über eine verkehrte Welt nachzudenken wäre, deren Strukturen nicht das sein können, was sie sind, was sie widersinnig sein lässt. Sehr fatal für das Begreifen der kapitalistischen Lebensverhältnisse der Menschen war der Strukturalismus der marxistischen Linken, deren radikales Formprinzip besonders durch die Wertkritik als "postmarxistische" Erneuerung eine ebenso radikale Form einnahm und von da her besonders ausdrücklich die Ausschaltung des Gebrauchswerts aus dem Begriff des Kapitals eingefordert hat. Robert Kurz glaubte mit der fundamentalen Abweisung des Gebrauchswerts in seinem Text zum "Abschied vom Gebrauchswert" eine neue Basis für die reine Ideologiekritik der negativen Dialektik von T.W.Adorno gefunden zu haben, mit der die marxistische Dialektik wieder mal in eine neue Denkform des Tolitarismus auf der Suche nach der "Wahrheit des Lebens" gebracht wurde: "Wir haben ihn so geliebt, den Gebrauchswert. Schon immer war er in der Kritik der politischen Ökonomie die Lieblingskategorie der Linken. Für den Traditionsmarxismus, der sich einer positivistischen Lesart der Marxschen Theorie verschrieben hat, handelt es sich zwar beim gesamten Begriffsapparat des "Kapital" um positive, ontologische Definitionen. Kritik und gesellschaftliche Umwälzung sollen auf dem Boden dieser Kategorien stattfinden, um sie in einer vernünftigeren, menschenfreundlicheren Weise zu regulieren statt sie abzuschaffen. Aber dem Begriff des Tauschwerts haftete trotzdem immer etwas leicht Anrüchiges an. Allein der Gebrauchswert schien sich im Stand der historischen Unschuld zu befinden. "Gebrauchswertorientierung" war deshalb das Zauberwort, um sich trotz Akzeptanz der Warenproduktion ein transzendierendes Motiv in die Tasche lügen zu können." (Robert Kurz, erschienen im Neuen Deutschland am 28.5.2004) Marx hatte schon zu seiner Zeit gegen die zeitgrnössischen "Kompilatoren" mit ihrer "Verliebtheit" in den Gebrauchswert in ihren Diensteifer verwiesen und dies auch vermerkt. Es hätte nicht der Wertkritik des Robert Kurz sondern nur einer gründlicheren Marxlektüre bedurft, um dies nachzuvollziehen. *"Dies ist der Grund, warum deutsche Kompilatoren den unter dem Namen Gut fixierten Gebrauchswert con amore (mit Lust) ebnhandeln." (MEW 13, Seite 16, Fußnote) Aber alles, was den Gebrauchswert ausmacht, musste in der Argumentation der Wertkritik ausgegrenzt werden, um die Formbestimmung seiner Naturalform als Erscheinungsform des gesellschaftlichen Werts auszuschließen, um also überhaupt die gesellschaftliche Natur des Warenfetischismus zu mystifizieren, und ihn sich ideologiekritisch anzueignen. Marx konnte stattdessen bei der Entfaltung der Wertform der Ware gerade nachweisen, dass es gerade nur die Formbestimmung seiner Natur, die organische Substanz des Warenkörpers ist, die ihre Entfremdung als Enteignung der Menschen begründet, weil die Geldform den "Gebrauchswert .. zur Erscheinungsform seines Gegenteils, des Werts" (MEW 23, 70) werden lässt, den Gebrauchswert durch seine Naturalform zur "Erscheinungsform des Werts" verkehrt. Und nur dadurch war die ihn begrenzende Substanz der Nutzbarkeit und Vernutzung überhaupt auch als inhaltliches Moment seiner Überwindung begreifbar. Die Elementarform des "Reichtums der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht", existiert eben in ihrer Wirklichkeit nur durch ihre Körpergestalt, hat den Gebrauchswert zum allgemeinen Inhalt, durch den die Entfremdung des ganzen gesellschaftlichen Verhältnisses als Entäußerung des Lebens, als Formbestimmung seiner Natur überhaupt erwiesen werden kann (so Marx). Und nur deshalb kann sie den natürlichen Schein der gesellschaftlichen Form der Verhältnisse bewirken, weil es tatsächlich ihre Natur, ihre Naturalform ist, die durch ihren Gebrauchswert im Warentausch einen Reichtum vermittelt, der in seiner abstrakten Allgemeinform nur durch ihre Formbestimmung verwirklicht wird, die sie verrückt macht. Es ist nicht die Geldform als solche, die den Warenfetischismus als natürlichen Schein der Verhältnisse ausmacht. Es ist die Natur der Gebrauchswerte, die in Wahrheit nur durch ihre Formbestimmung verrückt sind und den Menschen ihre gesellschaftlichen Verhältnisse als bloß sachliches Verhältnis der Personen erscheinen lässt, die "den Menschen die gesellschaftlichen Charaktere ihrer eigenen Arbeit als gegenständliche Charaktere der Arbeitsprodukte selbst, als gesellschaftliche Natureigenschaften dieser Dinge zurückspiegelt, daher auch das gesellschaftliche Verhältnis der Produzenten zur Gesamtarbeit als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Gegenständen" (MEW 23, 86). Denn nicht das Geld an sich begründet den Tausch, auch wenn es die politische Macht der Ausbeutung von Menschen bestimmt und die Möglichkeit ihrer Verwertung eröffnet, sobald es durch die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Beziehung der Gebrauchswerte als allgemeine Wertform wirksam wird. Es ist die Natur des Warenkörpers, welche die Produktion von Wert und Mehrwert durch den Gebrauchswert bewirkt, die Ohnmacht der organischen Zusammenhänge erwirkt und sich die Natur der Arbeitskraft als Bildnerin von Reichtum zu eigen macht, indem sie sich ihre unbezahlte Arbeit auf der Grundlage ihrer hiervon abhängigen Existenz aneignet. Und es ist auch in der Zirkulation des Geldes sein Gebrauchswert, der erst im Kredithandel seine kapitalistische Hochform einnimmt und Verschuldung zum Durchsatz der Kapitalmacht befähigt. Marx stellte die Naturalform der Ware als Gebrauchswert ausdrücklich an den Anfang seiner Analyse der Ware, weil nur durch diese Form jedwedes Wertverhältnis in Gang gesetzt wird, bevor es mit seiner Formbestimmung durch den Doppelcharakter des Tauschwerts die Verhältnisse beherrschen kann: "Durch die Eigenschaften des Warenkörpers bedingt, existiert sie nicht ohne denselben. (MEW 23, S. 50) Der Warenkörper existiert also nicht durch sich selbst, hat keinen Sinn, den er durch sich verkörpert, sondern lediglich einen Nutzen, der dem Verbrauch dient, vernutzt werden kann, also in seinem stofflichen Dasein zu gebrauchen und zu verbrauchen ist und hierfür zum Warentausch angeboten wird. Er existiert dabei also nur durch anderes, durch Dinge oder Dienste (siehe Dienstleistung), die von einer Hand, der sie nichts nützen, in die Hand übergehen, der sie nützlich sind. Gebrauchswert unterstellt den Tausch und die Austauschbarkeit von Gegenständen und ist von daher auch immer nur durch seinen isolierten Nutzen gegenständlich, so wie auch die einzelne nützliche Arbeit, die ihn geschaffen hat. In dieser doppelt bestimmten Gegenständlichkeit existiert jeder Gebrauchswert in zweifacher Bestimmung, die bereits von Aristoteles erfasst worden war, den Marx auch zitiert: "Denn zweifach ist der Gebrauch jedes Guts ... Der eine ist dem Ding als solchen eigen, der andre nicht, wie einer Sandale, zur Beschuhung zu dienen und austauschbar zu sein. Beides sind Gebrauchswerte der Sandale, denn auch wer die Sandale mit dem ihm Mangelnden, z.B. der Nahrung austauscht, benutzt die Sandale als Sandale. Aber nicht in ihrer natürlichen Gebrauchsweise. Denn sie ist nicht da des Austausches wegen. Dieselbe Bewandtnis hat es auch um die andern Güter." Aristoteles, "De Republica", L. I, C. 9 (edit. I. Bekkeri, Oxonii 1837),zitiert nach Marx in MEW 13, Seite 15, Fußnote 1). Diese Formbestimmung, die der Gebrauchswert durch seine doppelte Bestimmtheit im Warentausch hat und dort auch erfährt, macht ihn zu einem allgemein gleichgeltenden Inhalt des gesellschaftlichen Reichtums, der darin lediglich als natürliches Residuum anwesend ist, als bloße Substanz ohne jeden inhaltlichen Bezug, die für die gesellschaftliche Formbestimmung des Gebrauchswerts ein Wesen verwirklicht, das gleichgültige Beziehungen eingehen kann und diese für seine gesellschaftliche Allgemeinheit eingehen muss. Als für sich selbst gleichgültiger Inhalt fällt er aus der politischen Ökonomie heraus, die alle Tauschverhältnisse durch ihre politische Form bestimmt, durch die der Gebrauswert selbst als Tauschwert erscheint - aber nicht unstofflich, sondern immer durch die Abstraktion von seinem Inhalt, durch seinen praktischen Gehalt als Tatsache seiner Entstehung (siehe auch abstrakt menschliche Arbeit) auf alle anderen Waren bezogen, die sich mit ihm austauschen lassen: "Welches immer die gesellschaftliche Form des Reichtums sei, Gebrauchswerte bilden stets seinen gegen diese Form zunächst gleichgültigen Inhalt. Man schmeckt dem Weizen nicht an, wer ihn gebaut hat, russischer Leibeigner, französischer Parzellenbauer oder englischer Kapitalist.." (MEW 13, S.15f) Indem der Gebrauchswert selbst nicht nur in seiner isolierten Form bestimmt, sondern zugleich auch Träger seiner Formbestimmung ist, reflektiert er sich in anderer Ware auch nur gleichgültig und vermittelt dieser in seiner verallgemeinerten Beziehung auf alle anderen Waren, in seiner allgemeinen Gleichgültigkeit gegen ihre bestimmten Inhalte ihren Tauschwert. Es ist schließlich in dieser Gesellschaft nur Warentausch selbst der alle Arbeiten und Bedürfnisse verbindet, die er in ihrer Isolation zu einander vermittelt (siehe Teilung der Arbeit) und von daher die Natur des Gebrauchswerts auch nur durch seine damit vermittelte Formbestimmung - in seiner isolierten Form als bloß nützliches Ding - natürlich erscheinen lässt, wodurch das gesellschaftliche Wesen der Gebrauchswert schaffenden Arbeit auf dem Markt nur noch als Dasein einer gesellschaftlichen Verausgabung einen Wert schlechthin hat, lediglich abstrakt menschliche Arbeit vermittelt und verwirklicht. "Die Produktion von Gebrauchswerten oder Gütern ändert ihre allgemeine Natur nicht dadurch, dass sie für den Kapitalisten und unter seiner Kontrolle vorgeht. Der Arbeitsprozess ist daher zunächst unabhängig von jeder bestimmten gesellschaftlichen Form zu betrachten. ... Indem er durch diese Bewegung auf die Natur außer ihm wirkt und sie verändert, verändert er zugleich seine eigne Natur. Er entwickelt die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft das Spiel ihrer Kräfte seiner eignen Botmäßigkeit. (MEW 23, 192) Man mag einen körper überhaupt nur wie eine Raumgestalt ansehen; ihn gibt es aber nicht wirklich in solcher Abstraktion, weder rein stofflich als tote Materie, noch in seiner Natur als lebendige. Ein körper ist für den Menschen immer organisch, weil er für seinen Stoffwechsel nötig und somit seinem Selbsterhalt als Mittel und Maß seiner Bildung und Entwicklung unabdingbar ist. Er verkörpert eine Lebenssubstanz, die vielerlei Beziehungen materiell so gestaltet, wie sich darin deren Lebenszusammenhalt als Sinn für sich darstellt. Er ist die räumliche Gestalt einer Sache oder eines Organismus, der ohne diese Beziehung nicht sein kann. Von daher ist er eine Gestalt ihres Raums. Als Form eines Organismus ist er Sinnesform, Form eines Sinneszusammenhangs, die ihren Sinn auch in wirklichen Beziehungen darstellt und ausdrückt und auch hiervon beeindruckbar ist. Von daher ist ein körper ein Ganzes, wenn auch nicht unabhängig von anderen körpern, auch nicht unabhängig von Geist (siehe Leib-Seele-Problem) und den Gestaltungen der Kultur. Spricht man aber nur von körper, so wird meist hiervon abstrahiert. Der organische körper als solcher, also körper für sich genommen, ist aus seinen Beziehungen und damit aus seiner Wirklichkeit herausgenommen, abstrakter Leib, Sinnesgestalt als Gestalt bloßer Anwesenheit von Sinn, gleich, welchen Sinn diese hat, also nur Tatsache, dass sie Sinn haben muss. körper für sich ist die abstrakte Form von Sinn, Sinn ohne wirklichen Sinn, gleichgültiger Sinn, der körperlich als rein sinnliche Form und Funktionalität begriffen ist, aber dadurch bestimmt ist, dass er Sinn ausdrücken kann. Von daher ist der körper immer als sinnliche Gestalt von dem zu verstehen, was sich zugleich hiervon abstrahieren lässt, wie etwa der Warenkörper des Geldes: "Der körper der Ware, die zum Äquivalent dient, gilt stets als Verkörperung abstrakt menschlicher Arbeit und ist stets das Produkt einer bestimmten nützlichen, konkreten Arbeit.ââ¬Å (Marx, MEW 23, S. 72) körper ist schlechthin Träger aller Wirklichkeit, weil er immer Form für sich ist und von daher auch wirksame Beziehungen vermitteln kann, also allen Verhältnissen zugrunde liegt, auch wenn deren Inhalt formbestimmt, also nur für sich körper ist. Am Gebrauchswert hat Marx dies ausführlich abgehandelt, um dem entgegenzutreten, was schon zu seiner Zeit in Mode war: Die idealistische Fassung eines theoretischen Wesens, das völlig getrennt von seinem sinnlichen Dasein, von dem wirklichen - und also körperlichen - Prozess seiner Geschichte zu begreifen sei. Am Gebrauchswert, der allein die Nützlichkeit der Dinge an der Ware selbst ausdrückt, kann diese Nützlichkeit sich nur in einem Verhältnis ausdrücken, worin er als Ding, dessen körperliche Beziehung zu den Menschen beständig wechselt, als Formwechsel des Dings erscheint. Der Gebrauchswert entsteht durch die körperliche Funktion eines organischen Dings, durch seine Natur; er stellt aber nur die formale Beziehung, nämlich die auf seine isolierte Nützlichkeit, auf seine private Form dar. Was er gesellschaftlich bewirkt, das entsteht aus dem, was daran organisch ist. In der Hand des Konsumenten wird dieses Ding einverleibt und somit als Gebrauchswert verwirklicht, weil es hier seinen Gebrauchswert nur in der Konsumtion verwirklicht. Ist es in der Hand des Produzenten, so geht es in die Produktion ein, verwirklicht sich in der Bildung der Produkte, dem gesellschaftliche Reichtum, den menschliche Produktion bildet und entwickelt. Und diese verschiedene Daseinsweise des Dings - einmal in der privaten Konsumtion zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, ein ander Mal in der gesellschaftlichen als produktive Konsumtion - drückt sich daher in der Ware auch nicht als identische Beziehung der Menschen auf ihre Dinge, sondern als unterschiedene Beziehung der Menschen zu den Dingen und damit auf die Formverwandlung und den Formwechsel der Dinge selbst aus. In seinem Dasein als Ware unterscheidet sich das Ding zwar in seiner körperlichen Eigenschaft und tritt hierdurch in eine gesellschaftliche Beziehung. Diese wird aber zugleich aus dem Kreis der politischen Ökonomie ausgeschlossen, im Jenseits der ökonomischen Verhältnisse aufgezehrt. Es verändert sich wohl aber in seinem Dasein als Ding für den Warentausch: "Brot z.B. in dem Übergang aus der Hand des Bäckers in die Hand des Konsumenten ändert nicht sein Dasein als Brot. Umgekehrt: erst der Konsument bezieht sich auf es als Gebrauchswert, als dies bestimmte Nahrungsmittel, während es in der Hand des Bäckers Träger eines ökonomischen Verhältnisses, ein sinnlich übersinnliches Ding war. Der einzige Formwechsel, den die Waren in ihrem Werden als Gebrauchswerte eingehen, ist also die Aufhebung ihres formellen Daseins, worin sie nicht Gebrauchswerte für ihren Besitzer, Gebrauchswerte für ihren Nicht-Besitzer waren." (MEW 13, S.29) "Indem die Waren nicht als menschliche Gegenstände existieren, werden ihre Gebrauchswerte auch nicht gesellschaftlich wahr, sondern allein im Zustand eines Konsums, der voraussetzt, daß alle Dinge äußere Gegenstände sind, daß also die menschlichen Gegenstände sich in einer allseitigen Entäußerung befinden, als Waren existieren: "Das Werden der Waren als Gebrauchswerte unterstellt ihre allseitige Entäußerung, ihr Eingehen in den Austauschprozeß, aber ihr Dasein für den Austausch ist ihr Dasein als Tauschwerte. Um sich daher als Gebrauchswerte zu verwirklichen, müssen sie sich als Tauschwerte verwirklichen." (MEW 13, S.29) Man sieht: körperlich unterscheidet sich ein Ding im Gebrauchswert nicht in seiner Beziehung auf den Menschen, aber es ist nicht durch den Gebrauchswert menschlich, weil es darin nur seinen körper für den Markt hat, weil es eben in einer Form, einer Warenform bestimmt ist, die seiner gesellschaftlichen Wirklichkeit entspringt, einer Wirklichkeit, die vom körperlichen Dasein der menschlichen Beziehungen abstrahiert. Marx geht ausdrücklich nicht von einer bestimmten menschlichen Beziehung im Gebrauchswert aus, sondern von einer allseitig entäußerten Beziehung, in welcher die Waren als Gebrauchswerte dann für den Menschen gelten, wenn sie ââ¬â wie wir jetzt sagen können ââ¬â sich bereits als Tauschwerte verwirklicht haben. Dies erst macht ein Ding zu einem quasi theoretischen Gegenstand. Es existiert hier nicht körperlich für die Menschen, auch wenn es getrennt von allen Dingen, also in der Form geteilter Arbeit für die Menschen körperlich da sein muss, damit es auch gekauft wird. Indem die Waren nicht als menschliche Gegenstände existieren, werden ihre Gebrauchswerte auch nicht gesellschaftlich wahr, sondern allein im Zustand eines Konsums, der voraussetzt, daß alle Dinge äußere Gegenstände sind, daß also die menschlichen Gegenstände sich in einer allseitigen Entäußerung befinden, als Waren existieren: "Um als Gebrauchswert zu werden, muß die Ware dem besonderen Bedürfnis gegenübertreten, wofür sie Gegenstand der Befriedigung ist. Die Gebrauchswerte der Waren werden also als Gebrauchswerte, indem sie allseitig die Stellen wechseln, aus der Hand, worin sie Tauschmittel, übergehen in die Hand, worin sie Gebrauchsgegenstände. Nur durch diese allseitige Entäußerung der Waren wird die in ihnen enthaltene Arbeit nützliche Arbeit. In dieser prozessierenden Beziehung der Waren aufeinander als Gebrauchswerte erhalten sie keine neue ökonomische Formbestimmtheit." (MEW 13, S.29) Gebrauchswerte sind ihrer körperlichen Natur gemäß Gegenstände für Menschen, aber der Gebrauchswert als solcher existiert in seiner isolierten Einzigartigkeit als Ware, die zum Kauf geboten wird, wie eine zweite Natur an den Dingen, die getauscht werden (siehe Warenfetisch), weil in dieser Form etwas nur in der Gleichgültigkeit gegen seinen sinnlichen Gehalt existieren kann. Nützliche Dinge gibt es schon immer von Natur aus und aus vielen Zufällen heraus für Menschen und Tiere. Sie müssen nicht unbedingt vermarktet werden. Sie haben von Natur aus keinen notwendigen Gebrauchswert an sich, sofern sie nicht auf den Markt kommen und sich im Warentausch in die Beziehung zu einem Käufer versetzen lassen. Erst auf dem Markt ensteht durch die Warenform ihr sinnlich isolierter Nutzen, der sich auf ebenso isolierte Bedürfnisse nach seinem Nutzen bezieht. Der Gebrauchswert selbst kann eben nur durch die Nützlichkeit eines Warenkörpers dem Gebrauch dienen, also nur der einer Sache oder einer Dienstleistung sein, die getrennt von ihrem Sinn von den Verkäufern im Zweck ihres Geldes angeboten und von den Käufern für ihre privaten Nutzungszwecke erstanden wird. Der Gebrauchswert wird entweder produziert oder stellt durch Tradition oder Recht ein bestimmtes Eigentum dar, gleich, ob der Gebrauch selbst ein bestimmter Zweck seiner Erzeugung war und gleich, wodurch das Bedürfnis nach ihm entstanden ist. Wesentlich ist, dass ein Gut auf den Markt kommt und für Menschen entweder von Natur aus nützlich ist oder ihr Nutzen von ihnen produziert wird. Sein Nutzen ist eine natürliche Form, in der darüber verfügt wird. Das aber ist lediglich eine stoffliche Voraussetzung, nicht sein Gehalt (siehe auch Stoff pro Arbeit). Nicht die Produktion bestimmt den Gebrauchswert. Indem sie durch die Arbeit von Menschen Gebrauchswerte für den Markt erzeugt, erzeugt sie einen Marktwert, je nach dem, was sie nützlich sein lässt, und was sie von daher gesellschaftlich darstellt, wonach gefragt ist. Die Arbeit selbst mag auch Sinn bilden. Doch von diesem wird ausdrücklich abstrahiert, wenn ihre Produkte auf den Markt kommen. In dieser Gesellschaftsfom entsteht daher auch kein gesellschaftlicher Sinn, ebenso wenig ein Sinn für ihre Gesellschaft, gesellschaftlicher Reichtum. Sie ist die formale Bedingung, nicht aber die Quelle des veräußerten Reichtums, weil reich nur der Mensch in der Allseitigkeit seiner Fähigkeiten und den hieraus gebildeten Bedürfnisse und ihrer Befriedigung und den Erfindungen und geschichtlichen Potenzialen sein kann. "Von der Arbeit, soweit sie Gebrauchswerte hervorbringt, ist es falsch zu sagen, das sie einzige Quelle des von ihr hervorgebrachten ... stofflichen Reichtums sei. Da sie die Tätigkeit ist, das Stoffliche für diesen oder jenen Zweck anzueignen, bedarf sie des Stoffes als Voraussetzung. In verschiedenen Gebrauchswerten ist die Proportion zwischen Arbeit und Naturstoff sehr verschieden, aber stets enthält der Gebrauchswert ein natürliches Substrat. Als zweckmäßige Tätigkeit zur Aneignung des Natürlichen in einer oder der anderen Form ist die Arbeit Naturbedingung der menschlichen Existenz, eine von allen sozialen Formen unabhängige Bedingung des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur." (Karl Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13,23). Wesentlich für ein Gebrauchsgut ist, dass es von den Menschen dort zum Gebrauch angeeignet werden kann, wo ein Bedarf nach seinem Nutzen formuliert wird, sei dies vor oder sei dies nach ihrer Produktion, also als Inhalt eines Willens oder als Zweck eines Bedürfnisses - oder eben als Inhalt von beidem. Im Nutzen sind vielerlei Beziehungen möglich. Nutzen unterstellt aber immer schon Herrschaft. "Herrschaft und Benutzung ist ein Begriff" Von daher ist dieser nie gleichgültig. Es geht also auch beim Gebrauchswert um die Existenzform eines Nutzens, der eine Macht des Benutzers über den Gegenstand darstellt, im Allgemeinen als Naturmacht. Aber man kann im einzelnen Verhältnis auch gegen diese gleichgültig sein, wenn man damit nichts zu schaffen hat, wenn man ihn z.B. als Herrscher schon per se inne hat, als Feudalherr, König oder sonst was. Es geht im Allgemeinen daher immer um ein gesellschaftliches Verhältnis, in welchem Nützlichkeit als Ding vermittelt wird. Solange ein Gebrauch z.B. im einzelnen Verhältnis einen Wert darstellt (z.B. für den Bauern wie auch dem Lehnsherrn im Feudalismus) kann man ihn Gebrauchswert nennen. Erst wenn der Wert als Substanz eines gesellschaftlichen Verhältnisses (siehe Wertsubstanz) sich allgemein durchgesetzt hat, wird die Sache zu einem für die Menschen wirklich äußerlichen Gegenstand, der gleichgültig gegen sie existiert, weil er nur durch seine Aufhäufung, durch den Reichtum einer Sachwelt für sie gleichgültig werden kann und in einer Warensammlung existiert. Und dieses macht den Gebrauchswert einer Ware aus, weil er austauschbar geworden ist und daher niemals ohne seine Allgmeinform, dem Tauschwert zu begreifen ist. Für sich nämlich kann er nicht sein, ist er isoliert und gleichgültig gegen seine Bestimmtheit, und kann nur außer sich in Beziehung treten. Weil er getrennt vom allgemeinen Verhältnis ist, worin er seine gesellschaftliche Form hat, in der diese Nützlichkeit existiert (siehe Formbestimmung), steht er im Gegensatz zu dieser Form, ist im Widerspruch zu sich durch die Beziehung außer sich, ist isoliert und doch bezogen in einem: Seiner Bezogenheit selbst äußerlich. Weil der Gebrauchswert unter dieser Bedingung wirklich gleichgültig, gegen sich selbst gerichtet ist, ist der Gebrauchswert an einer veräußerten Sache in einer Existenzform, worin er gegen alles andere sich selbst gegenüber gleichgültig verhält, also die Sache auch wirkllich äußerlich macht. So kann dies Ding nur eine Ware sein, ein Ding, worin der Reichtum einer bestimmten, einer bürgerlichen Gesellschaft seine Elementarform hat. Hier existiert dessen Nützlichkeit als gesellschaftliche Eigenschaft an einem Ding, das nur als ein äußerer Gegenstand, als Form einer dem Menschen äußerlichen Vergegenständlichung menschlicher Arbeit existiert. Dieser ist zwar wie jeder Reichtum Produkt menschlicher Arbeit und Gegenstand gesellschaftlich vorhandener Bedürfnisse. Aber dies ist in Wirklichkeit gleichgültig: Es muss lediglich ein Bedürfnis in einer Gesellschaft geben, worin äußerliche Gegenstände aufeinander bezogen werden, das nach dem Gebrauch einer Ware oder einer Dienstleistung verlangt, die auf dem Markt nach ihrer Produktion angeboten wird, - gesellschaftlich verstanden also nach dem Gebrauch irgendwelcher Sachen, die auf einem Markt von Sachen als Warensammlung existieren. Weil beim Warentausch der Gebrauchswert nur in seiner privaten Einzelheit, in der Isolation von allen anderen Gebrauchswerten für den Menschen bestimmt ist, also nur zu einer durch den vereinzelten Menschen bestimmten Beziehung in der Abtrennung von anderen Beziehungen gebraucht wird, stellt er ein gesellschaftliches Gut dar, das seine gesellschaftliche Wirklichkeit nicht unmittelbar, sondern nur in seiner Bewertung auf dem Markt finden kann. Ein solches Gut hat Gebrauchswert, weil es gesellschaftlich nicht auf bestimmte Bedürfnisse bezogen ist, sondern auf "Bedürfnisse irgendeiner Art", die irgendwo und irgendwie im einzelnen nützlich sind, weil es also zum Gebrauch irgendeines Bedarfs gegen diesen ganz äußerlich auf einem Markt für den Austausch von Produkten existiert und als äußerer Gegenstand in Gesellschaft überhaupt nur irgendeinen Wert hat, wenn einzelne Menschen es irgendwie und irgendwo gebrauchen können. "Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache. Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel." (MEW 23, S. 49) Aber der Gebrauchswert muss doch in einer für den Markt bestimmten Produktion erzeugt sein, also im Zweck produziert sein, gekauft zu werden. Und weil dies erst in seiner Verwendung sich erweist, ist er nicht einfach voraussetzungslos oder geschichtslos an einer Sache, sondern enthält immer auch schon nützliche Beziehungen, welche zwischen Mensch und Sache und damit auch unter den Menschen selbst als naturmächtige Sachwalter schon gegeben, ihm vorausgesetzt sind. Der Gebrauchswert ist die wirtschaftliche Form der Gegenständlichkeit des Nutzens, den ein Ding hat, und ist von daher Grundbegriff der Wirtschaft selbst. Deshalb ist der Gebrauchswert die organische Grundform der Ökonomie, welche den Nutzen der Dinge aus deren Eigenschaften entnimmt für die Bedürfnisse, die sie nötig haben. Bedürfnisse treten erst in dieser Notwendigkeit in die Ökonomie ein, welche nach den wirtschaftlichen Methoden forscht und arbeitet, mit welchen diese Bedürfnisse optimal befriedigt werden können und minimalsten Aufwand erfordern. Der Gebrauchswert besteht also durch ein Bedürfnis, welches nach einer Sache verlangt, die außer ihm und getrennt von ihm existiert und die es zugleich als Gegenstand der Ökonomie gibt. Gleich, welche Eigenschaften ein Ding überhaupt haben kann, im Gebrauchswert zählen nur die Eigenschaften, die für ein bestimmtes Bedürfnis nützlich sind. Als solche Form ist der Gebrauchswert eben vor allem die Grundform der Wirtschaft, welche Dinge zum Nutzen der Menschen mit geringstmöglichem Aufwand herstellt. In dieser Form bilden Gebrauchswerte menschlichen Reichtum, auch wenn dieser Reichtum nicht nur aus Gebrauchswerten besteht. Umgekehrt entstehen Gebrauchswerte auch nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus der Natur: "Arbeit ist also nicht die einzige Quelle der von ihr produzierten Gebrauchswerte, des stofflichen Reichtums. Die Arbeit ist sein Vater, wie William Petty (engl. Ökonom) sagt, und die Erde seine Mutter." (MEW 23, S. 57) Gebrauchswerte sind auch der Inhalt des Reichtums einer warenproduzierenden Gesellschaft; - sie stellen deren Reichtum dar. Dies bedeutet aber nicht, dass sie selbst schon unmittelbar Reichtum sind, denn darin sind nicht nur nürtzliche, sondern alle menschlichen Beziehungen vergegenständlicht, auch die, welche über den bloßen Nutzen hinausgehen - wie z.B. der Sinn für Schönheit, Denken, Kunst. Gebrauchswerte bestehen nur in den Eigenschaften von Dingen für menschliche Bedürfnisse, was immer ihr bestimmter Sinn sein mag. Was Menschen nutzen, das haben sie nötig, wann immer ihre Bedürfnisse mächtig werden, gleichgültig ob es der Natur ihres Stoffwechsels entspringt oder ihrer Kultur, worin ihre Naturmacht schon gesellschaftlich gegenwärtig ist. Als Inhalt des Reichtums sind Gebrauchswerte nur nützlich. Die Sachen, die sie haben, sind beides in einem: Nützlich und zugleich darüber hinaus beständig. Als Güter des Reichtums sind sie also nicht nur nützlich, denn Reichtum nutzt man nicht - man lebt damit. Gebrauchswert ist daher weder eine bestimmte Sache als Ganzes, noch ein vollständiger Gegenstand; er ist an einer Sache und Moment ihrer Gegenständlichkeit. Ein Mantel mag schön sein und wärmen; unter der Hitze der Äquatorsonne wird man ihn nicht unbedingt brauchen können. Von daher wird er auch nicht überall auf den Markt gelangen und Ware werden, denn Gebrauchswerte als Eigenschaft von Waren "realisieren sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion". Ein Gebrauchswert verkörpert immer einen nützlichen Zweck. Er muss aber nicht unbedingt Sinn haben. Er kann z.B. in einem Boden liegen, den ein Bauer beackert, ohne dass darin sich je ein Mensch hineingearbeitet, darin Sinn hinterlasasen hätte. Er besteht alleine aus dem Nutzen eines Dings oder eines Bodens oder eines Materials, nicht als Sache selbst. Die kann ja auch etwas anderes sein, z.B. ein Kulturgut, das in keiner Weise nützlich ist, auch wenn sie dies einmal gewesen sein sollte. Kulturgüter sind überhaupt das, was über den Gebrauch von Gebrauchswerten im menschlichen Reichtum über diesen hinaus bestehen bleibt. Dasselbe gilt für die Arbeit, welche nützliche Gegenstände hervorbringt. Sie ist nicht unmittelbar Reichtum bildend, wie auch der Reichtum nicht als solcher ihr vollständiges Produkt sein kann. Nutzbringende Arbeit ist nur in gesellschaftlichem Zusammenhang auch Reichtum schaffende Arbeit, nicht unmittelbar als bloße Bildnerin von Gebrauchswerten. "Was ist "nutzbringende" Arbeit? Doch nur die Arbeit, die den bezweckten Nutzeffekt hervorbringt. Ein Wilder - und der Mensch ist ein Wilder nachdem er aufgehöt hat, Affe zu sein - der ein Tier mit einem Stein erlegt, der Früchte sammelt etc., verrichtet "nutzbringende" Arbeit." (Marx in der Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, S. 16) Eigentlich ist der Gebrauchswert schon vom Wort her keine Sache, keine organische Gewissheit und auch keine Natur für sich. In der Diskussion als Kategorie der Vorstellung eigentlicher Urwüchsigkeit der Arbeit wurde er jedoch zunehmend zum Stoff selbst, - nicht mehr als Wert des Gebrauchs einer Sache genommen, sondern zum konkret Materiellen, zum Naturstoff des gesellschaftlichen Produkts schlechthin. Hierdurch wurde die Nützlichkeit selbst naturalisiert und der Gebrauchswert zu einem naturhaften Kulturgut, das de facto die Potenzen einer wahren Gesellschaft und einer wahren Arbeit verkörpert, welche durch den Tausch und den Tauschwert lediglich verfälscht wird (vergl hierzu "Probleme des Marxismus"). Adorno sprach in diesem Zusammenhang von Verdinglichung, wobei Ding und Sache gleichgesetzt waren. Marx selbst unterschied Ding als Gegenstand, der unmittelbar und natürlich, also ohne jede Vermittlung angesehen wird, und Sache als Gegenstand, welcher menschliche Gegenständlichkeit und also gesellschaftlich vermittelt ist (Objektivität): So enthalten Ding und Sache in der Gebrauchswertdiskussion unterschiedliche Reflexionen: Das Ding hat nützliche Eigenschaften und ist als Sache durch nützliche Arbeit geworden. Aber als menschlicher Gegenstand, als Produkt menschlicher Arbeit ist es dies beides in einem. In der Diskussion, die hiervon absieht, wird das Ding gleichermaßen naturhaft verstanden und erst mit Sache wird das Ding als Produkt menschlicher Arbeit diskutiert. Somit war bei Adorno mit dem Begriff der Verdinglichung, der in der Verwischung des Unterschieds das Ding als Naturgegenstand mit Sache als Produkt menschlicher Arbeit gleichsetzt, die Naturhaftigkeit des Arbeitsprodukts unterstellt und von daher bürgerliches Selbstverständnis affirmiert, das die Gegebenheit von fremden Dingen im Zwiespalt von Genuß und Entfremdung erlebt. So erscheinen ihm die Gegenstände menschlich nur als Naturdinge natürlicher Empfindung und gesellschaftlich als Gewalt der sachlichen Notwendigkeiten einer den Menschen fremden Kulturmacht. So sollte der Gebrauchswert einen ganzen Komplex von Fragen beantworten, die ihn seiner einfachen ökonomischen Bestimmung als bloße Wertform zunehmend und fast unbemerkt entrissen. Alle Inhalte der bürgerlichen Gesellschaft und Organik wurden in den Prüfstand seiner Begrifflichkeit gerufen: Kann am Gebrauchswert selbst gesellschaftliche Entwicklung und Kultur festgemacht werden oder ist er eine ontologische Kategorie jenseits bestimmter Gesellschaftsformen und daher "Menschheitsgeschichte pur", die sich lediglich den Wert als "falsches Subjekt" quasi überstreift und also auch wieder abstreifen kann? Einmal ging es hierbei um die Frage der Fortschrittsgläubigkeit, also darum, ob jede Entwicklung von Lebens- und Produktionsmittel per se gut sei (vergl. z.B. die Diskussion um AKW's und Nuklearpotenziale), ein andermal darum, ob sich in den Gebrauchswerten selbst die Stringenz kapitalistischer Zwänge unmittelbar und absolut mitteilt und durchsetzt (z.B. das Problem der Computertechnologie als Fortschritt für das Kapital und gegen die Vollbeschäftigung); usw. Die "Gebrauchswertdiskussion" ging bis hin zu der Behauptung, dass es den Gebrauchswert substanziell gar nicht mehr wirklich gebe, weil in einer Gesellschaft des Überflusses der Konsum mehr oder weniger direkt zum Müll durchgereicht würde (vergl. z.B. Wolfgang Pohrt: "Theorie des Gebrauchswerts", Syndikat, Frankfurt 1976, S. 18ff). Solche Absurdität sollte dem Gebrauchswert die Funktion einer Kulturkritik geben, die hierdurch selbst ebensolche absurde Züge annahm, wie die Kritik der politischen Ökonomie ihrer wichtigsten Grundlagen beraubt, bzw. darin psychologisiert wurde. Die Diskussionen um den Gebrauchswert in den 70ger Jahren waren besonders für die Geisteswissenschaften eine Art Standortbestimmung und schließen auch heute noch die Frage nach der Beziehung von Kultur und Ökonomie ein: Ist der Gebrauchswert die Natur der Sache, auf die sich der Tauschwert als Macht der Entfremdung setzt, ist er das Moment einzelner Wahrheit, die vom Trug des Kapitalismus beherrscht wird, die "eigentliche" Beziehung des menschlichen Bedürfnisses auf den Gegenstand seiner Befriedigung, Substanz der Lust, der sich die Tauschverhältnisse als äußere Realität, als Sachzwang entgegenstellen, der seine Tribute fordert und darob unterwürfig macht? Noch Adorno hat in diesem Sinne, wenn auch mit sich selbst im Widerspruch, seine Negative Dialektik verstanden und sich hierfür auch genauso ungeniert der Psychoanalyse als Stütze bedient, wie alle Soziologen, Psychologen, Pädagogen und Philosophen, die sich hierüber auf Marx beziehen wollten, also die sogenannten Neomarxisten bis hin zur Kritischen Theorie. Es war der Gebrauchswert bei Marx niemals die Sache der Menschen selbst, sondern bezog sich nur auf eine ihrer Eigenschaften, nämlich die der Nützlichkeit, welche nun mal ihre einzige Eigenschaft ist, auf die sich Ökonomie überhaupt bezieht (siehe auch Wirtschaft). Nicht das Ding als Ganzes ist Gebrauchswert. "Jedes solches Ding ist ein Ganzes vieler Eigenschaften und kann daher nach verschiedenen Seiten nützlich sein. Diese verschiedenen Seiten und daher die mannigfachen Gebrauchsweisen der Dinge zu entdecken, ist geschichtliche Tat" (MEW 23, S. 49). Marx hat zudem oft genug auch darauf hingewiesen, dass die Nützlichkeit der Dinge nur eine Sichtweise der Sache ist, wenn auch die hauptsächliche in der bürgerlichen Gesellschaft, dass der Mensch aber auch nach Schönheit (siehe Ästhetik) produziert und mit Geist und Sinn. Weder Kunst noch Schmuck stellen eine Gebrauchsweise der Sache dar, noch können ganz elementare Dinge des Lebens, z.B. Luft, Wasser, Wohnung usw. vollstängig nur als Gebrauchsweise von Dingen begriffen sein. Und dennoch hat dies alles in der bürgerlichen Gesellschaft Wert, weil diese Dinge nur in ihrer Nützlichkeit bewertet, und also im Austausch wertmäßig ausgeglichen werden (war der Wert von Luft bislang auch nur selten erschlossen, so hat in jüngster Zeit der ungeheuerliche Preis der UMTS-Lizenzen doch sichtbar gemacht, wie wertvoll sie ist, so sie nicht nur zum Atmen, sondern vor allem für die Industrie taugt). Gebrauchswert ist eine Form des Werts, den eine Sache darin hat, nützlich zu sein. Diese bewährt sich in ihrer einzelnen Anwendung, sei es durch Konsum oder produktiv als Produktionsmittel oder Rohstoff im Arbeitsprozess. Darin ist die Sache Moment des Stoffwechsels, subjektiv wie objektiv zugleich. Als Produkt der Arbeit ist es von zweierlei Nutzen: Gebrauchswert für einzelne Menschen als Gegenstand ihrer Bedürfnisse, aber als dieses auch für die Menschen in Gesellschaft, als Gebrauchswert für andere. Als dies beides, im ersten Fall unmittelbar und privat, im zweiten Fall mittelbar und gesellschaftlich, und in beiden Fällen nur als nützliches Ding existent, kann es sich nur im Tausch der Produkte vermitteln, eben als Ware. Weil der Gebrauchswert nützliche Arbeit verkörpert, wurde er in der marxistischen Linken oft mit dem Produkt einer produktiven Arbeit gleichgesetzt. Dies führt besonders bei der sogenannten Wertkritik zu dem obskuren Streit, ob Wissen einen Wert habe und einen Mehrwert bilden könne oder nicht. Aber der Gebrauchswert stellt kein Kriterium der Verwertung dar. Ob er aus produktiver Arbeit oder unproduktiver Arbeit entspringt entscheidet nur der Wert von notwendiger Arbeit oder Mehrarbeit, den er darstellen kann: "Ein Schauspieler ist ein produktiver Arbeiter, wenn er im Dienst eines Kapitalisten arbeitet , dem er mehr Arbeit zurückgibt, als er in der Form des Salairs von ihm erhält, während ein Flickschneider, der zu dem Kapitalisten ins Haus kommt und ihm seine Hosen flickt, ihm einen bloßen Gebrauchswert schafft, ein unproduktiver Arbeiter ist. Die Arbeit des erstren tauscht sich gegen Kapital aus, die des zweiten gegen Revenue. Die erstre schafft einen Mehrwert; in der zweiten verzehrt sich eine Revenue."(Marx-Engels-Werke Bd.13, S. 625) Für die Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft erscheint es wie eine Naturbedingung, dass ein Ding einen Gebrauchswert hat und Ware sein muss, um wirklich genutzt, also gebraucht zu werden. Diese Form des Werts ist aber nur durch den Tausch von gesellschaftlichen Produkten impliziert, Voraussetzung und Resultat des Warentauschs. Für den, der die Ware besitzt, ist dieses Ding in seiner Tauschbarkeit als Gebrauchswert für andere gesellschaftlich, für ihn selbst ausschließlich privat nützlich. Von dieser Gesellschaftlichkeit her könnte es gleichgültig sein, wie nützlich das Ding ist, wenn es auch nur überhaupt und abstrakt nützlich wäre. Aber der Gebrauchswert kann seine gesellschaftliche Herkunft nur in der einzelnen Nützlichkeit realisieren, wiewohl dies ihm als gesellschaftliches Produkt menschlicher Arbeit, als Resultat menschlicher Geschichte, die in ihm geronnen ist, unangemessen ist. Im Bezug auf andere Gebrauchswerte ist er nützlich schlechthin, zugleich wirklich aber nur darin, ausschließlich und besonders nützlich zu sein, sowohl für sich, als auch für den Tausch, entweder für einen Menschen oder für den Arbeitsprozess oder für die Kapitalverwertung usw. Für alle Menschen kann er nur im Austausch mit anderen Gebrauchswerten, vollständig also nur im allgemein entwickelten Austausch nützlich sein. In dieser allgemeiner Nützlichkeit, die seine einzelne Ausschließlichkeit übersteht, ist er alles, was Sache an ihm ist, nur abstrakt, menschliches Produkt schlechthin, das keine konkrete Beziehung zur Sachwelt als solche hat: Produkt abstrakt menschlicher Arbeit. Als dieses besteht es nur im Tausch der Dinge allgemein als Tauschwert. Dieser ergibt sich also zwangsläufig aus der dopelten Bestimmung des Gebrauchswerts, die Marx im Kapital in ihren Momenten darstellt: "Die Arbeit, deren Nützlichkeit sich so im Gebrauchswert ihres Produkts oder darin darstellt, daß ihr Produkt ein Gebrauchswert ist, nennen wir kurzweg nützliche Arbeit." (MEW 23, S. 56). Marx fasst im Gebrauchswert die Nützlichkeit eines Dings zusammen, die es als Sache im Warentausch und als Produkt konkret nützlicher Arbeit zugleich hat. Dies beides in einem macht das Ding als Sache zur Ware: Als Nutzen, als isolierte Beziehung einzelner Eigenschaften von Dingen auf den Menschen, der sie braucht, hat die Ware selbst nur ein vereinzeltes Dasein ohne wirkliche gesellschaftliche Beziehung; als Produkt konkret nützlicher Arbeit ist sie zugleich von Menschen, die für die Herstellung dieser Nützlichkeit ihre gesellschaftlichen Arbeitspotenzen und Arbeitsmittel einsetzen. Im Gebrauchswert drückt sich Nützlichkeit von Dingen einzeln und gesellschaftlich zugleich aus, weil jede einzelne Ware ein Gebrauchsgut von und für Menschen ist. Den Waren fehlt lediglich die Vermittlung zwischen ihrem Gewordensein aus der Arbeit und dem Bedürfnis nach ihrem Gebrauch. Um wirklich menschliche Gegenstände zu sein, müssten sie menschlich vermittelt werden und ihr Dasein als Waren darin aufheben. Als Ware aber gibt es keine andere Vermittlung, denn über andere Ware. Daher können Gebrauchswerte nur auf dem Markt aufeinander bezogen werden, indem sie dort als Mittel ihrer Besitzer zum Tausch feil geboten werden. Sie sind dort Mittel für einen anderen Zweck als dem, der in ihrer Entstehung wirksam war. Als Ware können sie daher nicht zweckbestimmt auftreten, sondern nur im Vergleich mit anderen Waren. Hierin bestehen sie als Besitz zum Zweck des Verkaufs für den Verkäufer und zum Zweck des Gebrauchs für den Käufer und bekommen so die eigentümliche Beziehung für die Menschen, dass sie als einzelne Dinge des Gebrauchs nur in einem kleinen Reich für deren Bedürfnisse in der Abgrenzung von anderen Bedürfnissen besessen und voneinander als Produkte der Arbeit abgestoßen (verkauft) werden. Im Gebrauchswert ist die Sache für den Menschen nicht vollständig. Diese Beziehung lässt weder die Waren in ihren Eigenschaften, die sie bei ihrer Herstellung bekommen oder von Natur aus haben, wirklich werden als gegenständliche, also objektive Welt menschlicher Lebenszusammenhänge, noch als lebende Arbeit, als subjektive Beziehung von Menschen in ihrer Objektivation durch ihre Tätigkeit. Sie sind lediglich nützliche Dinge für bestimmten Verbrauch und ganz in Absehung von ihrer gesellschaftlicher Beziehung. In der bürgerlichen Gesellschaft ist diese Form der Sache, das Aufeinanderbeziehen von konkret nützlichen Arbeitsteilen auf den Bedarf nach einzelnen nützlichen Dingen im Warentausch gewährleistet und wird im Tauschwert erst wirklich gesellschaftlich existent. Der Reichtum dieser Gesellschaft ist daher auch nicht gesellschaftlich konkret und besteht nur als Wertding, als welches es die nützliche Arbeit auf die Bedürfnisse der Menschen bezieht, wenngleich sich die Menschen hierbei nur abstrakt aufeiannder beziehen können. Hierbei ist diese Nützlichkeit als aufgespaltene Gesellschaftlichkeit begriffen, wie sich den Menschen wie den Sachen zu eigen ist: Als Bestimmung einer Sache, welche erzeugt wird, um konkret nützlich zu sein - und nur deshalb getauscht wird, weil sie überhaupt nützlich ist. Sowohl in der Produktion, wie auch in der Konsumtion geht dies beides in ihr Dasein als Ding oder Gebrauchsgut ein. Es hat keine Individualität, die immer auch schon gesellschaftlich wäre, wenngleich auch diese nur abstrakt besteht. Die Isolation der Menschen von einander hat die doppelte Beziehung, welche sich im Wert erst aufhebt zu einer Beziehung, in der alles als eins erscheinen kann, wenn die Menschen ihre Gesellschaft als Verhältnis ihrer Sachen wahrnehmen (siehe Warenfetischismus), wiewohl darin besiegelt ist, dass sie sich nicht mehr als die Menschen wissen, die sie ihrem Wesen nach sind: Subjekte ihrer Welt und Geschichte. Dies können sie erst wirklich sein, wenn sie ein wirklich wirtschaftliches Verhältnis in ihrer Arbeit vollziehen sie zugleich über deren Notwendigkeit und erheben sich als freie Wesen, für die Arbeit und Wirtschaft als Not wendende Momente in der Entfaltung ihres Reichtums sowohl in ihrem einzelnen, wie auch in ihrem gesellschaftlichen Dasein eingehen. Dann erst werden aus den Objekten der Nützlichkeit, aus den Gebrauchsgütern, menschliche Gegenstände werden, in denen die Menschen versachlicht sind in Sachen, die sich auch menschlich verhalten. "Der wirkliche Reichtum der Gesellschaft und die Möglichkeit beständiger Erweiterung ihres Reproduktionsprozesses hängt also nicht ab von der Länge der Mehrarbeit, sondern von ihrer Produktivität und von den mehr oder minder reichhaltigen Produktionsbedingungen, worin sie sich vollzieht. Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion. Wie der Wilde mit der Natur ringen muß, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, um sein Leben zu erhalten und zu reproduzieren, so muß es der Zivilisierte, und er muß es in allen Gesellschaftsformen und unter allen möglichen Produktionsweisen. Mit seiner Entwicklung erweitert sich dies Reich der Naturnotwendigkeit, weil die Bedürfnisse; aber zugleich erweitern sich die Produktivkräfte, die diese befriedigen. Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehn, daß der vergesellschaftete Mensch, die assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehn. Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann. Die Verkürzung des Arbeitstags ist die Grundbedingung." (MEW 25, Seite 828) |
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