"Unser wechselseitiger Wert ist für uns der Wert unsrer wechselseitigen Gegenstände. Also ist der Mensch selbst uns wechselseitig wertlos. ... Gesetzt, wir hätten als Menschen produziert: Jeder von uns hätte in seiner Produktion sich selbst und den andren doppelt bejaht. Ich hätte 1. in meiner Produktion meine Individualität, ihre Eigentümlichkeit vergegenständlicht und daher sowohl während der Tätigkeit eine individuelle Lebensäußerung genossen, als im Anschauen des Gegenstandes die individuelle Freude, meine Persönlichkeit als gegenständliche, sinnlich anschaubare und darum überallen Zweifel erhabene Macht zu wissen. 2. In deinem Genuß oder deinem Gebrauch meines Produkts hätte ich unmittelbar den Genuß, sowohl des Bewußtseins, in meiner Arbeit ein menschliches Bedürfnis befriedigt, also das menschliche Wesen vergegenständlicht und daher dem Bedürfnis eines andren menschlichen Wesens seinen entsprechenden Gegenstand verschafft zu haben, 3. für dich der Mittler zwischen dir und der Gattung gewesen zu sein, also von dir selbst als eine Ergänzung deines eignen Wesens und als ein notwendiger Teil deiner selbst gewußt und empfunden zu werden, also sowohl in deinem Denken wie in deiner Liebe mich bestätigt zu wissen, 4. in meiner individuellen Lebensäußerung unmittelbar deine Lebensäußerung geschaffen zu haben, also in meiner individuellen Tätigkeit unmittelbar mein wahres Wesen, mein menschliches, mein Gemeinwesen bestätigt und verwirklicht zu haben. Unsere Produktionen wären ebenso viele Spiegel, woraus unser Wesen sich entgegenleuchtete." (MEW 40, S. 462f.) Die wechselseitige Gegenständlichkeit existiert im Warentausch durch die bloße Eigenschaftlichkeit der Waren, dass sie darin einen Gebrauchswert haben, der durch ihren Tauschwert veräußert wird, dass sie also zwischen ihrem Dasein als Gebrauchswert und ihrem Tauschwert einen gesellschaftlichen Wert heben (siehe Dazwischensein), gesellschaftlich wert sind, weil sie hierüber ihren Nutzen reproduzieren und daraus zugleich ihren Preis durch ihren gesellschaftlichen Handel beziehen. Reichtum ist das, was über die Notwendigkeit der Reproduktion, über die gewohnten Verhältnisse des Stoffwechsels hinaus dem Menschen über die Güter seines Lebens verbleibt als Mittel der Produktion eines erweiterten Lebensstandards, einer in der Erneuerung neu erfahrbare Reichhaltigkleit seiner Lebensbedürfnisse, als Produktionsmittel des Lebens, der Naturmächtigkeit des gesellschaftlichen Menschen. Von da her ist Reichtum aber vor allem und wesentlich Vielfalt, unentwegtes Beziehen und Verhalten als Grundlage einer jeden weiteren Entwicklung und Sinnbildung der Tätigkeiten und Arbeit der Menschen, Grundlage ihrer Kultur. "Der reiche Mensch ist zugleich der einer Totalität der menschlichen Lebensäußerung bedürftige Mensch. Der Mensch, in dem seine eigene Verwirklichung als innere Notwendigkeit, als innere Not existiert." (MEW 40, S.544). Weil sich im Reichtum einer Gesellschaft die Vielfalt ihrer menschlichen Beziehungen im Verhältnis ihrer wechselseitigen Bedürfnisse, als "Wert unsrer wechselseitigen Gegenstände" (MEW 40, S.544) darstellt, ist im Wert der Produkte einer burgherrlichen Gesellschaft nur ihre Einfalt gesellschaftlich gegenwärtig (siehe Privatarbeit). Durch den Warentausch von deren Produktion getrennt, isoliert von den Bedürfnissen der Menschen (siehe hierzu Teilung der Arbeit) stellt sich der gesellschaftliche Reichtum einer bürgerlichen Gesellschaft des Kapitalismus als bloße Notwendigkeit einer Kultur ihrer Lebenswelt, als Mangel an Wirklichkeit dar, derer sie bedürfen um sich als gesellschsftliche Macht zu entfalten. Macht entsteht, wo Ohnmacht herrscht, wo Menschen dadurch bestimmt werden, dass sie füreinander gleichgültig, also in derselben Geltung für einander sein sollen (siehe Geld). Macht setzt also eine Gleichgültigkeit gegen ihre Bestimmtheit voraus, die Gleichheit einer unbestimmt scheinenden Beziehung, die sich im Vergleich von bestimmten Unterschieden durchsetzt und sich in ihrem Widerspruch entwickelt, weil es das Unterschiedslose verallgemeinert, also im Allgemeinen kein Wesen außer sich selbst haben kann (siehe auch Kapitalismus) und sich daher zu einem Unwesen verkehrt. Eine Bewertung bezieht sich daher nicht auf ein Wesen, das durch sich schon so wertvoll wäre, dass es den Gewohnheiten der Wahrnehmungen entsprechen könnte. Sie reflektiert das Abwesende eines Reichtums, der nicht so da ist, wie er zu sein scheint (siehe hierzu auch Täuschung). Denn Wert ist in sich schon zweierlei, hat etwas, das als Ressource des Lebens für die Menschen notwendig und zugleich aber nicht wirklich für sie da ist, nicht das ist, was es für sie sein soll. Es ist offenbar von ihnen getrennt begründet, wird also von ihnen nur als etwas bewertet, was substanziell in ihrem wirklichen Leben nicht unmittelbar wahr sein kann (siehe Dasein). So bezieht sich eine jede Bewertung auf die einzelnen gesellschaftlichen Eigenschaften ihres Gegenstands, wie er zur Nutzung eines Gebrauchswerts angeboten wird, ganz gleich, ob diese sich materiell oder ideell verhalten. Einen Wert hat jeder Gegenstand durch das, was er von dem darstellt, das hierfür nötig ist, das aber eben nicht da (siehe Dasein), also abwesend ist. Objektiv ist jeder Wert Ausdruck einer Beziehung, die nicht unmittelbar wirklich so da ist, wie sie erscheint, die also lediglich als Verhältnis von Bewertungen existiert. Eine Bewertung ergeht also zunächst aus einem gesellschaftlich wirksamen Urteil, einer politischen Idee, die ihr Wissen und Bewusstsein aus einem allgemein gewordenen Verhältnis von einzelnen Werten im Allgemeinen bezieht (siehe auch Wertform), wie sie über die bisherige Geschichte eines politisch bestimmten Lebensraums überkommen und nach Maßgabe ihrer politisch bestimmten Existenzform vergegenwärtigt werden (siehe hierzu historischer Materialismus). Von Wert ist also etwas in einer Bedeutung, die sich nicht durch einen konkreten Sinn vermittelt. Wert hat nicht der Sinn, sondern der Zweck, der für das Leben der Menschen unmittelbar notwendig und nützlich ist, im Allgemeinen aber in seiner Abwesenheit nur vermittelt werden kann (siehe hierzu auch Mittel). Subjektiv erscheint Wert daher zunächst als bloße Wertschätzung, objektiv in dem Preis, den eine einzelne Sache oder eine Leistung nötig hat, um auf Anderes übertragen, bzw. eingetauscht zu werden. Dies allerdings setzt seine Austauschbarkeit über ein allgemeines, aber zugleich abwesendes gesellschaftliches Wesen voraus. Von daher erweist sich der Wert einer Sache aus der Realisierung einer Wertschätzung – ganz gleich, woraus diese ergangen ist. Wert ist genauso subjektiv, wie er auch objektiv gültig geworden war, gerade weil er das allgemein gleich gültige (siehe Geltung), die Macht der in ihrer Gleichgültigkeit versachlichter Lebenszusammenhänge zu formulieren vermag. "Der Wert eines Dings ist gerade so viel, wie es einbringen wird." (Butler, zitiert nach Marx in MEW 23, S.51) Wert stellt sich von daher nur im Verhältnis einer Wertform zur anderen so dar, wie sie ihrem allgemeinen Wertsein genügen kann. Die eine Form ist in ihrer einzelnen Preisform relativ zu allen anderen Preisen als relative Wertform, bezieht sich aber gesellschaftlich zugleich auf alle anderen in einer allgemeinen Wertform, – in jedem Tausch wie ein allgemeines Äquivalent, in dem sich der lebende Aufwand der gesellschaftliche Bedingtheit ihrer Erzeugung ausdrückt. Darin verhalten sich die einzelnen Preise relativ zu einander im Zweck und Maß ihrer existenziellen Bedingtheit als Wertmaß, als Maß der Werte, in ihrer Summe zugleich als Maßstab der Preise: Als politische Bedingung für den einzelnen Menschen, als gesellschaftlicher Lebensstandard ihrer gesellschaftlichen Existenz (siehe auch Angebot und Nachfrage). "Die Ware ist Tauschwert, aber sie hat einen Preis." (Karl Marx, MEW 42, 121). Von daher hat alles einen Preis, was Wert ist, nichts aber ist dadurch von Wert, dass ihm im Warentausch ein Preis zugemessen wird. Nicht weil darin der Preis seiner Erzeugung seinen Wert vermitteln würde macht den Wert, sondern weil das Existente ein Maß seiner Übereignung nötig hat, wo es nur vereinzelt existieren kann, wo Eigentum einer privaten Rechtsform folgt, wo es also als Privateigentum gesellschaftlich vermittelt wird. Die politisch Form des Eigentums drückt sich in der Form und Größe der Preise aus, indem sie deren Wert in einem Tauschverhältnis ausdrücken, worin sie über ihre wahren Existenzbedingungen hinwegtäuschen. Diese reflektieren daher nicht einfach einen bloßen Mangel an Mittel, sondern vor allem ihr gesellschaftliches Dasein in der Vermittlung einer Gewohnheit ihres Tauschverhaltens, worin die Tauschwerte als Relationen einer Wertgröße aufeinander bezogen werden. Nicht der Mangel macht etwas wertvoll, sondern die Verfügbarkeit über seine Existenz, der potenzielle Besitz im Allgemeinen (siehe auch Existenzwert). Nicht allein der bloße Arbeitsaufwand an sich, sondern die gesellschaftliche Realisierung seiner Existenz schafft Wert. So können Naturstoffe (wie z.B. Rohöl und Wasser, Grund und Boden) oder die Mittel einfachster Existenzbedingung (wie z.B. Mieten oder Lizenzen) horrende Preise weit über die Kosten für ihre Bergung hinaus haben. Natur an sich hat denndoch keinen Wert. Deren Wertschätzung ist auch nicht durch ihren Nutzen bestimmt (siehe auch Gebrauchswert), sondern durch das gesellschaftliche Potenzial ihres Besitzes - durch die Rechtsform des Privateigentums (siehe hierzu Existenzwert). An sich ist jeder Stoff eine allgemeine Ressource des Lebens und hat als organisches Mittel der Produktion schon einen Existenzwert - ganz gleich welcher Aufwand zu seiner Bergung nötigt ist. Aber nicht alles, was da ist, könnte Wert haben, nur wenn es dem Wert das Material seiner Verwertung liefert. In der Wertform verallgemeinert sich nur seine abstrakte Beziehung auf alles Andere und täuscht über die gesellschaftliche Substanz der Ressourcen des Lebens hinweg. Durch die Rechtsform des Privateigentums lässt sich jeder Wert in seinen Preisen als etwas Ganzes darstellen, obwohl es nur als Teil einer gesellschaftliche Form wirklich da sein kann. Indem das Teil dem Ganzen seiner reinen Gesellschaftsform nützt, sich selbst für die ganze Wahrheit hält, löst sich darin alle Gewissheit auf. So verwirklicht sich durch seinen Wert eine finstere Bestimmung, die eine unheimliche Wirkung dadurch hat, dass sie nicht wirklich wahr sein kann, weil sie zwischen allem ist und nichts für sich sein kann. Und weil sie als Teil etwas Ganzes verkörpern soll (siehe auch Körper) ist sie im Ganzen nichtig und fällt von ihm ab wie ein abgefallener Engel, teuflisch in seinem Widersinn verfinstert. Das hatte auch schon der Teufel in Goethes Faust wunderbar formuliert: "Mephisto: Bescheidne Wahrheit sprech ich dir. Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt Gewöhnlich für ein Ganzes hält- Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht, Und doch gelingt’s ihm nicht, da es, so viel es strebt, Verhaftet an den Körpern klebt. Von Körpern strömt’s, die Körper macht es schön, Ein Körper hemmt’s auf seinem Gange; So, hoff ich, dauert es nicht lange, Und mit den Körpern wird’s zugrunde gehn. Faust: Nun kenn ich deine würd’gen Pflichten! Du kannst im Großen nichts vernichten Und fängst es nun im Kleinen an." (Goethe: Faust I, Studierzimmer) Was nicht wirklich so da ist, wie es im Ganzen zwischen allem als Teil einer bloßen Vermittlung existiert (siehe Dasein), hat es einen Wert, durch alles, zwischen dem es bloßes Mittel ist. Und diesen kann man nicht fassen, nicht ergreifen. Man kann seinen Wert unmittelbar höchstens schätzen (siehe Wertschätzung). Aus seiner Nichtigkeit entsteht ein allgemeiner Zweck. Denn gerade weil und solange er nur vermittelt ist er nicht wirklich da und braucht schon im Vorhinein seiner Existenz einen Aufwand, um sich aus dem Nichts zu erzeugen. "Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht." (Goethe: Faust I, Studierzimmer) Wert hat kein wirkliches Wesen und ist wesentlich nur durch die Verneinung seiner Existenz, durch seine Abwesenheit, die sich im Großen und Ganzen - also allgemein - mitteilt. Was Wirkung hat und darin nicht wirklich erkennbar ist, kann sich nur als Tatsache des Lebens substanziell vermitteln (siehe Sein). Wert hat, was der Bewertung einer Wertschätzung von dem entspricht, was es für die Existenz der Menschen potenziell bedeutet, was für ihre Existenz als Tatsache des Lebens substanziell nötig, in Wahrheit aber nur abstrakt da sein kann (siehe hierzu auch abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn, abstrakt menschliche Gesellschaft). Von daher hat Wert, was sich in dem darstellt, was notwendig zu sein hat, was aufzubringen ist, wenn es nichts wirklich Ganzes gibt, weil es "einfach nur" für das Leben sein muss – ob als Vermögen von Sachen oder Tätigkeiten – also dem was der Aufwand hierfür geistig und materiell kostet. Wert ist in sich schon zweierlei, hat etwas, das als Ressource des Lebens für die Menschen notwendig und zugleich nicht wirklich für sie da ist, also getrennt von ihnen ist, - etwas, das für ihre Existenz allgemein nötig ist und durch seine Abwesenheit einen Existenzwert hat (siehe hierzu Kapitalismus). Wert stellt ganz allgemein immer einen notwendigen Aufwand dar, der im abgetrennt Einzelnen Sein einer Sache oder Leistung als das Material gesellschaftlicher Existenz eingeht oder eingegangen ist. Es stellt sich als Produkt einer menschlichen Arbeit dar und ist nur solange anwesend, wie es noch nicht im Konsum mit der Einverleibung ihrer Produkte untergegangen ist: Wert stellt daher einen gesellschaftlichen Arbeitsaufwand dar, der durch Menschen (also nicht durch Maschinen) erbracht wurde und zu erbringen ist, weil er auch nur durch Menschen realisiert werden kann. In der bürgerlichen Gesellschaft existiert er im Dazwischensein von Arbeit und Konsum als Ware, die ganz allgemein verkauft wird, solange sie im Einzelnen gekauft wird ("Autos kaufen keine Autos" - Henry Ford). Solange Arbeit und Konsum voneinander getrennt sind ist die Beziehung der Arbeit zu der des Konsums gespalten (siehe Teilung der Arbeit) und existiert in selbständigen Verhältnissen, die in ihrer Einzelheit nur durch ihren Wert gesellschaftlich verbunden sind. In jedem Verhältnis, worin sich die Positionen nicht sinnvoll aufeinander beziehen lassen, sich nur im Dazwischensein ihrer Existenzen gegen einander verhalten, verbleibt ihre Beziehung ohne wirklichen Rückhalt. In ihrer Ausschließlichkeit verschwindet sie in dem, was nur außer sich Sinn macht, in der Abwesenheit ihres Zwecks, der durch nichts gegenwärtig ist, also auch nicht wirklich wahr sein kann. In solcher Wirklichkeit beziehen sich ihre Inhalte füreinander wesenlos, wesentlich abwesend. Und so verhalten sie sich zu einander aus der Abwesenheit ihrer Beziehung, aus dem Nichts ihrer Wirkungen nurmehr abstrakt, wirken nurmehr durch das, was sie nicht wirklich sein können, verhalten sich durch ihre Abstraktion von sich, die ohne Sinn für einander sich im allgemeinen wie eine fremden Kraft entwickelt (siehe hierzu Abstraktionskraft), durch die auch ihre unmittelbaren Beziehungen sich in einer Wirklichkeit außer sich verhalten und entwickeln. Sie vermitteln die Wahrheit ihrer Beziehungen im Allgemeinen außer sich, indem sie sich durch das verhalten, dessen Sinn und Zweck darin abwesend bleibt, sich nur durch einen Wert vermitteln lässt, der aus dem Mangel ihrer Verhältnisse sich wie von selbst ergibt. Dieser Wert reflektiert einfach nur was hierfür nötig ist, um überhaupt eine Beziehung von "irgendeiner Art" zu haben und verbleibt im Allgemeinen ganz gleichgültig gegen die Inhalte ihrer einzelnen Beziehungen als ihre abstrakte allgemeine Substanz. In der Form eines allgemeinen Äquivalents, in der Geldform (siehe Äquivalentform) realisiert sich der Wert als Subjekt einer Gesellschaft, in der der Tauschwert dessen relative und einzelne Dasein (siehe relative Wertform) in den Preisen der Gebrauchswerte darstellt. Daher stellt jeder Wert das Quantum einer substanziellen Beziehung, ihre unbedingte Bedeutung für die Menschen dar. Doch weil diese Beziehung zunächst nur ideell ist und sich daher nicht unmittelbar identifizieren lässt, unterliegt sie ihrer Vermittlung, also den Mitteln, durch die sie überhaupt und schlechterdings existiert, tatsächlich da ist (siehe Dasein). Darin stellt sie sich zwar in ihrer Bedeutung wesentlich vor, doch sie ist als deren bloße Vorstellung getrennt von ihrem substanziellem und also sinnlichem Sein. Als dieses nur vorgestellte, dieses an und für sich substanzlose Wesen ist sie in ihrer Wirkung und Wirklichkeit lediglich das Maß, die Quantifizierung einer Bewertung. Und so existiert jeder Wert zunächst nur durch seine Wertgröße, durch die Masse seiner Beziehungen. Bei jener Kompensation des Geldes und Metallwerts, wie bei der Darstellung der Produktionskosten als des einzigen Momentes in der Wertbestimmung, begeht Mill - wie überhaupt die Schule von Ricardo - den Fehler, daß sie das abstrakte Gesetz, ohne den Wechsel oder die beständige Aufhebung dieses Gesetzes - wodurch es erst wird - ausspricht. Wenn es ein beständiges Gesetz ist, daß z.B. die Produktionskosten in letzter Instanz - oder vielmehr bei der sporadisch zufällig 1*) eintreffenden Deckung von Nachfrage und Zufuhr - den Preis (Wert) 2*) bestimmen, so ist es ein ebenso beständiges Gesetz, daß dies Verhältnis sich nicht deckt, also daß Wert und Produktionskosten in keinem notwendigen Verhältnis stehn. Ja, Nachfrage und Zufuhr decken sich immer nur momentan durch das vorhergegangne Schwanken von Nachfrage und Zufuhr, durch das Mißverhältnis zwischen Produktionskosten und Tauschwert, wie diese Schwankung und dies Mißverhältnis ebenso wieder der momentanen Deckung folgt. Diese wirkliche Bewegung, wovon jenes Gesetz nur ein abstraktes, zufälliges und einseitiges Moment ist, wird von der neuren Nationalökonomie zum Akzidens gemacht, zum Unwesentlichen. Warum? Weil bei den scharfen und exakten Formeln, worauf sie die Nationalökonomie reduzieren, die Grundformel, wollten sie jene Bewegung abstrakt aussprechen, heißen müßte: Das Gesetz ist in der Nationalökonomie durch sein Gegenteil, die Gesetzlosigkeit, bestimmt. Das wahre Gesetz der Nationalökonomie ist der Zufall, aus dessen Bewegung wir, die Wissenschaftlichen, einige Momente willkürlich in der Form von Gesetzen fixieren." Sehr gut und das Wesen der Sache in einen Begriff gebracht, ist es, wenn Mill das Geld als den Vermittler des Austausches bezeichnet. Das Wesen des Geldes ist zunächst nicht, daß in ihm das Eigentum entäußert wird, sondern daß die vermittelnde Tätigkeit oder Bewegung, der menschliche, gesellschaftliche Akt, wodurch sich die Produkte des Menschen wechselseitig ergänzen, entfremdet und die Eigenschaft eines materiellen Dings außer dem Menschen, des Geldes wird. Indem der Mensch diese vermittelnde Tätigkeit selbst entäußert, ist er hier nur als sich abhanden gekommner, entmenschter Mensch tätig; die Beziehung selbst der Sachen, die menschliche Operation mit denselben, wird zur Operation eines Wesens außer dem Menschen und über dem Menschen.(Karl Marx, MEW 40, 445f). Es liegt ja schon am Wesen einer verselbständigten, also beziehungslosen Masse, dass sie mit anwachsender Vermehrung das verliert, was ihr zugrunde liegt, dass ihre qualitativen Beziehungen sich in der Form ihrer Quantifizierung verlieren wo sie in ihrer Beziehungslosigkeit immer allgemeiner werden (siehe auch abstrakt Allgemeines). Mit ihrer allgemeinen Vereinigung abstrahieren sie von den Inhalten ihrer gesellschaftlichen Substanz, denn je mehr sie sich darin vereinen, desto gleichgültiger wird ihnen deren Bestimmtheit. Sie werden gegen ihre inhaltliche Bestimmung gleichgültig. Und je umfassender und dichter solche Verhältnisse sind, desto gleichgültiger werden sie also in ihren Beziehungen, von denen sie im Maß ihrer Verallgemeinerung abstrahieren müssen. Mit zunehmender Einfältigkeit ihrer qualitativen Bestimmung werden sie auch ebenso allgemein wesenloser, ihre konkrete Substanz immer abstrakter, abwesender (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit). In der Form der anwachsenden Dichte ihrer Verhältnisse wird diese zu ihrer Bestimmung (siehe Formbestimmung). Und diese kehrt schließlich die Dialektik von allgemeiner Form und einzelnem Inhalt um. So bleibt Wert als reine Formbestimmung des gesellschaftlichen Stoffwechsels im Wechsel seiner Ressourcen im Wesentlichen nurmehr Bewegung als sich selbst bestimmende Form, als reine Formbestimmung eines sich selbst fremden, eines entfremdeten Lebens, als Wesen seiner Selbstentfremdung, als gesellschaftliche Bewegung einer reinen Wesensnot. „Denn die Bewegung, worin {der Wert} Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier. Als das übergreifende Subjekt eines solchen Prozesses, worin er Geldform und Warenform bald annimmt, bald abstreift, sich aber in diesem Wechsel erhält und ausreckt, bedarf der Wert vor allem einer selbständigen Form, wodurch seine Identität mit sich selbst konstatiert wird.“ (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 168f) Dies lässt sich auch schon ganz allgemein an der Wesensnot einer substanziellen Abstraktion darstellen: Einen Wert findet jedes Wesen in dem, was es nötig hat, was es also in seiner Wesensnot wesentlich und also im Ganzen benötigt, weil und soweit dieses Wesen abwesend ist. Und insofern hat jeder Gegenstand seinen Wert dadurch, dass er wesentlich nicht wirklich gegenwärtig ist, dass seine Beziehung also durch sein abwesendes Wesen dessen Gegenwärtigkeit nötig hat. Jede Bewertung bezieht sich auf etwas, das Sinn vermittelt, in dieser Vermittlung aber nicht gegenwärtig ist. Wert entsteht durch das, was nicht wirklich da ist, weil und wo die Mittel des Lebens (siehe auch Lebensmittel) abwesend sind und von da her eine Lebenspflicht zu ihrer Erzeugung entstanden war - weil ihre Gegenwart negiert ist und unmittelbar sinnlos erscheint. Deren Abwesenheit erfordert einen dem entsprechenden Aufwand, der seinem nicht gegenwärtigen Dasein einen Wert verleiht, der das haben soll, weil es durch die Entstehungsgeschichte eines Abwesens anwesend ist und sein Werden verkörpert (siehe hierzu Kapitalismus). Wert ist von daher die Idealisierung der Anwesenheit einer Abwesenheit, ein Rückgriff auf das, was darin als wertvoll angesehen werden muss, weil es im Zusammenhang seiner gesellschaftlichen Existenz Wirkung hat und also auch wirklich da sein sollte, aber so nicht da ist, unbegründet und also unabhängig zu sein scheint - eben weil es nicht als das erscheint, was es sein soll und sein unabhängiges Sollen in seinem gesellschaftlichen Verhalten beurteilt werden muss (siehe Kapitalismus). Am Anfang stand die Abstraktion, die ihre Wirklichkeit entzweit, weil sie die Inhalte auf die Substanz ihrer Beziehungen reduziert. Weil in einem abstrakten Verhältnis sich daher die Form zunehmend entleert, sich von ihrem Inhalt ablösen muss, bestimmt sich das mit der Trennung von Form und Inhalt seiner Beziehungen gespaltene Verhältnis nun auch wirklich abstrakt. Das somit veränderte Verhältnis reduziert die Qualität seiner Beziehungen und bestimmt schließlich sich selbst über die Masse (Quantität) ihrer Form. Diese entleert nun selbst ihre Verhältnisse und nichtet ihre inhalte durch das abstrakte Verhalten ihrer Vermittlung und wandelt ihre abstrakte Substanz zum Inhalt ihrer Form. Mit ihrer zunehmenden Verallgemeinerung bestimmt das schließlich auch die Inhalte ihrer Beziehungen, die durch ihre Form (siehe Formbestimung) verkehren, weil sie durch ihre Allgemeinform selbst auch die Verkehrung des Wesens der einzelnen Beziehungen zu ihren von einander isolierten Inhalten betreiben. Das abwesende Wesen vermittelt dann das anwesende un bestimmt seine Beziehungen. Diese Schlussfolgerung hat Marx am Beispiel der Wertform aufgezeigt, wie und warum die abstrakt allgemeinen Beziehungen einer Äquivalentform durch die allgemeinen Bestimmungen der Gleichsetzung von Waren, also über ihre an und für sich gleichgültige Vermittlung einer im Allgemeinen verselbständigten Form. So entsteht die allgemein besonderte Geldform, die das abstrakt Allgemeine der Äquivalenzen als Wert der Tauschwerte, die über ihre einfache Wertformen als Preise gegen die hierdurch vereinzelten Inhalte der Gebrauchswertebestimmen. Das Werturteil verfolgt daher vor allem eine politiche Absicht, die vom wirklichen Zweck und Mittel absieht, um beides im Großen und Ganzen zwischen ihrem konkreten Sinn und konkreten Nutzen zu vermitteln, um ein Verhältnis von Sinn und Nutzen ihrer gegenwärtigen Lebenswelt im Großen und Ganzen als Zusammenhang der Lebensäußerungen der Menschen herzustellen. Dieser muss allerdings von den konkreten Inhalten absehen, weil sie nur durch ihre Abwesenheit zusammenwirken können, sich ihre ganzen Wirklichkeit nur im Dazwischensein von Sinn und Nutzen vergegenwärtigen kann. Die Abstraktion selbst muss daher ihren Wert verwirklichen, der den gegenwärtigen Aufwand im Zustand seiner entgegenwärtigten Arbeit bestimmen und den Sinn und Zweck ihrer vergangenen Gegenwart erfüllen soll. Dieser Wert stellt daher den vergangenen Nutzen einer Arbeit und ihrer Kultur sinnlich in ihrer abstrakten Mitte gegenwärtig dar, die einen vergangenen Zweck ihrer Herstellung zu vergegenwärtigen haben müsste, um ihre Wertbildung zu bewahrheiten hätte z.B. als ein Verhältnis zwischen Sinn und Nutzen, zwischen Inhalt und Form des gesellschaftlichen Daseins, wodurch es sich überhaupt in seinem gesellschaftlichen Zusammenhang darstellen könnte. Aber dies hängt natürlich immer auch vom Entwicklungsstand einer Gesellschaft und ihrer wesentlichen Lebensgrundlage ab, sieht also zwangsläufig vom Grund und Boden ihrer gegenwärtigen Verhältnisse ab und bestimmt sich aus der Form einer vergangenen Welt, die einzige Grundlage zur Beurteilung der gegensärtigen existiert. Jedes Werturteil reflektiert eine zertrennte Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Subjekte und ihrer Objekte, zwischen Sinn und Nutzen ihres Daseins und wäre demnach zeitlos, jenseits aller wirklichen Geschichte. Doch Sinn ist nicht per se nützlich und Nutzen nicht unbedingt sinnlich. In ihrer Vermittlung ist daher ihr Verhältnis zu bewerten, um deren abstrakte Beziehung darzustellen. Im der bürgerlichen Gesellschaft vollzieht sich diese Bewertung über den Warentausch, also in der Beziehung der Gebrauchswerte die sich gesellschaftlich als Verhältnis von Tauschwerten darstellt. Diese verwirklichen ihren Wert in den Relationen der Tauschverhältnisse, wodurch sich ein gesellschaftlicher Maßstab als Maß der Werte vergangener Arbeit über den Maßstab ihrer Preise durchsetzt - auch wenn sich die Preise nicht als Vermittler von vergangener und gegenwärtiger Arbeit in einem wirklichen Wert einig werden, diesen also nur als abstrakte Beziehungen realisieren können. In den gegenwärtigen Relationen der Tauschwerte vonmitteln sich daher immer ihre abstrakte gesellschaftliche Beziehungen zu ihren Gebrauchswerten, worin sich ihr Wert als eine abstrakte Allgemeinheit Einheit verwirklicht, indem hierfür ihr Vergleich und die Konkurrenz der Angebote auf dem Markt entscheidend wird. In der Gleichsetzung der Waren durch ihre Wertform werden diese unbestimmt und als Wertdinge unbestimmbar, denn zwischen den Dingen (siehe auch Dazwischensein) ist der Wert nichts, was unmittelbar von und für Menschen sein kann. Er ist eine reine Abstraktion von allem, was natürlich bestimmt ist und durch den Konsum im Menschen als sein organisches Substrat zur privaten Einverleibung verschwindet, einen Sog der Gleichgültigkeit gegen den gesellschaftlich existenten Warenkörper und seine Erzeugung betreibt. Er ist daher auch nicht unmittelbar in seinem Wert messbar oder sinnlich wahrzunehmen. Als Formbestimmung der Dinge, wie sie sich auf dem Markt verhalten und ins Verhältnis ihrer Austauschbarkeit versetzen, greift er ihre Naturstofflichkeit so auf, wie sie nicht unbedingt für den Menschen, sondern für den Markt da ist, für den sie eine Form annehmen, die nicht ihrer Natur folgt, sondern sich dem Markt anpassen muss. Ihr Wert ist in seiner allgemeinen Äquivalentform zu einer ökonomischen Formbestimmung geworden, die blindwütig "hinter dem Rücken" der Menschen fungiert und die Gebrauchswerte, die Dinge einer wirtschaftlichen Nutzung ihrer wahrnehmbaren Existenz entrückt, sie durch ihr abwesendes Wesen selbst verrückt macht. So natürlich sie erscheinen, so unwesentlich ist dabei ihre Natur, steht geradezu auf dem Kopf, weil sie bloßes Moment einer ihr äußerlichen Bestimmung ist, einem ihr fremden Wesen folgt. Wert stellt von da her ein politisches Verhältnis unterschiedlicher Existenzen in ihrer gegenseitigen Wertschätzung zu einander so dar, wie sie sich als Träger eines gesellschaftlich gegenständlichen Verhältnisses in seiner herrschenden Verfassung, der Rechtsform seiner Verträge und Erträge verhält (siehe hierzu bürgerliche Gesellschaft, bewertet und sich dem entsprechend politisch wie auch wirtschaftlich mitteilt und vermittelt (siehe hierzu Kritik der politischen Ökonomie). Ein jeder Wert formuliert das Verhältnis eines existenziellen Verlangens (siehe Bedürfnis) zur gesellschaftlichen Notwendigkeit, worin sich der Aufwand und das Material der Arbeit hierfür zu bewähren hat. Ihr Wert soll die gesellschaftliche Notwendigkeit seiner Existenzwerdung als Notwendigkeit bewahrheiten, sich als Verhältnis durch das Verhalten der einzelnen Existenzen privat bestimmter Arbeiten (siehe Privatarbeit) zur Gesamtheit der allgemeinen Notwendigkeit ihrer Existenz, des Lebensstandards erweisen, dem geschichtlich entwickelten Reichtum ihrer Kultur im Ausmaß und Maßstab ihrer gegenwärtigen Wertrealisierung durch den Warentausch in ihrer Wertform. Im gesellschaftlichen Wert der Existenzen (siehe auch Existenzwert) vermitteln sich die einzelnen Lebensäußerungen von Menschen in ihrer Rückbeziehungen auf ihre politische Existenz. Darin verwirklichen die vielen Privatarbeiten einen gesellschaftlichen Lebenszusammenhang ihrer darin vergegenständlichten Wertschätzungen. Subjektiv stellt die Gegenwärigkeit einer Not sich als Mangel im Verhältnis der gesellschaftlich notwendigen objektiven Mittel dar, welcher Gegenstände des Lebens nötig hat, deren qualitativer Zweck (siehe Gebrauchswert) seine gesellschaftliche Wertsubstanz im Maß der Werte vermittelt. Deren Wert ist aber zugleich der Begriff eines allgemeinen Verhältnisses von isolierten - also privaten Bewertungen im Maßstab ihrer Preise, die sich in den Relationen ihrer Tauschwerte durch ihre Konkurrenz im Warentausch bemessen. Sie sind einerseits subjektiv als Ausdruck eines Verlangens, die Wertschätzung eines unmittelbar einzelnen Bedürfnisses, andererseits objektiv als Ausdruck des Werts einer Beziehung, die nicht unmittelbar wirklich so da ist, wie sie erscheint, die also lediglich durch ihre Preise als Verhältnis von Wertschätzungen existiert. Im wirtschaftlichen Verhältnis des Warentauschs stellt sich die subjektive Beziehung einer Ware in einem Gebrauchswert dar, dessen objektive Beziehung durch den Wert seines Verhältnisses zu seinen Preisen erscheint, sich durch ihren Tauschwert sowohl objektiv als auch subjktiv vermittelt. Beides lässt sich nicht wirklich aufeinanander beziehen, weil dieses Verhältnis selbst keinen Wert einer Ware bilden kann, weil beides nichts wirklich miteinander zu tun hat, sondern erst im Nachhinein ihres Verhaltens auf dem Markt ihren Wert aus den Wertbildungen von Bewertungen formuliert (siehe Wertform). Von daher gibt es keinen allgemeinen Wert - und daher auch keinen besonderen Wert als Gebrauchswert an sich (siehe Logik). Dieser hat seinen Wert in seiner isolierten Körperform nur durch sein Dasein als Eigenschaft einer Ware auf dem Markt, steht daher immer schon in einer allgemeinen Beziehung von Sinn und Nutzen der Güter, die dort getauscht werden und ist von daher eine einzelne gegenständliche Gestalt eines gesellschaftlichen Verhältnisses einer bewirtschafteten Kultur des Warentauschs. In seiner Einzelheit als Gebrauchswert, der mit dem Gebrauch von Waren Stück um Stück oder auch im Ganzen vergeht und also durch sich selbst nichts sein und bleiben kann, ist er doch als Körper einer gesellschaftlichen Beziehung in ihrer Privatform eines Wertes gegenwärtig und bewahrt darin seine gesellschaftliche Natur, die es unter kapitalistischen Lebensbedingungen in keiner anderen Form geben kann. Auch einen allgemeinen Wert als Tauschwert an sich kann es schon deshalb nicht geben, weil nichts durch sich selbst sein kann, das für sich schon alles sein soll (siehe Dialektik). Wert stellt eine dem Menschen entfremdete menschliche Beziehung, negierte Menschenliebe dar. Er formuliert etwas, das notwendig für die Menschen und zugleich getrennt von ihnen ist (siehe Schmerz). Wert stellt einen Aufwand dar, der in eine Sache oder Leistung eingegangen und darin als Produkt einer menschlichen Arbeit dargestellt und solange existent ist, wie er noch nicht im Konsum mit der Einverleibung der Produkte untergegangen ist: Wert stellt daher einen gesellschaftlichen Arbeitsaufwand dar, der durch Menschen (also nicht durch Maschinen) erbracht wurde, weil er auch nur durch Menschen realisiert wird ("Autos kaufen keine Autos" - Henry Ford). Die menschliche Arbeit als solche ist Wertbildner, weil und sofern sie Waren herstellt, die im Warentausch ihre Wertgegenständlichkeit im Verhältnis ihrer Wertformen in der Wertgröße eines durchschnittlichen menschlichen Arbeitsaufwand zur Erhaltung und Entwicklung ihrer gesellschaftlichen Existenz in einem geschichtlich über viele Epochen hinweg gebildeten allgemeinen Lebensstandards realisiert. Es ist eine Größe des Daseins, die sich nicht aus konkreten Beziehungen ergibt, sondern sich in der bürgerlichen Gesellschaft über die Wertsumme eines gesellschaftlichen Reichtums in der Durchschnittsbildung ihrer Produkten relativiert und vermittelt, die einen Wert darstellen, solange sie sich in ihrem gesellschaftlichen Verhältnis zwischen Produktion und Konsumtion durch den Warentausch verhalten (siehe auch Dazwischensein). Was aber im Warentausch ausgetauscht wird ist das Tauschmittel Geld auf der einen Seite und die Gebrauchswerte als Produkte einer Arbeit auf der anderen, wodurch beides substanziell extrem verschieden ist. Dies stellt sich im Warentausch als Verhältnis von vielen Einzelheiten (Gebrauchswerte) dar, das durch die Vermittlung von einer einfachen und daher abstrakten Allgemeinheit (Geld) gleichgesetzt und damit austauschbar wird. Während jedoch die Gebrauchswerte nur einmal in ein Tauschverhältnis geraten, sich nur einmal dahin bewegen bis sie stofflich verbraucht sind, bewegt sich das Geld unendlich oft in der Beziehung auf alle Waren, ohne sich hierbei sonderlich stofflich zu verbrauchen. Demnach vermittelt es unendlich viele Werte, während die einzelne Ware sofort vom Markt verschwindet, ihr Wert also in ihrem stofflichn Verbrauch abwesend wird, während dieser im Geld als Wertmaß in der zirkulierenden Preissumme anwesend bleibt, soweit diese durch andere Waren durch deren Tauschwerte in der Zirkulation von Ware und Geld erhalten bleibt. Entscheidend für die "Kaufkraft", für den gesellschaftlichen Wert des Geldes ist seine Funktion als Kaufmittel, als Maß der Werte im Verhältnis zu seiner Funktion als Zahlungsmittel in der vorhandenen Masse der Preise als Maßstab der Preise. Geld ist beides und darin unterscheiden sich die Tauschwerte des Geldes von ihrem Wert. Die "Gerechtigkeit" der "unsichbaren Hand des Markts" besteht also nur aus einer Ignoranz gegen die Erzeugung der Warenwerte (siehe hierzu auch Verteilungsgerechtigkeit). Einen Wert an sich, einen konkreten Wert gibt es daher nicht. Nichts stellt allein durch sich schon einen Wert dar. Wert kann etwas nur haben, wenn es ungewiss, zugleich aber als Mittel eines ihm äußerlichen Zwecks in einem gesellschaftlichen Verhältnis nötig ist. Wert entsteht, wo eine konkrete Vermittlung fehlt, wo etwas nicht wirklich als das da ist, was für ein bestimmtes Verhältnis notwendig da sein muss, was aber konkret abwesend ist, wo es wesentlich ist und sein soll. Es ist nur durch die Eigenschaften seines Wertes für andere, also durch sein Anderssein wirklich da. Wert hat ein Wesen, das den Menschen fremd und nur durch seine Abwesenheit als bloße Tatsache des Daseins, das als schlichter Grund in der Abstraktion seines Seins wesentlich da ist (siehe Entfremdung). Wo etwas Abwesendes wesentlich ist, kann es nur das Wesen einer Abstraktion sein - eben das, was tatsächlich bleibt, bloße Tatsache ist, wenn man von allem absieht, was wirklich da ist (siehe Dasein). Es ist das reine Material, die bloße Substanz der Elemente. die ihre Wirklichkeit und Macht aus ihrer Elementarform beziehen (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit in der Elementarform, der Warenform des Reichtums der bürgerlichen Gesellschaft). Aber ein abwesendes Wesen ist ein Unwesen, ein Wesen der Abstraktion, das Wirkungen hat, die ihren Grund nurmehr außer sich haben können und hierdurch wie durch einen Zauber, wie ein Dämon der Sachwelt erscheinen, die für die Menschen zu einem Fetisch wird, weil er das Verhältnis einer ihnen entzogenen, einer entfremdeten Vermittlung verkörpert, als Körper einer Entfremdung wirkt. Der Fetisch steht deshalb für einen magisch-kultischen Gegenstand (siehe auch Warenfetiscismus, Kapitalfetisch), dessen wesentliches Sein nur aus dem Dasein seiner abstrakten Vermittlung vorgestellt werden kann, in der ihre Inhalte nur in einer verkehrten Form wahrnehmbar sind. Jedes Leben wird durch eine Bewertung zu nichts, weil ihm damit sein wesentliches Sein durch ein Urteil über sein Dasein (siehe auch ästhetisches Urteil) veräußerlicht, gemaßregelt ist - und zwar aus dem einen Grund, dass seine Entwertung schon objektiv existiert, bevor es subjektiv sein kann. Nur hierdurch ist überhaupt seine Bewertung möglich. Und nötig ist dies, wo eine höhere Ordnung als Prinzip eines entäußerten Lebens herrschen soll, um Leben darin abhängig und hörig zu machen. Wert ist der gesellschalftliche Rückstand eines Lebens, das sich nur außer sich verwirklichen, das nicht konkret wahr sein kann, weil es sich in seinen Lebensverhältnissen nur gegen sich verhalten, in seinen wirklichen Verhältnissen nur abstrakt, als bloße Tatsache seiner Negation sein und als deren Notwendigkeit mitteilen kann. Wert ist das Resultat einer Schätzung in einem Verhältnis, worin etwas nötig ist, das nicht als das da ist, als was es hierfür sein muss, nicht wirklich das ist, was hierfür nötig ist. Jede Wertschätzung ist die Beziehung auf einen Schatz (siehe auch Schatzbildung), der seinen Wert dadurch hat, dass er eine gesellschaftliche Bewertung erfahren hat, weil er etwas darstellt, das für die Lebensverhältnisse einer Gesellschaft und deren Entwicklung nötig ist und einen bestimmten Aufwand hierfür veräußert, ohne als Lebensäußerung dieser Gesellschaft wirklich da zu sein. Soweit dieser Aufwand in den einzelnen Verhältnissen aufgeht und umgesetzt wird, soweit er sich darin praktisch im Gebrauch und Verbrauch realisiert, entsteht und vergeht jede Beziehung durch und mit diesem, hat keine eigene Substanz und verbleibt auch ohne diese als eine vereinzelte Lebensäußerung, die selbst Lebensverhältnis ist. Schon in die dieser Vereinzelung stellt sie einen Lebensreichtum dar, der über das hinausreicht, was einfach nur lebensnotwendig, Reichtum für die Lebensvielfalt von und für Menschen ist. Einen Wert hat etwas aber nur dadurch, dass es nicht wirklich im Gebrauch ist, dass es auch nicht für ein Leben da ist, das dadurch sinnlich reicher, in seinem Nutzen für die Menschen sinnvoller wird, Leben aus dem Notwendigen befreit (siehe Freiheit), es in seinem Dasein emanzipiert. "Endlich kann kein Ding Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. Ist es nutzlos, so ist auch die in ihm enthaltene Arbeit nutzlos ... und bildet daher keinen Wert." (MEW Bd. 23, S. 55) Wert hat etwas, das zwar durch seinen Gebrauchswert nützlich ist, das aber nicht das ist, für was dieser Nutzen gesellschaftlich notwendig da zu sein hat. In seiner gesellschaftlichen Vermittlung ist etwas Wesentliches abwesend, hat ein Wesen, das mit seiner Entstehung schon außer sich geraten ist. Es existiert nicht dort, wo es wesentlich notwendig ist und als dieses Wesen da sein muss, damit die Beziehungen in einer Gesellschaft sich erhalten und verhalten, um ihre Verhältnisse in ihrer Wirklichkeit bewahren und bewähren zu können (siehe hierzu auch Dialektik). Ohne diese kann sich mit der Abwesenheit ihrer qualitativen gesellschaftlichen Bezogenheit nur die Not ihres Wesens entwickeln (siehe Wesensnot). Gesellschaftlich verhalten sie sich zu einander nur in einem quantitativen Verhalten als Relationen ihrer Austauschbarkeit durch ihre Preise, wodurch sie ihren Tauschwert darstellen müssen. "Der Tauschwert erscheint zunächst als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art austauschen, ein Verhältnis, das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinsèque) also eine contradictio in adjecto.." (MEW Bd. 23, S. 50 f) In ihren wirklichen Verhältnisse beziehen sie sich widersinnig auf sich selbst - nicht wirklich auf Andere, sondern nur durch ihr abwesendes, ihr abstraktes Wesen, durch die Substanz ihrer Natur, wie sie immer tatsächlich gegeben, wenn auch nicht wirklich da ist (siehe z.B.abstrakt menschliche Arbeit). (==> Weitere Ausführungen) | ![]() |
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