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MEW 23: Kapital Band I - Der Produktionsprozess des Kapitals
Abschn. 3: Die Produktion des absoluten Mehrwerts
Kap. 5: Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß - Abs. 1


5. Kap. Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß

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5.1 Arbeitsprozeß

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 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/1:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/1 | Kommentar 5/1 | Zusammenfassung 5/1


Der Gebrauch der Arbeitskraft ist der Gebrauch ihrer Naturmacht durch die gesellschaftliche Macht des Kapitals, die ihren Wert aus der gesellschaftlichen Ohnmacht des arbeitenden Menschen bezieht.

 Textstelle 5/1:  (Linkadresse)

"Der Gebrauch der Arbeitskraft ist die Arbeit selbst. Der Käufer der Arbeitskraft konsumiert sie, indem er ihren Verkäufer arbeiten läßt. Letztrer wird hierdurch actu <tatsächlich> sich betätigende Arbeitskraft, Arbeiter, was er früher nur potentia <dem Vermögen nach> war. Um seine Arbeit in Waren darzustellen, muß er sie vor allem in Gebrauchswerten darstellen, Sachen, die zur Befriedigung von Bedürfnissen irgendeiner Art dienen. Es ist also ein besondrer Gebrauchtwert, ein bestimmter Artikel, den der Kapitalist vom Arbeiter anfertigen läßt. Die Produktion von Gebrauchswerten oder Gütern ändert ihre allgemeine Natur nicht dadurch, daß sie für den Kapitalisten und unter seiner Kontrolle vorgeht. Der Arbeitsprozeß ist daher zunächst unabhängig von jeder bestimmten gesellschaftlichen Form zu betrachten.

Die Arbeit ist zunächst ein Prozeß zwischen Mensch und Natur, ein Prozeß, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert. Er tritt dem Naturstoff selbst als eine Naturmacht gegenüber. Die seiner Leiblichkeit angehörigen Naturkräfte, Arme und Beine, Kopf und Hand, setzt er in Bewegung, um sich den Naturstoff in einer für sein eignes Leben brauchbaren Form anzueignen. Indem er durch diese Bewegung auf die Natur außer ihm wirkt und sie verändert, verändert er zugleich seine eigne Natur. Er entwickelt die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft das Spiel ihrer Kräfte seiner eignen Botmäßigkeit. Wir haben es hier nicht mit den ersten tierartig instinktmäßigen Formen der Arbeit zu tun. Dem Zustand, worin der Arbeiter als Verkäufer seiner eignen Arbeitskraft auf dem Warenmarkt auftritt, ist in urzeitlichen Hintergrund der Zustand entrückt, worin die menschliche Arbeit ihre erste instinktartige Form noch nicht abgestreift hatte. Wir unterstellen die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschließlich angehört. Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war. Nicht daß er nur eine Formveränderung des Natürlichen bewirkt; er verwirklicht im Natürlichen zugleich seinen Zweck, den er weiß, der die Art und Weise seines Tuns als Gesetz bestimmt und dem er seinen Willen unterordnen muß. Und diese Unterordnung ist kein vereinzelter Akt. Außer der Anstrengung der Organe, die arbeiten, ist der zweckmäßige Wille, der sich als Aufmerksamkeit äußert, für die ganze Dauer der Arbeit erheischt, und um so mehr, je weniger sie durch den eignen Inhalt und die Art und Weise ihrer Ausführung den Arbeiter mit sich fortreißt, je weniger er sie daher als Spiel seiner eignen körperlichen und geistigen Kräfte genießt." (MEW 23, S. 192 f)

 Kommentar 5/1:  (Linkadresse)

Arbeit ist eine notwendige Naturbeziehung, die von Tieren noch mehr oder weniger instinkthaft vollzogen wird, vom Menschen aber in einer gesellschaftlichen Beziehung zur Natur entwickelt wurde. Der Mensch verwirklicht seine Natur, indem er sie gesellschaftlich verarbeitet, seine Natur darin gesellschaftlich als seine Selbstveränderung entwickelt, seine Sinne zu gesellschaftlichen Sinnen, seine Sinnbildung in gesellschaftlicher Arbeit betreibt, um sich in ihren Produkten als gegenständlicher Mensch zu erkennen und zu bejahen, das heißt: Seine Macht und Wirklichkeit gegenständlich zu finden und zu empfinden.

Arbeit ist immer einerseit ein Aufwand, eine Notwendigkeit, die schon durch ihre Natur gegeben ist. Zugleich enthält sie aber andererseits für den Menschen auch das Moment der Befreiung aus dieser Notwendigkeit, seine Freiheit im Sinn und Zweck, über seine Natur auch zu verfügen: Naturmächtigkeit. Sein Wille ist selbst Moment des Notwendigen und seiner Freiheit in einem, Plan und Vermögen, Aufmerksamkeit in der Anstrengung und Befriedigung im Produkt. Was natürliche Notwendigkeit ganz allgemein ist, wird für den arbeitenden Menschen zu einer weiteren Unterordnung, "je weniger sie durch den eignen Inhalt und die Art und Weise ihrer Ausführung den Arbeiter mit sich fortreißt, je weniger er sie daher als Spiel seiner eignen körperlichen und geistigen Kräfte genießt", je äußerlicher ihm also auch die Befriedigung seiner Produktion in den Produkten wird.

 Zusammenfassung 5/1:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Der Stoffwechsel des Menschen mit seiner Natur ist subjektiv immer auch seine Sinnbildung. Sie ist objektiv in der gesellschaftlichen Form, wie sie als Form des gesellschaftlichen Reichtums der angeeigneten Natur entwickelt ist. Indem die Arbeitskraft von den Produkten seiner Lebensäußerung entäußert, also getrennt bleibt, wird er als Subjekt der Arbeit zum Objekt seiner gesellschaftichen Verhältnisse, zur Lebensform der Arbeit, die durch vergangene Arbeit, wie sie im Wert der Produkte enthalten ist, die also von toter Arbeit beherrscht wird. Je mächtiger die Formation der toten Arbeit, je mächtiger das Kapital, desto ohnmächtiger wird der arbeitende Mensch selbst und desto einfältiger auch der Reichtum seiner gesellschaftlichen Form.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/2:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/2 | Kommentar 5/2 | Zusammenfassung 5/2


Menschliche Arbeit ist immer eine zweckmäßige, wirtschaftliche Tätigkeit. Ihre Quelle ist Mensch und Natur. Ihr Material sind die Produktionsmittel und die Rohmaterialien. Sie verändert ihren materiellen Gegenstand zu einem menschlichen Gegenstand, vermittelt also Mensch und Natur.

 Textstelle 5/2:  (Linkadresse)

"Die einfachen Momente des Arbeitsprozesses sind die zweckmäßige Tätigkeit oder die Arbeit selbst, ihr Gegenstand und ihr Mittel.

Die Erde (worunter ökonomisch auch das Wasser einbegriffen), wie sie den Menschen ursprünglich mit Proviant, fertigen Lebensmitteln ausrüstet, findet sich ohne sein Zutun als der allgemeine Gegenstand der menschlichen Arbeit vor. Alle Dinge, welche die Arbeit nur von ihrem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erdganzen loslöst, sind von Natur vorgefundne Arbeitsgegenstände. So der Fisch, der von seinem Lebenselement, dem Wasser, getrennt, gefangen wird, das Holz, das im Urwald gefällt, das Erz, das aus seiner Ader losgebrochen wird. Ist der Arbeitsgegenstand dagegen selbst schon sozusagen durch frühere Arbeit filtriert, so nennen wir ihn Rohmaterial. Z.B. das bereits losgebrochene Erz, das nun ausgewaschen wird. Alles Rohmaterial ist Arbeitsgegenstand, aber nicht jeder Arbeitsgegenstand ist Rohmaterial. Rohmaterial ist der Arbeitsgegenstand nur, sobald er bereits eine durch Arbeit vermittelte Veränderung erfahren hat.

Das Arbeitsmittel ist ein Ding oder ein Komplex von Dingen, die der Arbeiter zwischen sich und den Arbeitsgegenstand schiebt und die ihm als Leiter seiner Tätigkeit auf diesen Gegenstand dienen. Er benutzt die mechanischen, physikalischen, chemischen Eigenschaften der Dinge, um sie als Machtmittel auf andre Dinge, seinem Zweck gemäß, wirken zu lassen. Der Gegenstand, dessen sich der Arbeiter unmittelbar bemächtigt - abgesehn von der Ergreifung fertiger Lebensmittel, der Früchte z.B., wobei seine eignen Leibesorgane allein als Arbeitsmittel dienen - ist nicht der Arbeitsgegenstand, sondern das Arbeitsmittel. So wird das Natürliche selbst zum Organ seiner Tätigkeit, ein Organ, das er seinen eignen Leibesorganen hinzufügt, seine natürliche Gestalt verlängernd, trotz der Bibel. Wie die Erde seine ursprüngliche Proviantkammer, ist sie sein ursprüngliches Arsenal von Arbeitsmitteln. Sie liefert ihm z.B. den Stein, womit er wirft, reibt, drückt, schneidet usw. Die Erde selbst ist ein Arbeitsmittel, setzt jedoch zu ihrem Dienst als Arbeitsmittel in der Agrikultur wieder eine ganze Reihe andrer Arbeitsmittel und eine schon relativ hohe Entwicklung der Arbeitskraft voraus. Sobald überhaupt der Arbeitsprozeß nur einigermaßen entwickelt ist, bedarf er bereits bearbeiteter Arbeitsmittel. In den ältesten Menschenhöhlen finden wir Steinwerkzeuge und Steinwaffen. Neben bearbeitetem Stein, Holz, Knochen und Muscheln spielt im Anfang der Menschengeschichte das gezähmte, also selbst schon durch Arbeit veränderte, gezüchtete Tier die Hauptrolle als Arbeitsmittel. Der Gebrauch und die Schöpfung von Arbeitsmitteln, obgleich im Keim schon gewissen Tierarten eigen, charakterisieren den spezifisch menschlichen Arbeitsprozeß, und Franklin definiert daher den Menschen als "a toolmaking animal", ein Werkzeuge fabrizierendes Tier. Dieselbe Wichtigkeit, welche der Bau von Knochenreliquien für die Erkenntnis der Organisation untergegangner Tiergeschlechter, haben Reliquien von Arbeitsmitteln für die Beurteilung untergegangner ökonomischer Gesellschaftsformationen. Nicht was gemacht wird, sondern wie, mit welchen Arbeitsmitteln gemacht wird, unterscheidet die ökonomischen Epochen. Die Arbeitsmittel sind nicht nur Gradmesser der Entwicklung der menschlichen Arbeitskraft, sondern auch Anzeiger der gesellschaftlichen Verhältnisse, worin gearbeitet wird. Unter den Arbeitsmitteln selbst bieten die mechanischen Arbeitsmittel, deren Gesamtheit man das Knochen- und Muskelsystem der Produktion nennen kann, viel entscheidendere Charaktermerkmale einer gesellschaftlichen Produktionsepoche als solche Arbeitsmittel, die nur zu Behältern des Arbeitsgegenstandes dienen und deren Gesamtheit ganz allgemein als das Gefäßsystem der Produktion bezeichnet werden kann, wie z.B. Röhren, Fässer, Körbe, Krüge usw. Erst in der chemischen Fabrikation spielen sie eine bedeutungsvolle Rolle." (MEW 23, S. 193 f)

 Kommentar 5/2:  (Linkadresse)

Weil menschliche Arbeit immer zweckmäßig und durch ihren Zweck immer gesellschaftlich ist, ist sie auch wirtschaftlich, sucht also mit geringstem Aufwand beste Resultate zu erzeugen. Die gesellschaftliche Entwicklung beweist sich sinnbildlich an den Arbeitsmitteln, woraus sich ihre Form ableitet, organisch am Entwicklungsstand der Produktionsmittel (Werkzeuge, Maschinen, Wissen, Automation) und Rohstoffe (Erzeugnisse aus Bergbau, Landwirtschaft, Jagd, Energiegewinnung, Chemie). Ihre Behältnisse (Verkehrsmittel, Energieträger, Information und Gefäße) bekommen erst mit der modernen Produktionsweise eine wesentliche Form für die Produktion.

 Zusammenfassung 5/2:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Der Mensch produziert durch die Arbeit nicht nur eine Sache, sondern auch sich, seine ganze gesellschaftliche Enmtwicklung und ist daher selbst ein geschichtliches Moment derselben, immer von den Bedingungen der Arbeit als seine gesellschaftliche Lebensbedingung abhängig.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/3:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/3 | Kommentar 5/3 | Zusammenfassung 5/3


Der natürliche und der erzeugte Lebensraum der Menschen macht ihre selbstverständliche Lebensweise aus, ihre Kultur, die auch ihr allgemeinstes Arbeitsmittel ist.

 Textstelle 5/3:  (Linkadresse)

"Im weitren Sinn zählt der Arbeitsprozeß unter seine Mittel außer den Dingen, welche die Wirkung der Arbeit auf ihren Gegenstand vermitteln und daher in einer oder der andren Weise als Leiter der Tätigkeit dienen, alle gegenständlichen Bedingungen, die überhaupt erheischt sind, damit der Prozeß stattfinde. Sie gehn nicht direkt in ihn ein, aber er kann ohne sie gar nicht oder nur unvollkommen vorgehn. Das allgemeine Arbeitsmittel dieser Art ist wieder die Erde selbst, denn sie gibt dem Arbeiter den locus standi <Standort> und seinem Prozeß den Wirkungsraum (field of employment). Durch die Arbeit schon vermittelte Arbeitsmittel dieser Art sind z.B. Arbeitsgebäude, Kanäle, Straßen usw.

Im Arbeitsprozeß bewirkt also die Tätigkeit des Menschen durch das Arbeitsmittel eine von vornherein bezweckte Veränderung des Arbeitsgegenstandes. Der Prozeß erlischt im Produkt. Sein Produkt ist ein Gebrauchswert, ein durch Formveränderung menschlichen Bedürfnissen angeeigneter Naturstoff. Die Arbeit hat sich mit ihrem Gegenstand verbunden. Sie ist vergegenständlicht, und der Gegenstand ist verarbeitet. Was auf seiten des Arbeiters in der Form der Unruhe erschien, erscheint nun als ruhende Eigenschaft, in der Form des Seins, auf seiten des Produkts. Er hat gesponnen, und das Produkt ist ein Gespinst." (MEW 23, S. 195)

 Kommentar 5/3:  (Linkadresse)

Geologische und geografische Bedingungen bilden die Inhalte der menschlichen Kultur ebenso, wie die Lebensweise, die hierdurch möglich ist. Sie bildet die Inhalte der räumlich bedingten Naturform des gesellschaftlichen Lebenszusammenhangs ebenso wie die erzeugten Räume, wie die Bildungseinrichtungen, Infrastrukturen und Produktionsanlagen, die in die Arbeit wie ihre selbstverständliche Lebensbedingung eingehen. Von daher ist die Kultur der Menschen nicht nur die Art und Weise ihres gesellschaftichen Lebenszusammenhangs, sondern auch ihr allgemeinstes Arbeitsmittel. Geht sie zugrunde, wird auch ihre Arbeit zugrunde gehen.

Das Produkt der Arbeit ist wesentlich ein Kulturgut, das ökonomisch als nützlicher Gegenstand, als Gebrauchsgut existiert. Lebensgenuss und Lebensnotwendigkeit gehen gleichermaßen darin auf "als ruhende Eigenschaft, in der Form des Seins, auf seiten des Produkts".

 Zusammenfassung 5/3:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

In der menschlichen Kultur vermittelt sich die Geschichte der Menschen, Zeit und Raum ihrer Lebensäußerung, nicht nur als Daseinsweise, sondern als allgemeines Arbeitsmittel, das ihre weitere Geschichte nicht nur der Form nach, sondern auch inhaltlich bestimmt. Dabei spielen weder Nationalitäten noch Gepflogenheiten im Umgang der Menschen (Sitte) eine tragende Rolle. Wesentlich ist der ganze Arbeitsprozess als produktive Konsumtion, als Bildungsakt der Geschichte überhaupt, die immer Kulturgeschichte ist.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/4:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/4 | Kommentar 5/4 | Zusammenfassung 5/4


Arbeit ist nicht nur ein Kreislauf der Produktion, Produktion von Lebensmitteln um leben zu können, sondern als Reproduktion des Bestehenden immer zugleich auch Produktion von Neuem: Geschichtsbildung.

 Textstelle 5/4:  (Linkadresse)

"Betrachtet man den ganzen Prozeß vom Standpunkt seines Resultats, des Produkts, so erscheinen beide, Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, als Produktionsmittel und die Arbeit selbst als produktive Arbeit.

Wenn ein Gebrauchswert als Produkt aus dem Arbeitsprozeß herauskommt, gehn andre Gebrauchswerte, Produkte frührer Arbeitsprozesse, als Produktionsmittel in ihn ein. Derselbe Gebrauchswert, der das Produkt dieser, bildet das Produktionsmittel jener Arbeit. Produkte sind daher nicht nur Resultat, sondern zugleich Bedingung des Arbeitsprozesses.

Mit Ausnahme der extraktiven Industrie, die ihren Arbeitsgegenstand von Natur vorfindet, wie Bergbau, Jagd, Fischfang usw. (der Ackerbau nur, soweit er in erster Instanz die jungfräuliche Erde selbst aufbricht), behandeln alle Industriezweige einen Gegenstand, der Rohmaterial, d.h. bereits durch die Arbeit filtrierter Arbeitsgegenstand, selbst schon Arbeitsprodukt ist. So z.B. der Samen in der Agrikultur. Tiere und Pflanzen, die man als Naturprodukte zu betrachten pflegt, sind nicht nur Produkte vielleicht der Arbeit vom vorigen Jahr, sondern, in ihren jetzigen Formen, Produkte einer durch viele Generationen unter menschlicher Kontrolle, vermittelst menschlicher Arbeit, fortgesetzten Umwandlung. Was aber die Arbeitsmittel insbesondre betrifft, so zeigt ihre ungeheure Mehrzahl dem oberflächlichsten Blick die Spur vergangner Arbeit.

Das Rohmaterial kann die Hauptsubstanz eines Produkts bilden oder nur als Hilfsstoff in seine Bildung eingehn. Der Hilfsstoff wird vom Arbeitsmittel konsumiert, wie Kohle von der Dampfmaschine, Öl vom Rade, Heu vom Zugpferd, oder dem Rohmaterial zugesetzt, um darin eine stoffliche Veränderung zu bewirken, wie Chlor zur ungebleichten Leinwand, Kohle zum Eisen, Farbe zur Wolle, oder er unterstützt die Verrichtung der Arbeit selbst, wie z.B. zur Beleuchtung und Heizung des Arbeitslokals verwandte Stoffe. Der Unterschied zwischen Hauptstoff und Hilfsstoff verschwimmt in der eigentlich chemischen Fabrikation, weil keines der angewandten Rohmaterialien als die Substanz des Produkts wieder erscheint." (MEW 23, S. 196)

 Kommentar 5/4:  (Linkadresse)

Die Arbeit bildet auch die Arbeit, sovohl die Rohstoffe wie auch die Arbetsmittel fort und schafft somit auch die Grudnlagen für neue Arbeit, Erfindungen und Vorstellungen, welche auch die Bedürfnisse der Menschen verändern. Sie erzeugt nicht nur immer wieder einen neuen Gegenstand für den Menschen, sondern vergegenständlicht auch seine Kultur immer wieder aufs Neue, auf höherer Stufenleiter, höherer Produktivität und höherem Nutzen. Vergangne Arbeit ist das Material der Arbeit, die sich schon durch die neue Verquickung ihrer Inhalte fortbildet und nicht nur Produkte für sich schafft, sondern auch Mehrprodukte, die ihre Fortentwicklung ausmachen, sofern und soweit sie den Menschen auch zur verfügung stehen.

 Zusammenfassung 5/4:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Produktion ist mit ihrer Reproduktion aus sich heraus Reichtum bildend, indem Arbeit immer mehr und raffiniertere Produkte schafft. In der menschlichen Geschichte stellt sich vor allem dies dar, soweit deren Form auch ihrem Inhalt entsprach.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/5:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/5 | Kommentar 5/5 | Zusammenfassung 5/5


"Die Produktion produziert nicht nur einen Gegenstand für das Subjekt, sondern auch ein Subjekt für den Gegenstand."

 Textstelle 5/5:  (Linkadresse)

"Da jedes Ding vielerlei Eigenschaften besitzt und daher verschiedner Nutzanwendung fähig ist, kann dasselbe Produkt das Rohmaterial sehr verschiedner Arbeitsprozesse bilden. Korn z.B. ist Rohmaterial für Müller, Stärkefabrikant, Destillateur, Viehzüchter usw. Es wird Rohmaterial seiner eignen Produktion als Samen. So geht die Kohle als Produkt aus der Minenindustrie hervor und als Produktionsmittel in sie ein.

Dasselbe Produkt mag in demselben Arbeitsprozeß als Arbeitsmittel und Rohmaterial dienen. Bei der Viehmast z.B., wo das Vieh, das bearbeitete Rohmaterial, zugleich Mittel der Düngerbereitung ist.

Ein Produkt, das in einer für die Konsumtion fertigen Form existiert, kann von neuem zum Rohmaterial eines andren Produkts werden, wie die Traube zum Rohmaterial des Weins. Oder die Arbeit entläßt ihr Produkt in Formen, worin es nur wieder als Rohmaterial brauchbar ist. Rohmaterial in diesem Zustand heißt Halbfabrikat und hieße besser Stufenfabrikat, wie z.B. Baumwolle, Faden, Garn usw. Obgleich selbst schon Produkt, mag das ursprüngliche Rohmaterial eine ganze Staffel verschiedner Prozesse zu durchlaufen haben, worin es in stets veränderter Gestalt stets von neuem als Rohmaterial funktioniert bis zum letzten Arbeitsprozeß, der es als fertiges Lebensmittel oder fertiges Arbeitsmittel von sich abstößt.

Man sieht: Ob ein Gebrauchswert als Rohmaterial, Arbeitsmittel oder Produkt erscheint, hängt ganz und gar ab von seiner bestimmten Funktion im Arbeitsprozesse, von der Stelle, die er in ihm einnimmt, und mit dem Wechsel dieser Stelle wechseln jene Bestimmungen.

Durch ihren Eintritt als Produktionsmittel in neue Arbeitsprozesse verlieren Produkte daher den Charakter des Produkts. Sie funktionieren nur noch als gegenständliche Faktoren der lebendigen Arbeit. Der Spinner behandelt die Spindel nur als Mittel, womit, den Flachs nur als Gegenstand, den er spinnt. Allerdings kann man nicht spinnen ohne Spinnmaterial und Spindel. Das Vorhandensein dieser Produkte ist daher vorausgesetzt beim Beginn des Spinnens. In diesem Prozeß selbst aber ist es ebenso gleichgültig, daß Flachs und Spindel Produkte vergangner Arbeit sind, wie es im Akt der Ernährung gleichgültig ist, daß Brot das Produkt der vergangnen Arbeiten von Bauer, Müller, Bäcker usw. Umgekehrt. Machen Produktionsmittel im Arbeitsprozeß ihren Charakter als Produkte vergangner Arbeit geltend, so durch ihre Mängel. Ein Messer, das nicht schneidet, Garn, das beständig zerreißt usw., erinnern lebhaft an Messerschmied A und Garnwichser E. Im gelungnen Produkt ist die Vermittlung seiner Gebrauchseigenschaften durch vergangne Arbeit ausgelöscht.

Eine Maschine, die nicht im Arbeitsprozeß dient, ist nutzlos. Außerdem verfällt sie der zerstörenden Gewalt des natürlichen Stoffwechsels. Das Eisen verrostet, das Holz verfault. Garn, das nicht verwebt oder verstrickt wird, ist verdorbne Baumwolle. Die lebendige Arbeit muß diese Dinge ergreifen, sie von den Toten erwecken, sie aus nur möglichen in wirkliche und wirkende Gebrauchswerte verwandeln. Vom Feuer der Arbeit beleckt, als Leiber derselben angeeignet, zu ihren begriffs- und berufsmäßigen Funktionen im Prozeß begeistet, werden sie zwar auch verzehrt, aber zweckvoll, als Bildungselemente neuer Gebrauchswerte, neuer Produkte, die fähig sind, als Lebensmittel in die individuelle Konsumtion oder als Produktionsmittel in neuen Arbeitsprozeß einzugehn." (MEW 23, S. 197 f)

 Kommentar 5/5:  (Linkadresse)

Nicht die unmittelbare Natur ist das Material und Mittel des Arbeitsprozesses, sodern immer schon ein vom Menschen ihr zugedachter Zweck. Die Naturdinge haben die vielfältigsten Eigenschaften, die erst durch den Menschen zweckbestimmt werden. Produkte werden auf die selbe Weise selbst auch wieder zum Rohmaterial der Produktion, teils als Zwischenprodukte, teils als Material erweiterter Produktionsstufen. Von daher werden sie nicht einfach nur verzehrt, sondern immer auch produktiv verbraauucht, um in eine erweiterte Produktivität einzugehen. So schrieb Marx an anderer Stelle hierzu:

"Die Produktion liefert dem Bedürfnis nicht nur ein Material, sondern sie liefert dem Material auch ein Bedürfnis. Wenn die Konsumtion aus ihrer ersten Naturroheit und Unmittelbarkeit heraustritt - und das Verweilen in derselben wäre selbst noch das Resultat einer in der Naturroheit steckenden Produktion -, so ist sie selbst als Trieb vermittelt durch den Gegenstand. Das Bedürfnis, das sie nach ihm fühlt, ist durch die Wahrnehmung desselben geschaffen. Der Kunstgegenstand - ebenso jedes andre Produkt - schafft ein kunstsinniges und schönheitsgenußfähiges Publikum. Die Produktion produziert daher nicht nur einen Gegenstand für das Subjekt, sondern auch ein Subjekt für den Gegenstand." (MEW 13, S.634)

 Zusammenfassung 5/5:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Die Arbeit ist ihrem Inhalt nach Subjekt wie Objekt der Geschichtsbildung, was immer auch sie an Kultur hervorbringt. Von daher gibt es keine von ihr unabhängige Kultur, aber auch keine von der Kultur unabhängige Produktion.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/6:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/6 | Kommentar 5/6 | Zusammenfassung 5/6


Die Lebensmittel, welche die Arbeit den Menschen erzeugt, sind von den Lebensmitteln der Arbeit selbst wesentlich darin unterschieden, dass sie das Leben der Menschen erhalten und im Leben der Menschen aufgehen, letztre aber in der Produktion untergehen, sobald sie darin eingegangen sind und im Produkt verschwinden.

 Textstelle 5/6:  (Linkadresse)

"Wenn also vorhandne Produkte nicht nur Resultate, sondern auch Existenzbedingungen des Arbeitsprozesses sind, ist andrerseits ihr Hineinwerfen in ihn, also ihr Kontakt mit lebendiger Arbeit, das einzige Mittel, um diese Produkte vergangner Arbeit als Gebrauchswerte zu erhalten und zu verwirklichen.

Die Arbeit verbraucht ihre stofflichen Elemente, ihren Gegenstand und ihr Mittel, verspeist dieselben und ist also Konsumtionsprozeß. Diese produktive Konsumtion unterscheidet sich dadurch von der individuellen Konsumtion, daß letztere die Produkte als Lebensmittel des lebendigen Individuums, erstere sie als Lebensmittel der Arbeit, seiner sich betätigenden Arbeitskraft, verzehrt. Das Produkt der individuellen Konsumtion ist daher der Konsument selbst, das Resultat der produktiven Konsumtion ein vom Konsumenten unterschiednes Produkt.

Sofern ihr Mittel und ihr Gegenstand selbst schon Produkte sind, verzehrt die Arbeit Produkte, um Produkte zu schaffen, oder vernutzt Produkte als Produktionsmittel von Produkten. Wie der Arbeitsprozeß aber ursprünglich nur zwischen dem Menschen und der ohne sein Zutun vorhandnen Erde vorgeht, dienen in ihm immer noch auch solche Produktionsmittel, die von Natur vorhanden, keine Verbindung von Naturstoff und menschlicher Arbeit darstellen." (MEW 23, S. 198)

 Kommentar 5/6:  (Linkadresse)

Organisch enthalten die Arbeitsprodukte einmal den Zweck, den Menschen Lebensmittel zum Selbsterhalt zu erzeugen, zum anderen den Zweck, auch das Material der Arbeit selbst wieder herzustellen. Es "verzehrt die Arbeit Produkte, um Produkte zu schaffen, oder vernutzt Produkte als Produktionsmittel von Produkten", um gesellschaftlichen Fortschritt durch die Minderung der menschlichen Arbeitsleistung oder der Vermehrung des Lebensstandards der Menschen zu ermöglichen. Wieweit hierbei aber die in die Produkte verausgabte Arbeit auch produktiv auf die Menschen (also nicht nur auf das Kapital) zurückkommt und wirklich Geschichte macht, das liegt ganz an der Form, in welcher die Ware als Form des gesellschaftlichen Reichtums auch wirklich organisch in den gesellschaftlichen Produktionsprozess gelangt.

 Zusammenfassung 5/6:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Die Teilung der Arbeit in der Trennung von ihrem Produkt hat zur organischen Folge, dass die Lebensmittel der Produktion im Dasein der Ware untergehen und getrennt vom Menschen verharren, ohne dass es ihren Lebensmitteln anzusehen ist. Damt verschwinden auch die Inhalte ihrer Kultur in der Konsumtion von Lebensmitteln, welche vom Menschen abgetrennte Dinge zum bloßen Lebesnerhalt bieten. Wenn die Produkte nur als Waren zirkulieren, kann der Sinn der Produktion sich nicht wirklich vergegenständlichen. Die Arbeit selbst wird sinnentleert.


 MEW23 - Abschn. 3 - Kap.5 - Thema 5/7:  (Alles zu K.5 | Linkadresse)
Textstelle 5/7 | Kommentar 5/7 | Zusammenfassung 5/7


In der Abtrennung vom produktiv arbeitenden Menschen gehört die Arbeit dem Kapitalisten, der sie für sich konsumiert. Er kontrolliert ihren Prozess und eignet sich ihre Produkte an, die er als geldwerte Waren zur Hand hat.

 Textstelle 5/7:  (Linkadresse)

"Der Arbeitsprozeß, wie wir ihn in seinen einfachen und abstrakten Momenten dargestellt haben, ist zweckmäßige Tätigkeit zur Herstellung von Gebrauchswerten, Aneignung des Natürlichen für menschliche Bedürfnisse, allgemeine Bedingung des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, ewige Naturbedingung des menschlichen Lebens und daher unabhängig von jeder Form dieses Lebens, vielmehr allen seinen Gesellschaftsformen gleich gemeinsam. Wir hatten daher nicht nötig, den Arbeiter im Verhältnis zu andren Arbeitern darzustellen. Der Mensch und seine Arbeit auf der einen, die Natur und ihre Stoffe auf der andren Seite genügten. So wenig man dem Weizen anschmeckt, wer ihn gebaut hat, so wenig sieht man diesem Prozeß an, unter welchen Bedingungen er vorgeht, ob unter der brutalen Peitsche des Sklavenaufsehers oder unter dem ängstlichen Auge des Kapitalisten, ob Cincinnatus ihn verrichtet in der Bestellung seiner paar jugera <Morgen> oder der Wilde, der mit einem Stein eine Bestie erlegt.

Kehren wir zu unsrem Kapitalisten in spe zurück. Wir verließen ihn, nachdem er auf dem Warenmarkt alle zu einem Arbeitsprozeß notwendigen Faktoren gekauft hatte, die gegenständlichen Faktoren oder die Produktionsmittel, den persönlichen Faktor oder die Arbeitskraft. ...

Der Arbeitsprozeß, wie er als Konsumtionsprozeß der Arbeitskraft durch den Kapitalisten vorgeht, zeigt nun zwei eigentümliche Phänomene.

Der Arbeiter arbeitet unter der Kontrolle des Kapitalisten, dem seine Arbeit gehört. Der Kapitalist paßt auf, daß die Arbeit ordentlich vonstatten geht und die Produktionsmittel zweckmäßig verwandt werden, also kein Rohmaterial vergeudet und das Arbeitsinstrument geschont, d.h. nur so weit zerstört wird, als sein Gebrauch in der Arbeit ernötigt.

Zweitens aber: Das Produkt ist Eigentum des Kapitalisten, nicht des unmittelbaren Produzenten, des Arbeiters. Der Kapitalist zahlt z.B. den Tageswert der Arbeitskraft. Ihr Gebrauch, wie der jeder andren Ware, z.B. eines Pferdes, das er für einen Tag gemietet, gehört ihm also für den Tag. Dem Käufer der Ware gehört der Gebrauch der Ware, und der Besitzer der Arbeitskraft gibt in der Tat nur den von ihm verkauften Gebrauchswert, indem er seine Arbeit gibt. Von dem Augenblicke, wo er in die Werkstätte des Kapitalisten trat, gehörte der Gebrauchswert seiner Arbeitskraft, also ihr Gebrauch, die Arbeit, dem Kapitalisten. Der Kapitalist hat durch den Kauf der Arbeitskraft die Arbeit selbst als lebendigen Gärungsstoff den toten ihm gleichfalls gehörigen Bildungselementen des Produkts einverleibt. Von seinem Standpunkt ist der Arbeitsprozeß nur die Konsumtion der von ihm gekauften Ware Arbeitskraft, die er jedoch nur konsumieren kann, indem er ihr Produktionsmittel zusetzt. Der Arbeitsprozeß ist ein Prozeß zwischen Dingen, die der Kapitalist gekauft hat, zwischen ihm gehörigen Dingen. Das Produkt dieses Prozesses gehört ihm daher ganz ebensosehr als das Produkt des Gärungsprozesses in seinem Weinkeller." (MEW 23, S. 198)

 Kommentar 5/7:  (Linkadresse)

Die Arbeit findet in der kapitalistischen Gesellschaft unter der Bedingung der Warenproduktion, also der Bedingung des Privateigentums statt. Weil die Besitzlosen darin nur durch ihre Arbeitskraft zu Geld gelangen können, das wiederum ihnen die Erstehung von Lebensmittel ermöglicht, und die Besitzenden über die gesellschaftlichen Mittel verfügen, durch welche die Arbeit vonstatten gehen kann, steht unter deren Kontrolle sowohl der Arbeitsprozess, wie auch das Eigentum an den Produkten. Der Privatbesitz wird hierdurch zweiseitig, weil er sich einmal als Privatraum der Arbeit und zum anderen als Privatbesitz an den Produkten verhält. Gesellschaftlich werden dem Kapital sowohl die Produktionsmittel als auch die Arbeitskräfte auf dem Markt durch sein Geld verfügbar gemacht, die er "mit nach Hause nimmt" und dort für sich, für seinen Willen und Bedarf gebraucht. Und weil auch sein Wille nur "in der Sache haust", tut er dann, was er tun muss: Er muss den Wert, den er zur Hand hat, so verwerten, dass er sich vermehrt, damit er nicht ins Leere fällt. Die ganze Produktion muss dem gehorchen.

 Zusammenfassung 5/7:  (Linkadresse | Nächste Zusammenfassung)

Die Arbeit ist produktive Konsumtion, die im Zweck des Kapitals dessen Privatbesitz darstellt, der den Reichtum, den sie erzeugt, nur als Wertform der Ware, die sie produziert, halten kann. Soweit das Mehrprodukt nicht als Erweiterung der Produktionsanlagen und Technologie angewandt wird, bleibt es in Warenform nur ein Mehr an Ware, also rein quantitativ, nur als Wertgröße beständig, für sich und gesellschaftlich qualitätslos.

 Gesamte Zusammenfassung Kap.5 Abs.1 (Linkadresse | Nächste)

Der nützliche Inhalt der Arbeit hat seine eine Seite jenseits der Märkte bewahrt, wenngleich auch nur in einzelnen und privaten Verhältnissen, - nicht in der Beziehung der arbeitenden Menschen, sondern im Verhältnis von Kapital und Arbeit. In der Abgetrenntheit der Arbeit von ihrer kapitalistischen Verhaltensform, dem Verwertungsprozess, zeigt sich aber auch die Grenze dieser Form: Das Produkt verschwindet in der Wertform, die lediglich in der Geldform, wenn überhaupt, auf die Menschen und die Produktionsstätten zurückkommen kann. Als Wertform wird es sich aber vor allem im Verwertungsprozess fortbestimmen.

 


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