Platon

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Griechischer Philosoph (428 bis 348 vielleicht auch 427 bis 347 v.Chr.) aus dem hohen Adelsstand von Athen, Sch�ler und Kritiker von Sokrates. Er schuf die Grundlage einer allgemeinen Staatslehre auf der Basis einer Art Sozialethik, in welcher Philosophie, Ethik, Seelenkunde, Erziehung, Kultur, Soziologie und Eugenik (Erbgesundheitslehre) einbezogen sind. Sein wichtigstes Werk, die "Politeia" will den Staat aus dem Wesen des Menschen ableiten, gr��tm�gliches [[Gl�ck]] durch Gerechtigkeit zu erlangen.

Hierf�r ist nach seiner Auffassung die Seele in Einklang mit dem Staat zu bringen. Und dies kann nur durch Vernunft geschehen, welche die Kraft hat, die Begierde zu z�geln und nach einem vern�nftigen Willen zu formen. Hiernach m�ssten die Verh�ltnisse im Staat ausgerichtet sein: Der aristokratische Stand der Gelehrten müsse versuchen, m�glichst allen Menschen zu vermitteln, dass sie ein Teil des Ganzen sind und Individualit�t sich darin aufheben m�sse (siehe hierzu auch Fundamentalontologie). Der Einzelne muss nach Platon seine Pflichten im Staat erf�llen, deren Erf�llung zwar nicht unmittelbar aber auf Dauer Gl�ck f�r jeden und alle Menschen bedeute.

Nur die Menschen der untersten Schichten, die des "N�hrstandes" k�nnten nicht zu dieser Einsicht gelangen, und m�ssten deshalb von der Oberschicht beherrscht werden. Der platonische Staat will eine Aristokratie sein, die sich als allgemeine N�twendigkeit des menschlichen Zusammenlebens ausgibt. Diese Vorstellung wirkt bis heute in den Oberschichten fort, wird dort aber auch gerne als Demokratie gedeutet, wiewohl sie eher die Grundlage eines totalit�ren Staatsverst�ndnisses ist.

Platon war ein Ursprungstheoretiker, ein Sophist urspr�nglicher Wahrheiten, der die [[Idealit�t]] des Ursprungs gegen ihr Gewordensein in der [[Realit�t]] hielt, Geschichte durch die Urspr�nglichkeit eines darin idealisierten Wesens behandelte. Der Ursprung galt als "Reinheit des Guten", das im Kauf der Geschichte zum Schlechten werden kann. Platons Sophismus sieht im Realen die Unvollkommenheit seiner Idealit�t und von daher Philosphie als notwendige Bewahrung der Ideale der Weisheit (Sophismus). So auch im realen Staat. Daraus leitete er die notwendige Herrschaft der Alten und Weisen ab. Niemand unter 50 konnte Macht erlangen und diese verlangte auch eine lange Unterweisung in die Weisheiten des Altertums, besonders in Philosophie. Realit�t als solche gab es nicht als geschichtliche Basis, Ver�nderung war obskur gegen das Alte, immer im Interesse der Verf�lschung begriffen. Solche platonische Auffassungen von Philosophie und Staat gehen bis in unsere j�ngsten Diskussionen ein (vergl. z.B. Sloterdijks Formulierung eines Menschenparks).