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<S. 454>

[Theorien über Mehrwert und Profit]

{[254] Die absolute Konfusion der Ökonomen in bezug auf die Ricardosche Bestimmung des Werts durch die Arbeitszeit - in einem Grundmangel seiner eignen Entwicklung begründet - tritt sehr klar hervor bei Herrn Ramsay. Er sagt (nachdem er zuvor aus dem Einfluß, den die Zirkulationszeit der Kapitalien auf ihre r e l a t i v e V e r w e r t u n g, d.h. ihre relative Teilnahme an dem allgemeinen Surpluswert, den abgeschmackten Schluß gezogen:

"Dies zeigt, wie Kapital Wert unabhängig von Arbeit regulieren kann" (IX, 84. R, 43) [255]

oder

"Kapital unabhängig von Arbeit eine Quelle von Wert" (55 l.c.)

wörtlich:

"Ein zirkulierendes Kapital (Lebensmittelfonds) wird immer mehr Arbeit unterhalten, als die man ihm selbst früher angedeihen ließ. Denn w e l c h e r V o r t e i l (N u t z e n)

<S. 455 Theorien über Mehrwert und Profit>

sollte dem Eigentümer an seinem Gebrauch a l s s o l c h e m entstehen, wenn es nicht mehr Arbeit anwenden könnte, als man ihm zuvor hatte angedeihen lassen?" (1. c. 49.) "Gesetzt, zwei Kapitale von gleichem Wert, jedes erzeugt durch die Arbeit von 100 während einer bestimmten Zeit arbeitenden Männern, wovon das eine ganz zirkulierend ist, das andere ganz fixiert (festangelegt), und könnte vielleicht aus Wein bestehen, der zum Reifen zurückgehalten wird. Nun, dies zirkulierende Kapital, a u f g e b r a c h t d u r c h d i e A r b e i t v o n 1 0 0 M a n n, wird 150 Mann in B e w e g u n g s e t z e n.

Das Produkt am Ende des kommenden Jahres wird folglich in diesem Falle sein das Resultat der Arbeit von 150 Mann. Aber noch immer wird es nicht mehr Wert besitzen, als der Wein zum Abschluß der gleichen Periode, obgleich nur 100 Mann auf letzteren angewandt werden." (50.) "Oder will man versichern, daß die Menge Arbeit, welche jedes zirkulierende Kapital a n w e n d e n w i r d, nicht mehr als gleich der ist, die ihm zuvor zugeführt wurde? Das hieße, daß d e r W e r t d e s v e r a u s g a b t e n K a p i t a l s = dem des Produkts." (52.)

Große Konfusion zwischen der labour bestowed upon capital 1*) und der which it will employ 2*). Das Kapital, das gegen das Arbeitsvermögen ausgetauscht wird, das approvisionnement 3*) - und dies nennt er hier Capital circulant - kann nie mehr Arbeit employ than has been bestowed upon it 4*). (Die Rückwirkung der Entwicklung der Produktivkräfte auf vorhandnes Kapital geht uns hier nichts an.) Aber there has been more labour bestowed upon it than it has paid for - surpluslabour, which is converted into surplus value and surplus produce, enabling the capital to renew this profitable bargain, where the mutuality is all on one side, on a more enlarged scale. It is enabled to employ more new living labour, because during the process of production a portion of fresh labour has been bestowed upon it beyond the accumulated labour of which it consisted before entering that process. 5*) Herr Ramsay scheint sich einzubilden, daß, wenn das Kapital das Produkt von 20 Arbeitstagen (notwendige und Surpluszeit zusammen), dies Produkt von 20 Arbeitstagen 30 Arbeitstage anwenden kann. Dies ist aber keineswegs der Fall. Auf das Produkt seien sage 10 notwendige Arbeitstage, 10 Surplustage verwandt. So der Surpluswert = 10 Surplustagen. Indem der Kapitalist diese wieder gegen Rohstoff, Instrument und Arbeit austauscht, kann er mit dem S u r p l u s p r o d u k t wieder neue n o t w e n d i g e A r b e i t in Bewegung setzen. Der Witz

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1*) Arbeit, die dem Kapital zugeführt - 2*) die es anwenden will - 3*) der Lebensmittelfonds - 4*) anwenden, als ihm zugeführt wurde 5*) es ist ihm mehr Arbeit zugeführt worden, als er bezahlt hat - Mehrarbeit, welche verwandelt wurde in Mehrwert und Mehrprodukt, und das Kapital befähigt dieses profitable Geschäft, bei dem die Gegenseitigkeit ganz auf einer Seite ist, auf noch erweiterter Skala zu wiederholen. Es ist in der Lage, mehr neue lebendige Arbeit anzuwenden, weil während des Produktionsprozesses ihm eine Portion frischer Arbeit zugeführt wurde über die akkumulierte Arbeit hinaus, aus der es vor Eintritt in diesen Prozeß bestand.

<S. 456 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft V>

ist nicht, daß er mehr Arbeitszeit employed 6*), als in dem Produkt vorhanden ist, sondern daß er die Surplusarbeitszeit, die ihm nichts kostet, von neuem gegen notwendige austauscht - also grade, daß er employs die g a n z e A r b e i t s z e i t bestowed upon the produce, while he has paid only part of that labour 7*). Der Schluß des Herrn Ramsay, that wenn the quantity of labour which every circulating capital will employ was no more than equal to that previously bestowed upon it, the value of the capital expended would be equal to that of the produce, i.e. no surplus value would be left 8*), wäre nur richtig, wenn die quantity of labour bestowed upon the capital 9*) g a n z b e z a h l t w o r d e n w ä r e, d.h., wenn sich das Kapital einen Teil der Arbeit nicht o h n e Ä q u i v a l e n t aneignete.

Diese Mißverständnisse Ricardos gehn offenbar daraus hervor, daß er selbst nicht klar über den Prozeß war noch sein konnte als Bourgeois. Einsicht in diesen Prozeß ist = dem statement 10*), daß das Kapital nicht nur, wie A. Smith meint, Kommando über fremde Arbeit ist, in dem Sinne wie jeder Tauschwert es ist, weil er seinem Besitzer K a u f m a c h t gibt, sondern daß es die Macht ist, sich fremde Arbeit o h n e A u s t a u s c h, o h n e Ä q u i v a l e n t, aber mit dem Schein des Austauschs, anzueignen. Ricardo weiß A. Smith und andren gegenüber, die in denselben Irrtum verfallen über Wert as determined by labour 11*) und über Wert as determined by the price of labour (wages) 12*) nie anders zu refütieren 13*) als so: daß er sagt, mit dem Produkt derselben Quantität Arbeit kann man bald mehr, bald weniger lebendige Arbeit in Bewegung setzen, d.h., er betrachtet das Produkt der Arbeit in bezug auf den Arbeiter nur als G e b r a u c h s w e r t - den Teil des Produkts, den er braucht, um leben zu können als Arbeiter. Woher es aber kömmt, daß auf einmal der Arbeiter in dem Austausch nur G eb r a u c h s w e r t repräsentiert oder nur Gebrauchswert aus dem Austausch zieht, ist ihm by no means 14*) klar, wie schon seine ¦¦33¦ nie allgemein, sondern stets an einzelnen Beispielen demonstrierende Argumentation gegen A. Smith beweist.

Woher kömmt es denn, daß der Anteil des Arbeiters am Wert des Produkts nicht bestimmt ist durch den Wert, sondern durch den Gebrauchswert des Produkts, also nicht durch die darauf verwandte Arbeitszeit, sondern durch seine Qualität, das lebendige Arbeitsvermögen zu erhalten? Wenn er dies etwa erklärt durch Konkurrenz der Arbeiter unter sich, so wäre hierauf zu antworten idem 15*), was er dem A. Smith über die Konkurrenz der Kapitalisten antwortet.

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6*) anwandte - 7*) die dem Produkt zugeführt wurde, während er nur einen Teil dieser Arbeit bezahlt hat - 8*) daß, wenn die Arbeitsmenge, welche jedes zirkulierende Kapital anwenden will, nicht mehr war als gleich der, die ihm zuvor zugeführt wurde, der Wert des verausgabten Kapitals demjenigen des Produkts gleichen würde, d.h. kein Mehrwert übrig bliebe - 'dem Kapital zugeführte Arbeitsmenge - 10*) der Feststellung - 11*) als bestimmt durch Arbeit - 12*) als bestimmt durch den Preis der Arbeit (Löhne) "widerlegen - 14*) keinesfalls - 15*) dasselbe

<S. 457 Theorien über Mehrwert und Profit>

daß diese Konkurrenz zwar das Niveau des Profits ebnen, gleichmachen kann, aber keineswegs das Maß dieses Niveaus schafft. So könnte die Konkurrenz der Arbeiter den höhren Arbeitslohn herabdrücken etc., aber der allgemeine Standard des Arbeitslohns oder, wie Ricardo sagt, der natürliche Preis des Arbeitslohns, könnte nicht erklärt werden aus der Konkurrenz zwischen Arbeiter und Arbeiter, sondern nur aus dem ursprünglichen Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit. Die Konkurrenz überhaupt, dieser wesentliche Lokomotor der bürgerlichen Ökonomie, etabliert nicht ihre Gesetze, sondern ist deren Exekutor. Illimited competition 16*) ist darum nicht die Voraussetzung für die Wahrheit der ökonomischen Gesetze, sondern die Folge - die Erscheinungsform, worin sich ihre Notwendigkeit realisiert. Für die Ökonomen, wie Ricardo tut, voraussetzen, daß illimited competition existiert, ist die volle Realität und Realisierung der bürgerlichen Produktionsverhältnisse in ihrer differentia specifica 17*) voraussetzen. Die Konkurrenz e r k l ä r t d a h e r nicht diese Gesetze; sondern sie läßt sie s e h n, produziert sie aber nicht.

Oder Ricardo[, "On the principle ...", p. 86] sagt auch: Die Produktionskosten der lebendigen Arbeit hingen von den Produktionskosten ab, um die Werte herzustellen, die nötig sind, sie zu reproduzieren. Betrachtete er vorhin das Produkt in bezug auf den Arbeiter nur als Gebrauchswert, so betrachtet er hier den Arbeiter in bezug auf das Produkt nur als T a u s c h w e r t. Der historische Prozeß, wodurch Produkt und lebendige Arbeit in dies Verhältnis zueinander kommen, geht ihn nichts an. Aber ebensowenig ist er völlig klar über die Art, wie dies Verhältnis perpetuiert 18*) wird. Bei ihm ist das Kapital R e s u l t a t d e r E r s p a r u n g; dies zeigt schon, daß er seinen Entstehungsund Reproduktionsprozeß mißversteht. Er denkt sich daher auch die Produktion unmöglich ohne Kapital, während er sich sehr wohl das Kapital möglich ohne Grundrente denkt. Der Unterschied des P r o f i t s vom M e h r w e r t existiert für ihn nicht. Beweis, daß er weder über die Natur des einen noch des andren klar ist. Schon sein Verfahren gleich im Beginn zeigt dies. Ursprünglich läßt er Arbeiter gegen Arbeiter austauschen - und ihr Austausch ist dann bestimmt durch das Äquivalent, durch die 19*) in der Produktion wechselseitig ausgegebne Arbeitszeit. Dann kommt das eigentliche Problem seiner Ökonomie, nachzuweisen, daß diese Wertbestimmung nicht durch die Akkumulation der Kapitalien - i.e. durch das Dasein des Kapitals verändert wird.

Erstens fällt ihm nicht ein, daß sein erstes naturwüchsiges Verhältnis selbst nur ein von der auf dem Kapital ruhenden Produktion abstrahiertes Verhältnis

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16*) Uneingeschränkte Konkurrenz - 17*) ihrem Unterscheidungsmerkmal - 18*) verewigt - 19*) in der Handschrift: der

<S. 458 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft V>

ist. Zweitens ist bei ihm b e s t i m m t e s Q u a n t u m o b j e k t i v e r A r b e i t s z e i t, das zwar wachsen kann, vorhanden, und er fragt sich, wie es g e t e i l t wird? Die Frage ist rather 20*), wie es geschaffen wird, und dies ist grade die spezifische Natur des Verhältnisses von Kapital und Arbeit oder die differentia specifica des Kapitals, die dies erklärt. Es handelt sich in der Tat, wie Quincey das ausdrückt (X, 5) [256], in der modernen (Ricardoschen) Ökonomie nur um die Dividenden, während das Gesamtprodukt als fix, bestimmt durch die Quantität darauf verwandter Arbeit betrachtet wird - sein Wert danach abgeschätzt wird. Daher ist Ricardo mit Recht vorgeworfen worden, daß er die surplus value 21*) nicht versteht, obgleich seine Gegner sie noch weniger verstehn. Das Kapital wird dargestellt als von vorhandnem Wert der Arbeit (des Produkts) bestimmten Teil sich aneignend; die Schöpfung dieses Werts, den es sich aneignet über das reproduzierte Kapital hinaus, ist nicht als die Q u e l l e d e s Mehrwerts dargestellt. Diese Schöpfung fällt zusammen mit Aneignung fremder Arbeit o h n e A u s t a u s c h und darf daher nie klar von den bürgerlichen Ökonomen verstanden werden.

Ramsay wirft Ricardo vor, er vergesse, daß das Capital fixe (woraus das Kapital außer dem approvisionnement besteht, bei Ramsay raw material 22*) zugleich neben instrument 23*)) abgehe von der Summe, die Kapitalist und Arbeiter zu verteilen haben. "Ricardo vergißt, daß das ganze Produkt nicht nur zwischen Löhnen und Profiten sich teilt, sondern auch ein Teil nötig ist, um fixes Kapital zu ersetzen." (IX, p. 88. R[amsay, p.] 174, Note.)

In der Tat, da das Verhältnis der vergegenständlichten Arbeit zur lebendigen - nicht zu deduzieren aus Dividenden eines gegebnen Quantums Arbeit, sondern aus Setzen von Surplusarbeit - nicht in seiner lebendigen Bewegung von Ricardo gefaßt ist, also auch nicht das Verhältnis der verschiednen Bestandteile des Kapitals zueinander, bekömmt es bei ihm den Schein, als teile sich das ganze Produkt in wages 24*) und profits, so daß die Reproduktion des Kapitals selbst zum Profit gezählt wird. Quincey (1. c. Heft X, 5) setzt so die Ricardosche Theorie auseinander:

"Wenn der Preis 10 sh, dann können Lohn und Profit zusammengenommen nicht mehr als zehn Schilling ausmachen. Aber sind es nicht im Gegenteil Lohn und Profit zusammen, die den Preis bestimmen? Nein, das ist die alte überholte Doktrin." (p. 204.) "Die neue Ökonomie hat gezeigt, daß jeder Preis bestimmt ist durch die v e r h ä l t n i s m ä ß i g e M e n g e d e r p r o d u z i e r e n d e n A r b e i t und durch sie allein. Ist er selbst einmal

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20*) vielmehr - 21*) den Mehrwert - 22*) Rohmaterial - 23*) Werkzeug - 24*) Löhne

<S. 459 Theorien über Mehrwert und Profit>

festgesetzt, dann, von selbst, bestimmt der Preis den Fonds, aus dem sowohl der Lohn wie auch der Profit ihre b e s o n d e r e n A n t e i l e ziehen." (l.c. 204.)

Das Kapital erscheint hier nicht als Setzen von Surpluswert, i.e.

Surplusarbeit, sondern nur als Abzüge machend von einem gegebnen Quantum Arbeit. Daß Instrument und Rohmaterial sich diese D iv i d e n d e zueignen, muß dann aus ihrem G e b r a u c h sw e r t in der Produktion erklärt werden, wo dann die Albernheit vorausgesetzt ist, als 25*) wenn Rohmaterial und Instrument durch ihre S e p a r a t i o n von der Arbeit Gebrauchswert schaffen. Denn die S e p a r a t i o n macht sie zum Kapital. Für sich betrachtet, sind sie selbst Arbeit, vergangne. Außerdem stößt dies dann mit Recht den common-sense vor den Kopf, da der Kapitalist sehr wohl weiß, daß er Arbeitslohn und Profit zu den Produktionskosten rechnet und danach den n o t w e n d i g e n P r e i s reguliert. Dieser Widerspruch in der Bestimmung des Produkts durch die relative Arbeitszeit und die Begrenzung der Summe von Profit und wages durch die Summe dieser Arbeitszeit und die r e a l e P r e i s s e t z u n g in der Praxis rührt bloß davon her, daß der Profit nicht als selbst derivative 26*), sekundäre Form des M e h r w e r t s begriffen ist; ebenso das, was der Kapitalist mit Recht als s e i n e P r o d u kt i o n s k o s t e n betrachtet. Sein Profit rührt einfach daher, daß ihm ein Teil der Produktionskosten nichts kostet, also nicht in s e i n e Auslagen, seine Produktionskosten eingeht.

¦¦VI-1¦ "Jeder Wechsel, der das bestehende Verhältnis zwischen Lohn und Profit stören kann, muß vom Lohn ausgehen." (Quincey l.c. (X, 5) p. 205.)

Dies nur sofern wahr, daß any variations in the mass of surplus labour must be derived from a Variation in the relation between necessary and surplus labour 27*). Diese kann aber ebensosehr erfolgen, wenn necessary labour 28*) unproduktiver wird, und daher größrer Teil der Gesamtarbeit auf sie geht, oder wenn die Gesamtarbeit produktiver wird, also die notwendige Arbeitszeit verringert wird. Es ist nonsense 29*) zu sagen, daß diese Produktivkraft der Arbeit von den wages ausgeht. Die Verminderung der relativen wages ist vielmehr ihr Resultat. Aus aber geht sie 1. von der Aneignung des Wachstums der Produktivkräfte infolge von Teilung von Arbeit, Handel, der wohlfeilere Rohstoffe schafft, Wissenschaft etc. durch das Kapital; 2. aber muß diese Vermehrung der Produktivkräfte, sofern sie realisiert wird durch Anwendung größres Kapitals etc., als vom Kapital ausgehend betrachtet werden. Ferner: profit und wages, obgleich bestimmt durch das Verhältnis von

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25*) In der Handschrift: daß - 26*) abgeleitete - 27*) irgendwelche Veränderungen in der Menge an Mehrarbeit abgeleitet sein müssen von einer Veränderung in den Beziehungen zwischen notwendiger und Mehrarbeit - 28*) notwendige Arbeit - 29*) Unsinn

<S. 460 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

notwendiger und Surplusarbeit, fallen nicht mit ihnen zusammen, sind nur sekundäre Formen derselben. Der Witz ist aber der: Bestimmtes Quantum Arbeit bei den Ricardians vorausgesetzt; es bestimmt den Preis des Produkts, woraus nun Arbeit in wages und Kapital in profits seine Dividenden zieht; die Dividende des Arbeiters = dem Preis der nötigen Lebensmittel. In den "existing relations between wages und profits" 30*) daher die Rate des Profits auf ihrem Maximum und die der wages auf ihrem Minimum. Konkurrenz zwischen den Kapitalisten kann nur austauschen das Verhältnis, worin sie an dem Total Profit teilnehmen, aber nicht alterieren das Verhältnis zwischen dem Totalprofit und den Totalwages 31*).

Der general Standard of Profit 32*) ist dies Verhältnis des Totalprofits zu den Totalwages, und dieses nicht alteriert durch die Konkurrenz. Woher also alteration? Sicher nicht dadurch, daß die Profitrate abnimmt freiwillig, und sie müßte es freiwillig tun, da die Konkurrenz dies Resultat nicht hat. Also durch alteration in den Wages; deren notwendige Kosten steigen (Theorie von der progressiven Verschlechterang des Bodens, der der Agrikultur unterworfen wird, Renttheorie) mögen infolge einer aus Naturursachen herrührenden Abnahme der Produktivkraft der Arbeit. Dem setzt nun Carey [257] etc. mit Recht entgegen (aber, wie er es erklärt, wieder mit Unrecht), daß die Rate des Profits fällt nicht infolge der Abnahme, sondern der Zunahme der Produktivkraft. Das Ganze löst sich einfach dadurch, daß die Profitrate nicht den absoluten Surpluswert im Auge hat, sondern den Surpluswert im Verhältnis zum angewandten Kapital und daß das Wachsen der Produktivkraft begleitet ist von der Abnahme des Teils des Kapitals, der Approvisionnement repräsentiert im Verhältnis zu dem Teil, der invariables Kapital repräsentiert; daher notwendig, indem das Verhältnis der angewandten Gesamtarbeit zum Kapital fällt, die 33*) es in Bewegung setzt, auch der Teil der Arbeit, der als Surplusarbeit oder Surpluswert erscheint. Aus dieser Unfähigkeit, eins der schlagendsten Phänomene der modernen Produktion zu erklären, geht hervor, daß Ricardo sein eignes Prinzip nicht verstanden hat. In welche Schwierigkeiten er aber seine Schüler verwickelt, folgt aus dieser Stelle Quinceys u.a.:

"Es ist der gewöhnliche Fehlschluß, daß, wenn auf der gleichen Farm immer 5 Mann beschäftigt wurden und im Jahre 1800 ihr Produkt 25 Quarter betrug, 1840 34*) aber 50 Quarter, man wahrscheinlich das P r o d u k t a l l e i n a l s v e r ä nd e r l i c h und die A r b e i t a l s k o n s t a n t ansieht: wohingegen i m G r u n d e g e n o m m e n beide sich verändert haben. Im Jahre 1800 muß jeder Quarter den fünften Teil eines Mannes gekostet haben; im Jahre 1840 kostete jeder nicht mehr als den zehnten Teil eines Mannes." (l.c. 214.)

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30*) "vorhandenen Beziehungen zwischen Löhnen und Profiten" 31*) Gesamtlöhnen - 32*) allgemeine Profitstandard - 33*) in der Handschrift: das - 34*) in der Handschrift: 1845

<S. 461 Theorien über Mehrwert und Profit>

In beiden Fällen war die absolute Arbeitszeit dieselbe, 5 35*) Tage; aber in 1840 34*) hatte sich die Produktivkraft der Arbeit verdoppelt gegen 1800, und daher war die cost of producing necessary labour 36*) geringer. Die Arbeit bestowed upon 1 quarter 37*) war geringer, aber die Gesamtarbeit war dieselbe. Daß aber nicht die Produktivkraft der Arbeit den Wert des Produkts bestimmt - obgleich sie den Surpluswert bestimmt, obgleich nicht im Verhältnis zur Vermehrung der Produktivkraft ", sollte Herr Quincey aus Ricardo wissen. Die Widersprüche g e g e n Ricardo sowohl, wie die verzweifelten Sophistereien seiner Schüler (z.B.

Herr MacCulloch [258], der durch Mehrarbeit den Mehrwert erklärt, den alter Wein vor jungem hat). Der Wert ist auch nicht zu bestimmen durch die Arbeit, die das unit 38*) gekostet hat, i.e.

den P r e i s des single quarter 39*). S o n d e r n d e r P r e i s m u l t i p l i z i e r t m i t d e r A n z a h l k o n s t i t u i e r t d e n W e r t. Die 50 Quarter in 1840 34*) hatten d e n s e l b e n W e r t wie die 25 in 1800, weil sie dasselbe Quantum Arbeit objektivierten. Der Preis für das einzelne Quarter, das unit, muß verschieden gewesen sein, und der G e s a m t p r e i s (in Geld ausgedrückt) kann verschieden gewesen sein aus sehr verschiednen Gründen. (Was Quincey von der Maschine sagt, gilt vom Arbeiter:

"Eine Maschine, sobald ihr Geheimnis gekannt, läßt sich nicht für die produzierte Arbeit verkaufen, sondern für die zu produzierende Arbeit ... sie wird nicht mehr angesehen werden als e i n e U r s a c h e, d i e b e s t i m m t e n W i r k u ng e n g l e i c h k o m m t, sondern a l s e i n e W i rk u n g z w e i f e l l o s r e p r o d u z i e r b a r a u s einem bekannten Grunde und f ü r b e k a n n t e Kosten." (84, 85.) 40*)

De Quincey sagt von Malthus:

"In seiner politischen Ökonomie weigert sich Malthus zu sehen, ja er bestreitet es sogar eigensinnig, daß, wenn zwei Männer unterschiedliche Resultate von zehn und fünf erzeugen, dann in einem Fall jede Einheit des Resultats doppelt soviel Arbeit gekostet hat, wie im anderen. Im Gegenteil, weil es immer zwei Männer gibt, besteht Mr. Malthus halsstarrig darauf, daß die K o s t e n a n A r b e i t konstant sind." (l.c. 215, Note.) In fact: the cost in labour is constant 41*), weil ebensoviel Arbeit in zehn als in fünf nach der Voraussetzung enthalten ist.

Aber die cost of labour 42*) ist nicht konstant, weil im ersten Fall, da die Produktivkraft der Arbeit doppelt, die Zeit, die der notwendigen Arbeit gehört, in bestimmtem Verhältnis geringer. Wir wollen gleich nachher auf die Ansicht von Malthus eingehn. Hier, bevor wir weitergehn in der Entwicklung der Zirkulationszeit des Kapitals und ihrem

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35*) In der Handschrift: 2 - 36*) waren die Kosten für die Produktion notwendiger Arbeit - 37*) einem Quarter zugeführt - 38*) Einzelding - 39*) einzelnen Quarters - 40*) in der Handschrift: (84) - 41*) in der Tat: Die Kosten an Arbeit sind konstant 42*) der Aufwand an Arbeit

<S. 462 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Verhältnis zur Arbeitszeit, ist es am Platz, die ganze Lehre von Ricardo über diesen Gegenstand vorher zu betrachten, um schärfer den Unterschied unsrer eignen Auffassung von der seinigen zu fixieren. (Die Zitate aus Ricardo in Heft VIII.) [259] Erste Voraussetzung bei ihm "Konkurrenz ohne Einschränkung" und beliebige Vermehrung der Produkte durch die Industrie. (19. R. 3 43*).) [260] Dies heißt nun in andren Worten nichts, als daß die Gesetze des Kapitals sich vollständig bloß realisieren innerhalb illimited competition und industrial production 44*). Auf dieser produktiven Basis und jenem Produktionsverhältnis entwickelt sich das Kapital adäquat; treten also seine immanenten Gesetze vollständig in Realität. Da dem so ist, so wäre zu zeigen, wie die illimited competition und industrial production Verwirklichungsbedingungen des Kapitals sind, die es selbst mehr und mehr produzieren muß (statt daß hier die Hypothese als die des bloßen Theoretikers erscheint, der im Verhältnis des Kapitals zu sich als Kapital - die free competition 45*) und die produktive Existenzweise des Kapitals - äußerlich und willkürlich, nicht als selbst Entwicklungen des Kapitals, sondern als gedachte Voraussetzungen des Kapitals, um rein zu erscheinen, setzt). Übrigens dies die einzige Stelle bei Ricardo, wo Ahnung von der h i s t or i s c h e n Natur der bürgerlichen ökonomischen Gesetze. Unter dieser Voraussetzung der r e l a t i v e W e r t der Waren (dies Wort unsinnig, da absoluter Wert nonsense) bestimmt durch die verschiedne Quantität, die in derselben Arbeitszeit produziert werden kann, oder durch die verhältnismäßig in den Waren realisierte Quantität von Arbeit, (p. 4.) (Heft, 19.) (Künftighin die erste Ziffer für die Seite im Heft; die zweite für die Seite in Ricardo.) Wie man nun vom Wert als Äquivalent, bestimmt durch die Arbeit, zum Nichtäquivalent, oder zum Wert, der im Austausch Surpluswert setzt, d. h. wie vom Wert zum Kapital, von der einen Bestimmung zu der scheinbar entgegengesetzten gekommen wird, interessiert R[icardo] nicht. Die Frage für ihn nur: wie das W e r t v e rh ä l t n i s der Waren dasselbe bleiben und durch das relative Arbeitsquantum bestimmt werden kann und muß, o b g l e i c h die Eigner von akkumulierter Arbeit und die von lebendiger Arbeit nicht Ä q u i v a l e n t e in Arbeit austauschen, d. h. trotz des Verhältnisses von Kapital und Arbeit. Es ist dann ein sehr einfaches Rechenexempel, daß die Ware A) und die Ware B) sich im Verhältnis zu der in ihnen realisierten Arbeit austauschen können, obgleich die Produzenten von A) oder von B) verschieden unter sich Produkt

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43*) In der Handschrift: (19. R. 5.) - 44*) uneingeschränkter Konkurrenz und industrieller Produktion - 45*) freie Konkurrenz

<S. 463 Theorien über Mehrwert und Profit>

A) oder das dagegen ausgetauschte Produkt B) t e i l e n. Da aber alle T e i l u n g hier auf der Grundlage des Austauschs vor sich geht, so erscheint es in der Tat durchaus unerklärlich, warum der eine Tauschwert - die lebendige Arbeit - nach der in ihr realisierten ¦¦2¦ Arbeitszeit, der andre Tauschwert aber die aufgehäufte Arbeit, das Kapital - nicht nach dem Maßstab der in ihr realisierten Arbeitszeit austauscht. In diesem Falle könnte der Besitzer der a u f g e h ä u f t e n A r b e i t nicht als Kapitalist austauschen. Bray z.B. glaubt daher mit seinem equal exchange 46*) zwischen lebendiger und toter Arbeit erst die wahre Konsequenz aus Ricardo zu ziehn. [261] Daß von dem Standpunkt der bloßen Exchanges aus S a l a i r d e s A rb e i t e r s = d e m W e r t d e s P r o d u k t s sein müßte, d.h. das Quantum Arbeit in objektiver Form, das der Arbeiter im Salair erhält, = dem Quantum Arbeit in subjektiver Form, das er in der Arbeit ausgibt, ist sosehr notwendige Konsequenz, daß A. Smith in sie verfällt [262]. Ricardo hält dagegen am richtigen fest, aber wie?

"Der W e r t der Arbeit und 47*) die Quantität Waren, die eine bestimmte Quantität Arbeit kaufen kann, sind nicht identisch."

Why not? 48*)

"D e n n das Produkt des Arbeiters oder ein Äquivalent dieses Produkts ist nicht = der Belohnung des Arbeiters."

D.h., die Identität existiert nicht, w e i l der Unterschied existiert.

"Also" (weil dem nicht so ist) "ist der Wert der Arbeit nicht das Maß des Werts wie die auf die Quantität der Waren verwandte Arbeit." (19, 5.) 49*)

Wert der Arbeit ist nicht identisch mit Belohnung der Arbeit.

D e n n sie sind verschieden. A l s o sind sie nicht identisch. Dies ist ein kurioser Schluß. Au fond 50*) liegt dem nichts zugrunde, als daß es in der Praxis n i c h t so ist. Der Theorie aber nach müßte es so sein. Denn der Austausch von Werten bestimmt durch die in ihnen realisierte Arbeitszeit. Äquivalente tauschen sich daher aus. Also müßte ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit in lebendiger Form sich gegen dasselbe Quantum Arbeitszeit in vergangner Form austauschen. Daß das Gesetz des Austauschs gerade in sein Gegenteil umschlägt, wäre grade nachzuweisen. Es ist hier nicht einmal die Ahnung ausgesprochen, daß es dies tut. Oder die Ahnung müßte liegen in der oft wiederkehrenden Abwehr der Verwechslung. Daß es auch nicht der Unterschied von vergangner und lebendiger Arbeit tun kann, gleich zugestanden:

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46*) gleichen Austausch - 47*) in der Handschrift: oder 48*) Warum nicht? - 49*) in der Handschrift: (19, 3.)- 50*) Im Grunde

<S. 464 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

"Die komparative Quantität von Waren, die ein gegebnes Quantum Arbeit verschaffen kann, bestimmt ihren vergangnen und gegenwärtigen Wert" (19, 9),

wo also die lebendige Arbeit sogar rückschlagend den Wert der vergangnen bestimmt. Warum also nicht auch das Kapital ausgetauscht gegen die lebendige Arbeit im Verhältnis zu der im Kapital realisierten Arbeit? Warum ist nur ein Quantum lebendige Arbeit selbst nicht = dem Quantum Arbeit, worin es sich objektiviert hat?

"Die Arbeit ist natürlich von verschiedner Qualität und schwer die Vergleichung verschiedner Arbeitsstunden in verschiednen Geschäftszweigen. Aber diese Stufenleiter sehr bald in der Praxis befestigt." (19, 13.) "Für kurze Perioden, wenigstens von Jahr zu Jahr, ist die Variation in dieser Ungleichheit unbedeutend, kommt d a h e r nicht in Berechnung." (19, 15.)

Dies ist nichts. Hätte Ricardo sein eignes Prinzip angewandt, die Arbeitsquanta (einfachen), wozu die verschiednen A r b e i t sv e r m ö g e n reduzierbar 51*), so war die Sache einfach.

Überhaupt hat er es gleich mit den Arbeitsstunden zu tun. Was der Kapitalist eintauscht, ist das A r b e i t s v e r m ö g e n: Dies ist der Tauschwert, den er bezahlt. Die lebendige Arbeit ist der Gebrauchswert, den für ihn dieser Tauschwert hat, und aus diesem Gebrauchswert entspringt der Surpluswert und die Aufhebung des Austauschs überhaupt. Dadurch, daß Ricardo mit lebendiger Arbeit austauschen läßt - also gleich in den Produktionsprozeß hereinfällt ", bleibt es unlösbare Antinomie in seinem System, daß ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit nicht = der Ware, die sie schafft, worin sie sich objektiviert, obgleich der Wert der Ware = dem Quantum in ihr enthaltner Arbeit. In den Wert der Ware "eingerechnet auch die Arbeit, die Ware auf den Markt zu bringen". (19, 18.) Wir werden sehn, daß die Zirkulationszeit, soweit sie als wertbestimmend bei Ricardo erscheint, nur die Arbeit ist, nötig, die Waren auf den Markt zu bringen.

"Das Prinzip der Wertbestimmung durch die relativen Arbeitsquanta, die Waren enthalten, wird bedeutend modifiziert durch die Anwendung von Maschinerie und andrem fixen und dauernden Kapital.

Steigen oder Fallen des Arbeitslohns affiziert verschieden zwei Kapitale, von denen das eine fast ganz zirkulierend, das andre fast ganz fix; ebenso die ungleiche Dauer des angewandten fixen Kapitals. Nämlich der P r o f i t a u f d a s f i x e K a p i t a l kommt hinzu (der Zins) als auch die Kompensation für die größre Länge der Zeit, die verfließen muß, bis die mehr wertvolle der beiden Waren zu Markt gebracht werden kann." (19, 25, 27, 29, 30.) 52*)

Letztres Moment betrifft bloß die Dauer des Produktionsprozesses, also die unmittelbar angewandte Arbeitszeit, wenigstens in Ricardos Beispiel vom

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51*) In der Handschrift: reproduzierbar - 52*) in der Handschrift: (19, 29, 30.)

<S. 465 Theorien über Mehrwert und Profit>

Pächter und Bäcker. (Wird der Weizen des einen später fähig, zum Markt gebracht zu werden, als der des andren, so diese sog.

K o m p e n s a t i o n wie beim capital fixe, schon den Z i n s unterstellend; also schon etwas Derivatives, keine ursprüngliche Bestimmung.)

"Profit und Arbeitslohn sind nur P o r t i o n e n, worin die beiden Klassen der Kapitalisten und Arbeiter an der ursprünglichen Ware, also auch an der gegen sie eingetauschten, teilnehmen." (p. 21, 20.) [263]

Wie sehr die Herstellung d e r u r s p r ü n g l i c h e n W a r e, ihr Ursprung selbst bestimmt ist von diesen P o r t i o n e n, wie sie also als Bestimmungsgrund den Portionen v o r h e r g e h t 53*), beweist, daß die u rs p r ü n g l i c h e W a r e gar nicht produziert werden [würde], wenn sie keine Surplusarbeit für den Kapitalisten enthielte 54*).

"Waren, worauf dieselbe Quantität von Arbeit verwandt, wechseln im relativen Wert, wenn sie nicht zur selben Zeit zu Markt gebracht werden können ... Auch bei g r ö ß r e m f i x e n K a p i t a l der höhere Wert einer Ware geschuldet der größren Länge der Zeit, die verfließen muß, bis sie zu Markt gebracht werden kann ... Die Differenz in beiden Fällen rührt davon, daß die Profite als Kapital akkumuliert sind und dies nur eine Kompensation für die Zeit, w o r i n P r o f i t e z u r ü c kg e h a l t e n w o r d e n." (20, 34, 30, 31, 35.)

Dies heißt absolut nichts, als daß brachliegendes Kapital b eu n d v e r r e c h n e t w i r d, als ob es nicht brachläge, sondern sich gegen Surplusarbeitszeit austauschte. Es hat dies mit der Wertbestimmung nichts zu tun. Gehört in den Preis. (Beim fixen Kapital nur sofern in die Wertbestimmung, als a n d r e M e t h o d e der Zahlung der vergegenständlichten Arbeit, abstracted 55*) vom Profit.) {"Es gibt ein anderes Arbeitsprinzip, das dem Erforscher der Ökonomie in alten Ländern durch nichts aufgedeckt wird, aber jedem Kapitalisten in den Kolonien an sich selbst bewußt gemacht wird.

Der bei weitem größere Teil der industriellen Operationen und besonders jene, d e r e n P r o d u k t e i m V e r h ä l tn i s z u m a u f g e w e n d e t e n K a p i t a l u n d A r b e i t g r o ß s i n d, erfordern b e t r ä c h tl i c h e Z e i t b i s z u r F e r t i g s t e l l u n g.

Was die meisten anbetrifft, lohnt es nicht zu beginnen ohne die Sicherheit, sie mehrere Jahre durchhalten zu können. Ein großer Teil des in ihnen angewandten Kapitals ist f e s t g e l e g t, n i c h t k o n v e r t i e r b a r , d a u e r h a f t. Geschieht irgend etwas, das die Operation beendet, ist all dieses Kapital verloren. W e n n d i e E r n t e n i c h t e i n g e b r a c h t w e r d e n k a n n, s i n d a l l e A u s l a g e n f ü r s e i n W a c h s e n weggeworfen ...

Dies zeigt, daß B e s t ä n d i g k e i t ein nicht weniger wichtiges Prinzip ist als Vereinigung in der Arbeit. Die Bedeutung des Prinzips der Beständigkeit wird hier nicht gesehn, weil es in der Tat selten geschieht, daß die Arbeit, die ein Geschäft

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53*) Sollte eigentlich heißen: als Bestimmungsgrund der ursprünglichen Ware vorhergehen - 54*) in der Handschrift: enthält 55*) abgezogen

<S. 466 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

betreibt, gegen den Willen des Kapitalisten beendet wird. Aber in den Kolonien gerade umgekehrt. Hier fürchten sich die Kapitalisten so sehr davor, daß sie ein solches Vorkommen, so sehr sie können, vermeiden, indem sie sich so weit wie möglich solcher Operationen enthalten, die bis zu ihrer Vollendung viel Zeit verlangen." (Wakefield, 169-170, XIV, 71.) [264]

"Es gibt zahlreiche V e r r i c h t u n g e n v o n s o e i n f a c h e r A r t, daß sie k e i n e Z e r l e g u n g i n T e i l e zulassen, die jedoch nur durch das Zusammenwirken vieler Paare von Händen ausgeführt werden können. Z. B. das Heben eines großen Baumes auf einen Wagen, das Niederhalten der Unkräuter auf großen Feldern mit wachsenden Feldfrüchten, die Schur einer großen Schafherde zur gleichen Zeit, das Einbringen einer Getreideernte zur Zeit, wenn es reif genug und nicht zu reif ist, beim Bewegen eines großen Gewichtes; kurz, alles, was nicht getan werden kann, ohne daß sich eine große Zahl von Händepaaren gegenseitig und gleichzeitig bei derselben ungeteilten Beschäftigung helfen." (168 l.c.) "Für V e r e i n i g u n g b e i u n d B e s t ä n d i gk e i t i n d e r A r b e i t ist in den alten Ländern gesorgt ohne Mühe oder Überlegungen von Seiten des Kapitalisten, lediglich infolge des Ü b e r f l u s s e s a n A r b e it e r n, d i e a n g e h e u e r t w e r d e n k ö n n e n.

Mangel an anzuheuernden Arbeitern ist die allgemeine Klage in den Kolonien." (170. l.c.) 56*) "Nur das b i l l i g s t e L a n d in einer Kolonie beeinflußt durch seinen Preis den A r b e i t s m a r k t. Der P r e i s d i e s e s L a n d e s w i e d e r a l l e r d ü r f t ig e n B ö d e n u n d v o n a l l e m ü b r i g e n, d e s s e n P r o d u k t i o n n i c h t s k o s t e t, hängt selbstverständlich vom V e r h ä l t n i s z w is c h e n N a c h f r a g e u n d A n g e b o t a b." [p.

332. l.c.] "Damit der P r e i s v o n B r a c h l a n d seinen Zweck erfüllen kann" (nämlich den Arbeiter zum Nicht-Landeigentümer zu machen), "muß er der Absicht g e n ü g e n. Bisher ist der Preis überall unzureichend gewesen." (338. l.c.)

Dieser "sufficient" price 57*):

"Bei der Gründung einer Kolonie könnte der Preis so niedrig sein, daß er die von Siedlern in Besitz genommene Landmenge praktisch unbegrenzt macht: Er könnte hoch genug sein, um ein Größenverhältnis zwischen Boden und Bevölkerung ähnlich dem in alten Ländern zu bewirken, in welchem Falle, falls dieser sehr hohe Preis die Emigration nicht verhinderte, der billigste Boden in der Kolonie ebenso teuer und der Überfluß an Arbeitern ebenso bedauerlich wie in England sein könnte: Oder es könnte ein genaues Mittel zwischen den beiden geben, weder Überfluß an Bevölkerung noch Überfluß an Boden bewirken, die Menge an Boden aber so begrenzen, um dem billigsten Boden einen Marktwert zu verleihen, dessen Wirkung darin bestände, die Arbeiter dazu zu zwingen, für eine gewisse, beträchtliche Zeit als Lohnarbeiter zu arbeiten, bevor sie Landbesitzer werden könnten." (339. l.c.) (H. XIV, 71.)

(Diese hier zitierte Stelle aus Wakefield's "Art of Colonisation" gehört zu den oben angeführten über die notwendige Trennung des Arbeiters von den Eigentumsbedingungen.)}

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56*) In der Handschrift: (187. l.c.) - 57*) "ausreichende" Preis

<S. 467 Theorien über Mehrwert und Profit>

¦¦3¦ (Die Berechnung des Profits im Unterschied von der Berechnung des wirklichen Mehrwerts, den das Kapital im Austausch mit der lebendigen Arbeit setzt, klar z. B. an folgendem Beispiel. Es ist a statement 58*) in dem first Report of the Factory Commissioners 59*). (Malthus' Princip. of Polit. Economy. 1836. 2 ed.

(Heft X, p. 42). [265]

Capital sunk in building and machinery 60*) £ 10 000 Floating capital 61*) £ 7 000 £ 500 interest on 62*) £ 10 000 fixed capital 350 ........................on floating capital 150 ........................Rents, taxes, rates 63*) 650 ........................Sinking fund of 6 1/2 % for wear and tear of the fixed capita 64*) £ 1 650 £ 1 100 Contingencies, carriage, coal, oil 65*) -- 2 750 2 600 Wages and salaries 66*) -- 5 350 10 000 for about 400 000 lbs Raw cotton at 6 d 67*) -- 15 350 16 000 for 363 000 lbs twist spun. Value 68*)..........£ 16 000.

Das in Arbeit ausgelegte Kapital ist 2600; der Mehrwert ist = 1650 (850 interest + 150 rents 69*) etc., macht 1000 + 650 Profit).

Aber 2600:1650 = 100:63 6/13. Also ist die Rate des Mehrwerts 63 6/13 %. Nach der Profitrechnung selbst müßte sie sein 850 interest, 150 rents und 650 Profit, oder 1650:15350; über 10,7%.

In dem obigen Beispiel schlägt das Capital flottant 70*) im Jahr um 1 67/70 mal; das Capital fixe schlägt um in 15 5/13 Jahren einmal; einmal in 200/13 Jahren. [266] P r o f i t: 650 or about 71*) 4,2. Die wages der operatives 72*) 1/6. Der Profit ist hier angegeben auf 4,2, sage er wäre nur 4%. Diese 4% berechnet auf Auslage von 15 350. Dann haben wir aber noch 5% interest auf £ 10 000 und 5% auf 7000; 850 l. = 5% auf 17 000. Von den wirklichen jährlichen advances made 73*) müssen

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58*) eine Darlegung - 59*) ersten Bericht der Fabrikinspektoren 60*) in Gebäuden und Maschinen angelegtes Kapital 61*) zirkulierendes Kapital - 62*) Zins auf - 63*) Renten, Steuern, Abgaben - 64*) Amortisationsfonds von 6 1/2 % für Verschleiß des fixen Kapitals - 65*) Nebenausgaben, Fracht, Kohle, Öl 66*) Arbeitslöhne und Gehälter - 67*) für ungefähr 400 000 Pfund Rohbaumwolle zu 6 Pence - 68*) für 363 000 Pfund gesponnenes Maschinengarn. Wert - 69*) Mieten - 70*) zirkulierende Kapital 71*) oder ungefähr - 72*) Fabrikarbeiter - 73*) angelegten Vorschüsse

<S. 468 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

wir abrechnen 1. den Teil des Capital fixe, der nicht im sinking fund 74*) figuriert; 2. das, was als interest berechnet ist. (Es ist möglich, daß der Kapitalist A) nicht die Zinsen einsteckt, sondern Kapitalist B). Jedenfalls sind sie Revenue, nicht Kapital; Mehrwert.) Von den 15 350 Auslagen abzuziehen also 850; läßt: 14 500. Unter den 2600 für wages und salaries 75*) befanden sich 41 2/3 l. unter der Form salary, da 1/6 von 15 350 nicht 2600, sondern 2558 1/3. Dividiert durch 14500, ist 5 205/307, sage 6. Die 14 500 verkauft er also zu 16 000 oder Profit von 1500; macht % 10 10/29 76*); doch vernachlässigen wir diese 10/29 76*) und sagen 10%; 1/6 von 100 ist 16 2/3. Also gäbe auf 100:83 1/3 für advances 77*), 16 2/3 Arbeitslohn und Profit 10.

Nämlich:

Advances Arbeitslohn Summe Reproduziert Profit

£St. 83 1/3 16 2/3 100 110 10.

10 auf 16 2/3 oder auf 50/3 ist exactly 78*) 60%. Also damit nach der Berechnung des Kapitalisten ein jährlicher Profit von 10% (es war etwas mehr) herauskäme auf ein Kapital von 17 000 l., wobei die Arbeit nur 1/6 der jährlichen advances von 14 500 macht, muß der Arbeiter einen Mehrwert (oder das Kapital, wie man will) von 60% schaffen. Oder von der ganzen Arbeitszeit sind 62 1/2 % für die nötige, 37 1/2 für die Surplusarbeit; sie verhalten sich = 625:375 oder =5:3 oder 1:3/5 - Wären dagegen die advances des Kapitals 50 gewesen, die advances auf Arbeitslohn auch 50, so brauchten nur 20% Mehrwert geschaffen zu werden, damit der Kapitalist 10% habe; 50 50 10 = 110.10 aber zu 50 = 20:100 oder 20%.

Wenn die notwendige Arbeit im zweiten case 79*) soviel Surplusarbeit setzte, wie im ersten, so betrüge der Profit des Kapitalisten 30 1.; andrerseits, wenn die Rate der wirklichen Wertschöpfung, die Setzung von Surplusarbeit im ersten case nur so groß wäre wie im zweiten, so betrüge der Profit nur 3'/31., und wenn der Kapitalist 5 % Zinsen an einen andren Kapitalisten zu zahlen hätte, so hätte er aktiven loss 80*) zu tragen.

Soviel geht einfach aus der Formel hervor, 1. daß, um zu bestimmen, wieviel der wirkliche Mehrwert, zu berechnen ist der Profit auf die in Arbeitslohn gemachte advance; der Prozent, in welchem sich der sog. Profit zum Arbeitslohn verhält; 2. der relativ kleinere Prozentsatz, den die Auslage in lebendiger Arbeit auf die Gesamtauslage beträgt, setzt voraus größre Auslage in Capital fixe, Maschinerie etc.; größre Teilung der Arbeit. Obgleich daher der Prozentsatz der Arbeit kleiner als in dem mit mehr Arbeit arbeitenden Kapital, muß die wirklich in Bewegung gesetzte Arbeitsmasse bedeutend größer sein;

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74*) Ammortisationsfonds - 75*) Gehälter - 76*) in der Handschrift: 10 2/3 bis 2/3 - 77*) Vorschüsse - 78*) genau - 79*) Fall - 80*) Verlust

<S. 469 Theorien über Mehrwert und Profit>

d.h., es muß überhaupt mit größrem Kapital gearbeitet werden. Der aliquote 81*) Teil Arbeit, der auf Gesamtadvance kommt, ist kleiner; aber die absolute Summe in Bewegung gesetzter Arbeit ist größer für das einzelne Kapital; d.h., es selbst muß größer sein.

3. Handelt es sich nicht von größrer Maschinerie etc., sondern von einem Instrument, das nicht mehr Arbeit in Bewegung setzt, und selbst kein großes Capital fixe repräsentiert (z.B. Handlithographie), sondern bloß Arbeit ersetzt, so ist der Profit des mit der Maschine Arbeitenden absolut kleiner als des mit lebendiger Arbeit Arbeitenden. (Aber der letztere 82*) kann einen Profit machen zu einem Prozentsatz, wozu es der andre nicht kann, ihn daher aus dem Markt werfen.) (etc.) Die Betrachtung, wie weit die Rate des Profits abnehmen kann bei wachsendem Kapital, so daß aber doch der gross profit 83*) zunimmt, gehört in die Lehre vom Profit (K o n k u r r e n z).

Malthus in seinen "Principles of political economy", 2 ed. 1836, hat eine Ahnung davon, daß der Profit, d.h. nicht der Profit, sondern der w i r k l i c h e M e h r w e r t, berechnet werden muß nicht in bezug auf das vorgestreckte Kapital, sondern die advancierte 84*) lebendige Arbeit, deren Wert im Arbeitslohn objektiv ausgedrückt ist; aber er gerät dabei auf eine reine Spielerei, die absurd wird, wenn sie als Basis irgend der Wertbestimmung oder des Räsonnements über das Verhältnis der Arbeit zur Wertbestimmung dienen soll.

Nämlich, nehme ich den Totalwert des fertigen Produkts, so kann ich jeden Teil des avancierten 85*) Produkts vergleichen mit dem ihm entsprechenden Teil der Auslage; und der Prozentsatz, den der Profit einnimmt zum ganzen Produkt, ist natürlich ebenso der Prozentsatz für den aliquoten Teil des Produkts. Sage z.B. 100 Taler brächten 110; also 10% das ganze Produkt; 75 Taler sei für den invariablen Teil des Kapitals, 25 für Arbeit, also 3/4 ¦¦4¦ für das erste, 1/4 für lebendige Arbeit. Nehme ich nun 1/4 von dem Totalprodukt, i.e. von 110, so erhalte ich 27 2/4 oder 27 1/2. Auf 25 Auslage in der Arbeit hat der Kapitalist 2 1/2 Gewinn, i.e. 10%. Ebensogut hätte Malthus sagen können, nehme ich 3/4 vom Totalprodukt, nämlich 75, so sind diese 3/4 im Totalprodukt repräsentiert durch 82 1/2; also 7 1/2 auf 75 sind exactly 86*) 10%. Es heißt dies offenbar nichts, als daß, wenn ich auf 100 gewinne 10%, der Gewinst auf jeden Teil von 100 soviel beträgt, daß auf die Gesamtsumme 10% herauskommt. Habe ich auf 100 10 gewonnen, so habe ich auf 2 x 50 jedesmal 5 gewonnen etc. Daß, wenn ich 10 auf 100 gewinne, ich 2 1/2 auf 1/4 von 100 gewinne und 7 1/2 auf 3/4, bringt uns keinen Schritt weiter. Wenn ich auf 100 10 gewonnen habe, wieviel habe ich dann auf 1/4 vom 100 gewonnen oder auf 3/4? Auf diese Kinderei reduziert sich

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81*) ohne Rest aufgehende - 82*) sollte eigentlich heißen: erstere 83*) Bruttoprofit - 84*) vorgeschossene - 85*) sollte eigentlich heißen: produzierten - 86*) genau

<S. 470 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

der Malthussche Einfall. Die Advance 87*) auf die Arbeit betrug 1/4 vom 100, also betrug der Gewinn auf sie 10%. 10% auf 25 gibt 2 1/2. Oder der Kapitalist, wenn er auf 100 10 gewonnen hat, hat auf jeden Teil seines Kapitals 1/10 gewonnen, i.e. 10%. Dies gibt den Teilen des Kapitals gegeneinander durchaus keinen qualitativen Charakter, und darum gilt es von dem Capital fixe etc. so gut wie von dem in Arbeit avancierten. Es ist hierin vielmehr nur die Illusion ausgedrückt, daß an dem neugeschaffnen Wert jeder Teil des Kapitals gleichmäßig beteiligt ist. Auch das auf das 1/4 Arbeit vorgeschoßne Salair hat nicht den Mehrwert geschaffen, sondern die nicht bezahlte lebendige Arbeit. Aus dem Verhältnis des Gesamtwerts 88*) - hier der 10 Taler - zu dem Salair können wir aber sehn, wieviel Prozent der Arbeit nicht bezahlt worden ist oder wieviel Surplusarbeit war. Im obigen Verhältnis ist die notwendige Arbeit objektiviert in 25 Talern, die Surplusarbeit in 10; also verhalten sie sich wie 25:10 = 100:40; 40% der Arbeit waren Surplusarbeit oder, was dasselbe ist, des von ihr produzierten Werts Surpluswert. Es ist sehr richtig, daß der Kapitalist rechnen kann, wenn ich auf 100 10 gewinne, so habe ich auf das Salair, = 25, gewonnen 1 1/2. Welchen Nutzen diese Rechnung bringen soll, ist nicht einzusehn. Was Malthus aber damit will, werden wir gleich sehn, indem wir auf seine Wertbestimmung eingehn. Daß er aber glaubt, sein einfaches Rechenexempel enthalte eine wirkliche Bestimmung, geht aus folgendem hervor:

"Gesetzt, das Kapital werde nur in Arbeitslohn verausgabt; 100 l.

angegeben für unmittelbare Arbeit. Die Umsätze am Ende des Jahres 110, 120 oder 130; augenscheinlich ist, daß in jedem Fall der Profit vom Anteil am W e r t d e s G e s a m t p r o d u k t s bestimmt' wird, der erforderlich ist, um die angewandte Arbeit zu bezahlen. Falls der Wert des Produkts = 110, der erforderliche Anteil, um die Arbeiter zu bezahlen = 10/11, der Wert des Produkts oder die Profite = 10%."

(Hier tut Herr Malthus nichts, als die ursprüngliche Advance, 1001., ausdrücken als Verhältnis zum Totalprodukt. 100 ist 10/11 von 110. Ob ich sage, ich gewinne 10 auf 100, d.h. 1/10 vom 100 oder ob ich sage, von den 110 ist 1/11 Gewinn, ist dasselbe.)

"Ist der Wert des Produkts 120, die Proportion für Arbeit = 10/12 und der Gewinn 20%; wenn 130, zur Bezahlung der Arbeit erforderlicher Anteil = 10/13 und der Gewinn = 30%."

(Statt zu sagen: Ich gewinne 10 vom 100, kann ich auch sagen, von den 110 betragen die Advancen 10/11; oder 20 vom 100 der Advancen betragen nur 10/12 von 120 etc. Der Charakter dieser advancen, ob in labour 89*) oder otherwise 90*),

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87*) vorgeschossene Summe - 88*) sollte eigentlich heißen: des Gesamtmehrwerts 89*) Arbeit - 90*) anderer Art

<S. 471 Theorien über Mehrwert und Profit>

hat mit dieser andren arithmetischen Form, die Sache auszudrücken, absolut nichts zu tun. Wenn ein Kapital von 100 nur 110 eingetragen hat, so kann ich entweder von dem Kapital ausgehn und sagen, ich habe 10 darauf gewonnen, oder ich kann von dem Produkt ausgehn, von 110, und sagen, ich habe nur 10/11 davon vorher avanciert. Das Verhältnis ist natürlich dasselbe.)

"Nun gesetzt, die Vorschüsse des Kapitalisten bestehen nicht allein aus Arbeit. Der Kapitalist e r w a r t e t g l e i c h e n V o r t e i l a u f a l l e T e i l e d e s K a p it a l s , d i e e r v o r s t r e c k t"

(d.h. nichts, als er verteilt den Vorteil, den er gemacht hat und über dessen Ursprung er sehr im dunkeln sein mag, auf alle Teile seiner Auslagen gleichmäßig, von ihrem qualitativen Unterschied ganz abstrahierend).

"Gesetzt, 1/4 der Vorschüsse für Arbeit" (unmittelbare), "3/4 bestehend aus aufgehäufter Arbeit und Profiten, mit irgendwelchen Zugaben, die von Miete, Steuern und anderen Ausgaben herrühren können. D a n n v ö l l i g r i c h t i g , d a ß d e r P r o f i t d e s K a p i t a l i s t e n s i c h ä n d e r n w i r d m i t d e m s i c h ä n d e r n d e n W e r t d i e s e s 1 / 4 d e s P r o d u k t s i m V e rg l e i c h z u r a n g e w a n d t e n A r b e i t s m e ng e."

(Nicht quantity 91*) [wie] bei Herrn Malthus, sondern compared with the salary paid 92*)) (also strictly true that his profits will vary with the varying value of the 3/4 of his produce 93*) compared with the advances in accumulated labour 94*), d.h., der Gewinn verhält sich zum Gesamtkapital, das avanciert ist (10:100), wie jeder Teil des Gesamtprodukts (110) zu dem ihm entsprechenden Teil der advance.)

"Z.B.", fährt Malthus fort, "der Landwirt wende für die Bodenbearbeitung an £ 2000, 1500 davon für Samen, Pferdehaltung, Verschleiß seines fixen Kapitals usw. und £ 500 auf unmittelbare Arbeit, und die Umsätze seien am Ende 2400. Seine Profite 400 auf 2000 = 20%. Und gleich unverkennbar, daß, wenn wir 1/4 der Wertsumme des Produkts nahmen, nämlich 600 l., und verglichen es mit dem in den Löhnen für die unmittelbare Arbeit gezahlten Betrag, würde das Ergebnis genau die gleiche Profitrate zeigen." (l.c. 267, 268. Heft X, 41, 42.)

(Es ist ebenso obvious 95*), daß if we took 3/4 der value des produce 96*), nämlich 1800, und compared it with the amount paid in the advances of accumulated labour 97*), nämlich mit 1500, the result would show exactly the same rate of profits 98*).

1800:1500 = 18:15 = 6:5. 6 auf 5 ist aber 1/5, also 20%.) (Malthus hat hier zweierlei verschiedne arithmetische Formen im Kopf, die er durcheinanderwirft:

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91*) Menge - 92*) verglichen mit dem gezahlten Gehalt - 93*) in der Handschrift: profits - 94*) völlig richtig, daß sein Profit sich ändern wird mit dem sich ändernden Wert der 3/4 seiner Produktion im Vergleich zu den vorgeschossenen Summen an aufgehäufter Arbeit - 95*) unverkennbar - 96*) wenn wir 3/4 des Wertes des Produkts nahmen - 97*) es mit dem Betrag verglichen, der als vorgeschossene Summen in aufgehäufter Arbeit gezahlt wurde 98*) würde das Ergebnis genau die gleiche Profitrate zeigen

<S. 472 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

E r s t e n s, wenn ich auf 100 10 mache, habe ich auf jeden Teil der 100 nicht 10 gewonnen, sondern 10%: also auf 50 5, auf 25 2 1/2 etc.; auf 100 10 gewinnen, heißt auf jeden Teil von 100 1/10 gewinnen, und so muß der Profit sich als 1/10 Profit auf das Salair herausbeißen, und wenn der Profit auf alle Teile des Kapitals gleichmäßig verteilt ist, kann ich sagen, daß die Rate des Profits auf das Gesamtkapital wechselt mit der Rate des Profits auf jeden Teil desselben, also z. B. auch den in wages vorgestreckten; 2. Habe ich 10% auf 100 gewonnen, so das Gesamtprodukt 110. Bildete der Arbeitslohn nun 1/4 der advancen = 25, so bildet er nur noch 4 2/5 Teil auf 110; d.h., er bildet einen um 2/5 kleinern aliquoten Teil, und in demselben Verhältnis wird er kleineren Teil des Gesamtprodukts zu bilden [haben,] als dies gewachsen ist gegen das ursprüngliche. Dies ist wieder bloß andre Rechnungsart. 10 bildet 1/10 von 100, aber nur 1/11 von 110. Ich kann also sagen, daß im selben Verhältnis, wie das Gesamtprodukt größer wird, jeder der aliquoten Teile des ursprünglichen Kapitals einen kleinren Teil von ihm bildet. Tautologie.) In seiner Schrift: "The Measure of Value stated and illustrated.

London 1823" (Heft IX) behauptet Malthus, die "value of labour" 99*) sei "constant" 100*) und daher die true Measure of Value generally 101*).

"Jede gegebene Menge Arbeit muß den g l e i c h e n W e r t besitzen wie der Lohn, der über sie verfügt oder gegen den sie sich tatsächlich austauscht." (p. 5 l.c.) (IX, 29.) [267]

Es ist hier natürlich von Lohnarbeit die Rede. Das Wahre ist vielmehr: any given quantity of labour is = derselben quantity of labour 102*) in einem Produkt ausgedrückt; oder jedes Produkt ist nur ein bestimmtes Quantum Arbeit, vergegenständlicht in dem Wert des Produkts, der mit Bezug auf andre Produkte gemessen durch dies Quantum. Der Arbeitslohn drückt allerdings den Wert des lebendigen Arbeitsvermögens aus, keineswegs den W e r t der ¦¦5¦ lebendigen Arbeit, der sich vielmehr ausdrückt im Salair + dem Profit. Der Arbeitslohn ist der Preis der n o t w e n d i g e n A r b e i t. Wenn der Arbeiter 6 Stunden arbeiten müßte, um zu leben, und er produzierte für sich, als bloßer Arbeiter, so würde er Ware von 6 Stunden Arbeit, sage 6 d, täglich erhalten. Nun läßt ihn der Kapitalist 12 Stunden arbeiten und zahlt ihm 6d. Er zahlt ihm für die Stunde 1/2 d. D.h., a given quantity of 12 hours of labour has the value of 12 d, and 12 d is indeed the value for which the produce exchanges, when it gets sold. On the other hand, the capitalist commands with this value, if he could reinvest it in mere labour, 24 hours. The wages command, therefore, a much greater quantity of labour than they consist of, and a given quantity of

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99*) der "Wert der Arbeit" - 100*) "beständig" - 101*) wahre Maßeinheit des Wertes im allgemeinen - 102*) jede gegebene Menge Arbeit = derselben Menge Arbeit

<S. 473 Theorien über Mehrwert und Profit>

living labour actually exchanges for a much smaller one of accumulated labour. The only thing that is sure is that the price of labour, wages, must always express the quantity of labour which the labourers want in order to keep soul and body together. The wages of any quantity of labour must be equal to the quantity of labour which the labourer must expend upon his own reproduction.

In the above instance a man would set to work two men for 12 hours each - together 24 hours - with the quantity of labour afforded by one man 103*). Im obigen Fall würde das Produkt sich austauschen gegen ein andres Produkt zu dem Wert von 12 d oder gegen 12 Arbeitsstunden, und daher käme sein Profit von 6d (its surplus value 104*) für den Kapitalisten).

Der Wert der Produkte ist bestimmt durch die in ihnen enthaltne Arbeit, nicht durch den Teil der Arbeit in ihnen, der vom Arbeitsgeber bezahlt ist. G e t a n e, n i c h t b e z a h l t e A r b e i t k o n s t i t u i e r t d e n W e r t d e s P r o d u k t s; wages drücken aber n u r b e z a h l t e Arbeit, nie d i e g e t a n e [aus]. Das Maß dieser Bezahlung selbst hängt von der Produktivität der Arbeit ab, denn diese bestimmt das Quantum notwendiger Arbeitszeit. Und da diese wages die value of labour konstituieren (labour selbst als Ware gesetzt), ist diese value beständig variable 105*) und nichts weniger als constant 106*). Das Quantum Arbeit, das der Arbeiter arbeitet, ist sehr verschieden von dem Quantum Arbeit, das in seinem Arbeitsvermögen aufgearbeitet ist oder das nötig ist, um sein Arbeitsvermögen zu reproduzieren. Als Ware aber verkauft er nicht den Gebrauch, der von ihm gemacht wird, verkauft er sich nicht als cause 107*), sondern als effect 108*). Hören wir, wie Herr Malthus sich abmüht, um die Sache klein zu bekommen:

"Die Bedingungen der Zufuhr von Waren erfordern nicht, daß diese immer die gleichen relativen Werte beibehalten müssen, jedoch daß jede ihren eigenen n a t ü r l i c h e n Wert behalten sollte oder die Mittel, mit denen sie die Gegenstände erlangen, die dem Produzenten d a s g l e i c h e V e r m ö g e n für Produktion und Akkumulation erhalten wird ... Profite werden nach Vorschüssen berechnet, die nötig sind für die Produktion ... d i e s p e z i f i s c h e n V o r s c h ü s s e d e r K a p i t al i s t e n b e s t e h e n n i c h t i n T u c h, s o nd e r n i n A r b e i t;

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103*) eine gegebene Menge von 12 Stunden Arbeit hat den Wert von 12 d, und 12 d ist tatsächlich der Wert, gegen den sich das Produkt austauscht, wenn es verkauft wird. Andererseits beherrscht der Kapitalist mit diesem Wert 24 Stunden, wenn er ihn für nichts als Arbeit wieder investieren könnte. Die Löhne beherrschen folglich eine Arbeitsmenge, die viel größer ist als die, aus der sie bestehen, und eine gegebene Menge lebendiger Arbeit tauscht sich tatsächlich gegen eine viel geringere Menge aufgehäufter Arbeit aus. Gewiß ist nur eines, daß der Preis der Arbeit, der Lohn, immer die Menge Arbeit ausdrückt, welche die Arbeiter brauchen, um Seele und Leib zusammenzuhalten. Der Lohn für jede beliebige Menge Arbeit muß der Menge Arbeit gleichen, die der Arbeiter für seine eigene Reproduktion aufwenden muß. Im obigen Beispiel würde ein Mann zwei Personen je 12 Stunden arbeiten lassen, zusammen 24 Stunden, mit der von einem Mann hervorgebrachten Arbeitsmenge. 104*) sein Mehrwert - 105*) veränderlich - 106*) konstant 107*) Ursache - 108*) Wirkung

<S. 473 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

und d a k e i n e s f a l l s e i n a n d e r e r G e g e ns t a n d e i n g e g e b e n e s Q u a n t u m A r b e i t v e r k ö r p e r n k a n n, klar, daß es die M e n g e A r b e i t i s t, w e l c h e e i n e W a r e b e h e r rs c h e n w i r d und nicht das Quantum irgendeiner anderen Ware, das die Bedingung ihrer Zufuhr oder ihres n a t ü r l ic h e n W e r t e s repräsentieren kann." (17, 18.) (IX, 29.)

Schon daraus, daß die advances des capitalist of labour 109*) bestehn, konnte Malthus sehn, daß die Sache nicht sauber ist. Gesetzt, 6 Stunden sei die notwendige Arbeitszeit: A) B) zwei Kerls, die jeder für sich arbeiten, aber austauschen gegeneinander. A) arbeite 6 Stunden, B) arbeite 12 Stunden. Wenn nun der A) die 6 Stunden, die B) mehr gearbeitet hat, ihm abessen will, das Produkt der 6 Surplusstunden des B) verzehren, so kann er ihm nichts geben als 6 Stunden lebendiger Arbeit, sage den nächsten Tag. B) besitzt nun über den A) ein Produkt von 6 Arbeitsstunden.

Gesetzt nun, er bilde sich unter diesen Umständen ein, Kapitalist zu sein, und hörte ganz auf zu arbeiten. So hätte er den dritten Tag für A)'s 6 Stunden nur seine accumulated produce of 110*) 6 Stunden zu geben, und sobald er den Austausch vollzogen, müßte er wieder anfangen, selbst zu arbeiten, oder verhungern. Wenn er aber fortfährt, 12 Stunden für A) zu arbeiten, und A) fortfährt, 6 Stunden für sich zu arbeiten, und 6 für B), so tauschen sie exakt jeder 12 Stunden gegeneinander aus. Die natural value der commodity 111*), sagt Malthus, besteht darin, daß sie ihrem Besitzer durch den Austausch wiedergibt the same power of production and accumulation" 112*). Seine Ware besteht aus 2 Quantis Arbeit, einem Quantum akkumulierter Arbeit + einem Quantum immediater 113*) Arbeit. Wenn er also seine Ware austauscht gegen eine andre, die exakt dasselbe Gesamtquantum von Arbeit enthält, so ist seine Power of Production und Accumulation 114*) mindestens dieselbe, gleich geblieben. Sie ist aber gewachsen, weil ein Teil der immediaten Arbeit ihm n i c h t s gekostet hat, er sie aber doch verkauft. Malthus aber kommt zu dem Schluß, daß das Quantum Arbeit, woraus die Ware besteht, n u r bezahlte Arbeit ist, also = der Summe der wages, oder daß die wages den Wertmesser der Ware abgeben. Wenn jedes in der Ware enthaltne Quantum Arbeit bezahlt wäre, so wäre die Doktrin des Herrn Malthus richtig, aber ebenso richtig, daß sein Kapitalist keine "advances of labour" 115*) zu machen hätte und seiner "powers of accumulation" 116*) vollständig verlustig ginge. Wo soll der Profit herkommen, wenn keine Gratisarbeit getan wird? Ja, denkt Herr Malthus, die wages für die accumulated 117*) Arbeit. Da aber die g e t a n e A r b e i t

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109*) vorgeschossenen Summen des Kapitalisten in Arbeit 110*) aufgehäuftes Produkt von - 111*) Der natürliche Wert der Ware - 112*) das gleiche Vermögen für Produktion und Akkumulation - 113*) unmittelbarer - 114*) Vermögen für Produktion und Akkumulation - 115*) "vorgeschossenen Summen in Arbeit" - 116*) "Vermögen für Akkumulation" - 117*) aufgehäufte

<S. 475 Theorien über Mehrwert und Profit>

aufgehört hat zu arbeiten, so hört sie auch auf, wages zu beziehn. Das Produkt, worin sie existiert, könnte nun allerdings wieder gegen lebendige Arbeit ausgetauscht werden, aber gesetzt, dies Produkt sei = 6 Arbeitsstunden; so gäbe der Arbeiter 6 lebendige Arbeitsstunden und erhielte nun im Ersatz die advances ; die getanen 6 Arbeitsstunden des Kapitalisten, der damit keinen Schritt vom Fleck käme. Die lebendige Arbeit würde sehr bald im Besitz seiner toten Arbeit sein. Der Grund aber, den Malthus angibt: daß, weil "no other object whatever can represent a given quantity of labour" 118*), die natural value einer Ware besteht aus der "quantity of labour which a commodity will command, and not the quantity of any other commodity" 119*). D.h., a given quantity of labour 120*) kann nur repräsentiert werden durch a quantity of living (immediate) labour 121*). Nicht nur no other, sondern every object whatever can represent a given quantity of labour 122*), nämlich jedes Objekt, worin dieselbe quantity labour 123*) enthalten. Malthus aber will, daß die in der Ware enthaltne quantity of labour gemessen sein soll; gleich sein soll nicht dem Q u a n t u m l e b e n d i g e r A r b e i t, die sie in Bewegung setzen kann, sondern dem Q u a n t u m b e z a h l t e r A r b e i t, das sie in Bewegung setzt. Gesetzt, die Ware enthalte 24 Arbeitsstunden; so denkt er, der Kapitalist kann 2 Arbeitstage damit kaufen; und wenn der Kapitalist die Arbeit ganz zahlte, oder wenn das Quantum getaner Arbeit = dem Quantum bezahlter lebendiger Arbeit; so könnte er n u r 24 Arbeitsstunden von lebendiger Arbeit mit 24 Arbeitsstunden in getaner Arbeit kaufen, und seine "powers of accumulation" would have gone to the wall 124*). Aber der Kapitalist zahlt dem Arbeiter nicht die Arbeitszeit, das Arbeitsquantum, sondern zahlt ihm nur die notwendige Arbeitszeit, während er ihn für den Rest zwingt, umsonst zu arbeiten. Mit den 24 Stunden getaner Arbeitszeit wird er daher vielleicht 48 lebendiger in Bewegung setzen.

Er zahlt daher in fact mit 1 Stunde getaner Arbeit 2 Stunden lebendiger Arbeit, und gewinnt daher bei dem Austausch 100%. Der Wert seiner Ware nun = 48 Stunden, aber keineswegs gleich den wages, wogegen sie ausgetauscht worden ist, noch gleich den wages, wogegen sie sich wieder austauscht. Fährt er in demselben Verhältnis fort, so wird er mit 48 Stunden getaner Arbeit 96 lebendiger kaufen.

Gesetzt, es existiere gar kein Kapitalist, aber die unmittelbaren und miteinander austauschenden Arbeiter arbeiteten mehr als nötig, um zu leben, weil

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118*) "keinesfalls ein anderer Gegenstand ein gegebenes Quantum Arbeit verkörpern kann" - 119*) "Menge Arbeit, die eine Ware beherrschen wird und nicht dem Quantum irgendeiner anderen Ware" 120*) ein gegebenes Quantum Arbeit - 121*) ein Quantum lebendiger (unmittelbarer) Arbeit - 122*) kein anderer, sondern jeder beliebige Gegenstand kann ein gegebenes Quantum Arbeit verkörpern 123*) Menge Arbeit - 124*) "Vermögen für Akkumulation" wären an die Wand gedrückt worden

<S. 476 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

sie auch akkumulieren wollten etc. Nenne w a g e s den Teil der Arbeit, den der Arbeiter verrichtet, um zu leben, P r o f i t die Surpluszeit, die er arbeitet, um zu akkumulieren. Dann wäre der Wert seiner Ware = dem Gesamtquantum in ihr enthaltner Arbeit, = der Totalsumme lebendiger Arbeitszeit; aber keineswegs = den wages, die er sich selbst gezahlt, oder gleich dem Teil Ware, den er reproduzieren müßte, um zu leben. Weil der Wert einer Ware = einem bestimmten Quantum Arbeit, sagt Malthus, ist sie = dem Quantum in ihr enthaltner notwendiger Arbeit (i.e. den wages) und nicht = der Totalsumme der Arbeit, die in ihr enthalten ist; ist ihr Ganzes = einer Fraktion derselben. ¦¦6¦ Die "powers of accumulation" auf seiten des Arbeiters kämen aber offenbar nur daher, daß er mehr gearbeitet hat als nötig, um sich seine wages zu zahlen. Wenn ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeitszeit = der Zeit wäre, die erheischt ist für den Arbeiter, um zu leben, so wäre ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit = den wages, die er produziert, oder die wages wären exakt gleich der lebendigen Arbeit, die sie in Bewegung setzen. Wenn solches der Fall, wäre natürlich Kapital unmöglich. Wenn ein Arbeiter in seiner ganzen Arbeitszeit nicht mehr produzieren kann als seine wages, kann er beim besten Willen keinen farthing 125*) für den Kapitalisten herausschlagen. Property ist the offspring of the productivity of labour 126*).

"Wenn einer nur für einen produzieren kann, jeder Arbeiter; da kann kein Eigentum bestehen. Wenn die Arbeit eines Mannes vier erhalten kann, wird es auf einen in der Produktion beschäftigten vier müßige Menschen geben." (Ravenstone [, p. 11].)

Oben sahn wir, wie der spintisierende Tiefsinn des Malthus sich in rein kindischer Rechenart ausdrückte. Es lag übrigens die Doktrin dahinter, daß the value of labour constant 127*) und daß wages Preis konstituieren. Weil die Rate des Profits auf ein ganzes Kapital ausgedrückt werden kann als dieselbe Rate auf den aliquoten Teil des Kapitals, der wages darstellt, so behauptet er, daß dieser aliquote Teil den Preis konstituiert und bestimmt. Grade wie hier ähnlicher T i e f s i n n. Wenn Ware A) = Quantum von x Ware, meint er, so kann das doch nichts heißen, als daß sie = x lebendiger Arbeit, denn nur Arbeit kann Arbeit repräsentieren.

Daraus schließt er, daß Ware A) = dem Quantum L o h n a rb e i t, die sie kommandieren kann, und daß daher der Wert der Arbeit konstant sei, weil immer = der Ware, von der sie in Bewegung gesetzt wird. Der Witz ist einfach, daß Quantum lebendiger Arbeit und Quantum Lohnarbeit ihm zusammenfallen und daß er glaubt, jeder aliquote Teil der Lohnarbeit sei

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125*) kleinste englische Münze - 126*) Eigentum ist das Ergebnis der Produktivität der Arbeit - 127*) der Wert der Arbeit konstant

<S. 477 Theorien über Mehrwert und Profit>

wirklich belohnt. Aber x lebendige Arbeit kann sein (und als Lohnarbeit ist nur) = x - y notwendige Arbeit (wages) + y Surplusarbeit, x tote Arbeit kann daher in Bewegung setzen x - y notwendige Arbeit (wages) + y Surplusarbeitszeit; d. h., es setzt immer soviel mehr lebendige Arbeitszeit in Bewegung, als in x Arbeitsstunden Surplusarbeitsstunden enthalten sind über notwendige.

Lohnarbeit besteht immer aus bezahlter und unbezahlter Arbeit.

Die v a l u e d e r A r b e i t ist also konstant, heißt weiter nichts, als alle Arbeitszeit ist notwendige, d.h. wages produzierende Arbeitszeit. Es gibt keine Surplusarbeitszeit und dennoch "powers of accumulation" und Kapital. Da wages immer gleich einer gegebnen Quantität Arbeit, nämlich dem Quantum lebendiger Arbeit, die sie in Bewegung setzen, und dies dieselbe Quantität Arbeit ist, die in den wages enthalten ist, so ist der W e r t d e r A r b e i t konstant, denn er ist immer = dem Quantum der Arbeit vergegenständlicht. Das Fallen und Steigen der Löhne rührt daher vom Fallen und Steigen im Preis 128*) der Waren, nicht des W e r t s d e r A r b e i t her. Bekommt ein Arbeiter 8 sh in Silber für die Woche oder 16, so rührt das nur davon her, daß der Preis der Schillinge gestiegen ist oder gefallen, aber der Wert der Arbeit ist derselbe geblieben. In beiden Fällen erhält er eine Woche getaner Arbeit für eine Woche lebendiger. Herr M. beweist dies wie folgt:

"Wenn Arbeit allein, ohne Kapital, angewandt würde, um die Früchte der Erde zu erlangen, würde die größere Leichtigkeit, die eine Sorte im Vergleich zu einer anderen zu erhalten, anerkannterweise den Wert der Arbeit oder den Tauschwert des mit einem gegebenen Quantum Anstrengung gewonnenen Gesamtprodukts nicht verändern."

Dies heißt nichts, als jede der Waren, abgesehn von ihrer Quantität, wäre bestimmt durch die in ihr enthaltne Arbeit, obgleich diese, nach dem Grad ihrer Produktivität, im einen case in mehr, in andren in weniger Gebrauchswerten sich ausdrücken würde.

"Wir sollten ohne Zögern zugestehen, daß der Unterschied in der Billigkeit oder Kostspieligkeit des Produkts nicht der Arbeit liegt."

Wir würden sagen, die Arbeit ist produktiver in dem einen als in dem andern Zweig, oder auch, das Produkt kostet mehr oder weniger Arbeit. Von cheapness or dearness of labour 129*) könnten wir nicht sprechen, insofern keine L o h n a r b e i t existierte, daher eine Stunde unmittelbare Arbeit immer kommandieren würde eine Stunde vergegenständlichte Arbeit, was natürlich nicht hindern würde, daß die eine Stunde produktiver wäre wie die andre.

Aber dennoch, soweit wir unterschieden den Teil der Arbeit, der notwendig zur Subsistenz, von der Surplusarbeit - und wenn überhaupt bestimmte Stunden

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128*) In der Handschrift: Produkt - 129*) Billigkeit oder Kostspieligkeit der Arbeit

<S. 478 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

des Tags Surpluszeit gearbeitet wird, ist es dasselbe, als ob jeder aliquote Teil der Arbeitszeit aus einem Teil notwendiger und Surplusarbeit bestünde - der immediate labourers 130*), so könnte nicht gesagt werden, daß der W e r t d e r A r b e i t, i.e.

w a g e s, der Teil des Produkts, der sich gegen notwendige Arbeit austauscht, oder der Teil der Gesamtarbeit, der auf das notwendige Produkt verwandt wird, k o n s t a n t seien. Mit der Produktivität der Arbeit würde wechseln der aliquote Teil der Arbeitszeit, der die wages reproduziert; also würde beständig der W e r t d e r A r b e i t, i.e. wages wechseln mit der Produktivität der Arbeit. Die wages wären nach wie vor gemessen durch einen bestimmten G e b r a u c h s w e r t, und da dieser beständig in seinem Tauschwert wechselt mit der verschiednen Produktivität der Arbeit, würden wages wechseln oder der W e r t d e r A r b e i t . W e r t d e r A r b e i t unterstellt überhaupt, daß die lebendige Arbeit n i c h t gleich ihrem Produkt, oder was dasselbe ist, daß sie verkauft wird nicht als wirkende Ursache, sondern selbst produzierter Effekt. Der Wert der Arbeit ist konstant, heißt weiter nichts, als er ist beständig gemessen durch das Arbeitsquantum, das in ihm steckt. In einem Produkt mag mehr oder weniger Arbeit stecken. Es kann sich daher bald eine größre, bald eine mindre Portion des Produkts A) gegen das Produkt B) austauschen. Aber das Quantum lebendige Arbeit, das das Produkt kauft, kann nie größer oder kleiner sein als die getane Arbeit, die es repräsentiert, denn eine bestimmte Quantität Arbeit ist immer eine bestimmte Quantität Arbeit, ob sie in der Form vergegenständlichter oder lebendiger Arbeit existiere.

Wenn daher mehr oder weniger Produkt für ein bestimmtes Quantum lebendiger Arbeit gegeben wird, d.h., wenn die Salaire steigen oder fallen, so rührt das nicht daher, daß der Wert der Arbeit gestiegen oder gefallen, denn der Wert einer bestimmten Quantität Arbeit ist immer gleich derselben bestimmten Quantität Arbeit, sondern daher, daß die Produkte mehr oder weniger Arbeit gekostet, ein größres oder geringres Quantum derselben daher dieselbe Quantität Arbeit darstellen. Der W e r t d e r A r b e i t b l e i b t a l s o k o n s t a n t. Nur der W e r t d e r P r o d u k t e w e c h s e l t, d.h., die Produktivkraft der Arbeit wechselt, nicht ihr Wert. Dies ist the pith of the theory of Malthus, if you can call such a shallow fallacy a theory 131*). D'abord 132*) mag ein Produkt, das nur einen halben Tag Arbeitszeit kostet, hinreichen, damit ich einen ganzen lebe und also auch arbeite. Ob oder ob nicht das Produkt diese Eigenschaft besitzt, hängt nicht ab von seinem W e r t, d.h. von der Arbeitszeit, die auf es verwandt ist, sondern von seinem G e b r a u c h s w e r t, und der Austausch, der nach dieser Seite hin

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130*) unmittelbaren Arbeiter - 131*) der Kern der Theorie von Malthus, wenn man eine so seichte Sophisterie als Theorie bezeichnen kann - 133*) Zunächst

<S. 479 Theorien über Mehrwert und Profit>

zwischen lebendiger Arbeit und Produkt der Arbeit stattfindet, ist nicht ein Austausch beider als Tauschwerte, sondern ihre Beziehung liegt einerseits in dem Gebrauchswert des Produkts, anderseits in den Existenzbedingungen des lebendigen Arbeitsvermögens.

Tauschte sich nun vergegenständlichte Arbeit gegen lebendige Arbeit aus, so könnte nach den Gesetzen des Tauschwerts das Produkt, welches = einem halben Arbeitstag, auch nur einen halben Tag lebendiger Arbeit kaufen, obgleich der Arbeiter einen ganzen Arbeitstag von ihm leben könnte; und sollte sein ganzer Arbeitstag gekauft werden, so müßte er einen ganzen Arbeitstag in Produkt erhalten, womit er nach der Voraussetzung zwei Arbeitstage leben könnte. Aber auf der Grundlage des Kapitals tauschen sich nicht lebendige Arbeit und getane Arbeit als Tauschwerte gegeneinander aus, so daß beide identisch wären, und dasselbe Quantum Arbeit in vergegenständlichter Form der W e r t, das Äquivalent für dasselbe Quantum ¦¦7¦ Arbeit in lebendiger Form. Sondern, was sich austauscht, ist Produkt und Arbeitsvermögen, das selbst ein Produkt ist. Das Arbeitsvermögen ist nicht = der lebendigen Arbeit, die es tun kann, = dem Quantum Arbeit, die es verrichten kann - dies ist sein G e b r a u c h s w e r t. Es ist gleich dem Quantum Arbeit, wodurch es selbst p r o d u z i e r t w e r d e n m u ß und reproduziert werden kann. Das Produkt wird also in f act nicht gegen lebendige Arbeit, sondern gegen vergegenständlichte Arbeit, im Arbeitsvermögen vergegenständlichte, ausgetauscht. Die lebendige Arbeit selbst ist ein Gebrauchswert, den der vom Besitzer des Produkts eingehandelte Tauschwert besitzt, und wie wenig oder viel er von dieser lebendigen Arbeit mehr eingehandelt hat, als er in der Form des Produkts für das Arbeitsvermögen ausgegeben hat, hängt vom Quantum der lebendigen Arbeit ab - dem in dem Produkt dem Arbeiter gezahlten. Wenn sich Arbeitsquantum gegen Arbeitsquantum austauschte, sei es in der Form vergegenständlichter oder lebendiger [Arbeit], so wäre natürlich jedes Arbeitsquantum sich selbst gleich und sein Wert gleich seinem Quantum. Ein Produkt von einem halben Arbeitstag könnte daher nur einen halben Arbeitstag kaufen. Dann existierten aber in fact keine w a g e s, und kein W e r t d e r A r b e i t. Die Arbeit hätte keinen von ihrem Produkt oder dem Äquivalent ihres Produkts u n t e rs c h i e d n e n W e r t, keinen s p e z i f i s c h e n Wert, und dieser konstituiert gerade den W e r t d e r A r b e i t, wages.

Daraus also, daß ein bestimmtes Arbeitsquantum = einem bestimmten Arbeitsquantum, oder auch, daß ein bestimmtes Quantum = sich selbst, aus der großen Entdeckung, daß ein bestimmtes Quantum ein bestimmtes Quantum ist, schließt Herr Malthus, daß der Arbeitslohn konstant, der Wert der Arbeit konstant ist, nämlich = demselben Quantum Arbeit vergegenständlicht. Dies w ä r e richtig, wenn lebendige Arbeit und aufgehäufte sich als T a u s c hw e r t e

<S. 480 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

gegeneinander austauschten. Aber dann existierte weder W e r t d e r A r b e i t noch w a g e s, noch K a p i t a l, noch L o h n a r b e i t, noch Malthus' Untersuchungen. Diese alle beruhn darauf, daß lebendige Arbeit als G e b r a u c h sw e r t und lebendiges Arbeitsvermögen als T a u s c h w e r t gegenüber der im Kapital aufgehäuften Arbeit erscheinen. Malthus fährt ruhig fort:

"Dasselbe gilt, wenn Kapital und Profite in die Wertberechnung eintreten und die Nachfrage nach Arbeit sich verändert."

Hier liegt der ganze Tiefsinn. Sobald Capital und Profits hereinkommen, kommt herein, daß das lebendige Arbeitsvermögen gekauft wird und sich daher eine kleinre Portion aufgehäufter Arbeit gegen eine größre Portion lebendiger austauscht. Es ist überhaupt charakteristisch für den Tief sinn, daß das Kapital, welches Lohnarbeit setzt, Arbeit erst in Lohnarbeit und das Arbeitsvermögen in eine Ware verwandelt, durchaus durch sein Hereinkommen keinen change in die Verwertung der Arbeit hereinbringt, ebensowenig wie in die Verwertung der aufgehäuften Arbeit. Das Kapital, das eine spezifische Form der Arbeit, sich zu ihrem Produkt zu verhalten und zum Wert desselben, ist nach Malthus "entering" without changing anything 133*). Ganz, als wenn er an der Verfassung der römischen Republik nichts ändern läßt durch das Hereinkommen, "entering of Emperors" 134*). Er fährt fort:

"Findet eine erhöhte Entlohnung der Arbeiter statt ohne eine Erhöhung in dem Produkt, dies nur möglich bei einem Fall von Profiten ... Um irgendeinen gegebenen Teil des Produkts zu erlangen, ist das gleiche Quantum Arbeit nötig wie zuvor, aber da der Profit verringert wurde, hat der Wert des Produkts abgenommen; während diese Profitminderung in bezug auf den Wert der Löhne genau ausgeglichen wird durch das vermehrte Quantum Arbeit, nötig, das vermehrte Produkt zu erlangen, das dem Arbeiter zuerkannt wird, wodurch der Wert der Arbeit der gleiche bleibt wie zuvor." (p. 33, 34 l.c. Heft IX, 29.)

Das Produkt enthält nach der Voraussetzung dieselbe quantity of labour. Sein Wert soll aber vermindert sein, weil die Profite gefallen sind. Wenn aber die im Produkt enthaltne Arbeitszeit dieselbe geblieben ist, wie sollen die Profite fallen? Steigt der Arbeitslohn, während die Gesamtarbeitszeit dieselbe bleibt nicht aus temporären Ursachen, wie z. B., daß die Konkurrenz günstig für die Arbeiter steht ", so heißt das nichts, als daß die Produktivität der Arbeit gefallen, daß größres Quantum Zeit nötig, um das Arbeitsvermögen zu reproduzieren; daß also von der vom Kapital in Bewegung gesetzten lebendigen Arbeit ein größrer Teil auf die notwendige und ein kleinrer auf die Surpluszeit

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133*) "Hereinkommen" ohne irgend etwas zu verändern 134*) "Hereinkommen der Kaiser"

<S. 481 Theorien über Mehrwert und Profit>

fällt. Lassen wir die Tüftelei bis später. Nur noch der Vollständigkeit wegen folgende Schlußstelle:

"Umgekehrt im umgekehrten Falle. Ein kleineres Quantum des Produkts würde dem Arbeiter zuerkannt, und Profite würden steigen.

Ein gegebenes Quantum des Produkts, das mit der gleichen Menge Arbeit erlangt wurde wie zuvor, würde im Wert ansteigen wegen des Ansteigens des Profits; während dieses Ansteigens des Profits in bezug auf den Lohn des Arbeiters ausgeglichen würde durch das geringere Quantum Arbeit, das nötig war, um das verringerte Produkt zu erlangen, das dem Arbeiter zuerkannt wird." (Malthus p. 35) (l.c.) (IX, 29.)

Was er bei dieser G e l e g e n h e i t ü b e r G e l dp r e i s e i n v e r s c h i e d n e n L ä n d e r n sagt, als aus seinem principle 135*) resultierend, später zu betrachten. {Ware A) kann z. B. einen Arbeitstag kaufen; sie bezahlt nur einen halben (den notwendigen), aber sie tauscht aus den ganzen. Das Quantum der ganzen von der Ware gekauften Arbeit ist dann gleich der notwendigen + der Surpluszeit. Kenne ich also den Preis der notwendigen Arbeit = x, so wäre der Preis der ganzen Arbeit = 2x, und ich könnte so die neugeschaffne Ware schätzen in den wages und so die Preise aller Ware in Arbeitslohn anschlagen. Dies wäre aber nichts weniger als ein k o n s t a nt e r W e r t. Durch die Verwechslung, daß in der Tat, welches auch immer der Lohn sei, in zivilisierten Ländern an average time 136*) für ihn gearbeitet werden muß, sage 12 Stunden, wieviel von diesen 12 Stunden notwendige oder Surplusarbeit sei, wird auch Herr Carey, der das Quantum Arbeit in Arbeitstage auflöst (und allerdings lösen sie sich in lebendige Arbeitstage auf), darauf gebracht, daß, weil dasselbe Kapital immer weniger Arbeitszeit kostet zu seiner Reproduktion, z.B.: Maschine von 100 l. wird durch den Fortschritt der Produktivkräfte in einer gegebnen Zeit nur mehr 50 £ St. kosten, also das Resultat von halb so vieler Arbeitszeit, Arbeitstage oder Arbeitsstunden, as you like 137*) sein. Daraus schließt Herr Carey, daß d e r A r b e i t e r mit halb soviel Arbeitstagen als früher d i e s e M as c h i n e kaufen, sich erwerben kann. Er begeht die kleine Verwechslung, das Wachstum der Surplusarbeitszeit zu betrachten, als sei es f ü r d e n Arbeiter gewonnen, während die ganze Sache umgekehrt darauf hinausläuft, daß der Arbeiter von dem ganzen Arbeitstag weniger für sich selbst arbeitet, mehr für das Kapital, also die objektive Macht des Kapitals ihm gegenüber rasch anwächst, in bestimmtem Verhältnis zur Vermehrung der Produktivkräfte.

Herr Carey läßt den Arbeiter die Maschine kaufen oder sich leihn; kurz, er verwandelt ihn in einen Kapitalisten. Und zwar soll er zu dieser größren Macht über das Kapital kommen, weil die Reproduktion eines bestimmten

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135*) Prinzip - 136*) eine durchschnittliche Zeit - 137*) wie man will

<S. 482 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Quantums Kapital weniger notwendige Arbeit fordert, d. h. weniger bezahlte Arbeit, also der Arbeitslohn fällt im Verhältnis zum Profit. In Amerika, solange dort der Arbeiter noch selbst einen Teil seiner Surplusarbeit sich aneignet, mag er sich soviel akkumulieren, um z.B. Pächter etc. zu werden (obgleich das auch aufhört schon jetzt). Wo die Lohnarbeit in Amerika es noch rasch zu was bringen kann, geschieht es durch Reproduktion frührer Produktions- und Eigentumsweisen auf Grundlage des Kapitals (z.B. der independent peasantry 138)). Kurz, er betrachtet die Arbeitstage als dem Arbeiter gehörige Arbeitstage und, s t a t t z u s c h l i e ß e n, d a ß e r m e h r K a p i t a l p r od u z i e r e n m u ß , u m d i e s e l b e A r b e i t sz e i t b e s c h ä f t i g t z u s e i n, s c h l i e ß t e r , d a ß e r w e n i g e r a r b e i t e n m u ß, u m d a s K a p i t a l z u e r w e r b e n (die Produktionsbedingungen sich anzueignen). Produzierte er 20 Maschinen und kann er infolge der wachsenden Produktivkraft nun 40 produzieren, so wird in der Tat die einzelne Maschine wohlfeiler, aber weil ein kleinrer Teil des Arbeitstags nötig ist, um ein bestimmtes Quantum von ihr zu produzieren, folgt nicht, daß das Produkt des Arbeitstags für den Arbeiter gestiegen ist, sondern umgekehrt, daß weniger lebendige Arbeit verwandt wird zur Produktion eines bestimmten Quantums Maschine. Übrigens Herr Carey, dem es um die H a r m o n i e zu tun, findet selbst, daß, wenn die Rate des Profits sinkt, der gross profit steigt, weil ein immer größres Kapital im Verhältnis zu der angewandten lebendigen Arbeit erheischt wird, a l s o es immer unmöglicher für den Arbeiter wird, sich die nötige Summe Kapital anzueignen, das Minimum des Kapitals, das zur produktiven Anwendung der Arbeit auf der neuen Produktionsstufe erheischt ist. Ein aliquoter Teil des Kapitals braucht weniger Arbeitszeit zur Reproduktion, aber eine größre Masse Kapital ist nötig, um die geringre Arbeitszeit zu verwerten. Das Wachsen der Produktivkraft drückt sich aus darin, daß der aus lebendiger Arbeit bestehnde Teil des Kapitals ¦¦8¦ beständig fällt gegen den in advances, Maschinerie etc.

ausgelegten.

Der ganze schlechte Witz von Carey, der natürlich ein gefundnes Essen für Bastiat, beruht darauf, daß er die zur Produktion nötige Arbeitszeit oder Arbeitstage in dem Arbeiter a n g e h ör i g e Arbeitstage verwandelt, während diese Zeit vielmehr dem Kapital gehört und im Verhältnis zur wachsenden Produktivkraft der Arbeit eine immer schmalere Portion seiner Arbeitszeit dem Arbeiter bleibt. J e w e n i g e r l e b e n d i g e A rb e i t s z e i t e i n g e g e b n e s K a p i t a l z u k a u f e n h a t - oder je mehr die Totalsumme des Kapitals wächst und die von ihm angewandte lebendige Arbeit abnimmt im Verhältnis zu seiner Größe -, um so größer nach Herrn Carey die Chance für den Arbeiter, Besitzer des Kapitals

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138*) freier Bauernstand

<S. 483 Theorien über Mehrwert und Profit>

zu werden, w e i l das Kapital durch w e n i g e r l eb e n d i g e A r b e i t r e p r o d u z i e r t wird. Je größer das Kapital und je kleiner die Zahl Arbeiter, die es verhältnismäßig anwendet, desto größer für diese Arbeiter die Chance, Kapitalisten zu werden, denn ist das Kapital nicht nun mit weniger Arbeitstagen reproduziert? Kann es d a h e r nicht auch mit weniger Arbeitstagen gekauft, gewonnen werden? Nimm ein Kapital von 1001., das 50 in Advancen verwendet, 50 in Arbeit und 50% Profit nimmt, denn die Abnahme der Profitrate Hauptsteckenpferd Careys und gehört mit zur Theorie. Laß jedes £ Arbeitslohn gleich einem Arbeitstag sein = 1 Arbeiter. Nimm nun ein andres Kapital von 16 000 l., das 14 500 in Advancen verwendet, 1500 in Arbeitslohn (sei auch = 1500 139*) Arbeitern) und nur 20% Profit nimmt. Im ersten Fall das Produkt = 150; im zweiten (laß der Bequemlichkeit der Rechnung wegen das Capital fixe in einem Jahr umschlagen) = 19200. (3200 Profit.) Hier haben wir den günstigsten case für Herrn Carey. Die Profitrate hat abgenommen von 50% auf 20, also um 3/5 oder um 60%.

Dort ist ein Produkt 140*) von 50 das Resultat von 50 lebendigen Arbeitstagen; in dem andren case ein Produkt 140*) von 3200 von 1500 Arbeitern. Im ersten Fall ein Produkt 140*) von 1 das Resultat von 1 Arbeitstag; im zweiten ein Produkt 140*) von 2 1/15 das Produkt 140*) von 1 Arbeitstag. Im zweiten Fall ist weniger als die Hälfte Arbeitszeit nötig, um einen Wert 141*) von 1 zu produzieren, wie im ersten. Heißt das nun, daß im zweiten Fall der Arbeiter mit einem halben Arbeitstag 1 1/15 produziert für sich, wo der andre in der doppelten Zeit nur 1 produziert, also auf dem besten Weg ist, Kapitalist zu werden? Er müßte erst 16 000 l. Kapital erwerben und statt selbst zu arbeiten, fremde Arbeit kaufen, damit diese Verringerung der notwendigen Arbeitszeit ihm das geringste hülfe. So hat sie nur eine unendliche Kluft zwischen seiner Arbeit und d e n B e d i n g u n g e n ihrer Anwendung geschaffen, und die Rate der n o t w e n d i g e n A r b e i t vermindert, also im Verhältnis zum ersten Verhältnis mehr als 6 x soviel Arbeiter an die Luft gesetzt [268]. Diese an die Luft gesetzten Arbeiter sollen sich nun damit beruhigen, daß, wenn sie die Bedingungen hätten, selbständig zu arbeiten, oder vielmehr als Kapitalisten zu arbeiten, sie selbst weniger Arbeiter brauchen würden.

In dem ersten case ist das ganze notwendige Kapital 100 l., und es ist mehr chance für den einzelnen Arbeiter, da ausnahmsweise soviel zusammenzusparen und durch besonders glückliche Kombination nun selbst K a p i t a l i s t in der Weise des Kapitalisten A) zu werden. Die Arbeitszeit, die der Arbeiter

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139*) In der Handschrift: 2000 - 140*) sollte eigentlich heißen: ein Mehrprodukt - 141*) sollte eigentlich heißen: einen Mehrwert

<S. 484 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

arbeitet, ist dieselbe bei A) und B), obgleich die Totalsumme der von den Kapitalisten gebrauchten Arbeitstage wesentlich verschieden. Auf 6 Arbeiter, die der erste Kapitalist braucht, braucht der zweite noch nicht einen [269]. Die übrigbleibenden müssen deshalb ebensoviel und mehr Surpluszeit arbeiten. Daß das Kapital auf der einen Produktionsstufe, wo es selbst ebenso gewachsen ist, wie die Produktivkräfte, weniger lebendige Arbeitstage braucht, ist nach Carey damit gleichbedeutend, daß der Arbeiter weniger Arbeitstage braucht, um sich Kapital anzueignen; wahrscheinlich mit den Arbeitstagen der nicht "beschäftigten" Arbeiter. Weil der Kapitalist weniger Arbeiter braucht, um sein immenses Kapital zu verwerten, kann der von ihm beschäftigte Arbeiter mit weniger Arbeit das größere Kapital sich aneignen. Such is the logic of Mr. Carey, the harmoniser. 142*)} [270] In bezug auf Ricardos Theorie sagt Wakefield (Heft VII, p. 74) l.c. S. 231 Note:

"Wenn man Arbeit als eine Ware und Kapital, das Produkt von Arbeit, als eine andere behandelt, dann würde sich, wenn die Werte jener beiden Waren durch gleiche Arbeitsmengen bestimmt würden, eine gegebene Menge Arbeit unter allen Umständen gegen eine solche Menge Kapital austauschen, die durch die gleiche Arbeitsmenge erzeugt worden wäre; v e r g a n g e n e Arbeit würde immer gegen die gleiche Menge eingetauscht wie g e g e n w ä r t i g e ... Aber der Wert der Arbeit im Verhältnis zu anderen Waren wird, wenigstens soweit die Löhne einen Anteil am Produkt ausmachen, nicht durch gleiche Arbeitsmengen bestimmt, sondern durch das Verhältnis zwischen Zufuhr und Nachfrage." [271]

{Bailey 143*): "Money and its Vicissitudes in Value etc., London 1837" (Heft V, p. 26 sqq.) [272], hat Bemerkungen über dormant capital 144*), das durch beschleunigte Zirkulation in Umlauf gesetzt werden kann (nach ihm durch größre Masse currency 145*); er hätte sagen sollen G e l d), und sucht auseinanderzusetzen, daß, wenn überhaupt in einem Lande das Kapital stets voll beschäftigt wäre, kein increase of demand an increase of production 146*) hervorbringen könnte. Der Begriff des d o r m a n t c a p i t a l gehört in die Zirkulation, da das nicht in Zirkulation befindliche Kapital schläft. Die betreffenden Stellen lauten:

"Viel Kapital und Produktionserfahrung mag im Zustand der Untätigkeit vorhanden sein. Falsch, wenn die Ökonomen glauben, daß die Zahl der Arbeiter und die Kapitalmenge gewisse bestimmte Kräfte sind, die in jedem Land, wo sie vorhanden sind, unvermeidlich ein bestimmtes Ergebnis erzeugen müssen." (p. 54.)

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142*) So sieht die Logik des Herrn Carey, dieses Harmonisierers, aus. - 143*) in der Handschrift: Beyle - 144*) schlafendes Kapital - 145*) Umlaufmittel - 146*) Ansteigen der Nachfrage für eine Produktionserhöhung

<S. 485 Theorien über Mehrwert und Profit>

"Weit entfernt davon, daß der Wert der Waren, die die vorhandenen Produzenten und das vorhandene Kapital auf den Markt bringen, bestimmt und entschieden ist, er ist einem weiten Spielraum von Veränderungen ausgesetzt." (p. 55.)

Also "nicht wesentlich für eine Produktionserhöhung, daß neues Kapital oder neue Arbeiter auftreten müßten ... (z. B. in einem Lande, wo Mangel an Edelmetallen) mögen einige Waren oder, was dasselbe ist, d i e K r a f t, s i e z u p r o d u z i e r e n, an einem Platz im Überfluß vorhanden sein, andere Waren an einem anderen Platz desgleichen und die Besitzer einer jeden den Wunsch haben, ihre Waren gegen jene im Besitz des anderen auszutauschen, aber aus Mangel an einem gemeinsamen Austauschmittel und weil sie kein Motiv für die Produktion haben, werden sie in einem Zustand gehalten, der keinerlei Verkehr zuläßt." (55, 56.)}

{In der Zirkulation des Kapitals erscheint das Geld doppelt, als Verwandlung des Kapitals in Geld sowohl als Realisation des Preises der Ware; aber hier ist dies Preissetzen nicht formell. Die Umwandlung des Produkts in Geld ist hier die Rückverwandlung des Kapitals in W e r t als solchen, selbständig existierenden Wert; Kapital als Geld oder Geld als realisiertes Kapital. Zweitens in der Bestimmung als bloßes Zirkulationsmittel; dies ist, wo es nur dient, das Kapital rückzuverwandeln in Produktionsbedingungen. In diesem zweiten Moment, in der Form des Salairs, muß eine bestimmte Masse Geld gleichzeitig vorhanden sein als Zirkulationsmittel, Zahlungsmittel. Daß das Geld nun in der Zirkulation des Kapitals diese doppelte Rolle spielt, bringt in allen Krisen den Schein hervor, das Geld fehle als Zirkulationsmittel, während der W e r t dem Kapital fehlt und es sich daher nicht m o n ét i s e r 147*) kann. Die Masse des zirkulierenden Geldes mag dabei selbst zunehmen. Auf die neuen Bestimmungen des Geldes, wie es gesetzt ist als Moment der Zirkulation des Kapitals, teils als sein Zirkulationsmittel, teils als r e a l i s i e r t e r W e r t d e s K a p i t a l s, als selbst K a p i t a l, eigner Abschnitt zu machen, wenn wir vom Zins etc. sprechen.} Bailey fährt fort:

"Es hängt keineswegs vom flüssigen Kapital eines Landes allein die in Tätigkeit gesetzte Arbeit ab. Es kommt darauf an, ob Nahrung, Werkzeug und Rohmaterial langsam oder rasch ¦¦9¦ verteilt ist nach jenen Gegenden, wo es verlangt wird; ob es mit Schwierigkeit zirkuliert oder nicht, ob es während langer Pausen als untätige Masse existiert und so im Resultat der Bevölkerung nicht genügend Beschäftigung verschafft." (56, 57.)

(Beispiel von Gallatin, [273] l.c. 68, von den western counties of Pennsylvania 148*):)

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147>*) in Geld verwandeln - 148*) westlichen Kreisen von Pennsylvanien

<S. 486 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

"Politische Ökonomen sind zu geneigt, eine bestimmte Quantität Kapital und eine bestimmte Zahl Arbeiter als Produktionsinstrumente von gleichförmiger Kraft oder, mit einer gewissen gleichförmigen Intensität wirkend, zu betrachten ... Der Produzent, der ein bestimmtes Kapital anwendet, kann seine Produkte lange oder kurze Zeit auf Lager haben, und während er auf Gelegenheit wartet, sie auszutauschen, ist seine Produktionskraft angehalten oder gehemmt, so daß in einer gegebenen Periode, wie in einem Jahr z.B., er nur halb von dem produzieren dürfte, wie wenn prompte Nachfrage dagewesen wäre. Diese Bemerkung paßt ebenso auf den Arbeiter, der sein Instrument ist. Das Anpassen der verschiedenartigen Beschäftigungen der Menschen in der Gesellschaft aufeinander muß wenigstens unvollkommen bewirkt werden. Aber ein weiter Zwischenraum zwischen den Stufen, worin verwirklicht - jeder Weg, der den Verkehr erleichtert, ist ein Schritt zu diesem Anpassen. Je mehr der Warenaustausch ungehindert und leicht vor sich geht, desto kürzer werden jene unproduktiven Pausen, worin Menschen, die auf Arbeit erpicht sind, durch eine unübersteigbare Barriere von dem Kapital getrennt zu sein scheinen ... das, obgleich unmittelbar zur Hand, in sterile Tätigkeit gebannt." (p.

58-60.) "Allgemeines Prinzip, daß einer neuen Nachfrage frische Anstrengungen entsprechen werden; durch die aktive Anwendung von zuvor schlafendem Kapital und Arbeit und nicht durch die Ableitung der Produktivkraft von anderen Objekten. Letzteres nur möglich, wenn die Beschäftigung von Kapital und Arbeit in einem Land keines Wachstums mehr fähig wäre. Die Ausfuhr der Waren setzt vielleicht nicht direkt neue Arbeit in Bewegung, aber dann absorbiert sie, wenn vorhandene Waren totes Inventar, und setzt Kapital in Freiheit, das in einem unproduktiven Zustand gebunden war." (p. 65.) "Die behaupten, daß ein Einströmen von Geld nicht promovieren kann die Produktion andrer Waren, da diese Waren die einzigen Agenten der Produktion sind, beweisen, daß die Produktion überhaupt nicht erweitert werden kann, denn ein solches Erweitern erfordert, daß Lebensmittel, Rohmaterialien und Werkzeuge vorher vermehrt werden müßten, was in der Tat die Behauptung aufrecht erhält, d a ß k e i n W a c h s t u m d e r P r o d u kt i o n s t a t t f i n d e n k a n n o h n e i h r v o rh e r i g e s W a c h s t u m" (ist das aber nicht die ökonomische Lehre von der Akkumulation?) "oder in anderen Worten, daß ein Wachstum unmöglich ist." (p. 70.) "Es wird nun zwar gesagt: Geht der Käufer mit vermehrter Geldmenge auf den Markt und hebt nicht die Preise der Ware, die er hier findet, so gibt er keinen zusätzlichen Ansporn für die Produktion; hebt er die Preise, nun wenn Preise entsprechend erhöht sind, haben die Käufer keine höhere Nachfragefähigkeit als vorher." (73.) "Zu leugnen als allgemeines Prinzip, daß ein Käufer der Produktion keinen zusätzlichen Antrieb geben kann, es sei denn seine Nachfrage erhöhe Preise ... Außer dem Umstand, daß die Vorbereitung einer größeren Quantität eine effektivere Arbeitsteilung und die Anwendung besserer Maschinerie zuläßt, gibt es in dieser Sache einen derartigen Spielraum, der aus den brachliegenden Quanten Arbeit und Kapital erwächst, d i e b e r e i t s i n d , z u s ä t z l i c h e W a r e n z u m g l e i c h e n P r e i s z u l i e f e r n. So ereignet es sich, daß ein beträchtliches

<S. 487 Theorien über Mehrwert und Profit>

Anwachsen der Nachfrage oft stattfindet ohne steigende Preise." (73/74.) 149*)}

{John Wade. "History of the Middle and working Classes" etc. 3 ed. London 1835 (Heft p. 20) [274] sagt:

"Arbeit ist das Mittel, durch welches das Kapital befähigt wird, L ö h n e, P r o f i t u n d R e v e n u e z u e r z e u g e n." (p. 161.) "Kapital ist aufgespeicherter Gewerbefleiß, dazu vorgesehen, sich selbst in neuen und gleichwertigen Formen zu entfalten; e s i s t k o l l e k t i v e K r a f t." (162.) "Kapital ist nur ein andrer Name für Zivilisation." (164.)

Die Assoziation der Arbeiter - Kooperation und Division of Labour 150*) als Grundbedingungen der Produktivität der Arbeit - erscheinen wie alle Produktivkräfte der Arbeit, d. h., die den Grad ihrer Intensivität und daher ihrer extensiven Realisation bestimmen, als P r o d u k t i v k r a f t d e s K a p i t a l s. Die Kollektivkraft der Arbeit, ihr Charakter als gesellschaftliche Arbeit, ist daher die K o l l e k t i v k r a f t des Kapitals. Ebenso die W i s s e n s c h a f t. Ebenso die Teilung der Arbeit, wie sie erscheint als Teilung der employments 151*) und ihnen entsprechender Austausch. Alle gesellschaftlichen Potenzen der Produktion sind Produktivkräfte des Kapitals, und es selbst erscheint daher als das Subjekt derselben. Die Assoziation der Arbeiter, wie sie in der Fabrik erscheint, ist daher auch nicht von ihnen, sondern vom Kapital gesetzt. Ihre Vereinigung ist nicht i h r Dasein, sondern das D a s e i n des Kapitals.

Dem einzelnen Arbeiter gegenüber erscheint sie zufällig. Er bezieht sich auf seine eigne Vereinigung mit andren Arbeitern und Kooperation mit ihnen als f r e m d e, als Wirkungsweisen des Kapitals. Das Kapital, wo es nicht in inadäquater Form erscheint - also etwa der des kleinen, selbstarbeitenden Kapitals ", unterstellt schon auf gewisser, größrer oder kleinrer Stufenleiter Konzentration sowohl in objektiver Form, d.h. als Konzentration in einer Hand, was hier mit der Akkumulation noch zusammenfällt, von Lebensmitteln, Rohmaterial und Instrumenten oder in einem Wort, von Geld als der allgemeinen Form des Reichtums; und auf der andren Seite in subjektiver Form, Akkumulation von Arbeitskräften und Konzentration derselben auf einem Punkt, unter dem Kommando des Kapitals. Es kann nicht auf je einen Arbeiter ein Kapitalist kommen, sondern eine gewisse Quantität Arbeiter muß auf einen Kapitalisten kommen, nicht wie 1 oder 2 Gesellen auf 1 Meister.

Das produktive Kapital oder die dem Kapital entsprechende Produktionsweise kann nur eine doppelte sein: Manufaktur oder große Industrie. In der ersten herrscht die Teilung der Arbeit vor; in der zweiten Kombination von

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149*) In der Handschrift: (73.) - 150*) Arbeitsteilung 151*) Beschäftigungen

<S. 488 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Arbeitskräften (mit gleichmäßiger Arbeitsweise) und Anwendung von wissenschaftlicher Power 152*), wo die Kombination und sozusagen der gemeinschaftliche Geist der Arbeit in die Maschine etc. verlegt ist. In dem ersten Zustand muß die Masse der Arbeiter (akkumulierten) groß sein im Verhältnis zum amount of capital 153*); im zweiten das Capital fixe groß zur Zahl der vielen zusammenwirkenden Arbeiter. Die Konzentration vieler und ihre Verteilung unter die Maschinerie als so viele Räder (warum es im Ackerbau anders, gehört nicht hierher) ist aber hier schon vorausgesetzt. Case II braucht also nicht besonders betrachtet zu werden, sondern nur case I. Die eigentümliche Entwicklung der Manufaktur ist die T e i l u n g d e r A r b e i t. Diese aber setzt voraus Versammlung (vorläufige) vieler Arbeiter unter ein Kommando, ganz wie das W e r d e n d e s G e l d e s z u K a p i t a l d a s F r e i g e w o r d e n s e i n e i n e s g e w i s s e n a m o u n t s 154*) v o n L e b e n s m i tt e l n , R o h m a t e r i a l i e n, A r b e i t s i ns t r u m e n t e n v o r a u s s e t z t. Von der Teilung der Arbeit ist hier auch zu abstrahieren daher als späterm Moment.

Gewisse Industriezweige, z. B. Minenarbeit, setzt von vornherein Kooperation voraus. Solange das Kapital daher nicht existiert, findet sie als Zwangsarbeit (Fron- oder Sklavenarbeit 155*)) unter einem Aufseher statt. Ebenso Wegebau etc. Um diese Arbeiten zu übernehmen, schafft das Kapital nicht die Akkumulation und Konzentration der Arbeiter, sondern übernimmt sie. Dies also auch nicht in question 156*).

Die einfachste und von der Teilung der Arbeit unabhängigste Form ist, daß das Kapital verschiedne selbständig und zerstreut wohnende Handweber, Spinner etc. beschäftigt. (Diese Form existiert noch immer neben der Industrie.) H i e r i s t a l s o d i e P r o d u k t i o n s w e i s e s e l b s t n o c h n i c h t v o n i h m b e s t i m m t, s o n d e r n v o n i h m v o r g e f u n d e n. Der Einheitspunkt dieser zerstreuten Arbeiter liegt nur in ihrer wechselseitigen Beziehung zum Kapital, daß das Produkt ihrer Produktion in seiner Hand akkumuliert wird und so die Surpluswerte, die sie über ihre eigne Revenu hinaus geschaffen. Als zusammenwirkende Arbeit existieren sie nur a n s i c h, insofern jeder derselben für das Kapital arbeitet - daher in ihm ein Zentrum besitzt ", ohne daß sie zusammenarbeiten.

Ihre Vereinigung durch das Kapital ist daher nur f o r m e l l ¦¦10¦ und betrifft nur das Produkt der Arbeit, nicht die Arbeit selbst. Statt mit vielen auszutauschen, tauschen sie mit dem einen Kapitalisten aus. Es ist daher eine K o n z e nt r a t i o n d e r E x c h a n g e s 157*) durch das Kapital.

Das Kapital t a u s c h t aus nicht als einzelnes, sondern als den Konsum und Bedarf vieler repräsentierend. Es t a u s c h t n i c h t m e h r a u s als einzeln Austauschendes, sondern repräsentiert im Austauschakt

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152*) Fähigkeit - 153*) zur Menge an Kapital - 154*) Quantums 155*) in der Handschrift: Sklavenarbeiter - 156*) die Frage 157*) Austausche

<S. 489 Theorien über Mehrwert und Profit>

die Gesellschaft. K o l l e k t i v e r A u s t a u s c h und k o n z e n t r i e r e n d e r A u s t a u s c h auf Seite des Kapitals mit den zerstreut arbeitenden Webern etc., deren Arbeitsprodukte durch diesen Austausch kollektiert, vereinigt werden und so ihre Arbeiten selbst, obgleich sie unabhängig voneinander vorgehn. Das Vereinigen ihrer Arbeiten erscheint als ein besondrer Akt, neben dem die selbständige Zersplitterung ihrer Arbeiten fortdauert. Dies ist die e r s t e B e d i n g u n g, damit sich das G e l d als Kapital gegen die freie Arbeit austauscht.

Die zweite ist die Aufhebung der selbständigen Zersplitterung dieser vielen Arbeiter, wo das e i n e K a p i t a l ihnen gegenüber nicht mehr nur als g e s e l l s c h a f t l i c h e K o l l e k t i v k r a f t im A k t d e s A u st a u s c h s erscheint, so daß in ihm viele Austausche vereinigt sind, sondern sie an einem Ort unter sein Kommando, in eine Manufaktur versammelt, nicht mehr sie in d e r v o rg e f u n d n e n P r o d u k t i o n s w e i s e läßt und auf dieser Basis seine Macht etabliert, sondern eine ihm entsprechende Produktionsweise als Basis sich schafft. Es setzt die V e r e i n i g u n g der Arbeiter in der Produktion, eine Vereinigung, die zunächst nur im gemeinschaftlichen Ort, unter Aufsehern, E i n r e g i m e n t i e r u n g, g r ö ß r e D i sz i p l i n, S t e t i g k e i t und gesetzte A b h ä n g i gk e i t i n d e r P r o d u k t i o n s e l b s t v o m K a p i t a l s e i n w i r d. Gewisse faux frais de production 158*) werden dabei von vorn gespart. (Über diesen ganzen Prozeß vergl. Gaskell [, p. 11-114, 293-362], wo spezielle Beziehung auf Entwicklung der großen Industrie in England.) Jetzt erscheint das Kapital sowohl als die Kollektivkraft der Arbeiter, ihre gesellschaftliche Kraft, wie als die sie zusammenbindende und diese Kraft daher schaffende Einheit. Dies alles bleibt nach wie vor und auf jeder Entwicklungsstufe des Kapitals vermittelt dadurch, daß die vielen mit ihm als dem einen austauschen, so daß der Austausch selbst in ihm konzentriert ist; der gesellschaftliche Charakter des Austauschs; es tauscht gesellschaftlich mit den Arbeitern aus, diese aber einzeln mit ihm.

Bei dem Handwerksbetrieb handelt es sich um die Qualität des Produkts; um das besondre Geschick des einzelnen Arbeiters, und der Meister ist als Meister supposed 159*), es zur Meisterschaft in diesem Geschick gebracht zu haben. Seine Stellung als Meister beruht nicht nur auf seinem Besitz der Produktionsbedingungen, sondern auf seinem eignen Geschick in der besondren Arbeit. Bei der Produktion des Kapitals handelt es sich von vornherein nicht um dies halbkünstlerische Verhältnis - das überhaupt der Entwicklung des Gebrauchswerts der Arbeit, der Entwicklung der besondren Fähigkeit der unmittelbaren Handarbeit entspricht; der Ausbildung der menschlichen Hand etc. zur Arbeit. Es handelt sich von vornherein um Masse, weil um Tauschwert

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158*) Produktionsunkosten - 159*) verpflichtet

<S. 490 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

und Surpluswert. Das entwickelte Prinzip des Kapitals ist grade, das besondre Geschick überflüssig zu machen und die Handarbeit, die unmittelbar körperliche Arbeit überhaupt als geschickte Arbeit sowohl wie als Muskelanstrengung überflüssig zu machen; das Geschick vielmehr in die toten Naturkräfte zu legen.

Bei der Voraussetzung der Entstehung der Manufaktur nun als Entstehung der Produktionsweise des Kapitals (Sklaven sind an sich kombiniert, weil unter einem Meister) ist vorausgesetzt, daß die vom Kapital selbst erst hervorzurufende Produktivkraft der Arbeit noch nicht existiert. Es ist also Voraussetzung, daß die notwendige Arbeit in der Manufaktur noch große Portion der ganzen disponiblen Arbeitszeit wegnimmt, also die Surplusarbeit noch relativ klein auf den einzelnen Arbeiter ist. Dies wird nun einerseits dadurch ersetzt und der Fortschritt der Manufaktur so beschleunigt, daß die Profitrate größer ist, also das Kapital sich schneller akkumuliert im Verhältnis zu seinem schon bestehnden amount 160*) als in der großen Industrie. Wenn von 100 Talern 50 auf Arbeit kommen und die Surpluszeit = 1/5, so der geschaffne Wert = 110 oder 10%. Wenn von 100 nur 20 auf Arbeit käme und die Surpluszeit = 1/4, so der geschaffne Wert = 105 oder 5%. Andrerseits kömmt diese größre Profitrate bei der Manufaktur nur heraus durch die Anwendung vieler Arbeiter auf einmal. Die größre Surpluszeit kann nur gewonnen werden, indem die Surpluszeit von vielen Arbeitern im Verhältnis zum Kapital kollektiert wird. Die absolute Surpluszeit, nicht die relative, herrscht in der Manufaktur vor. Noch mehr ist dies ursprünglich der Fall, wo die zersplitterten, unabhängigen Arbeiter selbst noch einen Teil ihrer Surpluszeit für sich verwerten. Damit das Kapital als Kapital existiere, sowohl vom Profit leben wie akkumulieren kann, muß sein Gewinn = der Summe der Surpluszeit vieler gleichzeitiger lebendiger Arbeitstage sein. In der Agrikultur ist die Erde in ihrem chemischen etc. Wirken selbst schon eine Maschine, die die unmittelbare Arbeit produktiver macht und daher eher ein Surplus gibt, weil hier e h e r mit Maschine, nämlich einer n a t ü r l i c h e n gearbeitet wird. Dies die einzig richtige Basis der Lehre der Physiokraten, die nach dieser Seite nur die Agrikultur gegenüber der noch ganz unentwickelten Manufaktur betrachtet. Wenn der Kapitalist einen Arbeiter anwendete, um von dessen Surpluszeit zu leben, so würde er offenbar doppelt gewinnen, wenn er selbst arbeitete, mit eignem Fonds arbeitete, denn er würde außer der Surpluszeit das dem Arbeiter gezahlte Salair gewinnen. Er würde verlieren bei dem Prozeß. D. h., er wäre noch nicht in den conditions 161*), als Kapitalist zu arbeiten, oder der Arbeiter wäre nur sein Gehilfe, und so stünde er noch nicht zu ihm im Verhältnis als Kapital.

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160*) Beitrag - 161*) Bedingungen

<S. 491 Theorien über Mehrwert und Profit>

Damit das Geld sich in Kapital verwandle, daher nicht nur nötig, daß es Surplusarbeit in Bewegung setzen kann, sondern ein g e w i s s e s Q u a n t u m S u r p l u s a r b e i t, die Surplusarbeit einer gewissen Masse notwendiger Arbeit, d. h. v i e l e r A r b e i t e r auf einmal, so daß ihre vereinigte Summe hinreicht, daß es sowohl als K a p i t a l leben kann, d.h. den Reichtum gegenüber dem Arbeiterleben in der Konsumtion repräsentiert, wie Surplusarbeit für die Akkumulation zurücklegen. Das Kapital von vornherein produziert nicht für den Gebrauchswert, für die unmittelbare Subsistenz. Die Surplusarbeit muß also von vornherein groß genug sein, um einen Teil von ihr wieder als Kapital anzuwenden. Also immer auf der Stufe, wo eine gewisse Masse gesellschaftlichen Reichtums in einer Hand schon konzentriert ist, objektiv, die also als Kapital sofort als Austausch mit vielen Arbeitern, später als Produktion durch viele Arbeiter erscheint, Kombination von Arbeitern, fähig ist, ein gewisses Quantum lebendiger Arbeitsvermögen simultaneously at work 162*) zu setzen, beginnt die Produktion durch das Kapital, das so von vornherein als K o l l e k t i v k r a f t, gesellschaftliche Kraft und Aufhebung der Vereinzelung, zuerst des Austauschs mit den Arbeitern, dann der Arbeiter selbst erscheint.

Die Vereinzelung der Arbeiter unterstellt noch relative Unabhängigkeit derselben. Volle Abhängigkeit vom Kapital, volle Loslösung der Arbeiter von den Produktionsbedingungen unterstellt daher ihre Gruppierung um das einzelne Kapital als den ausschließlichen Boden ihrer Subsistenz herum. Es wird sich dasselbe ergeben - oder es ist dasselbe in andrer Form ", wenn ausgegangen wird von der besondren Form des Austauschs, die unterstellt ist, damit das Kapital als Kapital austauscht, wo das Geld schon als v i e l e A u s t a u s c h e n d e r e p r ä s e n t i er e n d oder eine über den einzelnen und seinen einzelnen Überfluß hinausgehende T a u s c h k r a f t besitzen muß, schon eine nicht mehr einzelne, sondern dem einzelnen gehörige, aber ihm als gesellschaftliche Funktion, Repräsentant des gesellschaftlichen Reichtums Austauschendem ", andrerseits geht es aus den Bedingungen der f r e i e n A r b e i t hervor. Die Loslösung des einzelnen von den Produktionsbedingungen der Arbeit = Gruppierung vieler um ein Kapital.} {Das Kaufmannskapital auch von vornherein die Konzentration vieler Austausche in einer Hand. Es vertritt schon Masse Austauschender sowohl als G wie W.}

||11| "Diese kontinuierliche Fortschrittsbewegung des Wissens und der Erfahrung", sagt Babbage [, p. 485], "ist unsere große Stärke." Diese Progression, dieser soziale Fortschritt gehört [zum] und wird exploitiert vom Kapital. Alle früheren Eigentumsformen verdammen den größren

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162*) gleichzeitig an die Arbeit

<S. 492 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Teil Menschheit, die Sklaven, reine Arbeitsinstrumente zu sein. Die geschichtliche Entwicklung, politische Entwicklung, Kunst, Wissenschaft etc. spielen in den höheren Kreisen über ihnen. Das Kapital aber erst hat den geschichtlichen Progreß gefangengenommen in den Dienst des Reichtums.

{Vor der Akkumulation durch das Kapital ist eine Akkumulation vorausgesetzt, die das Kapital konstituiert, die zu seiner Begriffsbestimmung gehört; K o n z e n t r a t i o n können wir sie kaum noch nennen, weil diese im Unterschied gegen viele Kapitalien stattfindet; wenn man nur noch von d e m Kapital spricht, so fällt die Konzentration noch mit der Akkumulation oder dem Begriff des Kapitals zusammen. D.h., sie bildet noch keine besondre Bestimmung. Wohl aber steht das Kapital von vornherein als eins oder Einheit den Arbeitern als vielen gegenüber.

Und so erscheint es als die Konzentration der Arbeiter gegenüber die Arbeit als außer ihnen fallende Einheit. Nach dieser Seite ist die Konzentration im Begriff des Kapitals enthalten - die Konzentration vieler lebendigen Arbeitsvermögen zu einem Zweck; eine Konzentration, die sich ursprünglich keineswegs schon in der Produktionsweise selbst durchgeführt, sie durchdrungen zu haben braucht. Zentralisierende Wirkung des Kapitals auf die Arbeitsvermögen oder Setzen seiner als der selbständig außer diesen vielen existierenden Einheit derselben.} {Rossi in seinen "Leçons d'économie politique" sagt (Heft, p. 26) [275]:

"Der gesellschaftliche Fortschritt kann nicht darin bestehen, daß er jede Vereinigung auflöst, sondern im Ersetzen der erzwungenen, bedrückenden Vereinigungen vergangener Zeiten durch freiwillige und gerechte Vereinigungen. Die Absonderung in ihrem höchsten Stadium bedeutet den Zustand der Unkultur; die erzwungene und drückende Vereinigung in ihrem höchsten Stadium ist die Barbarei.

Diesseits dieser Extreme läßt uns die Geschichte sehr unterschiedliche Abweichungen und Abstufungen erkennen. Die Vollendung liegt in den freiwilligen Vereinigungen, die durch Zusammenschluß die Kräfte vervielfachen, ohne der individuellen Macht ihre Energie, ihre Moral und ihre Verantwortung wegzunehmen." (p. 354.)

Im Kapital ist die association der ouvriers 163*) nicht erzwungen durch direkte physische Gewalt, Zwangs-, Fron-, Sklavenarbeit; sie ist erzwungen dadurch, daß die Bedingungen der Produktion fremdes Eigentum sind und selbst vorhanden sind als o b j e kt i v e A s s o z i a t i o n, die dasselbe wie Akkumulation und Konzentration der Produktionsbedingungen.} {Die Auffassung des Kapitals bloß nach seiner stofflichen Seite, als Produktionsinstrument, ganz abgesehn von der ökonomischen Form, die das Produktionsinstrument zu Kapital macht, verwickelt die Ökonomen in allerlei difficulties 164*). So fragt Rossi l.c. (Heft, 27):

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163*) Vereinigung der Arbeiter - 164*) Schwierigkeiten

<S. 493 Theorien über Mehrwert und Profit>

"Ist das Rohmaterial wirklich ein Produktionsinstrument? Ist es nicht vielmehr der Gegenstand, den die Werkzeuge der Produzenten bearbeiten müssen?" (p. 367.)

Hier fällt ihm also Kapital ganz zusammen mit Produktionsinstrument im technologischen Sinn, wonach jeder Wilde ein Kapitalist ist. (Was Herr Torrens [, p. 70/71] in der Tat von einem Wilden behauptet, der mit einem S t e i n nach einem Vogel wirft.) Übrigens selbst auf dem Standpunkt der rein stofflichen Abstraktion - d.h. der Abstraktion von der ökonomischen Kategorie selbst ist die Bemerkung Rossis flach und zeigt nur, daß er seinen englischen Lehrer nicht verstanden hat. Accumulated labour used as instrument for new production 165*); oder produce 166*) schlechthin applied to production 167*); der Rohstoff wird so gut zur Produktion verwandt, d.h. einer Form Veränderung unterworfen, als das Instrument, das auch produit 168*) ist. Das f e r t ig e R e s u l t a t d e r P r o d u k t i o n w i r d w i ed e r z u e i n e m M o m e n t d e s P r o d u k t i o n sp r o z e s s e s. Weiter heißt der Satz nichts. Innerhalb des Produktionsprozesses kann es als Rohstoff oder als Instrument figurieren. Aber Produktionsinstrument ist es, nicht insofern es in dem unmittelbaren Produktionsprozeß als Instrument dient, sondern sofern es ein Mittel der Erneuerung des Produktionsprozesses selbst - eine seiner Voraussetzungen ist. Wichtiger und mehr to the point 169*) ist das Bedenken, ob das Approvisionnement Teil des Kapitals bildet, i.e. das Salair, und hier zeigt sich die ganze Konfusion der Ökonomisten.

"Man sagt, daß die Retribution des Arbeiters Kapital ist, weil der Kapitalist sie ihm vorstreckt. Gäbe es nur Arbeiterfamilien, die genug hätten, ein Jahr zu leben, es gäbe kein Salair. Der Arbeiter könnte zum Kapitalisten sagen: Du streckst zum gemeinschaftlichen Werk das Kapital vor, ich bringe die Arbeit hinzu: Das Produkt wird unter uns nach diesen und diesen Verhältnissen verteilt werden. Sobald es realisiert sein wird, wird jeder sein Teil nehmen". ([Rossi,] p. 369.) "Es gäbe dann keine Vorschüsse für die Arbeiter. Sie würden unterdes konsumieren, selbst wenn die Arbeit stillstünde. Was sie verzehren würden, gehört dem Konsumtionsfonds an, durchaus nicht dem Kapital. Also: Die Vorschüsse für die Arbeiter sind nicht notwendig. A l s o i s t d a s S a l a i r k e i n k o ns t i t u t i v e s E l e m e n t d e r P r o d u k t i o n.

E s i s t e i n H i n z u k o m m e n d e s, e i n e F o r m u n s e r e s s o z i a l e n Z u s t a n d e s. Des Kapitals, der Arbeit, der Erde bedarf es dagegen notwendig, um zu produzieren. Z w e i t e n s: Man wendet Salair doppelt an: Man sagt, das Salair sei ein Kapital, aber was repräsentiert es? Die Arbeit. Wer Arbeitslohn sagt, sagt Arbeit und umgekehrt. Macht also das vorgestreckte Salair Teil des Kapitals aus, so hätte man bloß von zwei Produktionsinstrumenten zu reden: von Kapital und Erde." (p. 370.)

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165*) Aufgehäufte Arbeit genügt als Werkzeug für neue Produktion - 166*) Produkt - 167*) verwandt zur Produktion - 168*) Produkt 169*) zur Hauptsache kommend

<S. 494 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Und ferner:

"Im Grund verzehrt der Arbeiter nicht das Gut des Kapitalisten, sondern sein eignes; was man ihm als Retribution der Arbeit gibt, ist sein aliquoter Teil des Produkts." (p. 370.) "Der Kontrakt des Kapitalisten m i t d e m A r b e i t e r i s t k e i n s d e r P h ä n o m e n e d e r P r o d u kt i o n ... Der Unternehmer gibt sich her zu diesem Übereinkommen, das die Produktion erleichtern kann. Aber dieses Übereinkommen ist nichts anderes als e i n e z w e i t e O p er a t i o n, eine Operation von einer ganz andren Natur, gepfropft auf eine produktive Operation. E s k a n n i n e i n e r a n d r e n A r b e i t s o r g a n i s a t i o n v e r s c h w i n d e n. Es gibt selbst heute Produktionen, wo es nicht statthat. Das Salair ist also eine Form der Distribution des Reichtums, kein Element der Produktion. Der Teil des Fonds, welchen der Unternehmer der Zahlung der Salaire widmet, macht keinen Teil des Kapitals aus ... Es ist eine Operation für sich, die zweifelsohne den Gang der Produktion fördern kann, aber die man kein d i r e k t e s Produktionsinstrument nennen kann." (370.)

"Die Macht der Arbeit begreifen, indem man von den Subsistenzmitteln der Arbeiter während der Produktionsarbeit abstrahiert, heißt, ein Hirngespinst begreifen. Wer Arbeit sagt, wer Arbeitsvermögen, sagt zugleich Arbeiter und Subsistenzmittel, Arbeiter und Arbeitslohn ... das gleiche Element erscheint wieder unter dem Namen Kapital; als ob die gleiche Sache zur gleichen Zeit einen Teil von zwei unterschiedlichen Produktionsinstrumenten abgeben könnten." (370, 371.)

Hier ist nun viele Konfusion, berechtigt dadurch, daß Rossi die Ökonomen beim Wort nimmt und P r o d u k t i o n s i n s t r um e n t als solches mit Kapital gleichsetzt. D'abord hat er ganz recht, daß Lohnarbeit keine absolute Form der Arbeit, vergißt aber nur dabei, daß Kapital ebensowenig eine absolute Form der Arbeitsmittel und -materien ist und daß diese zwei Formen dieselbe Form in verschiednen Momenten sind, daher miteinander stehn und fallen; es daher abgeschmackt von ihm ist, von Kapitalisten ohne Lohnarbeit zu sprechen. Sein Beispiel von den Arbeiterfamilien, die ein Jahr leben können ohne den Kapitalisten, also Eigentümer ihrer Produktionsbedingungen sind, die ihre notwendige Arbeit ohne Erlaubnis des Herrn Kapitalisten verrichten. Der Kapitalist, den er zu ihnen kommen läßt mit seinem Proposal 170*), meint daher nichts als einen Produzent von Produktionsinstrumenten - das Zu-ihnen-Kommen meint nichts als eine durch Austausch mit außen vermittelte Teilung der Arbeit.

Auch ohne alles Arrangement - durch die einfachen exchanges teilen sich die beiden dann in das gemeinschaftliche Produkt. Der Exchange ist die Teilung. Arrangement ist weiter nicht dazu nötig. Was diese Arbeiterfamilien dann austauschten, wäre Surplusarbeit, absolute oder relative, wozu sie das Instrument befähigt hätte - entweder neue Nebenarbeit über ihre alte Arbeit

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170*) Vorschlag

<S. 495 Theorien über Mehrwert und Profit>

hinaus, von der sie Jahr um Jahr leben konnten vor dem Erscheinen des Kapitalisten], oder durch Anwendung des Instruments in ihrem alten Arbeitszweig. Hier macht Herr Rossi den Arbeiter zum Besitzer und Austauscher seiner ¦¦12¦ Surplusarbeit und hat so glücklich die letzte Spur an ihm ausgelöscht, die ihn zum Lohnarbeiter stempeln würde, damit aber auch an dem Produktionsinstrument die letzte Spur, die es zum Kapital macht.

Es ist wahr, daß der Arbeiter "im Grund nicht das Gut des Kapitalisten verzehrt, sondern sein eignes", aber nicht exakt, wie Herr Rossi meint, weil es nur ein a l i q u o t e r Teil d e s Produkts, sondern weil es ein aliquoter Teil s e i n e s Produkts ist und die Zahlung darin besteht, wenn der Schein des Tauschs abgestreift wird, daß er einen Teil des Tages für sich arbeitet und einen andren für den Kapitalisten, aber n u r s o l a n g e ü b e r h a u p t d i e E r l a u b n i s e rh ä l t z u a r b e i t e n, als seine Arbeit diese Teilung zuläßt. Der A u s t a u s c h a k t selbst ist, wie wir gesehn haben, kein Moment des unmittelbaren Produktionsprozesses, sondern eine Bedingung desselben. Innerhalb des Gesamtproduktionsprozesses des Kapitals, der die verschiednen Momente seiner exchanges, die Zirkulation, in sich einschließt 171*), ist dieser Austausch aber gesetzt als ein Moment des gesamten Prozesses.

Aber, sagt Rossi: Das Salair erscheint zweimal in der Rechnung: das eine Mal als Kapital, das andre Mal als Arbeit; es repräsentiert so zwei unterschiedne Produktionsinstrumente. Wenn das Salair das Produktionsinstrument Arbeit repräsentiert, kann es nicht das Produktionsinstrument Kapital repräsentieren. Hier eine Verwirrung, die auch daher kommt, daß Rossi die orthodoxen ökonomischen Distinktionen ernsthaft nimmt. In der Produktion figuriert das Salair nur einmal, als fonds, bestimmt, in Salaire verwandelt zu werden, als v i r t u e l l e s Salair. Sobald es wirkliches Salair ist, ist es weggezahlt und figuriert nur noch in der Konsumtion als Revenu des Arbeiters. Was aber gegen das Salair eingetauscht ist, ist das Arbeitsvermögen, und dies figuriert gar nicht in der Produktion, sondern nur der Gebrauch, der davon gemacht wird - d i e A r b e i t. Die Arbeit erscheint als Produktionsinstrument von Wert, weil sie nicht gezahlt, also nicht durch das Salair repräsentiert ist. Als Gebrauchswert schaffende Tätigkeit hat sie ebenfalls nichts mit sich als salarierter Arbeit zu tun. Das Salair in der Hand des Arbeiters ist nicht mehr Salair, sondern Konsumtionsfonds. Nur in der Hand des Kapitalisten ist es Salair, d.h. der Teil des Kapitals, bestimmt, gegen Arbeitsvermögen ausgetauscht zu werden. Für den Kapitalisten hat es reproduziert ein verkäufliches Arbeitsvermögen, so daß nach dieser Seite hin selbst die Konsumtion des Arbeiters als im Dienst

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171*) In der Handschrift: erscheint

<S. 496 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

des Kapitalisten geschieht. Die Arbeit selbst zahlt er gar nicht, sondern nur das Arbeitsvermögen. Dies allerdings kann er nur durch die Wirksamkeit dieses Vermögens selbst tun. Wenn das Salair doppelt erscheint, so nicht, weil es 2 mal 2 verschiedne Produktionsinstrumente repräsentiert, sondern weil es das eine Mal unter dem Gesichtspunkt der Produktion, das andre Mal unter dem Gesichtspunkt der Distribution erscheint. Diese bestimmte Form der Distribution ist aber kein beliebiges Arrangement, so daß es anders sein könnte; sondern es ist durch die Form der Produktion selbst gesetzt; nur eines ihrer eignen Momente in einer andren Bestimmung betrachtet.

Der Wert der Maschine bildet sicher einen Teil des Kapitals, das in ihr angelegt ist; aber als Wert produziert die Maschine nicht, obgleich sie dem Fabrikanten einbringt. Das Salair repräsentiert nicht die Arbeit 'als Produktionsinstrument, sowenig wie der Wert die Maschine als Produktionsinstrument repräsentiert. Es repräsentiert nur das Arbeitsvermögen, und da dessen Wert getrennt von ihm als Kapital existiert, Teil des Kapitals. Sofern der Kapitalist sich f r e m d e Arbeit aneignet und mit dieser angeeigneten A r b e i t sie wieder kauft, erscheint das Salair - d.h. der Repräsentant der Arbeit - wenn Herr Rossi will, doppelt, 1.

als Eigentum des Kapitals, 2. als Repräsentant der Arbeit. Was Rossi eigentlich beunruhigt, ist, daß das Salair als Repräsentant z w e i e r P r o d u k t i o n s i n s t r u m e n t e erscheint, des K a p i t a l s und der A r b e i t -, vergißt, daß die Arbeit als Produktivkraft dem Kapital einverleibt ist und als A r b e i t i n e s s e 172*), nicht i n p o s s e 173*) keineswegs ein vom Kapital unterschiednes P r o d u k t i o n s i n s t r u m e n t ist, sondern das Kapital erst zum Produktiönsinstrument macht. Was den Unterschied zwischen dem Salair als Teil des Kapitals bildend und zugleich Revenu des Arbeiters, so kommen wir darauf unter dem Abschnitt Profit, Zins, womit wir dies erste Kapitel vom Kapital schließen.} {Malthus mit Bezug auf seine oben erwähnten: "The Measure of Value" etc. kommt zurück noch in seinen "Definitions in Political Economy etc. London 1827". Er bemerkt daselbst:

"Kein Autor, auf den ich vor Herrn Ricardo stieß, hat jemals den Terminus A r b e i t s l ö h n e oder reale Arbeitslöhne in einem Sinne gebraucht, in dem er V e r h ä l t n i s s e einschloß. Der Profit schließt allerdings Verhältnisse in sich ein, und die P r o f i t r a t e wurde stets mit Recht als ein P r o z e n t s a t z d e s W e r t e s d e s v o r g es c h o s s e n e n K a p i t a l s betrachtet. Aber man hatte allgemein das Steigen oder Fallen der Arbeitslöhne nicht gemessen i n b e z u g a u f i r g e n d e i n V e r h ä l tn i s, in dem sie zu dem Gesamtprodukt stehen können, das durch ein gewisses Quantum Arbeit erlangt wurde, sondern nach der größeren oder kleineren Menge eines bestimmten Produkts, die der Arbeiter erhält, oder nach dem

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172*) in tatsächlicher Existenz - 174*) in der Möglichkeit

<S. 497 Theorien über Mehrwert und Profit>

größeren oder kleineren Vermögen eines solchen Produkts, die Bedürfnisse und Annehmlichkeiten des Lebens zu bestimmen." (M. 29, 30.) (Heft X 174*), p. 49.) [267]

Der einzige Wert, der in einer gegebnen Produktion vom Kapital produziert wird, ist der durch das neue Quantum Arbeit hinzugefügte Wert. Dieser Wert aber besteht aus der notwendigen Arbeit, die das Salair reproduziert - dem in der Form des Salairs gemachten Vorschuß des Kapitals -, und aus der Surplusarbeit, daher Surpluswert über diese notwendige hinaus. Die in Material und Maschine gemachten Advancen werden nur aus einer Form in die andre übersetzt. Das Instrument geht ebensogut über in das Produkt wie das Rohmaterial, und sein Abnutzen ist zugleich Formsetzen an dem Produkt. Wenn Rohmaterial und Instrument nichts kosten, wie bei manchen extraktiven Industrien sie noch beinahe = 0 anzuschlagen sind (das R o h m a t e r i a l immer bei jeder extraktiven Industrie, Metallgewinnung, Kohlengewinnung, Fischfang, Jagd, Holzfällen in Urwäldern etc.), fügen sie auch absolut nichts zum Wert der Produktion hinzu. Ihr Wert ist das Resultat früherer Produktion, nicht der unmittelbaren, worin sie als Instrument und Material dienen. Der M e h r w e r t kann also nur geschätzt werden im Verhältnis zur notwendigen Arbeit. Der P r o f i t ist nur eine s e k u n d ä r e, abgeleitete und transformierte Form des Mehrwerts, die bürgerliche Form, worin die Spuren seiner Entstehung ausgelöscht sind.

Ricardo selbst hat dies nie begriffen, weil er 1. immer nur von Teilung eines f e r t i g e n Quantums spricht, nicht vom ursprünglichen Setzen dieses Unterschiedes; 2. weil das Verständnis ihn gezwungen haben würde zu sehen, daß zwischen Kapital und Arbeit ein ganz andres Verhältnis als das des Tauschs eintritt; und er nicht einsehn durfte, daß das bürgerliche System der Äquivalente in Aneignung ohne Äquivalent umschlägt und auf ihr basiert; 3. sein Satz von proportionate profits und wages 175*) nur darauf sich bezieht, daß [wenn] ein bestimmter Gesamtwert in 2 Portionen geteilt wird, ein Quantum überhaupt in 2 geteilt wird, die Größe der beiden Teile notwendig in umgekehrtem Verhältnis steht. Auf diese Fadaise 176*) hat seine Schule dann auch richtig die Sache reduziert. Bei ihm war das Interesse, das ihn zur Aufstellung der Proportionate Wages und Profits trieb, nicht das, der Schöpfung des Surpluswerts auf den Grund zu kommen - denn er geht aus von der Voraussetzung, daß ein gegebner Wert zu teilen zwischen Salair und Profit, zwischen Arbeit und Kapital, er unterstellt also diese Teilung als sich von selbst verstehend -, sondern e r s t e n s der gewöhnlichen Preisbestimmung gegenüber die richtige, die er vom Wert aufgestellt hat, geltend zu machen, indem er zeigte, daß die Grenze des Werts

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174*) Sollte eigentlich heißen: IX - 175*) angemessenen Profiten und Löhnen - 176*) Albernheit

<S. 498 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

selbst nicht durch seine Verteilung, verschiedne Verteilung in Profits und wages affiziert wird; z w e i t e n s: das nicht nur transitorische, sondern fortwährende Fallen der Profitrate zu erklären, das ihm bei der Voraussetzung des Fallens einer festen Portion des Werts auf die Arbeit unerklärlich war; d r i tt e n s: indem er dies Fallen des Profits durch das Steigen des Arbeitslohns erklärte, dies Steigen selbst aber durch Steigen des W e r t s der Agrikulturprodukte, d. h. die steigende Schwierigkeit ihrer Produktion, zugleich die G r u n d r e n t e zu erklären als nicht mit seinem Wertprinzip streitend. Zugleich gab dies eine polemische Waffe ab für das industrielle Kapital gegen das die Fortschritte der Industrie exploitierende Grundeigentum.

Zugleich aber, durch die einfache Logik getrieben, hatte er so die gegensätzliche Natur des Profits, der Arbeit und des Kapitals, proklamiert, ¦¦13¦ sosehr er sich auch bemüht, dem Arbeiter nachher nachzuweisen, daß dieser gegensätzliche Charakter von Profit und Salair sein reelles Einkommen nicht interessiert, vielmehr ein p r o p o r t i o n e l l e s (nicht absolutes) Steigen des Arbeitslohns s c h ä d l i c h ist, weil es die Akkumulation hindert und die Entwicklung der Industrie nur dem faulen Grundeigentümer nütze. Still war die gegensätzliche Form proklamiert, und Carey, der Ricardo nicht versteht, konnte ihn daher als Vater der Kommunisten etc. schelten, wo er wieder in einem Sinn recht hat, den er selbst nicht versteht. [276] Die andren Ökonomen aber, die wie Malthus absolut nichts mit 177*) der proportionellen Natur (und darum gegensätzlichen) des Arbeitslohns zu tun haben wollen, w ü n s c h e n einerseits, den Gegensatz zu vertuschen; andrerseits halten sie fest daran, daß der Arbeiter einfach einen bestimmten Gebrauchswert, sein Arbeitsvermögen, gegen Kapital austauscht, daher verzichtet auf die Produktivkraft, die Neuwert schaffende Kraft der Arbeit, nichts mit d e m P r o d u k t z u t u n h a t, und es sich daher bei dem Austausch zwischen Kapitalisten und Arbeitern, dem Salair, wie bei jedem einfachen exchange, wo Ä q u i v a l e n t e ökonomisch vorausgesetzt sind, es sich nur um Q u a n t i t ä t handelt, um das Quantum des Gebrauchswerts. So richtig dies einerseits ist, so bringt es die scheinbare Form des barter 178*), der exchange, mit sich, daß der Arbeiter, wenn die Konkurrenz ihm grade erlaubt, zu markten und streiten mit dem Kapitalisten, seine Ansprüche mißt am Profit des Kapitalisten und einen bestimmten Anteil verlangt an dem von ihm geschaffnen Mehrwert; so daß die P r o p o r t i o n ein reales Moment des ökonomischen Lebens selbst wird. Ferner, im Kampf der beiden Klassen - der sich bei Entwicklung der Arbeiterklasse notwendig einstellt wird das Messen der wechselseitigen Distance, die eben durch den

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177*) In der Handschrift: von - 178*) Tauschhandel

<S. 499 Theorien über Mehrwert und Profit>

Arbeitslohn selbst als Proportion ausgedrückt ist, entscheidend wichtig. Der S c h e i n d e s A u s t a u s c h s verschwindet im Prozeß der auf das Kapital gegründeten Produktionsweise. Durch den Prozeß selbst und seine Wiederholung wird gesetzt, was an sich ist, daß der Arbeiter als Salair vom Kapitalisten nur einen Teil seiner eignen Arbeit erhält. Dies tritt dann auch in das Bewußtsein sowohl der Arbeiter wie der Kapitalisten.

Bei R i c a r d o i s t e i g e n t l i c h n u r d i e F r a g e, w e l c h e P r o p o r t i o n d a s n o t w e nd i g e S a l a i r i m L a u f d e r E n t w i c k l u n g b i l d e t z u m G e s a m t w e r t? Es bleibt immer nur das n o t w e n d i g e S a l a i r; seine proportioneile Natur interessiert also nicht den Arbeiter, der nach wie vor dasselbe Minimum erhält, sondern nur den Kapitalisten, dessen Abzüge von der Reineinnahme wechseln, ohne daß die Arbeiter, in Gebrauchswert ausgedrückt, mehr erhielten. Daß aber Ricardo, wenn auch zum Zweck ganz andrer Probleme, die gegensätzliche Natur von Profit und Salair formulierte, zeigt selbst schon, daß zu seiner Zeit die auf das Kapital gegründete Produktionsweise eine mehr und mehr ihrer Natur adäquate Form angenommen hatte. Malthus bemerkt in bezug auf Ricardos Werttheorie in den angeführten "Definitions" (Heft IX, S. 49, 50) [267]:

"Ricardos Behauptung, daß, wie der Wert der Arbeitslöhne steigt, im gleichen Verhältnis die Profite fallen und umgekehrt, nur wahr unter der Voraussetzung, daß Waren, worin dasselbe Arbeitsquantum aufgearbeitet, stets von demselben Wert sind, und dies ist wahr in 1 Fall von 500, und zwar notwendig so, weil im Fortschritt der Zivilisation und Verbesserung stets wächst die Menge des angewandten fixen Kapitals und macht mehr verschieden und ungleicher die Umschlagszeiten des zirkulierenden Kapitals." (l.c. 31, 32.)

(Dies bezieht sich auf P r e i s e, nicht W e r t.) Malthus bemerkt in bezug auf seine, his own, discovery of the true standard of value 179*):

"E r s t e n s: Ich hatte es nirgends festgestellt gefunden, daß die gewöhnliche Q u a n t i t ä t A r b e i t , d i e v o n e i n e r W a r e k o m m a n d i e r t w i r d, d i e b e i i h r e r P r o d u k t i o n a n g e w a n d t e Q u a n t it ä t A r b e i t d a m i t d e n P r o f i t repräsentieren und messen muß ... Indem sie die in einer Ware verbrauchte Arbeit samt dem Profit darstellt, repräsentiert die Arbeit die natürlichen und notwendigen Bedingungen ihrer Zufuhr oder die elementaren Kosten ihrer Produktion ... Z w e i t e n s: Ich hatte es nirgends festgestellt gefunden, daß die elementaren Produktionskosten des Arbeitslohnes für ein gegebenes Quantum Arbeit notwendigerweise stets gleich sein müssen, wie die Fruchtbarkeit auch immer wechseln möge." (196, 197.)

Heißt nur die wages stets gleich der zu ihrer Produktion nötigen Arbeitszeit, die wechselt mit der Produktivität der Arbeit. Die quantity of commodities 180*) bleibt dieselbe.

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179*) seine eigene Entdeckung des wahren Wertmaßstabes 180*) Warenmenge

<S. 500 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

"Betrachtet man den Wert als die allgemeine Kaufkraft einer Ware, so bezieht sich dies auf den Kauf aller Waren, die allgemeine Masse an Waren. Diese aber ist ganz unhandlich ... Sollte nun irgend jemand widersprechen, so kann doch nicht einen Augenblick bestritten werden, daß Arbeit am besten einen Mittelwert der allgemeinen Masse an Produkten repräsentiert." (205.) "Eine große Gruppe von Waren, wie Rohprodukte, steigen im Fortschritt der Gesellschaft, verglichen mit der Arbeit, während die verarbeiteten Artikel fallen. So ist man nicht weit von der Wahrheit, wenn man sagt, daß die durchschnittliche Masse der Waren, die eine gegebene Quantität Arbeit in demselben Land kommandiert, im Laufe mehrerer Jahrhunderte sich nicht sehr wesentlich verändern kann." (206.) "Wert muß immer Wert sein im Austausch für Arbeit." (224, Notes, l.c.)

In andren Worten, die Doktrin ist: Der Wert einer Ware, die in ihr aufgearbeitete Arbeit, ist repräsentiert durch die lebendigen Arbeitstage, die sie kommandieren, wogegen sie sich austauschen kann und daher durch wages. Die lebendigen Arbeitstage enthalten sowohl Zeit wie Surpluszeit. Tun wir Malthus den besten Gefallen, den wir ihm tun können. Nehmen wir nämlich an, das Verhältnis von Surplusarbeit zu notwendiger, also das Verhältnis von wages zu profit, bliebe immer konstant. Zunächst, daß Herr Malthus von der in der Ware aufgearbeiteten Arbeit with the addition of profits 181*) spricht 182*), beweist schon seine Konfusion, da die Profits eben nur einen Teil der aufgearbeiteten Arbeit bilden können. Er hat dabei im Kopf d i e P r o f i t s ü b e r d i e a u f g e a r b e i t e t e A r b e i t h i n a u s, d i e a u s d e m C a p i t a l f i x e etc. resultieren soll. Dies kann nur die Verteilung des Gesamtprofits unter den verschiednen shareholders 183*) an demselben angehn, nicht sein Gesamtquantum, denn, wenn alle erhielten für ihre Ware die in ihr aufgearbeitete Arbeit + profits, wo sollen diese herkommen, Herr Malthus? Was der eine in seiner Ware aufgearbeitete Arbeit + Profit, muß der andre aufgearbeitete Arbeit - Profit erhalten, Profit hier als Mehr des reellen Mehrwerts betrachtet. Dies fällt also fort.

Setze nun, die aufgearbeitete Arbeit sei = 3 Arbeitstagen, so, wenn das Verhältnis der Surplusarbeitszeit wie 1:2, sind diese erhalten worden in Zahlung für 1 1/2 Arbeitstage. Die Arbeiter arbeiteten, indeed, 3 Tage, bekamen aber jeder nur bezahlt einen halben Tag Arbeit. Oder die Ware, die sie erhalten für ihre 3 Tage Arbeit, hatte in sich aufgearbeitet nur 1 1/2 Tage. Für die 3 Arbeitstage], die in seiner Ware aufgearbeitet, würde also, alle Verhältnisse gleichgesetzt, der Kapitalist 6 Arbeitstage erhalten. (Die Sache ist nur richtig, weil die Surplusarbeitszeit = der notwendigen gesetzt, also im zweiten case n u r der erste wiederholt wird.)

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181*) mit dem Profit als Zusatz - 182*) in der Handschrift: sagt - 183*) Aktionären

<S. 501 Theorien über Mehrwert und Profit>

(D e r S u r p l u s w e r t , d e r r e l a t i v e , o f f e n b a r b e s c h r ä n k t n i c h t n u r d u r c h d a s f r ü h e r a n g e g e b n e V e r h ä l t n i s , s o n d e r n d u r c h d a s V e r h ä l t n i s , w o r i n d a s P r o d u k t i n d i e K o n s u m t i o n d e s A r b e i t e r s e i n g e h t. Könnte der Kapitalist durch Wachstum der Produktivkräfte die doppelte Anzahl Cashemirshawls 184*) erhalten und würden sie zu ihrem W e r t verkauft, so hätte er keinen relativen Surpluswert geschaffen, weil die Arbeiter solche Shawls nicht konsumieren, also stets die zur Reproduktion ihres Arbeitsvermögens notwendige Zeit dieselbe bliebe. Dies in der Praxis nicht, weil der Preis in solchen Fällen über den Wert steigt. Hier in der Theorie geht es uns noch nicht an, weil das Kapital an sich betrachtet wird, nicht in einer besondren Branche.) D. h., er wird den Arbeitslohn für 3 Tage zahlen und 6 arbeiten lassen; er kauft mit je 1/2 Tag einen Tag; also mit 6/2 Tagen = 3 Tagen 6 Tage. Zu behaupten also, daß die Arbeitstage, die eine Ware kommandiert, oder die wages, die sie zahlt, ihren Wert ausdrücken, ist absolut nichts von der Natur des Kapitals und der Lohnarbeit verstehn. Daß die vergegenständlichten Arbeitstage mehr lebendige kommandieren, ist the pith 185*) aller Wertschöpfung und der Kapital Schöpfung. Richtig aber wäre es, wenn Herr Malthus gesagt hätte, daß die lebendige Arbeitszeit, die eine Ware kommandiert, das Maß ihrer V e r w e r t u n g ausdrückt, das Maß der M e h r a r b e i t, das sie setzt. Dies wäre aber nur Tautologie, daß in dem Maß, wie sie mehr Arbeit setzt, sie mehr setzt, oder es wäre Ausdruck für das Gegenteil dessen, was Malthus will, daß Mehrwert daraus entspringt, daß die lebendige Arbeitszeit, die eine Ware kommandiert; nie repräsentiert die in ihr aufgearbeitete.} (Now we have finally done with Malthus. 186*)) ¦¦14¦ {Wir haben oben bei der Entwicklung des Begriffs des Kapitals auseinandergesetzt, wie es Wert als solcher, G e l d, ist, das sich sowohl in der Zirkulation erhält als durch den Austausch mit lebendiger Arbeit vermehrt. Daß daher der Zweck des produzierenden Kapitals n i e d e r G e b r a u c h s w e r t, sondern die allgemeine Form des Reichtums als Reichtums. Der Pfaff Th. Chalmers, in seiner sonst nach vielen Seiten albernen und widerlichen Schrift: "On Political Economy in Connection with the Moral State and Moral Prospects of Society. 2 ed. London. 1832", hat diesen Punkt richtig getroffen, ohne andrerseits in die Eselei solcher Kerls wie Ferner etc. zu fallen, die Geld als Wert des Kapitals verwechseln mit dem reell vorhandnen Metallgeld. In den Krisen ist das Kapital (als Ware) unaustauschbar, nicht weil z u w e n i g Zirkulationsmittel vorhanden; sondern es zirkuliert nicht, weil es n i c h t a u s t a u s c h b a r. Die Bedeutung, die in Krisen das bare Geld bekommt, rührt nur daher, daß, während Kapital nicht austauchbar gegen seinen Wert - und nur

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184*) Kaschmirschals - 185*) der Kern - 186*) Jetzt sind wir endgültig mit Malthus fertig.

<S. 502 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

darum erscheint ihm dieser gegenüber in der Form des Geldes fixiert -, Verpflichtungen zu zahlen sind; neben der unterbrochnen Zirkulation eine Z w a n g s z i r k u l a t i o n stattfindet.

Chalmers sagt (Heft IX, p. 57) [267]: "Wenn ein Konsument bestimmte Waren zurückweist, ist es nicht immer, wie vorausgesetzt ist von den neuen Ökonomen, weil er vorzieht, andere zu kaufen, sondern weil er die allgemeine Kaufkraft ganz reservieren will. Und wenn ein Großkaufmann Waren auf den Markt bringt, ist es meistens nicht auf der Suche nach anderen Waren, die ihm als Ersatz gegeben werden könnten ... er will seine a l l g e m e i n e K a u f k r a f t f ü r a l l e W a r e n erweitern. Es nützt nichts zu sagen, daß Geld auch eine Ware. Das reale Metallgeld, wofür ein Großkaufmann Verwendung findet, beläuft sich nicht auf mehr als einen kleinen B r u c h t e i l s e i n e s K a p i t a l s, selbst s e i n e s G e l d k a p i t a l s; in seiner Gesamtheit kann es, obwohl in Geld veranschlagt, auf Grund schriftlich festgehaltener Verträge in Umlauf gesetzt und für alle seine Zwecke nutzbar gemacht werden, mit Hilfe v o n M ü n z e n, d i e s i c h n u r a u f e i n e n u n w e s e n t l i c h e n A n t e i l a m G a n z e n b e l a u f e n. D a s g r o ß e Z i e l d e s G e l d k a p i t a l i s t e n ist es in der Tat, d e n N o m i n a l b e t r a g s e i n e s V e r m ög e n s z u e r h ö h e n. D.h., wenn es in diesem Jahr in Geld ausgedrückt z.B. 20 000 l. beträgt, sollte es im kommenden Jahr in Geld ausgedrückt 24 000 l. sein. Sein einziger Weg, seine Interessen als Großkaufmann zu fördern, besteht darin, s e i n K a p i t a l i m v e r a n s c h l a g t e n G e l d w e r t v o r z u s c h i e ß e n. Die Bedeutung dieser Ziele für ihn nicht beeinträchtigt durch Währungsschwankungen oder durch eine Veränderung des realen Werts des Geldes. Z.B., in einem Jahr komme er von 20[000] auf 24 000 l.; durch einen Fall im Wert des Geldes mag er sein Kommando über die Bequemlichkeiten etc. nicht vergrößert haben. Dennoch ebensosehr sein Interesse, als wenn das Geld nicht gefallen wäre; denn sonst wäre sein Vermögen in Geldform stationär geblieben, und sein realer Reichtum hätte im Verhältnis von 24 zu 20 abgenommen ... W a r e n" (d.h.

Gebrauchswert, realer Reichtum) "also nicht das endgültige Ziel des handelnden Kapitalisten."

(Die Illusion des Monetarsystems [81] nur, daß es im real metallic money 187*) (oder auch Papier, würde nichts ändern), kurz, in der Form des Werts als r e a l e s G e l d die a l l g em e i n e F o r m d e s R e i c h t u m s und Sich-Bereicherns erblickte, während grade wie das G e l d als Akkumulation von general power of purchase 188*) sich vermehrt, es in seiner bestimmten Form als Zirkulationsmittel oder auch als r e a l i s i e r t e r S c h a t z verhältnismäßig abnimmt.

Als A s s i g n a t i o n in real wealth 189*) oder productive power 190*) gewinnt es tausend Formen),

"a u ß e r i m V e r a u s g a b e n s e i n e r R e v en u e i n A n k ä u f e n f ü r d i e K o n s u m t i o n.

Inden A u s l a g e n s e i n e s K a p i t a l s, und w e n n e r u m d e r P r o d u k t i o n w i l l e n e i n k a u f t, ist Geld sein endgültiges Ziel" (nicht M ü n z e n wohlgemerkt). (164-166.) "P r o f i t," sagt derselbe Chalmers, "hat die Kraft, die Dienste der verfügbaren Bevölkerung an andere Besitzer, außer an die bloßen Landeigentümer, heranzuziehen...,

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187*) realen Metallgeld - 188*) allgemeiner Kaufkraft - 189*) realem Reichtum - 190*) Produktivkraft

<S. 503 Theorien über Mehrwert und Profit>

während ihre Ausgaben über die elementaren Lebensbedürfnisse hinausreichen." (78.) (Heft IX, p. 53.)}

Den ganzen Z i r k u l a t i o n s p r o z e ß nennt Chalmers in dem eben angeführten Buch the economic cycle 191*):

"Die Welt des Handels kann aufgefaßt werden als sich umwälzend in etwas, das wir als ökonomischen Zyklus bezeichnen wollen, der eine Umdrehung vollendet, in dem das Geschäft durch seine aufeinanderfolgenden Transaktionen wieder an den Punkt zurückkehrt von dem es ausging. Sein Beginn kann von dem Punkt aus datiert werden, an dem der Kapitalist die Erlöseingänge erhalten hat, durch die ihm sein Kapital ersetzt ist: Worauf er von neuem dazu übergeht, seine Arbeiter in Dienst zu nehmen; um in Arbeitslöhnen unter ihnen ihren Unterhalt zu verteilen oder vielmehr das Vermögen, ihn zu erlangen; um von ihnen als fertiges Erzeugnis die Waren zu erhalten, mit denen er besonders handelt, um diese Waren auf den Markt zu bringen und dort die Kreisbahn einer Bewegungsreihe zu beenden, indem er einen Verkauf herbeiführt und in seinem Verlauf einen Erlösrücklauf für die gesamten Auslagen des Kapitals erhält. Die Intervention des Geldes ändert nichts am realen Charakter dieser Operation ..." (48, 49 l.c.) (Heft p. 54, 55.) 192*)

D e r U n t e r s c h i e d i m r e t u r n 193*), soweit er abhängt von der Phase des Zirkulationsprozesses, die zusammenfällt mit dem unmittelbaren Produktionsprozeß, hängt nicht nur ab von der längern oder kürzren Arbeitszeit, die nötig, um den Gegenstand zu vollenden (so z. B. Kanalbau etc.), sondern in gewissen Zweigen der Industrie - Ackerbau - von den Unterbrechungen der Arbeit, die durch die Natur der Arbeit selbst gegeben sind, indem einerseits das Kapital brachliegt, andrerseits die Arbeit stillsteht. So das Beispiel von A. Smith, daß Weizen ein Crop 194*) ist, das ein Jahr dauert, Ochs eins, das 5 Jahre dauert.

[277] Es werden deswegen auf das eine 5 Jahre Arbeit verwandt, auf das andre nur 1. Die Arbeit ist gering, die z. B. auf Vieh verwandt, das auf der Weide aufwächst. Andrerseits in der Agrikultur selbst ist die Arbeit, die z. B. während des Winters verwandt wird, gering. Es finden bei der Agrikultur statt (und in größrem oder geringrem Grad bei manchen andren Produktionszweigen) durch die Bedingungen des Produktionsprozesses selbst gegebne Unterbrechungen, Pausen in der Arbeitszeit, die an einem gegebnen Punkt wieder neubegonnen werden muß, um den Prozeß weiterzuführen oder zu vollenden; die Stetigkeit des Produktionsprozesses fällt hier nicht zusammen mit der Kontinuität des Arbeitsprozesses. Dies ist ein Moment des Unterschieds.

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191*) den ökonomischen Zyklus - 192*) sollte eigentlich heißen: (l.c.) Heft (IX, p. 54.) - 193*) Kapitalumschlag - 194*) Getreide

<S. 504 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Z w e i t e n s: Das Produkt braucht überhaupt längre Zeit, um v o l l e n d e t zu werden, in seinen finished State 195*) gesetzt zu sein; dies ist die Gesamtdauer des Produktionsprozesses, abgesehn davon, ob oder ob nicht Unterbrechungen in den Operationen der Arbeit stattfinden; die verschiedne Dauer der Produktionsphase überhaupt; D r i t t e n s: Nachdem das Produkt ist finished 196*), mag es nötig sein, daß es längre Zeit brachliegen muß, wo es verhältnismäßig wenig Arbeit braucht, um Naturprozessen überlassen zu werden, z.B. Wein. (Dies wird begrifflich ungefähr derselbe case sein wie I.) V i e r t e n s: längre Zeit, um auf den Markt gebracht zu werden, weil es für entferntren Markt bestimmt ist. (Dies fällt begrifflich mit case II zusammen.) F ü n f t e n s: Die kürzere oder längre Zeit, in dem Gesamtreturn 197*) des Kapitals (seiner Gesamtreproduktion), soweit sie bestimmt ist durch Verhältnis von capital fixe und capital circulant, bezieht sich offenbar nicht auf den u n m i tt e l b a r e n P r o d u k t i o n s p r o z e ß, auf seine Dauer, sondern nimmt seine Bestimmung aus der Zirkulation. Die Zeit der Reproduktion des Gesamtkapitals ist bestimmt durch den Gesamtprozeß, Zirkulation eingeschlossen.

"Ungleichheit der notwendigen Produktionsperioden." "Der U n t e r s c h i e d i n d e r Z e i t, die erforderlich ist, um die Produkte der Landwirtschaft und anderer Arbeitszweige fertigzustellen, ist die Hauptursache der großen Abhängigkeit der Landwirte. Sie können ihre Waren nicht in kürzerer Zeit zu Markte bringen als in einem Jahr. Während dieses ganzen Jahres sind sie verpflichtet, zu borgen vom Schuhmacher, Schneider, Schmied, Stellmacher und den verschiedenen anderen Produzenten, deren Produkte sie brauchen und die fertiggestellt [sind] in wenigen Tagen oder Wochen. Infolge dieses natürlichen Umstandes und infolge der rascheren Vermehrung des Reichtums durch andersgeartete Arbeit als die landwirtschaftliche, sind die Alleinbesitzer des gesamten Bodens, ¦¦15¦ obgleich sie auch die Gesetzgebung monopolisiert haben, unfähig, sich selbst und ihre Diener, die Pächter, davor zu bewahren, die abhängigste Klasse des Staates zu sein." (Thomas Hodgskin, "Populär Polit. Econ." Four lectures etc. London 1827, p. 147 Note.) (Heft IX, p. 44) [267] "Der natürliche Umstand, daß alle Waren in ungleichen Zeiträumen produziert werden, während die Bedürfnisse der Arbeiter täglich befriedigt werden müssen ... Diese Ungleichheit in der Zeit, die erforderlich ist, um die unterschiedlichen Waren fertigzustellen, würde im wilden Zustand dazu führen, daß der Jäger usw. einen Überschuß an Wild usw. hat, bevor der Hersteller von Bogen und Pfeilen usw. irgendeine Ware fertiggestellt hätte, um sie für den Wildüberschuß zu geben. Kein Austausch könnte vorgenommen werden; der Bogenmacher muß auch ein Jäger sein und Arbeitsteilung unmöglich. Diese Schwierigkeit trug bei zur Erfindung des Geldes." (179, 180.) (l.c.)

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-195*) Endzustand - 196*) fertiggestellt - 197*) Gesamtumschlag

<S. 505 Theorien über Mehrwert und Profit>

{In dem Begriff des f r e i e n A r b e i t e r s liegt schon, daß er P a u p e r 199*) ist: virtueller Pauper 199*). Er ist seinen ökonomischen Bedingungen nach bloßes l e b e n d i g e s A r b e i t s v e r m ö g e n, also auch mit den Bedürfnissen des Lebens ausgestattet. Bedürftigkeit nach allen Seiten hin, ohne objektives Dasein als Arbeitsvermögen zur Realisierung desselben. Kann der Kapitalist seine Surplusarbeit nicht brauchen, so kann er seine notwendige nicht verrichten; seine Lebensmittel nicht produzieren. Kann sie dann nicht durch den Austausch erhalten, sondern, wenn er sie erhält, nur dadurch, daß Almosen von der Revenu für ihn abfallen. Als Arbeiter kann er nur leben, soweit er sein Arbeitsvermögen gegen den Teil des Kapitals austauscht, der den Arbeitsfonds bildet. Dieser Austausch selbst ist an f ü r i h n zufällige, gegen sein o r g a n i s c h e s Sein gleichgültige Bedingungen geknüpft 200*). Er ist also virtualiter P a u p e r 201*). Da ferner die Bedingung der auf das Kapital gegründeten Produktion ist, daß er immer mehr Surplusarbeit produziert, so wird immer mehr n o t w e n d i g e A r b e i t frei. Die Chancen seines Pauperismus 202*) vermehren sich also. Der Entwicklung der Surplusarbeit entspricht die der Surpluspopulation.

In verschiednen gesellschaftlichen Produktionsweisen existieren verschiedne Gesetze der Vermehrung der Population und der Überpopulation; letztre identisch mit Pauperismus. Diese verschiednen Gesetze einfach zu reduzieren auf die verschiednen Weisen des Verhaltens zu den Produktionsoder, in bezug auf das lebendige Individuum betrachtet, Reproduktionsbedingungen seiner als Glied der Gesellschaft, da er nur in der Gesellschaft arbeitet und aneignet. Die Auflösung dieser Verhältnisse in bezug auf das einzelne Individuum oder Teil der Bevölkerung, setzt sie außer den reproduktiven Bedingungen dieser bestimmten Basis, daher als Überbevölkerung und nicht nur mittellos, sondern unfähig, durch Arbeit sich die Lebensmittel anzueignen, daher als Pauper. Es ist nur in der auf das Kapital gegründeten Produktionsweise, daß der Pauperismus erscheint als Resultat der Arbeit selbst, der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit. Auf der einen Stufe der gesellschaftlichen Produktion kann daher Überpopulation sein, was es auf der andren nicht ist, und ihre Effekte können verschieden sein. Die ausgesandten Kolonien der Alten z. B. waren Überpopulation; d.h., sie konnten auf der materiellen Eigentumsbase, i.e.

Produktionsbedingungen, nicht fortfahren, in demselben Raum zu leben. Die Zahl mag sehr klein erscheinen, mit den modernen Produktionsbedingungen verglichen. Sie waren indes weit entfernt davon, Paupers zu sein. Wohl aber der Plebs in Rom mit seinem panis et circenses

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198*) Armer - 199*) dem Wesen nach Armer - 200*) in der handschrift: gesetzt - 201*) potentieller Armer - 202*) seiner Verelendung

<S. 506 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

[235]. Die Überpopulation, die zu den großen Völkerwanderungen führt, unterstellt wieder andre Bedingungen. [278] Da bei allen frühren Produktionsformen die Entwicklung der Produktivkräfte nicht die Basis der Aneignung, sondern bestimmtes Verhalten zu den Produktionsbedingungen (Eigentumsformen) als v o r a u s g e s e t z t e Schranke der Produktivkräfte erscheint und nur reproduziert werden soll, so muß noch mehr die Populationsentwicklung, worin sich die Entwicklung aller Produktivkräfte resümiert, eine ä u ß r e S c h r a n k e vorfinden und so als zu Beschränkendes erscheinen. Die Bedingungen des Gemeinwesens nur vereinbar mit bestimmtem Populationsquantum.

Andrerseits, wenn die Schranken der Bevölkerung, die durch die Dehnbarkeit der bestimmten Form der Produktionsbedingungen gesetzt, nach d e r l e t z t r e n s i c h ä n d e r n, z u s a m m e n z i e h n o d e r a u s d e h n e n - also war Überpopulation bei Jägervölkern anders als bei den Atheniensern, bei diesen anders als bei den Germanen -, so aber auch die absolute Rate, worin sich die Population vermehrt, und daher die Rate der Überpopulation und Population. Die Überpopulation, die auf einer bestimmten Produktionsbasis gesetzt, ist daher ebenso bestimmt wie die adäquate Population. Überpopulation und Population zusammengenommen, sind d i e Population, die eine bestimmte Produktionsbasis erzeugen kann. Wie weit sie über ihre Schranke hinaussetzt, ist durch die Schranke selbst gegeben - oder vielmehr durch denselben Grund, der die Schranke setzt. So wie notwendige Arbeit und Surplusarbeit zusammengenommen, das Ganze der Arbeit auf gegebner Basis.

Malthus' Theorie, die übrigens nicht seine Erfindung, sondern von der er sich den Ruhm angeeignet durch den pfäffischen Eifer, mit dem er sie verkündete, eigentlich nur durch den Akzent, den er auf sie legte, ist nach 2 Seiten hin bedeutend: 1. weil er der brutalen Ansicht des Kapitals brutalen Ausdruck verliehn; 2. weil er das fact der Überpopulation unter allen Gesellschaftsformen b e h a u p t e t hat. Bewiesen hat er sie nicht, denn es gibt nichts Unkritischeres als seine bunt zusammengewürfelten Kompilationen aus Geschichtsschreibern und Reisebeschreibungen. Durchaus falsch und kindisch ist seine Auffassung, 1. weil er die Ü b e r p o p u l a t i o n in den verschiednen historischen Phasen der ökonomischen Entwicklung als g l e i c h a r t i g betrachtet; ihren spezifischen Unterschied nicht versteht und diese sehr komplizierten und wechselnden Verhältnisse daher stupid auf ein Verhältnis reduziert, wo einerseits die natürliche Fortpflanzung des Menschen, andrerseits die natürliche Fortpflanzung der Vegetabilien 203*) (oder means of subsistence 204*)) sich als zwei

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203*) pflanzlichen Nahrungsmitteln - 204*) Mittel für den Lebensunterhalt

<S. 507 Theorien über Mehrwert und Profit>

natürliche Reihen, von denen die eine geometrisch, die andre arithmetisch fortschreitet, gegenüberstehn. So verwandelt er die historisch verschiednen Verhältnisse in ein abstraktes Zahlenverhältnis, das rein aus der Luft gefischt ist und weder auf Naturgesetzen noch auf historischen beruht. Es soll ein natürlicher Unterschied in der Fortpflanzung des Menschen z.B. und des Getreides stattfinden. Der Affe unterstellt dabei, daß die V e r m e h r u n g d e s M e n s c h e n reiner Naturprozeß ist, der ä u ß e r e r r e s t r a i n t s 205*), c h e c k s 206*) bedarf, um nicht nach einer geometrischen Proportion vorzugehn. Diese g e o m e t r i s c h e F o r t p f l a n z u n g ist der natürliche Fortpflanzungsprozeß des Menschen. In der Geschichte findet er vor, daß die Population in sehr verschiednen Verhältnissen vor sich geht und die Überpopulation ebensosehr ein geschichtlich bestimmtes Verhältnis ist, keineswegs durch Zahlen bestimmt oder durch die absolute Grenze der Produktivität von Lebensmitteln, sondern durch von b e s t i m m t e n P r o d u kt i o n s b e d i n g u n g e n gesetzte Grenzen. Sowohl der Zahl nach beschränkt. Wie klein erscheinen uns die Zahlen, die den Atheniensern Überpopulation bedeuten! Zweitens dem Charakter nach. Eine Überpopulation von freien Atheniensern, die in Kolonisten verwandelt werden, ist von einer Überpopulation von Arbeitern, die in workhouse inmates 207*) verwandelt werden, bedeutend verschieden. Ebenso die bettelnde Überpopulation, die in einem Kloster sein Surplusproduce 208*) verzehrt, von der, die sich in einer factory 209*) bildet. Er ist es, der abstrahiert von diesen bestimmten historischen Gesetzen der Populationsbewegungen, die, da die Historia der Natur des Menschen die n a t ü r l i c h e n Gesetze sind, aber nur natürliche Gesetze des Menschen auf bestimmter historischer Entwicklung, mit bestimmter durch seinen eignen Geschichtsprozeß [bedingter] Entwicklung der Produktivkräfte. Der Malthussche Mensch, abstrahiert von dem historisch bestimmten Menschen, existiert nur in seinem Hirn; daher auch die diesem natürlichen Malthusschen Menschen entsprechende geometrische Fortpflanzungsmethode. Die wirkliche Geschichte erscheint ihm daher so, nicht daß die Fortpflanzung seines Naturmenschen eine Abstraktion von dem Geschichtsprozeß, von der wirklichen Fortpflanzung, sondern umgekehrt, daß die wirkliche Fortpflanzung eine Anwendung der Malthusschen Theorie.

Was daher in der Geschichte die Bedingungen, immanenten Bedingungen sowohl der Population als Überpopulation auf jeder Stufe, erscheint bei ihm als eine Reihe ä u ß e r e r c h e c k s 210*), die die Population v e r h i n d e r t haben, sich in der Malthusschen Form zu entwickeln. Die Bedingungen, in denen die Menschen sich historisch produzieren

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205*) Einschränkungen - 206*) Kontrollen - 207*) Armenhäusler 208*) Mehrprodukt - 209*) Fabrik - 210*) Schranken

<S. 508 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

und reproduzieren, erscheinen als S c h r a n k e n der Reproduktion des Malthusschen Naturmenschen, der eine Malthussche Kreatur ist. ¦¦16¦ Andrerseits, die Produktion von Lebensmitteln - wie sie gecheckt, bestimmt ist durch die menschliche Aktion erscheint als C h e c k, den sie sich selbst setzt. Die Farrenkräuter überdeckten die ganze Erde. Ihre Reproduktion hörte nur auf, wo der Raum für sie aufhörte. Sie hielt sich an keine arithmetische Proportion. Wo Malthus entdeckt hat, daß aus innrem Antrieb, ohne ä u ß r e C h e c k s die Reproduktion freiwilliger Naturerzeugnisse stoppt, ist schwer zu sagen. Die immanenten, historisch wandelnden Grenzen des menschlichen Fortpflanzungsprozesses verwandelt er in ä u ß r e S c h r a n k e n; d i e ä u ß r e n C h e c k der Naturreproduktion in i m m a n e nt e G r e n z e n oder n a t ü r l i c h e G e s e t z e der Fortpflanzung.

2. Er bezieht albern ein bestimmtes Quantum Menschen auf ein bestimmtes Quantum Lebensmittel. Ricardo [279] hat ihm gleich richtig entgegengehalten, daß das Quantum vorhandnen Getreides ganz gleichgültig für den Arbeiter, wenn er keine B e s c h ä ft i g u n g hat; daß es also die means of employment 211*) und nicht of subsistence 212*) sind, die ihn in die Kategorie der Surpluspopulation stellen oder nicht. Dies ist aber allgemeiner zu fassen und bezieht sich überhaupt auf die s o z i a l e V e r m i t t l u n g, durch welche das Individuum sich auf die Mittel zu seiner Reproduktion bezieht und sie schafft; also auf die P r o d u k t i o n s b e d i n g u n g e n und sein Verhältnis zu ihnen. Für den Sklaven in Athen war keine Schranke da seiner Vermehrung außer den produzierbaren necessaries 213*).

Und wir hören nie, daß im Altertum S u r p l u s s k l a v e n existiert hätten. Vielmehr steigt das Bedürfnis nach ihnen. Wohl aber Surpluspopulation 214*) von Nichtarbeitern (im unmittelbaren Sinn), die nicht zu viele waren in bezug auf vorhandne Lebensmittel, sondern die der Bedingungen verlustig gegangen waren, unter denen sie sich aneignen konnten. Die Erfindung von Surplusarbeitern, d. h. von eigentumslosen Menschen, die arbeiten, gehört der Zeit des Kapitals an. Die Bettler, die sich an die Klöster anhingen, und ihnen ihr Surplusprodukt aufessen halfen, sind in derselben Klasse, wie die retainer 215*) der Feudalen, und [dies] zeigt, daß das Surplusproduce nicht von seinen wenigen Eigentümern aufgegessen werden konnte. Es ist nur eine andre Form der retainers of old 216*) oder der menial servants of today 217*).

Die Überpopulation z. B. bei hunting peoples 218*), die sich im Kampf der einzelnen Stämme untereinander zeigt, beweist nicht, daß die Erde die kleine Zahl nicht tragen könnte, sondern daß

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211*) Beschäftigungsmittel - 212*) der Existenz - 213*) Mittel seines Lebensunterhaltes - 214*) Überbevölkerung - 215*) Dienstleute - 216*) Dienstleute von früher - 217*) gemeinen Dienstleute von heute - 218*) Jägervölker

<S. 509 Theorien über Mehrwert und Profit>

die Bedingungen ihrer Reproduktion ein großes Quantum, Territorium für wenige Köpfe erfordern 219*). Nirgends Verhältnis auf n i c h t e x i s t i e r e n d e absolute Masse von means of subsistence 220*), sondern Verhältnis auf die Bedingungen der Reproduktion, der Produktion dieser means 221*), [in] das aber ebensosehr B e d i n g u n g e n d e r R e p r o d u k t i o n d e s M e n s c h e n, der Gesamtpopulation, relativer Surpluspopulation eingeschlossen sind 222*). Dies Surplus rein relativ: in gar keinem Verhältnis zu S u b s i s t e n z m i tt e l n überhaupt, sondern der Weise, sie zu produzieren. Daher auch nur S u r p l u s auf diesem state of development 223*).

3. Was Malthus eigentlich gar nicht angehört, das Hereinbringen der Renttheorie - au fond nur Formel dafür, daß in der von Ricardo etc. gekannten Stufe der Industrie, die Agrikultur hinter der Manufaktur zurückblieb - was übrigens, obgleich in wechselnden Verhältnissen, der bürgerlichen Produktion immanent -, gehört nicht hierher.} {Wenn wir die auf das Kapital gegründete Produktion betrachten, so erscheint, absolut betrachtet, [als] Bedingung derselben größte absolute Masse notwendiger Arbeit mit größter relativer Masse Surplusarbeit. Also als Grundbedingung möglichstes Wachsen der Population - der lebendigen Arbeitsvermögen. Betrachten wir ferner die Bedingungen der Entwicklung der Produktivkraft sowohl wie des Austauschs, so wieder Teilung der Arbeit, Kooperation, allseitige Beobachtung, die nur aus vielen Köpfen hervorgehn kann, Wissenschaft, möglichst viele Zentren des Austauschs - alles identisch mit Wachstum der Population. Andrerseits liegt es in der Bedingung der Aneignung fremder Surplusarbeit, daß auf die notwendige Population - d.h. die die notwendige Arbeit, die zur Produktion nötige Arbeit repräsentierende Population - eine Surplus Population kommt, die nicht arbeitet. Das Kapital in seiner weitren Entwicklung zeigt, daß neben dem industriellen Teil - den industriellen Kapitalisten - dieser Surpluspopulation ein rein konsumierender sich abzweigt. Müßiggänger, deren Geschäft, fremde Produkte zu verzehren, und [die], da der grobe Konsum seine Grenzen hat, die Produkte zum Teil in verfeinerter Form, als Luxusprodukte forwarded 224*) bekommen müssen. Von dieser müßigen Surpluspopulation ist nicht die Rede, wenn die Ökonomen von Surpluspopulation sprechen. Sie wird umgekehrt - ihr Geschäft des Verzehrens - von den Populationsfanatikern grade als notwendige Population behandelt und mit Recht (mit Konsequenz). Der Ausdruck Surpluspopulation bezieht sich ausschließlich auf die Arbeitsvermögen, d.h. auf die n o t w e n d i g e P o p u l a t i o n; Surplus von A r b e i t s v e r m ö g e n. Dies geht aber einfach aus der

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219*) In der Handschrift: braucht - 220*) Existenzmitteln 221*) Mittel - 222*) in der Handschrift: ist - 223*) Entwicklungsniveau - 224*) nachgereicht

<S. 510 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Natur des Kapitals hervor. Das Arbeitsvermögen kann nur seine notwendige Arbeit verrichten, wenn seine Surplusarbeit Wert für das Kapital hat, verwertbar für es ist. Ist diese Verwertbarkeit daher durch eine oder die andre Schranke gehemmt, so erscheint das A r b e i t s v e r m ö g e n s e l b s t 1. a u ß e r d e n B e d i n g u n g e n d e r R e p r o d u k t i o n s e i n e r E x i s t e n z; es existiert ohne seine E x i s t e n z b e d i n g u n g e n und ist daher a mere encumbrance 225*); Bedürfnisse ohne die Mittel, sie zu befriedigen; 2. die notwendige Arbeit erscheint als überflüssig, weil die überflüssige nicht notwendig ist. Notwendig ist sie nur, soweit sie Bedingung für die Verwertung des Kapitals.

Das Verhältnis von notwendiger und Surplusarbeit, wie es durch das Kapital gesetzt ist, schlägt also darin um, daß ein Teil der notwendigen - d.h. der das Arbeitsvermögen reproduzierenden Arbeit - überflüssig ist und dieses Arbeitsvermögen selbst daher als ein Surplus der notwendigen Arbeiterbevölkerung gebraucht, d.h. der Portion der Arbeiterbevölkerung, deren notwendige Arbeit nicht überflüssig, sondern notwendig für das Kapital ist. Da die durch das Kapital notwendig gesetzte Entwicklung der Produktivkraft darin besteht, das Verhältnis der Surplusarbeit gegen die notwendige zu vergrößern oder die zu einem Quantum Surplusarbeit erheischte Portion notwendiger Arbeit zu vermindern, so muß notwendig 226*) fortwährend, wenn ein bestimmtes Quantum Arbeitsvermögen gegeben ist, das Verhältnis der von ihm gebrauchten n o t w e n d i g e n Arbeit sich vermindern, d. h. ein Teil dieser Arbeitsvermögen überflüssig werden, indem eine Portion von ihnen hinreicht, das Quantum Surplusarbeit zu verrichten, wozu früher das ganze Quantum nötig war.

Das Setzen einer bestimmten Portion von Arbeitsvermögen als überflüssig, d.h. der zu ihrer Reproduktion erheischten Arbeit als überflüssig, ist daher notwendige Konsequenz des Wachstums der Surplusarbeit im Verhältnis zur notwendigen. Die Abnahme der relativ notwendigen Arbeit erscheint als Zunahme der relativ überflüssigen Arbeitsvermögen - d.h. als Setzen von Surpluspopulation. Wenn diese erhalten wird, geschieht es dann nicht aus dem Arbeitsfonds, sondern aus der Revenu aller Klassen. Es geschieht nicht durch die Arbeit des Arbeitsvermögens selbst - nicht mehr durch die normale Reproduktion als Arbeiter, sondern als Lebendiger wird er aus Gnade von andren erhalten; wird daher Lump und Pauper; dadurch, daß er nicht mehr durch seine notwendige Arbeit, also nicht mehr durch den Austausch mit einem Teil des Kapitals sich erhält, ist er aus den Bedingungen des scheinbaren Tauschund Unabhängigkeitsverhältnisses herausgefallen; zweitens: Die

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225*) eine bloße Belastung - 226*) in der Handschrift: muß es notwendig

<S. 511 Theorien über Mehrwert und Profit>

Gesellschaft übernimmt in aliquoten Teilen für den Herrn Kapitalisten das Geschäft, ihm sein virtuelles Arbeitsinstrument - dessen wear und tear 227*) - instand zu halten auf Reserve für spätren Gebrauch. Er schiebt die Reproduktionskosten der Arbeiterklasse zum ¦¦17¦ Teil von sich ab und pauperisiert so zu seinem Profit einen Teil der andren Bevölkerung. Andrerseits hat das Kapital, da es sich beständig als Surpluskapital reproduziert, ebensosehr die Tendenz, diesen Pauperismus zu setzen als aufzuheben. Es wirkt in entgegengesetzter Richtung, wo in der Zeit bald das eine, bald das andre das Übergewicht hat. Endlich liegt in dem Setzen des Surpluskapitals das Doppelte 228*): 1. Es bedarf einer wachsenden Bevölkerung, um in Bewegung gesetzt zu werden; ist die relative Bevölkerung, die es braucht, kleiner geworden, so ist es selbst um so größer geworden; 2. es bedarf eines unbeschäftigten (relativ wenigstens) Teils der Bevölkerung; d. h. einer relativen Surplusbevölkerung, um die für das Wachsen des Surpluskapitals gleich vorrätige Bevölkerung zu finden; 3. der Surpluswert kann, auf gegebner Stufe der Produktivkräfte, vorhanden sein, aber noch nicht in dem Maße, in den Proportionen, um als Kapital verwandt zu werden. Nicht nur ein Minimum der Produktionsstufe, sondern ihrer Erweiterung gesetzt. In diesem Fall Surpluskapital und Surpluspopulation. Ebenso kann Surpluspopulation vorhanden sein, aber nicht genug, nicht in den zur Mehrproduktion erheischten Proportionen. In allen diesen Betrachtungen ist absichtlich noch ganz abstrahiert worden von den Wechselfällen von Absatz, Kontraktion des Markts etc., kurz, von allem, was den P r o z e ß v i e l e r K a p i t a l i e n voraussetzt.} {A. Smiths Ansicht, daß nie d i e A r b e i t i h r e n W e r t w e c h s e l t in dem Sinn, daß b e s t i m m t e s Q u a n t u m A r b e i t f ü r d e n A r b e i t e r immer bestimmtes Q u a n t u m A r b e i t i s t, d.h. bei A. Smith q u a n t i t a t i v g l e i c h g r o ß e s O p f e r ist.

Ob ich viel oder wenig für eine Arbeitsstunde erhalte - was von ihrer Produktivität abhängt und andren Umständen ", ich habe eine Stunde g e a r b e i t e t. Was ich habe zahlen müssen für das Resultat meiner Arbeit, meinen Arbeitslohn, ist immer dieselbe A r b e i t s s t u n d e, das Resultat mag wechseln, wie es will.

"Gleiche Quantitäten der Arbeit müssen zu allen Zeiten und an allen Orten für den, welcher arbeitet, einen gleichen Wert haben.

In seinem normalen Zustand von Gesundheit, Kraft und Tätigkeit und nach dem gewöhnlichen Grad von Geschicklichkeit und Gewandtheit, die er besitzen kann, muß er immer die n ä m l i c h e P o r t i o n seiner R u h e, F r e i h e i t, und seines G l ü c k s geben. Wie die Quantität von Waren, die er als Belohnung seiner Arbeit erhält, auch beschaffen sei, der P r e i s, d e n e r z a h l t, ist immer derselbe. Dieser Preis kann zwar bald eine kleinere, bald eine größere Quantität dieser

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227*) Verschleiß - 228*) sollte eigentlich heißen; Dreifache

<S. 512 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Waren kaufen, aber bloß weil ihr Wert wechselt, nicht der Wert der Arbeit, der sie kauft. Die Arbeit allein wechselt also nie ihren eignen Wert. Sie ist also der R e a l p r e i s der Waren, das Geld ist nur ihr Nominalwert." (ed. von Garnier, t. I, p. 64-66.) (Heft, S. 7.) [280]

Du sollst arbeiten im Schweiß deines Angesichts! war Jehovas Fluch, den er Adam mitgab. [281] Und so als Fluch nimmt A. Smith die Arbeit. Die "Ruhe" erscheint als der adäquate Zustand, als identisch mit "Freiheit" und "Glück". Daß das Individuum "in seinem normalen Zustand von Gesundheit, Kraft, Tätigkeit, Geschicklichkeit, Gewandtheit" auch das Bedürfnis einer normalen Portion von Arbeit hat und von Aufhebung der Ruhe, scheint A. Smith ganz fernzuliegen. Allerdings erscheint das Maß der Arbeit selbst äußerlich gegeben, durch den zu erreichenden Zweck und die Hindernisse, die zu seiner Erreichung durch die Arbeit zu überwinden.

Daß aber diese Überwindung von Hindernissen an sich Betätigung der Freiheit - und daß ferner die äußren Zwecke den Schein bloß äußrer Naturnotwendigkeit abgestreift erhalten und als Zwecke, die das Individuum selbst erst setzt, gesetzt werden - also als Selbstverwirklichung, Vergegenständlichung des Subjekts, daher reale Freiheit, deren Aktion eben die Arbeit, ahnt A. Smith ebensowenig. Allerdings hat er recht, daß in den historischen Formen der Arbeit als Sklaven-, Fronde-, Lohnarbeit die Arbeit stets repulsiv, stets als ä u ß r e Z w a n g s a r b e i t e rs c h e i n t und ihr gegenüber die Nichtarbeit als "Freiheit und Glück". Es gilt doppelt: von dieser gegensätzlichen Arbeit und, was damit zusammenhängt, der Arbeit, die sich noch nicht die Bedingungen, subjektive und objektive, geschaffen hat (oder auch gegen den Hirten- etc. Zustand, der sie verloren hat), damit die Arbeit travail attractif 229*), Selbstverwirklichung des Individuums sei, was keineswegs meint, daß sie bloßer Spaß sei, bloßes amusement 230*), wie Fourier [, p. 245-252] es sehr grisettenmäßig naiv auffaßt. Wirklich freie Arbeiten, z. B. Komponieren, ist grade zugleich verdammtester Ernst, intensivste Anstrengung.

Die Arbeit der materiellen Produktion kann diesen Charakter nur erhalten, dadurch, daß 1. ihr gesellschaftlicher Charakter gesetzt ist, 2. daß sie wissenschaftlichen Charakters, zugleich allgemeine Arbeit ist, nicht Anstrengung des Menschen als bestimmt dressierter Naturkraft, sondern als Subjekt, das in dem Produktionsprozeß nicht in bloß natürlicher, naturwüchsiger Form, sondern als alle Naturkräfte regelnde Tätigkeit erscheint. Übrigens denkt A. Smith nur an die Sklaven des Kapitals. Z.B. selbst der halbkünstlerische Arbeiter des Mittelalters ist nicht zu rangieren unter seine Definition. Was w i r

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229*) anziehende Arbeit - 230*) Vergnügen

<S. 513 Theorien über Mehrwert und Profit>

a b e r h i e r z u n ä c h s t wollen, ist nicht auf seine Ansicht von der Arbeit eingehn, seine philosophische, sondern das ökonomische Moment. Die Arbeit, bloß als O p f e r betrachtet und darum wertsetzend, als P r e i s, der für die Dinge bezahlt wird und ihnen daher Preis gibt, je nachdem sie mehr oder weniger Arbeit kosten, ist rein n e g a t i v e Bestimmung. Daher konnte denn Herr Senior z.B. das Kapital zu einer Produktionsquelle im selben Sinn wie die Arbeit, sui generis 231*) machen, eine Produktionsquelle von W e r t, weil auch der Kapitalist ein O p f e r bringe, das Opfer der a b s t in e n c e 232*), indem er sich bereichert, statt sein Produkt direkt aufzuessen. [282] Ein bloß Negatives schafft nichts. Wenn die Arbeit dem Arbeiter z.B. Vergnügen macht - wie sicher dem geizigen Seniors a b s t i n e n c e -, so verliert das Produkt nichts an seinem Wert. Die Arbeit a l l e i n produziert; sie ist die einzige S u b s t a n z der Produkte als W e r t e.

{Wie wenig Proudhon die Sache verstanden hat, geht aus seinem Axiom hervor, daß jede Arbeit ein Surplus läßt. [283] Was er bei dem Kapital verneint, verwandelt er in natürliche Eigenschaft der Arbeit. Der Witz ist vielmehr, daß die zur Fristung der absoluten Bedürfnisse notwendige Arbeitszeit f r e i e Zeit läßt (verschieden auf den verschiednen Stufen der Entwicklung der Produktivkräfte) und daher Surplusproduce geschaffen werden kann, wenn S u r p l u s a r b e i t gearbeitet wird. Das Verhältnis selbst aufzuheben ist der Zweck; so daß das Surplusproduce selbst als notwendiges erscheint. Schließlich die materielle Produktion jedem Menschen Surpluszeit zu andrer Tätigkeit läßt. Darin nun nichts Mystisches mehr. Ursprünglich die freiwilligen Gaben der Natur reich, oder wenigstens nur anzueignen. Von vornherein naturwüchsig Assoziation (Familie) und ihr entsprechende Teilung der Arbeit und Kooperation. Denn ebenso ursprünglich die Bedürfnisse arm. Sie entwickeln sich selbst erst mit den Produktivkräften.} Ihr Maß, die Arbeitszeit - gleiche Intensivität vorausgesetzt -, ist daher das Maß der Werte. Der qualitative Unterschied der Arbeiter, soweit er nicht naturwüchsig ist, durch Geschlecht, Alter, Körperkraft etc. gesetzt, also au fond nicht den qualitativen Wert der Arbeit, sondern die Teilung der Arbeit, ihre Differenzierung ausdrückt - ist selbst erst historisches Resultat und wird für die große Masse der Arbeit wieder aufgehoben, indem diese einfache ist; die qualitativ höhre aber ihr Maß an der einfachen ökonomisch erhält. Die A r b e i t s z e i t, oder das Quantum Arbeit, ist das Maß der Werte, heißt nichts, als das Maß der Arbeit ist das Maß der Werte. Zwei Dinge sind nur mit demselben Maß kommensurabel 233*), wenn sie g l e i c h e r N a t u r sind. Die Produkte können nur mit dem Maß der Arbeit - der Arbeitszeit - gemessen werden, weil sie ihrer

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231*) von eigener Art - 232*) Enthaltsamkeit - 233 meßbar

<S. 514 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

Natur nach A r b e i t sind. Sie sind objektivierte Arbeit. Als Objekte nehmen sie Formen an, in denen ihr Dasein als Arbeit zwar an der Form erscheinen kann (als äußerlich an sie gesetzte Zweckmäßigkeit; dies sieht man aber dem Ochsen z.B. nicht an, überhaupt nicht den reproduzierten Naturprodukten), aber unter sich nichts Gemeinschaftliches mehr hat. Als Gleiches ¦¦18¦ existieren sie, solange sie als Tätigkeit existieren. Diese ist durch die Zeit gemessen, die daher auch zum Maß der objektivierten Arbeit wird. Wir werden an andrem Ort untersuchen, wieweit dies M e s s e n mit Austausch nicht organisierter gesellschaftlicher Arbeit zusammenhängt - bestimmter Stufe des gesellschaftlichen Produktionsprozesses. Gebrauchswert bezieht sich nicht auf die menschliche Tätigkeit als Quelle des Produkts, auf sein Gesetztsein durch menschliche Tätigkeit - sondern auf sein Sein für den Menschen. Soweit das Produkt Maß für sich hat, ist das natürliches Maß, seiner als natürlichen Gegenstandes, Schwere, Gewicht, Länge, Raummaß etc. Maß der Nützlichkeit etc. Aber als Effekt oder als ruhndes Dasein der Kraft, die es geschaffen, ist es nur gemessen durch das Maß dieser Kraft selbst. Das Maß der Arbeit ist die Zeit. Bloß weil die Produkte A r b e i t sind, können sie gemessen werden durch das Maß der Arbeit, durch die Arbeitszeit, oder das Quantum der in ihnen konsumierten Arbeit. Die Negation der Ruhe als bloße Negation, als asketisches Opfer schafft nichts. Es kann einer den ganzen Tag, wie die Mönche etc., sich abkasteien, martern etc., und dies Quantum Opfer, was er bringt, lockt keinen Hund vom Ofen 234*). Der natürliche Preis der Dinge ist nicht das Opfer, das ihnen gebracht wird. Dies erinnert vielmehr an die nicht-industrielle Ansicht, die durch Opfer an die Götter Reichtum erwerben will. Außer dem Opfer muß noch etwas da sein. Was als Opfer der Ruhe, kann auch Opfer der Faulheit, der Unfreiheit, des Unglücks genannt werden, d.h. Negation eines negativen Zustandes.

A. Smith betrachtet die Arbeit psychologisch, in bezug auf den Spaß oder Unfreude, die sie dem Individuum macht. Aber außer dieser g e m ü t l i c h e n Beziehung zu seiner Tätigkeit ist sie doch noch etwas andres - erstens für andre, da das bloße Opfer von A) B) nichts nützen würde; zweitens ein bestimmtes Verhalten seiner selbst zur Sache, die es bearbeitet, und zu seinen eignen Arbeitsanlagen. Sie ist p o s i t i v e, s c h a f f e n d e T ä t i g k e i t. Das Maß der Arbeit - die Zeit - hängt natürlich nicht von der Produktion derselben ab; ihr Maß ist eben nichts als eine Einheit, wovon ihre aliquoten Teile eine bestimmte Anzahl ausdrücken. Daraus folgt sicher nicht, daß der W e r t der Arbeit konstant ist; oder nur insofern, als gleiche Quanta Arbeit dieselbe Maßgröße sind. Es

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234*) In der Handschrift: Opfer

<S. 515 Theorien über Mehrwert und Profit>

findet sich dann noch bei weitrer Bestimmung, daß die Werte der Produkte gemessen sind durch die Arbeit, nicht die in ihnen verwandt ist, sondern die zu ihrer Produktion nötig ist. Also nicht das Opfer, sondern die Arbeit als Produktionsbedingung. Das Äquivalent drückt aus die Bedingung ihrer Reproduktion, als aus dem Austausch ihnen gegeben, d.h. die Möglichkeit der Erneuerung der produktiven Tätigkeit, als durch ihr eignes Produkt gesetzt.} {Übrigens bei der A. Smithschen O p f e r a n s i c h t, die übrigens richtig das s u b j e k t i v e V e r h ä l t n i s d e s L o h n a r b e i t e r s z u s e i n e r e i g n e n T ä t i g k e i t ausdrückt, kommt doch nicht heraus, was er will - nämlich die Bestimmung des Werts durch die Arbeitszeit.

Für den Arbeiter mag eine Stunde Arbeit immer ein gleich großes Opfer sein. Der Wert der Waren hängt aber keineswegs von seinen feelings 235*) ab; auch nicht der Wert seiner Arbeitsstunde. Da A. Smith zugibt, daß man dies Opfer bald wohlfeiler, bald teurer verkaufen kann, so bleibt es dann auffallend, daß es immer zum selben Preis v e r k a u f t werden soll. Er ist indes auch inkonsequent. Macht nachher das S a l a i r zum Maß des Werts, nicht das Quantum Arbeit. F ü r e i n e n O c h s e n i s t e s i m m e r d a s s e l b e O p f e r, w e n n e r g e s c h l a c h t e t w i r d. D e s w e g e n i s t d a s O c h s e n f l e i s c h n i c h t v o n k o n s t a n t e m W e r t.}

{"Obgleich nun aber gleiche Quantitäten von Arbeit immer einen gleichen Wert in bezug auf den Arbeiter haben, so erscheinen sie bald von einem kleinern, bald von einem größren Wert für den, welcher den Arbeiter anwendet. Er erkauft sie bald mit einer kleinern, bald mit einer größren Quantität von Waren. Für ihn wechselt also der Preis der Arbeit wie der jeder andren Sache, obgleich in der Wirklichkeit nur die Waren bald teuer, bald wohlfeil sind." (p. 66, A. Smith, l.c. t. I.) (Heft p. 8.) [280]}

{Die Art, wie A. Smith den P r o f i t entstehn läßt, ist sehr naiv. "In dem Urzustand gehört das Produkt der Arbeit ganz dem Arbeiter. Die Quantität" (auch die größre Schwierigkeit etc.) "der Arbeit, angewandt, um einen austauschbaren Gegenstand zu erwerben oder zu produzieren, ist der e i n z i g e U m s t a n d, welcher die Quantität der Arbeit regelt, die dieser Gegenstand im Durchschnitt kaufen, kommandieren oder im Austausch erhalten kann... S o b a l d aber V o r r a t sich in den Händen von P r i v a t l e u t e n aufhäuft, l ö s t s i c h d e r W e r t, d e n d i e A r b e i t e r d e m G e g e ns t a n d h i n z u f ü g e n, i n 2 T e i l e a u f, wovon der eine ihre Salaire, der andre den Profit bezahlt, welchen der Unternehmer auf die Summe des stocks 236*) macht, der ihm gedient hat, diese Salaire und die Arbeitsmaterie zu avancieren. Er hätte k e i n I n t e r e s s e, diese Arbeiter anzuwenden, wenn er nicht vom Verkauf ihres Werkes etwas mehr erwartete, als ihm nötig ist, um den Fonds zu ersetzen, und er hätte kein Interesse, eher eine große als eine kleine Summe von Fonds anzuwenden, wenn seine Profite nicht in irgendeiner Proportion mit dem Umfang der angewandten Fonds stünden." (l.c. p. 96, 97.) (H., S. 9.)}

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235*) Gefühlen - 236*) Vorrats

<S. 516 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

(Sieh die sonderbare Ansicht A. Smiths, d a ß v o r d e r T e i l u n g d e r A r b e i t, "wo jeder sich bloß alles Nötige verschaffte, es keines Fonds bedarf". Als ob in diesem Zustand, wenn er keinen Fonds in der Natur vorfindet, er nicht objektive Bedingungen des Lebens vorfinden müßte, um zu arbeiten.

Selbst der Wilde, selbst Tiere schaffen Vorrat. Smith kann höchstens von dem Zustand sprechen, wo nur noch der unmittelbare, momentane Instinkt zu einer unmittelbaren Arbeit treibt, und dann muß der V o r r a t doch d'une manière oder autre 237*) o h n e A r b e i t sich in der Natur vorfinden. (Heft, S. 19.) (Smith verwechselt. K o n z e n t r a t i o n d e s V o rr a t s in einer Hand nicht nötig dann.)} {Vol. III seiner Ausgabe von A. Smith bemerkt Wakefield:

"Die in Gemeinsamkeit geleistete Arbeit von Sklaven ist produktiver als die Arbeit voneinander getrennter freier Männer. Die Arbeit freier Männer ist nur dann produktiver als Sklavenarbeit, wenn sie v e r b u n d e n i s t m i t h ö h e r e n B o d e n p r e i s e n u n d d e m S y s t e m d e r E i n s t e l l u n g f ü r A r b e i t s l o h n." (Note zu p. 18.) (Heft VIII, S. I.) [284] "In Ländern, wo der Boden sehr billig bleibt, leben entweder alle Menschen im Zustand der Barbarei oder einige von ihnen im Zustand der Sklaverei." (l.c.)} {"P r o f i t ist ein Begriff, der das Wachsen von Kapital oder Reichtum anzeigt; so bedeutet der Mißerfolg beim Auffinden der Gesetze, welche die Profitrate beherrschen, auch Mißerfolg beim Auffinden der Gesetze der Kapitalbildung." (p. 55. Atkinson (W.) "Principles of Political Economy". London 1840.) (Heft, S. 2.) [285]}

{"Der Mensch ist ebenso P r o d u k t d e r A r b e i t wie irgendeine durch menschliche Tätigkeit entstandene Maschine; und es scheint uns, daß er in allen ökonomischen Untersuchungen genau aus dieser Sicht betrachtet werden sollte. Jedes Individuum, das den Zustand der Reife erreicht hat... darf, das ist vollkommen angemessen, als Maschine angesehen werden, deren Bau 20 Jahre beharrliche Aufmerksamkeit und die Verausgabung eines bedeutenden Kapitals gekostet hat. Und wenn eine weitere Summe ausgelegt ist in Erziehung oder Befähigung seiner für die Ausnutzung eines Gewerbes usw., wird sein Wert proportional erhöht, gerade wie eine Maschine wertvoller gemacht wird durch die Verausgabung von zusätzlichem Kapital oder Arbeit in ihrer Konstruktion, um ihr neue Kräfte zu geben." (McCulloch. "The Principles of Pol. Econ.", Edinburgh 1825 238*), p. 115.) (Heft, S. 9.)

"In Wirklichkeit wird eine Ware immer gegen mehr Arbeit ausgetauscht werden" (als wodurch sie produziert worden ist): "und es i s t d i e s e r Ü b e r s c h u ß , d e r d e n P r o f i t b i l d e t." (p. 221, McCulloch l.c.) (Heft, S. 13.)

Derselbe brave McCulloch, von dem Malthus [286] mit Recht sagt, daß er das Eigne der Wissenschaft ||19| darin sieht, alles mit allem gleichzusetzen, sagt: "d i e P r o f i t e d e s K a p i t a l s sind nur ein anderer Name für die Löhne für a u f g e h ä u f t e A r b e i t" (p. 291) (l.c. Heft, 14) [285] und daher wohl auch die Arbeitslöhne nur ein anderer Name für die Profite vom lebendigen Kapital. "Löhne ... bestehen wirklich a u s e i n e m

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237*) auf die eine oder andere Weise - 238*) in der Handschrift: London 1830

<S. 517 Theorien über Mehrwert und Profit>

T e i l d e s P r o d u k t s d e s F l e i ß e s d e s A r b e i t e r s; sie haben folglich hohen Wert, wenn der Arbeiter einen vergleichsweise hohen Teil von dem Produkt seines Fleißes bekommt und umgekehrt." (295) (l.c.) (Heft, p. 15.)}

{Das Setzen durch das Kapital von S u r p l u s a r b e i t ist im ganzen so wenig von den Ökonomen verstanden, daß sie einzelne auffallende Phänomene, worin es hervortritt, als etwas B e s o n d r e s, Kuriosität aufführen. So Ramsay [, p. 102] das Nachtarbeiten. So sagt John Wade z.B., "History of the Middle and Working Classes, 3 ed. London 1835" (p. 240) (Heft, Seite 21):

"Der Lohnstandard hat a u c h Bezug auf die Arbeitsstunden und Perioden der Erholung. Es war die Politik der Meister in den letzten Jahren" (vor 1835) "zu usurpieren von den Fabrikarbeitern in diesem Sinne, durch Beschneiden oder Verkürzung der freien Tage und Mahlzeiten und graduelle Ausdehnung der Arbeitsstunden; wissend, daß eine Steigerung von 'h in der Arbeitszeit äquivalent ist einer Reduktion zum selben Betrag in der Höhe des Arbeitslohnes."}

John St. Mill: "Essays on some unsettled questions of political economy, London 1844." (Die wenigen originellen Ideen von Mill Junior sind enthalten in diesem schmalen Büchlein, nicht in seinem dickleibig-pedantischen magnum opus 239*).) [287]

"Was immer bestimmt ist, reproduktiv verwandt zu werden, sei es in seiner existierenden Gestalt oder indirekt durch einen früheren (oder auch späteren) Austausch, ist K a p i t a l. Unterstelle, ich habe alles Geld, das ich besitze, in Salairen und Maschinen ausgelegt, und der Artikel, den ich produziere, ist eben fertiggestellt: Im Intervall, eh ich diesen Artikel verkaufen kann, realisieren den Ertrag und ihn wieder anlegen in Löhnen und Werkzeugen, wird gesagt werden, daß ich k e i n K a p i t a l habe? Sicher nicht: Ich habe dasselbe Kapital wie früher, vielleicht ein größeres, aber es liegt fest und ist nicht verfügbar." (p. 55.) (Heft, S. 36.)12851

"Zu allen Zeiten liegt ein sehr großer Teil des Kapitals eines Landes müßig. Das jährliche Produkt eines Landes erreicht nie an Größe, was es könnte, wenn alle Reserven der Reproduktion geweiht wären, wenn, in Kürze, alles Kapital des Landes in voller Anwendung wäre. Wenn jede Ware im Durchschnitt unverkauft bliebe für eine Länge der Zeit gleich der, die erfordert ist für ihre Produktion, ist klar, daß zu irgendeiner Zeit nicht mehr als die Hälfte des produktiven Kapitals des Landes tatsächlich die Funktion des Kapitals verrichten würde. Die beschäftigte Hälfte ist eine fluktuierende Portion, zusammengesetzt aus wechselnden Bestandteilen; aber das Resultat würde sein, daß jeder Produzent fähig sein würde, jedes Jahr nur halb die Zufuhr von Waren zu produzieren, die er produzieren könnte, wenn er sicher wäre, sie den Augenblick ihrer [Vollendung] zu verkaufen." (l.c. p. 55, 56.) "Dies oder etwas der Art ist jedoch der gewöhnliche Zustand eines sehr großen Teils aller Kapitalisten in der Welt." (p. 56.)

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239*) Hauptwerk

<S. 518 Grundrisse - Das Kapitel vom Kapital - Heft VI>

"Die Zahl der Produzenten oder Verkäufer, die ihr Kapital in der kürzesten Zeit umschlagen, ist sehr klein. Es sind wenige, die einen so raschen Verkauf für ihre Waren haben, daß alle Güter, die ihr eignes Kapital oder von ihnen zu erborgendes Kapital, sie zuzuführen befähigt, so rasch g e r ä u m t werden können als zugeführt. Die Majorität hat keinen G e s c h ä f t s u m f a n g, überhaupt adäquat der Kapitalmenge, über die sie verfügen. Es ist wahr, daß in Gemeinwesen, wo Industrie und Handel mit dem größten Erfolg praktiziert werden, die Einrichtungen des Bankwesens den Besitzer eines größren Kapitals, als er in seinem eignen Geschäft anwenden kann, befähigen, es produktiv zu verwenden und eine Kapitalrente davon herzuleiten. Dennoch, selbst dann ist da eine große Quantität Kapital, das f i x i e r t bleibt in der Gestalt von Werkzeugen, Maschinerie, Gebäuden etc., sei es nur zur Hälfte tätig oder in vollständiger Anwendung: Und jeder Geschäftsmann hält ein B e t r i e b s k a p i t a l, um für eine mögliche plötzliche Anforderung bereit zu sein, obgleich er nicht fähig sein mag, darüber für einen unbestimmten Zeitraum zu verfügen." (p. 56.) "Diese beständige Nichtanwendung eines großen Teils des Kapitals ist der Preis, den wir für die Teilung der Arbeit zahlen. Der Kauf ist wert, was er kostet; aber der Preis ist beträchtlich." (56.)

"Wenn ich 1500 Taler im Geschäft habe und 10% einbekomme, während 500 unproduktiv liegen, um das Geschäft zu schmücken etc., ist es dasselbe, als wenn ich 2000 240*) Taler zu 7 1/2 % anlege ... In vielen Geschäftszweigen sind einige Geschäftsleute, die Artikel verkaufen von gleicher Qualität zu einem geringren Preis als andre Geschäftsleute. Dies kein freiwilliges Opfern von Profiten; sie erwarten von dem erfolgenden erhöhten Zustrom von Kunden, ihr Kapital rascher umzuschlagen und Gewinner zu sein, indem sie ihr gesamtes Kapital in beständigerer Anwendung halten, obgleich auf eine gegebne Operation ihre Gewinne kleiner sind." (p. 56, 57.) "Es ist strittig, ob es irgendwelche Geschäftsleute gibt, für welche ein zusätzlicher Käufer von keinem Nutzen; und für die große Majorität diese Hypothese durchaus nicht anwendbar. Ein zusätzlicher Kunde ist für die meisten Geschäftsleute gleichbedeutend einem Zuwachs ihres produktiven Kapitals. Er befähigt sie, einen Teil ihres Kapitals, der müßig lag (und vielleicht nie in ihren Händen produktiv geworden wäre, bis ein Kunde gefunden war), in Arbeitslöhne und Produktionsinstrumente zu verwandeln ... Das Aggregatprodukt des Landes für das folgende Jahr ist daher vermehrt; nicht durch den reinen Austausch, sondern indem eine Portion des nationalen Kapitals a k t i v i e r t w i r d, die, hätte es den Austausch nicht gegeben, für einige Zeit länger untätig geblieben wäre." (57, 58.)

"Die Vorteile, die von n e u e m K u n d e n gewonnen werden, sind für den Produzent oder Geschäftsmann: 1. Sagen wir ein Teil seines Kapitals liegt in der Form von unverkauften Gütern, produzierend (für eine längre oder kürzre Zeit) überhaupt nichts; so ein Teil hievon i n g r ö ß r e A k t i v i t ä t g e r uf e n u n d w i r d b e s t ä n d i g e r p r o d u k t i v.

2. Überschreitet die zusätzliche Nachfrage, was zugeführt werden kann durch Befreiung des Kapitals, das im Zustand von unverkauften Gütern existiert, und wenn der Geschäftsmann zusätzliche

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240*) In der Handschrift: 1000

<S. 519 Theorien über Mehrwert und Profit>

Reserven hat, die produktiv investiert waren (z. B. in den öffentlichen Staatspapieren), aber nicht in seinem eigenen Geschäft, ist er befähigt, zu erhalten für einen Teil von diesen nicht mehr Zins, sondern Profit und so zu gewinnen die Differenz zwischen dem Zinsfuß und der Profitrate; 3. Ist all sein Kapital in seinem eignen Geschäft verwandt und kein Teil als unverkaufte Güter aufgespeichert, so kann er ein Surplus-Geschäft mit geborgtem Kapital führen und die Differenz zwischen Zins und Profit gewinnen." (59.)}

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