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[Ergänzungen zu den Kapiteln vom Geld und vom Kapital]
{"Das in einem Lande zirkulierende Geld ist ein b e s t i m mt e r T e i l d e s K a p i t a l s des Landes, der produktiven Zwecken völlig entzogen ist, die P r o d u k t i v i t ä t d e s R e s t e s zu fördern o d e r z u s t e i g e r n.
Eine gewisse Größe des Reichtums ist deshalb ebenso nötig, um Gold zum Umlaufmittel zu machen, w i e z u r H e r s t e ll u n g e i n e r M a s c h i n e , d i e j e d e a n d er e P r o d u k t i o n f ö r d e r n s o l l." ("Economist", [8. Mai 1847,] vol. V, p. 520.)} {"Was ist die Praxis? Ein Fabrikant erhält von seinem Bankier £ 500 in Noten am Samstag für Löhne; diese verteilt er unter seine Arbeiter. Am selben Tage wird die Mehrzahl derselben zum Kaufmann gebracht, und durch diese[n] kehren sie zu ihren verschiedenen Bankiers zurück." (l.c. [, 22. Mai 1847,] p. 575.)} {"Ein Baumwollspinner, der mit einem Kapital von 100 000 l. auslegen würde 95 000 l. für seine Fabrik und Maschinerie, würde schnell herausfinden, daß er Mittel braucht, um Baumwolle zu kaufen und Arbeitslöhne zu zahlen. Sein Geschäft wäre behindert und seine Finanzen in Unordnung geraten. Und dennoch erwarten die Menschen, daß eine Nation, die leichtsinnig die Masse ihrer verfügbaren Mittel fest in Eisenbahnen angelegt hat, sollte nichtsdestoweniger fähig sein, die ungeheuren Funktionen der Fabrikation und des Handels zu lenken." (l.c. [, 6. November 1847,] p. 1271.)} "Geld ..., ein angemessener Gegenwert für jede veräußerbare Sache." (J. Steuart.) (p. 13.) [343] (t. I, p. 32, ed. Dublin 1770.) {"In den alten Zeiten Menschen zu veranlassen, über die Befriedigung ihrer Bedürfnisse hinaus zu arbeiten, einen Teil eines Staates zu veranlassen, sich anzustrengen, um den anderen ohne Vergütung zu unterhalten, nur zu bewerkstelligen durch Sklaverei...
Wenn die Menschen nicht gezwungen werden zur Arbeit, werden sie nur für sich selbst arbeiten; und wenn sie wenige Bedürfnisse haben, wird es nur wenig Arbeit geben. Aber wenn Staaten gebildet werden und Gelegenheit haben, unbeschäftigte Arbeiter zur Verteidigung gegen die Gewalttätigkeit ihrer Feinde einzusetzen, muß auf jeden Fall Nahrung für diejenigen ¦¦26¦ beschafft werden, die nicht arbeiten; und da, wie vorausgesetzt, die Bedürfnisse der Arbeiter gering sind, muß eine Methode gefunden werden, ihre Arbeit über den Anteil hinaus zu vermehren, der der Befriedigung der Bedürfnisse dient. Für diesen Zweck eignete sich die Sklaverei ... Hier war nun eine gewaltsame Methode, Menschen wurden damals zur Arbeit gezwungen, weil sie die
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Sklaven von anderen waren; Menschen sind jetzt gezwungen zu arbeiten, weil sie Sklaven ihrer eigenen Bedürfnisse sind." (Steuart, t. I, p. 38-40.) "Die u n e n d l i c h e V i e l f a l t d e r B e d ü r fn i s s e u n d d e r A r t e n v o n G e b r a u c h sg e g e n s t ä n d e n, die zu ihrer Befriedigung nötig sind, allein ist es, die das Verlangen nach Reichtum unbegrenzt und unersättlich machen." (Wakefield 1*) zu A. Smith, p. 64 note.) [344]} "Ich betrachte M a s c h i n e n als ein Mittel, um (ihrer Mischung nach) die Zahl der Tätigen zu erhöhen, ohne Kosten für die Ernährung einer zusätzlichen Anzahl [Menschen]." (Steuart, t. 1, p. 123.) ("Wenn Fabrikanten in Körperschaften zusammenkommen, hängen sie nicht direkt von den K o n s u m e n t e n ab, sondern von G e s c h ä f t s l e u t e n." Steuart, t. I, p. 153.) ("Die kärgliche Landwirtschaft stellt keinen E r w e r b sz w e i g dar, weil sie keine V e r ä u ß e r u n g gestattet, sondern nur eine Methode zur Selbsterhaltung ist.") (l.c. p. 156.) ("H a n d e l ist eine Funktion, durch die der Reichtum oder die Arbeit von einzelnen oder von Gesellschaften durch eine Gruppe von Menschen, die man G e s c h ä f t s l e u t e nennt, ausgetauscht werden können für einen Gegenwert, der sich eignet für die Befriedigung jedes Bedürfnisses, ohne irgendeine Unterbrechung in der Industrie oder irgendeine Beschränkung der Konsumtion." (Steuart, I, p. 166.)) ("Während die Bedürfnisse einfach und wenige bleiben, findet ein Handwerker genügend Zeit, um alle seine Erzeugnisse zu verteilen; wenn die Bedürfnisse vielfältiger werden, müssen die Menschen schwerer arbeiten; Z e i t w i r d k o s t b a r, folglich wird der Handel eingeführt. Der Geschäftsmann als Mittler zwischen dem Handwerker und dem Konsumenten.") (l.c. p. 171.) ("Geld, der g e m e i n s a m e Preis aller Dinge.") (l.c. p. 177.) "Das Geld repräsentiert durch den Kaufmann. Den Konsumenten repräsentiert der Kaufmann die Gesamtheit der Fabrikanten, diesen die Gesamtheit der Konsumenten und beiden Klassen seine Versorgung mit Kredit den Gebrauch des Geldes. Er repräsentiert der Reihe nach Bedürfnisse, Fabrikanten und Geld." (l.c. p. 177, 178.)
(Steuart, sieh t. I, p. 181-183, betrachtet den Profit - im Unterschied zum real value 2*), die er sehr konfus bestimmt (denkt dabei an die Produktionskosten), als Quantum vergegenständlichter Arbeit (what a workman can perform in a day etc. 3*)), necessary expence der workmen 4*), Preis des Rohmaterials, - als profit upon alienation fluktuierend nach demand 5*).) (Bei Steuart wechseln die Kategorien noch sehr; sind noch nicht fixiert, wie bei A. Smith. Eben sahn wir, daß real value identisch mit Produktionskosten, indem neben der Arbeit der workmen 6*) und dem value 7*) des Materials konfuserweise noch die wages 8*) als besondrer Bestandteil figurieren. An einer andren Stelle versteht er unter intrinsic value 9*) einer Ware den Wert ihres Rohmaterials oder das Rohmaterial
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-1*) In der Handschrift: Wakley - 2*) realen Wert - 3*) was ein Arbeiter an einem Tag leisten kann etc. - 4*) notwendige Ausgaben der Arbeiter - 5*) Veräußerungsprofit schwankend nach der Nachfrage - 6*) Arbeiter 7*) Wert 8*) Löhne - 9*) inneren Wert
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selbst, während er unter useful value 10*) die auf sie verwandte Arbeitszeit versteht.
"Der erste ist etwas Reales in sich selbst; z. B. das Silber in einem silbernen Flechtwerk. Der i n n e r e W e r t eines Fabrikats aus Seide, Wolle oder Leinen ist geringer als der ursprünglich angewandte Wert, weil er nahezu unbrauchbar gemacht wurde für jede andere Verwendung als jene, für die das Fabrikat bestimmt war: Der Gebrauchswert dagegen muß veranschlagt werden entsprechend der Arbeit, die seine Herstellung kostete. Die zur Abänderung angewandte Arbeit repräsentiert einen Teil der Zeit eines Mannes, die, nutzbringend angewandt, irgendeiner Substanz eine Form gegeben hat, die sie nützlich, dekorativ oder, kurz gesagt, mittelbar oder unmittelbar tauglich für den Menschen machte." (p. 361, 362, t. I. l.c.)
{Der wirkliche Gebrauchswert ist die Form, die der Substanz gegeben ist. Diese Form selbst aber ist nur ruhende Arbeit.}
"Wenn wir einen gemeinsamen Maßstab für den Preis irgendeiner Sache annehmen, müssen wir annehmen, daß diese häufig oder üblicherweise veräußert wird. In Ländern, wo Einfachheit herrscht, ist es kaum möglich, irgendeinen Maßstab für die Preise der Waren des dringendsten Bedarf s zu bestimmen... in solchen Zuständen der Gesellschaft die Nahrungsmittel und die nötigsten Dinge kaum im Handel zu finden; kein Mensch kauft sie; weil es jedermanns Hauptbeschäftigung ist, sie sich selbst zu verschaffen ... Allein der Verkauf kann Preise bestimmen, und nur häufiger Verkauf kann einen Maßstab festlegen. Jetzt markiert der häufige Verkauf der wichtigsten Artikel für den Lebensunterhalt eine Einteilung der Einwohner in Arbeiter und unbeschäftigte Arbeiter" usw. (t. I, p. 395, 396 11*) l.c.))
(Die Lehre von der Bestimmung der Preise durch die Masse des zirkulierenden Mediums zuerst aufgestellt von Locke, wiederholt im "Spectator" 19. Oktober 1711, entwickelt und elegant formuliert von Hume und Montesquieu, [345] in ihrer Grundlage auf die Spitze formell getrieben von Ricardo und mit allen ihren Absurditäten in praktische Anwendung auf Bankwesen etc. von Loyd, Colonel Torrens etc.) Steuart polemisiert dagegen, und zwar antizipiert seine Entwicklung stofflich ziemlich alles, was später von Bosanquet, Tooke, Wilson geltend gemacht worden ist. (Heft, p. 26.) [346] (Er sagt u.a. als historische Illustration:
"Es ist eine Tatsache, daß zur Zeit, als Griechenland und Rom einen Überfluß an Reichtum besaßen, als jede Seltenheit und die Werte der auserwähltesten Künstler überhöhte Preise erzielten, ein Ochse für eine bloße Lappalie gekauft wurde und Getreide möglicherweise billiger war als jemals in Schottland ... Die Nachfrage ist nicht der Zahl jener angemessen, die konsumieren, sondern derer, die kaufen; nun gehören zu den Konsumierenden alle Einwohner, aber zu den Kaufenden nur die wenigen
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10*) nützlichen Wert - 11*) in der Handschrift: p. 395 sqq.
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Arbeitsamen, die frei sind ... In Griechenland und Rom Sklaverei; jene, die ernährt wurden durch die Arbeit ihrer eignen Sklaven, die Sklaven des Staates, oder durch umsonst unter das Volk verteiltes Getreide, hatten keine Gelegenheit, auf den Markt zu gehen: Sie traten nicht in Konkurrenz mit den Käufern... Die wenigen damals bekannten Fabrikanten hielten die Bedürfnisse im allgemeinen niedrig; folglich war die Zahl der arbeitenden Freien gering, und s i e allein waren die Menschen, die Gelegenheit h a t t e n, Nahrungsmittel und andere Artikel für den Lebensunterhalt zu kaufen: Folglich muß die Konkurrenz der Käufer verhältnismäßig gering gewesen sein und die Preise niedrig; ferner, die Märkte wurden versorgt teils von dem Überschuß, produziert auf den Ländereien der großen Männer, die von Sklaven bearbeitet wurden; da diese Sklaven vom Ertrag der Ländereien ernährt wurden, kostete der Überschuß in gewisser Hinsicht den Besitzern nichts; und da die Zahl derer, die Gelegenheit hatten zu kaufen, sehr gering, wurde Überschuß billig verkauft. - Außerdem mußte das gratis an die Bevölkerung verteilte Getreide notwendig den Markt niedrig halten usw. Dagegen für eine zarte Meeresche oder einen Künstler usw. große Konkurrenz und daher Preise außerordentlich steigend. Der Luxus jener Zeiten war, obwohl übertrieben, nur auf wenige beschränkt, und da Geld im allgemeinen nur langsam durch die Hände der Menge zirkulierte, stagnierte es ständig in denen der Reichen, denen als Maßstab der Preis für alles, was sie in ihren Besitz bringen wollten, nichts galt als ihre Laune.") (26, 27, Heft. Steuart.) [347] "G e l d z u r V e r r e c h n u n g ist nichts als eine willkürliche Skala einzelner Teile, die ersonnen wurden, um den besonderen Wert verkäuflicher Dinge zu messen. Geld zur Verrechnung ganz verschieden von G e l d - M ü n z e, die Preis bedeutet, und könnte existieren, obgleich keine Substanz in der Welt wäre, die proportionales Äquivalent für alle Waren." (t. II, p. 102.) [348]
"Geld zur Verrechnung tut denselben Dienst für den Wert der Dinge 12*) wie Minuten, Sekunden etc. für Winkel tun oder Maßstäbe für geographische Landkarten usw. In allen diesen Erfindungen immer irgendeine Benennung als Einheit genommen." (l.c.) "Die Nützlichkeit all dieser Einrichtungen bleibt einzig und allein beschränkt auf das Markieren des G r ö ß e n v e r h ä l tn i s s e s. Gerade so kann die Einheit in Geld kein gleichbleibendes, endgültiges Größenverhältnis zu irgendeinem Teil des Wertes besitzen, d. h., es kann nicht auf irgendein spezielles Quantum Gold, Silber oder irgendeiner anderen Ware überhaupt festgelegt werden. Ist die Einheit einmal festgelegt, können wir ¦¦27¦ aufsteigen zu den höchsten Werten, indem wir sie multiplizieren," usw. (p. 103.) "Geld ist also ein Maßstab zum Messen von Wert." (p. 102.) "Der Wert der Ware ist folglich abhängig von einer allgemeinen Verknüpfung von Umständen, die auf sich selbst und die Neigungen der Menschen bezogen sind. Deren Wert sollte nur in bezug auf einander als sich verändernder betrachtet werden; folglich muß alles, was das Feststellen jener V e r ä n d e r u n g e n d e s G r ö ß e n v e r h ä l t n i s s e s v e r m i t t e l s e i n e s a l l g e m e i n e n, f e s t g e l e g t e n u n d u n v e r ä n d e r l i c h e n M a ß s t a b e s stört oder verwirrt, schädlich sein für den Handel und eine Fessel für Veräußerungen." (p. 104 13*).)
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12*) In der Handschrift: Wert, den Dinge - 13*) in der Handschrift: (l.c.)
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"Es ist durchaus zu unterscheiden zwischen P r e i s (d.h.
Münze, Geldstück), betrachtet als Maß, und P r e i s als Äquivalent für Wert betrachtet. Die Metalle verrichten nicht gleich gut jede der beiden Funktionen ... G e l d i s t e i n i d e a l e r M a ß s t a b f ü r g l e i c h e T e i l e.
Wenn die Frage gestellt wurde, was sollte die Norm des Wertes für einen Teil sein? Ich antworte mit einer anderen Frage: Welches ist die Norm für die Länge eines Grades, einer Minute, einer Sekunde? Sie haben keine - aber sobald ein Teil festgelegt ist, müssen, infolge der Natur eines Maßstabes, die restlichen im Größenverhältnis folgen." (p. 105.) "Beispiele dieses idealen Geldes sind das Bankgeld von Amsterdam und das Angola- Geld an der afrikanischen Küste. - Das Bankgeld steht unveränderlich wie ein Felsen im Meer. Gemäß dieser idealen Norm sind die Preise aller Dinge geregelt." (p. 106, 107. 14*))
In der Sammlung der italienischen Ökonomisten von Custodi, Parte Antica, Tomo III: Montanari (Geminiano), Della moneta 15*), geschrieben about 16*) 1683, sagt von der "Erfindung" des Geldes: "die Kommunikation der Völker untereinander ist auf dem gesamten Erdball derart verbreitet, daß man fast meinen kann, die ganze Welt sei eine einzige Stadt geworden, in der fortwährend Waren dargeboten werden und wo jeder Mensch von seiner Wohnstatt aus sich mittels des Geldes all das beschaffen und fürderhin verbrauchen kann, was der Boden, die Tiere und die menschliche Industrie anderswo produzieren. Welch wunderbare Erfindung!" (p. 40.) "Aber warum ist es ausgerechnet auch das Maß für derartige Beziehungen zu den gemessenen Dingen, daß in gewissem Sinne das Gemessene zum Maß des Messenden wird: Denn wie die Bewegung das Maß der Zeit ist, so ist die Zeit das Maß der Bewegung selbst; es geschieht also, daß nicht nur das Geld das Maß unserer Wünsche ist, sondern daß umgekehrt auch die Wünsche das Maß des Geldes selbst und des Wertes sind." (p. 41, 42.) "Es ist ganz offensichtlich: Je mehr Geld innerhalb einer Provinz im Verhältnis zu den vorhandenen verkäuflichen Dingen im Umlauf ist, desto teurer werden sie sein, sofern man von einem Ding als teuer sprechen kann in einem Land, wo Gold, da es in reichlichem Maße existiert, viel zählt, oder ob man nicht in diesem Fall eher das Gold selbst als billig bezeichnen sollte, das so viel Wert hat wie ein anderes Ding, welches anderswo als billiger gilt." (p. 48.) "100 Jahre früher war es Hauptmerkmal in der Handelspolitik der Nationen, das Ansammeln von Gold und Silber als eine Art Reichtum im wahrsten Sinne des Wortes." (p. 67.) (Gouge Wm. "A Short History of Paper Money and Banking in the United States". Philadelphia. 1833.)
(Barter in United States (sieh Gouge Heft VIII, p. 81 sqq. [349]): "In Pennsylvanien wie in den andren Kolonien bedeutender Handel durch Tausch durchgeführt ... noch 1732 17*) in Maryland ein Akt durchgebracht, der Tabak zu einem
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14*) In der Handschrift: p. 106,7 sqq. - 15*) Über das Geld 16*) um - 17*) in der Handschrift: 1723
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Penny pro Pfund und Mais zu 20 d pro Scheffel zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklärte." (p. 5.) (Part II.)
Bald aber "ihr Handel mit Westindien und einem heimlichen Außenhandel mit den Spaniern war Silber so im Überfluß vorhanden, daß 1652 in Neu-England eine Münze, eingerichtet wurde für die Prägung von Schillingen, 6-Pennystücken und 3-Pennystücken". (p. 5.) (l.c.) "Virginia 1645 verbot Geschäfte durch Tausch und etablierte das spanische Geldstück von 8 zu 6 Schillingen als Standardwährung der Kolonie (den spanischen Dollar)... Die andren Kolonien hefteten verschiedene Benennungen dem Dollar an. Das Geld auf Konten war überall nominell dasselbe wie in England. Das Münzgeld des Landes war besonders spanisch und portugiesisch" etc. cf. S. 81, Heft VIII.) (p. 6. Durch Akt der Queen Anne Versuch gemacht, dieser Konfusion ein Ende zu machen.) Tuckett: "A History of the Past and Present State of the Labouring Population" etc. 2 vol. London 1846 18*).
"W o l l e n m a n u f a k t u r: Zur Zeit der Elisabeth der T u c h h ä n d l e r hatte den Platz des F a b r i kb e s i t z e r s o d e r d e s E i g e n t ü m e r s e in e r M a n u f a k t u r i n n e; er war der Kapitalist, der die Wolle kaufte und sie dem Weber lieferte, in Portionen von etwa 12 Pfund zur Verarbeitung von Tuch. Im Anfang die Manufaktur [war] b e s c h r ä n k t a u f g r o ß e S t ä d t e und g e s c h l o s s e n e u n d M a r k t f l e c k e n, während die Einwohner der Dörfer wenig mehr herstellten als für den Gebrauch ihrer Familien. Später in nichtgeschlossenen Städten, begünstigt durch örtliche Vorteile, und auch Orten auf dem Lande durch Farmer, Viehzüchter und Landwirte, die begannen, Tuch zum Verkauf herzustellen ebenso wie für häuslichen Gebrauch." (Die gröberen Sorten.) "1551 passierte ein Statut, das die Zahl der Webstühle und Lehrlinge beschränkte, die gehalten werden dürften von Tuchhändlern und Webern, die außerhalb der großen Städte residierten; und daß kein Weber auf dem Lande eine Vorrichtung zum Spinnen besitzen noch irgendein Spinner einen Webstuhl haben durfte. Nach Gesetz von demselben Jahr alle Weber von feinem schwarzen Tuch mußten Lehre von 7 Jahren durchmachen. [339] Trotzdem schlug d i e D o r f m a n u f a k t u r als G eg e n s t a n d k a u f m ä n n i s c h e n P r o f i t s feste Wurzeln. 5 und 6 Eduard VI, c. 22, eine Parlamentsakte, verbietet den Gebrauch von M a s c h i n e r i e. Flamen und Holländer behielten daher Überlegenheit in dieser Manufaktur bis Ende des 17. Jahrhunderts. 1668 Holländischer Webstuhl eingeführt von Holland." (p. 136 bis 141 19*).) "D u r c h E i n f ü h r u n g d e r M a s c h i n e r i e k o n n t e 1 8 0 0 e i n e P e r s o n s o v i e l a r b e i t e n w i e 4 6 i m J a h r e 1 7 8 5. Im Jahr 1800 war das in Fabriken, Maschinerie usw. investierte Kapital, bestimmt für den Wollhandel, nicht weniger als 6 M i l l i on e n P f u n d S t e r l i n g u n d d i e G e s a m tz a h l der Personen aller Altersgruppen in England in diesem Zweig beschäftigt, 1 500 000." (p. 142/143.)
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18*) In der Handschrift: 1836 - 19*) in der Handschrift: p. 140, 1
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Die Produktiv kraft der Arbeit also gewachsen um 4600%. Aber erstens allein zum capital fixe diese Zahl ungefähr nur 1/6; im Verhältnis zu dem Gesamtkapital (Rohmaterial etc.) vielleicht nur 1/20. "Kaum eine Manufaktur solchen Vorteil von den Fortschritten der Naturwissenschaften als die Kunst, Tuch zu färben, durch die Anwendung der G e s e t z e d e r C h e m i e." (l.c. p. 143/144 20*).)
S e i d e n m a n u f a k t u r. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts "die Kunst d e s Z w i r n e n s d e r S e i d e am erfolgreichsten in Italien, wo Maschinerie einer besonderen Art zu diesem Zweck eingeführt wurde. 1755 reiste John Lombe, einer der 3 Brüder, die ein Geschäft hatten als Zwirner und Seidenhändler, nach Italien, und wußte sich in einer der Fabriken ein Modell zu verschaffen. Eine Seidenfabrik, mit der vervollkommneten Maschinerie, 1719 errichtet in Derby durch Lombe und seine Brüder.
Diese Fabrik enthielt 26 586 Räder, alle angetrieben von einem Wasserrad. Das Parlament gab ihm 14 000 l. dafür, daß er das Geheimnis dem Geschäftszweig zugänglich machte. Diese Fabrik kam näher an die Idee einer modernen Fabrik heran als irgendeine andere Einrichtung dieser Art. Die Maschine hatte 97746 Räder, bewegliche und Einzelteile, ¦¦28¦ die Tag und Nacht arbeiteten, die alle ihren Antrieb von einem großen Wasserrad erhielten und von einem Ordner beherrscht wurden: Und sie beschäftigte 300 Personen, die sie bedienten und mit Arbeit versorgten". (133 bis 134.)
(Kein spirit of invention 21*) zeigte sich im englischen silk trade 22*); erst durch die Weber von Antwerp eingeführt, geflüchtet nach der sacking of the town 23*) durch Herzog von Parma; dann verschiedne branches 24*) durch die French refugees 25*) 1685-1692.) 1740 wurden 1700 tons Eisen produziert durch 59 Hochöfen; 1827: 690 000 durch 284. Die Hochöfen also gewachsen = 1:44 48/59; noch nicht verfünffacht 26*); die tons 27*) = 1:405 15/17 28*). (Vgl.
über das Verhältnis in einer Reihe von Jahren l.c. Heft S. 12.) [350] Bei der Glasmanufaktur zeigt sich mit am besten, wie abhängig der Fortschritt der Wissenschaft von der Manufaktur. [351] Andrerseits z.B. die Erfindung von Quadranten war aus den Bedürfnissen der Navigation entstanden, Parliament 29*) setzte Preis auf Erfindungen.
8 Cottonmaschinen 30*), die 1825 £ 5000 kosteten, were 1833 sold for £ 300 31*). (Sieh über Cottonspinnerei 32*) l.c. [, p. 204,] p. 13, Heft.)
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20*) In der Handschrift: p. 144 - 21*) Erfindergeist - 22*) Seidenhandel - 23*) Plünderung der Stadt - 24*) Zweige - 25*) französischen Flüchtlinge - 26*) in der Handschrift: 1:3 48/59, noch nicht vervierfacht - 27*) Tonnen - 28*) in der Handschrift: 1:435 5/17 - 29*) Parlament - 30*) Baumwollspinnmaschinen - 31*) wurden 1833 für 300 Pfund verkauft - 32*) Baumwollspinnerei
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"Eine erstklassige Fabrik für das Verspinnen von Baumwolle kann nicht gebaut, mit Maschinerie beschickt und ausgerüstet werden mit Gaswerk und Dampfmaschine für weniger als 100 000 Pfund. Eine Dampfmaschine von 100 Pferdestärken ist in der Lage, 50 000 Spindeln zu drehen, die 62 500 Meilen feinen Baumwollfaden pro Tag produzieren. In einer solchen Fabrik spinnen 1000 Personen ebensoviel wie 250 000 Personen ohne Maschinerie konnten. McCulloch schätzt deren Zahl in Großbritannien auf 130 000." (p. 218 33*) l.c.) "Wo es keine ordentlichen Straßen gibt, dort kann kaum von Vorhandensein einer Gemeinschaft gesprochen werden; die Leute können nichts Gemeinsames haben." (p. 270. Tuckett. l.c.) "Von dem Produkt der Erde, das dem Menschen nutzt, 99/100 sind das Produkt der Menschen." (l.c. p. 348.) "Als die Sklaverei oder lebenslange Lehrzeit abgeschafft war, wurde der Arbeiter sein eigener Herr und seinen eigenen Findigkeiten überlassen. Aber, wenn ohne hinlängliche Arbeit etc., Menschen werden nicht verhungern, solange sie betteln oder stehlen können; folglich war die erste Stellung, die von den Armen eingenommen wurde, die von Dieben und Bettlern." (p. 637 note, t. II, l.c.) "Ein bemerkenswerter Unterschied des gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustandes seit Elisabeth ist, daß ihr Armenakt besonders ein Akt war, der Gewerbefleiß erzwingen sollte, in der Absicht, der massenhaften Landstreicherei entgegenzutreten, die aus der Unterdrückung der Klöster und dem Übergang von Sklaverei zu freier Arbeit entstanden war. 34*) Als Beispiel davon der 5. Akt der Elisabeth, in dem Hausherren, die einen halben Pflug für die Bestellung ihres Bodens nutzen, angewiesen werden, jede Person, die sie unbeschäftigt antreffen sollten, aufzufordern, ihr Lehrling in Landwirtschaft oder irgendeiner Kunstfertigkeit oder Geheimwissenschaft zu werden; und wenn widerwillig, ihn vor einen Richter zu bringen, der nahezu gezwungen war, ihn zur Untersuchung zu übergeben, bis er seiner Verpflichtung zustimmte. Unter der Elisabeth nötig unter 100 zur Produktion von Nahrungsmitteln 85. Gegenwärtig nicht ein Mangel an Fleiß, aber von profitabler Beschäftigung ... D a n a c h l a g d i e g r o ß e S c h w i e r i g k e i t d a r i n, den Hang zu Müßiggang und Landstreicherei zu überwinden, nicht ihnen lohnende Beschäftigung zu verschaffen. Während dieser Herrschaft gab es mehrere Akte der Legislative, um die Müßigen zur Arbeit zu zwingen." (p. 643, 644. t. II, l.c.) [352] "F i x e s K a p i t a l, wenn es einmal gebildet ist, hört auf, die Nachfrage nach Arbeit zu beeinflussen, aber während seiner Bildung gibt es ebensoviel Händen Beschäftigung, als ein gleicher Betrag von zirkulierendem Kapital oder von Revenue beschäftigen würde." (p. 56. John Barton. "Observation on the circumstances which influence the condition of the labouring classes of Society." London 1817.) "Das Gemeinwesen besteht aus 2 K l a s s e n v o n P e rs o n e n, der einen, die konsumiert und reproduziert, der andren, die konsumiert ohne Reproduktion. Bestünde die ganze Gesellschaft aus Produzenten, so von wenig Konsequenz, zu welchem Preise sie ihre Waren untereinander austauschen würden; aber jene, die nur Konsumenten sind, bilden eine zu zahlreiche Klasse, um übersehen zu werden. Ihre Macht, Forderungen zu stellen,
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33*) In der Handschrift: p. 280 - 34*) siehe vorl. Band, S. 630/631
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entspringt Renten, Hypotheken, Lebensrenten, Berufen oder Diensten verschiedener Art, die sie dem Gemeinwesen geleistet haben. Je höher der Preis ist, für den man die Klasse oder Konsumenten zum Kauf veranlassen kann, um so größer wird der Profit der Produzenten aus der Warenmenge sein, die sie ihnen verkaufen. Unter diesen rein konsumierenden Klassen nimmt die Regierung den prominentesten Rang ein." (W. Blake, "Observations on the Effects produced by the Expenditure of Government during the Restriction of Cash Payments." London 1823, p. 42, 43.) Blake, um zu zeigen, daß das dem Staat geliehne Kapital nicht notwendig solches ist, was früher produktiv, was employed 35*), sagt - und uns geht hier nur an das Zugeben, daß ein Teil des Kapitals immer dormant 36*) - :
"Der Irrtum liegt in der Unterstellung, 1. daß das gesamte Kapital des Landes voll beschäftigt [ist], 2. d a ß e s e i n e u n m i t t e l b a r e B e s c h ä f t i g u n g f ü r a u fe i n a n d e r f o l g e n d e K a p i t a l a k k u m u l at i o n g i b t, s o w i e s i e a u s E r s p a r n i ss e n e n t s t e h e n. Ich glaube, daß es zu allen Zeiten einige Kapitalanteile gibt, die Unternehmen gewidmet werden, welche sehr langsame Einkommen und geringe Profite abwerfen, und einige Anteile, die völlig tot in der Form von Gütern lagern, für die nicht genügend Nachfrage vorhanden ist... Wenn nun diese toten Anteile und Ersparnisse transferiert werden könnten in die Hände der Regierung im Austausch gegen deren Jahresrenten, würden sie Quellen neuer Nachfrage werden, ohne Übergriffe gegen bestehendes Kapital." (p. 54, 55, l.c.) "W e l c h e M e n g e E r z e u g n i s s e d e m M a r k t a u c h i m m e r i n f o l g e d e r N a c h f r a g e d e s s p a r e n d e n K a p i t a l i s t e n e n t z og e n w i r d, f l i e ß t w i e d e r z u r ü c k, m i t Z u g a b e, i n d e n G ü t e r n, d i e e r r e p r od u z i e r t. Die Regierung dagegen nimmt es weg für Konsumtion ohne Reproduktion. Wo Ersparnisse gemacht vom Einkommen, klar, daß die Person berechtigt, sich des ersparten Teils zu erfreuen, zufrieden ist, ohne ihn zu konsumieren. Es beweist, daß die Industrie des Landes fähig ist, mehr Produkte hervorzubringen, als die Bedürfnisse des Gemeinwesens verlangen. Wenn die ersparte Quantität als Kapital angewandt wird in der Reproduktion eines Wertes, der ihr selbst äquivalent ist, zusammen mit einem Profit, kann diese neue Schöpfung, wenn sie dem allgemeinen Fonds hinzugefügt wird, allein von der Person abgezogen werden, die die Ersparnisse gemacht hat, d.h. eben von der Person, die bereits ihre Abneigung bewiesen hat, zu konsumieren... Wenn ein jeder konsumiert, was er aufgrund seiner Macht konsumieren könnte, muß es notwendigerweise einen Markt geben. Jeder, der aus seinem Einkommen Ersparnisse macht, nimmt diese Macht nicht in Anspruch, und sein Anteil bleibt, ohne daß über ihn verfügt wird. Würde dieser ökonomische Geist allgemein, wäre der Markt notwendigerweise überreichlich versehen, und es muß vom Grad abhängen, worin dies Mehrprodukt akkumuliert, ob es neue Beschäftigungen als Kapital finden kann." (56, 57.) (Cf. diese Schrift überhaupt bei dem Abschnitt über A k k u m ul a t i o n.) (Cf. Heft S. 68 und S. 70, [353] wo gezeigt wird, daß die Rate of profits und wages 37*)
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35*) beschäftigt war - 36*) totes - 37*) Rate der Profite und Löhne
<S. 679 Ergänzungen zu den Kapiteln vom Geld und vom Kapital>
stieg infolge der P r e i s e, durch Kriegsnachfrage, without any respect "to the quality of land taken last into cultivation" 38*).) "Während des Revolutionskrieges [354] stieg die Marktrate ||29| des Zinses auf 7, 8, 9 und selbst 10%, obgleich während der ganzen Zeit Böden niedrigster Qualität kultiviert wurden." (l.c. p. 64-66.) "Das Steigen des Zinses zu 6, 8, 10 und selbst 12% beweist das Steigen des Profits. Die Entwertung des Geldes, falls man annimmt, daß sie vorhanden ist, könnte nichts ändern an dem Verhältnis von Kapital und Zins. Wenn 200 l. nur mehr wert 100 l., 10 l. Zins nur mehr wert 5 l. Was die Wertgröße des Kapitals beeinflußt hat, würde gleichermaßen den Wert des Profits beeinflussen. Sie könnten das Verhältnis zwischen beiden nicht ändern." (p. 73.) "Ricardos Räsonnement, daß der Preis der Löhne die Preise der Waren nicht steigen machen kann, paßt nicht auf eine Gesellschaft, w o g r o ß e K l a s s e n k e i n e P r o d u z e n t e n s i n d." (l.c.) "Mehr als ihren gerechten Anteil erhalten die Produzenten auf Kosten jener Portion, die von Rechts wegen der Klasse gehört, die nur aus Konsumenten besteht." (74.)
Dies natürlich wichtig, da Kapital sich nicht nur austauscht gegen Kapital, sondern auch gegen Revenu und jedes Kapital selbst als Revenu aufgegessen werden kann. Indes tut es nichts für die Bestimmung des Profits im allgemeinen. Dieser, unter den verschiednen Formen von profit, interest, rent, pensions 39*), Steuern etc. mag verteilt werden (ebenso wie Teil des Salairs even 40*)) unter verschiednen Namen und Klassen der Bevölkerung. Sie können nie mehr unter sich verteilen als den Gesamtsurpluswert oder das Gesamt surplusproduce 41*). Die ratio 42*), worin sie es verteilen, natürlich ökonomisch wichtig; ändert nichts an der vorliegenden Frage.
"Wenn die Zirkulation von Waren von 400 Millionen eine im Umlauf befindliche Geldsumme von 40 Millionen erheischte und diese Proportion von 1/10 das angemessene Niveau war, dann, wenn der Wert der zu zirkulierenden Waren zu 450 Millionen wächst aus natürlichen Gründen, die im Umlauf befindliche Geldsumme mußte, um auf ihrem Niveau zu bleiben, wachsen zu 45 Millionen oder die 40 Millionen dazu veranlaßt werden, mit solch erhöhter Geschwindigkeit zu zirkulieren durch Bankverkehr oder andere Fortschritte, so daß sie die Funktionen von 45 Millionen verrichten... Eine solche Zunahme oder solche Schnelligkeit die Folge und nicht die Ursache des Steigens von Preisen." (IV. Blake l.c. p. 80 sq. Cf. Heft S. 70.) "Großen Reichtum gewannen die obere und Mittelklasse in Rom durch Eroberungen in Asien, aber da er nicht durch Handel oder Manufakturwaren geschaffen wurde, ähnelt dieser Reichtum jenem, den Spanien aus seinen amerikanischen Kolonien erlangte." (p. 66 t. I, Mackinnon, "History of Civilisation". London 1846, t. I.)
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38*) ohne jede Rücksicht - 39*) auf die Qualität des Landes, die zuletzt in die Bodenbearbeitung einbezogen wurde" - 39*) Profit, Zins, Pacht, Pensionen - 40*) selbst - 41*) Gesamtmehrprodukt 42*) das Verhältnis
<S. 680 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
"Im 15. Jahrhundert behauptet Harrison" (sieh auch Eden), "daß die Farmer kaum in der Lage waren, ihre Pacht zu zahlen, ohne eine Kuh, ein Pferd oder etwas von ihren Produkten zu verkaufen, obgleich sie höchstens 41. für eine Farm zahlten... Die Farmer konsumierten in diesen Zeiten den Hauptteil der angebauten Produkte, wobei seine Knechte und Mägde mit ihm am gleichen Tisch Platz nahmen ... Die h a u p t s ä c h l i c h e n M a t er i a l i e n f ü r K l e i d u n g w u r d e n n i c h t g e k a u f t, s o n d e r n w u r d e n d u r c h d i e f l e i ß i g e A r b e i t j e d e r F a m i l i e g ew o n n e n. Die l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n G er ä t e waren so einfach, daß viele hergestellt, zumindest aber instandgehalten wurden vom Farmer selbst. Von jedem Freisassen wurde erwartet, daß er wußte, wie Tragholz oder Sattelbug und Pfluggeschirr hergestellt wurde; s o l c h e A r b e i t e n beschäftigten sie an Winterabenden." (p. 324, 325 l.c. Tuckett, t. II.) Z i n s u n d P r o f i t: "Wo ein Individuum seine eignen Ersparnisse produktiv anwendet, [erhält es] die Vergütung seiner Zeit und Geschicklichkeit - T ä t i g k e i t d e r O b e ra u f s i c h t (ferner schließt der Profit das Risiko ein, dem sein Kapital in seinem speziellen Geschäft ausgesetzt gewesen sein mag); und die Vergütung für die produktive Anwendung seiner Ersparnisse, Z i n s. Das Ganze dieser Vergütung B r u t t op r o f i t. Wo ein Individuum die Ersparnisse eines andren anwendet, erhält es die Tätigkeit allein. Wo ein Individuum seine E r s p a r n i s s e einem andren leiht, nur den Zins oder den Nettoprofit." ("Westminster Review", January 1826, p. 107, 108.) Also hier Interest = Net Profit = Remuneration for the productive employments of savings 43*); der eigentliche Profit die Remuneration 44*)für die agency for superintendence during his productive employment 45*).
Derselbe Philister sagt: "Jedes Verbessern der Produktionstechnik, das nicht die Proportion stört zwischen den Kapitalteilen, gewidmet und nicht gewidmet dem Zahlen für Löhne, ist für die arbeitenden Klassen begleitet mit einem Zuwachs an Beschäftigung; jede neue Verwendung von Maschinerie und Arbeit von Pferden - g e h t e i n h e r m i t e i n e m Z u w a c h s a n P r o d u k t e n u n d f o l gl i c h a n K a p i t a l; in welchem Maße es das Verhältnis verringern mag, welches zwischen jenem Teil des nationalen Kapitals, der den Fond für die Lohnzahlungen bildet, und dem besteht, der anderweits angewandt wird, seine Tendenz ist nicht die Verringerung, sondern die Erhöhung des a b s o l u t e n B e t r a g e s d i e s e s F o n d s und daher Anwachsen der Quantität der Beschäftigung." (l.c. p. 123.)
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43*) Zins = Nettoprofit = Vergütung für die produktive Anwendung von Ersparnissen - 44*) Vergütung - 45*) Tätigkeit der Oberaufsicht während seiner produktiven Anwendung
<S. 681 Geld als Maß der Werte>
[Geld als Maß der Werte]
Aus der Bestimmung des Geldes als M a ß, wie zweitens aus dem Fundamentalgesetz, daß die Masse des zirkulierenden Mediums, eine bestimmte Geschwindigkeit der Zirkulation vorausgesetzt, bestimmt ist durch die Preise der Waren und die Masse der Waren, die zu bestimmten Preisen zirkulieren, oder den Gesamtpreis, die Aggregatgröße der Waren, die selbst wieder durch 2 Umstände bestimmt ist: 1. die Höhe des Warenpreises; 2. die Masse der in Zirkulation befindlichen Waren zu bestimmten Preisen; ferner 3. aus dem Gesetz, daß das Geld als Zirkulationsmittel zur M ü n z e, zum bloß verschwindenden Moment wird, bloßen Z e i c h e n der Werte, die es austauscht, folgen nähre Bestimmungen, die wir erst entwickeln werden, wo und soweit sie mit verwickeitern ökonomischen Verhältnissen, Kreditzirkulation, Wechselkurs etc. zusammenfallen. Es ist nötig, alles Detail zu vermeiden, und, wo es hineingebracht werden muß, es erst da hereinzubringen, wo es den elementaren Charakter verliert.
D'abord 1*) ist die Geldzirkulation als die oberflächlichste (in dem Sinn: auf die Oberfläche herausgetriebne) und abstrakteste Form des ganzen Produktionsprozesses, an sich selbst durchaus inhaltslos, außer soweit ihre eignen Formunterschiede, eben die im Abschnitt II [355] entwickelten einfachen Bestimmungen ihren Inhalt bilden. Es ist klar, daß die einfache Geldzirkulation, an sich selbst betrachtet, nicht in sich selbst zurückgebogen ist, aus 2*) einer Unzahl gleichgültiger und zufällig nebeneinander liegender Bewegungen besteht. Es kann z.B. die Münze als Ausgangspunkt der Geldzirkulation betrachtet werden, aber es findet kein Gesetz des Refluxes 3*) zur Münze statt außer der Depreziation 4*) durch wear und tear 5*), die Umschmelzung und new issue of coins 6*) nötig macht. Es betrifft dies nur die stoffliche Seite und bildet durchaus kein Moment der Zirkulation selbst. Innerhalb der Zirkulation selbst kann der Punkt der Rückkehr vom Ausgangspunkt verschieden sein; soweit eine Rückbiegung stattfindet, erscheint die Geldzirkulation als bloße Erscheinung einer hinter ihr liegenden und sie bestimmenden Zirkulation, z.B. wenn wir die Geldzirkulation zwischen Fabrikant, Arbeiter, Shopkeeper 7*) und Bankier betrachten. Ferner die Ursachen, die die Masse der in Zirkulation geworfnen Waren, das Steigen und Fallen der Preise, die Geschwindigkeit der Zirkulation, das Quantum der gleichzeitigen Zahlungen etc. betreffen, sind alles Umstände,
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1*) Zuerst - 2*) in der Handschrift: außer - 3*) Rückflusses 4*) Entwertung - 5*) Abnutzung - 6*) Neuausgabe von Münzen 7*) Einzelhändler
<S. 682 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
die a u ß e r h a l b der einfachen Geldzirkulation selbst liegen. Es sind Verhältnisse, die sich in ihr ausdrücken; sie gibt sozusagen die Namen für sie her; aber aus ihrer eignen Differenzierung sind sie nicht zu erklären. Es dienen verschiedne Metalle als Geld, die verschiednes, wechselndes Wertverhältnis zueinander haben. So kommt die Frage vom double standard 8*) etc. herein, die welthistorische Formen annimmt. Sie nimmt sie aber nur an und der double standard kommt selbst nur herein durch den auswärtigen Handel, unterstellt also, um mit Nutzen betrachtet zu werden, die Entwicklung viel höhrer Verhältnisse als des einfachen Geldverhältnisses.
Das Geld a l s M a ß des Werts wird nicht in Bullionquotis 9*) ausgedrückt, sondern in Rechenmünzen, beliebige Namen für aliquote 10*) Teile eines bestimmten Quantums der Geldsubstanz. Diese Namen können geändert werden, das Verhältnis der Münze zu ihrer metallischen Substanz kann verändert werden, während der Name derselbe bleibt. So Fälschungen, die große Rolle in der Geschichte der Staaten spielen". Ferner die Geldsorten verschiedner Länder. Diese Frage bloß Interesse beim Wechselkurs.
¦¦30¦ Das Geld ist nur M a ß, weil es Arbeitszeit, materialisiert in einer bestimmten Substanz, also selbst W e r t ist, und zwar, weil diese bestimmte Materiatur als seine allgemeingegenständliche, als die Materiatur der Arbeitszeit als solcher im Unterschied von ihren nur besondren Inkarnationen gilt; also weil es Ä q u i v a l e n t ist. Da aber in seiner Funktion als M a ß das Geld nur vorgestellter Vergleichungspunkt ist, nur ideal zu existieren braucht "nur die ideelle Übersetzung der Waren in ihr allgemeines Wertdasein stattfindet -; da es ferner in dieser Qualität als Messer erst als Rechenmünze figuriert, und ich sage, eine Ware ist soviel shillings, francs etc. wert, wenn ich sie in Geld übersetze; so hat dies Anlaß gegeben zu der konfusen Vorstellung, von Steuart entwickelt und zu verschiednen Perioden, ja erst ganz neuerdings als tiefe Entdeckung in England aufgefrischt, von einem i d e a l e n M a ß. Nämlich so verstanden, daß die Namen Pfund, Shilling, Guinea, Dollar etc., die als Recheneinheiten gelten, nicht bestimmte Benennungen von bestimmten Quantis Gold, Silber etc., sondern bloß willkürliche Vergleichungspunkte, die selbst keinen Wert, kein bestimmtes Quantum vergegenständlichter Arbeitszeit ausdrücken. Daher das ganze Gekohl vom Fixieren des Preises von Gold und Silber - der Preis hier zu verstehn von dem Namen, womit aliquote Teile benannt werden. Eine Unze Gold jetzt geteilt in 31. 17 sh 10 d.
Dies heißt Fixierung des Preises; es ist, wie Locke richtig bemerkt, nur eine Fixierung
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8*) doppelten Standard - 9*) Quoten von Edelmetallbarren 10*) ohne Rest autgehende - 11*) in der Handschrift: bilden
<S. 683 Geld als Maß der Werte>
des Namens aliquoter Teile von Gold, Silber etc. In sich selbst ausgedrückt, ist Gold, Silber natürlich sich selbst gleich. Eine Unze ist eine Unze, ob ich sie 3 l. oder 20 £ nenne.
Kurz, dieses i d e a l e M a ß in dem Sinn von Steuart meint dies: Wenn ich sage, Ware A) ist 12 £ wert, Ware B) 6, Ware C) 3, so verhalten sie sich = 12:6:3. Die Preise drücken nur Verhältnisse aus, worin sie gegeneinander ausgetauscht werden. Es tauschen sich aus 2 B für 1 A und 1 1/2 B für 3 C 12*). Statt nun das Verhältnis von A, B, C in realem Geld, das selbst Wert hat, Wert ist, könnte ich statt dem £, das eine bestimmte Masse Gold ausdrückt, nicht ebenso gut irgendeinen beliebigen inhaltslosen Namen (dies heißt hier i d e a l), z.B. Makrele nehmen. A = 12 Makrelen; B = 6 M, C = 3 M. Dieses Wort M ist hier nur ein Name, ohne alle Beziehung auf einen ihm selbst angehörigen Inhalt.
Steuarts Beispiel mit dem Grad, Linie 13*), Sekunde beweist nichts; denn obgleich der Grad, Linie 13*), Sekunde wechselnde Größe haben, so sind sie nicht bloße Namen, sondern drücken stets den aliquoten Teil von einer bestimmten Raumgröße oder Zeitgröße aus. Sie haben also in der Tat eine Substanz. Daß das Geld in der Bestimmung als Maß bloß als v o r g e s t e l l t e s funktioniert, wird hier darein verwandelt, daß es eine beliebige Vorstellung, ein bloßer N a m e sei, nämlich Name für das numerische Wertverhältnis. Name für bloßes Zahlenverhältnis. Es wäre dann aber das richtige, gar keinen Namen, sondern bloß Zahlenverhältnis auszudrücken, denn der ganze Witz läuft darauf hinaus: Ich bekomme 6 A für 12 B, 3 B für 6 C 14*); dies Verhältnis kann auch so ausgedrückt werden: A = 12 x, B = 6 x, C = 3 x; wo das x selbst nur ein Name für das Verhältnis von A:B und B:C ist. Das bloße, unbenannte Zahlenverhältnis would not do 15*). Denn A:B = 12:6 = 2:1, und B:C = 6:3 = 2:1. Also C = 1/2. Also B = 1/2, also B = C. Also A = 2 und B = 2; also A = B. Nehme ich irgendeinen Preiscourant 16*), z.B. Pottasche, Ctr. 35 sh; Cocoa 17*), lb. 60 sh, Iron (bars) (per ton) 18*) 145 sh etc. [356] So, um das Verhältnis dieser Waren gegeneinander zu haben, kann ich nicht nur das Silber im Shilling vergessen; die bloßen Zahlen 35, 60, 145 etc. reichen hin, um die wechselseitigen Wertverhältnisse von Pottasche, Cocoa, Eisenbarren zu bestimmen. Unbenannte Zahlen reichen jetzt hin; und nicht nur, daß ich ihrer Einheit, dem 1, jeden Namen geben kann, ohne Beziehung auf irgendeinen Wert; ich brauche ihr gar keinen Namen zu geben.
Steuart besteht darauf, daß ich ihr irgendeinen Namen geben muß, daß dieser aber, als bloß willkürlicher Name der Einheit,
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12*) In der Handschrift: 1 1/2 C für 3 B - 13*) sollte eigentlich heißen: Minute - 14*) in der Handschrift: 6 B für 12 A, 3 C für 6 B - 15*) würde nicht genügen - 16*) gängigen Preis 17*) Kakao 18*) Eisen (Barren) (je Tonne)
<S. 684 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
als bloß m a r k i n g o f p r o p o r t i o n 19*) selbst cannot be fixed to any particular quantity of gold, silver or any other commodity 20*).
Bei jedem Maß, sobald es als Vergleichungspunkt dient, d.h., sobald die Verschiednen, die verglichen werden sollen, in das Verhältnis von Anzahl zum Maß als Einheit gesetzt sind und sie nun aufeinander bezogen werden, wird die Natur des Maßes gleichgültig und verschwindet in dem Akt der Vergleichung selbst; die Maßeinheit ist bloße Zahleneinheit geworden; die Qualität dieser Einheit ist verschwunden, z. B. daß es selbst bestimmte Längenoder Zeitgröße oder Winkelgrad etc. ist. Aber es ist nur, wenn die Verschiednen schon als Gemessene vorausgesetzt werden, daß die Einheit [des] Maßes marks only proportion between them 21*), also z.B. in unsrem Falle die Proportion ihrer Werte. Die Recheneinheit hat nicht nur verschiedne Namen in verschiednen Ländern; sondern ist das Nomen für verschiedne aliquote Teile einer Unze Gold z.B. Der Wechselkurs reduziert sie aber alle auf dieselbe Gewichtseinheit von Gold oder Silber. Unterstelle ich also die verschiednen Warengrößen, z. B. wie oben = 35 sh, 60 sh, 145 sh, so ist zu ihrer Vergleichung, da jetzt das 1 in allen als gleich vorausgesetzt, sie kommensurabel 22*) gemacht worden sind, die Betrachtung nun ganz überflüssig, daß sh eine bestimmte Quantität Silber, der Namen für ein bestimmtes Quantum Silber ist. Aber sie werden erst als bloße Zahlengrößen, Anzahl beliebiger gleichnamiger Einheit, vergleichbar miteinander und drücken erst Proportionen gegeneinander aus, sobald jede einzelne Ware gemessen ist mit der, die als Einheit, als Maß dient. Ich kann sie aber nur aneinander messen, nur kommensurabel machen, soweit sie eine Einheit haben - diese ist die in beiden enthaltene Arbeitszeit. Die Maßeinheit muß also ein gewisses Quantum einer Ware [sein], worin ein Quantum Arbeit vergegenständlicht ist. Da dieselbe Quantität Arbeit nicht in demselben Quantum Gold z.B. immer ausgedrückt, so der Wert dieser Maßeinheit selbst veränderlich. Soweit das Geld aber nur als Maß betrachtet wird, steht diese Veränderlichkeit nicht im Weg. Beim Tauschhandel selbst, sobald er einigermaßen als Tauschhandel entwickelt ist, also sich wiederholende, normale Operation ist, nicht nur vereinzelter Tauschakt, erscheint irgendeine andre Ware als Maßeinheit, z.B. Vieh beim Homer. Bei dem wilden Papua der Küste, der, um "einen ausländischen Gegenstand zu haben, austauschte 1 oder 2 seiner Kinder, und wenn sie nicht zur Hand sind, die seines Nachbars pumpt, versprechend seine eigenen dagegen auszutauschen, wenn sie zur Hand sind, eine Bitte, die selten abgeschlagen wird",
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19*) markieren des Verhältnisses - 20*) nicht irgendeinen Teil der Menge Gold, Silber oder irgendeiner anderen Ware angeheftet werden kann - 21*) nur das Verhältnis zwischen ihnen markiert 22*) vergleichbar
<S. 685 Geld als Maß der Werte>
existiert kein Maß für den Austausch. Die einzige Seite des Austauschs, die für ihn existiert, ist die, daß er nur durch Entäußrung der von ihm beseßnen Sache die fremde sich aneignen kann.
Diese Entäußerung selbst ist für ihn durch nichts geregelt als seine fancy on the one side 23*), und den Umfang seines movable 24*) Besitzes auf der andren. Im "Economist" vom 13. März 1858 lesen wir in einem an den Redakteur adressierten Brief: "Da in Frankreich der Austausch von Gold für Silber bei den Münzen (welcher bisher die Hauptmethode war, die neuen Goldfunde zu absorbieren) seiner Vollendung nahe sein muß, besonders da ein stagnierender Handel und herabgesetzte Preise weniger Münzen erfordern, dürften wir erwarten können, daß binnen kurzem unser fester Preis von 3 Pfund 17 Schillingen 10 1/2 Penny je Unze das Gold hierher ziehen wird." [357]
Was heißt nun dieser our "fixed price of an ounce" of gold? Nothing else but that a certain aliquote part of an ounce is called penny, a certain multiple of this penny-weight of gold a Shilling, and a certain multiple of this shilling-weight of gold a pound? Bildet sich der Herr ein, daß ¦¦31¦ in andren Ländern Goldgulden, Louisdor etc. nicht ebenfalls ein bestimmtes Quantum Gold bezeichnen, d.h., daß ein bestimmtes Quantum [Gold] einen fixen Namen hat? und daß dies ein Privilegium Englands ist? oder eine Spezialität? Daß in England eine Geldmünze, in Gold ausgedrückt, mehr als eine Goldmünze ist und in andren Ländern weniger? Es wäre kurios zu wissen, was dieser Edle sich unter dem Wechselkurs vorstellt.
Was den Steuart verleitet, ist dies: Die Preise der Waren drücken nichts aus als die Verhältnisse, worin sie gegeneinander austauschbar sind, P r o p o r t i o n e n, worin sie sich gegeneinander austauschen. Diese Proportionen gegeben, kann ich der Einheit jeden Namen geben, weil die unbenannte abstrakte Zahl hinreichen würde, und statt zu sagen, diese Ware = 6 Stüber, diese = 3 etc., könnte ich sagen, diese = 6 Einer, diese = 3; ich brauchte der Einheit gar keinen Namen zu geben. Da es sich nur noch um das numerische Verhältnis handelt, kann [ich] ihr also jeden geben. Aber hier ist schon vorausgesetzt, daß diese Proportionen g e g e b e n sind, daß die Waren vorher kommensurable Größen geworden sind. Sobald Größen einmal als kommensurabel gesetzt sind, werden ihre Verhältnisse einfache Zahlenverhältnisse.
Das Geld erscheint eben als Maß und ein bestimmtes Quantum der Ware, worin es sich darstellt, als Maßeinheit, um die P r op o r t i o n e n zu finden und die Waren als kommensurable
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23*) sein Interesse einerseits - 24*) beweglichen 25*) unser "fester Preis für eine Unze" Gold? Nichts anderes, als daß ein bestimmter, ohne Rest in einer Unze aufgehender Teil Penny genannt wird, ein bestimmtes Vielfaches dieses Pennygewichts in Gold ein Schilling und ein bestimmtes Vielfache dieses Schillinggewichts in Gold ein Pfund?
<S. 686 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
auszusprechen and to handle 26*). Diese wirkliche Einheit ist die Arbeitszeit, die relativ in ihnen vergegenständlicht ist. Es ist aber die Arbeitszeit selbst, als allgemein gesetzt. Der Prozeß, wodurch die Werte innerhalb des Geldsystems durch die Arbeitszeit bestimmt werden, gehört nicht in die Betrachtung des Geldes selbst und fällt außerhalb der Zirkulation; steht hinter ihr als wirkender Grund und Voraussetzung. Die Frage könnte nur die sein: Statt zu sagen, diese Ware ist = einer Unze Gold, warum sagt man nicht direkt, sie ist = x Arbeitszeit, vergegenständlicht in der Unze Gold? Warum ist die Arbeitszeit, die Substanz und das Maß des Werts, nicht zugleich das Maß der Preise oder, in andren Worten, warum sind Preis und Wert überhaupt verschieden? Proudhons Schule glaubt, Großes zu tun, indem sie verlangt, daß diese Identität gesetzt werde und der Preis der Waren in Arbeitszeit ausgedrückt werde. Das Zusammenfallen von Preis und Wert unterstellt Gleichheit von Nachfrage und Zufuhr, bloßen Austausch von Äquivalenten (also nicht von Kapital gegen Arbeit) etc.; kurz, ökonomisch formuliert, zeigt sich sofort, daß diese Forderung die Negation der ganzen Grundlage der auf dem Tauschwert basierten Produktionsverhältnisse ist. Unterstellen wir aber, diese Basis aufgehoben, so fällt andrerseits wieder das Problem fort, das nur auf ihr und mit ihr existiert. Daß die Ware in ihrem unmittelbaren Dasein als Gebrauchswert nicht Wert ist, nicht die adäquate Form des Werts ist, = daß sie als ein sachlich andres oder als gleichgesetzt einer andren Sache dies ist; oder daß der Wert in einer spezifischen Sache im Unterschied von den andren seine adäquate Form besitzt. Die Waren sind vergegenständlichte Arbeit als Werte; der adäquate Wert muß daher selbst in der Form einer bestimmten Sache, als bestimmte Form der vergegenständlichten Arbeit erscheinen.
Die Faselei mit dem idealen Maßstab ist bei Steuart durch 2 Beispiele historisch erläutert, von denen das erste, das Bankgeld von Amsterdam, grade das Gegenteil zeigt, indem es nichts ist als die Reduktion der zirkulierenden Münzen auf ihren Bulliongehalt (Metallgehalt); das zweite ihm von allen Neuern, die derselben Richtung folgen, nachgesprochen worden ist. Z.B. Urquhart führt das Beispiel, der Berberei an, [358] wo eine ideale bar 27*), Eisenbarre, eine bloß vorgestellte Eisenbarre, als Maßstab gilt, die weder steigt noch fällt. Fällt z.B. die wirkliche Eisenbarre, sage um 100% 28*), so ist die bar 2 Eisenbarren wert, steigt sie wieder um 100%, nur eine. Herr Urquhart will zugleich bemerkt haben, daß es in der Berberei weder kommerzielle noch industrielle Krisen gibt, noch weniger aber Geldkrisen und schreibt dies den magischen Wirkungen dieses ideal Standard of value 29*) zu. Dieser "ideale"
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26*) und zu behandeln - 27*) Barre - 28*) sollte eigentlich heißen: 50% - 29*) idealen Wertmaßstabs
<S. 687 Geld als Maß der Werte>
vorgestellte Maßstab ist nichts als ein vorgestellter wirklicher Wert, eine Vorstellung, die aber, weil das Geldsystem seine weiteren Bestimmungen nicht entwickelt hat - eine Entwicklung, die von ganz andren Verhältnissen abhängt -, zu keiner gegenständlichen Wirklichkeit kommt. Es ist dasselbe, als wollte man in der Mythologie die Religionen, deren Göttergestalten nicht zur Anschauung herausgearbeitet werden, sondern in der Vorstellung stecken bleiben, also höchstens sprachliches Dasein erhalten, aber kein künstlerisches, für die höheren halten.
Die bar beruht auf einer wirklichen Eisenbarre, die später in ein Phantasiewesen verwandelt und als solches fixiert wurde. Eine Unze Gold, in englischer Rechenmünze ausgedrückt, = 3 l. 17 sh 10 1/2 d. Well. Well 30*). Sage, ein Pfund Seide habe exakt diesen Preis gehabt; dieser aber sei gefallen später, wie die Milan 31*) Rohseide stand am 12. März 58 in London, das lb. zu 1 l. 8 sh. [359] Es ist die Vorstellung eines Quantums Eisen, einer Eisenbarre, die denselben Wert behält 1. in bezug auf alle andren Waren, 2. in bezug auf die in ihr enthaltne Arbeitszeit. Diese Eisenbarre ist natürlich rein imaginär, allein sie ist nicht so fix, und "standing like a rock in the sea" 32*), wie Steuart und beinahe 100 Jahre später Urquhart meint. Alles, was an der Eisenbarre fix ist, ist der Name; im einen Fall enthält die wirkliche Eisenbarre 2 ideale, im andren nur 1. Es wird dies so ausgedrückt, daß dieselbe, unveränderliche ideale einmal = 2, einmal = 1 wirklichen [bar] ist. So, dies gesetzt, hat sich nur das Verhältnis der wirklichen Eisenbarre verändert, nicht die ideale.
But in fact 33*) ist die ideale Eisenbarre in dem einen Fall doppelt so lang als im andren, und nur ihr Name ist unverändert. Das eine Mal heißen 100 lb. Eisen z.B. abar, das andre Mal 200 [lb.] a bar. Gesetzt, es würde Geld ausgegeben, das Arbeitszeit repräsentiere, Stundenzettel f.i.; dieser Stundenzettel könnte selbst wieder einen beliebigen Taufnamen erhalten, z.B. ein Pfund, ein zwanzigstel 34*) Stunde 1 sh, 1/240 35*) Stunde 1 d. Gold und Silber, wie alle anderen Waren, je nach der Produktionszeit, die sie kosten, würden verschiedne multiples 36*) oder aliquote Teile von Pfunden, Schillingen 37*), Pence ausdrücken, und eine Unze Gold könnte sowohl = 8 l. 6 sh 3 d, wie = 3 l. 17 sh 10 1/2 d sein. In diesen Zahlen wäre immer ausgedrückt die Proportion, worin ein bestimmtes Quantum Arbeit in der Unze enthalten. Statt zu sagen, daß 3 l. 17 sh 10 1/2 d = einer Unze Gold nur mehr 1/2 lb. Seide kosten, kann sich vorgestellt werden, daß die Unze nun = 7 l. 15 sh 9 d 38*) oder daß 3 l. 17 sh 10 1/2 d nur mehr gleich einer halben Unze, weil sie nur mehr
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30*) "Schön. Schön - 31*) Mailänder - 32*) "feststehend wie ein Fels im Meer" - 33*) Aber in Wirklichkeit - 34*) in der Handschrift: ein Zwölftel - 35*) in der Handschrift: 1/144 36*) Vielfache - 37*) in der Handschrift: Sterlingen - 38*) in der Handschrift: 7 l. 14 sh 10 1/2 d
<S. 688 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
halb der Wert. Wenn wir die Preise z.B. des 15. Jahrhunderts in England mit denen des 18. vergleichen, so können wir finden, daß zwei Waren z.B. ganz denselben nominellen Geldwert hatten, z. B. 1 l. St. In diesem Fall ist das l. St. Maßstab, aber drückt in dem ersten Fall 4 oder 5mal soviel Wert aus wie im zweiten, und wir könnten sagen, daß, wenn der Wert dieser Ware im 15. Jahrhundert = 1/4 Unze, er im 18. = 1 Unze Gold war; weil im 18. 1 Unze Gold dieselbe Arbeitszeit ausdrückt wie 1/4 Unze im 15. Jahrhundert. Es könnte also gesagt werden, das Maß, das Pfund, sei dasselbe geblieben, aber im einen Fall = 4x soviel Gold wie im andren. Dies ist der i d e a l e M a ß s t a b. Diese Vergleichung, die wir hier anstellen, könnten die Leute des 15. Jahrhunderts selbst anstellen, wenn sie bis ins 18. hinein gelebt hätten, und sagen, daß 1 Unze Gold, die jetzt 1 £ St. wert, früher nur 1/4 wert gewesen sei. 4 Pfund Gold jetzt nicht mehr wert wie 1 im 15. Jahrhundert z. B. Hatte dies Pfund früher den Namen livre, so kann ich mir einbilden, ein livre sei damals = 4 Pfund Gold gewesen und sei jetzt nur noch = 1; der Wert des Goldes habe sich verändert, aber das Wertmaß, das livre, sei unveränderlich geblieben. In fact, ein livre bedeutete in Frankreich und England ursprünglich 1 Pfund Silber und jetzt nur noch 1/x. Es kann also gesagt werden, der Name livre, der Maßstab sei nominell immer derselbe geblieben, aber das Silber habe seinen ¦¦32¦ Wert dagegen gewechselt. Ein Franzose, der von der Zeit Karls des Großen bis heute gelebt hätte, könnte sagen, das livre Silber sei immer Maßstab des Werts geblieben, unverändert, sei aber bald wert gewesen 1 Pfund Silber und durch mannigfache Schicksale doch schließlich nur 1/x eines Lots. Die Elle ist dieselbe; bloß ihre Länge in verschiednen Ländern ist verschieden. Es ist in fact dasselbe, als wenn z.B. das Produkt eines Arbeitstags, das Gold, das in einem Arbeitstag zutag gefördert werden kann, den Namen livre erhielte; dieses livre bliebe immer dasselbe, obgleich es sehr verschiedne Quanta Gold ausdrücken würde in verschiednen Perioden.
Wie machen wir es in der Tat, wenn wir 1 l. St. des 15. Jahrhunderts mit 1 l. St. des 18. vergleichen? Beide sind dieselbe Masse Metall (jedes = 20 sh), aber von verschiednem Wert; da das Metall damals 4mal soviel wert wie jetzt. Wir sagen also, verglichen mit heute, war das livre = 4mal die Metallmasse, die es heute enthält. Und es könnte sich eingebildet werden, das livre sei unverändert geblieben, aber damals gewesen = 4 wirklichen Goldlivres, heute nur noch = 1. Die Sache wäre nur vergleichungsweise richtig, nicht in bezug auf die in einem livre enthaltne Quantität Metall, sondern in bezug auf seinen Wert; dieser Wert drückt sich aber selbst wieder quantitativ so aus, daß '/4 livre Gold damals = 1 livre Gold jetzt. Well 39*); das livre identisch, aber damals
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39*) Nun gut
<S. 689 Geld als Maß der Werte>
= 4 real librae 40*) Gold (dem heutigen Wert nach) = 1 nur noch jetzt. Fällt das Gold im Wert, und sein relatives Fallen oder Steigen in bezug auf andre Artikel drückt sich in ihrem Preis aus, statt zu sagen, ein Gegenstand, der früher 1 l. Gold kostete, kostet jetzt 2, könnte gesagt werden, er koste immer noch ein Pfund, aber ein Pfund sei jetzt 2 wirkliche Goldlivres wert etc.; also 1 l. von 2 wirklichen Goldlivres etc. Statt zu sagen: Ich verkaufte diese Ware gestern zu 1 l., ich verkaufe sie heute zu 4 l., gesagt, ich verkaufe sie zu 1 l., aber gestern zu einem l. von 1 wirklichen l, heute zu 11. von 4 wirklichen Pfund. Die übrigen Preise ergeben sich alle von selbst, sobald das Verhältnis der wirklichen Bar zur imaginären festgesetzt ist; dies aber einfach die Vergleichung zwischen dem vergangnen Wert der Bar mit ihrem gegenwärtigen. Dasselbe, als berechneten wir alles in dem l. St. des 15. Jahrhunderts for instance 41*). Dasselbe, was der Historiker tun muß, der dieselbe Münzsorte, denselben Rechennamen für eine Münze vom selben Metallgehalt durch verschiedne Jahrhunderte verfolgt, wenn er sie in jetzigem Geld berechnet, daß er sie je nach dem wechselnden Wert in den verschiednen Jahrhunderten gleich mehr oder minder Gold setzen muß, tut dieser Berber oder Nigger. Es ist die Anstrengung des Halbzivilisierten, die Geldeinheit, die Masse Metall, die als Maß gilt, auch als Wert festzuhalten; diesen Wert auch als festes Maß zu halten. Zugleich aber doch die Schlauheit zu wissen, daß die bar ihren Realwert geändert hat. Bei den wenigen Waren, die dieser Berber zu messen hat, und der Lebendigkeit der Tradition bei Unzivilisierten ist diese verwickelte Rechnungsart nicht so schwierig, wie sie sich ansieht.
1 Unze ist = 3 l. 17 sh 10 1/2 d, also nicht ganz = 4 £ St. Nehmen wir aber der Bequemlichkeit wegen an, sie sei exakt = 4 l.
Dann erhält also 1/4 einer Unze Gold den Namen Pfund und dient unter diesem Namen als Rechenmünze. Dies Pfund wechselt aber seinen Wert, teils relativ in bezug auf den Wert andrer Waren, die ihren Wert wechseln, teils sofern es selbst das Produkt von mehr oder weniger Arbeitszeit. Das einzig Feste an ihm ist der Name und die Quantität, der aliquote Teil der Unze, der Gewichtteil Gold, dessen Taufname es ist; der also in einem piece of money, called one pound 42*), enthalten ist.
Der Wilde will es festhalten als unveränderlichen Wert, und so ändert sich ihm die Quantität Metall, die es enthält. Fällt der Wert des Goldes um 100% 43*), so ist ihm das Pfund nach wie vor Wertmaß; aber 1 l. von 2/4 Unzen Gold etc. Das Pfund ist ihm immer gleich einer Masse Gold (Eisen), die denselben Wert hat. Da dieser Wert aber wechselt, so ist es bald gleich einer größren, bald gleich
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40*) realen Pfunden - 41*) zum Beispiel - 42*) Geldstück, das ein Pfund genannt wird - 43*) sollte eigentlich heißen: 50%
<S. 690 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
einer kleinren Quantität von wirklichem Gold oder Eisen, je nachdem mehr oder weniger von ihnen im Austausch für andre Waren gegeben werden muß. Er vergleicht den gegenwärtigen Wert mit dem vergangnen, der ihm als standard 44*) gilt und nur in seiner Vorstellung fortlebt. Statt also nach 1/4 Unze Gold zu berechnen, deren Wert wechselt, rechnet er nach dem Wert, den 1/4 Unze Gold früher hatte, also nach einem vorgestellten unveränderlichen 1/4 Unzenwert, der aber in wechselnden Quantis sich ausdrückt. Einerseits die Anstrengung, das Wertmaß als festen Wert festzuhalten; andrerseits die Schlauheit, auf einem Umweg doch nicht zu Schaden [zu] kommen. Es ist aber durchaus absurd, diese zufällige Verschiebung, worin Halbwilde das äußerlich ihnen aufgedrungne Messen der Werte mit Geld sich assimiliert haben, wie sie es erst verschieben und dann in der Verschiebung sich wieder zurechtgefunden haben, als eine organisch-historische Form zu betrachten oder gar als ein Höheres den entwickeltren Verhältnissen gegenüber aufzustellen. Auch diese Wilden gehn von einem Quantum aus, der Eisenbarre; halten aber den Wert, den diese traditionell hatte, als Recheneinheit fest etc.
In der modernen Ökonomie bekam diese ganze Frage Bedeutung hauptsächlich durch 2 Umstände:
1. Es wird zu verschiednen Zeiten erlebt, in England z.B. während des Revolutionskriegs [354], daß der Preis des Rohgoldes stieg über den Preis des gemünzten Goldes. Dies historische Phänomen also schien unwiderleglich darzutun, daß die Namen, die bestimmte aliquote Gewichtteile des Goldes (edlen Metalls) erhalten, Pfund, Shilling, Pence etc., durch irgendeinen unerklärlichen Prozeß sich selbständig verhalten gegen die Substanz, deren Namen sie sind. Wie könnte sonst eine Unze Gold mehr wert sein als dieselbe Unze Gold geprägt in 3 l. 17 sh 10 1/2 d? Oder wie könnte eine Unze Gold mehr wert sein als 4 livres Gold, wenn livre der bloße Name für 1/4 Unze? Bei genauer Untersuchung fand sich jedoch, daß entweder die Münzen, die unter dem Namen Pfunde zirkulierten, in fact nicht mehr den normalen Metallgehalt enthielten, daß also, f.i. 45*), 5 zirkulierende Pfund in fact nur eine Unze Gold wogen (von derselben Feinheit). Da eine Münze, die angeblich 1/4 Unze Gold repräsentierte (so about 46*)), in der Tat nur mehr 1/5 repräsentierte, war es sehr einfach, daß die Unze = 5 solcher zirkulierenden £; also der Wert des bullion price 47*) über den mint price 48*) stieg, indem in fact 1 Pfund nicht mehr 1/4, sondern nur noch 1/5 einer Unze Gold vorstellte, benamste; nur noch der Name für 1/5 einer Unze war. Dasselbe Phänomen fand statt, wenn zwar der Metallgehalt der zirkulierenden Münzen nicht unter ihr Normalmaß gefallen war, wenn sie aber gleichzeitig mit depreziiertem Papiergeld
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44*) Maßstab - 45*) z.B. - 46*) so ungefähr - 47*) Preis des Rohgoldes - 48*) Preis des gemünzten Goldes
<S. 691 Geld als Maß der Werte>
zirkulierten und ihr Einschmelzen und Ausfuhr verboten war. In diesem Fall nahm die in der Form eines £ zirkulierende 1/4 Unze Gold teil an der Depreziation der Noten: ein Schicksal, wovon das Gold in Barren eximiert war. *) Das fact war wieder ¦¦33¦ dasselbe; der Rechenname Pfund hatte aufgehört, der Name für 1/4 Unze zu sein, war der Name für ein geringres Quotum. Die Unze war also gleich 5 solchen Pfunden z. B. Dies hieß dann, daß der bullion price über den mint price gestiegen. Diese oder analoge historische Phänomene, alle ebenso einfach auflösbar und alle derselben Reihe angehörig, gaben also zuerst Anlaß zum i d e a l e n M a ß oder, daß das Geld als Maß nur Vergleichungspunkt, nicht bestimmte Quantität sei. Es sind Hunderte von Bänden über diesen case 49*) in England geschrieben worden seit 150 Jahren.
Das eine bestimmte Münzsorte über ihren Bulliongehalt 50*) steigen sollte, an sich nichts Befremdliches, da der Münze neue Arbeit (in der Form) zugefügt wird. Aber abgesehn hiervon, kommt es vor, daß der Wert einer bestimmten Münzsorte über ihren Bulliongehalt steigt. Dies hat gar kein ökonomisches Interesse und hat auch zu keinen ökonomischen Untersuchungen Anlaß gegeben. Es heißt weiter nichts, als daß für bestimmte Zwecke das Gold oder Silber grade in dieser Form, say of British pounds or of Spanish dollars was requisite 51*). Die Bankdirektoren hatten natürlich besondres Interesse nachzuweisen, daß nicht der Wert der Noten gefallen, sondern der des Goldes gestiegen sei. Was die letztre Frage betrifft, so kann sie erst später behandelt werden.
2. Die Theorie des ideal measure of value wurde aber zuerst aufgebracht am Anfang des 18. Jahrhunderts und wiederholt im zweiten Dezennium des 19., wo es sich um Fragen handelte, worin das Geld nicht als Maß figuriert, auch nicht als Tauschmittel, sondern als sich gleichbleibendes Äquivalent, als für sich seiender Wert (in der dritten Bestimmung) und daher als die allgemeine Materie von Kontrakten. Beidemal handelte es sich darum, ob oder ob nicht in einem depreziierten Geld kontrahierte Staats- und andre Schulden in vollgültigem Geld zurückgezahlt und anerkannt werden sollten.
Es war einfach Frage zwischen den Staatsgläubigern und der Masse der Nation. Diese Frage selbst geht uns hier nichts an. Die, welche ein Readjustment 52*) der Forderungen auf der einen Seite und der Leistungen auf der andren verlangten, warfen sich auf ein falsches Gebiet, ob der Standard of money 53*) verändert werden sollte oder nicht? Bei dieser Gelegenheit wurden dann solche crude 54*) Theorien über den Standard of money, Fixieren des Preises des Goldes etc. vorgebracht.
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*) Der Schlagschatz kann auch innerhalb eines Landes den Münzpreis über den Bullionpreis erhöhn.
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49*) Fall - 50*) Metallgehalt - 51*) sagen wir der britischen Pfunde oder der spanischen Dollars erforderlich war 52*) Wiederanpassen - 53*) Geldmaßstab - 64*) unausgereiften
<S. 692 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
("Den [Geld] Maßstab verändern wie die Maße oder Gewichte des Landes." Steuart. [p. 110.]
Es ist auf den ersten Blick klar, daß die Masse von Getreide in einer Nation sich nicht dadurch ändert, daß die Maßgröße des Scheffels z.B. um das Doppelte vermehrt oder vermindert wird. Die Änderung wäre aber sehr wichtig für Pächter z.B., die Kornrente in einer bestimmten Anzahl Scheffel abzuzahlen hätten, wenn sie nun, wo das Maß verdoppelt, dieselbe Anzahl Scheffel nach wie vor zu liefern hätten.) Es waren in diesem Fall die Staatsgläubiger, die an dem Namen "Pfund", abgesehen von dem aliquoten Gewichtteil Goldes, den es ausdrückte, also an dem "idealen standard" 55*) denn dieser ist in fact nur der Rechenname des Gewichtsteils Metalls, das als Maß dient - festhielten. Sonderbarerweise waren es aber grade ihre Gegner, die diese Theorie des "idealen standard" aufstellten, und sie, die sie bekämpften. Statt einfach ein Readjustment zu verlangen oder daß den Staatsgläubigern nur das Quantum in Gold zurückgezahlt werde, das sie faktisch vorgeschossen hatten, verlangten sie, daß der Standard herabgesetzt werde der Depreziation gemäß; also z.B., wenn das £ St. auf 1/5 Unze Gold gefallen, diese 1/5 Unze künftig den Namen Pfund führen oder das Pfund etwa in 21 Shilling geprägt werde statt in 20 sh. Dies Herabsetzen des Standard hieß Heraufsetzen des Wertes des Geldes; indem die Unze jetzt = 5 Z. statt früher gleich 4. Sie sagten also nicht, die 56*), die z.B. Eine Unze Gold vorgeschossen in 5 depreziierten Pfunden, sollen nun nur 4 vollgültige Pfunde zurückerhalten; sondern sie sagten, sie sollen 5 Pfund zurückerhalten, aber künftig soll das Pfund um 1/20 weniger der Unze ausdrücken als vorher. Als sie diese Forderung in England nach der resumption of cash-payment 57*) stellten, hatte die Rechenmünze ihren alten Metallwert wieder erreicht. Bei dieser Gelegenheit wurden dann noch sonstige crude 58*) Theorien über das Geld als Maß des Werts aufgestellt, und unter dem Vorwand, diese Theorien, deren Falschheit leicht aufzuweisen war, zu widerlegen, wurden die Interessen der Staatsgläubiger durchgeschmuggelt.
Der erste Kampf dieser Art zwischen Locke und Lowndes. Von 16881695 waren die Anlehen des Staates kontrahiert in depreziiertem Geld - depreziiert infolge davon, daß alles vollwichtige Geld eingeschmolzen war und nur leichtes zirkulierte. Die Guinea war gestiegen zu 30 sh. Lowndes (Münzmeister?) wollte das £ St. reduziert haben um 20%; Locke bestand auf dem old standard 59*) der Elizabeth. 1695 die Umschmelzung, [360] general recoinage 60*) Locke trug den Sieg
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55*) "idealen Maßstab" - 56*) in der Handschrift: nicht denen 57*) Wiederaufnahme der Barzahlungen - 58*) unausgereifte 59*) alten Maßstab - 60*) allgemeine Umprägung
<S. 693 Geld als Maß der Werte>
davon. Schulden, kontrahiert zu 10 und 14 sh die Guinea, zu der rate of 61*) 20 sh zurückgezahlt. Für den Staat und die Grundeigentümer dies gleich vorteilhaft.
"Lowndes stellte die Frage auf einen falschen Boden. Einmal behauptete er, sein Schema sei keine Verschlechterung des alten Maßstabes. Dann schrieb er das Steigen im Preise des ungeprägten Metalls dem innern Wert des Silbers zu und nicht dem geringen Gewicht der Münze, womit es gekauft wurde. Er unterstellte stets, daß Prägezeichen und nicht die Substanz die Währung mache. Locke seinerseits fragte sich nur, ob Lowndes Schema eine Verschlechterung einschließe oder nicht, aber untersuchte nicht die Interessen derer, die in Dauerverträgen engagiert sind. Herrn Lowndes großes Argument für die Herabsetzung des Maßstabes war das Ansteigen des Rohsilbers auf 6 Schilling 5 Pence die Unze (d.h., es hatte für 77 Pence in Schillingen von 1/77 eines Pfundes Troy [361]) und war daher der Meinung, daß das Pfund Troy in 77 Schillinge geprägt werden sollte, was eine Verminderung des Werts des £ St. um 20% oder war. Locke antwortete ihm, daß die 77 d in wertgemindertem Geld gezahlt wurden und daß sie im Gewicht nicht über 62 Pence der maßstabgerechten Münzen wären. Aber ein Mann, der 1000 £ St. in diesem wertgeminderten Geld borgte, soll er verpflichtet sein, 1000 l. in Normalgewicht zurückzuzahlen? Lowndes und Locke entwickelten beide nur ganz oberflächlich den Einfluß der Veränderung des Maßstabes auf das Verhältnis von Schuldnern und Gläubigern ... damals das Kreditsystem noch wenig entwickelt in England ... nur die Interessen der Grundbesitzer und der Regierung wurden beachtet. Der Handel war zu dieser Zeit nahezu zum Stillstand gekommen und war durch einen seeräuberischen Krieg ruiniert worden ... Die Wiederherstellung des Maßstabes war das günstigste sowohl für den Grundbesitz als auch für die Staatskasse; und so wurde es angegangen." (Steuart l.c. t. II, p. 178, 179.)
Steuart bemerkt über die ganze Transaktion ironisch:
"Durch dies Erhöhen des Maßstabs gewann die Regierung bedeutend in bezug auf Steuern und die Gläubiger auf ihr Kapital und Zinsen; und die Nation, die der Hauptverlierer war, war zufriedengestellt (ganz vergnügt), weil i h r Maßstab" (i.e. das Maß ihres eignen Werts) "nicht verschlechtert worden war; so waren alle drei Parteien befriedigt." (l.c. t. II, p. 156.) Vergleich John Locke. Works. 4 vol. 7 ed. London 1768; sowohl den Aufsatz "Some Considerations on the Lowering of Interest and Raising the Value of Money" (1691) wie auch: "Further Considerations concerning raising the value of Money, wherein Mr. Lowndes's arguments for it, in his late Report concerning 'An Eassy for the amendment of the silver coins', are particularly examined", beide in Vol. II. In der ersten Abhandlung heißt es u. a.:
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61*) Rate von
<S. 694 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
¦¦34¦ "Die Erhöhung des Geldes, wovon jetzt so viel gekohlt wird, ist entweder Erhöhung des Wertes unseres Geldes, und das könnt ihr nicht; oder Erhöhung des Nennwertes unserer Münzen." (p. 53.) "Nennt z.B. eine Krone, was früher 1/2 Krone hieß. Der Wert bleibt bestimmt durch den Metallgehalt. Wenn die Verringerung der Silbermenge irgendeiner Münze um 1/20 ihren Wert nicht verkleinert, wird die Verringerung der Silbermenge irgendeiner Münze um 19/20 ihren Wert nicht herabsetzen. Also nach dieser Theorie werden ein einziges Drei-Pence-Stück oder ein einzelner Farthing [1/4 Penny oder Heller], wenn man sie Krone nennt, soviel Gewürz, Seide oder irgendeine andere Ware kaufen als eine Kronenmünze, die 20 oder 60mal soviel Silber enthält." (p. 54.) "Das Erhöhen des Geldwertes ist also nichts, als einer geringeren Silbermenge Stempel und Namen einer größeren geben." (l.c.) "Das Prägen der Münze Garantie für die Öffentlichkeit, muß soviel Silber unter einer solchen Bezeichnung enthalten." (57.) "Es ist Silber und nicht Namen, die Schulden zahlen und Waren kaufen." (p. 58.) "Der Münzstempel genügt als Garantie für das Gewicht und die Feinheit des Geldstücks, aber läßt das so geprägte Goldgeld seinen eigenen Kurs finden, wie andere Waren." (p. 66.) "Überhaupt kann man durch das Erhöhen des Geldnennwertes nichts machen als 'mehr Geld dem Namen nach', aber nicht mehr 'Geld nach Gewicht und Wert'." (p. 73.) "Silber ist ein Maßstab durchaus von den andren verschieden. Die Elle oder das Quart, womit Menschen messen, mag bleiben in den Händen des Käufers, des Verkäufers oder einer dritten Person: Es spielt keine Rolle, wem es gehört. Aber Silber ist nicht nur Maß der Käufe, es ist die Sache, um die gehandelt wird, und passiert im Handel von dem Käufer an den Verkäufer, als in einer solchen Menge vorhanden, die dem verkauften Artikel äquivalent ist: Und so mißt [362] es nicht nur wieder den Wert der Ware an, für die man es verwendet, sondern es wird im Austausch für sie - als von gleichem Wert - gegeben. Das aber kann es nur auf Grund seiner Menge und durch nichts anderes leisten." (p. 92.) "Wenn Erhöhen [des Geldwerts] nichts heißt, als den ohne Rest aufgehenden Teil irgendeines Geldstücks nach Belieben Namen geben, z. B. daß jetzt der sechzigste Teil einer Unze noch immer ein Penny genannt werden soll, dann das mit jeder beliebigen höheren Ansetzung erreicht werden." (118.) "Der Vorteil, frei exportierbar zu sein, gibt dem Preis des Rohsilbers den Antrieb, ein wenig über den Münzpreis zu steigen, solange die Notwendigkeit des Exports besteht, gleichgültig, ob sein Nennwert nach Belieben erhöht oder gesenkt wird, wohingegen die Ausfuhr unserer Münzen gesetzlich verboten ist." (p. 119, 120.)
Dieselbe Stellung, die Lowndes gegenüber Locke einnahm, indem erstrer das Steigen des Bullionpreises 62*) sich daraus erklärte, daß der Wert des bullion 63*) gestiegen sei und darum der Wert der Rechenmünze gesunken (d.h. weil der Wert des bullion gestiegen, ist der Wert eines aliquoten Teiles desselben, genannt £, gefallen), nahmen die little-shilling-men [194] - Attwood und die andren von der Birmingham school 1819 sqq. - ein. (Cobbett hatte die Frage
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62*) Rohsilberpreises - 63*) Rohsilbers
<S. 695 Geld als Maß der Werte>
auf den richtigen Boden gestellt: non-adjustments of national debts, rents 64*) etc.; verdarb aber alles durch seine falsche Theorie, die das Papiergeld überhaupt verwarf. Gelangte sonderbarerweise zu dieser Konsequenz, ausgehend wie Ricardo, der zu der entgegengesetzten Konsequenz gelangt, von derselben falschen Prämisse, der Bestimmung des Preises durch die Quantität des Zirkulationsmittels.) Ihre ganze Weisheit in folgenden Phrasen:
"Sir R.Peel in seinem Krakehl mit der Birminghamer Handelskammer fragt: 'Was wird e u r e Pfundnote repräsentieren?'" (p. 266. "The Currency Question. The Gemini Letters", London 1844) (nämlich die Pfundnote, wenn nicht gezahlt wird in Gold.) "Was ist nun zu verstehn unter dem gegenwärtigen Wertmaßstab? ... £ 3, sh 17, d 10 1/2, bedeuten sie eine U n z e G o l d oder ihren W e r t. Wenn die Unze selbst, warum nicht die Dinge bei ihrem Namen nennen, und sagen statt Pfunden, Schillinge, Pence, Unzen Pennygewichte und Gran [0.06 g]? Dann kommen wir zurück z u m S y s t e m d e s u n m i t t e l b a r e n T a u s c h h a nd e l s." (p. 269. Not quite 65*). Aber was hätte Herr Attwood gewonnen, wenn statt 31. 17 sh 10 1/2 d Unze und statt Shilling soviel Pennyweight 66*) gesagt würde? Daß der Bequemlichkeit der Rechnung wegen die aliquoten Teile Namen erhalten - was außerdem anzeigt, daß dem Metall hier eine ihm fremde soziale Bestimmung gegeben ist - was zeugt es für oder gegen die Lehre Attwoods?)
"Oder den Wert? Wenn eine Unze = £ 3, 17 sh, 10 1/2 d, warum zu verschiednen Perioden Gold 5 l. 4 sh und dann wieder 3, 17, 9? ... Die Bezeichnung Pfund hat Beziehung auf den Wert, aber nicht auf einen fixierten Wertmaßstab ... Arbeit ist der Ursprung der Kosten, und sie erteilt dem Gold seinen relativen Wert wie dem Eisen." (Und darum in fact wechselt der Wert von einer Unze und von £ 3, 17 sh, 10 1/2 d.) " Welcher besondere Rechenname daher immer gebraucht werde, um die Tages- oder Wochenarbeit eines Mannes zu bezeichnen, solcher Name drückt die Kosten der produzierten Ware." (p. 270.)
Das Wort "One pound is the ideal Unit" 67*). (p. 272.) Der letzte Satz wichtig, weil er zeigt, wie diese Lehre von der "ideal unit" sich auflöst in die Forderung eines Geldes, das direkt Arbeit repräsentieren soll. Pound 68*) dann z.B. der Ausdruck für 12tägige Arbeit. Die Forderung ist die, daß die Bestimmung des Werts nicht zu der des Geldes als einer unterschiednen Bestimmung führen soll oder daß die Arbeit als Maß der Werte nicht dazu forttreiben soll, die in einer bestimmten Ware vergegenständlichte Arbeit zum Maß der andren Werte
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64*) keine Berichtigungen der Staatsschuld, Pacht - 65*) Nicht ganz - 66*) Pennygewicht - 67*) "Ein Pfund ist die ideale Einheit" - 68*) Pfund
<S. 696 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
zu machen. Das Wichtige ist, daß diese Forderung hier auf dem Standpunkt der bürgerlichen Ökonomie geschieht (so auch bei Gray, der eigentlich diese Sache zur Spitze ausarbeitet und von dem wir gleich sprechen werden), nicht vom Standpunkt der Negation der bürgerlichen Ökonomie aus, wie etwa bei Bray. Die Proudhonisten (sieh z. B. Herrn Darimon) haben in der Tat erreicht, die Forderung zu stellen, sowohl als eine den jetzigen Verhältnissen der Produktion entsprechende, wie als eine sie total revolutionierende Forderung und große Neuerung, da sie als crapauds 69*) natürlich nichts davon zu wissen brauchen, was jenseits des Kanals geschrieben oder gedacht worden ist. At all events 70*), zeigt schon das einfache Faktum, daß die Forderung seit mehr als 50 Jahren in England von einer Fraktion der bürgerlichen Ökonomen gestellt worden ist, wie sehr die Sozialisten, die damit etwas Neues und Antibürgerliches vorzubringen prätendieren, auf dem Holzweg sind. Über die Forderung selbst sieh oben. (Es kann hier nur einiges aus Gray beigebracht werden. Übrigens kann erst beim Bankwesen ins Detail dieser Sache eingegangen werden.)
[Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert]
Was das Geld als sich gleichbleibendes Äquivalent, i. e. als W e r t als solchen, und darum als Materie aller Kontrakte betrifft, so ist klar, daß die Veränderungen des Werts des Materials, worin es sich darstellt (direkt, wie in Gold, Silber, oder indirekt als Anweisung auf bestimmte Quantität Gold, Silber etc. in Geldnoten), große Revolutionen hervorbringen müssen 1*) zwischen den verschiednen Klassen eines Staats. Dies hier nicht zu untersuchen, da diese Verhältnisse selbst die Kenntnis der verschiednen ökonomischen Verhältnisse voraussetzen. ¦¦35¦ Nur soviel als Illustration. Im 16. und 17. Jahrhundert bekannt, wie die Depreziation von Gold und Silber infolge der Entdeckung von Amerika depreziierte die Arbeiterklasse und die der Grundeigentümer; hob die der Kapitalisten (speziell der industriellen Kapitalisten). In der römischen Republik machte die Appreziation des Kupfers die Plebejer zu Sklaven der Patrizier.
"Da man gezwungen, die größten Summen in Kupfer zu zahlen, mußte man aufbewahren dies Metall in Klumpen oder formlosen Bruchstücken, die nach Gewicht
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69*) Kröten; hier im Sinne von: Philister - 70*) Auf alle Fälle 1*) in der Handschrift: muß
<S. 697 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
ausgegeben und empfangen werden. Das Kupfer in diesem Zustand als aes grave [80]. Metallgeld gewogen. {Das Kupfer bei den Römern erst ohne Gepräg; dann mit dem Gepräg der auswärtigen Münzen. König Servius prägte als erster Kupfer mit dem Bilde von Schafen und Rindern. (Plin. "Historia naturalis", 1. 18, c. 3.) [363]} Nachdem die Patrizier eine Masse von diesem Zeug von dunklem und grobem Metall aufgehäuft, suchten sie sich davon zu befreien, indem sie den Plebejern allen Boden abkauften, den diese ihnen verkaufen wollten, oder indem sie langfristige Arbeiten vergaben.
Sie mußten einen Wert, der sie belastete und dessen Erwerb sie nichts gekostet hatte, billig verkaufen. Die Konkurrenz aller, die denselben Wunsch hatten, das Zeug loszuwerden, mußte in kurzer Zeit ein beachtliches Sinken des Kupferpreises in Rom herbeiführen. Im Anfang des 4. Jahrhunderts post u[rbem] c[onditam] [364], wie man ersieht aus der Lex Menenia [365] (302 a.u.c.) Verhältnis des Kupfers zum Silber = 1:960 ... Dies Metall, so entwertet in Rom, gleichzeitig einer der gesuchtesten Handelsartikel (da die Griechen aus Bronze ihre Kunstwerke machten etc.)... Die edlen Metalle begannen, sich in Rom mit ungeheurem Profit gegen Kupfer auszutauschen, und ein so einträglicher Handel regte Tag zu Tag zu neuen Importen an ... Nach und nach ersetzten die Patrizier in ihrem Schatz durch Barren von Gold und Silber, ungemünztes Gold, ungemünztes Silber, diese Haufen von altem Kupfer, die sich so schwer verstauen ließen und einen so wenig angenehmen Anblick boten. Nach der Niederlage von Pyrrhus und besonders nach den Eroberungen in Asien ... das aes grave bereits ganz verschwunden, und die Bedürfnisse der Zirkulation hatten die Einführung der griechischen drachma unter dem Namen victoriatus nötig gemacht, von Gewicht von einem Skrupel und 1/2 Silber, wie die Drachmenmünze aus Attika, im 7. Jahrhundert a.u.c. machte die lex Clodia [366] daraus römische Münze. Sie tauschte sich gewöhnlich aus gegen das Pfund Kupfer oder das As von 12 Unzen. So zwischen Silber und Kupfer das Verhältnis von 192:1, d.h. 5mal schwächeres Verhältnis als zur Zeit der größten Entwertung von Kupfer infolge der Ausfuhr; dennoch Kupfer in Rom noch wohlfeiler wie in Griechenland und Asien. Diese große Revolution im Tauschwert der Geldmaterie, im Maße, wie sie sich vollzog, verschlechterte aufs grausamste das Los der unglücklichen Plebejer, die, laut Leihvertrag, das entwertete Kupfer erhalten hatten, und die, da sie es nach dem Kurs, den es damals hatte, ausgegeben oder angelegt hatten, schuldeten nach dem Text ihrer Verpflichtungen eine 5mal größre Summe, als sie in Wirklichkeit geliehn hatten. Sie hatten keine Mittel, sich aus der Knechtschaft freizukaufen ... Wer 3000 As geliehn hatte zur Zeit, wo diese Summe = 300 Ochsen oder 900 Skrupel Silber, konnte sie sich nur mehr verschaffen für 4500 Skrupel Silber, als das As repräsentiert ward durch 1 1/2 Skrupel von diesem Metall ... Wenn der Plebejer 1/5 des Kupfers, das er erhalten, zurückgab, so hatte er in Wirklichkeit seine Schuld abgetragen, denn 1/5 [hatte] jetzt denselben Wert wie 1 zur Zeit, wo der Kontrakt gemacht. Das Kupfer war ja 5mal gestiegen im Wert gegen das Silber... Die Plebejer verlangten eine Revision der Schuld, neue Abschätzung der Schuldsumme und eine Veränderung im Titel ihrer primitiven Obligation. Die Gläubiger verlangten zwar nicht die Rückgabe des Kapitals, aber das Zinszahlen selbst unerträglich, weil der Zins, vereinbart ursprünglich zu 12%, geworden war durch das übermäßige Verteuern des Zahlungsmittels so kostspielig, als wäre er bestimmt zu 60% des Kapitals. Vergeblich
<S. 698 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
[367] erhielten die Schuldner ein Gesetz, das vom Kapital die akkumulierten Zinsen abtrennte ... Den Senatoren widerstrebte es, die Mittel aus der Hand zu geben, wodurch sie das Volks hielten in der niederträchtigsten Abhängigkeit. Herren fast allen Grundeigentums, bewaffnet mit Rechtstiteln, die sie autorisierten, ihre Schuldner in Eisen zu werfen und körperliche Strafen über sie zu verhängen, unterdrückten sie die Empörungen und wüteteten gegen die Widerspenstigsten. Die Wohnung jedes Patriziers war ein Gefängnis. Endlich rief man Kriege hervor, die dem Schuldner einen Sold verschafften, mit einer einstweiligen Aufhebung der Beschränkungen, und die erschlossen dem Gläubiger neue Quellen des Reichtums und der Macht. Dies die innre Situation zu Rom, als die Niederlage des Pyrrhus, die Einnahme von Tarent und bedeutende Siege über die Samniter, Lucanier und andre süditalische Völker etc. 483 oder 485 die erste römische Silbermünze, die libella; hieß libella, weil sie in kleinem Gewicht = libra von 12 Unzen Kupfer." (Garnier, Germain. "Histoire de la Monnaie" etc. 2 vol. Paris 1819. t. II. p. 15 sqq.)
Assignaten [368].
"Staatseigentum. Staatsanweisung über 100 frs gesetzliches Zahlungsmittel. Sie unterscheiden sich von allen andren Banknoten, indem sie n o c h n i c h t e i n m a l v o r g e b e n, i r g e n d e i n e b e s t i m m t e S a c h e d a r z us t e l l e n. Die Worte 'Staatseigentum' bedeuteten, daß ihr Wert erhalten werden könne durch Kaufen mit denselben des beschlagnahmten Eigentums bei den beständigen Auktionen desselben. Aber kein Grund, warum dieser Wert genannt 100 frs. Er hing ab von der komparativen Quantität des käuflich zu erwerbenden Eigentums und der Zahl der ausgegebenen Staatsanweisungen.". (78, 79. Nassau W. Senior: "Three lectures on the cost of obtaining money" etc. London 1830.) "Das R e c h e n p f u n d, eingeführt durch Karl den Großen, fast nie repräsentiert durch eine reale äquivalente Münze, hat seinen Namen behalten sowie seine Teilung in Sou und Heller bis Ende des 18. Jahrhunderts, während die realen Münzen sich nach Bezeichnung, Form, Größe und Wert unendlich oft änderten, nicht nur in jedem Regierungswechsel, sondern unter derselben Regierung. Der Wert des Rechenpfundes zwar auch enormen Veränderungen unterzogen, aber dies immer gewaltsamlich." (p. 76, t. I. Garnier, l.c.) Alle Münzen der Alten ursprünglich Gewichte. (l.c.) "Geld ist an erster Stelle die universell verkäufliche Ware oder diejenige, mit der jeder Handel treibt in der Absicht, andere Waren zu erlangen." (Bailey: "Money and its Vicissitudes" etc. London 1837, p. 1.) "Es ist die wichtige, die M i t l e r position einnehmende Ware." (p. 2. l.c.) "Es ist die a l l g e m e i n e W a r e d e r K o n t r a k t e oder diejenige, in der die Mehrzahl der Eigentumsverträge, die in späterer Zeit erfüllt werden sollen, abgeschlossen werden." (p. 3.) "Endlich ist es das 'Maß der Werte'... Da sich nun alle Waren gegen Geld austauschen, werden die wechselseitigen Werte von A und B notwendigerweise durch ihre Werte in Geld oder durch ihre Preise ausgedrückt...
¦¦36¦ wie das vergleichbare Gewicht der Stoffe an ihrem Gewicht im Verhältnis zum Wasser oder an ihren spezifischen Gewichten abzulesen ist." (p. 4.) "Als erstes wesentliches Erfordernis sollte Geld in seinen physikalischen Eigenschaften einheitlich sein, damit gleiche Mengen soweit identisch sind, daß sie keine Ursache geben, eine der anderen vorzuziehen ... Z. B. Getreide und Vieh schon aus diesem Grunde nicht dazu brauchbar,
<S. 699 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
weil gleiche Menge Getreide und gleiche Anzahl Vieh nicht immer in den Eigenschaften übereinstimmen, um derentwillen sie bevorzugt werden." (p. 5, 6.) "Die B e s t ä n d i g k e i t d e s W e r t s ist so erwünscht im Gelde als die Mittlerposition einnehmende Ware und als Ware der Kontrakte; sie ist völlig unwesentlich für das Geld in seiner Kapazität als Maß der Werte." (p. 9.) "Geld kann beständig im Wert schwanken und doch ebensogut ein Maßstab des Wertes sein, als wenn es völlig unverändert bliebe.
Angenommen z.B., es sei im Wert vermindert und die Reduktion im Wert impliziert eine Wertminderung im Verhältnis zu einer oder mehreren Waren, angenommen, es sei im Wert gemindert im Verhältnis zu Getreide und Arbeit. Vor der Verminderung würde eine Guinee drei Scheffel Weizen kaufen oder die Arbeit von 6 Tagen; später würde sie nur zwei Scheffel Weizen kaufen oder die Arbeit von 4 Tagen. In beiden Fällen, die Verhältnisse von Weizen und Arbeit zum Geld gegeben, kann deren gegenseitiges Verhältnis abgeleitet werden; mit anderen Worten, wir können ermitteln, daß ein Scheffel Weizen 2 Arbeitstage wert ist. Das ist alles, was Wertmessen einschließt, und wird nach der Verminderung ebenso glatt besorgt wie vorher. Die Auszeichnung eines Dinges als Wertmaß ist gänzlich unabhängig von der Veränderlichkeit seines eigenen Werts ...
Man verwechselt Unveränderlichkeit des Werts mit UnVeränderlichkeit des Feingehalts und des Gewichts... Da die Verfügung über die Q u a n t i t ä t des Wertes bestimmt, muß eine b es t i m m t e Q u a n t i t ä t des Stoffes einer einheitlichen Ware als Einheit zum Messen des Wertes verwendet werden; und es ist diese bestimmte Q u a n t i t ä t eines Stoffes einheitlicher Qualität, die unveränderlich sein muß." (p. 11.)
In allen Geldkontrakten handelt es sich um die Q u a n t i t ä t des zu verleihenden Goldes und Silbers, nicht um den Wert. (p. 103.)
"Bestünde einer darauf, daß es ein Kontrakt für einen bestimmten Wert sei, wäre er verpflichtet darzulegen, im Verhältnis zu welcher Ware; auf diese Weise würde er die Behauptung aufrechterhalten, daß ein Geldkontrakt sich nicht auf eine Quantität Geld bezieht, wie es seine äußere Form besagt, sondern auf irgendeine Ware, die nicht erwähnt wird." (p. 104.) "Es ist nicht nötig, dies zu beschränken auf Verträge, wo wirklich Geld verliehn wird.
Es gilt für alle Abmachungen über künftige Geldzahlungen, ob es sich um Waren irgendeiner Art handelt, die auf Kredit verkauft werden, um Dienstleistungen oder um Pacht für Boden oder Häuser; sie sind genau der gleichen Beschaffenheit wie reine Anleihen der die Mittlerposition einnehmenden Ware. Wenn A an B eine Tonne Eisen für 10 Pfund mit Kredit für 12 Monate verkauft, ist es dem Sinne nach genau dasselbe, wie die 10 Pfund für ein Jahr auszuleihen, und die Interessen der beiden kontrahierenden Teile werden in derselben Weise von Währungsveränderungen beeinflußt." (p. 110, 111.)
Die Konfusion, bestimmten und unveränderlichen aliquoten 2*) Teilen der Geldsubstanz, die als Maßeinheit dienen sollen, Namen zu geben - das Namengeben derselben mit Fixierung des P r e i s e s von Geld zu verwechseln, zeigt
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2*) ohne Rest aufgehenden
<S. 700 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
sich u. a. auch bei dem hochbeteuernden Romantiker der politischen Ökonomie, Herrn Adam Müller. Er sagt u.a.:
"Jedermann sieht ein, wie viel auf die wahre B e s t i m m u n g d e s M ü n z p r e i s e s ankommt, vorzüglich in einem Lande wie England, wo die Regierung mit einer großmütigen Liberalität" (d. h. auf Unkosten des Landes und zum Profit der Edelmetallbarrenhändler der Bank von England) "unentgeltlich münzt, wo sie keinen Schlagschatz nimmt etc., und also, wenn sie den Münzpreis bedeutend höher ansetzte als den Marktpreis, wenn sie, anstatt eine Unze Gold jetzt mit 3 £ 10 sh 10 1/2 d zu zahlen, 3 £ 19 sh als den Münzpreis einer Unze Goldes ansetzte, alles Gold nach der Münze strömen, das dort erhaltne Silber auf dem Markt gegen das hier wohlfeilere Gold umgesetzt und so aufs neue der Münze zugebracht werden und das Münzwesen in Unordnung geraten würde." (p. 280, 281, t. II. "Die Elemente der Staatskunst." Berlin 1809.)
Herr Müller weiß also nicht, daß pence und Shilling hier nur Namen für aliquote Teile einer Goldunze sind. Weil Silber- und Kupferstücke - die notabene nicht nach dem Verhältnis von Silber und Kupfer zu Gold geprägt sind, sondern als bloße Marken für die gleichnamigen Goldteile ausgegeben werden, daher auch nur zu einem sehr kleinen Quantum in Zahlung genommen werden müssen - unter den Namen Schillinge und Pence zirkulieren, bildet er sich ein, eine Unze Gold sei in Gold-, Silber- und Kupferstücke eingeteilt (also dreifacher Standard of value 3*)). Ein paar Schritt weiter fällt ihm dann wieder ein, daß in England kein doppelter Standard existiert, also noch weniger ein dreifacher. Die Unklarheit des Herrn Müller über die "gemeinen" ökonomischen Verhältnisse ist die reale Grundlage seiner "höheren" Auffassung. [369] Aus dem allgemeinen Gesetz, daß der Gesamtpreis der zirkulierenden Waren die Masse des zirkulierenden Mediums bestimmt, eine bestimmte Stufe der Zirkulationsgeschwindigkeit vorausgesetzt, folgt, daß auf einer bestimmten Stufe des Wachstums der in Zirkulation geworfnen Werte das edlere Metall - das Metall von größrem spezifischem Wert, d.h. das in kleinerem Quantum mehr Arbeitszeit enthält - an die Stelle des weniger edlen tritt als herrschendes Zirkulationsmittel; also Kupfer, Silber, Gold, das eine das andre als herrschendes Zirkulationsmittel verdrängt. Dieselbe Aggregatsumme von Preisen wird mit 14mal so wenig Goldmünzen z.B. zirkuliert werden können als Silbermünzen. Kupfer- und gar Eisenmünze als herrschendes Zirkulationsmittel unterstellt schwache Zirkulation. Ganz ebenso, wie das machtvollere, aber wertvollere Transportmittel und Kommunikationsmittel 4*) an die Stelle des weniger wertvollen tritt, im Maße wie die Masse der zirkulierenden Waren und der Zirkulation überhaupt wächst.
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3*) Wertmaßstab - 4*) in der Handschrift: Zirkulationsmittel
<S. 701 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
Andrerseits ist es klar, daß der kleine Detailverkehr des täglichen Lebens Austausche in sehr diminutivem Maßstab erheischt desto kleiner, je ärmer das Land und schwächer die Zirkulation überhaupt ist. In diesem Detailverkehr, wo sehr kleine Quanta Waren einerseits, also auch sehr kleine Werte zirkulieren, ist es im eigentlichsten Sinn des Wortes, daß das Geld nur als verschwindendes Zirkulationsmittel erscheint und sich nicht als realisierter Preis befestigt. Für diesen Verkehr tritt daher ein subsidiäres Zirkulationsmittel ein, das nur Zeichen ist der aliquoten Teile der herrschenden Zirkulationsmittel. Es sind Silberund Kupfermarken, die daher nicht gemünzt sind im Verhältnis des Werts ihrer Substanz zum Goldwert z.B. Hier erscheint das Geld nur noch als Zeichen, wenn auch selbst noch in einer relativ wertvollen Substanz. Gold z.B. müßte in zu kleine Fraktionen geteilt werden, um der Warenteilung, wie sie dieser Detailverkehr erheischt, als Äquivalent zu entsprechen.
Daher diese Subsidiärzirkulationsmittel 5*) auch nur zu einer kleinen Quantität, wodurch sie nie als Realisierung des Preises sich festsetzen können, in Zahlung gesetzlich ¦¦37¦ genommen zu werden brauchen. Z.B. Kupfer in England zum Betrag von 6 d, Silber im Betrag zu 20 sh. Je entwickelter die Zirkulation überhaupt, je größer die Preismasse der in Zirkulation tretenden Waren, um so mehr scheidet sich ihr wholesale Austausch 6*) von ihrem Detailaustausch und bedürfen sie verschiedner Münzsorten zur Zirkulation. Die Geschwindigkeit der Zirkulation der Marken steht in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer Wertgröße.
"Von dem frühen Stadium der Gesellschaft, als die Nationen arm waren und ihre Zahlungen geringfügig, ist bekannt, daß Kupfer häufig für alle Zwecke des Geldumlaufs ausreichte, und es wurde zu Münzen mit sehr niedrigen Nennwerten geprägt, um den unbedeutenden Austausch zu ermöglichen, der damals stattfand. So in dem frühen Stadium der Römischen Republik und Schottlands." (p. 3.) (David Buchanan. "Observation on the subjects, treated of in Dr. Smiths Inquiry" etc. Edinburgh. 1814.) "Der allgemeine Reichtum eines Landes läßt sich sehr genau an der Art seiner Zahlungen und dem Zustand seiner Münzen messen; und das entscheidende Vorherrschen von grobem Metall in seinem Geldumlauf, verbunden mit dem Gebrauch von Münzen sehr niedrigen Nennwerts, kennzeichnet einen unzivilisierten Zustand der Gesellschaft." (p. 4.) "Später das Geschäft des Geldumlaufs teilt sich in 2 gesonderte Abteilungen; die Pflicht, die wichtigsten Zahlungen zu bewirken für die wertvolleren Metalle; die minderwertigeren Metalle dagegen den weniger bedeutenden Austauschen vorbehalten und so rein dienstbar dem hauptsächlichen Geldumlauf. Zwischen der ersten Einführung eines edlen Metalls in die Geldzirkulation eines Landes und seinem exklusiven
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5*) Ersatzzirkulationsmittel - 6*) Großhandelsaustausch
<S. 702 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
Gebrauch in den wichtigsten Zahlungen, weites Intervall; und die Zahlungen des Einzelhandels müssen in der Zwischenzeit so beträchtlich geworden sein infolge des wachsenden Reichtums, daß sie zum Teil mindestens bequem durch die neue und wertvollere Münze bewirkt werden könnten; da keine Münzen für die wichtigsten Zahlungen benutzt werden können" (dies ist falsch, wie sich bei den Noten zeigt), "die sich nicht eignen zu gleicher Zeit für die Transaktionen des Einzelhandels, da jeder Handel schließlich vom Konsumenten den Gegenwert seines Kapitals erhält... Silber hat sich auf dem Kontinent überall in den wichtigsten Zahlungen gehalten ... In Britannien die Quantität von Silber in Zirkulation überschreitet nicht, was nötig für die kleineren Zahlungen ... faktisch wenige Zahlungen zum Belauf von 20sh in Silber gemacht.
Vor der Regierungszeit Wilhelm III. wurde Silber in großen Säcken zur Zahlung der Staatseinkünfte zum Schatzamt gebracht. Zu dieser Periode fand der große Wechsel statt ... Die exklusive Einführung von Gold in den wichtigsten Zahlungen in England war ein klarer Beweis, daß die E i n z e l h a n d e l s g e w i n n e z u d i e s e r Z e i t h a u p t s ä c h l i c h i n G o l d gemacht; dies möglich, ohne daß eine einzelne Zahlung stets übertraf oder selbst irgendeiner der Goldmünzen gleichkam; weil bei dem allgemeinen Überfluß an Gold und dem Mangel an Silber, Goldmünzen natürlich für geringe Summen angeboten und der Rest in Silber zurückgefordert wurde; wodurch das Gold, indem es so den Einzelhandel unterstützte und den Gebrauch von Silber selbst für die kleinen Zahlungen haushälterisch gestaltete, seine A k k um u l a t i o n durch den Einzelhändler verhinderte ... Gleichzeitig, als in England Gold für Silber" (1695) "für wichtige Zahlungen substituiert, Silber für Kupfer in Schweden ...
K l a r, d a ß d a s G e l d s t ü c k, d a s f ü r d i e g r ö ß e r e n Z a h l u n g e n v e r w e n d e t w i r d, n u r z u s e i n e m w a h r e n W e r t p a s s i e r e n k a n n ... Aber innrer Wert n i c h t n ö t i g f ü r e i n H i l f s u m l a u f m i t t e l ... In Rom, solange Kupfer das vorherrschende Geldstück, nur zu seinem wahren Wert im Umlauf ...
5 Jahre vor dem Anfang des Ersten punischen Krieges [68] Silber eingeführt, verdrängte erst nach und nach Kupfer in den Hauptzahlungen ... 62 Jahre nach dem Silber Gold, aber anscheinend schaltete es niemals das Silber von den wichtigsten Zahlungen aus ...
In Indien Kupfer kein Hilfsumlaufmittel; passiert deshalb für seinen wahren Wert. Die Rupie, eine Silbermünze von 2 sh 3 d, ist das Rechengeld; im Verhältnis wozu das Mohour, eine Goldmünze, und das Pice, eine Kupfermünze, ihren Wert auf dem Markt finden müssen; stets die Zahl der Pice, die überall für eine Rupie ausgetauscht werden, schwankend mit dem Gewicht und dem Wert der Münze, während hier 24 halbe Penny immer = 1 sh, ohne Rücksicht auf ihr Gewicht. In Indien muß der Einzelhändler noch immer beträchtliche Mengen Kupfer für seine Waren annehmen, und er kann es sich nicht leisten, es zu akzeptieren daher, es sei denn für seinen innern Wert... In den Währungen von Europa Kupfer passiert für jeden Wert, der auf es fixiert ist, ohne Prüfung seines Gewichts und Feingehalts." (p. 4-18.) In England "ein Exzess von Kupfer ausgegeben 1798, von privaten Händlern; und obgleich Kupfer nur gesetzliches Zahlungsmittel für 6 d, fand [es] seinen Weg (das Surplus) zu den Einzelhändlern; die suchten es wieder in Zirkulation zu setzen; kehrte aber schließlich zu ihnen zurück.
Als diese Währung gestoppt war, Kupfer akkumuliert bei den Einzelhändlern in Summen von 20, 30, selbst 50 /., die sie schließlich zu ihrem wahren Wert verkaufen mußten." (p. 31.)
<S. 703 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
In der subsidiary currency 7*) nimmt das Zirkulationsmittel als solches, als bloß verschwindendes Mittel, eine besondre Existenz an neben dem Zirkulationsmittel, das zugleich Äquivalent, Preise realisiert und als selbständiger Wert akkumuliert. Also hier reines Zeichen. Es darf also nur in der Quantität ausgegeben werden, die absolut erheischt ist für den kleinen Retailtrade 8*), wodurch es nie akkumulieren kann. Die Quantität muß bestimmt sein durch die Masse der Preise, die es zirkuliert, dividiert durch seine Geschwindigkeit. Weil die Masse des zirkulierenden Mediums, von einem gewissen Wert, bestimmt ist durch die Preise, folgt von selbst, daß, wenn eine größre Quantität, als die durch die Zirkulation selbst erheischte, künstlich in sie hineingeworfen würde und nicht abfließen könnte (was hier nicht der Fall, weil es als Zirkulationsmittel über seinem intrinsic worth 9*)), es depreziiert würde; nicht weil die Quantität die Preise bestimmt, sondern weil die Preise die Quantität bestimmen, also nur ein bestimmtes Quantum zum bestimmten Wert in der Zirkulation bleiben kann. Sind also keine Öffnungen da, wodurch die Zirkulation die überflüssige Quantität hinauswerfen kann, kann das zirkulierende Medium nicht seine Form als Zirkulationsmittel verwandeln in die von Wert für sich selbst - so muß der Wert des Zirkulationsmittels fallen.
Dies kann aber nur stattfinden, außer bei künstlichen Hindernissen, Verboten des Einschmelzens, der Ausfuhr etc., wenn das zirkulierende Medium nur Zeichen ist, nicht selbst seinem Nominalwert entsprechenden Realwert besitzt, also nicht aus der Form von zirkulierendem Medium in die von Ware überhaupt Übergehn und sein Gepräge abstreifen kann; wenn es in seiner Existenz als Münze festgebannt ist. Es folgt andrerseits, daß das Zeichen, die Geldmarke, zum Nominalwert des Geldes, das sie repräsentiert, zirkulieren kann - ohne irgendwelchen eignen Wert zu besitzen -, soweit sie das Zirkulationsmittel nur in der Quantität repräsentiert, worin es selbst zirkulieren würde. Bedingung dann aber zugleich, daß es selbst dann entweder nur in so kleiner Quantität vorhanden ist, daß es nur in der subsidiären Form zirkuliert, also keinen Augenblick aufhört, Zirkulationsmittel zu sein (wo es beständig teils im Austausch für kleine Quanta Waren, teils bloß zum Einwechseln des wirklichen Zirkulationsmittels dient), also nie akkumulieren kann; oder es muß gar keinen Wert besitzen, so daß sein Nominalwert nie verglichen werden kann mit seinem innern Wert. Im letztren Fall ist es als bloßes Z e i c h e n gesetzt, das durch sich selbst auf den Wert als außer sich existierend hinweist. Im andren Fall kömmt es nie dazu, daß sein innrer Wert in Vergleich mit seinem Nominalwert gerät.
¦¦38¦ Daher Verfälschungen des Geldes sich sofort ausweisen; während
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7*) Hilfswährung - 8*) EInzelhandel - 9*) wahren Wert
<S. 704 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
totale Vernichtung seines Werts ihn 10*) nicht beschädigt. Es könnte sonst paradox aussehn, daß Geld durch wertloses Papier ersetzt werden kann; aber die geringste Schwächung seines Metallgehalts es depreziiert.
Überhaupt widerspricht die doppelte Bestimmung des Geldes in der Zirkulation sich: als bloßes Zirkulationsmittel zu dienen, wo es verschwindende Vermittlung ist; und zugleich als Realisation der Preise, in welcher Form es sich akkumuliert und in seine dritte Bestimmung als Geld umschlägt. Als Zirkulationsmittel wird es abgenutzt; enthält also nicht den Metallgehalt, der es zur vergegenständlichten Arbeit in einem fixen Quantum macht. Sein Entsprechen seinem Werte daher immer mehr oder minder illusorisch.
Ein Beispiel anzuführen.
Es ist wichtig, schon an diesem Punkt im Geldkapitel die Bestimmung der Quantität hereinzubringen, aber grade umgekehrt gefolgert, wie in der gewöhnlichen Doktrin. Geld kann ersetzt werden, weil seine Quantität durch die Preise bestimmt ist, die es zirkuliert. Soweit es selbst Wert hat - wie im subsidiären Zirkulationsmittel -, muß seine Quantität bestimmt sein so, daß es nie als Äquivalent akkumulieren kann und in der Tat immer nur figuriert als Nebenrad des eigentlichen Zirkulationsmittels. Soweit es aber dies selbst ersetzen soll, darf es gar keinen Wert haben, d.h., sein Wert muß außer ihm existieren. Die variations 11*) in der Zirkulation bestimmt durch amount und number of transactions 12*). ("Economist". [25. Dezember 1847.]) Zirkulation kann steigen bei gleichbleibenden Preisen durch Vermehrung des amount 13*) von Waren; bei gleichbleibendem amount durch Vermehrung der Preise derselben; durch beides zusammen.
Bei dem Satz, daß die Preise die quantity of currency 14*) regulieren und nicht die quantity of currency prices 15*), oder in andren Worten, that trade regulates currency 16*) (die Quantität des Zirkulationsmittels), and currency does not regulate trade, is, of course, as our deduction has shown, supposed, that price is only value translated into an other language 17*). Wert und durch die Arbeitszeit bestimmter Wert ist die Voraussetzung. Es ist daher klar, daß dies Gesetz nicht gleichmäßig anwendbar auf die fluctuations 18*) der Preise in allen Epochen; z.B. in der alten Welt, Rom z. B., wo das zirkulierende Medium nicht selbst aus der Zirkulation entspringt, aus dem Exchange 19*), sondern durch Raub, Plünderung etc.
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10*) "seinen Nominalwert - 11*) Veränderungen - 12*) Menge und Anzahl der Transaktionen - 13*) der Menge - 14*) Menge der Umlaufmittel - 15*) Menge der Umlaufmittel die Preise - 16*) daß Handel den Geldumlauf reguliert - 17*) und der Geldumlauf nicht den Handel reguliert, wird selbstverständlich, wie unsere Schlußfolgerung zeigte, angenommen, daß Preis nur Wert, in eine andere Sprache übersetzt, bedeutet - 18*) Schwankungen - 19*) Austausch
<S. 705 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
"Kein Land kann konsequenterweise mehr als einen Maßstab haben; mehr als einen Maßstab, um den W e r t z u m e s s e n; denn dieser Maßstab muß einheitlich und unveränderlich sein. Kein Artikel hat einen einheitlichen und unveränderlichen Wert gegen andre; einen solchen hat er nur sich selbst gegenüber. Ein Goldstück ist stets von demselben Wert wie das andre, von exakt derselben Feinheit, demselben Gewicht und an demselben Platz; aber das läßt sich nicht von Gold u n d irgendeinem anderen Artikel sagen, z.B. Silber." ("Economist". [11. Mai 1844.] Vol. I, p. 771.) "P f u n d ist nichts als ein Nennwert zur Berechnung, der Bezug hat auf eine gebotene und festgelegte Menge Gold der dem Maßstab entsprechenden Qualität." (l.c.) "Zu sprechen [davon], eine Unze Gold 5 l. statt 3 l. 17 sh 10 1/2 d wert zu machen, ist nur sagen, daß es künftighin in 5 goldene 20-Sehillingstücke geprägt werden soll statt in 3 429/480 goldene 20Schilling- stücke. Wir würden dadurch nicht den W e r t d e s G o l d e s ändern, sondern nur das G e w i c h t und folglich den W e r t d e s P f u n d e s oder des g o l d e n e n 2 0 - S c h i l l i n g s t ü c k s. Eine Unze Gold würde nach wie vor denselben Wert relativ zu Weizen und allen andren Waren haben, aber da ein Pfund, obgleich denselben Namen wie früher tragend, einen kleinern Teil von einer Unze Gold repräsentieren würde, so würde es dementsprechend eine kleinere Quantität von Weizen und andren Waren repräsentieren. Grade als wenn wir sagten, daß ein Q u a r t e r W e i z e n n i c h t l ä n g e r i n 8, s o n d e r n i n 1 2 S c h e f f e l geteilt sein solle. Damit können wir nicht den Wert des Weizens ändern, sondern verringern die Menge, enthalten in einem Scheffel, und folglich seinen Wert." (p. 772 l.c.) "Welch zeitweiliger oder dauernder Wechsel immer stattfände [im Wert des Goldes], sein P r e i s wird immer ausgedrückt sein in demselben Geldbetrag; eine Unze Gold nach wie vor sein 3 l. 17 sh 10 1/2 d in unserem Geld. Der Wechsel in seinem Wert, angezeigt durch die größre oder geringre Quantität andrer Waren, die es kaufen kann." (l.c. [, 15. Juni 1844.] p. 890.)
D i e i d e a l e B a r 20*) zu vergleichen z. B. mit der i d e a l e n M i l r e a [370] in Brasilien 21*) (ebenso dem Pound 22*) in England während der Depreziation der Noten etc.). Was hier fix ist, ist der Name M i l r e a; was fluktuiert, ist das Quantum Gold oder Silber, das er ausdrückt. In Buenos Ayres die currency inkonvertibles 23*) Papiergeld (Papierdollars); diese Dollars ursprünglich = 4 sh 6 d jeder; jetzt ungeführ 3 3/4 d und has been so low as 24*) 1 1/2 d. Eine Elle cloth 25*) früher 2 dls. wert, jetzt n o m i n e l l 28 dls. infolge des depreziierten Papers 26*).
"In Schottland kann von dem A u s t a u s c h m i t t e l, nicht zu verwechseln mit dem Wertmaßstab, in Höhe von 1 l. und mehr gesagt werden, daß es ausschließlich aus Papiergeld besteht, und Gold ebenso Wertmaßstab, als wenn nichts anderes zirkulierte, weil das Papiergeld konvertierbar ist in die g l e i c h e f e s t g e l e g t e M e n g e dieses Metalls; und zirkulierte nur im Vertrauen auf diese Konvertierbarkeit." ([l.c., 5. Oktober 1844,] p. 1275.) "Guinee sind g e h o r t e t in Zeiten des Mißtrauens." (Thornton, p. 48.)
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20*) Barre - 21*) in der Handschrift: Buenos Ayres - 22*) Pfund 23*) Währung nichtkonvertierbares - 24*) stand so niedrig wie 25*) Tuch - 26*) Papiergeldes
<S. 706 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
Das hoarding principle 27*), worin das Geld als selbständiger Wert funktioniert, ist als e i n M o m e n t notwendig, abgesehn von den frappanten Formen, worin es erscheint, notwendig bei dem auf der Geldzirkulation beruhnden Austausch; da jeder, wie A. Smith [371] sagt, neben seiner eignen Ware die medial quantity 28*), bestimmte Proportion der "allgemeinen Ware" braucht.
"Der Mann im Handel besitzt Eigentum im Handel." (l.c. p. 21.)} "Gleiche Kapitalien, oder in andren Worten, gleiche Mengen aufgehäufter Arbeit werden oft verschiedene Mengen unmittelbarer Arbeit in Bewegung setzen, ändert aber nichts an der Sache." (p. 29/30. Torrens, "An Essay on the Production of Wealth", London 1801.) "In der frühen Periode der Gesellschaft ist es die Gesamtmenge der in der Produktion verausgabten Arbeit, aufgehäufter und unmittelbarer, die d e n r e l a t i v e n W e r t d e r W a r e n b e s t i m m t. Sobald aber Kapital angehäuft und eine Klasse von Kapitalisten sich unterscheidet von einer andren von Arbeitern, sobald derjenige, der in irgendeinem Gewerbezweig als Unternehmer auftritt, seine eigne Arbeit nicht selbst verrichtet, sondern dazu Subsistenzmittel und Materialien an andere vorschießt, dann ist es die in der Produktion aufgewendete Summe Kapital oder die Menge aufgehäufter Arbeit, die die Tauschkraft der Waren bestimmt." (p. 33, 34.) "Solange zwei Kapitalisten gleich, ihre Produkte von g l e i c h e m W e r t, wie auch immer wir die Menge unmittelbarer Arbeit verändern mögen, die sie in Bewegung setzen oder die ihre Produkte erheischen. Sind sie ungleich, ihre Produkte von ungleichem Wert, auch wenn die Gesamtmasse der auf sie aufgewandten Arbeit genau gleich sein sollte." (p. 39.) "Also nach dieser Trennung von Kapitalisten und Arbeitern ist es die Summe Kapital, die Menge aufgehäufter Arbeit und nicht, wie vor dieser Trennung, die Summe aufgehäufter u n d unmittelbarer in der Produktion aufgewandter Arbeit, die den Tauschwert bestimmt." (l.c.)
Die Konfusion des Herrn Torrens richtig gegen die abstract way 29*) der Ricardians. An sich grundfalsch. Erstens die Bestimmung des Werts durch die reine Arbeitszeit findet nur statt auf Grundlage der Produktion ¦¦39¦ von Kapital, also der Trennung der 2 Klassen. Das Gleichsetzen der P r e i s e, in consequence of the same average rate of profit 30*) - (und dies even 31*) cum grano salis) - hat n i c h t s mit der Bestimmung des Werts zu tun, u n t e r s t e l l t ihn vielmehr. Die Stelle wichtig, um die Konfusion der Ricardians zu zeigen.
Die Rate des Mehrwerts als Profit ist bestimmt 1. durch die Größe des Mehrwerts selbst; 2. durch das Verhältnis der lebendigen Arbeit zur accumulated 32*) (der Ration des in Salair expended capital to the capital employed as such 33*)). Die beiden Ursachen, die 1. und 2. bestimmen, besonders 27*) Prinzip des Hortens - 28*) Durchschnittsmenge - 29*) abstrakte Art 30*) infolge der gleichen durchschnittlichen Profitrate - 31*) eben - 32*) aufgehäuften - 33*) verausgabten Kapitals zum Kapital, das als solches angewandt wurde
<S. 707 Geld als Zirkulationsmittel und als selbständiger Wert>
zu untersuchen. Das Gesetz von der Rente z.B. gehört in eins.
Einstweilen unterstellt die notwendige Arbeit als solche; d.h., daß der Arbeiter stets nur das notwendige Minimum des Salairs erhält. Diese Unterstellung ist natürlich nötig, um die Gesetze des Profits, soweit sie nicht durch Steigen und Fallen des Arbeitslohns oder durch den Einfluß des Grundeigentums bestimmt sind, festzusetzen. Die f e s t e n Unterstellungen werden alle selbst flüssig im Fortgang der Entwicklung. Aber bloß dadurch, daß sie im Anfang fixiert werden, ist Entwicklung möglich, without confounding everything. Besides it is practically sure, that, for instance, however the standard of necessary labour may differ at various epochs and in various countries, or how much, in consequence of the changing prices of raw produce, its ratio, or, in consequence of the demand and supply of labour its amount and ratio may change, at any given epoch the standard is to be considered and acted upon as a fixed one by capital. To consider those changes themselves belongs altogether to the chapter treating of wages-labour. 34*)
"Der Tauschwert wird nicht von den absoluten, sondern durch die relativen Produktionskosten bestimmt. Wenn die Kosten für die Produktion von Gold die gleichen blieben, während sich die Produktionskosten aller anderen Dinge verdoppelten, dann besäße Gold gegenüber allen anderen Dingen weniger Kaufkraft als zuvor; und sein Tauschwert würde um die Hälfte sinken; und diese Verminderung in seinem Tauschwert präzis dieselbe in der Wirkung, als wenn die Produktionskosten aller anderen Dinge unverändert geblieben wären, während die Produktionskosten des Goldes um 'h reduziert worden wären." (p. 56, 57. Torrens, l.c.)
Dies wichtig für Preise. Für Bestimmung des Werts absolut nicht; bloße Tautologie. Der Wert einer Ware ist bestimmt durch die Quantität Arbeit, die sie enthält, heißt, daß sie sich austauscht gegen dieselbe Quantität Arbeit in jeder andren Form des Gebrauchswerts. Es ist daher klar, daß, wenn die zur Produktion des Gegenstandes a nötige Arbeitszeit sich doubles 35*), nur mehr 1/2 von ihm = seinem frühren Äquivalent b. Da die Äquivalenz bestimmt ist durch die Gleichheit der Arbeitszeit oder Arbeitsquantums, ist der Unterschied des Werts of course 36*) bestimmt durch die Ungleichheit derselben, oder die Arbeitszeit ist Maß des Werts.
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34*) ohne alles durcheinander zubringen. Außerdem ist es beispielsweise nahezu sicher, daß in jeder bestimmten Epoche das Maß der notwendigen Arbeit vom Kapital als festgelegt betrachtet und so behandelt werden muß; unabhängig davon, wie dieses Maß sich in verschiedenen Epochen und verschiedenen Ländern auch unterscheiden mag oder inwieweit sein Verhältnis infolge von Nachfrage nach und Angebot an Arbeit Menge und Verhältnis sich auch ändern mögen. Die Betrachtung dieser Veränderungen selbst gehört insgesamt in das Kapitel, das sich mit der Lohnarbeit befaßt. 35*) verdoppelt - 36*) selbstverständlich
<S. 708 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
"1826 befähigte die verschiedenartige Maschinerie, die zur Verarbeitung von Baumwolle benutzt wurde, 1 Mann, um die Arbeit von 150 auszuführen. Nun gesetzt, nur 280 000 Mann seien jetzt darin beschäftigt, so hätten ein halb Jahrhundert früher 42 000 000 drin sein müssen." (p. 72.) (Hodgskin.) [372] "Der relative Wert der Edelmetalle im Verhältnis zu anderen Waren bestimmt, wieviel von ihnen für andere Dinge gegeben werden müssen; und die Zahl der Verkäufe, die während einer bestimmten Periode vorgenommen werden sollen, bestimmen die erforderliche Menge an Geld, insoweit als Geld das Instrument ist, diese Verkäufe zu bewirken." (l.c. p. 188.) "Reichlich Grund anzunehmen, daß die Praxis, Münzen zu prägen, ursprünglich von einzelnen ausging, die sie weiterführten, bevor Regierungen sie aufgriffen und monopolisierten. So lange in Rußland der Fall." (Sieh Storch.) [373] (l.c. p. 195 Note.)
Hodgskin ist andrer Ansicht wie der romantische Müller: "Die Münze prägt nur, was Einzelpersonen bringen, und höchst unverständlicherweise berechnet man ihnen nichts für die Prägearbeit, und sie besteuern die Nation zugunsten derjenigen, die mit Geld handeln." (p. 194. "Popular Polit. Econ." etc. London, 1827.)
[Maschinerie und Profit]
Nach allen diesen Abschweifungen über Geld - und wir werden sie noch gelegentlich wieder aufzunehmen haben, bevor ending this chapter 1*) - kehren wir zurück zum point de départ 2*) (sieh p. 25 [S. 666-670].) Als Beispiel, wie auch in der manufakturierenden Industrie die Verbeßrung der Maschinerie und die durch sie bewirkte Vermehrung der Produktivkraft R o h m a t e r i a l schafft (relativement 3*)), statt absolute Vermehrung desselben zu verlangen:
"Das F a b r i k s y s t e m im Leinenhandel ist sehr neu. Vor 1828 die große Masse von Leinengarn in Irland und England mit der Hand gesponnen. Um diese Zeit die Maschinen für die Flachsspinnerei so verbessert, besonders durch die Ausdauer von Herrn Peter Fairbairn in Leeds, daß es in sehr allgemeinen Gebrauch kam. Von dieser Zeit an Spinnereien sehr extensiv errichtet zu Belfast und anderen Teilen von Nordirland wie in verschiedenen Teilen in Yorkshire, Lancashire und Schottland zum Spinnen feiner Garne, und in wenigen Jahren Handspinnen aufgegeben. Garn für feine Tuche jetzt fabriziert von dem, was vor 20 Jahren als Abfall fortgeworfen wurde." ("Economist". 31. Aug. 1850.)
Bei aller Anwendung von Maschinerie - betrachten wir zunächst den case 4*) so, wie er sich unmittelbar gibt, daß ein Kapitalist einen Teil seines Kapitals,
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1*) wir dieses Kapitel beenden - 2*) Ausgangspunkt - 3*) verhältnismäßig - 4*) Fall
<S. 709 Maschinerie und Profit>
statt in unmittelbare Arbeit zu stecken, in Maschinerie steckt wird ein Teil des Kapitals weggenommen der variablen und sich vervielfältigenden Portion desselben, d.h. der, die sich mit lebendiger Arbeit austauscht, um sie hinzuzufügen dem konstanten Teil, dessen Wert nur reproduziert oder erhalten wird im Produkt.
Dies geschieht aber, to make the remaining portion more productive 5*). E r s t e r C a s u s: D e r W e r t d e r M a s c h i n e r i e g l e i c h d e m W e r t d e r A r b e i t s v e r m ö g e n, d i e s i e e r s e t z t. In diesem Falle würde der neuproduzierte Wert vermindert, nicht vermehrt, falls die Surplusarbeitszeit des restierenden Teils des Arbeitsvermögens nicht in demselben Maße wüchse, wie ihre Anzahl vermindert ist. Wenn von 100 Arbeitern 50 entlassen und durch Maschinerie ersetzt werden, so müssen diese 50 restierenden soviel Surplusarbeitszeit schaffen wie früher die 100. Arbeiteten jene täglich auf 1200 Arbeitsstunden 200 Arbeitsstunden Surplusarbeitszeit, so müssen jetzt die 50 so viel Surplusarbeitszeit schaffen; also täglich 4 Stunden, wenn jene nur 2. In diesem Falle bleibt die Surplusarbeitszeit, 50 x 4 = 200, dieselbe wie vorhin, 100 x 2 = 200, obgleich die absolute Arbeitszeit sich vermindert hat. In diesem Falle der case für das Kapital, dem es nur um Produktion von Surplusarbeit zu tun, derselbe. In diesem Falle würde das verarbeitete Rohmaterial dasselbe bleiben; also die Auslage dafür; die für Arbeitsinstrument hätte sich vermehrt; die für Arbeit vermindert. Der Wert des Totalprodukts wäre derselbe, weil = derselben Summe von vergegenständlichter und Surplusarbeitszeit. Ein solcher case wäre durchaus keine Incentiv 6*) für das Kapital. Was es auf der einen Seite an Surplusarbeitszeit gewönne, würde es verlieren an dem Teil des Kapitals, der als vergegenständlichte Arbeit in die Produktion träte, d. h. als invariabler Wert. Indes ist zu bedenken, daß die Maschinerie an die Stelle unvollkommnerer Produktionsinstrumente tritt, die einen bestimmten Wert besaßen; d. h. gegen bestimmte Summe Geldes eingetauscht waren. Wenn nicht für den Kapitalisten im Geschäft, so für den, der das Geschäft neu beginnt, geht von den Kosten der Maschinerie ab der Teil des Kapitals, der auf der unvollkommnen Stufe der Produktivkraft angewandt war.
¦¦40¦ Wenn also z.B., sobald die Maschine für 1200 l. (50 Arbeitsvermögen) eingeführt wird, eine frühre Ausgabe sage von 240 Pfund auf Produktionsinstrumente wegfällt, so beläuft sich die Mehrausgabe des Kapitals nur auf 960/.; den Preis für 40 Arbeiter das Jahr. In diesem Fall also, wenn die restierenden 50 Arbeiter zusammen exakt ebensoviel Surplusarbeit produzieren wie früher die 100, so jetzt 200 Surplusarbeitsstunden produziert mit Kapital von 2160; früher mit Kapital von 2400. Die Anzahl der Arbeiter hat um die
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5*) um die verbleibende Portion produktiver zu gestalten 6*) kein Ansporn
<S. 710 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
Hälfte abgenommen, die absolute Surplusarbeit ist dieselbe geblieben, nach wie vor 200 Arbeitsstunden; das in Arbeitsmaterial ausgelegte Kapital ist auch dasselbe geblieben; aber das Verhältnis der Surplusarbeit zu dem invariablen Teil des Kapitals hat sich absolut vermehrt.
Da das in Rohmaterial ausgelegte Kapital dasselbe geblieben, das in Maschinerie ausgelegte vermehrt, aber nicht in demselben Verhältnis wie das in Arbeit ausgelegte vermindert; so die G e s a m t a u s l a g e d e s K a p i t a l s a b g e n o mm e n; die Surplusarbeit dieselbe geblieben, also gewachsen im Verhältnis zum Kapital, nicht nur im Verhältnis, worin die Surplusarbeitszeit wachsen muß, um dieselbe zu bleiben bei halb soviel Arbeitern, sondern um mehr; nämlich um das Verhältnis, worin die [Auslage] für die alten Produktionsmittel abgeht von den Kosten der neuen.
Einführung von Maschinerie - oder allgemeiner Vermehrung der Produktivkraft so, daß diese Produktivkraft selbst zu ihrem Substrat vergegenständlichte Arbeit hat, also kostet; wenn also ein Teil des früher gegen Arbeit ausgelegten Teils des Kapitals ausgelegt wird als Bestandteil des als bleibender Wert in den Produktionsprozeß tretenden Teils des Kapitals - kann nur stattfinden, wenn das Verhältnis der Surplusarbeitszeit nicht nur dasselbe bleibt, also wächst im Verhältnis zu der angewandten lebendigen Arbeit, sondern in größrem Verhältnis wächst als das Verhältnis des Werts der Maschinerie zum Wert der entlaßnen Arbeiter. Dies kann geschehn, entweder weil die ganze Ausgabe abgezogen werden muß, die für das frühere Produktionsinstrument gemacht war. In diesem Fall v e r m i n d e r t s i c h d i e G e s a m t s u m m e d e s a u s g e l e g t e n K a p i t a l s, und obgleich sich das Verhältnis der Gesamtsumme der angewandten Arbeit im Verhältnis zum konstanten Teil des Kapitals vermindert hat, ist die Surplusarbeitszeit dieselbe geblieben und daher gewachsen nicht nur in bezug auf das in Arbeit ausgelegte Kapital, gegen die notwendige Arbeitszeit, sondern gegen das Gesamtkapital; den Gesamtwert des Kapitals, weil dieser sich vermindert hat. Oder der Wert für Maschinerie mag so groß sein wie der früher in lebendige, nun überflüssig gewordne Arbeit ausgelegte; aber das Verhältnis der Surplusarbeit des restierenden Teils des Kapitals hat sich vermehrt, so daß die 50 Arbeiter nicht nur soviel Surplusarbeit liefern wie früher die 100, sondern mehr. Sage z. B. jeder statt 4 Stunden, 4 1/4 Stunden. In diesem Falle ist aber größrer Teil des Kapitals für Rohmaterial etc., kurz, größres Gesamtkapital erforderlich.
Wenn ein Kapitalist, der früher für 2400 l. jährlich 100 Arbeiter beschäftigte, 50 entläßt und eine Maschine für 1200 l. an ihre Stelle setzt, so ist diese Maschine - obgleich sie ihm soviel kostet, wie früher 50 Arbeiter - das Produkt von weniger Arbeitern, weil er dem Kapitalisten, von dem er die Maschine kauft, nicht nur die notwendige Arbeit, sondern auch die Surplusarbeit
<S. 711 Maschinerie und Profit>
zahlt. Oder er hätte einen Teil der Arbeiter für nur notwendige Arbeit angewandt, wenn er selbst die Maschine bauen ließ. Im Fall der Maschinerie also Vermehrung der Surplusarbeit mit absoluter Verminderung der notwendigen Arbeitszeit. Sie kann begleitet sein, sowohl von absoluter Verminderung des angewandten Kapitals wie mit Wachstum desselben.
Der M e h r w e r t als vom Kapital selbst gesetzt und gemessen durch sein numerisches Verhältnis zum Gesamtwert des Kapitals ist der P r o f i t. Die lebendige Arbeit, als angeeignet und absorbiert vom Kapital, erscheint als seine eigne Lebenskraft; seine selbstreproduzierende Kraft, zudem noch modifiziert durch seine eigne Bewegung, die Zirkulation, und die seiner eignen Bewegung angehörige Zeit, die Zirkulationszeit. So erst ist das Kapital gesetzt als sich selbst perennierender und vervielfältigender Wert, indem es sich als vorausgesetzter Wert von sich selbst als gesetztem Wert unterscheidet. Da das Kapital ganz in die Produktion tritt und als Kapital seine verschiednen Bestandteile sich nur formell voneinander unterscheiden, gleichmäßig Wertsummen sind, so erscheint ihnen das Wertsetzen gleichmäßig immanent.
Außerdem, da der Teil des Kapitals, der sich gegen Arbeit austauscht, nur produktiv wirkt, s o f e r n d i e a n d r e n T e i l e d e s K a p i t a l s m i t g e s e t z t sind und das Verhältnis dieser Produktivität bedingt ist durch die Wertgröße etc., verschiedne Bestimmung dieser Teile zueinander (als capital fixe etc.), so erscheint das Setzen des Mehrwerts, des Profits, durch alle Teile des Kapitals gleichmäßig bestimmt.
Weil einerseits die Bedingungen der Arbeit als objektive Bestandteile des Kapitals gesetzt sind, andrerseits die Arbeit selbst als ihm einverleibte Aktivität, so erscheint der ganze Arbeitsprozeß als sein eigner Prozeß und das Setzen des Mehrwerts als sein Produkt, dessen Größe daher auch nicht gemessen wird durch die Surplusarbeit, die es den Arbeiter zu tun zwingt, sondern als vergrößerte Produktivität, die es der Arbeit verleiht. Das eigentliche Produkt des Kapitals ist der Profit. Insofern ist es jetzt als Quelle des Reichtums gesetzt. Insofern es aber Gebrauchswerte schafft, produziert es Gebrauchswerte, aber durch d e n W e r t b e s t i m m t e G e b r a u c h s w e r t e: "Der Wert schafft das Produkt". (Say.) [374]
Es produziert demnach für den Konsum. Insofern es sich verewigt durch die beständige Erneurung der Arbeit, erscheint es als der permanente Wert, vorausgesetzt für die Produktion, die von seiner Erhaltung abhängt. Soweit es sich stets von neuem gegen Arbeit austauscht, erscheint es als Arbeitsfonds. Der Arbeiter kann natürlich nicht produzieren ohne die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit. ¦¦41¦ Diese nun sind im Kapital von ihm getrennt, stehn ihm selbständig gegenüber. Er kann sich zu ihnen als Bedingungen der Arbeit nur verhalten, soweit seine Arbeit selbst vorher vom Kapital angeeignet ist.
<S. 712 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
Vom Standpunkt des Kapitals erscheinen nicht die objektiven Bedingungen der Arbeit als notwendig für den Arbeiter, sondern dies, daß sie s e l b s t ä n d i g i h m g e g e n ü b e r e x i s t i e r e n - s e i n e T r e n n u n g v o n i h n e n, i h r e o w n e r s h i p 7*) d u r c h d e n K a p i t a l i s t e n, und daß die Aufhebung dieser Trennung nur vor sich geht, indem er seine produzierende Kraft an das Kapital abtritt, wogegen dies ihn als abstraktes Arbeitsvermögen erhält, d.h. eben als bloßes Vermögen, den Reichtum als es selbst beherrschende Kraft sich gegenüber im Kapital zu reproduzieren.
Alle Teile des Kapitals tragen also gleichzeitig Profit, sowohl der zirkulierende Teil (ausgelegt in Arbeitslohn und Rohmaterial etc.) wie der in capital fixe ausgelegte. Das Kapital kann sich nun selbst reproduzieren entweder in der Form von zirkulierendem Kapital oder in der Form von fixem Kapital. Da wir vorhin, bei Betrachtung der Zirkulation, gesehn haben, daß sein Wert in verschiedner Form retourniert 8*), je nachdem er in einer dieser beiden Formen vorausgesetzt ist, und da vom Standpunkt des Profit produzierenden Kapitals der Wert nicht einfach retourniert, sondern der Wert des Kapitals und der Profit, der Wert als er selbst und als sich verwertend, so wird in diesen beiden Formen das Kapital in verschiedner Form als profitbringend gesetzt sein. Das zirkulierende Kapital geht ganz in die Zirkulation ein mit seinem Gebrauchswert als Träger seines Tauschwerts und tauscht sich so gegen Geld um. D.h. also, es wird verkauft - ganz, obgleich jedesmal nur ein Teil davon in die Zirkulation tritt. In einem Umschlag aber ist es als Produkt ganz in die Konsumtion (sei diese nun individuelle oder selbst wieder produktive) übergegangen und hat sich völlig als Wert reproduziert. Dieser Wert schließt ein den Mehrwert, der jetzt als Profit erscheint. Es wird entäußert als Gebrauchswert, um als Tauschwert realisiert zu werden. Es ist dies also V e r k a u f m i t P r o f i t. Dagegen haben wir gesehn, daß das capital fixe nur portionsweise retourniert im Laufe mehrer Jahre, mehrer Zyklen des capital circulant, und zwar nur im Maße, wie es verbraucht wird (damals im unmittelbaren Produktionsakt), als Tauschwert in die Zirkulation tritt und als solcher retourniert. Das Eintreten sowohl wie das Retournieren des Tauschwerts ist aber jetzt gesetzt als Eintreten und Retournieren nicht nur des Kapitalwerts, sondern zugleich des Profits, so daß dem aliquoten 9*) Teil Kapital ein aliquoter Teil Profit entspricht.
"Der Kapitalist erwartet gleichen Vorteil auf alle Teile des Kapitals, die er vorstreckt." (Malthus. "Principies of Political Economy", 2ed. Lond. 1836, p. 268.) "Vielleicht am engsten sind Reichtum und Wert verbunden in der Notwendigkeit des letzteren für die Produktion des ersteren." (l.c. p. 301.)
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7*) ihr Eigentum - 8*) zurückfließt - 9*) ohne Rest aufgehenden
<S. 713 Maschinerie und Profit>
{"Das f i x e K a p i t a l" (in den Baumwollfabriken) "gewöhnlich = 4:1 zum zirkulierenden, so daß, wenn ein Fabrikant 50 000 l. hat, er 40 000 l. verausgabt in der Errichtung seiner Fabrik und der Ausrüstung mit Maschinerie und nur 10 000 l. für den Einkauf von Rohmaterial (Baumwolle, Kohle usw.) und dem Zahlen der Löhne." (Nassau W. Senior, "Letters on the Factory Act", etc. 1837. 11, 12.) "Das fixe Kapital unterliegt ununterbrochenem Verschleiß, nicht allein der Abnutzung, sondern auch von beständigen mechanischen Verbesserungen ..." (l.c.) "Unter dem gegenwärtigen Gesetz kann keine Fabrik, worin Personen unter 18 Jahren beschäftigt, länger als 11 1/2 Stunden täglich arbeiten, d.h. 12 Stunden für 5 Tage und 9 am Samstag. Nun, die folgende Analyse zeigt, daß in einer solchen Fabrik der ganze R e i n g e w i n n von der l e t z t e n S t u n d e abgeleitet wird. Ein Fabrikant investiere 100 000 l. - 80 000 in Fabrikgebäude und Maschinerie und 20 000 in Rohmaterial und Arbeitslohn. Das jährliche Einkommen der Fabrik, vorausgesetzt, das Kapital schlage einmal jährlich um und das Gesamteinkommen betrage 15%, muß seine Ware 115 000 l. wert sein, reproduziert durch die beständige Verwandlung und Rückverwandlung der 20 000 l. zirkulierenden Kapitals von Geld in Waren und von Waren in Geld" (tatsächlich die Verwandlung und Rückverwandlung von Surplusarbeit erst in Ware und dann wieder in notwendige Arbeit etc.), "in Perioden etwas länger als 2 Monaten. Von diesen 115 000 l. produziert jede der 23 halben Arbeitsstunden 5/115 oder 1/23 - Von den 23/23, die das Ganze der 115 000 konstituieren, 20/23, d.h. 100 000 l. von den 115 000 ersetzen nur das Kapital, 1/23 oder 5000 von den 115 000 ersetzen die Abnutzung der Fabrik und der Maschinerie. Die übrigbleibenden 2/23, d.h. die letzten 2 der täglichen 23 halben Stunden, produzieren den Nettoprofit von 10%. Wenn daher (bei gleichbleibenden Preisen) die Fabrik 13 Stunden bei der Arbeit gehalten werden könnte statt 11 1/2, so würde mit einer Zulage von ungefähr 26001. zum zirkulierenden Kapital der Nettoprofit mehr als verdoppelt werden." [p. 11, 12.] (I. e. 2600 würden bearbeitet werden, ohne daß mehr capital fixe verhältnismäßig gebraucht und ohne Zahlung der A r b e i t a t a l l 10*). Der gross und net Profit" ist = dem Material, das u m s o n s t für den Kapitalisten verarbeitet wird, und da ist natürlich eine Stunde mehr = 100%, wenn die Surplusarbeit, wie Herr Scheiße falsch voraussetzt, nur = 1/12 Tag oder nur 2/23, wie Senior sagt).
"Andrerseits, wenn die Arbeitsstunden täglich nur 1 Stunde täglich reduziert (bei gleichbleibenden Preisen), würde der N e t t o p r o f i t zerstört sein; wenn reduziert um 1 1/2 Stunden, auch das Gesamteinkommen. Das zirkulierende Kapital würde ersetzt sein, aber es würde keinen Fonds zur Kompensation des fortschreitenden Verschleißes des fixen Kapitals geben." (12, 13.)
(So falsch die Data des Herrn Senior, so wichtig seine Illustration für unsre Theorie.)
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10*) überhaupt - 11*) das Gesamteinkommen und der Nettoprofit
<S. 714 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
"Das Verhältnis des fixen Kapitals zum zirkulierenden wächst beständig aus 2 Gründen: 1. der Tendenz mechanischer Verbesserungen, die immer mehr von Produktionsarbeit der Maschinerie überläßt, 2. dem Verbessern der Transportmittel und der folgerichtigen Verminderung des Vorrats an Rohmaterial, der im Besitz des Fabrikanten auf Verarbeitung wartet. Früher, als Kohle und Baumwolle auf dem Wasserwege kamen, zwangen ihn Unsicherheit und Unregelmäßigkeit der Zufuhr, Vorräte für den Verbrauch von 2 oder 3 Monaten bereitzuhalten. Heute beliefert ihn eine Eisenbahn allwöchentlich oder vielmehr Tag für Tag direkt vom Hafen oder der Grube. Unter solchen Umständen rechne ich voll und ganz damit, daß in sehr wenigen Jahren sich das fixe Kapital anstelle seiner gegenwärtigen Proportion wie 6 oder 7 oder sogar 10 zu 1 zum zirkulierenden verhalten wird und daß f o l g l i c h d i e B e w e g g r ü n d e z u r V e r l ä n g e r u n g d e r A r b e i t s z e i t n o c h s t ä r k e r w e r d e n, d a d i e s d a s e i n z i g e M i t t e l i s t , d e n g r o ß e n A n t e i l f i x e n K a p i t a l s g ew i n n b r i n g e n d z u m a c h e n. 'Wenn ein Ackersmann seinen Spaten niederlegt, sagte mir Herr Ashworth, macht er für diese Periode ein Kapital von 18 d nutzlos. Wenn einer von unseren Leuten die Fabrik verläßt, macht er ein Kapital nutzlos, das 100 000 l. [375] gekostet hat.'" (13. 14.)}
(Dies sehr schöner Beweis, daß, unter der Herrschaft des Kapitals, die Anwendung der Maschinerie nicht Arbeit abkürzt; sondern verlängert. Was sie abkürzt, ist die notwendige Arbeit, nicht die für den Kapitalisten notwendige. Da das capital fixe entwertet wird, soweit es nicht in der Produktion verwandt, das Wachstum desselben verbunden mit der Tendenz, die Arbeit p e r p e t u i e r l i c h zu machen. Was nun den andren von Senior hervorgehobnen Punkt angeht, so wäre ¦¦42¦ die Abnahme des capital circulant im Verhältnis zum capital fixe so groß, wie er annimmt, wenn Preise konstant blieben. Ist aber z. B. cotton 12*), nach Durchschnittsberechnung unter seinen average price 13*) gefallen, so wird der Fabrikant so große Vorräte einkaufen, als ihm sein capital flottant 14*) erlaubt und vice versa. Bei Kohle, wo die Produktion gleichmäßig und keine besondren Umstände ein außerordentliches Steigen der Nachfrage vermuten lassen, dagegen Seniors Bemerkung richtig. Wir haben gesehn, daß der Transport (und Kommunikationsmittel daher) die Zirkulation nicht bestimmen, soweit sie selbst das Bringen des Produkts auf den Markt oder seine Verwandlung in Ware betreffen. Denn nach dieser Seite hin sind sie selbst in der Produktionsphase eingeschlossen. Aber sie bestimmen die Zirkulation, soweit sie 1. den Return 15*) bestimmen; 2. die Rückverwandlung des Kapitals aus der Geldform in die der Produktionsbedingungen. Der Kapitalist braucht um so geringeren Vorrat zu kaufen von Material und matières instrumentales 16*), je rascher und ununterbrochner ihre Zufuhr. Er kann also um so öfter dasselbe
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12*) Baumwolle - 13*) "Durchschnittspreis" - 14*) "frei verfügbares Kapital - 15*) "Rückfluß - 16*) Produktionshilfsstoffen
<S. 715 Maschinerie und Profit>
capital circulant in diese Form umschlagen oder reproduzieren, statt es als capital dormant 17*) liegen zu haben. Andrerseits, wie Sismondi schon bemerkt hat, wirkt das aber auch wieder dahin, daß der Retailkaufmann 18*), der shopkeeper 19*), um so rascher seinen Vorrat erneuern kann, also auch weniger nötig hat, Waren im Vorrat zu halten, weil er jeden Augenblick das supply 20*) erneuern kann. Alles dies zeigt, wie bei der Entwicklung der Produktion die Akkumulation im Sinne des Hoarden 21*) verhältnismäßig abnimmt; zunimmt nur in der Form von capital fixe, während aber die kontinuierliche gleichzeitige Arbeit (Produktion) sowohl der Regelmäßigkeit, der Intensivität und dem Umfang nach zunimmt.
Die Geschwindigkeit der Transportmittel, zugleich mit ihrer Allseitigkeit, verwandelt mehr und mehr (mit Ausnahme von agriculture 22*)) die Notwendigkeit von antecedent labour, as far as circulating capital is concerned 23*), in die von gleichzeitiger, voneinander abhängender, differenzierter Produktion. Diese Bemerkung wichtig bei dem Abschnitt über Akkumulation.)}
"U n s e r e B a u m w o l l f a b r i k e n w u r d e n z u B e g i n n v o l l e 2 4 S t u n d e n i n B e t r i e b g e h a l t e n. Die Schwierigkeit, die Maschinerie zu säubern und zu reparieren, sowie die Teilung der Verantwortung, die aus der Notwendigkeit hervorging, einen doppelten Stab an Aufsehern, Buchhaltern usw. zu beschäftigen, haben diese Praxis nahezu beendet, aber bis der Hobhouse-Act [376] die Wochenstunden auf 69 herabsetzte, arbeiteten unsere Fabriken im allgemeinen 70 bis 80 Stunden wöchentlich." (p. 15, l.c.) "Nach Baines kann eine erstklassige Baumwollspinnerei nicht gebaut, mit Maschinerie eingerichtet und mit Dampfmaschinen und Gasanlagen ausgerüstet werden für weniger als 100 000 l. Eine Dampfmaschine von 100 Pferdekräften dreht 50 000 Spindeln, die pro Tag 62 500 Meilen feines Baumwollgarn produzieren können. In einer solchen Fabrik spinnen 1000 Menschen soviel Garn wie 250 000 Menschen ohne Maschinerie." (p. 75. S. Laing "National Distress" etc. London, 1844.) [377] "Wenn P r o f i t e f a l l e n, neigt das zirkulierende Kapital in gewissem Ausmaß dazu, sich in f i x e s K a p i t a l zu verwandeln. Wenn Zins 5%, wird Kapital nicht zum Bau neuer Straßen, Kanäle oder Eisenbahnen eingesetzt, bis diese Arbeiten einen entsprechend hohen Prozentsatz abwerfen; wenn aber der Zins nur 4 oder 3%, würde Kapital für solche Verbesserungen vorgeschossen, wenn es nur einen proportionell niedrigen Prozentsatz erlangte. A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n zur Durchsetzung bedeutender Verbesserungen sind natürliche Abkömmlinge einer fallenden Profitrate. Sie regt auch Einzelpersönlichkeiten dazu an, ihr Kapital in Form von Gebäuden und Maschinerie festzulegen." (p. 232. Hopkins. (Th.) "Great Britain for the last 40 years" etc. London, 1834.) "McCulloch schätzt so die Anzahl und Einkommen derer ein, die sich mit der Baumwollmanufaktur befassen:
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17*) totes Kapital - 18*) Einzelhandelskaufmann - 19*) Krämer 20*) Angebot - 21*) übertriebenen Bevorratens 22*) Landwirtschaft - 23*) vorhergehender Arbeit, soweit es zirkulierendes Kapital betrifft
<S. 716 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
833 000 Weber, Spinner, Bleicher etc.
für 24 l. pro Kopf im Jahr £ 20 000 000 111 000 Tischler, Maschinisten, Maschinenbauer etc. für 30 l. pro Kopf im Jahr £ 3 333 000 Profit, Oberaufsicht, Kohle und Material für Maschinen £ 6 667 000 --- ---------944 000 30 000 000 Von den 6 2/3 Millionen sind 2 Millionen für Kohle, Eisen und sonstige Materialien, für Maschinerie und andere Ausgaben vorgesehen, die für je £30 im Jahr 66666 Beschäftigung geben würde; das ergibt eine Gesamtzahl der Beschäftigten von 1 010 666; diesen hinzuzufügen 1/2 die Zahl an Kindern, Alten usw., die von den Arbeitenden abhängig sind, oder zusätzliche 505 330; das ergibt eine Gesamtzahl von 1 515 996 Personen, deren Unterhalt mit Löhnen bestritten wird. Diesen hinzuzufügen die, die direkt oder indirekt von den 4 2/3 Millionen Profit usw. unterhalten werden." (Hopkins l.c. 336, 337.)
Nach dieser Berechnung also 833 000 direkt in der Produktion engagiert; 176 666 [378]) in der Produktion der machinery 24*) und der matières instrumentales, die bloß erheischt infolge der Anwendung der Maschinerie. Die letztren aber berechnet zu 30 l. per Kopf ; um also ihre Zahl aufzulösen in labour of the same quality 25*) als die der 833 000, zu berechnen at 24 l. per head 26*); danach gäben 5 333 000 l. about 27*) 222 208 Arbeiter; dies gäbe about 1 in der Produktion der Maschinerie und matières instrumentales Beschäftigten auf 3 3/4 in der Produktion des cotton fabricate 28*) Beschäftigte. Weniger 29*) als 1 auf 4, aber sage 1 auf 4. Wenn jetzt die 4 restierenden Arbeiter nur soviel arbeiteten wie früher 5, also jeder 1/4 Surplusarbeitszeit mehr, so kein Profit für das Kapital. Die restierenden 4 müssen mehr Surplusarbeit liefern als früher 5; oder die in der Maschinerie angewandte Arbeiterzahl muß kleiner sein als die durch die Maschine verdrängte Arbeiterzahl. Die Maschinerie nur profitable 30*) für das Kapital in dem Verhältnis, als sie die Surplusarbeitszeit der in 31*) der Maschinerie beschäftigten Arbeiter vergrößert (nicht insofern sie dieselbe abkürzt; nur insofern sie das Verhältnis der Surplusarbeitszeit zur notwendigen vermindert [379], so daß die letztre nicht nur relativ abgenommen hat, aber die Zahl der gleichzeitigen Arbeitstage dieselbe geblieben, sondern absolut abgenommen).
Die Vermehrung der absoluten Arbeitszeit 32*) unterstellt dieselbe oder wachsende Zahl gleichzeitiger Arbeitstage; ditto die Vermehrung der Produktivkraft
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24*) Maschinerie - 25*) Arbeit der gleichen Qualität - 26*) zu 24 l. pro Kopf - 27*) ungefähr - 28*) Baumwollfabrikats 29*) sollte wahrscheinlich heißen: Etwas mehr 30*) gewinnbringend - 31*) sollte wahrscheinlich heißen: unter Anwendung - 32*) sollte wahrscheinlich heißen: Surplusarbeitszeit
<S. 717 Maschinerie und Profit>
durch Teilung der Arbeit etc. In beiden Fällen bleibt die Aggregatarbeitszeit dieselbe oder wächst. Mit Anwendung der Maschinerie wächst die relative Surplusarbeitszeit nicht nur im Verhältnis zu der notwendigen Arbeitszeit und daher relativ zu der Aggregatarbeitszeit, sondern das Verhältnis zur notwendigen Arbeitszeit wächst, während die Aggregatarbeit abnimmt, i.e. die Anzahl der gleichzeitigen Arbeitstage (im Verhältnis zu der Surplusarbeitszeit).
Ein Glasgow Fabrikant gab Symons (J.C.) "Arts and Artisans at Home and Abroad, Edinb. 1839" folgende Angaben: (wir geben hier mehrere, um Beispiele zu haben für das Verhältnis von fixed capital, circulating 33*), dem Teil des Kapitals, der in wages 34*) ausgelegt ist etc.): ¦¦43¦ Glasgow: "Kosten f ü r E r r i c h t u n g e i n e r m e c h a n is c h e n W e b e r e i mit 500 Webstühlen, geeignet, ein gutes Kattungewebe oder Hemdenstoff zu weben, derart wie sie üblicherweise in Glasgow hergestellt werden, machen ungefähr £ 18 000 Jährliches Produkt, sagen wir 15000 Stücke von 24 Yards, zu 6sh £ 45 000 Die Kosten, wie darunter Zins auf festangelegtes Kapital und für Abschreibung vom Wert der Maschinerie £ 1 800 Dampfkraft, Öl, Talg usw. Maschinerie in Schuß halten, Geräte usw. £ 2 000 Garn und Flachs £ 32 000 Löhne für Arbeiter £ 7 500 angenommener Profit £ 1 700 ------- £ 45 000." (p. 233.)
Nehmen wir also 5% interest on machinery 35*), so der gross profit 36*) 1700 + 900 = 2600. Das in Arbeitslohn ausgelegte Kapital beträgt aber nur 7500. Profit verhält sich also zum Arbeitslohn = 26:75 = 5 1/5 : 15, also = 34 2/3%. "Wahrscheinlich Kosten für Errichtung einer B a u m w o l l s p i n n e r e i mit Handspinnmaschinen, geeignet zur Produktion von Nr. 40 von einer angemessenen Durchschnittsqualität £ 23 000 Falls patentierter Automat, 2000l zusätzlich.
Jährliches Produktionsergebnis zu gegenwärtigen Preisen für Baumwollwaren und den festgesetzten Preisen, für die Garne verkauft werden könnten 25 000 Die Kosten dafür wie folgt: Zins für festangelegtes Kapital, vorgegebene Summe für Abschreibung vom Wert der Maschinerie 10% 2 300 Baumwolle 14 000
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33*) konstantem Kapital, Zirkulation - 34*) Löhnen - 35*) Zins auf Maschinerie - 36*) Bruttoprofit
<S. 718 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
Dampfkraft, Öl, Talg, Gas, allgemeine Auslagen für Instandhaltung von Geräten und Reparatur der Maschinerie 1 800 Löhne der Arbeiter 5 400 Profit 1 500 ----- £ 25 000." (p. 234.) (Capital flottant 37*) zu 7000 l. also angenommen, da 1500 5 % auf 30 000.) [380]
"Das Produktionsergebnis der Fabrik mit 10 000 lb wöchentlich." (234. l.c.) Hier also Profit = 1150 + 1500 = 2650; 2650:5400 (dem Arbeitslohn) = 1:2 2/53, = 49 8/108 %.
"Kosten für eine B a u m w o l l s p i n n e r e i m i t 1 0 0 0 0 S p i n n m a s c h i n e n m i t D a m p f a nt r i e b, geeignet zur Produktion einer angemessenen Qualität von Nr. 24 20 000 l.
Vom gegenwärtigen Wert des Erzeugnisses ausgehend, würde die Menge jährlich kosten 23 000 l.
Zins auf festangelegtes Kapital, Verschleiß des Werts der Maschinerie zu 10% 2 000 Baumwolle 13 300 Dampfkraft, Talg, Öl, Gas, Wartung der Maschinen usw. 2 500 Löhne für die Arbeiter 3 800 Profit 1 400 ----- 23 000." (p. 235.) Also gross profit 38*) = 2400; wages 3800; 2400:3800 = 24:38 = 12:19 = 63 3/19 %.
Im ersten Fall 34 2/3 %; im zweiten 49 8/108 % und im letzten 63 3/19 %. Im ersten Fall der Arbeitslohn 1/6 des Gesamtpreises des Produkts, im zweiten über 1/5 39*); im letzten unter 1/6. Aber im ersten Fall verhält sich das Salair zum Wert des Kapitals = 1:4 8/15; im zweiten Fall = 1:5 15/27; im dritten = 1: 7 7/19.
Im selben Verhältnis wie die Gesamtration des in Salair ausgelegten Teils des Kapitals zu dem in Maschinerie und zirkulierendem Kapital ausgelegten (dies together 40*) im ersten Fall 34 000; im zweiten 30 000, im dritten 28 000) abnimmt, muß natürlich der Profit auf den in Salair ausgelegten Teil zunehmen, damit der Percentage 41*) des Profits derselbe bleibe. Die absolute Abnahme der Aggregatarbeit, i. e. des Arbeitstags multipliziert mit der Anzahl der gleichzeitigen Arbeitstage, im Verhältnis zur Surplusarbeit, 37*) Frei verfügbares Kapital - 38*) Bruttoprofit - 39*) in der Handschrift: 1/4 - 40*) zusammen - 41*) Prozentsatz
<S. 719>
Seite 43 des Heftes VII
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kann doppelt erscheinen. In der erst angegebnen Form, daß ein Teil der bisher beschäftigten Arbeiter entlassen wird infolge des Gebrauchs von capital fixe (Maschinerie). Oder, daß Einführung 42*) der Maschinerie die V e r m e h r u n g der angewandten Arbeitstage vermindern wird, obgleich die Produktivität wächst, und zwar in größerem Verhältnis (of course 43*)), als sie abnimmt infolge des "W e r t s" der neu eingeführten Maschinerie. Soweit das capital fixe W e r t hat, vergrößert es nicht, sondern vermindert die Produktivität der Arbeit.
"Die überzähligen Hände würden die Fabrikanten befähigen, die Lohnrate zu verringern; aber die Gewißheit, daß einer beträchtlichen Herabsetzung unmittelbar immense Verluste folgen würden durch Streiks, ausgedehnte Arbeitseinstellungen und verschiedene andere Hindernisse, die ihnen in den Weggelegt würden, läßt sie den langsameren Prozeß mechanischer Verbesserungen vorziehen, durch den sie die Produktion verdreifachen können, aber dennoch keine neuen Arbeiter brauchen." (Gaskell, "Artisans and Machinery." London 1836.) (p. 314.) "Wenn die Verbesserungen [auch] die Arbeiter nicht völlig verdrängen, so versetzen sie einen Mann in die Lage, die Produktion einer Menge zu bewältigen oder vielmehr zu überwachen, für die jetzt 10 oder 20 Arbeiter gebraucht werden:" (315. l.c.) "Maschinen sind ersonnen worden, die einem Mann ermöglichen, so viel Garn herzustellen, wie 250 oder selbst 300 vor 70 Jahren hatten produzieren können, die 1 Arbeiter und 1 Knaben in die Lage versetzen, so viele Erzeugnisse zu drucken, wie früher 100 Arbeiter und 100 Knaben hätten drucken können. Die 150 000 Arbeiter in den Spinnereien produzieren so viel Garn, als 40 Millionen mit dem Spinnrad hätten produzieren können." (316 l.c.) ¦¦44¦ "M a n k a n n s a g e n, d a ß A r b e i t d e r u n m i t t e l b a r e M a r k t f ü r d a s K a p i t a l o d e r d a s F e l d f ü r d a s K a p i t a l i s t.
Welche Kapitalmenge in einem bestimmten Moment investiert werden kann, sei es in einem gegebenen Land oder in der Welt, so daß es nicht weniger als eine gegebene Profitrate bringt, scheint prinzipiell vom Arbeitsquantum abzuhängen, zu dessen Bewältigung durch Anlage dieses Kapitals die derzeit vorhandene Anzahl menschlicher Waren veranlaßt werden kann." (p. 20. "An Inquiry into those Principles respecting the Nature of Demand". etc. London 1821.) (Von einem Ricardian gegen Malthus' Principles [381] etc.)
[Entfremdung]
Der fact, daß mit der Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit, die vergegenständlichte Arbeit wachsen muß im Verhältnis zur lebendigen Arbeit es ist dies eigentlich ein
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42*) In der Handschrift: daß durch Einführung - 43*) selbstverständlich
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tautologischer Satz, denn was heißt wachsende Produktivkraft der Arbeit anders, als daß weniger unmittelbare Arbeit erheischt ist, um ein größres Produkt zu schaffen, und daß also der gesellschaftliche Reichtum sich mehr und mehr ausdrückt in den von der Arbeit selbst geschaffnen Bedingungen der Arbeit - erscheint vom Standpunkt des Kapitals so, nicht daß das eine Moment der gesellschaftlichen Tätigkeit - die gegenständliche Arbeit - zum immer gewaltigem Leib des andren Moments, der subjektiven, lebendigen Arbeit wird, sondern daß - und dies ist wichtig für die Lohnarbeit - die objektiven Bedingungen der Arbeit eine immer kolossalere Selbständigkeit, die sich durch ihren very extent 1*) darstellt, gegen die lebendige Arbeit annehmen und der gesellschaftliche Reichtum in gewaltigem Portionen als fremde und beherrschende Macht der Arbeit gegenübertritt. Der Ton wird gelegt nicht auf das V e r g e g e n s t ä n d l i c h t s e i n, sondern das E n t f r e m d e t-, Entäußert-, Veräußertsein - das Nicht-dem-Arbeiter-, sondern den personifizierten Produktionsbedingungen-, i. e. dem-Kapital-Zugehören, der ungeheuren [ver]gegenständlichten Macht, die die gesellschaftliche Arbeit selbst sich als eins ihrer Momente gegenübergestellt hat. Soweit auf dem Standpunkt des Kapitals und der Lohnarbeit die Erzeugung dieses gegenständlichen Leibes der Tätigkeit im Gegensatz zum unmittelbaren Arbeitsvermögen geschieht - dieser Prozeß der Vergegenständlichung in fact als Prozeß der Entäußerung vom Standpunkt der Arbeit aus oder der Aneignung fremder Arbeit vom Standpunkt des Kapitals aus erscheint -, ist diese Verdrehung und Verkehrung eine w i r k l i c h e, keine b l o ß g e m e i n t e, bloß in der Vorstellung der Arbeiter und Kapitalisten existierende.
Aber offenbar ist dieser Verkehrungsprozeß bloß h i s t o r is c h e Notwendigkeit, bloß Notwendigkeit für die Entwicklung der Produktivkräfte von einem bestimmten historischen Ausgangspunkt aus, oder Basis aus, aber keineswegs eine a b s o l u t e Notwendigkeit der Produktion; vielmehr eine verschwindende, und das Resultat und der Zweck (immanente) dieses Prozesses ist, diese Basis selbst aufzuheben, wie diese Form des Prozesses. Die bürgerlichen Ökonomen sind so eingepfercht in den Vorstellungen einer bestimmten historischen Entwicklungsstufe der Gesellschaft, daß die Notwendigkeit der V e r g e g e n s t ä n d l ic h u n g der gesellschaftlichen Mächte der Arbeit ihnen unzertrennbar erscheint von der Notwendigkeit der E n t f r e md u n g derselben gegenüber der lebendigen Arbeit. Mit der Aufhebung aber des u n m i t t e l b a r e n Charakters der lebendigen Arbeit als bloß e i n z e l n e r oder als bloß innerlich oder bloß äußerlich allgemeiner, mit dem Setzen der Tätigkeit der Individuen als unmittelbar allgemeiner oder g e s e l ls c h a f t l i c h e r, wird den gegenständlichen ---1*) die sich allein durch ihren Umfang
Momenten der Produktion diese Form der Entfremdung abgestreift; sie werden damit gesetzt als Eigentum, als der organische gesellschaftliche Leib, worin die Individuen sich reproduzieren als Einzelne, aber als gesellschaftliche Einzelne. Die Bedingungen, so zu sein in der Reproduktion ihres Lebens, in ihrem produktiven Lebensprozeß, sind erst gesetzt worden durch den historischen ökonomischen Prozeß selbst; sowohl die objektiven wie die subjektiven Bedingungen, die nur die zwei unterschiednen Formen derselben Bedingungen sind.
Die Eigentumslosigkeit des Arbeiters und das Eigentum der vergegenständlichten Arbeit an der lebendigen oder die Aneignung fremder Arbeit durch das Kapital - beides nur auf zwei entgegengesetzten Polen dasselbe Verhältnis ausdrückend - sind Grundbedingungen der bürgerlichen Produktionsweise, keineswegs ihr gleichgültige Zufälle. Diese Distributionsweisen sind die Produktionsverhältnisse selbst, nur sub specie distributionis 2*).
Es ist daher höchst absurd, wenn z.B. J. St. Mill sagt ("Principles of Political Economy" 2 ed. London, 1849, t. I, p. 240) [382]:
"Die Gesetze und Bedingungen der Produktion des Reichtums haben den Charakter physikalischer Wahrheiten ... Es ist nicht so in bezug auf die Verteilung von Reichtum. Das ist einzig und allein eine Sache der menschlichen Institutionen." (p. 239, 240.)
Die "laws und conditions" 3*) der Produktion des Reichtums und die laws der "distribution des Reichtums" 4*) sind dieselben Gesetze unter verschiedner Form, und beide wechseln, untergehn 5*) denselben historischen Prozeß; sind überhaupt nur Momente eines historischen Prozesses.
Es bedarf keines besondren Scharfsinns, um zu begreifen, daß, ausgehend f.i. 6*) von der aus der Auflösung der Leibeigenschaft hervorgegangenen freien Arbeit oder Lohnarbeit, die Maschinen im Gegensatz zur lebendigen Arbeit als ihr fremdes Eigentum und feindliche Macht gegenüber allein e n t s t e h n können; d.h., daß sie ihr [383] als Kapital gegenübertreten müssen. Ebenso leicht ist aber einzusehn, daß die Maschinen nicht aufhören werden, Agenten der gesellschaftlichen Produktion zu sein, sobald sie z.B. Eigentum der assoziierten Arbeiter werden. Im ersten Fall ist aber ihre Distribution, d. h., daß sie dem Arbeiter n i c h t g e h ö r e n, ebensosehr Bedingung der auf der Lohnarbeit gegründeten Produktionsweise. Im zweiten Fall würde die veränderte Distribution ausgehn von einer v e r ä n d e r t e n, erst durch den geschichtlichen Prozeß entstandnen neuen Grundlage der Produktion.
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2*) unter dem Gesichtspunkt der Distribution - 3*) Gesetze und Bedingungen" - 4*) Gesetze der "Verteilung des Reichtums" 5*) durchmachen (engl.: to undergo) - 6*) z.B.
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[Vermischtes]
Gold, in der figürlichen Sprache der Peruaner, "Tränen, die die Sonne geweint hat". (Prescott.) [384] "Ohne den Gebrauch der Werkzeuge oder der Maschinerie, die dem Europäer vertraut ist, hätte jeder einzelne" (in Peru) "nur wenig tun können; aber in großen Massen handelnd und unter einer gemeinsamen Leitung, wurde es ihnen durch unermüdliche Ausdauer ermöglicht, Ergebnisse zustande zu bringen usw." (l.c. [, p. 127.])
{Das Geld, was bei den Mexikanern vorkommt (mehr mit dem barter 1*) und orientalischen Grundeigentum), "ein geregelter Umlauf verschiedener Werte. Dieser bestand aus durchsichtigen Federkielen mit Goldstaub, aus Zinnstückchen, die in T-form zugeschnitten waren; und aus Beuteln mit Kakao, die eine im einzelnen festgelegte Anzahl von Nüssen enthielten. 'O beglückendes Geld', sagt Peter Martyr (De Orbe novo), 'das der Menschheit einen süßen und nützlichen Trank gewährt und das seine Besitzer gegen die verderbliche Seuche der Habgier gefeit sein läßt, da es weder vergraben noch lange aufbewahrt werden kann.'" (Prescott.) [385] "Eschwege (1823) schätzt den Totalwert der Diamantenausbeute in 80 Jahren auf eine Summe, die kaum die Zucker- oder Kaffeeerträge Brasiliens von 18 Monaten übertrifft." (Merivale.) "Die ersten" (britischen) "Siedler" (in Nordamerika) "kultivierten den gerodeten Boden rund um ihre Dörfer gemeinsam... Diese Sitte herrschte bis 1619 in Virginia vor", usw. (Merivale, t. I. p. 91/92.) (Heft, S. 52.) [386] ("Die Cortès 1593 machten Philipp II. folgende Vorstellung: 'Die Cortès von Valladolid im Jahre '48 bitten Euer Majestät inständig, die Einfuhr von Kerzen, Gläsern, Schmuck, Messer und anderer ähnlicher Dinge in das Königreich nicht mehr zu gestatten, die von außerhalb hierher kommen, um diese für das menschliche Leben nutzlosen Waren g e g e n G o l d e i n z u t a u s c h e n, a l s w ä r e n d i e S p a n i e r I n d i a n e r'." (Sempéré. [p. 275/276.])) "In dicht bevölkerten Kolonien ist der ungelernte Arbeiter, obgleich frei, natürlicherweise abhängig vom Kapitalisten; in den dünn besiedelten muß das Fehlen dieser natürlichen Abhängigkeit durch künstliche Beschränkungen ersetzt werden." (Merivale, 314, v. II. "Lectures on Colonization" etc. London 1842.)}
||45| Römisches Geld: aes grave [80] Pfund Kupfer (emere per aes etlibram 2*)). Dies das as *). 485 a.U.c. deniers d'argent 3*) = 10 as (diese denarii 40 à la livre 4*): 510 [a.u.c.] 75 deniers à la livre; jeder denarius noch = 10 as, aber 10 as von 4 Unzen). 513 das as reduziert auf 2 Unzen; der denarius, immer noch = 10as, nur noch 1/84 des Pfundes Silber. Letztre Zahl, 1/84, hielt sich bis zum Ende der Republik, aber 537 galt der denier 16 as d'une once 5*) und 665 nur noch 16 as einer --*) as oder libra = 12 Unzen; 1 Unze = 24 scrupula; 288 scrupula aufs Pfund.
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1*) Tauschhandel - 2*) kaufen mit Kupfer und Waage - 3*) Silberdenare - 4*) Denare 40 auf das Pfund - 5*) Denar 16 as von einer Unze
halben Unze ... Der denarius Silber anno 485 der Republik = 1 franc 63; 510 = 87 Centimes; 513-707 = 78 Centimes. Von Galba bis Antonins 1 franc. (Dureau de La Malle, t. I. [p. 15/16, 448, 450.]) Zur Zeit des ersten Silberdenarius 1 Pfund Silber zu 1 Pfund Kupfer = 400:1. Anfang des zweiten punischen Kriegs [68] = 112:1. (l.c., t. I, p. 76/77, 81/82.)
"Die griechischen Kolonien im Süden Italiens zogen von Griechenland und Asien, direkt oder durch Tyrus und Carthago, das Silber, wovon sie Münzen fabrizierten seit dem 6. und 5. Jahrhundert v. Ch. Trotz dieser Nachbarschaft, die Römer aus politischen Gründen proskribierten 6*) den Gebrauch von Gold und Silber. Volk und Senat fühlten, daß ein s o l e i c h t e s Z i r k u l at i o n s m i t t e l K o n z e n t r a t i o n, Zunahme von Sklaven, Verfall der alten Sitten und Agrikultur herbeiführen würden." (l.c. p. 64, 65.) "Nach Varro der Sklave ein sprachbegabtes Werkzeug, das Tier ein halbstummes Werkzeug, Pflug ein stummes Werkzeug." (l.c. p. 253, 254.) ("Die Konsumtion täglich eines Städters in Rom etwas mehr als 2 französische Franken, eines Landmannes 3 Franken. Ein Pariser verzehrt an Brot 0,93, ein Landmann in den 20 Verwaltungsbezirken, wo das Getreide die Hauptnahrung, 1,70." (l.c.) "In Italien (dem jetzigen) 1 l. 8 Unzen, wo Getreide die Hauptnahrung. Warum aßen die Römer verhältnismäßig mehr? Ursprünglich aßen sie das rohe Getreide oder nur aufgeweicht in Wasser, nachher kamen sie auf den Gedanken, es zu rösten. Später kam man zur Kunst des Mahlens, und anfangs aß man roh den aus diesem Mehl hergestellten Teig. Man bediente sich zum Mahlen des Korns eines Stößels oder zweier Steine, die einer auf den anderen geschlagen und [gegeneinander] gedreht wurden ... Diese rohe Paste bereitete sich der römische Soldat für mehrere Tage. Dann erfand man die Kornschwinge, die das Korn reinigte, man fand das Mittel, die Kleie vom Mehl zu trennen, endlich fügte man die Hefe hinzu, und zunächst aß man das Brot roh, bis der Zufall lehrte, daß man es durch Backen am Sauerwerden hindern kann, und man konservierte es sehr viel länger. Erst nach dem Krieg gegen Perseus, 580, hatte Rom Bäcker." (p. 279 1. c.) "Vor der christlichen Zeitrechnung kannten die Römer keine Windmühlen." (280 l.c.)) "Parmentier hat bewiesen, daß in Frankreich seit Louis XIV. die Kunst des Mahlens große Fortschritte gemacht und daß der Unterschied der alten und neuen gemahlenen Menge sich auf 1/2 des von demselben Getreide gelieferten Brotes erstreckt. Zunächst berechnete man 4, dann 3, dann 2, dann endlich 1 1/3 Sester Korn für die jährliche Konsumtion eines Einwohners von Paris. So erklärt sich leicht die ungeheure Disproportion zwischen der täglichen Konsumtion von Getreide bei den Römern und bei uns; aus der Unvollkommenheit des Mahlprozesses und der Brotzubereitung." (p. 281 l.c.) "Das Agrargesetz war eine Einschränkung des Grundbesitzes unter den tätigen Bürgern. [387] Die Begrenzung des Besitzes bildete die Grundlage der Existenz und des Wohlstandes der alten Republiken." (l.c. p. 256.) "Die Staatseinnahmen bestehen aus Domänen, Beiträgen in Naturalien, aus Fronarbeit
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6*) verboten
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und einigen Steuern in Geld, gezahlt bei Ein- und Ausfuhr von Waren oder erhoben auf den Verkauf gewisser Lebensmittel. Diese Regelung existiert fast noch ohne Änderung im ottomanischen Imperium. Zur Zeit der Diktatur Syllas und selbst am Ende des 7. Jahrhunderts nahm die römische Republik nur 40 Millionen frs jährlich ein, anno 697 ... 1780 die Einkünfte des türkischen Sultans, in Piastermünzen, nur 35 000 000 Piaster oder 70 Millionen frs ... Die Römer und die Türken erhoben den größten Teil ihrer Einkünfte im Vorhinein in Naturalien. Bei den Römern 1/10 der Getreidearten, 1/5 der Früchte, bei den Türken von 1/2 auf 1/10 der Erzeugnisse wechselnd ...
Da das römische Reich nur eine ungeheure Anhäufung unabhängiger Stadtgemeinden, blieb der größte Teil der Verpflichtungen und Kosten kommunal." (p. 402-405.) ("Das Rom des Augustus und Nero, ohne die Vorstädte, nur 266 684 Einwohner. Nimmt an, daß im IV. Jahrhundert der christlichen Ära die Vorstädte 120 000 Einwohner, die Aurelianische Mauer 382 695, zusammen 502 695, 30 000 Soldaten, 30 000 Fremde; zusammen 562 000 Menschen als runde Summe. Madrid, während 1 1/2 Jahrhunderten seit Karl V. Hauptstadt eines Teils von Europa und einer Hälfte der neuen Welt, viele Ähnlichkeiten mit Rom. Auch seine Bevölkerung wuchs nicht im Verhältnis zu seiner politischen Bedeutung." (405, 406. l.c.) [388]) "Der gesellschaftliche Zustand der Römer ähnelte damals weit mehr dem Rußlands oder des ottomanischen Imperiums als dem Frankreichs oder Englands: wenig Handel oder Industrie; ungeheurer Reichtum neben äußerstem Elend." (p. 214, l.c.)
(Luxus nur in der Hauptstadt und den Sitzen der römischen Satrapen.)
"Das römische Italien hatte von der Zerstörung Karthagos bis zur Gründung von Konstantinopel Seite an Seite mit Griechenland und dem Orient existiert, im gleichen Zustand, in dem Spanien sich während des 18. Jahrhunderts gegenüber Europa befand. Alberoni sagte: 'Spanien ist für Europa, was der Mund für den Körper ist, alles geht hindurch und nichts bleibt dort.'" (l.c. p. 399-400.) "Der Wucher ursprünglich frei in Rom. Die Gesetze der 12 Tafeln (303 a.U.c.) hatten den Geldzins mit 1% pro Jahr festgelegt (Niebuhr sagt 10). Diese Gesetze wurden schnell verletzt. Duilius (398 a.U.c.) setzte den Geldzins von neuem auf 1% herab, Zinssatz von 1/12 des Kapitals. 408 auf 1/2 % herabgesetzt, 413 wurde das Ausleihen gegen Zinsen durch eine Volksabstimmung völlig verboten, die durch den Tribun Genucius provoziert worden war. Es ist nicht verwunderlich, daß man in einer Republik, wo den Bürgern die Industrie oder [der] Groß- und Kleinhandel untersagt sind, auch den H a n d e l m i t G e l d verbietet, (p. 260, 261 t.
II, l.c.) Dieser Zustand dauerte 300 Jahre bis zur Eroberung von Karthago [68]. 12% nun 6% der allgemeine jährliche Zinsfuß. (261. l.c.) Justinianus legte die Zinsen mit 4% fest; fünfprozentiger Zinssatz, beim Trajan ist der gesetzliche Zins von 5%. 12% war der Handelszins in Ägypten 146 Jahre vor J.C." (l.c. p. 263.) [389]
||46| Die involuntary alienation [390] des feudalen Grundeigentums entwickelt sich mit dem Wucher und dem Geld: "Die Einführung des Geldes, das alle Dinge kauft und daher der Gegenstand der Gunst für den Kreditor ist, der Geld leiht dem Landbesitzer, bringt die Notwendigkeit
gesetzlicher Veräußerung für den Vorschuß." (124. John Dalrymple "An Essay towards a general history of Feudal Property in Great Britain", 4. ed. Lond. 1759)
Im mittelaltrigen Europa: "Zahlungen in G o l d nur bei einigen Handelsgegenständen gewöhnlich, am meisten bei Kostbarkeiten. Kamen am meisten vor außerhalb des kaufmännischen Kreises, bei Geschenken der Großen, gewissen hohen Gebühren, schweren Geldstrafen, Ankäufen von Ländereien. U n g e m ü n z t e s Gold wog man sich nicht selten zu nach Pfunden oder Marken (halben Pfunden) ... 8 Uncien = 1 Mark; eine also = 2 Lot oder 3 Karat. Von g e m ü n z t e m G o l d bis zu den Zeiten der Kreuzzüge nur bekannt die byzantinischen Solidi, die italischen Tari und die arabischen Maurabotini" (afterwards 7*) Maravedi). (Hüllmann, "Städtewesen des Mittelalters". I. Teil. Bonn, 1826.) (p. 402-404.) "In den fränkischen Gesetzen auch die S o l i d i a l s b l o ß e R e c h n u n g s m ü n z e, worin der Wert der landwirtschaftlichen Produkte ausgedrückt ward, die als Strafsummen geleistet werden sollten. Z.B. bei den Sachsen unter dem Solidus ein jähriger Ochse, wie er gewöhnlich im Herbst beschaffen ist.
Nach dem ripuarischen Rechte vertrat eine gesunde Kuh die Stelle eines Solidus ... 12 Denaren = 1 Goldsolidus." (405, 406.) "4 Tari = 1 byzantinischen Solidus ... Seit dem 13. Jahrhundert dann verschiedne Goldmünzen in Europa geprägt. Augustales (des Emperor Friedrich II. in Sizilien: Brundusium und Messina); Florentini oder Floreni (von Florenz 1252); ... Dukaten oder Zechinen" (Venedig seit 1285). (408-411, l.c.) "In Ungarn, Deutschland und Niederlanden seit dem 14. Jahrhundert auch größre Goldmünzen geprägt; hießen in Deutschland schlechtweg Gulden." (l.c. 413.) "Bei Z a h l u n g e n i n S i l b e r das Wägen, meistenteils nach Marken, herrschender Gebrauch bei allen größren Zahlungen. Auch gemünztes Silber abgewägt bei solchen Zahlungen, da die Münzen noch beinahe von ganz reinem Silber, es also nur aufs Gewicht ankam. Daher die Namen P f u n d (Livre, Lire) {Notabene: In Mexiko finden wir Geld, aber keine Gewichte; in Peru Gewichte, aber kein Geld [391].} und Mark, teils die Bezeichnung von eingebildeten oder Rechnungsmünzen, teils auf wirkliche Silbermünzen übergegangen. S i l b e r m ü n z e: D en a r e n oder K r e u z e r. In Deutschland hießen diese Denaren Pfennige (Penig, Penning, Phenning) schon seit dem 9. Jahrhundert. Ursprünglich Pending, Penthing, Pfentinc, von pfündig, in der alten Form pfünding, soviel wie vollwichtig: also pfündige Denaren, abgekürzt P f ü n d i n g e. Noch ein Name der Denaren, seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts in Frankreich, Deutschland, Niederlanden, England, von dem anstatt der Kreuze darauf abgebildeten Stern: S t e r n l i n g e, S t e r l i ng e, S t a r l i n g e. Denaren Sterlinge = Pfennige Sterlinge.
Von den niederländischen Sterlingen gingen im 14. Jahrhundert 320 auf das Pfund, 20 Stück auf die Unzia. Silbersolidi im Deutschen Schildlinge, Schillinge. S i l b e r s o l i d i i m f r üh e r n M i t t e l a l t e r n i c h t w i r k l i c h e M ü n z e n, s o n d e r n I n b e g r i f f v o n j e 1 2 D e n a r e n. 1 Solidus Gold = 12 Denaren oder Sterlingen 8*), denn dies war das mittlere Verhältnis von Gold und Silber. Als S c h e i d e m ü n z e waren im Umlauf Oboli, halbe Pfennige, Hälblinge... Bei zunehmender Verbreitung des kleinen Gewerbes
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7*) später - 8*) in der Handschrift: Sterlinge
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verschafften sich immer mehr Handelsstädte 9*) und kleine Fürsten das Recht, ihre örtliche Münze, also größtenteils Scheidemünze, zu schlagen. Mischten Kupfer bei, das ging immer weiter ...
Dickpfennige, Gros deniers, Grossi, Groschen, Groten, zuerst in Tours geprägt vor Mitte des 13. Jahrhunderts. Diese Groschen ursprünglich Doppelpfennige." (415-433.) "Daß die Päpste fast allen christkatholischen Ländern kirchliche Schätzungen auferlegten, hat nicht wenig beigetragen zunächst zur Entwicklung des gesamten Geldwesens im gewerbtätigen Europa und dann als Folge zur Entstehung von mancherlei Versuchen, das Kirchengebot (gegen Zinsen) zu umgehn. [392] Der Papst bediente sich der Lombarden zur Eintreibung von Mantelgeldern von den Erzstiftern und der übrigen Gebühren. Dies die Hauptwucherer und Pfandleiher, unter päpstlichem Schutz. Schon seit Mitte des 12. Jahrhunderts bekannt. Besonders aus Siena. 'Öffentliche usurarii.' 'Römisch-bischöfliche Geldhändler' nannten sie sich in England.
Einige Bischöfe von Basel u.a. versetzten bischöflichen Ring, seidne Gewänder, das ganze Kirchengerät um ein Geringes bei Juden und zahlten Zinsen. Aber Bischöfe, Äbte, Pfaffen trieben auch selbst Wucher mit dem Kirchengerät, indem sie dasselbe gegen einen Anteil am Gewinn toskanischen Geldhändlern aus Florenz, Siena und andren Städten verpfändeten" etc. (sieh l.c. Heft, p. 39.) [393] Indem das Geld das a l l g e m e i n e Ä q u i v a l e n t , d i e g e n e r a l p o w e r o f p u r c h a s i n g 10*), ist alles käuflich, alles in Geld verwandelbar. Aber es kann nur in Geld verwandelt werden, indem es alieniert 11*) wird, indem der Besitzer sich seiner entäußert. Everything is therefore alienable 12*) oder gleichgültig für das Individuum, ihm äußerlich.
Die sogenannten u n v e r ä u ß e r l i c h e n, e w i g e n Besitztümer und ihnen entsprechenden unbeweglichen, festen Eigentumsverhältnisse brechen also zusammen vor dem Geld. Ferner, indem das Geld selbst nur ist in der Zirkulation und sich wieder gegen Genüsse etc. austauscht - gegen Werte - die sich schließlich alle auflösen können in rein individuelle Genüsse, ist alles nur wertvoll, soweit es für das Individuum ist. Der selbständige Wert der Dinge, außer insofern er in ihrem bloßen Sein für andres, ihrer Relativität, Austauschbarkeit besteht, der absolute Wert aller Dinge und Verhältnisse wird damit aufgelöst. Alles geopfert dem egoistischen Genuß. Denn, wie alles alienierbar 13*) gegen Geld, ist aber auch alles erwerbbar durch Geld. Alles ist zu haben für "bar Geld", das selbst als etwas äußerlich Existierendes von dem Individuum is to be catched by fraud, violence etc. 14*) Es ist also alles aneigen- bar durch alle, und es hängt vom Zufall ab, was das Individuum sich aneignen kann oder nicht, da es abhängt von dem Geld in seinem Besitz. Damit ist das Individuum an sich als Herr von allem gesetzt. Es gibt keine absoluten Werte,
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9*) In der Handschrift: mehr kleine Handelsstädte - 10*) allgemeine Kaufkraft - 11*) veräußert - 12*) Alles ist deshalb veräußerbar - 13*) veräußerbar - 14*) durch Betrug, Gewalt etc. eingefangen werden muß
da dem Geld der Wert als solcher relativ. Es gibt nichts Unveräußerliches, da alles gegen Geld veräußerlich. Es gibt nichts Höhres, Heiliges etc., da alles durch Geld aneigenbar. Die "res sacrae" und "religiosae", die "in nullius bonis" sein können, [394] "nec aestimationem recipere, nec obligari alienarique posse", die eximiert sind vom "commercio hominum" 15*), existieren nicht vor dem Gelde, wie vor Gott alle gleich sind. Schön wie die römische Kirche im Mittelalter selbst Hauptpropagandist des Geldes.
"Da das Kirchengesetz gegen den Wucher längst alle Bedeutung verloren, hob Martin 1425 es auch dem Namen nach auf." (Hüllmann, II. Teil. l.c. Bonn 1827, p. 55.) "Im Mittelalter in keinem Land ein allgemeiner Zinsfuß. Erst die Pfaffen strenge. Unsicherheit der gerichtlichen Anstalten zur Sicherung der Anleihe. Desto höher der Zinssatz in einzelnen Fällen. Der geringe Geldumlauf, die Notwendigkeit, die meisten Geldzahlungen bar zu ¦¦47¦ leisten, da das Wechselgeschäft noch unausgebildet. Große Verschiedenheit daher in Ansehung der Zinsen und [des] Begriff[s] des Wuchers. Zu Karls des Großen Zeiten galt es erst für wucherlich, wenn 100% genommen. Zu Lindau am Bodensee, 1344 16*), nahmen einheimische Bürger 216 2/3 %. In Zürich bestimmte der Rat als gesetzlichen Zins 43 1/3 %. In Italien mußten zuweilen 40% gezahlt werden, obgleich vom 12-14. Jahrhundert der gewöhnliche Satz nicht 20% überschritt. Verona ordnete als gesetzlichen Zins an 12 1/2 %.
Friedrich II. in seiner Verordnung 10%, aber dies bloß für die Juden. Für die Christen mochte er nicht sprechen. 10% im rheinischen Deutschland schon im 13. Jahrhundert das gewöhnliche." (5557 l.c.) "P r o d u k t i v e K o n s u m t i o n, wo die Konsumtion einer Ware ist e i n T e i l d e s P r o d u k t i o n sp r o z e s s e s." (Newman etc. Heft XVII, 10.) [395] "Man kann bemerken, daß in diesen Fällen k e i n e K o n s u m t i o n v o n W e r t s t a t t f i n d e t, da der gleiche Wert in neuer Form existiert." (l.c.) "Ferner K o n s u m t i o n ... die Aneignung des individuellen Einkommens für seine verschiedenen Verwendungen." (p. 297.) (l.c.) "F ü r G e l d v e r k a u f e n soll zu allen Zeiten so leicht gemacht werden, wie es heute ist, f ü r G e l d z u k a u f e n, und die Produktion würde zur gleichförmigen, nie versiegenden Quelle der Nachfrage." (John Gray "The Social System" etc. Edinburgh 1831.) (p. 16.) "Nach Land, Kapital, Arbeit die vierte notwendige Bedingung der Produktion ist: die u n m i t t e l b a r e F ä h i g k e i t a u s z u t a us c h e n." (l.c. 18.) "Die Fähigkeit auszutauschen für den Menschen in der Gesellschaft so wichtig, wie für Robinson Crusoe die Fähigkeit war zu produzieren." (l.c. 21.) "Nach Say deplaziert der Kredit bloß das Kapital, schafft aber keins. Dies nur wahr in dem einzigen Falle eines Darlehens, das einem Industriellen von einem Kapitalisten gewährt wurde, aber nicht von dem Kredit unter Produzenten in ihren gegenseitigen Vorschüssen. Was ein Produzent einem anderen vorschießt, sind keine Kapitale; das sind Produkte, Waren. Diese Produkte, diese Waren könnten werden und werden in den Händen des Borgenden auch zu tätigem Kapital, d.h. Arbeitsinstrumente, aber sie sind
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15*) "und weder einer Schätzung unterliegen noch verpfändet und veräußert werden können", die befreit sind vom "Handel der Menschen" - 16*) in der Handschrift: 1348
<S. 730 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
jetzt nicht in den Händen ihrer Besitzer als Produkte zu verkaufen und überall untätig... Man muß unterscheiden zwischen Produkt (Erzeugnis) und Ware und Arbeitsmittel oder produktivem Kapital.
Solange ein Produkt in den Händen seines Produzenten bleibt, ist es nur Ware, oder wenn man will, untätiges, unwirksames Kapital. Weit davon entfernt, daß der Industrielle, der es besitzt, irgendeinen Vorteil aus ihm zieht, ist es für ihn eine Last, eine Ursache unaufhörlicher Verlegenheit, der Unkosten und der Verluste: Kosten für Lagerung, Instandhaltung und Bewachung, Bodenzinsen usw., ohne den Verschleiß oder den Verlust zu rechnen, dem nahezu alle Waren verfallen, wenn sie lange Zeit untätig verliegen ... Verkauft er also diese seine Waren auf Kredit in die Hände eines anderen Industriellen, der sie für die Form der Arbeit verwenden kann, für die sie sich eignet, werden sie für den letzteren aus unwirksamen Waren, die sie waren, zu aktivem Kapital. Daher wird es hier Vergrößerung produktiven Kapitals auf der einen Seite geben ohne irgendeine Verringerung auf der anderen.
Noch besser: Gibt man zu, daß der Verkäufer, der seine Waren auf Kredit liefert, nichtsdestoweniger im Austausch Wechsel erhalten hat, die er sogleich weitergeben kann, ist es dann nicht klar, daß er sich dadurch selbst die Mittel verschafft, um seinerseits die Rohstoffe und die Arbeitsinstrumente zu erneuern und wieder mit der Arbeit zu beginnen? Es gibt hier daher doppeltes Anwachsen des produktiven Kapitals, mit anderen Worten Machterwerb von zwei Seiten." (Charles Coquelin. "Du Crédit et des Banques dans l'Industrie." Revue des deux mondes, t. 31, 1842, p. 799/800.) "Angenommen, daß die ganze zum Verkauf vorgesehene Warenmenge rasch, ohne Verzögerungen und ohne Hindernisse vom Zustand des unwirksamen Produkts zu dem des aktiven Kapitals überwechselt: Welche neue Aktivität im Lande! ... Diese rasche Umwandlung ist gerade die Wohltat, die der Kredit verwirklicht. Dies ist die T ä t i g k e i t d e r Z i r k u l a t i o n. So kann der Kredit die Geschäfte der Industriellen verzehnfachen. Während eines gegebenen Zeitabstandes haben der Großhändler oder der Produzent ihre Rohstoffe und Erzeugnisse 10mal anstelle einem Male erneuert. Der Kredit bewirkt dies, indem er für jedermann die Kaufkraft erhöht. Anstatt denen diese Kraft zu reservieren, die jetzt in der Lage sind zu zahlen, gibt er sie allen, die infolge ihrer Lebenslage und ihrer Moral die Garantie bieten, daß sie künftig zahlen werden; er gibt sie jedem, der fähig ist, die Produkte durch Arbeit nutzbar zu machen. Also erstes, Wohltat des Kredits zu vermehren, wenn nicht die Summe der Werte, die ein Land besitzt, dann mindestens die [Summe] der aktiven Werte. Da die unmittelbare Wirkung. Aus diesem fließt die Vermehrung der Produktivkräfte, daher also auch der Summe der Werte usw." (l.c.) "V e r m i e t e n ist ein bedingter Verkauf oder Verkauf der Nutzung einer Sache für eine begrenzte Zeit." (Corbet Th. "An Inquiry into the Causes and Modes of the Wealth of Individuals" etc. Lond. 1841, p. 81.) "Umwandlungen, denen Kapital in der Produktionsarbeit unterworfen ist. Wenn Kapital produktiv werden soll, muß es konsumiert werden." (p. 80. S.P. Newman. "Elements of Political Economy". Andover und New York 1835.) "Ökonomischer Zyklus ... der gesamte Produktionsverlauf, von der Zeit, zu der die Auslagen vorgenommen werden, bis zum Empfang des Gewinns. In der Landwirtschaft ist die Zeit der Aussaat der Anfang und die Einbringung der Ernte das Ende." (81.)
D e r U n t e r s c h i e d z w i s c h e n f i x e d u n d c i r c u l a t i n g c a p i t a l b e r u h t d a r a u f, that during every economic cycle, a part is partially, and another pari totally consumed 17*). (l.c.) Capital as directed to different employments. [396] (l.c.) Gehört in die Lehre von der Konkurrenz.
"E i n A u s t a u s c h m i t t e l: Bei unentwickelten Nationen ist es üblich, als Mittel der Zirkulation zu benutzen, welche Ware auch immer den größeren Anteil am Reichtum des Gemeinwesens darstellt oder aus irgendeinem Grunde häufiger als andere Gegenstand des Austausches werden. So Rinder Tauschmittel unter Hirtenstämmen, getrockneter Fisch in Neufundland, Zucker in Westindien, Tabak in Virginien. E d e l m e t a l l e Vorzug: a) Gleichheit der Qualität in allen Teilen der Welt, b) gestattet Teilung in kleinste Stücke und exakte Verteilung, c) Seltenheit und schwere Erreichbarkeit, d) sie lassen Prägung zu." (100 l.c.)
Die Vorstellung des Kapitals als eines sich selbst reproduzierenden Wesens - als eines by virtue of an innate quality perennierenden 18*) und [sich] vermehrenden Werts - hat zu den fabelhaften Einfällen des Dr. Price geleitet, die bei weitem die Phantasien der Alchimisten hinter sich lassen und an die Pitt ernsthaft glaubte und sie in seinen Gesetzen über den sinking fund 19*) (sieh Lauderdale [397]) zu Säulen seiner Finanzweisheit machte.
Folgendes einige schlagende Auszüge aus dem Mann: ¦¦48¦ "Geld, das Zinseszinsen trägt, wächst anfangs langsam. Da aber die Rate des Wachstums sich fortwährend beschleunigt, wird sie nach einiger Zeit so rasch, daß sie jeder Einbildung spottet.
Ein Penny, ausgeliehen bei der Geburt unseres Erlösers auf Zinseszinsen zu 5%, würde schon jetzt zu einer größeren Summe herangewachsen sein, als enthalten wäre in 150 Millionen Erden, alle von gediegenem Gold. Aber ausgelegt auf einfache Zinsen, würde er in derselben Zeit nur angewachsen sein auf 7 Schillinge 4 1/2 Pence. Bis jetzt hat unsere Regierung vorgezogen, ihre Finanzen auf diesem l e t z t e r e n, statt auf dem ersteren Weg zu verbessern." (18, 19. Price, Richard, "An Appeal to the Public on the Subject of the National Debt". London 1772, 2. ed.) (Sein Witz [398]: Die Regierung sollte pumpen zu einfachem Zins und das gepumpte Geld ausborgen zu zusammengesetztem.) In seinen: "Observations on Reversionary Payments" etc. London, 1772, fliegt er noch höher:
"Ein Schilling, ausgelegt bei der Geburt unseres Erlösers zu 6% Zinseszinsen, würde ... angewachsen sein zu einer größeren Summe, als das ganze Sonnensystem einbegreifen könnte, wenn in einer Kugel verwandelt von einem Durchmesser gleich dem der Bahn des Saturn." (l.c. XIII, Note.) "Ein Staat braucht sich deswegen nie in Schwierigkeiten zu befinden; denn mit den k l e i n s t e n Ersparnissen kann er die größte
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17*) daß während jedes ökonomischen Zyklus ein Teil teilweise und ein anderer völlig konsumiert wird - 18*) kraft einer angeborenen Eigenschaft ewig währenden - 19*) Tilgungsfonds
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Schuld abzahlen in einer so kurzen Zeit, wie sein Interesse erfordern mag." (p. XIII/XIV.)
Der brave Price was simply dazzled by the enormous quantities resulting from geometrical progression of numbers 20*). Da er das Kapital, without any regard to the conditions of reproduction of labour 21*), als a self acting thing 22*) betrachtete, eine bloße sich selbst vermehrende Zahl, konnte er glauben, das Gesetz seines Wachstums in jener (sieh oben) Formel gefunden zu haben.
Pitt, 1792, in einer Rede, worin er vorschlug, die dem sinking fund gewidmete Summe zu vergrößern, nimmt ganz sérieusement die mystification 23*) des Dr. Price. (S = C (1 + i)^n [399].) McCulloch gibt als Eigenschaften des Metallgeldes in seinem "Dictionary of commerce", 1847:
"Das Material muß sein: 1. teilbar in kleinste Teile; 2. für eine unbegrenzte Periode aufbewahrbar ohne Verschleiß" ; 3. leicht transportierbar von Platz zu Platz durch hohen Wert bei kleiner Menge; 4. ein Stück Geld, von bestimmtem Nominalwert stets gleich, in Größe und Quantität gegenüber jeder Münze desselben Nominalwerts; 5. sein Wert vergleichsweise beständig." (865.) [400]
In der ganzen Polemik des Herrn Proudhon mit Bastiat in: "Gratuité du crédit. Discussion entre Mr. Fr. Bastiat et M. Proudhon" Paris 1850, dreht sich der Witz des braven Proudhon darum, daß ihm das Leihen etwas ganz andres erscheint als das Verkaufen. Das auf Zins Leihen "ist die Fähigkeit, denselben Gegenstand stets von neuem zu verkaufen und dafür stets von neuem den Preis zu erhalten, ohne jemals das Eigentum an dem Gegenstand, den man verkauft, abzutreten". (9, im ersten Brief Chevé, [401] einer der Redakteure der "La Voix du Peuple".)
Die verschiedne Form, worin hier die Reproduktion des Kapitals erscheint, täuscht ihn darüber, daß diese beständige Reproduktion des Kapitals - wovon immer der prix 24*) zurückerhalten wird und immer von neuem mit Profit gegen die Arbeit ausgetauscht, ein Profit, der immer von neuem realisiert wird im Kauf und Verkauf seinen Begriff konstituiert. Was ihn irr macht, daß das "objet" 25*) nicht den Eigentümer wechselt wie beim Kauf und Verkauf; also au fond 26*) nur die dem auf Zins geliehnen Kapital mit dem fixen Kapital eigne Form der Reproduktion. Bei Hausmiete, von der Chevé spricht, ist es direkt die Form des capital fixe. Wird das zirkulierende Kapital in seinem ganzen Prozeß
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20*) wurde einfach geblendet durch die ungeheuren Größen, die aus der geometrischen Progression der Zahlen entstehen - 21*) ohne Rücksicht auf die Bedingungen der Reproduktion der Arbeit 22*) einen selbsttätigen Automaten - 23*) ernst die Mystifikation - 24*) Preis - 25*) der "Gegenstand" - 26*) im Grunde
betrachtet, so zeigt sich, daß, obgleich d a s s e l b e O b j e t (dieses bestimmte Pfund Zucker z. B.) nicht immer von neuem verkauft wird, derselbe Wert sich immer von neuem reproduziert und die Entäußerung nur die Form, nicht die Substanz angeht. Leute, die fähig sind, solche Einwürfe zu machen, sind offenbar noch unklar über die ersten Elementarbegriffe der politischen Ökonomie. Proudhon begreift weder, wie der Profit, also auch nicht der Zins, aus dem Gesetz des Austauschs von Werten hervorgeht. "Maison" 27*), argent 28*) etc. sollen daher nicht als "capital" ausgetauscht werden, sondern als "marchandise ... à prix de revient" 29*). (44.) Der brave Jüngling begreift nicht, daß das Ganze daran liegt, daß Wert gegen Arbeit ausgetauscht wird, nach dem Gesetz der Werte; daß er also, um den Zins aufzuheben, das K a p i t a l selbst, die auf den Tauschwert basierte Produktionsweise, also auch die Lohnarbeit aufheben müßte.
Die Unfähigkeit des Herrn Proudhon, auch nur einen Unterschied zwischen prêt 30*) und vente 31*) zu finden:
"In der Tat, der Hutmacher, der Hüte verkauft..., erhält dafür den Wert, nicht mehr und nicht weniger. Aber der verleihende Kapitalist... empfängt nicht nur sein Kapital unverkürzt zurück; er empfängt mehr als das Kapital, mehr als er in den Austausch wirft; er empfängt über das Kapital hinaus einen Zins." (69.)
Die chapeliers 32*) des Herrn Proudhon berechnen also in ihrem prix de revient ni profit ni intérêt 33*). Er begreift nicht, daß eben, indem sie die valeur 34*) ihrer chapeaux 35*) erhalten, sie mehr erhalten, als diese ihnen gekostet haben, weil ein Teil dieser valeur im Austausch mit der Arbeit ohne Äquivalent angeeignet ist. Hier auch sein großer oben erläuterter Satz:
"Da sich im Handel der Zins des Kapitals dem Lohn des Arbeiters hinzufügt, um den Preis der Ware zusammenzusetzen, so ist es unmöglich, daß der Arbeiter das Produkt seiner eigenen Arbeit zurückkaufen kann. Von eigner Arbeit leben ist ein Prinzip, das unter der Herrschaft des Zinses einen Widerspruch einschließt." (105.)
Im lettre 36*) IX (p. 144-152) verwechselt der brave Proudhon das Geld als Zirkulationsmittel mit dem Kapital und schließt daher, daß das in Frankreich existierende "capital" 160% trägt (nämlich 1600 millions d'intérêt annuel 37*) in Staatsschuld, Hypothek etc. für un capital d'un millard, ... la somme du numéraire ... circulant en France 38*)). Wie wenig er vom Kapital überhaupt versteht und seiner beständigen Reproduktion, folgendes, was er als spezifisch dem capital-argent 39*), d.h. dem als Kapital ausgeliehnen Geld nachsagt:
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27*) "Haus" - 28*) Geld - 29*) "Ware ... zum Selbstkostenpreis" 30*) Anleihe - 31*) Verkauf - 32*) Hutmacher - 33*) Kostenpreis weder Profit noch Zins - 34*) den Wert - 35*) Hüte - 36*) Brief 37*) 1600 Millionen Jahreszinsen 38*) "ein Kapital von einer Milliarde ... die Summe des baren Geldes..., das in Frankreich zirkuliert - 39*) Geldkapital
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"Daraus, daß durch die Akkumulation der Zinsen das Geldkapital von Tausch zu Tausch stets zu seiner Quelle zurückkehrt, folgt, daß die Wiederverteilung stets von derselben Hand vollzogen, immer derselben Person Gewinn bringt." (154.) "Alle Arbeit soll einen Überschuß liefern." (200.)
(Es soll alles v e r k a u f t, nichts v e r l i e h n werden. Dies der einfache Witz. Unfähigkeit zu sehn, wie der Austausch der Waren auf dem Austausch zwischen Kapital und Arbeit beruht, und in letztrem der Profit und Zins. P[roudhon] will an der einfachsten, abstraktesten Form des Austauschs festhalten.) Folgende schöne Demonstration des Herrn Proudhon: "Da der Wert nichts ist als ein Verhältnis, und alle Produkte notwendigerweise in einem Verhältnis zueinander stehen, so folgt daraus, daß vom gesellschaftlichen Standpunkt aus die Produkte immer Werte sind und sichere Werte. Der Unterschied zwischen Kapital und Produkt besteht für die Gesellschaft nicht. Dieser Unterschied ist ganz subjektiv, besteht bloß für die Individuen." (250.)
Die gegensätzliche Natur des Kapitals und die Notwendigkeit für dasselbe des eigentumslosen Arbeiters ist naiv ausgedrückt in älteren englischen Ökonomen, z.B. dem Reverend Mr. J. Townsend, dem Vater der Populationstheorie, durch deren fraudulente 40*) Aneignung Malthus (überhaupt ein schamloser Plagiator, so ist z.B. seine Renttheorie vom Pächter Anderson entlehnt) sich zum großen Mann gemacht hat. Townsend ¦¦49¦ sagt:
"Es scheint ein N a t u r g e s e t z, daß die Armen zu einem gewissen Grad leichtsinnig sind, so daß stets welche da sind zur Erfüllung der servilsten, schmutzigsten und gemeinsten Funktionen des Gemeinwesens. Der Fonds von menschlichem Glück wird dadurch sehr vermehrt. Die Delikateren sind dadurch befreit von Plackerei und können höheren Berufungen usw. ungestört nachgehen." ("A Dissertation on the Poor-Laws". Edition of 1817, p. 39.) "Gesetzlicher Zwang zur Arbeit ist begleitet von zuviel Unruhe, Gewalttätigkeit und Lärm, schafft Übelwollen usw., wohingegen Hunger nicht nur ein friedfertiger, stummer, unablässiger Druck ist, sondern fordert als natürlicher Beweggrund für Fleiß und Arbeit die wirksamsten Anstrengungen heraus." (15.)
(Dies die Antwort darauf, in fact, welche labour more productive 41*), die des Sklaven oder des freien Arbeiters. A. Smith durfte die Frage nicht aufwerfen, da die Produktionsweise des Kapitals freie Arbeit voraussetzt. Andrerseits ist ebenfalls durch das entwickelte Verhältnis von Kapital und Arbeit A. Smith gerechtfertigt in seiner Einteilung von productive und unproductive labours 42*). Die faden Späße des Lord Brougham dagegen und die
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40*) "betrügerische - 41*) Arbeit produktiver - 42*) produktiven und unproduktiven Arbeitern
ernsthaft sein sollenden Einwendungen von Say, Storch, McCulloch und tutti quanti 43*) prallen daran ab. A. Smith fehlt nur, indem er die Vergegenständlichung der Arbeit etwas zu grob auffaßt als Arbeit, die sich in einem handgreiflichen Gegenstand fixiert.
Dies ist aber Nebensache bei ihm, Unbeholfenheit des Ausdrucks.) Auch bei Galiani finden sich die workmen 44*) durch Naturgesetz vor. 1750 gab G[aliani] das Buch heraus. "Gott bringt in genügendem Maße solche Menschen hervor, die die nützlichsten Tätigkeiten verrichten." (78. "Della Moneta", Vol. III, Scrittori Classici Italiani di Economía Política. Parte Moderna. Milano 1803.)
Er hat aber auch schon den richtigen Begriff des Werts: "Einzig die Mühe gibt der Sache einen Wert." (74.)
Die Arbeit ist allerdings auch qualitativ unterschieden, nicht nur insofern sie in verschiednen Produktionszweigen, sondern mehr oder minder intensiv etc. Die Art, wie die Ausgleichung dieser Verschiedenheiten geschieht und alle Arbeit reduziert wird auf simple unskilled labour 45*), kann hier natürlich noch nicht untersucht werden. Genug, daß diese Reduktion faktisch mit dem Setzen der Produkte aller Arten von Arbeit als Werte v o l l z o g e n ist. Als Werte sind sie Äquivalente in gewissen Proportionen; die höhren Sorten von Arbeit selbst sind geschätzt in einfacher Arbeit. Es wird dies sofort klar, wenn überlegt wird, daß z. B. kalifornisches Gold Produkt der einfachen Arbeit. Dennoch ist jede Art Arbeit damit bezahlt. Der qualitative Unterschied ist also aufgehoben, und das Produkt einer höhren Art Arbeit ist faktisch reduziert auf ein Quantum einfacher Arbeit. Diese Berechnungen der verschiednen Arbeitsqualitäten sind hier also vollständig indifferent und tun dem Prinzip keinen Abbruch.
"Die Metalle finden als Geld Verwendung, weil sie wertvoll sind, sie werden wertlos, weil sie als Geld verwendet werden." (l.c. 95.) "Es ist die Geschwindigkeit, mit der sich das Geld bewegt, und nicht die Menge der Metalle, was das Geld viel oder wenig erscheinen läßt." (99.) "Das Geld hat zwei Seiten: eine i d e e l l e und eine r e a l e; es wird auch zu zwei verschiedenen Zwecken verwendet: den Dingen einen W e r t z u g e b e n und diese Dinge z u k a u f e n. Zur Wertgebung eignet sich das ideelle Geld ebenso wie das reale, letztes vielleicht noch mehr ... Der andere Verwendungszweck des Geldes ist der Kauf eben jener Dinge, denen durch das Geld ein Wert gegeben wurde ... Preise und Vereinbarungen drücken sich wertmäßig in ideellem Geld aus und bewegen sich real." (S. 112 ff.) "Die Metalle haben die Eigenheit, daß sich nur in ihnen alle Faktoren auf einen einzigen reduzieren: die Quantität. Die Natur hat ihnen keine unterschiedlichen Eigenschaften gegeben, weder in ihrer inneren noch in ihrer äußeren Beschaffenheit." (126, 127.)
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43*) allen diesen Leuten - 44*) Arbeiter - 45*) einfache ungelernte Arbeit
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Dies ist sehr wichtige Bemerkung. Der Wert unterstellt gemeinschaftliche Substanz, und alle Unterschiede, Proportionen, auf bloß quantitative reduziert. Dies der Fall in den edlen Metallen, die so als natürliche Substanz des Werts erscheinen.
"Das Geld ... gleich einer Proportionsregel, die alle Dinge gegenüber den Lebensbedürfnissen haben, entscheidet ganz allein über den P r e i s der Dinge." (152.) "Dasselbe ideelle Geld ist die Grundlage für die B e z a h l u n g, d.h., mit ihm werden alle Dinge vertraglich verabredet und abgeschlossen sowie wertmäßig ausgeglichen. Es gibt einen gleichartigen ursächlichen Zusammenhang dafür, daß alles heutzutage existierende ideelle Geld das älteste einer jeden Nation ist, während alles einmal real war; und weil es real war, rechnete man damit." (153.)
(Dies auch der formale Aufschluß über das ideale Geld Urquharts [358] etc. Den niggers 46*) etc. war die bar 47*) Eisen ursprünglich reales Geld, verwandelte sich in ideales; aber sie suchten zugleich seinen frühern Wert zu halten. Da nun der Eisenwert, wie sich ihnen im Handel zeigt, wechselt gegen Gold etc., drückt die ideale bar, um ihren Wert beizubehalten, wechselnde Proportionen von wirklichen Quantis Eisen aus, eine mühsame Rechnung, die der Abstraktionskraft dieser Herren Ehre macht.) (Castlereagh, in den Debatten durch das Bullioncommittee [34] 1810 verursacht, stellte ähnliche konfuse notions 48*) auf.) Schöner Satz des Galiani: "Jenes Unendliche, das" (die Dinge) "in ihrem Fortschreiten nicht haben, haben sie in ihrer Bewegung." (156.)
Über den Gebrauchswert sagt Galiani schön: "Der Preis ist ein Verhältnis... Der Preis der Dinge ist das Verhältnis zwischen ihren und unseren Bedürfnissen ... und hat noch kein festes Maß. Vielleicht wird man es finden. Ich meinerseits glaube jedoch, daß dieses Maß d e r M e n s c h s e l b s t i s t." ([159,] 162.) "Spanien rechnete in jener Zeit, als es sowohl die größte als auch die reichste Macht war, mit realen und ganz kleinen Maravedis." (172, 173.) "Eigentlich ist er" (der Mensch) "der einzige und tatsächliche Reichtum." (188.) "D e r R e i c h t u m i s t e i n V e r h ä l t n i s z w i s c h e n z w e i P e r s o n e n." (221.) "Wenn sich der Preis für eine Sache bzw. ihr Verhältnis zu anderen proportional zu allen Dingen ändert, so ist das ein Zeichen dafür, daß sich lediglich der Wert für diese eine Sache und nicht für alle anderen Dinge zugleich geändert hat." (154.)
(Die Kosten, das Kapital zu preserve 49*), reparieren, müssen auch in Rechnung gezogen werden.)
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46*) Negern - 47*) Barre - 48*) wirre Begriffe - 49*) erhalten
"D i e u n b e d i n g t e E i n s c h r ä n k u n g d e r M e n g e a n P a p i e r g e l d würde den einzigen nützlichen Zweck erfüllen wie die Produktionskosten einen anderen [Fall]." (300.) (Opdyke.)
Der bloß quantitative Unterschied in der Geldmaterie: "Geld wird n u r i n n a t u r a zurückgezahlt" (bei Anleihen); "welche Tatsache dieses Mittel von aller anderen Maschinerie unterscheidet... den Charakter seines Dienstes anzeigt ... deutlich die Einzigartigkeit seiner Funktion beweist." (267.) "Im Besitze von Geld, brauchen wir nur einen Tausch zu machen, um den Gegenstand des Wunsches zu erlangen, während wir mit andren Surplusprodulcten zwei machen müssen, von denen der erste (Besorgung des Geldes) unendlich schwieriger ist als der zweite." (287, 288.) "Der B a n k i e r unterscheidet sich von dem alten W u c h e r e r ..., daß er dem Reichen borgt und selten oder nie dem Armen. Er borgt daher mit geringerem Risiko und kann es zu billigen Bedingungen tun, und aus beiden Gründen meidet er den im Volke verbreiteten Haß, der den Wucherer traf." (44.) (Newman, F.W. "Lectures on Political Economy", London 1851.) ¦¦50¦ "Alle [402] verbergen und vergraben ihr Geld sehr heimlich und sehr tief, besonders aber die n i c h t m o h a m e d an i s c h e n H e i d e n, die fast allen Handel und alles Geld in der Hand haben, befangen wie sie sind im Glauben, daß Gold und Silber, welches sie während ihres Lebens verbergen, ihnen nach dem Tode dienen wird." (312-314.) (François Bernier, t. I.
"Voyages contenant la description des états du Grand Mogol" etc., Paris 1830.) "Die Materie in ihrem Naturzustand ist stets v o n W e r t e n t b l ö ß t. Erst durch die Arbeit erhält sie Tauschwert, wird Element des Reichtums." (McCulloch, "Discours sur l'origine de l'économie politique" etc. Trad. par Prévost. Genève et Paris 1825. p. 57.) "Waren im Austausch sich wechselseitig M a ß." (Storch. "Course d'Economie Politique avec des notes etc. par J.B. Say". Paris 1823, t. I, p. 81.) "Im Handel zwischen Rußland und China dient das Silber, alle Waren zu [schätzen] ; dennoch macht sich dieser Handel durch Tausch." (p. 88.) "Ebenso wie die Arbeit nicht die Q u e l l e ist vom Wert des Reichtums, so wenig ist sie das M a ß." (p. 123. l.c.) "Smith ließ sich hinreißen zur Überzeugung, daß die gleiche Ursache, die zur H e r s t e l l u n g der materiellen Dinge führt, auch die Quelle und der Maßstab von ihrem Wert war." (p. 124.) "Zins der Preis, den man für den Gebrauch eines Kapitals bezahlt." (p. 336.) "Das Bargeld muß einen unmittelbaren Wert haben, aber gegründet auf ein künstliches Bedürfnis. Seine Materie darf nicht unentbehrlich für die Existenz des Menschen sein; denn die gesamte als Bargeld verwendete Menge kann durchaus nicht individuell verwendet werden, sie muß beständig zirkulieren." (t. II, p. 113, 114.) "Geld ersetzt alles." (p. 133.)
T.V. "Considérations sur la nature du revenu national", Paris 1824 [403]:
"Die reproduktiven Konsumtionen sind keine eigentlichen Auslagen, sondern nur V o r s c h ü s s e, da sie denen zurückgezahlt werden, die sie machen." (p. 54.) "Liegt nicht ein offensichtlicher Widerspruch in dieser Meinung, wonach sich die Völker bereichern
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durch ihre Sparsamkeit oder ihre E n t b e h r u n g e n, d.h., indem sie sich aus freien Stücken zur Armut verurteilen?" (p. 176.) "Zur Zeit, wo die Häute und Pelzwerk zum Geld in Rußland dienten, die Unbequemlichkeit, die der Zirkulation eines Bargeldes anhaftet, welches so umfangreich und so vergänglich, gab der Idee Ursprung, durch kleine Stücke aus geprägtem Kupfer sie zu ersetzen, die dadurch zu Zeichen werden, zahlbar mit Häuten und Pelzwerk ... Sie konservierten diese Verwendung bis 1700" (nämlich später die Bruchteile der Silberkopeken zu repräsentieren) "wenigstens in der Stadt Kaluga und ihren Umgebungen, bis Peter I." (1700) "verordnete, sie auszuliefern für die kleine Kupfermünze." (p. 79.) [404]
Eine Andeutung über die Wunder des zusammengesetzten Zinses findet sich schon bei dem großen Bekämpfer der Wucherer des 17. Jahrhunderts: bei Jos. Child. ("Traités sur le commerce" etc. trad. de l'anglois (englisch publiziert 1669), Amsterdam et Berlin 1754.) (p. 115-117.)
"Eine Ware wird sich tatsächlich immer für eine größere Arbeitsmenge austauschen, als die sie produziert hat; u n d d i e s e r Ü b e r s c h u ß s t e l l t d e n P r o f i t d a r." (p. 221. McCulloch, "The Principles of Political Economy". London 1825.)
Zeigt, wie schön Herr McCulloch das Ricardosche Prinzip verstanden hat. Er unterscheidet zwischen R e a l w e r t und T a u s c h w e r t; der erstre 1. quantity of labour expended in its appropriation or production 50*); 2. der zweite K a u f m a c h t von certain quantities of labour 51*) oder andren Waren, (p. 211.) "Der Mensch ist ebenso das P r o d u k t d e r A r b e i t wie. irgendeine der Maschinen, die durch seine Tätigkeit entstand; und uns scheint, daß er in allen ökonomischen Untersuchungen gerade von eben diesem Gesichtspunkt aus betrachtet werden sollte." (115. l.c.) "Löhne bestehen tatsächlich aus einem Teil des Produkts, das der Fleiß des Arbeiters schuf." (p. 295.) "Der Profit des Kapitals ist nur ein anderer Name für die Löhne aufgehäufter Arbeit." (p. 291.) "Eine periodische Vernichtung von Kapital ist zur notwendigen Existenzbedingung jedes Zinsfußes auf dem Markt überhaupt geworden. Und, von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, dürften die schrecklichen Heimsuchungen, denen wir in gewohnter Weise mit soviel Unruhe und Besorgnis entgegensehen, und die wir so eifrig abwenden möchten, nichts anderes sein als natürliche und notwendige Korrektur eines übertrieben angestiegenen und aufgeblasenen Reichtums, d a s H e i l m i t t e l, wodurch unser Gesellschaftssystem in seiner gegenwärtigen Struktur in die Lage versetzt wird, sich von Zeit zu Zeit eines immer wiederkehrenden und ihre Existenz bedrohenden Überflusses zu entledigen und wieder zu einem gesunden und nützlichen Zustand zurückzukehren." (p. 165. Fullarton (John), "On the régulation of currency" etc. Lond. 1844.) "Geld - Allgemeine Kaufkraft." {Chalmers. [p. 164.])
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50*) Arbeitsmenge, ausgegeben für Besitznahme oder Produktion 51*) bestimmten Arbeitsmengen
"K a p i t a l ... in der Produktion angewandte Dienste und Waren. G e l d: Wertmaß, Austauschmittel und das allgemeine Äquivalent; praktischer: das M i t t e l, u m K a p i t a l z u e r w e r b e n; das e i n z i g e M i t t e l, f ü r K a p i t a l z u z a h l e n, das zuvor auf Kredit erworben wurde; im Grunde genommen eine Garantie dafür, den äquivalenten Wert in Kapital zu erhalten. H a n d e l ist der Austausch von Kapital für Kapital durch das Mittel Geld, und da der Vertrag für das Mittel abgeschlossen ist, kann man mit Geld allein dem Vertrag nachkommen und sich der Schuld entledigen. Beim Verkauf wird eine Art Kapital für Geld zur Verfügung gestellt, um dafür seinen äquivalenten spezifizierten Wert in jeder Art Kapital zu erwerben. Z i n s - die Entschädigung, die für eine Geldanleihe gegeben wird. Wenn das Geld geborgt wird zum Zweck, K a p i t a l z u b e s c h a f f e n, dann ist die gezahlte Entschädigung eine Vergütung für den Gebrauch des Kapitals (Rohmaterialien, Arbeit, Waren usw.), das mit ihm erworben werden kann. Wenn es geborgt wird in der Absicht, Schulden abzustoßen, für Kapital zu bezahlen, das zuvor erworben und angewandt wurde (vertraglich aufgenommen, um in Geld abgezahlt zu werden), dann ist die ausgehändigte Entschädigung für den Gebrauch des Geldes selbst, und in dieser Beziehung sind Zins und Diskont gleich. D i s k o n t allein Vergütung für das Geld selbst, für die Umwandlung des Kreditgeldes in wirkliches Geld. Ein guter Wechsel gibt die gleiche Verfügung über Kapital wie Banknoten, vermindert über die Kosten für den Diskont; Wechsel werden diskontiert, um zu Geld zu gelangen, dessen Nennwerte geeigneter sind für Löhne und kleinere Bargeldzahlungen, oder um größere Verpflichtungen zu begleichen, die fällig werden; aber auch um des Vorteils willen, wenn Bargeld zu einer Diskontrate unter der dafür üblichen von 5% zu haben ist.
Jedoch das Hauptziel beim Diskontieren hängt im Grunde ab von Angebot und Nachfrage an gesetzlichen Zahlungsmitteln ... Der Zinsfuß hängt hauptsächlich von Nachfrage und Angebot an Kapital und der Diskontsatz völlig von Nachfrage und Angebot an Geld ab." (March 13, '58, "Econ[omist"], Brief an den Editor [357].) ¦¦51¦ Herr K. Arnd, ganz an seinem Platz, wo er über die "Hundesteuer" [405] raisoniert, hat folgende interessante Entdeckung gemacht:
"In dem natürlichen Gange der Gütererzeugung gibt es nur e i n e Erscheinung, welche - in ganz angebauten Ländern - den Zinsfuß einigermaßen zu regulieren bestimmt zu sein scheint; - es ist dies das Verhältnis, in welchem die Holzmassen der europäischen Wälder durch ihren jährlichen Nachwuchs zunehmen - dieser Nachwuchs erfolgt, ganz unabhängig von ihrem Tauschwerte, in dem Verhältnisse von 3 bis 4 zu hundert." (S. 124, 125. "D i e n a t u r g e m ä ß e V o l k s w i r t s c h a f t" etc. Hanau 1845.) Dies verdient, der waldursprüngliche Zinsfuß genannt zu werden.
"Der verbleibende Wert oder Überschuß wird in jedem Zweige im Verhältnis zum Wert des angelegten Kapitals stehen." (Ricardo.) [406]
Bei dem Z i n s ist zweierlei zu betrachten: E r s t e n s die Scheidung des P r o f i t s in Zins und Profit. (Als Einheit dieser beiden nennen ihn die Engländer gross profit 52*).) Der Unterschied wird fühlbar, handgreiflich, sobald eine Klasse von
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52*) Bruttoprofit
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monied capitalists 53*) einer Klasse von industrial capitalists 54*) gegenübertritt. Z w e i t e n s: Das K a p i t a l selbst wird zur Ware, oder die Ware (Geld) wird als Kapital verkauft. So heißt es z.B., Kapital, wie alle andre Ware, richtet seinen Preis nach Nachfrage und Zufuhr. Diese bestimmt also den Zinsfuß. Hier tritt also Kapital als solches in Zirkulation.
Monied capitalists und industrial capitalists können nur 2 besondre Klassen bilden, weil der Profit fähig ist, in 2 Zweige von Revenue auseinanderzugehen. Die 2 Sorten von capitalists 55*) drücken nur d[en] fact aus; aber die Spaltung muß da sein, das Auseinandergehn des Profits in 2 besondre Formen von Revenu, damit 2 besondre Klassen von Kapitalisten darauf aufwachsen können.
Die Form des Zinses ist älter als die des Profits. Die Höhe des Zinses in Indien für common agriculturists 56*) zeigt keineswegs an die Höhe des Profits. Sondern daß Profit sowohl wie Teil des Arbeitslohns selbst in der Form von Zins von dem Wucherer angeeignet wird. Es ist eine ganz des historischen Sinns des Herrn Carey würdige Operation, diesen Zins zu vergleichen mit dem, der auf dem englischen money market 57*) herrscht, den der englische Kapitalist zahlt, und daraus zu schließen, wieviel höher die "Arbeitsrate" (der Arbeitsanteil am Produkt) in England als in Indien ist. [407] Er hätte vergleichen müssen den Zins, den in England handloomweavers 58*), z.B. in Derbyshire, zahlen, denen Material und Instrument vorgeschossen (geliehn) wird vom Kapitalisten. Er würde gefunden haben, daß der Zins hier so hoch ist, daß nach Berichtigung aller items 59*), der Arbeiter am Schluß noch der Schuldner ist, nachdem er dem Kapitalisten nicht nur seine Vorschüsse zurückerstattet, sondern ihnen seine eigne Arbeit noch gratis zugefügt hat. Historisch, daß die Form des industriellen Profits erst aufkommt, nachdem das Kapital nicht mehr neben dem selbständigen Arbeiter erscheint. Der Profit erscheint daher ursprünglich bestimmt durch den Zins. Aber in der bürgerlichen Ökonomie der Zins bestimmt durch den Profit und nur Teil desselben. Der Profit also muß so groß sein, daß ein Teil sich davon als Zins abzweigen kann. Umgekehrt historisch. Der Zins muß so heruntergedrückt sein, daß ein Teil des Mehrgewinns sich als Profit verselbständigen kann. There ist a natural relation between wages and profit - necessary labour and surplus labour; but is there any between profit and interest, save that which is dertermined by the competition between these two classes arranged under these different forms of revenues? But in order that this competition exist, and the two classes, the division of the surplus value
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53*) Geldkapitalisten - 54*) Industriekapitalisten - 55*) Kapitalisten - 56*) gewöhnliche Ackerbauern - 57*) Geldmarkt - 58*) Weber mit Handwebstuhl - 59*) Einzelposten
into profits and interests is already presupposed. 60*) Das Kapital im allgemeinen betrachten, ist keine bloße Abstraktion. Betrachte ich das Gesamtkapital einer Nation z.B. im Unterschied von der Gesamtlohnarbeit (oder auch Grundeigentum) oder betrachte ich das Kapital als die allgemein ökonomische Basis einer Klasse im Unterschied zu einer andren Klasse, so betrachte ich es im allgemeinen. Wie wenn ich z. B. den Menschen physiologisch betrachte im Unterschied vom Tier. Der wirkliche Unterschied von Profit und Zins existiert als der Unterschied einer moneyed dass of capitalists 61*) gegen eine industrial dass of capitalists 62*). Damit aber 2 solche Klassen sich gegenübertreten können, ihre Doppelexistenz setzt voraus Diremtion 63*) in dem vom Kapital gesetzten Mehrwert.
(Die politische Ökonomie hat es mit den spezifischen gesellschaftlichen Formen des Reichtums oder vielmehr der Produktion des Reichtums zu tun. Der Stoff desselben, sei er subjektiv, wie Arbeit, oder objektiv, wie Gegenstände für die Befriedigung natürlicher oder geschichtlicher Bedürfnisse, erscheint zunächst allen Produktionsepochen gemeinsam. Dieser Stoff erscheint daher zunächst als bloße Voraussetzung, die ganz außerhalb der Betrachtung der politischen Ökonomie liegt und erst dann in die Sphäre der Betrachtung fällt, wenn er modifiziert wird durch die Formverhältnisse oder als sie modifizierend erscheint. Was darüber allgemeines gesagt zu werden pflegt, beschränkt sich auf Abstraktionen, die einen historischen Wert hatten in den ersten Versuchen der politischen Ökonomie, worin die Formen noch mühsam aus dem Stoff herausgeschält und mit großer Anstrengung als eigner Gegenstand der Betrachtung fixiert wurden. Später werden sie zu ledernen Gemeinplätzen, um so widerlicher, je mehr sie mit wissenschaftlicher Prätention auftreten. Es gilt dies von allem, was die deutschen Ökonomen unter der Kategorie von "Gütern" abzuschwatzen pflegen.) Das Wichtige ist, daß Zins und Profit beides Beziehungen des K a p i t a l s ausdrücken. Als besondre Form steht das zinstragende Kapital nicht der Arbeit, sondern dem profittragenden Kapital gegenüber. Das Verhältnis, worin einerseits der Arbeiter noch als selbständig erscheint, also nicht als Lohnarbeiter, andrerseits aber die gegenständlichen Bedingungen desselben schon eine selbständige Existenz neben demselben besitzen, das Eigentum einer
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60*) "Es gibt eine natürliche Beziehung zwischen Löhnen und Profit - notwendige Arbeit und Mehrarbeit; aber es gibt irgendeine zwischen Profit und Zins, aufgehoben in der, die bestimmt ist von der Konkurrenz zwischen diesen beiden Klassen, eingeordnet unter diesen verschiedenen Formen des Eigentums? Aber damit, daß diese Konkurrenz existiert und die zwei Klassen, ist die Teilung des Mehrwerts in Profite und Zinsen bereits vorausgesetzt. 61*) Klasse von Geldkapitalisten - 62*) Klasse von Industriekapitalisten - 63*) Trennung
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besondren Klasse von Wucherern bilden, entwickelt sich notwendig - in allen auf dem Austausch mehr oder minder beruhenden Produktionsweisen - mit der Entwicklung des Kaufmannsvermögens oder Geldvermögens im Gegensatz zu den besondren und beschränkten Formen des agricultural or 64*) gewerblichen Vermögens. Die Entwicklung dieses merkantilen Vermögens selbst kann betrachtet werden als Entwicklung des Tauschwerts und daher der Zirkulation und der Geldverhältnisse in jenen Sphären. Dies Verhältnis zeigt uns auf der einen Seite allerdings die Verselbständigung, Loslösung der Arbeitsbedingungen - die mehr und mehr aus der Zirkulation herkommen und von ihr abhängen - von dem ökonomischen Dasein des Arbeiters. Andrerseits ist das letztre noch nicht subsumiert in den Prozeß des Kapitals. Die Produktionsweise wird daher noch nicht wesentlich verändert. Wo dies Verhältnis innerhalb der bürgerlichen Ökonomie sich wiederholt - ist es in zurückgebliebnen Industriezweigen oder solchen, die sich noch ¦¦52¦ sträuben gegen den Untergang in der modernen Produktionsweise. In ihnen findet noch die gehässigste Exploitation der Arbeit statt, ohne daß das Verhältnis von Kapital und Arbeit hier irgend die Basis der Entwicklung neuer Produktivkräfte und den Keim neuer historischer Formen in sich trüge. In der Produktionsweise selbst erscheint hier noch das Kapital stofflich unter den einzelnen Arbeiter oder die Arbeiterfamilie subsumiert - sei es im handwerksmäßigen Betrieb oder in der kleinen Agrikultur. Es findet Exploitation durch das Kapital statt ohne die Produktionsweise des Kapitals. Der Zinsfuß erscheint sehr hoch, weil er den Profit einschließt und selbst einen Teil des Arbeitslohns. Diese Form des Wuchers, in der sich das Kapital nicht der Produktion bemächtigt, also nur formell Kapital ist, setzt vorbürgerliche Produktionsformen als herrschend voraus; reproduziert sich aber in untergeordneten Sphären wieder innerhalb der bürgerlichen Ökonomie selbst.
Zweite historische Form des Zinses: Leihen von Kapital an den konsumierenden Reichtum. Erscheint hier historisch wichtig als selbst ein Entstehungsmoment des Kapitals, indem die Einnahme (and oft the land too) of the landed proprietors accumulates and becomes capitalized in the pockets of the usurer 65*). Es ist dies einer der Prozesse, wodurch zirkulierendes Kapital oder auch Kapital in der Form des Geldes in einer von den Grundeigentümern unabhängigen Klasse sich konzentriert. Die Form des realisierten Kapitals sowohl wie seines realisierten Mehrwerts ist das Geld. Der Profit (nicht nur der Zins) drückt sich also in Geld aus; weil darin der Wert realisiert und gemessen ist.
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64*) landwirtschaftlichen oder - 65*) (und oft auch das Land) des Grundeigentümers akkumuliert und in Kapital verwandelt wird in den Taschen des Wucherers
Die Notwendigkeit der Zahlungen in Geld - nicht nur des Geldes für den Ankauf von Waren etc. - entwickelt sich überall, wo Tauschverhältnisse und Geldzirkulation stattfinden. Es ist keineswegs nötig, daß der Austausch gleichzeitiger. Mit dem Geld die Möglichkeit vorhanden, daß ein Teil seine Ware abläßt und der andre seine Zahlung erst später tut. Das Bedürfnis von Geld für diesen Zweck (später in loans 66*) und discounts 67*) entwickelt) eine historische Hauptquelle des Zinses. Diese geht uns hier noch gar nichts an; ist erst bei den Kreditverhältnissen zu betrachten.
Unterschied zwischen buying 68*) (G-W) und selling 69*) (W-G): "wenn ich verkaufe, habe ich 1. den Profit auf die Ware geschlagen und erhalten; 2. eine Ware von allgemeiner Repräsentanz und Konvertierbarkeit, G e l d, wofür, da Geld immer verkäuflich ist, ich stets andere Ware kommandieren kann; die höhere Verkaufbarkeit von Geld ist gerade die Wirkung oder natürliche Konsequenz der geringen Verkaufbarkeit von Waren. Beim Kaufen anders.
Wenn er kauft, um wieder zu verkaufen oder Kunden zu beliefern, gibt es keine absolute Sicherheit, daß er für einen lohnenden Preis verkaufen wird, wie wahrscheinlich das zuvor auch ausgesehen haben mag. Aber nicht alle kaufen, um wieder zu verkaufen, sondern für ihren eigenen Gebrauch oder [ihre eigene] Konsumtion." etc. (p. 117 sq. Corbet, Th. "An Inquiry into the Causes and Modes of the Wealth of Individuals." London 1841.) "Economist", April 10 [, 1858]:
"Eine Antwort des Parlaments auf eine Anfrage von Mr. James Wilson zeigt, daß die Münze im Jahre 1857 Gold zum Werte von 4 859 000 Pfund Sterling prägte, wovon 364 000 Pfund in 10 Schillingstücken waren. Die Silbermünzen des Jahres beliefen sich auf 373 000 Pfund Sterling, wobei die Kosten des verwendeten Metalls 363 000 Pfund Sterling betrugen. Der Gesamtbetrag der in den 10 Jahren bis zum 31. Dezember 1857 geprägten Münzen ergab 55 239 000 Pfund in Gold und 2 434 000 in Silber. Der Wert der Kupfermünzen des vergangenen Jahres belief sich auf 6720 Pfund der Wert des Kupfers betrug 3492 Kund; davon waren 3136 in Pennystücken, 2464 in halben Pennystücken und 1120 in Viertelpennystücken. Der Gesamtwert der Kupfermünzen der letzten 10 Jahre war 141477 Pfund, wobei das Kupfer, aus dem sie bestanden, für 73 503 Pfund erworben worden war." "Nach Thomas Culpeper (1641), Josias Child (1670), Paterson (1694), Locke (1700) hängt der Reichtum von der selbst gezwungnen Reduktion der Zinstaxe des Goldes und Silbers ab. Befolgt in England während fast 2 Jahrhunderten." (Ganilh. [p. 76/77.])
Als Hume im Gegensatz zu Locke die Bestimmung des Zinsfußes von der Profitrate entwickelte, hatte er bereits eine viel größre Entwicklung des Kapitals vor Augen; noch mehr so Bentham, als er gegen Ende des 18. Jahrhunderts seine Verteidigung des Wuchers schrieb. (Von Heinrich VIII. bis Anne gesetzliche Herabsetzung des Zinses.)
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66*) Darlehen - 67*) Zinsvergütungen - 68*) Kauf - 69*) Verkauf
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"In jedem Land 1. eine produzierende Klasse [408] und 2. eine Klasse der Geldkapitalisten, die von den Zinsen ihres Kapitals lebt." (p. 110.) (J. St. Mill "Some unsettled questions of political economy." London 1844.) "Es ist infolge häufiger Versetzungen und Einlösungen im selben Monat und durch Versatz eines Artikels, um einen anderen herauszunehmen und dabei eine kleine Gelddifferenz zu erhalten, daß der Pfandhauszins so übermäßig wird. In London sind 240 konzessionierte Pfandverleiher und in der Provinz ungefähr 1450. Das angewandte Kapital wird auf ungefähr 1 Million geschätzt. Wenigstens dreimal umschlagen jährlich und jedesmal im Durchschnitt für 33 1/2 % Profit; so daß die untern Klassen von England 1 Million jährlich zahlen für den temporären Vorschuß einer Million, abgesehen von dem Verlust durch verwirkte Auslösungsfrist versetzter Artikel." (p. 114.) (vol. I, J.D. Tuckett "A history of the Past and Present State of the Labouring Population" etc. London 1846.) "Einige Arbeiten können nicht anders als im großen getrieben werden, z.B. das Porzellanmachen, Glasmachen usw. Sind daher nie Handwerke. Schon im 13. und 14. Jahrhundert hat man einige Arbeiten, wie Webereien, im großen getrieben." (Poppe.) [409] "In den älteren Zeiten gehörten alle Fabriken zum Handwerk, und der Kaufmann blieb bloß Verleger und Beförderer des Handwerks.
Bei Tuch- und Zeugmanufakturen wurde hierauf noch am strengsten gehalten. Nach und nach aber fingen an vielen Orten die Kaufleute an, sich zum Meister aufzuwerfen" (natürlich ohne die Zunftvorurteile, Traditionen, Verhältnis zu den Gesellen der alten Meister), "und für Tagelohn Gesellen in Arbeit zu nehmen." (Poppe. S. 70, 71 70*), I. Bd. "Geschichte der Technologie". Göttingen 1807-1811.)
Es war dies ein Hauptgrund, warum in England die eigentliche Industrie in nicht inkorporierten Städten sich festsetzte und aufkam. Das Handelskapital oder das Geld, wie es als Kaufmannsvermögen auftritt, ist die erste Form des Kapitals, d. h. des Werts, der ausschließlich aus der Zirkulation (dem Austausch) hervorgeht, sich in ihr erhält, reproduziert und vermehrt, und so ist der ausschließliche Zweck dieser Bewegung und Tätigkeit der Tauschwert. Die beiden Bewegungen, kaufen, um zu verkaufen, und verkaufen, um zu kaufen, aber die ¦¦53¦ Form G-W-W-G herrscht vor. Das Geld und die Vermehrung desselben erscheint als ausschließlicher Zweck der Operation. Weder kauft der Kaufmann die Ware zu seinem eignen Bedürfnis, ihres Gebrauchswerts wegen, noch verkauft er sie, um z. B. in Geld abgemachte Kontrakte zu zahlen oder um andere Ware für sein Bedürfnis zu erhalten. Sein direkter Zweck ist Vermehrung des Werts, und zwar in seiner unmittelbaren Form als Geld. Das Handelsvermögen ist erstens das Geld als Tauschmittel; das Geld als die vermittelnde Bewegung der Zirkulation; es tauscht Ware gegen
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70*) In der Handschrift: S. 92
Geld aus, Geld gegen Ware und vice versa. Ebenso erscheint hier das Geld als Selbstzweck, aber ohne deswegen zu existieren in seiner metallnen Existenz. Es ist hier die lebendige Verwandlung des Werts in die beiden Formen von Ware und Geld: die Gleichgültigkeit des Werts gegen die bestimmte Form des Gebrauchswerts, die er annimmt, und zugleich seine Metamorphose in alle diese Formen, die aber nur als Verkleidungen erscheinen. Wenn so die Aktion des Handels die Bewegungen der Zirkulation zusammenfaßt, das Geld daher als Kaufmannsvermögen nach einer Seite hin die erste Existenz des Kapitals ist, auch historisch so erscheint, so erscheint auf der andren Seite diese Form direkt widersprechend d e m B e g r i f f d e s W e r t s. Wohlfeil kaufen und teuer verkaufen, ist das Gesetz des Handels. A l s o n i c h t d e r A u s t a u s c h v o n Ä q u i v a l e n t e n , m i t w e l c h e m v i e l m e h r d e r H a n d e l u n m ö gl i c h w ä r e a l s e i n b e s o n d r e r E r w e r b sz w e i g.
Das Geld als Handelsvermögen - wie es in den verschiedensten Gesellschaftsformen und auf den verschiedensten Stufen der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte erscheint - ist indes bloß das vermittelnde Bewegen zwischen Extremen, die es nicht beherrscht, und Voraussetzungen, die es nicht schafft.
A. Smith t. II. 1. III (ed. Garnier): "Der bedeutende Handel für die ganze zivilisierte Gesellschaft ist der, welcher sich zwischen den Bewohnern der Stadt und denen des Landes begründet ... besteht i m A u s t a u s c h v o n R o h p r o d u k t e n gegen a n g e f e r t i g t e P r od u k t e, ... sei es unmittelbar oder durch die Vermittlung des Geldes." (p. 403.)
Der Handel faßt immer zusammen; die Produktion ursprünglich im kleinen. "Die Stadt ist eine Messe oder beständiger Markt, zu dem sich die Bewohner des Landes begeben, um ihre Rohprodukte gegen angefertigte Erzeugnisse auszutauschen. Dieser Handel versorgt die Einwohner der Stadt sowohl mit dem Werkstoff für die Arbeit als auch mit den Mitteln für den Lebensunterhalt. Das Quantum f e r t ig e r A r b e i t, das sie den Bewohnern des Landes verkaufen, bestimmt notwendigerweise das Quantum an Rohstoffen und Lebensmitteln, die sie kaufen." (p. 408 [, 409].)
Solange "Mittel der Subsistenz und des Genusses" der Hauptzweck, herrscht der Gebrauchswert vor.
Im Begriff des Werts, daß er nur durch den Tausch sich erhält und vermehrt. Der existierende Wert aber zunächst das Geld.
"Diese Industrie, die sich etwas vornimmt, das über das absolut notwendige hinausgeht, ließ sich in den Städten nieder lange Zeit, bevor sie gemeinhin von den Bearbeitern des Bodens hätte errichtet werden können." (p. 452.) "Obgleich die Bewohner einer Stadt schließlich von dem Land ihre Subsistenz und
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alle Mittel und Materialien ihrer Industrie ziehn, so können doch die [Bewohner] einer Stadt, die nah an den Ufern des Meeres oder eines schiffbaren Flusses liegt, sie ziehn auch aus den entferntesten Winkeln der Welt, entweder als Tausch gegen das manufakturierte Produkt ihrer eignen Industrie oder indem sie den Dienst von Fuhrleuten zwischen entfernten Ländern wechselseitig tun und die Produkte dieser Länder untereinander austauschen. So kann eine Stadt sehr reich werden, während nicht nur das Land ihrer nächsten Umgebung, sondern alles Land, wo sie handelt, arm ist.
Jedes dieser Länder, getrennt genommen, kann ihr nur einen sehr kleinen Teil der Subsistenz und für die Geschäfte bieten; aber alle diese Länder, kollektiv genommen, können ihr eine große Quantität von Subsistenzen und eine große Mannigfaltigkeit von Beschäftigung liefern." (p. [452,] 453.) (Italienische Städte erhoben sich zuerst in Europa durch den Handel; während der Kreuzzüge - Venedig, Genua, Pisa - teils durch Transport von Menschen und immer durch den von Lebensmitteln, die ihnen geliefert werden mußten. Diese Republiken waren gleichsam die Kommissarien der Lebensmittel dieser Armeen.) ( l.c.) Das Kaufmannsvermögen, als beständig im Austausch begriffen und des Tauschwerts wegen austauschend, ist in fact das lebendige Geld.
"Die Bewohner der Handelsstädte führten von reichren Ländern raffinierte Gegenstände und Luxusartikel von großem Preis ein, boten so eine Nahrung der Eitelkeit der großen Grundeigentümer, die sie mit Eifer kauften, indem sie große Quantitäten vom Rohprodukt ihrer Ländereien dafür zahlten. So der Handel eines großen Teils von Europa in dieser Zeit Austausch des Rohprodukts eines Landes gegen das Manufakturprodukt eines in der Industrie avancierteren Landes." (p. [454,] 455.) "Als dieser Geschmack allgemein genug geworden war, um eine beträchtliche Nachfrage zu schaffen, suchten die Kaufleute, um die Transportkosten zu sparen, in ihrem Lande ähnliche Manufakturen zu etablieren. Dies der Ursprung der ersten Manufakturen für den Verkauf in die Ferne." (l.c.)
Luxusmanufakturen, entsprungen aus foreign commerce 71*), etabliert durch Kaufleute (p. 456.) (bearbeiten ausländische Materien). Ad. Smith spricht von einer zweiten Sorte, die "natürlich und von selbst durch sukzessive Verfeinerung der groben und häuslichen Gewerbe entstanden". Bearbeiten homegrown materials 72*). (p. 459.) Die Handelsvölker der Alten wie die Götter des Epikur in den Intermundien 73*) der Welt [410] oder rather 74*) wie die Juden in den Poren der polnischen Gesellschaft. Die meisten selbständig und großartig entwickelten selbständigen Handelsvölker oder Städte carrying trade 75*), der beruhte auf der Barbarei der
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71*) Außenhandel - 72*) einheimische Materialien - 73*) Räumen zwischen den verschiedenen Welten - 74*) vielmehr - 75*) Transportgewerbe
produzierenden Völker, zwischen denen sie die Rolle des Geldes spielten (der Vermittler).
In den Vorstufen der bürgerlichen Gesellschaft beherrscht der Handel die Industrie; in der modernen Gesellschaft umgekehrt. Der Handel wird natürlich mehr oder minder zurückwirken auf die Gemeinwesen, zwischen denen er getrieben wird. Er wird die Produktion mehr und mehr dem Tauschwert unterwerfen; den unmittelbaren Gebrauchswert mehr und mehr in den Hintergrund drängen; indem er die Subsistenz mehr abhängig macht vom Verkauf als vom unmittelbaren Gebrauch des Produkts. Löst die alten Verhältnisse auf.
Vermehrt damit die Geldzirkulation. Ergreift erst bloß den Überfluß der Produktion; faßt nach und nach diese selbst an. Indes hängt die auflösende Wirkung sehr ab von der Natur der produzierenden Gemeinwesen, zwischen denen er operiert. Z.B. hat [tri die altindischen Gemeinwesen und überhaupt asiatischen Verhältnisse kaum erschüttert. Der Betrug im Austausch ist die ||54| Basis des Handels, wie er selbständig erscheint. Aber das Kapital entsteht erst, wo sich der Handel der Produktion selbst bemächtigt und der Kaufmann Produzent oder der Produzent bloßer Kaufmann wird. Dagegen die mittelaltrige Zunftverfassung, das Kastenwesen etc. Die Entstehung des Kapitals in seiner adäquaten Form setzt aber dasselbe voraus als Handelskapital, so daß nicht mehr produziert wird, mehr oder minder durch Geld vermittelt, für den Gebrauch, sondern für den Handel im großen.
Handelsvermögen als selbständige ökonomische Form und als Grundlage für Handelsstädte und Handelsvölker existiert und hat existiert zwischen Völkern, die sich auf den verschiedensten Stufen der ökonomischen Entwicklung befinden, und in der Handelsstadt selbst (der altasiatischen z.B., der griechischen und der italienischen etc. des Mittelalters) kann die Produktion in der Form von Zunft etc. fortexistieren.
Steuart. "H a n d e l ist eine Tätigkeit, mit deren Hilfe der Reichtum oder die Arbeit von Einzelpersonen oder Gesellschaften von einer Gruppe Menschen, die man als Kaufleute bezeichnet, für ein Äquivalent ausgetauscht werden können; das geeignet ist, jedes Bedürfnis zu befriedigen, ohne daß es zu einer Unterbrechung der Industrie oder zu Hindernissen für die Konsumtion kommt.
I n d u s t r i e bedeutet Bewerbung um die sinnreiche Arbeit des freien Mannes, um mit den M i t t e l n d e s H a nd e l s ein Äquivalent zu erlangen, das geeignet ist, jedes Bedürfnis zu befriedigen." (t. I, p. 166.) "Solange die Bedürfnisse einfach bleiben und gering an Zahl, hat der Handwerker Zeit genug, alle Erzeugnisse seiner Arbeit zu verteilen; wenn die Bedürfnisse vielfältiger werden, müssen die Menschen schwerer arbeiten; d i e Z e i t w i r d k o s t b a r, folglich wird
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der Handel eingeführt ... Der Kaufmann als Mittler zwischen Handwerker und Konsumenten." (p. 171.) "Die Ansammlung (der Produkte) in wenigen Händen ist die Einführung des Handels." (l.c.) "Der Konsument kauft nicht, um wieder zu verkaufen. Der Kaufmann kauft und verkauft bloß mit der Absicht auf Gewinn" (p. 174.) (d.h. für den Wert). "Die einfachste aller Handelsformen die, ausgeführt durch A u s t a u s c h d e r n o t w e n d i g s t e n L e b e n s m i t t e l" (zwischen der überschüssigen Nahrung der Pächter und den freien Arbeitern). "Der Fortschritt hauptsächlich zuzuschreiben der Einführung des Geldes." (p. 176.) "Solange wechselseitige Bedürfnisse befriedigt durch Tauschhandel, ist nicht die geringste Gelegenheit für Geld da. Dies die einfachste Kombination. Wenn Bedürfnisse vervielfältigt sind, wird Tauschhandel betreiben schwerer; daraufhin wird G e l d eingeführt. Dies ist der allgemeine Preis aller Dinge. Ein geeignetes Äquivalent in der Hand derer, die [etwas] benötigen.
Diese Tätigkeit des Kaufens und Verkaufens ist etwas komplexer als die erste. Also 1. T a u s c h h a n d e l; 2. V e rk a u f; 3. H a n d e l ..." "Der Kaufmann muß dazwischenkommen. Was früher Bedürfnisse hieß, ist jetzt repräsentiert durch den Konsumenten; die Industrie durch den Fabrikanten, das Geld durch den Kaufmann. Der Kaufmann repräsentiert das Geld, indem er Kredit an dessen Stelle einsetzt; und wie das Geld zur Erleichterung des Tauschhandels erfunden, so der Kaufmann mit dem Kredit eine Verfeinerung gegenüber dem Gebrauch von Geld. Diese Tätigkeit von Kaufen und Verkaufen ist jetzt Handel; er befreit beide Teile von der ganzen Mühe des Transports und Bedürfnisse an Bedürfnissen oder Bedürfnisse an Geld anzupassen; der Kaufmann repräsentiert abwechselnd den Konsumenten, den Fabrikanten und das Geld. Dem Konsumenten repräsentiert er die Gesamtheit der Fabrikanten, diesen die Gesamtheit der Konsumenten, und beiden Klassen ersetzt sein Kredit den Gebrauch des Geldes." (p. 177, 178.) "Kaufleute kaufen und verkaufen vermutlich nicht aus Notwendigkeit, sondern unter dem Gesichtspunkt des Gewinns." (p. 201.) "Erst der Industrielle produziert für fremden, nicht für eignen Gebrauch; diese Güter fangen ihm erst im Moment, wo er sie vertauscht, an, nützlich zu werden. Sie machen also den Handel oder die Kunst des Austausches nötig. Sie sind nur geschätzt wegen ihres austauschbaren Wertes." (p. 161.) (Sismondi "Etudes sur l'économie politique", t. II. Bruxelles 1838.) "Der Handel hat den Dingen, den Reichtümern ihren primitiven Charakter von Nützlichkeit geraubt: E s i s t d e r G e g e n s a t z z w is c h e n d e m G e b r a u c h s w e r t u n d d e m T a u s c h w e r t, w o r a u f d e r H a n d e l d i e g a n z e S a c h e z u r ü c k g e f ü h r t h a t." (p. 162.) "Im Anfang ist der Nutzen das wahre Maß der Werte; der Handel existiert dann, im patriarchalischen Zustand der Gesellschaft; aber er hat sie nicht ganz absorbiert; er wird nur ausgeübt mit dem Überschuß der Produktion eines jeden und nicht mit dem, worauf sich seine Existenz gründet." (p. 162, 163.) "Dagegen der Charakter unsres ökonomischen Fortschritts, daß der H a n d e l sich belastet mit der D i s t r i b u t i o n der Totalität des jährlich produzierten Reichtums, und er hat folglich absolut seinen Charakter des nützlichen Wertes unterdrückt, um nichts als den austauschbaren Wert bestehen zu lassen." (163.)
"Vor Einführung des Handels war die Vermehrung in der Quantität des Produzierten eine direkte Vermehrung der Reichtümer. Wenig bedeutend war damals die Quantität der Arbeit, vermittelst deren diese nützliche Sache erworben worden war. Und wirklich, die verlangte Sache verliert nichts an ihrer Nützlichkeit, selbst dann, wenn zu ihrer Verschaffung gar keine Arbeit nötig wäre; Getreide und Leinwand würden ihren Besitzern nicht minder nötig sein, selbst wenn sie ihnen vom Himmel gefallen wären. Das ist ohne Zweifel die wahre Abschätzung des Reichtums, Genuß und Nützlichkeit. Von dem Augenblick aber an, wo die Menschen ... ihre Subsistenz abhängig machten von den Austauschen, die sie machen könnten, oder von dem Handel, waren sie gezwungen, sich an eine andre Abschätzung zu attachieren, an den Tauschwert, an den Wert, der nicht aus der Nützlichkeit resultiert, sondern aus d e m V e r h ä l t n i s z w i s c h e n d e m B e d ü r f n i s d e r g a n z e n G e s e l l s c h a f t u n d d e r Q u a n t i t ä t d e r A r b e i t, d i e h i n r e i c ht e , u m d i e s B e d ü r f n i s z u b e f r i e d ig e n, oder auch nach der Quantität Arbeit, die in Zukunft dasselbe befriedigen könnte." (p. 266, l.c.) "In der Abschätzung der Werte, die man durch die Institution des baren Geldes zu messen gesucht hat, ist der Begriff der Nützlichkeit ganz beiseite gesetzt. Es ist die A r b e i t, die nötige Anstrengung, um sich die beiden gegeneinander ausgetauschten Sachen zu verschaffen, die allein betrachtet worden ist." (p. 267.)
Über den Zins sagt Gilbart (J.W.): "The History and Principles of Banking". London 1834: "Daß ein Mann, der Geld borgt mit der A b s i c h t, P r of i t d a v o n z u m a c h e n, eine Portion des Profits dem Ausleiher geben soll, ist ein selbstverständliches Prinzip der natürlichen Gerechtigkeit. Ein Mann macht einen Profit gewöhnlich vermittelst des Handelsverkehrs. Aber im Mittelalter die Bevölkerung rein landwirtschaftlich. Und da, wie unter der feudalen Regierung, kann nur wenig Handelsverkehr und daher wenig Profit sein. Daher die Wuchergesetze im Mittelalter gerechtfertigt. Außerdem: braucht in einem agrikulturellen Land ein Mensch selten Geld zu borgen, es sei denn, durch Unglücksfälle in Not geraten." (p. 163.) "Henry VIII. limitierte Zins zu 10%, Jacob I. auf 8, Charles II.
auf 6, Anna auf 5." (164, 165.) "In jenen Zeiten waren die Ausleiher, wenn nicht legal, so doch aktuelle Monopolisten, und daher war es nötig, sie wie andre Monopolisten unter Beschränkung zu setzen." (p. 165.) "In unsren Zeiten reguliert die Rate des Profits die Rate des Zinses; in jenen Zeiten regulierte die Rate des Zinses die Rate der Profite. Wenn der Geldleiher mit einer hohen Zinsrate den Kaufmann belastete, mußte der Kaufmann eine höhere Rate Profit auf seine Waren setzen, daher eine große Summe Geldes genommen aus den Taschen der Käufer, um sie in die Taschen der Geldverleiher zu bringen. Dieser zusätzliche Preis auf die Waren gesetzt, machte das Publikum minder fähig und geneigt, sie zu kaufen." (p. 165.) (l.c.) "Unter der Herrschaft unveränderlicher Äquivalente würde der H a n d e l usw. unmöglich sein." (G. Opdyke: "A Treatise on Political Economy". New York 1851, p. 67.) "Die unbedingte Einschränkung der Menge dieses Mittels" (d.h. Papiergeld) "würde den einzigen nützlichen Zweck erfüllen, den die Produktionskosten für das andere erfüllen" (Metallgeld). (l.c. 300.)
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Z i n s. "Fällt ein fester Betrag an Edelmetall, so dies kein Grund, daß eine geringe Geldmenge genommen werden sollte für seine Verwendung, denn wenn das Kapital weniger Wert für den Borger, so der Zins in demselben Maß weniger schwer ihm zu zahlen. In Kalifornien 3% monatlich, 36% pro Jahr wegen des unsicheren Zustandes.
In Hindustan, wo die Anleihe der indischen Fürsten für unproduktive Ausgaben, um die Kapitalverluste der Verleiher im Durchschnitt aufzuwiegen, sehr hoher Zins, 30%, der in keinem Verhältnis zum Profit steht, der durch Betätigung in der Industrie erzielt werden könnte." ("Economist", 22 Jan. 1853.) (Der Verleiher "berechnet den Zins so hoch, damit er ausreicht, um das Kapital in kurzer Zeit zu ersetzen, oder wenigstens wie im Durchschnitt seiner sämtlichen Verleihtransaktionen dazu dienen möge, seine Verluste in einzelnen Fällen auszugleichen durch offenbar maßlose Gewinne in anderen." (l.c.)) "Die Zinsrate hängt ab 1. von der Profitrate, 2. von der Proportion, worin der Gesamtprofit geteilt wird zwischen Verleiher und Borger." (l.c.) "Überfluß oder Knappheit an Edelmetallen, Vorherrschen der hohen oder niedrigen Preise in der allgemeinen Preisskala entscheiden lediglich, ob eine höhere oder mindere Geldmenge benötigt wird, um die Austausche zwischen Borgern und Verleihern sowie jeder anderen Art von Austauschen zu bewirken ... Differenz nur, daß eine größere Geldsumme nötig sein würde, um verliehenes Kapital zu repräsentieren und zu transferieren ... Das Verhältnis zwischen der Summe, bezahlt für den Gebrauch eines Kapitals, und dem Kapital selbst drückt die Rate des Zinsfußes aus, gemessen in Geld." (l.c.) "D o p p e l t e W ä h r u n g. Früher in den Ländern, wo Gold und Silber gesetzliche Währung, zirkulierte bisher fast nur Silber, weil von 1800-1850 die Tendenz der Verteuerung des Goldes gegenüber dem Silber vorhanden war. Das Gold war etwas gestiegen gegen Silber, trug in Frankreich Aufgeld gegen sein in 1802 bestimmtes Verhältnis zum Silber. So in den Vereinigten Staaten; in Indien. (In letzterem jetzt Silberstandard, wie in Holland etc.) ... Die Zirkulation der Vereinigten Staaten zuerst affiziert.
Große Goldeinfuhr von Kalifornien, Aufgeld des Silbers in Europa, umfangreiche Schiffsladungen von Silbermünzen und [deren] Ersatz durch Gold. Die Regierung der Vereinigten Staaten schlug Goldmünzen so niedrig wie 1 Dollar. Substitution von Silber für Gold in Frankreich." ("Economist", 15 November 1851.) "Laßt den 'Wertmaßstab' sein, wie er will, und das Geld gegenwärtig i r g e n d e i n e n festgelegten Teil dieses Maßes darstellen, über den beschlossen werden kann, so können die zwei im Verhältnis zueinander nur dann einen festen und dauerhaften Wert besitzen, wenn sie konvertierbar sind nach dem Belieben ihres Besitzers." ("Economist". [9. Oktober 1847.]) "Die einzige Möglichkeit, wie eine Münzsorte Aufgeld kommandieren kann, ist, wenn keiner verpflichtet ist, sie zu zahlen, während jeder verpflichtet ist, sie als gesetzliches Zahlungsmittel zu nehmen." ("Economist". [18. Januar 1851.]) "Kein Land kann konsequenterweise mehr als einen Maßstab haben (mehr als e i n e n Maßstab für das Maß des Wertes); denn dieser Maßstab muß einheitlich und unveränderlich sein. Kein Artikel hat einheitlichen, unveränderlichen Wert gegen anderen; das hat er nur sich selbst gegenüber. Ein Goldstück ist stets von demselben Wert wie
das andere, von exakt derselben Feinheit, demselben Gewicht und demselben Wert in demselben Platz; das aber kann nicht von Gold und irgendeinem anderen Artikel gesagt werden, z.B. Silber." ("Economist", [11. Mai] 1844.) "Das englische Pfund Sterling etwas weniger als 1/3 seines ursprünglichen Werts, der deutsche Florin = 'U, Schottland vor der Union hatte herabgesetzt sein Pfund zu "y" der französische Frank = 1/74, der spanische Maradevi = weniger als 1/1000, das portugiesische Reis noch tiefer." (p. 13, Morrison.) [411] "Vor dem Gesetz von 1819 [412] Ursachen vorhanden für Bestimmung des Preises der Edelmetallbarren außer der Zirkulation der Banknoten: 1. der mehr oder weniger einwandfreie Zustand der Münze. Ist die zirkulierende Metallmünze unter ihren Gewichtsmaßstab abgesunken, so muß der geringste Wechsel im Austausch, der eine Exportnachfrage verursacht, den Preis des Edelmetallbarrens haben mindestens um die Degradation des Geldstücks. 2.
Strafgesetze, die das Schmelzen und Exportieren von Münzen verboten, Handel mit Edelmetallbarren erlaubten. Dies gab bei intensiver Nachfrage für Export Spielraum für Veränderung des Preises der Edelmetallbarren gegenüber dem der Münzen selbst zu Zeiten, wo das Papier vollständig konvertibel. 1783, 1792, 1795, 1796 ... 1816 stieg der Preis der Edelmetallbarren über den Preis der Münzanstalt, weil die Bankdirektoren, in ihrem Wunsch, die Wiederaufnahme der Barzahlungen vorzubereiten, das Gold beträchtlich über den Preis der Münzanstalt annahmen." (Fullarton.) [413] "Der Standard kann für Gold sein, ohne daß eine Unze Gold zirkuliert." ("Economist".) [414] "Unter George III. (1774) Silber legales Zahlungsmittel nur für 25 l. Auch zahlte die Bank nun gesetzlich nur mehr in Gold." (Morrison.) "Durch Lord Liverpool (Anfang des 19. Jahrhunderts) Silber und Kupfer zu rein repräsentativen Münzen gemacht." (l.c.) [415]
Der Urquhartsche Blödsinn über den standard of money 76*):
"Der W e r t des Goldes soll durch sich selbst gemessen werden; wie kann irgendein Stoff das Maß seines eignen Wertes in andren Dingen sein? Der Wert des Goldes soll durch sein eigenes G e w i c h t festgestellt werden, unter einer falschen Benennung dieses Gewichtes - und eine U n z e soll so viele P f u n d e und Bruchteile von Pfund wert sein. Das ist - Fälschung eines M a ß e s und nicht Fortsetzung eines M a ßs t a b e s!" ("Familiar Words". [p. 104/105.]) ¦¦56¦ Ad. Smith nennt die labour the real 77*) und das money the nominal measure of value 78*); stellt das erste als das ursprüngliche dar. [416] Wert des Geldes. J. St. Mill. "Quantität der verkauften Güter gegeben und Zahl der Verkäufe und Wiederverkäufe dieser Güter, so hängt der Wert des Geldes von seiner Quantität ab, zusammen mit der Anzahl von Malen, die jedes Stück Geld die Hände in diesem Prozeß wechselt."
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76*) Maßstab des Geldes - 77*) Arbeit das reale - 78*) Geld das nominelle maß des Wertes
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"Die Quantität des Geldes in Zirkulation = dem Geldwert aller verkauften Waren, dividiert durch die Zahl, die die Geschwindigkeit der Zirkulation ausdrückt." "Wenn der Betrag von Waren und Transaktionen gegeben ist, so der Wert des Geldes umgekehrt wie seine Quantität, multipliziert mit der Geschwindigkeit seiner Zirkulation." Aber alle diese Sätze nur so zu verstehn, "daß nur von der Quantität Geld die Rede ist, die wirklich zirkuliert und faktisch gegen Waren ausgetauscht wird".
"Die nötige Quantität Geldes bestimmt teils durch seine Produktionskosten, teils durch die Geschwindigkeit seiner Zirkulation. Ist die Geschwindigkeit der Zirkulation gegeben, so die Produktionskosten bestimmend; sind die Produktionskosten gegeben, so hängt die Quantität des Geldes von Geschwindigkeit der Zirkulation ab." [417] "Das Geld hat kein Äquivalent als sich selbst, wo es Ware ist. Degradiert daher alles. Im Anfang des 15. Jahrhunderts in Frankreich selbst die geweihten Kirchengefäße (Altarbecher) etc. den Juden verpfändet." (Augier. [p. 95.])
Geld nicht direkter Konsumtionsgegenstand: "Das bare Geld wird nie Objekt der Konsumtion, bleibt immer Handelsware, wird nie Eßware. Direkten innern Wert hat es nur für die Gesellschaft; austauschbaren für jedes Individuum. Seine Materie muß daher Wert haben, aber gegründet auf ein künstliches Bedürfnis, darf nicht unentbehrlich zur Existenz des Menschen sein; denn die ganze Quantität davon, die als bares Geld angewandt wird, kann nie individuell angewandt werden; sie muß immer zirkulieren." (Storch.) [418]
||57| John Gray: "The Social System. A treatise on the principle of Exchange." Edinburgh 1831. "Für Geld zu verkaufen soll zu allen Zeiten so leicht gemacht werden, wie mit Geld zu kaufen; die Produktion würde dann die gleichförmige nie versiegende Quelle der Nachfrage werden." (16.) "Die Menge, die für Profit verkäuflich ist, und nicht die Menge, welche hergestellt werden kann, schränkt gegenwärtig die Produktion ein." (59.) "Geld sollte lediglich ein E m p f a n g s s c h e i n, ein Beweis dafür sein, daß sein Inhaber entweder bestimmten Wert zu dem vorhandenen nationalen Reichtum beigetragen hat oder daß er auf den erwähnten Wert ein Recht erworben von irgend jemand, der ihn beigetragen hat ... Geld sollte nichts mehr und nichts weniger sein als handlicher, übertragbarer, teilbarer und unnachahmbarer Beweis für die Existenz vorrätigen' Reichtums." (63, 64.) "Man lasse ein Produkt, das vorher einen Schätzungswert erhält, auf eine Bank legen und wieder herausnehmen, wann immer es benötigt wird, wobei lediglich durch allgemeines Übereinkommen festgesetzt wird, daß derjenige, der irgendeine Art von Eigentum in die vorgeschlagene Nationalbank einlegt, aus ihr einen gleichen Wert, was immer sie enthalten mag, herausnehmen darf, statt gezwungen zu sein, dasselbe Ding herauszunehmen, das er eingelegt hat... Der vorgeschlagene nationale Bankier sollte Wertsachen jeder Art in Empfang nehmen und verwalten und Wertsachen i r g e n d w e l c h e r Art wieder an seiner Stelle zurückgeben." (l.c. 68.)
"Wenn Geld", sagt Gray, "den g l e i c h e n W e r t hätte, wie das, was es repräsentiert, hört es überhaupt auf, ein R e p r ä s e n t a n t zu sein. Es ist eins der Haupterfordernisse beim Geld, daß sein Besitzer gezwungen sein sollte, es zu irgendeiner Zeit am gleichen Platz zur Zahlung zu präsentieren, wo er es erhalten hatte. Sollte das Geld aber den gleichen i n n e r e n W e r t haben, wie das für Geld Erhältliche, besteht keine derartige Notwendigkeit." (74.) "W e r t m i n d e r u n g d e s K a p i t a l s sollte einen Gegenstand nationaler Sorge bilden." (p. [115,] 116.) "Das Geschäft jedes Landes sollte geführt werden auf der Grundlage eines nationalen Kapitals." (171.) "Alles Land muß in Nationaleigentum umgewandelt werden." (298.)
Gray (John): "Lectures on the nature and use of Money" (Edinburgh 1848): "Die Menschen in ihrer Gesamtheit s o l l t e n keine Einschränkung ihrer materiellen Genußmittel kennen, außer solchen, die zur Erschöpfung i h r e s F l e i s c h e s o d e r i h r e r p r o d u k t i v e n F ä h i g k e i t e n führen: während wir das im Prinzip falsche und in der Praxis verderbliche Geldsystem annahmen und damit zustimmten, den Wert unserer materiellen Genußmittel genau auf die Menge zu beschränken, die gewinnbringend gegen eine Ware ausgetauscht werden kann, die zu denen gehört, welche sich auf unserer Erde am wenigsten dazu eignen, durch menschlichen Fleiß vermehrt zu werden." (29.) "Was erheischt wird für ein gutes System, ist 1. ein Banksystem, durch dessen Wirken die n a t ü r l i c h e Verbindung zwischen Angebot und Nachfrage wieder hergestellt würde; 2. ein w a h r e s Wertmaß statt der existierenden Fiktion." (108.)
(In diesem Buch noch mehr die Idee der Tauschbank bis ins Detail und mit Beibehaltung der jetzigen Produktionsweise entwickelt.)
"Es muß einen Mindestpreis für Arbeit geben, der in Standardgeld zu zahlen ist." (p. 160.) "Nennen wir z.B. die niedrigste Lohnrate für eine Woche von 60"72 Stunden, die nach dem Gesetz gezahlt werden darf, 20 Schillinge oder 1 Pfund des Standardgeldes." (161.) "Sollen wir unser e i n g e b i l d e t e s Maß der Werte beibehalten, G o l d, und so die Produktivkräfte des Landes fesseln, oder sollen wir uns zum n a t ü r l i c h e n Maß der Werte wenden, zur A r b e i t, und die Produktivkräfte des Landes freisetzen?" (p. 169.) "Ist die Höhe dieses Mindestlohnes einmal festgelegt ..., sollte sie für immer die gleiche bleiben." (174.) "Laßt nur Gold und Silber den ihnen gebührenden Platz im Markt einnehmen neben Butter und Eiern und Tuch und Kaliko, und dann wird der Wert der edlen Metalle uns nicht mehr interessieren als der des Diamanten" usw. (182.) "Keine Einwendung zu machen gegen Gold und Silber im Gebrauch a l s A u st a u s c h m i t t e l, aber nur als M a ß d e s W e rt e s... In kurzer Zeit würde man sehn, wieviel Unzen Gold oder Silber erhaltbar wäre in London, Edinburgh oder Dublin im Austausch für einen Standardschein von 100 Pfund." (p. 188.)
Z i n s. "Wie die Klasse der Rentiers wächst, wächst auch die der Kapitalverteiler, denn sie
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sind ein und dieselben. Aus dieser Ursache allein mußte der Zins eine Tendenz haben zu fallen in alten Ländern." (202, Ramsay) "Es ist wahrscheinlich, daß zu allen Zeiten die Produktion der Edelmetalle mehr gekostet hat, als ihr Wert jemals zurückzahlte." (101, II. Jacob, W. "An Historical Enquiry into the Production and Consumption of Precious Metals." London 1831.) [419]
W e r t d e s G e l d e s.
"Der Wert aller Dinge, geteilt durch die Anzahl Käufe, deren Gegenstand sie waren, von dem Produkteur bis zum Konsumenten = dem Wert der Taler, angewandt, um sie zu kaufen, geteilt durch die Zahl der Fälle, daß diese Taler im gleichen Zeitraum übereignet worden sind." (Sismondi. "Nouveaux Principes d'Economie Politique" etc.) [420] Am formellsten entwickelt findet sich die falsche Preistheorie bei James Mill (zitiert nach der Übersetzung von J.T. Parisot, Paris 1823. "Elémens d'Economie Politique").
Die Hauptstellen von Mill sind: "W e r t des Geldes = der Proportion, worin man es austauscht gegen andre Artikel, oder der Quantität des Geldes, die man im Austausch für eine bestimmte Quantität andrer Sachen gibt." (p. 128.) "Dies Verhältnis ist bestimmt durch die T o t a lq u a n t i t ä t des in einem Lande existierenden Geldes.
Unterstellt man von der einen Seite, alle Waren eines Landes vereinigt, und von der andren, alles Geld, so ist es offensichtlich, daß beim Austausch der beiden Seiten der Wert des Geldes, d.h. die Quantität der Waren, die für es ausgetauscht werden, ganz von seiner eignen Quantität abhängt." (l.c.) "Der Fall ist ganz derselbe im wirklichen Zustand der Dinge. Die Totalmasse der Waren eines Landes tauscht sich n i c h t auf e i n m a l g e g e n die Totalmasse des Geldes aus, sondern die Waren tauschen sich in Portionen, und oft sehr kleinen Portionen, zu verschiedenen Epochen im Laufe des Jahres aus. Dasselbe Stück Geld, das heute zu diesem Austausch gedient hat, kann morgen zu einem andren dienen. Ein Teil des Geldes wird zu einer großen Zahl von Austauschen, ein andrer zu einer sehr kleinen Anzahl angewandt, ein dritter wird gehäuft und dient zu keinem Austausch. Unter diesen Variationen wird es eine mittlere Taxe geben, gegründet auf die Anzahl von Austauschen, wozu jedes Geldstück verwandt sein würde, wenn alle eine gleiche Anzahl Austausche operiert hätten. Man fixiere diese Taxe auf eine beliebige Anzahl, z.B. 10. Wenn jedes Geldstück, das sich im Lande befindet, zu 10 Einkäufen gedient hat, das ist dasselbe, als wenn die Totalanzahl der Geldstücke sich verzehnfacht hätte und jedes nur zu einem einzigen Einkauf gedient hätte. In diesem Fall ist der Wert aller Waren gleich 10mal dem Wert alles Geldes etc." (p. 129, 130.) "Wenn, anstatt daß jedes Geldstück im Jahr zu 10 Einkäufen diente, die Totalmasse des Geldes verzehnfacht wäre und das Geldstück nur zu einem Austausch diente, so ist es offensichtlich, daß jede Vermehrung dieser Masse eine verhältnismäßige Verminderung im Wert jedes dieser Stücke, getrennt genommen, verursachen würde. D a m a n u n t e r s t e l l t, daß die Masse aller Waren, wogegen sich das Geld austauschen kann, d i e s e l b e bleibt, so ist der Wert der Gesamtmasse des Geldes nicht größer geworden nach
Vermehrung seiner Quantität als vorher. U n t e r s t e l l t m a n die Vermehrung von einem Zehnteil, so muß der Wert jedes seiner Teile, einer Unze z.B., um ein Zehnteil sich vermindert haben." (p. 130, 131.) "Welches also auch immer der Grad der Vermehrung oder der Verminderung der Totalmasse des Geldes sei, wenn die Quantität der andren Sachen dieselbe bleibt, so erfährt diese Gesamtmasse und jeder ihrer Teile wechselseitig eine verhältnismäßige Verminderung oder Vermehrung. Es ist klar, daß dieser Satz von absoluter Wahrheit ist. Sooft der G e l d w e r t ein Steigen oder Fallen erfahren hat und sooft die Quantität der Waren, wogegen man es austauschen konnte, und die Bewegung der Zirkulation dieselben blieben, muß dieser Wechsel eine verhältnismäßige Verminderung oder Vermehrung des Geldes zur Ursache gehabt haben und kann keiner andren Ursache zugeschrieben werden. Vermindert sich die Masse der Waren, während die Quantität des Geldes dieselbe bleibt, so ist das, als ob die Gesamtheit des Geldes sich vermehrt hätte, und umgekehrt. Ähnliche Wechsel sind das Resultat jeder Änderung in der B e w e g u n g d e r Z i r k ul a t i o n. Jede Vermehrung der Anzahl der Einkäufe produziert denselben Effekt als eine Totalvermehrung des Geldes; eine Vermindrung dieser Anzahl produziert direkt den e n t g e g e ng e s e t z t e n E f f e k t." (p. 131, 132.) "Wenn eine Portion des jährlichen Produkts durchaus nicht ausgetauscht worden ist, wie das, was die Produzenten konsumieren oder was sich nicht gegen Geld austauscht, so darf diese Portion nicht auf die Rechnung gesetzt werden, weil das, was sich nicht gegen Geld austauscht, in bezug auf das Geld im gleichen Zustand ist, als ob es nicht existierte." (p. 132, 133.) "Sooft die Vermehrung oder Verminderung des Geldes frei statthaben kann, ist diese Quantität geregelt durch den Wert des Metalls ... Gold und Silber aber sind Waren, Produkte ... Die P r o d u k t i o n sk o s t e n regeln den Gold- und Silberwert, wie den aller andren Produkte." (p. 137.)
Die Fadheit dieses Raisonnements ist handgreiflich.
1. U n t e r s t e l l t m a n, daß die Masse der Waren dieselbe bleibt und ebenso die Zirkulationsgeschwindigkeit, dennoch aber eine größre Masse Gold oder Silber sich gegen dieselbe Masse Waren austauscht (ohne daß der Wert, d.h. das im Gold und Silber enthaltne Arbeitsquantum, sich verändert hat), so unterstellt man exactly 79*), was man beweisen wollte, nämlich daß die Warenpreise durch die Quantität des zirkulierenden Mediums bestimmt sind und nicht umgekehrt.
2. Mill gibt zu, daß die nicht in die Zirkulation geworfnen Waren nicht für das Geld existieren. Es ist ebenso klar, daß das nicht in Zirkulation geworfne Geld nicht für die Waren existiert. Somit existiert keine fixe Beziehung zwischen dem Geldwert überhaupt und der Masse desselben, die davon in Zirkulation tritt. Daß die wirklich in Zirkulation befindliche Masse, dividiert durch die Anzahl ihrer Umläufe, gleich dem Geldwert ist, ist bloß eine tautologische Umschreibung dafür, daß der Wert der Ware, in Geld ausgedrückt,
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79*) genau
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ihr Preis ist; weil das in Zirkulation befindliche Geld den Wert der Waren ausdrückt, die es zirkuliert" daher ist der Wert dieser Waren durch die M a s s e des zirkulierenden Geldes bestimmt.
3. Die Verwirrung von Mills Ansicht zeigt sich klar daran, daß nach ihm der Geldwert sich vermindert oder vermehrt mit "jeder Alteration in der Bewegung der Zirkulation". Ob ein Pfund Sterling 1mal oder 10mal in einem Tage zirkuliert, in jedem Austausch drückt es ein Äquivalent für die Ware aus, tauscht sich aus gegen denselben Wert in Ware. Sein eigner Wert bleibt in jedem Austausch derselbe und wird so weder durch langsame noch geschwinde Zirkulation alteriert. Die Masse des zirkulierenden Geldes ist alteriert; aber weder der Wert der Ware noch der Wert des Geldes.
"Wenn es heißt: Ein Stück Tuch ist 5 l. wert, so heißt es: Es besitzt den Wert von 616370 Gran Standardgold. Der oben angeführte Grund kann folgendermaßen umschrieben werden: 'Die Preise müssen fallen, weil der Wert der Waren auf soviele Unzen Gold geschätzt wird und die Goldmenge in diesem Lande abgenommen hat'." (Hubbard, J. G. "The Currency and the Country". London 1843, p. 44.)
4. Mill unterstellt zuerst in der Theorie, daß die ganze Masse des in einem Lande befindlichen Geldes sich austauscht a u f e i n m a l gegen die ganze Masse in ihm befindlicher Waren. Sagt dann, daß dies wirklich sich so verhält, und zwar aus dem Hauptgrund, weil in der Praxis grade das Gegenteil stattfindet und sich nur Portionen Geld gegen Warenportionen austauschen, die wenigsten Zahlungen arranged by payment on the spot-time bargains 80*). Folgt daher, daß die Gesamtmenge von Transaktionen oder Einkäufen, gemacht an einem Tage, ganz unabhängig von dem an diesem Tage zirkulierenden Gelde und daß die Masse Geldes, das an einem bestimmten Tage zirkuliert, nicht die Ursache, sondern die Wirkung einer Masse vorhergegangner und von dem jedesmaligen Geldvorrat ganz unabhängiger Transaktionen ist.
5. Schließlich gibt Mill selbst zu, daß bei freier Geldzirkulation, und mit dieser haben wir es allein zu tun, der Wert des Geldes durch seine Produktionskosten, d. h. nach ihm selbst durch die in ihm enthaltne Arbeitszeit bestimmt ist.
¦¦59¦ G e l d g e s c h i c h t e n. In Ricardos Pamphlet: "Proposals for an Economical and Secure Currency with Observations on the profits of the Bank of England. London 1816" findet sich eine Stelle, worin er seine ganze Ansicht über den Haufen wirft. Es heißt nämlich:
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80*) vereinbart zur Begleichung von Sofortgeschäften
"Der Betrag der Noten in Zirkulation hängt ab ... von dem Betrag, der für die Zirkulation des Landes erheischt ist, und dieser ist geregelt durch den W^rtdes Standard, den Belauf der Zahlungen und die Ökonomie, angewandt, um sie zu vollziehn." (p. 17, 18 l.c.) [421] "Unter Louis XIV., XV., XVI. gab es in Frankreich noch Naturalsteuern bei dem Landvolk für die Gouvernementssteuern." (Augier.,) [422]
Preise und Masse des zirkulierenden Mediums.
"Bloßes Steigen des Preises nicht hinreichend, um Nachfrage für zusätzliches Geld zu schaffen. Dies nur der Fall, wenn zugleich Produktion und Konsumtion steigt. Z. B. der Preis des Korns steigt, aber seine Zufuhr nimmt ab. Kann so mit demselben Quantum Geld reguliert werden ... Wenn aber Steigen der Preise infolge steigender Nachfrage, neuer Märkte, vergrößerter Produktionsskala, in einem Wort, Steigen der Preise und der allgemeinen Anzahl der Geschäfte, dann ist erforderlich, daß die Einschaltung des Geldes an Zahl vervielfältigt und in der Größe erweitert wird." (Fullarton.) [423] "Der Handel regiert das Geld, nicht das Geld den Handel. Der Diener des Handels muß den Veränderungen {in den Preisen} der übrigen Waren folgen." (D'Avenant.) [424] "Unter den Feudalkönigen die wenigen vom Volk in großen Mengen gekauften Artikel so gefallen, daß kein Gold- oder Silberstück klein genug, um den Zahlungen für den täglichen Bedarf des Arbeiters zu entsprechen... im Umlauf befindliches Geld daher wie im alten Rom nur die minderwertigen Metalle Kupfer, Zinn, Eisen." (Jacob [, vol. 1, p. 301/302].)
Jacob nimmt an, daß in diesem Jahrhundert 2/3 von Gold und Silber in Europa in andren Gegenständen, ustensils 81*) und ornaments 82*), nicht in coin 83*). (Berechnet er an andrer Stelle das so benützte edle Metall für Europa und Amerika auf 400 Millionen £ St.) [Jacob, vol. 2, p. 212/213, 356.] P r e i s e u n d M a s s e d e s z i r k u l i e r e n d e n M e d i u m s. Locke, "Spectator" (19. Okt. 1711), Hume, Montesquieu [345] - ihre Lehre beruht auf drei Sätzen:
"1. Preise der Waren im Verhältnis zur Menge des Geldes im Lande; 2. das Münz- und umlaufende Geld eines Landes Repräsentanten aller Arbeit und Waren desselben, so daß je mehr oder weniger Repräsentation, desto mehr oder weniger Menge der repräsentierten Sache kommt auf die gleiche Menge des Repräsentanten"; 3. werden die Waren vermehrt, werden sie billiger; wird das Geld vermehrt, steigen sie im Wert." (Steuart.) "Marken (schmales Kupfergeld oder Silbergeld, Zahlpfennige) im Gegensatz zu Geld von wahrem Wert." (l.c.) [425]
A u f l ö s e n d e W i r k u n g d e s G e l d e s.
"Geld Mittel, den Besitz (Häuser, andres Kapital) zu zerschneiden in unzählige Fragmente und Stück für Stück durch den Austausch zu verzehren." (Bray.) [426]
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81*) Geräten - 82*) Ornamentem - 83*) Münzen
<S. 758 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
(Ohne Geld eine Masse unaustauschbarer, nicht zu entfremdender Gegenstände.)
"Als unbewegliche und unveränderliche Dinge ebensogut in den Handel kamen unter die Menschen als Dinge beweglich und gemacht für den Tausch, kam das Geld in Gebrauch als Regel und Maß (square) wodurch diese Dinge Schätzung und Wert erhielten." ("Free trade", London 1622.) [427]
M ü n z e. Die Silber- und Kupfermarken sind representatives of fractional parts of the pound Sterling 84*). (So in einer neulichen Antwort des Lords of the Treasury 85*).) T a u s c h w e r t. F. Vidal sagt (ebenso Lauderdale) (and in certain respects 86*) Ricardo):
"Der wahre gesellschaftliche Wert, das ist der Gebrauchswert oder Konsumtionswert; der Tauschwert charakterisiert lediglich den r e l a t i v e n R e i c h t u m eines jeden Mitgliedes der Gesellschaft im Verhältnis zu den übrigen." (70. "De la Reparation des Richesses" etc. Paris 1846.) Andrerseits drückt der Tauschwert die s o z i a l e F o r m des Werts aus, während der Gebrauchswert gar keine ökonomische Form desselben, sondern nur das Sein des Produkts etc. für den Menschen überhaupt. [428] {Daraus, daß der Profit u n t e r dem Mehrwert stehen kann, also das Kapital sich profitlich austauschen [kann], ohne sich zu verwerten im strikten Sinn, folgt, daß nicht nur individuelle Kapitalisten, sondern Nationen fortwährend miteinander austauschen können, auch fortwährend den Austausch auf stets wachsender Stufenleiter wiederholen, ohne daß sie deswegen gleichmäßig zu gewinnen brauchen. Die eine kann sich fortwährend einen Teil der Surplusarbeit der andren aneignen, für den sie nichts im Austausch zurückgibt, bloß daß hier das Maß nicht wie im Austausch zwischen Kapitalist und Arbeiter.} G e l d i n d e r d r i t t e n B e s t i m m u n g a l s G e l d. (Für sich seiender Wert, Äquivalent etc.) Welche wichtige Rolle das Geld immer noch in dieser Bestimmung spielt selbst in seiner unmittelbaren Form ", zeigt sich in Zeiten von Krisen, mangelnden Herbsten etc., kurz jedesmal, wenn eine Nation mit der andren p l ö t z l i c h die Rechnung liquidieren muß.
Das Geld, in seiner unmittelbaren, metallnen Form, erscheint dann als das einzige absolute Z a h l u n g s m i t t e l, d.h. als der einzige G e g e n w e r t, akzeptierbare Äquivalent. Es folgt daher denn auch einer Bewegung, die der aller andren Waren direkt widerspricht. Waren werden von dem Land, wo sie am wohlfeilsten sind, als Zahlungsmittel etc. transportiert nach dem Land, wo sie am teuersten sind. Das Geld, umgekehrt, in
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84*) Repräsentanten von Bruchteilen des Pfund Sterling 85*) Lord Schatzmeisters - 86*) und in gewisser Hinsicht
allen Perioden, wo es seine spezifische Natur herauskehrt, wo also Geld im Gegensatz zu allen andren Waren als für sich seiender Wert, absolutes Äquivalent, allgemeine Form des Reichtums erheischt ist, in der bestimmten Form von Gold und Silber - und solche Momente sind immer mehr oder minder Momente der Krise, sei es einer allgemeinen oder Getreidekrise -, Gold und Silber werden dann immer transmittiert von dem Land, wo sie am teuersten sind i. e., wo alle Warenpreise relativ am meisten gefallen - nach dem Land, wo sie am wohlfeilsten sind, d. h. wo die Warenpreise relativ höher sind.
"Es ist eine seltene Ausnahme in der Austauschökonomie und eine, die es besonders verdient, erwähnt zu werden, daß ... der Kurs des Zwischenhandels (von Gold zwischen zwei Nationen, die gleichermaßen Gold als Zirkulationsmittel benutzen) immer v o n dem Lande, wo das Metall momentan a m t e u e r s t e n ist, nach dem Lande führt, wo es a m b i l l i g s t e n ist, wobei eine Erhöhung des Marktpreises des Metalls bis zur Höchstgrenze auf dem heimatlichen Markt und einem Sinken des Aufgeldes auf dem fremden Markt das sichere Resultat dieser Tendenz zum Goldabfluß ist, das einer Depression der Austausche folgt." (X Fullarton: "On the Regulation of Gurrendes"etc. 2 ed. London, 1845.)
¦¦60¦ Wie überhaupt der Austausch da beginnt, wo die Gemeinwesen aufhören und das Geld als das von dem Austausch selbst erzeugte Maß, Tauschmittel und allgemeines Äquivalent nicht im innern Verkehr, sondern in dem zwischen verschiednen Gemeinwesen, Völkern etc. seine spezifische Wichtigkeit erhält, so war es auch ???' ?????? 87*) als internationales Zahlungsmittel - zur Liquidation internationaler Schulden, daß das Geld im 16. Jahrhundert, in der Kindheitsperiode der bürgerlichen Gesellschaft, das ausschließliche Interesse der Staaten und das der beginnenden politischen Ökonomie fesselte. Die wichtige Rolle, die das Geld (Gold und Silber) in dieser dritten Form noch im internationalen Verkehr spielt, ist erst völlig klargeworden und wieder von den Ökonomen anerkannt worden seit der regelmäßigen Aufeinanderfolge von Geldkrisen in 1825, 1839, 1847 und 1857. Die Ökonomen helfen sich damit, daß das Geld hier nicht als Zirkulationsmittel, sondern als K a p i t a l erheischt wird. Es ist dies richtig. Nur sollte nicht vergessen werden, daß das Kapital in der bestimmten Form von Gold und Silber erheischt wird und nicht in der irgendeiner andren Ware. Gold und Silber erscheinen in der Rolle absoluter internationaler Zahlungsmittel, weil sie das Geld als für sich seiender Wert, selbständiges Äquivalent sind.
"Das ist in der Tat nicht eine Frage des Z i r k u l at i o n s m i t t e l s, sondern des K a p i t a l s."
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87*) in höchstem Maße
<S. 760 Grundrisse - Vom Geld und vom Kapital - Heft VII>
(Dies ist vielmehr a question of money, not of currency, and of capital neither, because not c a p i t a l, which is indifferent against the special form in which it exists, but value in the specific form of money is requested 88*).)
"... All diese verschiedenen Ursachen, die unter den existierenden Umständen der Geldangelegenheiten in der Lage sind ..., den Strom der Gold- und Silberbarren von einem Land ins andere zu lenken" (d. h. den Anstoß geben zum A b f l u ß v o n G o l du n d S i l b e r b a r r e n), "lösen sich unter der einzigen Überschrift, nämlich dem Zustand der Zahlungsbilanz mit dem Austausch und der beständig wiederkehrenden Notwendigkeit, K a p it a l zu transferieren" (aber wohlgemerkt! Kapital in Geldform) "von einem Lande zum andern, um es freizugeben. Z.B. Mißernte. Ob dieses Kapital i n W a r e n o d e r i n b a r e m G e l d ü b e r t r a g e n w i r d, ist ein Punkt, der das Wesen des Geschäfts in keiner Weise berührt" (b e r ü h r t e s s e h r w e s e n t l i c h!).
Ferner war expenditure 89*). (Der case of transmission of capital in order to place it out to greater advantage at interest 90*), geht uns hier nichts an; ebensowenig der for a surplus quantity of foreign goods imported 91*), den Herr Fullarton zitiert, obgleich dieser case 92*) allerdings hierher gehört, wenn diese surplus importation 93*) mit Krisen zusammenfällt.) (Fullarton, l.c. 130, 132.) "Gold hat bei diesen Kapitalübertragungen den Vorzug" {aber in den Fällen starken Abfließens von Gold- und Silberbarren handelt es sich absolut nicht um Bevorzugen} "nur in solchen Fällen, wo es vermutlich die Zahlung bequemer, pünktlicher und profitabler bewirkt als irgendeine andere Form von Effekten oder Kapital." [p. 132.] (Herr Fullarton behandelt die transmission 94*) von gold oder andrer Form von capital fälschlich als Sache des Beliebens, während es sich grade um cases handelt, when gold must be transmitted in the international trade 95*), ebenso wie dann im innern bills must be acquitted in the legal money, and not in any substitute 96*).)
"Gold und Silber ... können immer mit Präzision und Schnelligkeit an den gewünschten Ort transportiert werden, und man kann sich darauf verlassen, daß sie bei ihrem Eintreffen fast genau die benötigte Summe realisieren, statt das Risiko einzugehen, den Betrag in Tee, Kaffee, Zucker oder Indigo zu übersenden. G o l d u n d S i l b e r b e s i t z e n e i n e n u n e n d l ic h e n V o r t e i l v o r a l l e n a n d e r e n A rt e n v o n W a r e n f ü r s o l c h e Z w e c k e durch
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88*) eine Geldfrage, nicht eine Frage des Zirkulationsmittels und ebensowenig des Kapitals, weil nicht Kapital, das gegenüber der spezifischen Form seiner Existenz indifferent, sondern Wert in der spezifischen Geldform gefragt ist - 89*) Kriegsausgaben 90*) Der Fall der Übertragung von Kapital, um es außerhalb mit größerem Vorteil gegen Zinsen anzulegen - 91*) für eine übergroße Menge importierter ausländischer Güter - 92*) Fall 93*) überschüssige Einfuhr - 94*) Übertragung - 95*) wenn Gold im internationalen Handel übersandt werden muß - 96*) Rechnungen müssen mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel und nicht mit irgendeinem Ersatz beglichen werden
den Umstand, daß sie allgemein als Geld in Gebrauch sind. Nicht in Tee, Kaffee, Zucker oder Indigo sind Schulden, ausländische oder einheimische, g e w ö h n l i c h v e r t r a g s m äß i g z u z a h l e n, s o n d e r n i n M ü n z e n; und die Geldsendung, entweder in eben der bezeichneten Münze oder in Barren, die sofort in jene Münze verwandelt werden können durch die Münzstätte oder den Markt des Landes, in das sie geschickt werden, muß dem Absender stets die sichersten, unmittelbarsten und genauesten Mittel bieten, um diesen Zweck zu erreichen ohne Gefahr eines Fehlschlages wegen Mangels an Nachfrage oder Schwanken des Preises." (132, 133.)
Er führt also grade seine Eigenschaft an, d'être money 97*), allgemeine Ware der Kontrakte, Maßstab der Werte und mit der Möglichkeit zugleich ad libitum 98*), in Zirkulationsmittel verwandelt zu werden. Die Engländer haben den guten Ausdruck currency 99*) für das Geld als Zirkulationsmittel (Münze, coin, entspricht dem nicht, weil es selbst das Zirkulationsmittel wieder in einer Besonderheit ist) und money 100*) für es in der dritten Eigenschaft. Da sie diese aber nicht besonders entwickelt, erklären sie dies money für capital, obgleich sie dann wieder gezwungen sind, faktisch es als diese bestimmte Form des Kapitals vom Kapital überhaupt zu unterscheiden.
"Ricardo hegte anscheinend sehr merkwürdige und radikale Ansichten über das beschränkte Ausmaß der Funktionen, die Gold und Silber bei der Berichtigung der Auslandsbilanzen ausüben. Herr Ricardo hatte sein Leben verbracht inmitten der Kontroverse, die aus dem Restriktionsgesetz [429] entstanden war, und er hatte sich so lange daran gewöhnt, alle großen Schwankungen des Wechselkurses und des Goldpreises als Folge der übertriebenen Emissionen der Bank von England zu betrachten, so daß er zu einer Zeit kaum bereit war zuzugeben, es könne so etwas existieren wie eine widrige Bilanz der kommerziellen Zahlungen... Und so wenig Bedeutung maß er den Funktionen des Goldes für diese Berichtigungen bei, als daß er nur geahnt hätte, daß A b f l ü s s e f ü r d e n E x p o r t völlig aufhören würden, sobald die Barzahlungen wieder aufgenommen und der Metallstandard der Umlaufmittel wieder hergestellt wäre." (Siehe Ricardos "Evidence before the Lords Committee of 1819 on the Bank of England", p. 186.) [430] "Aber seit 1800, wo das Papier das Gold ganz verdrängt in England, haben es unsere Kaufleute tatsächlich nicht gebraucht; denn infolge der unsicheren Lage auf dem europäischen Kontinent und der erhöhten Konsumtion importierter Manufaktur waren im Ergebnis der Störungen in Industrie und zu allen einheimischen Fortschritten, die hin- und herziehende Invasionsheere dort verursachten, sowie das vollständige Monopol im Kolonialhandel, das England errungen hatte aufgrund der Vorherrschaft seiner Flotte, übertraf der Warenexport von Großbritannien nach dem Kontinent fortgesetzt dessen Importe von dort bedeutend, solange die Verkehrsverbindungen offen blieben; und, nachdem die Dekrete von Berlin und Mailand [431] diese Verbindungen unterbrochen hatten, wurden die Handelsgeschäfte viel zu unbedeutend, um den Wechselkurs irgendwie
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97*) Geld zu sein - 98*) nach Belieben - 99*) Umlaufmittel 100*) Geld
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zu beeinflussen. Es waren die ausländischen Militärausgaben und die Subventionen und nicht die Erfordernisse des Handels, die auf so außerordentliche Weise dazu beitrugen, die Wechselkurse in Unordnung zu bringen und die Barrenpreise in den letzten Kriegsjahren in die Höhe trieben. Die hervorragenden Ökonomen dieser Periode hatten daher geringe oder gar keine Gelegenheit, faktisch einzuschätzen, wie weit die Empfindlichkeit der A u ß e n h a nd e l s b i l a n z e n geht." (Glaubten, mit Krieg und Übermission würde die internationale Übertragung von Barren aufhören.) "Hätte Herr Ricardo die Abflüsse von 1825 und 1839 erlebt, er hätte zweifellos Gründe für die Änderung seiner Meinung gefunden." (l.c. 133-136.) ¦¦6l¦ "Der P r e i s ist der G e l d w e r t der Waren." (Hubbard [, p. 33].) "Geld hat die Eigenschaft, immer gegen das austauschbar zu sein, was es mißt, und die für Austauschzwecke benötigte Menge muß sich selbstverständlich ändern gemäß der auszutauschenden Besitzungen." (100. J.W. Bosanquet. "Metallic, Paper, and Credit Currency" etc. London, 1842.) "Ich bin bereit zuzugeben, daß Gold eine Ware ist, nach der eine so allgemeine Nachfrage besteht, daß sie immer über einen Markt verfügen kann, immer alle andern Waren kaufen kann, während andere Waren nicht immer Gold kaufen können. Die Märkte der Welt bleiben ihm als Ware offen, wobei ein unerwartetes Ereignis weniger Verlust bringt, als den Export irgendeines anderen Artikels bedrohen würde, der in Menge und Art die übliche Nachfrage im Bestimmungsland überschreitet." (Th. Tooke "An Enquiry into the Currency Principle" etc. 2. ed. London 1844, p. 10.) "Edelmetalle müssen in sehr ansehnlicher Menge zur Verwendung vorhanden sein und als das geeignetste Mittel zur Berichtigung internationaler Bilanzen eingesetzt werden, da sie eine Ware sind, die von der Allgemeinheit weit mehr gefragt ist und weniger Schwankungen ihres Marktwertes unterworfen ist als irgendeine andere." (p. 13.)
(Ursachen nach Fullarton des Steigens des Bullionpreises 101*) über den Mintprice 102*):
"Münzen nutzen sich im Gebrauch soweit ab, daß ihr Gewicht bis zu 3 oder 4% unter das Standardgewicht sinkt; das Strafgesetz verbot das Einschmelzen und die Ausfuhr von Münzen, während der Handel mit dem Metall, aus dem die Münzen hergestellt wurden, völlig frei blieb. Diese Ursachen selbst wirkten indes bloß bei ungünstigem Wechselkurs. [Der Marktpreis der Goldbarren] fiel aber von 1816-1821 stets auf B a n k p r e i s der Barren, wenn der Wechselkurs für England; stieg nie höher, wenn der Wechselkurs ungünstig, als auf eine solche Rate, die den Schmelzern der Münzen für deren Abnutzung im Gebrauch und für die strafrechtlichen Folgen des Schmelzens Entschädigung bieten würde, stieg aber nicht weiter an." (Fullarton, sieh sein Buch, p. 8, 9.) "Von 1819 bis zur Gegenwart ist der Marktpreis für Gold - trotz aller Wechselfälle, die das Geld während dieser ereignisreichen Periode betroffen hat - in keinem Falle über
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101*) Preises für Gold und Silber - 102*) Mümzpreis
78 sh je Unze gestiegen noch ist es unter 77 sh 6 d gefallen. Das ist eine äußerste Schwankungsbreite von nur 6 d je Unze. Aber selbst diese Schwankungsbreite wäre jetzt nicht möglich; denn es geschah lediglich infolge der erneuten Abnutzung der Münzen, daß sich ein so unbedeutender Preisanstieg wie 1 1/2 d je Unze oder etwa 1/6 % über den Münzpreis ergab; und das Absinken auf 77 sh 6d ist völlig auf den Umstand zurückzuführen, daß es die Bank zu gewisser Zeit für richtig hielt, diese Rate als den Höchstpreis für ihre Käufe festzusetzen. Diese Umstände bestehen jedoch nicht mehr. Seit vielen Jahren ist es die Praxis der Bank, für alles Gold, das ihr für Münzen zuging, 77 sh 9 d anzurechnen" (i.e. die Bank steckt 1 1/2 d Schlagschatz, die die Münze gratis ihr verrichtet, in ihre Tasche); "und sobald die Neuprägung der Sovereigns beendet ist, wird es bis zur erneuten Abnutzung der Münzen eine wirksame Sperre gegen künftige Schwankungen im Preis der Goldbarren in unserem Markt geben, die hinausgehen über die kleine unbedeutende Differenz zwischen den von der Bank berechneten 77 sh 9 d und dem Preis der Münzstätte von 77 sh 10 1/2 d." (l.c. p. 9, 10.)
Widerspruch zwischen dem Geld als measure 103*) und Äquivalent einerseits und als Zirkulationsmittel. Im letztren Abrasion, loss of metallic weight 104*). Schon Garnier bemerkt, daß, "wenn ein etwas abgenützter Taler geschätzt würde, etwas weniger zu gelten als ein ganz neuer, wäre die Zirkulation beständig gehemmt, und jede Zahlung gäbe Anlaß zu Streitigkeiten". (Im Mineralreich natürlich gesucht und gewählt die zur Akkumulation bestimmte Materie. Garnier [, p. 24, 7].)
"Da es offensichtlich ist und in der Natur der Dinge liegt, daß Münzen Stück für Stück und für immer einer Wertminderung unterworfen sind, einfach infolge ganz normaler und unvermeidlicher Abnutzung (um nichts über den Anreiz zu sagen, den jede Wiederherstellung der Münzen auf die ganze Legion von "pluggers" [432] und "sweaters" [433] ausübt), ist es eine physische Unmöglichkeit, zu jeder Zeit, selbst für einen einzigen Tag, leichte Münzen völlig aus der Zirkulation auszumerzen." ("The Currency Theory reviewed" etc. By a Banker in England. Edinburgh, 1845 [, p. 69/70].)
Dies geschrieben Dezember 1844 commenting upon the Operation of the then recent proclamations respecting the light gold in circulation in einem Brief an die "Times" 105*) (Also Schwierigkeit: Wird das leichte Gold refüsiert, so aller Standard 106*) unsicher. Wird es akzeptiert, so Tor und Tür der Betrügerei geöffnet und dasselbe Resultat.) Darin heißt es in bezug auf die oben angeführten proclamations 107*):
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103*) Maßstab - 104*) Abnutzung, Verlust an Metallgewicht 105*) als Kommentierung der Wirkung, die kurz zuvor veröffentlichte Erklärungen in einem Brief an die "Times" über im Umlauf befindliche zu leichte Goldmünzen hatten - 106*) Maßstab 107*) Erklärungen
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"Ihr Eindruck hat im Grunde genommen darin bestanden, die ganze Menge der umlaufenden Goldmünzen als unsicheres und illegales Mittel für Geldtransaktionen anzuprangern." (p. 68, 69 l.c.) "Nach englischem Gesetz, wenn ein Goldsovereign mehr als 0.774 Gran vermindert im Gewicht ist, soll er nicht länger passieren als Umlaufmittel. Kein solches Gesetz für das Silbergeld." (54. Wm. H. Morrison. "Observations on the system of Metallic Currency adopted in this country." London 1837.)
Behauptung der Currencyleute [434], that the value ofa currency depends on its quantity 108*). (Fullarton, p. 13.) [435] Wenn die value der currency 109*) gegeben ist und die Preise und Masse der Transaktionen auf der andren Seite (ebenso die Geschwindigkeit der Zirkulation), kann of course 110*) nur eine b e s t i m mt e Q u a n t i t ä t zirkulieren. Die Preise und Masse der Transaktionen und die Geschwindigkeit der Zirkulation gegeben, hängt diese Quantität ausschließlich vom W e r t der currency ab. Diesen Wert gegeben und die Geschwindigkeit der Zirkulation, hängt sie ausschließlich ab von den Preisen und der Masse der Transaktionen. Die Quantität findet sich so bestimmt. Wenn daher repräsentatives Geld - bloße Wertzeichen - zirkulieren, so hängt es von dem standard ab, den sie vorstellen, welche Quantität von ihnen zirkulieren kann. Daraus fälschlich geschlossen, daß die bloße Quantität ihren Wert bestimmt. Z.B. von Zetteln, die Pfunde repräsentieren, kann nicht dieselbe Quantität zirkulieren als von solchen, die Schillinge repräsentieren.
¦¦62¦ Das profitbringende Kapital ist das wirkliche Kapital, der Wert, gesetzt als zugleich sich reproduzierend und vervielfältigend und als sich gleichbleibende Voraussetzung, von sich selbst als durch es gesetztem Mehrwert unterschieden. Das zinsbringende Kapital ist wieder die rein abstrakte Form des profitbringenden.
Indem das Kapital gesetzt ist als profitbringend, entsprechend seinem Wert (eine bestimmte Stufe der Produktivkraft vorausgesetzt), kann die Ware, oder sie in ihrer Form als Geld gesetzt (der ihr entsprechenden Form als verselbständigter Wert oder, wie wir jetzt sagen können: realisiertes Kapital), als K a p i t a l in Zirkulation treten; es kann als K a p i t a l Ware werden.
In diesem Fall ist es auf Zins ausgeliehnes Kapital. Die Form seiner Zirkulation - oder des Austauschs, dem es untergeht 111*) - erscheint dann spezifisch verschieden von der bisher betrachteten. Wir haben gesehn, wie das Kapital sowohl in der Bestimmung der Ware wie in der Bestimmung des Geldes sich setzt; dies geschieht aber nur, insofern beide als Momente des Kreislaufs des Kapitals
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108*) daß der Wert einer Währung von ihrer Menge abhängt 109*) der Wert der Währung - 110*) selbstverständlich 111*) ausgesetzt ist (engl.: which it undergoes)
erscheinen, worin es sich abwechselnd realisiert. Es sind nur verschwindende und beständig wiedererzeugte Existenzweisen desselben, Momente seines Lebensprozesses. Aber das Kapital als Kapital ist nicht selbst ein Moment der Zirkulation geworden; das Kapital selbst als Ware. Die Ware ist nicht als Kapital verkauft worden noch das Geld als Kapital. Mit einem Wort, weder Ware noch Geld - und wir haben eigentlich bloß das letztre als die adäquate Form zu betrachten - sind in Zirkulation getreten als p r of i t b r i n g e n d e W e r t e.
Maclaren [436] sagt: "Tooke, Fullarton und Wilson sind der Ansicht, daß Geld als Ware einen inneren Wert besitzt und sich diesem Wert gemäß gegen Güter austauscht und nicht nur entsprechend dem jeweiligen Angebot an Geldstücken; und wie Dr. Smith nehmen sie an, daß Exporte von Gold- oder Silberbarren gänzlich unabhängig vom Zustand der Währung vorgenommen werden, um internationale Schulden zu tilgen und für Konsumgüter wie Getreide zu zahlen, nach denen eine zusätzliche Nachfrage besteht, und daß diese einem Fonds entnommen werden, der weder der inneren Zirkulation angehört noch Preise beeinflußt, sondern für diese Zwecke zurückgelegt wurde. Schwierigkeit liegt in der Erklärung, auf welche Weise diese Gold- oder Silberbarren, von denen sie behaupten, sie seien für diesen Zweck beiseite gelegt worden und besäßen keinen Einfluß auf Preise, den Gesetzen von Angebot und Nachfrage entgehen können und, obwohl sie in Geldform unbeschäftigt und als für die Vornahme von Einkäufen gedacht existieren, weder für diesen Zweck verwendet werden noch die Preise beeinflussen, einfach infolge der Möglichkeit, so verwendet zu werden.
Die Antwort darauf ist, daß der fragliche Vorrat an Edelmetallen Überschuß-Kapital darstellt, nicht einen Überschuß an Einkommen und daher nicht zur Verfügung steht, um lediglich die Nachfrage nach Konsumgütern zu steigern, außer unter der Bedingung, daß auch das Angebot erhöht wird. Kapital auf der Suche nach Beschäftigung ist kein reiner Zusatz zur Kaufkraft des Gemeinwesens. Es kann nicht in den Umlaufmitteln aufgehen. Wenn es dazu neigt, die Preise durch Nachfrage zu steigern, neigt es auch dazu, sie durch ein entsprechendes Angebot zu senken. Geld in der Form als Sicherheit für Kapital ist keine bloße Kaufkraft - es kauft nur, um zu verkaufen, und findet schließlich den Weg ins Ausland im Austausch für fremde Konsumgüter eher, als lediglich zur Vermehrung der Umlaufmittel daheim ausgeschüttet zu werden. Geld in seiner Form als Sicherheit für Kapital gelangt niemals auf den Markt, um Waren gegenübergestellt zu werden, weil sein Zweck darin besteht, Waren zu reproduzieren; nur das Geld, das die K o n s u mt i o n repräsentiert, kann letzten Endes die Preise beeinflussen." ("Economist". May 15, '58.) "Mr. Ricardo behauptete, daß Preise abhängen von der entsprechenden Summe an Umlaufmitteln und beziehungsweise an Waren, daß Preise nur durch Wertminderung des im Umlauf befindlichen Geldes steigen, d.h. infolge eines zu großen Überflusses an Geld im Verhältnis zu den Waren, daß sie fallen, entweder weil die Menge der Umlaufmittel reduziert wird, oder infolge einer relativen Erhöhung des Vorrats allgemeiner Waren, die es zirkulieren läßt.
A l l e Goldbarren und Goldmünzen des Landes
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sind - nach Ricardo - als im Umlauf befindliches Geld zu nehmen, und wenn sich das vermehrt ohne eine entsprechende Vermehrung der Waren, werden die Umlaufmittel im Wert gemindert, und es wird profitabel, Goldbarren auszuführen anstelle von Waren. Wenn andererseits eine schlechte Ernte oder irgendein anderes Unglück zu einer bedeutenden Vernichtung von Waren führt - ohne eine entsprechende Veränderung in der Höhe der Umlaufmittel, ist das im Umlauf befindliche Geld, dessen Summe eher der Voreinschätzung des Marktes und nicht dem plötzlich geschrumpften Warenmarkt angepaßt worden war, wieder überreichlich vorhanden oder "abgewertet" und muß durch Export verringert werden, bevor sein Wert wiederhergestellt werden kann. Entsprechend dieser Ansicht von der Zirkulation, in der Lord Overstones Theorie wurzelt, kann das Angebot an Umlaufmitteln oder Geld in der Menge immer unbegrenzt erhöht werden und verringert seinen Wert entsprechend dieser Vermehrung; und es kann seinen wahren Wert nur durch Export des überflüssigen Anteils zurückgewinnen. Deshalb hält die Ricardo'sche Schule jede Ausgabe von Papiergeld, das die Lücke füllen könnte, die durch Exporte von Edelmetallen verursacht wurde und so den 'natürlichen' Fall der Preise verhindern könnte, der andrerseits mit Sicherheit eintritt, für eine Einmischung in ökonomische Preisgesetze und für ein Abgehen von Prinzipien, die eine rein metallische Währung notwendigerweise regulieren würden." (l.c.)