Bestimmtheit: Unterschied zwischen den Versionen

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"Determinatio est negatio <Bestimmung ist Verneinung>" (MEW 13, Seite 622).
<blockquote>''Determinatio est negatio <Bestimmung ist Verneinung> [[(MEW 13, Seite 622)]].''</blockquote>


Bestimmtheit ist die Folge einer objektiven Bestimmung, also einer Bestimmung, die außer ihrem wesen da ist, in einem bestimmten Dasein ist. Bestimmt wird etwas eigentlich nur durch seinen Inhalt, für den es auch stimmen muss, um zu sein, wie es bestimmt war, um also wahr zu sein. Es ist ein durch seinen Inhalt begründetes Sein, ein Dasein. In der Bestimmtheit hat es dagegen seinen Grund außer sich, ist als bestimmte Form zugleich bestimmt durch einen ihr äußerlichen Inhalt unbestimmt ist, der als diese Form bestimmt und zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist. Hierdurch ist diese Form doppelt bestimmt und zugleich ihrem Inhalt fremd, die Form einer Abstraktion ihres Wesens. Sie kann deshalb nicht selbständig bestimmt sein, solange sie diese Form beibehält. Sie erscheint selbständig, weil sie verselbständigt ist, für sich selbst begründet, weil ihr Inhalt eine Bestimmung außer sich reflektiert und doch noch in seiner Form fortbestimmend ist.
Bestimmtheit ist die Folge einer objektiven [[Bestimmung]], also einer Bestimmung, die außer ihrem [[wesen]] da ist, in einem bestimmten [[Dasein]] ist. Bestimmt wird etwas eigentlich nur durch seinen [[Inhalt]], für den es auch stimmen muss, um zu [[sein]], wie es bestimmt war, um also [[wahr]] zu sein. Es ist ein durch seinen Inhalt begründetes Sein, ein [[Dasein]]. In der Bestimmtheit hat es dagegen seinen [[Grund]] außer sich, ist als bestimmte [[Form]] zugleich bestimmt durch einen ihr äußerlichen [[Inhalt]] unbestimmt ist, der als diese [[Form]] [[bestimmt]] und zugleich [[gleichgültig]] gegen seine [[Bestimmtheit]] ist. Hierdurch ist diese [[Form]] doppelt bestimmt und zugleich ihrem [[Inhalt]] [[fremd]], die Form einer [[Abstraktion]] ihres [[Wesens]]. Sie kann deshalb nicht selbständig bestimmt sein, solange sie diese [[Form]] beibehält. Sie erscheint selbständig, weil sie [[verselbständigt]] ist, für sich selbst begründet, weil ihr Inhalt eine [[Bestimmung]] außer sich reflektiert und doch noch in seiner [[Form]] [[fortbestimmend]] ist.


Solche Bestimmtheit ist Inhalt einer Form, einerseits in dieser vollständigen Abhängigkeit noch absolut unselbständig, reine Bestimmtheit einer Bestimmung, nichts anderes, als was es sein sollte, also reflektiert in einer Form, die nicht ihre Form, sondern Formbestimmung ist. Zugleich ist sie aber für sich bestimmt, leeres Sein, ein abstraktes Wesen, das aber bestimmt erscheint, bestimmt, aber zugleich gleichgültig gegen diese Bestimmtheit, also widersprüchliches Dasein ist.
Solche Bestimmtheit ist Inhalt einer Form, einerseits in dieser vollständigen Abhängigkeit noch absolut unselbständig, reine [[Bestimmtheit]] einer Bestimmung, nichts anderes, als was es sein sollte, also reflektiert in einer Form, die nicht ihre Form, sondern [[Formbestimmung]] ist. Zugleich ist sie aber für sich bestimmt, leeres Sein, ein [[abstraktes]] [[Wesen]], das aber bestimmt erscheint, bestimmt, aber zugleich [[gleichgültig]] gegen diese Bestimmtheit, also [[widersprüchliches]] Dasein ist.


Weil es in diesem Sein bestimmt ist, hat es einen Begriff, der sich darin darstellt. Daher ist es auch in solcher Bestimmtheit gewiss, nichts anderes, als was es ist, aber doch auch frei von Zeit und Raum., und von daher wirkungslos in der Gewissheit aber mit Wirkung in ihrer Wirklichkeit, unwirklich wirklich ist.
Weil es in diesem [[Sein]] bestimmt ist, hat es einen [[Begriff]], der sich darin darstellt. Daher ist es auch in solcher Bestimmtheit [[gewiss]], nichts anderes, als was es ist, aber doch auch frei von [[Zeit]] und [[Raum]]., und von daher wirkungslos in der [[Gewissheit]] aber mit [[Wirkung]] in ihrer [[Wirklichkeit]], [[unwirklich]] wirklich ist.


In der Bestimmtheit muss also ihre Bestimmung nicht wirklich existent und nicht gegenwärtig sein, wiewohl sie gewiss ist, sich in vielen Gewissheiten erklärt und daher nachweisbar und beweisbar ist. Man kann dann auch mit Bestimmtheit sagen, dass sie als Form Inhalt hat, auch wenn es nicht durch diesen Inhalt existiert, sondern nur als Formbestimmung.
In der Bestimmtheit muss also ihre [[Bestimmung]] nicht wirklich [[existent]] und nicht [[gegenwärtig]] sein, wiewohl sie gewiss ist, sich in vielen Gewissheiten erklärt und daher nachweisbar und [[beweis]]bar ist. Man kann dann auch mit Bestimmtheit sagen, dass sie als [[Form]] [[Inhalt]] hat, auch wenn es nicht durch diesen Inhalt existiert, sondern nur als [[Formbestimmung]].

Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:46 Uhr

Determinatio est negatio <Bestimmung ist Verneinung> (MEW 13, Seite 622).

Bestimmtheit ist die Folge einer objektiven Bestimmung, also einer Bestimmung, die außer ihrem wesen da ist, in einem bestimmten Dasein ist. Bestimmt wird etwas eigentlich nur durch seinen Inhalt, für den es auch stimmen muss, um zu sein, wie es bestimmt war, um also wahr zu sein. Es ist ein durch seinen Inhalt begründetes Sein, ein Dasein. In der Bestimmtheit hat es dagegen seinen Grund außer sich, ist als bestimmte Form zugleich bestimmt durch einen ihr äußerlichen Inhalt unbestimmt ist, der als diese Form bestimmt und zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit ist. Hierdurch ist diese Form doppelt bestimmt und zugleich ihrem Inhalt fremd, die Form einer Abstraktion ihres Wesens. Sie kann deshalb nicht selbständig bestimmt sein, solange sie diese Form beibehält. Sie erscheint selbständig, weil sie verselbständigt ist, für sich selbst begründet, weil ihr Inhalt eine Bestimmung außer sich reflektiert und doch noch in seiner Form fortbestimmend ist.

Solche Bestimmtheit ist Inhalt einer Form, einerseits in dieser vollständigen Abhängigkeit noch absolut unselbständig, reine Bestimmtheit einer Bestimmung, nichts anderes, als was es sein sollte, also reflektiert in einer Form, die nicht ihre Form, sondern Formbestimmung ist. Zugleich ist sie aber für sich bestimmt, leeres Sein, ein abstraktes Wesen, das aber bestimmt erscheint, bestimmt, aber zugleich gleichgültig gegen diese Bestimmtheit, also widersprüchliches Dasein ist.

Weil es in diesem Sein bestimmt ist, hat es einen Begriff, der sich darin darstellt. Daher ist es auch in solcher Bestimmtheit gewiss, nichts anderes, als was es ist, aber doch auch frei von Zeit und Raum., und von daher wirkungslos in der Gewissheit aber mit Wirkung in ihrer Wirklichkeit, unwirklich wirklich ist.

In der Bestimmtheit muss also ihre Bestimmung nicht wirklich existent und nicht gegenwärtig sein, wiewohl sie gewiss ist, sich in vielen Gewissheiten erklärt und daher nachweisbar und beweisbar ist. Man kann dann auch mit Bestimmtheit sagen, dass sie als Form Inhalt hat, auch wenn es nicht durch diesen Inhalt existiert, sondern nur als Formbestimmung.