Überfremdung

Aus kulturkritik

Überfremdung ist die im Zeck der Selbstbehauptung von Kulturbürgern veräußerte Entfremdung, die sich damit ihrer Selbstentfremdung entledigt, aus einer Ideologie von menschlicher Identität des "eigenen Volkes" ihr Geltungsstereben begründen und sich gegen fremde Einwirkungen behaupten (siehe auch Fremdenfeindlichkeit). Ihr Bestreben ist der ästhetische Wille einer Selbstermächtigung, die sich gegen eine unheile Welt im Zweck einer Heilen Welt wendet. Praktisch entwirklichen sie nur die Phänomene der Entfremdung, die sich damit um so politischer ihrer kulturellen Macht bedienen. Von daher ist die Ideologie einer Überfremdung die Grundlage einer politischen Begriffsbildung, die sich gegen die Wirklichkeit gesellschaftlicher Lebenszusammenhänge schlechthin wendet. Im Allgemeinen begründet sie sich mit demoskopischen Behauptungen zur Überbevölkerung und suchen in ihrer Ursprungssehnsucht eine kulturelle Identität in einer allgemein übermenschlichen kulturalisierten Selbstbehauptung.

Im theoretischen Bewusstsein betreibt jede Anwendung von Ideologie eine Entwirklichung - durch Hervorkehrung ihrer subjektiven Position gegen Wirklichkeit und Geschichte (siehe auch positives Denken), z.B. als eine repressive Vers�hnung (siehe Vers�hnung mit Hitler bei Hellinger) oder die Rede von Martin Walser zum Friedenspreis des Buchhandels. Es ist eine Wirkung des [[reaktionion�ren Bewusstseins]].