Besessenheit
Die Besessenheit ist eine religi�se Auffassung vom Wahnsinn, nach welcher der Betroffene von Geistern in Besitz genommen ist und von daher seiner Sinne nicht mehr m�chtig sei. Der Geist, der in ihm "spukt", treibt ihn zu verr�ckten Auffassungen und oft auch selbst zu Schilderungen, wonach er im Auftrag [[fremder Kr�fte]] handle. Besessen ist nach dieser Auffassung also ein Mensch, der von fremder geistiger Kraftin Besitz genommen ist und sich deshalb nicht mehr mit eigenem Willen verhalten k�nne.
Diese Auffassung ist ein Widersinn in sich, kann ein Mensch doch nur sein als Mensch und so schlie�t Besessenheit den Menschen unter der Bestimmtheit eines Menschseins ein, das unter Fremdbestimmung ist, also als Mensch, der nicht sein kann, ohne das, was ihn in Besitz genommen hat. Und das kann demnach nur etwas von ihm sein, kann nur ein Sinn von ihm sein, der au�er sich ist und ihn beherrscht, ein von ihm abgetrennter, ein abstrakter Sinn, dem er gehorchen muss, um f�r sich zu sein. Dieser ist ihm entr�ckt und l�sst ihn [[verr�ckt]] sein. Aber so fremd, wie er erscheint, ist er nicht; er ist lediglich die verkehrte Form eines Verh�ltnisses zu sich, das dadurch verkehrt ist, dass ihm seine eigenen Kr�fte enteignet, seine Seele entleibt ist (siehe Eigenes). Die fremde Macht ist die entleibte Seele, die seine Wahrnehmung, das [[k�rperliche]] Sein seines Leidens, f�r sich bestimmt, in ihren Dienst stellt und beherrscht - solange, wie sie darin keinen Sinn finden kann, solange sie also keinen Sinn f�r ihre Wahrnehmungen hat.