Erlebniswerte
Erlebniswerte sind Bewertungen von Erlebnissen nach Maßgabe ihrer Eindringlichkeit, also im Maß des Eindrucks, den sie hinterlassen. Da dieser das Belebende ausmacht, das Erlebnisse sind, vermittelt er die Wahrnehmungen als kulturelle Maße der Selbstbezogenheiten. Ihre Grundlage ist deren objektive Erlebnisform, also das, was den Eindruck abstrakt menschlicher Sinnlichkeitquantitativ bestimmt: Die Dichte der Anwesenheit, welche die Erlebnisse ausmacht, die Masse ihrer visuellen Macht.
In der bürgerlichen Kultur macht dieses Maß die Kultur-Ereignisse zu Events, zu eindrücklichen Erlebensweisen, um deren Produktion es darin geht, um die Ereignisproduktion. Darin wird alles Erregende und Belebende für sich zum Ausdruck des Gefühls gebracht, so dass es in der Abgrenzung zur Empfindung Wirkungen hat, die für sich keinen Eindruck machen könnten. Es ist die Dramaturgie der Ausdrücklichkeit, welche die abstrakt gewordenen Sinne belebt. Deren Material sind letztlich die Körperwelten, die Stoffe der Wahrnehmung selbst (s.a. Körperfetischismus).
Die Kultur, welche sich nur noch nach Erlebniswerten ausrichtet, ist die konkrete Oberfläche der bürgerlichen Kultur überhaupt, das, worein alles mündet, was darin gebildet wird, und was das Tittytainment der späten Bürgerkultur ausfüllt und die Grundlage ihres Kulturkonsums und Faschismus ausmacht (siehe hierzu Logik der Kultur Teil 3)