Gespür
Im Gespür wirkt ein Zusammenhang von Empfindungen, die sich in einem bestimmten Sinn für etwas zusammengefunden hat, der hierdurch zu einem Gefühl für eine Bestimmtheit von dem wird, was die Empfindungen außer sich erinnert. Das Gespür ist ein aktives Gefühl, die Verfolgung eines Sinns, den eine Sache hat oder haben soll. Das Aufspüren ihrer organischen Zusammenhänge verlangt sowohl in der Erzeugung von Sachen, wie auch in ihrer Wahrnehmung Gespür für sie. Hierin wirken deren Momente im Gedächtnis. Von daher verrät auch der Wahnsinn sein Gespür für Sachen und Menschen, das nicht unbedingt wirklich empfunden werden kann.
Wo wir etwas bearbeiten, erzeugen oder verändern, müssen wir ein Gespür für dieses haben, fühlen, welche Stoffe und Gestalten darin zusammenwirken und was miteinander wirken kann, was nicht, was schön ist, was hässlich. Wir müssen Funktionen verstehen, ihren Sinn erkennen, ihre Gestalt begreifen und Stoff fühlen. Von daher wirkt das Gespür auch in der Kunst gestaltend. Es setzt sich über die bestehende Wirklichkeit als Gefühl innerer Zusammenhänge und treibt sie in eigener Wirkung hervor. Hierdurch ist es ohne jede Form und Befindlichkeit.