Netzwerk

Aus kulturkritik

Ein Netzwerk ist die Verflechtung verschiedener Knotenpunkte zu einem ganzen Zusammenhang, der sich strukturell mit einem Netz vergleichen lässt. Die Beziehungen darin haben alle miteinander zu tun und ihre Knotenpunkte sind wichtige Sammelstellen ihrer Verhältnisse und ihres Verhaltens. Zerreisen sie, wird das Ganze instabil, so dass jeder Beteiligte daran interessiert ist, dass alles gut zusammenhält. Solidarität ist darin also selbstverständlich und auch sachlich notwendig. Von daher gelten Netzwerke auch in der sogenannten solidarischen Ökonomie als eine denkbare Gesellschaftsform. Ebenso können sie auch als Form einer Beziehung von Kommunen oder Regionen angesehen werden, die für sich auch ganze Wirtschaftszusammenhänge verkörpern und von daher diese sich auch internationalisieren lassen, ohne dass sie durch Geld und Staat vermittelt sein müssen.

Es geht bei einer internationaler Kommunalwirtschaft aber nicht einfach um dezentralisierte Wirtschaft, die sich aufsummiert, sondern um eine Art von weltweiter Vernetzung der Wirtschaft, die sich in der Breite und Tiefe verhält, wobei die Tiefe als Zentralisierung funktionieren müsste, die einem Verallgemeinerungsprozess der Projekte zukommen muss, und die Breite die jeweilige Ausdehnung der Bedürfnisse in der jeweiligen Tiefe betreffen würde. Man kann sich das auch wie ein 3D-artiges Netzwerk vorstellen.

Damit ist allerdings nicht richtig deutlich gemacht, dass es um eine politische Verbindung geht, welche die Eigenschaft hat, wirtschaftlich zu sein, d.h. mit minimalstem Aufwand höchste Wirkung haben soll und also Arbeit zu reduzieren, soweit möglich und auch das Material für freie Fortbildung und Entwicklung, also für Reichtumsbildung verfügbar zu machen. Und die zum anderen auf bewussten Auseinandersetzungen mit qualifiziertem Stimmrecht beruht, in denen die Bedürfnisse und Arbeitsprojekte in Beziehung gebracht werden – also so eine Art internationale Rätedemokratie, die auch im Internet ausgiebig diskutiert, bevor sie sich zum materiellen Ratschlag mit Abstimmung trifft. Dabei ist eine Administration unterstellt, die mit modernen Techniken auch offen kontrolliert und geändert werden kann.

Alle politische Ebenen wie sie bisher als Kommune, Land, Staat o.ä. fungieren, kann man sich auch als politische Verhältnisse vorstellen, in denen sich Allgemeinheit und Besonderheiten produktiv zueinander in Breite und Tiefe verhalten können. Um das zu erreichen, muss allerdings noch einiges gedacht, getan und entwickelt werden. Allerdings darf man nicht unterschätzen, dass vieles hierfür auch bereits aus den Verbindungen der Marktwirtschaft bereits substanziell zur Verfügung steht und lediglich aus dem Geldverhältnis und den Geldverträgen heraus in politische Vertragsverhältnisse auf der Basis konkreter Arbeitsaufwände gebracht werden müsste. Auch gibt es längst vielerlei wirtschaftliche Verbindungen von Kommunen und Regionen und sogar von Unternehmungen, die lediglich “politisch korrigiert” werden müssten, um für die Menschen tragfähig zu werden.