Produktionsverhältnis
�Einerseits verwandelt der Produktionsproze� fortw�hrend den stofflichen Reichtum in Kapital, in Verwertungs- und Genu�mittel f�r den Kapitalisten. Andrerseits kommt der Arbeiter best�ndig aus dem Proze� heraus, wie er in ihn eintrat � pers�nliche Quelle des Reichtums, aber entbl��t von allen Mitteln, diesen Reichtum f�r sich zu verwirklichen. Da vor seinem Eintritt in den Proze� seine eigne Arbeit ihm selbst entfremdet, dem Kapitalisten angeeignet und dem Kapital einverleibt ist, vergegenst�ndlicht sie sich w�hrend des Prozesses best�ndig in fremdem Produkt. Da der Produktionsproze� zugleich der Konsumtionsproze� der Arbeitskraft durch den Kapitalisten ist, verwandelt sich das Produkt des Arbeiters nicht nur fortw�hrend in Ware, sondern in Kapital, Wert, der die wertsch�pfende Kraft aussaugt, Lebensmittel, die Personen kaufen, Produktionsmittel, die den Produzenten anwenden. Der Arbeiter selbst produziert daher best�ndig den objektiven Reichtum als Kapital, ihm fremde, ihn beherrschende und ausbeutende Macht, und der Kapitalist produziert ebenso best�ndig die Arbeitskraft als subjektive, von ihren eignen Vergegenst�ndlichungs- und Verwirklichungsmitteln getrennte, abstrakte, in der blo�en Leiblichkeit des Arbeiters existierende Reichtumsquelle, kurz den Arbeiter als Lohnarbeiter. Diese best�ndige Reproduktion oder Verewigung des Arbeiters ist das sine qua non der kapitalistischen Produktion.� (MEW 23, 595f.)
Ein Produktionsverh�ltnis ist das Verhalten von Menschen zum Zweck der Herstellung eines Produkts oder vieler Produkte. Es verlangt ihre Beziehung aufeinander unter diesem Zweck und die Gesamtheit ihrer [[Verh�ltnisse]] sind darin eingebunden. Nat�rlich gibt es auch andere Verh�ltnisse (z.B. innerhalb des Kapitals, der Kultur, des Staates), die nicht vom Zweck der Arbeit bestimmt sind. Der Zusammenhang dieser Verh�ltnisse zum Produktionsverh�ltnis ist nicht zweckhaft, sondern aus den inneren Notwendigkeiten einer ganzen Gesellschaft bestimmt. Daher kommen hierein auch andere Substanzen, die weder der Arbeit noch der Produktionsmittel entspringen, noch allgemeine Abstraktion (wie. z.B. Geld, Kapital, Rendite) sind (siehe z.B. Kultur, Kunst, Gemeinwesen). Dies zu verkennen macht vor allem das Problem mit dem Begriff der "Diktatur des Proletariats" und der klassischen Frontbildung der Arbeiterbewegung aus. Es geht dabei um die Interpretation des Verhältnisses von Produktionsverhältnis und Produktivkraft, den Grundlagen der Kritik der Politischen Ökonomie.
"In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamteinheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewusstseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt. Auf einer bestimmten Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um.“ (MEW 13, 7)