Tauschringe

Aus kulturkritik

Tauschringe versuchen, das Wertgesetz zu minimieren, indem G�ter oder Leistungen im Quantum einer �berschaubaren Einheit (z.B. Talente oder Arbeitsszeit) aufeiander bezzogen werden und hierdurch keine selbst�ndige Kapitalform annehmen k�nnen. Sie verstehen sich teils im Gegensatz zum Warentausch mittels Geld, teils als Erg�nzung (Verbilligung wechselhafter Brauchbarkeit z.B. von Kinderkleidung, Mode, Tontr�ger usw). Hervorgerufen wurden sie durch schlechte Geldqualit�t (z.B. in Argentinien, wo das Geld durch den amerikanischen Devisenmarkt zerst�rt ist) oder durch eine Subkultur der Armut oder durch das Bed�rfnis, eine hohe Fluktuation der geschmacklichen Ausrichtung zu erm�glichen (seihe z.B. Ebay).

F�r den Kapitalismus insgesamt k�nnen sie zumindest teilweise eine Beschr�nkung sein, insofern sie die Produktion von �berfl�ssigen Bed�rfnisreizen frei machen und von daher ihrem Verwertungstrieb (siehe Kapital, Wert) nicht vollst�ndig folgen m�ssen. Aber sie bleiben eine Art der Armutsverwaltung, die sich vielleicht zeitweise als psychische Bereicherung auftut durch Kontakte, die hierbei entstehen, nicht aber als wirklich fortschrittliche Produktions- und Verteilungsform.

�konomisch beeinhalten sie vor allem zwei Probleme: Die Ausschaltung von Qualit�t und die Erzeugung von Konkurrenz auf dem untersten Niveau jenseits aller wirklichen sozialen Kriterien. Qualit�t unterstellt Ausbildung und Vermittlung von G�tekriterien. Doch in Tauschringen werden nicht die komplexen Ausbildungsprobleme unterschiedlich komplizierter T�tigkeiten ber�cksichtigt und sogar durch gleichsetzung jeglicher T�tigkeit gekontert, so dass bestenfalls vergleichbare, einfach Handreichungen real Vergegenw�rtigt werden. Aber schon bei T�tigkeiten, die einfache Anspr�che einl�sen sollen (z.B. eine Wohnung mit einer bestimmten Sorgfalt und Erfahrung wei�eln), auf Dauer und allgemein versagen. Au�erdem dr�cken sich auch in Tauschringen die Anbieter auf den Ausgleich unterster Aufwendungen, also minimalster Anspr�che an die Arbeit. Die Konkurrenz der Billig-Anbieter ist hier besonders allgemein.

Ohne eine Staatsform der Reproduktion wird es keine Aufhebung von Weret- und Verwertungsbeziehungen geben k�nnen (siehe Sozialismus).