Test

Aus kulturkritik

Die erste geschichtliche Tat ist also die Erzeugung der Mittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse, die Produktion des materiellen Lebens selbst, und zwar ist dies eine geschichtliche Tat, eine Grundbedingung aller Geschichte, die noch heute, wie vor Jahrtausenden, täglich und stündlich erfüllt werden muss, um die Menschen am Leben zu erhalten. ....

Das Zweite ist, dass das befriedigte erste Bedürfnis selbst, die Aktion der Befriedigung und das schon erworbene Instrument der Befriedigung zu neuen Bedürfnissen führt ... (Karl Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, 28)., mew=03,143 => In der Religion machen die Menschen ihre empirische Welt zu einem nur gedachten, vorgestellten Wesen, das ihnen fremd gegenübertritt. (Karl Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, 143)., mew=06,412 => Das rasche Wachstum des produktiven Kapitals ruft ebenso rasches Wachstum des Reichtums, des Luxus, der gesellschaftlichen Bedürfnisse und der gesellschaftlichen Genüsse hervor.

Obgleich also die Genüsse des Arbeiters gestiegen sind, ist die gesellschaftliche Befriedigung, die sie gewähren, gefallen im Vergleich mit den vermehrten Genüssen des Kapitalisten, die dem Arbeiter unzugänglich sind, im Vergleich mit dem Entwicklungsstand der Gesellschaft überhaupt.

Unsere Bedürfnisse und Genüsse entspringen aus der Gesellschaft; wir messen sie daher an der Gesellschaft; ... (Karl Marx, Lohnarbeit und Kapital, MEW 6, 412)., mew=19,021 => In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen – erst dann kann ... die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen! (Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, 21)., mew=20,294 => Bald treten neben den Naturmächten auch gesellschaftliche Mächte in Wirksamkeit ... Die Phantasiegestalten, in denen sich anfangs nur die geheimnisvollen Kräfte der Natur widerspiegelten, erhalten damit gesellschaftliche Attribute, werden Repräsentanten gesellschaftlicher Mächte. (Friedrich Engels, Anti-Dühring, MEW 20, 294)., mew=21,300 => Die Unterkonsumtion der Massen ist eine notwendige Bedingung aller auf Ausbeutung beruhenden Gesellschaftsformen, also auch der kapitalistischen; ... (Friedrich Engels, Anti-Dühring, MEW 20, 266.

Die „kapitalistische Produktionsweise produziert ... einerseits eine sich immer steigernde Proletarisierung der gesamten großen Volksmasse, andererseits eine immer größere Masse unabsetzbarer Produkte. Überproduktion und Massenelend, jedes die Ursache des anderen, das ist der absurde Widerspruch, worin sie ausläuft ... (Friedrich Engels, Ludwig Feuerbach, MEW 21, 300)., mew=23,094 => Der religiöse Widerschein der wirklichen Welt kann überhaupt nur verschwinden, sobald die Verhältnisse des praktischen Werktagslebens den Menschen tagtäglich durchsichtig vernünftige Beziehungen zueinander und zur Natur darstellen. Die Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses, d. h. des materiellen Produktionsprozesses, streift nur ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei vergesellschafteter Menschen unter deren bewusster planmäßiger Kontrolle steht. (Karl Marx, MEW 23, 94)., mew=23,181 => Damit jedoch der Geldbesitzer die Arbeitskraft als Ware auf dem Markt vorfinde, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein. (Karl Marx, MEW 23, 181)., mew=23,181 => Unter Arbeitskraft oder Arbeitsvermögen verstehen wir den Inbegriff der physischen und geistigen Fähigkeiten, die in der Leiblichkeit, der lebendigen Persönlichkeit eines Menschen existieren und die er in Bewegung setzt, sooft er Gebrauchswerte irgendeiner Art produziert. (Karl Marx, MEW 23, 181)., mew=23,182 => Damit ihr Besitzer seine Arbeitskraft als Ware verkaufe, muss er über sie verfügen können, also freier Eigentümer seines Arbeitsvermögens, seiner Person sein. Er und der Geldbesitzer begegnen sich auf dem Markt und treten in Verhältnis zueinander als ebenbürtige Waren-besitzer, nur dadurch unterschieden, dass der eine Käufer, der andere Verkäufer der Arbeitskraft ist, beide also juristisch gleiche Personen sind. Die Fortdauer dieses juristisch gleichberechtigten Verhältnisses verlangt, dass der Eigentümer der Arbeitskraft sie stets nur für bestimmte Zeit verkaufe, denn verkauft er sie ... ein für alle Mal, so verkauft er sich selbst, verwandelt sich aus einem Freien in einen Sklaven, aus einem Warenbesitzer in eine Ware. (Karl Marx, MEW 23, 182)., mew=23,183_a => Die zweite wesentliche Bedingung, damit der Geldbesitzer die Arbeitskraft auf dem Markt als Ware vorfinde, ist die, dass ihr Besitzer, statt Waren verkaufen zu können, worin sich seine Arbeit vergegenständlicht hat, vielmehr seine Arbeitskraft selbst ... als Ware anbieten muss. (Karl Marx, MEW 23, 183)., mew=23,183 => Zur Verwandlung von Geld in Kapital muss der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, dass er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, dass er andererseits andere Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen. (Karl Marx, MEW 23, 183)., mew=23,184 => Der Wert der Arbeitskraft, gleich dem Wert jeder anderen Ware, ist bestimmt durch die zur Produktion, also auch Reproduktion, dieses spezifischen Artikels notwendige Arbeitszeit. (Karl Marx, MEW 23, 184)., mew=23,185_a => Die Arbeitskraft existiert nur als Anlage des lebendigen Individuums. Ihre Produktion setzt also die Existenz dieses Individuums voraus. Die Existenz des Individuums gegeben, besteht die Produktion der Arbeitskraft in seiner eigenen Reproduktion und Erhaltung. Zu seiner Erhaltung bedarf das lebendige Individuum einer gewissen Summe von Lebensmitteln. Die zur Produktion der Arbeitskraft notwendige Arbeitszeit löst sich also auf in die zur Produktion dieser Lebensmittel notwendige Arbeitszeit, oder der Wert der Arbeitskraft ist der Wert der zur Erhaltung ihres Besitzers notwendigen Lebensmittel. (Karl Marx, MEW 23, 185)., mew=23,185 => Die natürlichen Bedürfnisse selbst, wie Nahrung, Kleidung, Heizung, Wohnung usw., sind verschieden je nach den klimatischen und anderen natürlichen Eigentümlichkeiten eines Landes. Andererseits ist der Umfang sog. notwendiger Bedürfnisse, wie die Art ihrer Befriedigung, selbst ein historisches Produkt und hängt daher großenteils von der Kulturstufe eines Landes ... ab, ... (Karl Marx, MEW 23, 185)., mew=23,185 => Die Summe der Lebensmittel muss also hinreichen, das arbeitende Individuum als arbeitendes Individuum in seinem normalen Lebenszustand zu erhalten. Die natürlichen Bedürfnisse selbst, wie Nahrung, Kleidung, Heizung, Wohnung usw., sind verschieden je nach den klimatischen und anderen natürlichen Eigentümlichkeiten eines Landes. Andererseits ist der Umfang sog. notwendiger Bedürfnisse, wie die Art ihrer Befriedigung, selbst ein historisches Produkt und hängt daher großenteils von der Kulturstufe eines Landes, unter anderem auch wesentlich davon ab, unter welchen Bedingungen, und daher mit welchen Gewohnheiten und Lebensansprüchen die Klasse der freien Arbeiter sich gebildet hat. Im Gegensatz zu den anderen Waren enthält also die Wertbestimmung der Arbeitskraft ein historisches und moralisches Element. Für ein bestimmtes Land, zu einer bestimmten Periode jedoch, ist der Durchschnitts-Umkreis der notwendigen Lebensmittel gegeben. (Karl Marx, MEW 23, 185)., mew=23,186_a => Um die allgemein menschliche Natur so anzupassen, dass sie Geschick und Fertigkeit in einem bestimmten Arbeitszweig erlangt, entwickelte und spezifische Arbeitskraft wird, bedarf es einer bestimmten Bildung oder Erziehung, welche ihrerseits eine größere oder geringere Summe von entsprechenden Warenwerten kostet. Je nach dem mehr oder minder qualifizierten Charakter der Arbeitskraft sind ihre Bildungskosten verschieden. Diese Erlernungskosten ... gehen also in den Umkreis der zu ihrer Produktion verausgabten Werte. (Karl Marx, MEW 23, 186)., mew=23,186_b => Ein Teil der Lebensmittel, z. B. Nahrungsmittel, Heizungsmittel usw., werden täglich neu verzehrt und müssen täglich neu ersetzt werden. Andere Lebensmittel, wie Kleider, Möbel usw., verbrauchen sich in längeren Zeiträumen und sind daher nur in längeren Zeiträumen zu ersetzen. Waren einer Art müssen täglich, andere wöchentlich, vierteljährlich usf. gekauft oder gezahlt werden. Wie sich die Summe dieser Ausgaben aber immer während eines Jahres z. B. verteilen möge, sie muss gedeckt sein durch die Durchschnittseinnahme tagein, tagaus. Wäre die Masse der täglich zur Produktion der Arbeitskraft nötigen Waren = A, die der wöchentlich nötigen = B, die der vierteljährlich nötigen = C usw., so wäre der tägliche Durchschnitt dieser Waren = (365 A + 52 B + 4 C + usw.) : 365. Gesetzt, in dieser für den Durch-schnittstag nötigen Warenmasse steckten 4 Stunden gesellschaftlicher Arbeit, so vergegenständlicht sich in der Arbeitskraft täglich ein halber Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit, oder ein halber Arbeitstag ist zur täglichen Produktion der Arbeitskraft nötig. Dies zu ihrer täglichen Produktion nötige Arbeitsquantum bildet den Tageswert der Arbeitskraft oder den Wert der täglich reproduzierten Arbeitskraft. Wenn sich ein halber Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit ebenfalls in einem Geldbetrag von 100 Euro (= Durchschnittstageslohn in Deutschland = Jahresbruttolohn 1998 geteilt durch 220 Arbeitstage) darstellt, so sind 100 Euro der dem Tageswert der Arbeitskraft entsprechende Preis. Bietet der Besitzer sie feil für 100 Euro täglich, so ist ihr Verkaufspreis gleich ihrem Wert ... (Karl Marx, MEW 23, 186f)., mew=23,186 => Der Wert der Arbeitskraft löst sich auf in den Wert einer bestimmten Summe von Lebensmitteln. Er wechselt daher auch mit dem Wert dieser Lebensmittel, d. h. der Größe der zu ihrer Produktion benötigten Arbeitszeit. (Karl Marx, MEW 23, 186)., mew=23,186 => Die durch Abnutzung und Tod dem Markt entzogenen Arbeitskräfte müssen zum allermindesten durch eine gleiche Zahl neuer Arbeitskräfte beständig ersetzt werden. Die Summe der zur Produktion der Arbeitskraft notwendigen Lebensmittel schließt also die Lebensmittel der Ersatzmänner ein, d. h. der Kinder der Arbeiter, so dass sich diese Rasse eigentümlicher Warenbesitzer auf dem Warenmarkte verewigt. (Karl Marx, Kapital I, MEW 23, 186)., mew=23,187 => Die letzte Grenze oder Minimalgrenze des Werts der Arbeitskraft wird gebildet durch den Wert einer Warenmasse, ohne deren tägliche Zufuhr der Träger der Arbeitskraft, der Mensch, seinen Lebensprozess nicht erneuern kann, also durch den Wert der physisch unentbehrlichen Lebensmittel. Sinkt der Preis der Arbeitskraft auf dieses Minimum, so sinkt er unter ihren Wert, denn sie kann sich so nur in verkümmerter Form erhalten und entwickeln. Der Wert jeder Ware ist aber bestimmt durch die Arbeitszeit, die erfordert ist, um sie in normaler Güte zu liefern. (Karl Marx, MEW 23, 187)., mew=23,187 => Wer Arbeitsvermögen sagt, sagt nicht Arbeit, so wenig als wer Verdauungsvermögen sagt, Verdauen sagt. ... Wird das Arbeitsvermögen nicht verkauft, so nützt es dem Arbeiter nichts, so empfindet er es vielmehr als eine grausame Naturnotwendigkeit, dass sein Arbeitsvermögen eine bestimmte Menge Lebensmittel zu seiner Produktion verlangt hat und stets wieder von neuem zu seiner Reproduktion verlangt. Er entdeckt dann ...: ‚Das Arbeitsvermögen ... ist nichts, wenn es nicht verkauft wird‘. (Karl Marx, MEW 23, 187)., mew=23,208 => In der Tat, der Verkäufer der Arbeitskraft, wie der Verkäufer jeder anderen Ware, realisiert ihren Tauschwert und veräußert ihren Gebrauchswert. Er kann den einen nicht erhalten, ohne den anderen wegzugeben. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft, die Arbeit selbst, gehört ebenso wenig ihrem Verkäufer, wie der Gebrauchswert des verkauften Öls dem Ölhändler.

Der Geldbesitzer hat den Tageswert der Arbeitskraft gezahlt; ihm gehört daher ihr Gebrauchwährend des Tages, ... (Karl Marx, MEW 23, 208)., mew=23,222 => Auch da, wo der Schuldschein – das Wertpapier – nicht wie bei den Staatsschulden rein illusorisches Kapital vorstellt, ist der Kapitalwert dieses Papiers rein illusorisch. ...

Die Aktien von Eisenbahn-, Bergwerks-, Schifffahrts- etc. Gesellschaften stellen wirkliches Kapital vor, nämlich das in diesen Unternehmungen angelegte und fungierende Kapital ... Wobei keineswegs ausgeschlossen ist, dass sie auch bloßen Schwindel vorstellen. ... und die Aktie ist nichts als ein Eigentumstitel ... auf den durch jenes zu realisierenden Mehrwert.

A mag diesen Titel an B, und B ihn an C verkaufen. Diese Transaktionen ändern nichts an der Natur der Sache. ...

Die selbständige Bewegung des Werts dieser Eigentumstitel, nicht nur der Staatseffekten, sondern auch der Aktien, bestätigt den Schein, als bildeten sie wirkliches Kapital neben dem Kapital oder dem Anspruch, worauf sie mögli­cherweise Titel sind. (Karl Marx, MEW 25, 484f)., mew=23,223 => Produktionsmittel auf der einen Seite, Arbeitskraft auf der anderen sind nur die verschiedenen Existenzformen, die der ursprüngliche Kapitalwert annahm bei Abstreifung seiner Geldform und seiner Verwandlung in die Faktoren des Arbeitsprozesses. K. Marx, MEW 23, 223)., mew=23,333_a => Ein solcher Wechsel im Wert der Arbeitskraft „ist jedoch unmöglich ohne einen Wechsel der Produktivkraft der Arbeit. (Karl Marx, MEW 23, 333)., mew=23,333 => Unter Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit verstehen wir hier überhaupt eine Veränderung im Arbeitsprozess, wodurch die zur Produktion einer Ware gesellschaftlich nötige Arbeitszeit verkürzt wird, ein kleineres Quantum Arbeit also die Kraft erwirbt, ein größeres Quantum Gebrauchswert zu produzieren. (Karl Marx, MEW 23, 333)., mew=23,334 => Um den Wert der Arbeitskraft zu senken, muss die Steigerung der Produktivkraft Industriezweige ergreifen, deren Produkte den Wert der Arbeitskraft bestimmen, also entweder dem Umkreis der gewohnheits-mäßigen Lebensmittel angehören oder sie ersetzen können. ... In Produktionszweigen dagegen, die weder notwendige Lebensmittel liefern noch Produktionsmittel zu ihrer Herstellung, lässt die erhöhte Produktivkraft den Wert der Arbeitskraft unberührt. (Karl Marx, MEW 23, 334)., mew=23,361*f => Die Produktivität der Arbeit hängt nicht nur von der Virtuosität des Arbeiters ab, sondern auch von der Vollkommenheit seiner Werkzeuge. ... Die Differenzierung der Arbeitsinstrumente ... und ihre Spezialisierung ... charakterisieren die Manufaktur. Zu Birmingham allein produziert man etwa 500 Varietäten von Hämmern, wovon jeder nicht nur für einen besonderen Produktionsprozess, sondern eine Anzahl Varietäten oft nur für verschiedene Operationen in demselben Prozess dient. Die Manufakturperiode vereinfacht, verbessert und vervielfacht die Arbeitswerkzeuge durch deren Anpassung an die ausschließlichen Sonderfunktionen der Teilarbeiter. Sie schafft damit zugleich eine der materiellen Bedingungen der Maschinerie, die aus einer Kombination einfacher Instrumente besteht (Karl Marx,MEW 23, 361f)., mew=23,391 => Die Umwälzung der Produktionsweise nimmt in der Manufaktur die Arbeitskraft zum Ausgangspunkt, in der großen Industrie das Arbeitsmittel. Es ist also zunächst zu untersuchen, wodurch das Arbeitsmittel aus einem Werkzeug in eine Maschine verwandelt wird oder wodurch sich die Maschine vom Handwerksinstrument unterscheidet (Karl Marx,MEW 23, 391)., mew=23,393 => Alle entwickelte Maschinerie besteht aus drei wesentlich verschiedenen Teilen, der Bewegungsmaschine, dem Transmissionsmechanismus, endlich der Werkzeugmaschine oder Arbeitsmaschine. ... Dieser Teil der Maschinerie, die Werkzeugmaschine, ist es, wovon die industrielle Revolution im 18. Jahrhundert ausgeht (Karl Marx,MEW 23, 393)., mew=23,393 => Die Technologie enthüllt das aktive Verhalten der Menschen zur Natur, den unmittelbaren Produktionsprozess seines Lebens, damit auch seiner gesellschaftlichen Lebensverhältnisse und der ihnen entquellenden geistigen Vorstellungen. (Karl Marx, MEW 23, 393, Anm. 89)., mew=23,395*f => Die Dampfmaschine selbst, wie sie Ende des 17. Jahrhunderts während der Manufakturperiode erfunden wurde und bis zum Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts fortexistierte, rief keine industrielle Revolution hervor. Es war vielmehr umgekehrt die Schöpfung der Werkzeugmaschinen, welche die revolutionierte Dampfmaschine notwendig machte (Karl Marx,MEW 23, 395f)., mew=23,396_a => Die Maschine, wovon die industrielle Revolution ausgeht, ersetzt den Arbeiter, der ein einzelnes Werkzeug handhabt, durch einen Mechanismus, der mit einer Masse derselben oder gleichartiger Werkzeuge auf einmal operiert und von einer einzigen Triebkraft ... bewegt wird (Karl Marx,MEW 23, 396)., mew=23,396 => Die Erweiterung des Umfangs der Arbeitsmaschine und der Zahl ihrer gleichzeitig operierenden Werkzeuge bedingt einen massenhafteren Bewegungsmechanismus, und dieser Mechanismus erfordert zur Überwältigung seines eigenen Widerstands eine mächtigere Triebkraft als die menschliche, abgesehen davon, dass der Mensch ein sehr unvollkommenes Produktionsinstrument gleichförmiger und kontinu-ierlicher Bewegung ist (Karl Marx,MEW 23, 396)., mew=23,397*f => Der Wind war zu unstet und unkontrollierbar, und die Anwendung der Wasserkraft überwog ... in England, dem Geburtsort der großen Industrie, schon während der Manufakturperiode. ... Indes war auch der Gebrauch der Wasserkraft als herrschender Triebkraft mit erschwe-renden Umständen verbunden. Sie konnte nicht beliebig erhöht und ihrem Mangel nicht abgeholfen werden, sie versagte zuweilen und war vor allem rein lokaler Natur (Karl Marx,MEW 23, 397f)., mew=23,398_a => Nachdem erst die Werkzeuge aus Werkzeugen des menschlichen Organismus in Werkzeuge eines mechanischen Apparats, der Werkzeugmaschine, verwandelt waren, erhielt nun auch die Bewe-gungsmaschine eine selbständige, von den Schranken menschlicher Kraft völlig emanzipierte Form. Damit sinkt die einzelne Werk-zeugmaschine, die wir bisher betrachtet hatten, zu einem bloßen Element der maschinenmäßigen Produktion herab. Eine Bewegungs-maschine konnte jetzt viele Arbeitsmaschinen gleichzeitig treiben (Karl Marx,MEW 23, 398)., mew=23,398 => Erst mit Watts zweiter, sog. doppelt wirkender Dampfmaschine war ein erster Motor gefunden, der seine Bewegungskraft selbst erzeugt aus der Verspeisung von Kohlen und Wasser, dessen Kraftpotenz ganz unter menschlicher Kontrolle steht, der mobil und ... städtisch und nicht gleich dem Wasserrad ländlich war, die Konzentration der Produktion in den Städten erlaubt, statt sie wie das Wasserrad über das Land zu zerstreuen, und universell in seiner technologischen Anwendung ist (Karl Marx,MEW 23, 398)., mew=23,399_a*f => In der Fabrik, d. h. in der auf Maschinenbetrieb gegründeten Werk-statt, erscheint ... die einfache Kooperation wieder, und zwar zunächst, (wir sehen hier vom Arbeiter ab) als räumliche Zusammenballung gleichartiger und gleichzeitig zusammenwirkender Arbeitsmaschinen. So wird eine Webfabrik durch das Nebeneinander vieler mechanischer Webstühle und eine Nähfabrik durch das Nebeneinander vieler Nähmaschinen in demselben Arbeitsgebäude gebildet (Karl Marx,MEW 23, 399f)., mew=23,399 => Es ist nun zweierlei zu unterscheiden, Kooperation vieler gleichartiger Maschinen und Maschinensystem. In dem einen Fall wird das ganze Machwerk von derselben Arbeitsmaschine verrichtet. Sie führt alle die verschiedenen Operationen aus, welche ein Handwerker mit seinem Werkzeug, z. B. der Weber mit seinem Webstuhl, verrichtete oder welche Handwerker mit verschiedenen Werkzeugen ... der Reihe nach ausführten. Z. B. in der modernen Manufaktur von Briefkuverts faltete ein Arbeiter das Papier mit dem Falzbein, ein anderer legte den Gummi auf, ein dritter schlug die Klappe um, ... und bei jeder dieser Teiloperationen musste jedes einzelne Kuvert die Hände wechseln. Eine einzige Kuvertmaschine verrichtet alle diese Operationen auf einen Schlag und macht 3.000 und mehr Briefkuverts in einer Stunde (Karl Marx,MEW 23, 399., mew=23,400 => Ein eigentliches Maschinensystem tritt aber erst an die Stelle der einzelnen selbständigen Maschine, wo der Arbeitsgegenstand eine zusammenhängende Reihe verschiedener Stufenprozesse durchläuft, die von einer Kette verschiedenartiger, aber einander ergänzender Werk-zeugmaschinen ausgeführt werden. Hier erscheint die der Manufaktur eigentümliche Kooperation durch Teilung der Arbeit wieder, aber jetzt als Kombination von Teilarbeitsmaschinen. Die spezifischen Werkzeuge der verschiedenen Teilarbeiter, in der Wollmanufaktur z. B. der Wollschläger, Wollkämmer, Wollscherer, Wollspinner usw., verwan-deln sich jetzt in die Werkzeuge spezifizierter Arbeitsmaschinen, von denen jede ein besonderes Organ für eine besondere Funktion im System des kombinierten Werkzeugmechanismus bildet (Karl Marx,MEW 23, 400)., mew=23,401 => Die kombinierte Arbeitsmaschine ... ist umso vollkommener, je kontinuierlicher ihr Gesamtprozess ist, d. h. mit je weniger Unter-brechung das Rohmaterial von seiner ersten Phase zu seiner letzten übergeht, je mehr also statt der Menschenhand der Mechanismus selbst es von einer Produktionsphase in die andere fördert. Wenn in der Manufaktur die Isolierung der Sonderprozesse ein durch die Teilung der Arbeit selbst gegebenes Prinzip ist, so herrscht dagegen in der entwickelten Fabrik die Kontinuität der Sonderprozesse (Karl Marx,MEW 23, 401)., mew=23,417 => Der Wert der Arbeitskraft war bestimmt nicht nur durch die zur Erhaltung des individuellen erwachsenen Arbeiters, sondern durch die zur Erhaltung der Arbeiterfamilie nötige Arbeitszeit. Indem die Maschinerie alle Glieder der Arbeiterfamilie auf den Arbeitsmarkt wirft, verteilt sie den Wert der Arbeitskraft des Mannes über seine ganze Familie. Sie entwertet daher seine Arbeitskraft. (Karl Marx, MEW 23, 417)., mew=23,542_a => Zwei andere Faktoren gehen in die Wertbestimmung der Arbeitskraft ein. Einerseits ihre Entwicklungskosten, die sich mit der Pro-duktionsweise ändern, andererseits ihre Naturdifferenz, ob sie männlich oder weiblich, reif oder unreif. Der Verbrauch dieser unterschiedlichen Arbeitskräfte ... macht großen Unterschied in den Reproduktionskosten der Arbeiterfamilie und dem Wert des erwachsenen männlichen Arbeiters. Beide Faktoren bleiben jedoch bei der folgenden Untersuchung ausgeschlossen. (Karl Marx, MEW 23, 542)., mew=23,542 => Der Wert der Arbeitskraft ist bestimmt durch den Wert der gewohnheitsmäßig notwendigen Lebensmittel des Durchschnitts-arbeiters. Die Masse dieser Lebensmittel, obgleich ihre Form wechseln mag, ist in einer bestimmten Epoche einer bestimmten Gesellschaft gegeben und daher als konstante Größe zu behandeln. Was wechselt, ist der Wert dieser Masse. (Karl Marx, MEW 23, 542)., mew=23,556 => Der Kapitalist zahlt den Wert, bzw. den davon abweichenden Preis der Arbeitskraft und erhält im Austausch die Verfügung über die lebendige Arbeitskraft selbst. Seine Nutznießung dieser Arbeitskraft zerfällt in zwei Perioden. Während der einen Periode produziert der Arbeiter nur einen Wert = Wert seiner Arbeitskraft, also nur ein Äquivalent (Gegenwert). Für den vorgeschossenen Preis der Arbeitskraft erhält so der Kapitalist ein Produkt vom selben Preis. ... In der Periode der Mehrarbeit ... bildet die Nutznießung der Arbeitskraft Wert für den Kapitalisten, ohne ihm einen Wertersatz zu kosten. Er hat diese Flüssigmachung der Arbeitskraft umsonst. In diesem Sinn kann die Mehrarbeit unbezahlte Arbeit heißen. Das Kapital ist also nicht nur Kommando über Arbeit, wie A. Smith sagt. Es ist wesentlich Kommando über unbezahlte Arbeit. Aller Mehrwert in welcher besonderen Gestalt von Profit, Zins, Rente usw. er sich später kristallisiere, ist seiner Substanz nach Verkörperung unbezahlter Arbeitszeit. Das Geheimnis von der Selbstverwertung des Kapitals löst sich auf in seine Verfügung über eine bestimmte Menge unbezahlter fremder Arbeit. (Karl Marx, MEW 23, 556)., mew=23,559 => Was dem Geldbesitzer auf dem Warenmarkt direkt gegenüber tritt, ist in der Tat nicht die Arbeit, sondern der Arbeiter. Was letzterer verkauft, ist seine Arbeitskraft. Sobald seine Arbeit wirklich beginnt, hat sie bereits aufgehört, ihm zu gehören, kann also nicht mehr von ihm verkauft werden. (Karl Marx, MEW 23, 559)., mew=23,561 => Arbeitskraft, die in der Persönlichkeit des Arbeiters existiert und von ihrer Funktion, der Arbeit, ebenso verschieden ist wie eine Maschine von ihren Operationen. (Karl Marx, MEW 23, 561)., mew=23,563_a => Der Gebrauch der Arbeitskraft ist die Arbeit selbst. Der Käufer der Arbeitskraft konsumiert sie, indem er ihren Verkäufer arbeiten lässt. (Karl Marx, MEW 23, 192)., mew=23,563 => Endlich ist der ‚Gebrauchswert‘, den der Arbeiter dem Kapitalisten liefert, in der Tat nicht seine Arbeitskraft, sondern ihre Funktion, eine bestimmte nützliche Arbeit, Schneiderarbeit, Schusterarbeit, Spinnarbeit usw. (Karl Marx, MEW 23, 563)., mew=23,566*f => Steigen des nominellen Tages- oder Wochenlohns mag daher begleitet sein von gleich bleibendem oder sinkendem Preis der Arbeit (hier = Lohnkosten pro Arbeiter für das Kapital). Dasselbe gilt von der Einnahme der Arbeiterfamilie, sobald das vom Familienoberhaupt gelieferte Arbeitsquantum durch die Arbeit der Familienglieder ver-mehrt wird. Es gibt also von der Schmälerung des nominellen Tages- oder Wochenlohns unabhängige Methoden zur Herabsetzung des Preises der Arbeit. (Karl Marx, MEW 23, 566f)., mew=23,655 => Es „bildet sich mit der kapitalistischen Produktion eine ganz neue Macht, das Kreditwesen, das in seinen Anfängen verstohlen, als bescheidene Beihilfe der Akkumulation, sich einschleicht, durch unsichtbare Fäden die über die Oberfläche der Gesellschaft in größeren oder kleineren Massen zersplitterten Geldmittel in die Hände individueller oder assoziierter Kapitalisten zieht, aber bald eine neue und furchtbare Waffe im Konkurrenzkampf wird und sich schließlich in einen ungeheuren sozialen Mechanismus zur Zentralisation der Kapitale verwandelt. (Karl Marx, MEW 23, 655)., mew=23,787*f => Die öffentliche Schuld wird einer der energischsten Hebel der ursprünglichen Akkumulation. Wie mit dem Schlag der Wünschelrute begabt sie das unproduktive Geld mit Zeugungskraft und verwandelt es so in Kapital... Aber auch abgesehen von der so geschaffnen Klasse müßiger Rentner und von dem improvisierten Reichtum der zwischen Regierung und Nation die Mittler spielenden Finanziers ... hat die Staatsschuld die Aktiengesellschaften, den Handel mit negoziablen Effekten aller Art, die Agiotage emporgebracht, in einem Wort: das Börsenspiel und die moderne Bankokratie. (Karl Marx, MEW 23, S. 787f)., mew=24,082*f => Da die Proportionen, worin der Produktionsprozess erweiterbar, nicht willkürlich, sondern technisch vorgeschrieben sind, so kann der realisierte Mehrwert, obgleich zur Kapitalisierung bestimmt, oft erst durch die Wiederholung verschiedener Kreisläufe zu dem Umfang heranwachsen (muss also bis dahin aufgehäuft werden), worin er wirklich als zuschüssiges Kapital fungieren ... kann.

Der Mehrwert erstarrt also zum Schatz und bildet in dieser Form latentes Geldkapital. (Karl Marx, MEW 24, 82f)., mew=24,327 => Nach den für die einfache Warenzirkulation entwickelten Gesetzen (Buch I, Kap. III Das Geld oder die Warenzirkulation) muss die Masse des im Lande vorhandenen Metallgelds nicht nur hinreichen, um die Waren zu zirkulieren. Sie muss hinreichen für die Schwankungen des Geldumlaufs, die teils entspringen aus Fluktuationen in der Geschwindigkeit der Zirkulation, teils aus dem Preiswechsel der Waren, teils aus den verschiedenen und wechselnden Proportionen, worin das Geld als Zahlungsmittel oder als eigentliches Zirkulationsmittel fungiert.

Das Verhältnis, worin die vorhandene Geldmasse sich in Schatz und umlaufendes Geld spaltet, wechselt beständig, aber die Masse des Geldes ist stets gleich der Summe des als Schatz und als umlaufendes Geld vorhandenen Gelds. (Karl Marx, MEW 24, 327)., mew=24,350 => ... der Schatz ist nur Bildung von Geldkapital, einstweilen in latenter Form, bestimmt, als produktives Kapital zu fungieren. (Karl Marx, MEW 24, 350)., mew=24,379 => Bei allen Warenkäufen und -verkäufen ... ist es vollständig gleichgültig, was in der Hand des Verkäufers aus dem für seine Ware gelösten Geld und was in der Hand des Käufers aus dem von ihm gekauften Ge-brauchsartikel wird. (Karl Marx, MEW 24, 379)., mew=24,380*f => Der beständige Kauf und Verkauf der Arbeitskraft verewigt also einerseits die Arbeitskraft als Element des Kapitals, wodurch es als Schöpfer von Waren ... erscheint, wodurch ferner der Kapitalteil, der die Arbeitskraft kauft, durch ihr eigenes Produkt beständig hergestellt wird, der Arbeiter selbst also beständig den Kapitalfonds schafft, aus dem er bezahlt wird. Andererseits wird der beständige Verkauf der Arbeitskraft zur stets sich erneuernden Lebenserhaltungsquelle des Arbeiters, und erscheint also seine Arbeitskraft als das Vermögen, wodurch er das Einkommen bezieht, von dem er lebt. (Karl Marx, MEW 24, 380f)., mew=24,489 => Man begreift das Vergnügen, wenn innerhalb des Kreditwesens alle diese potenziellen Kapitale durch ihre Konzentration in Händen von Banken usw. zu verfügbarem Kapital, Leihkapital, Geldkapital werden, und zwar nicht mehr zu passivem und als Zukunftsmusik, sondern zu aktivem, wucherndem (hier wuchern im Sinn des Wachsens). (Karl Marx, MEW 24, 489)., mew=24,493 => Diese Schatzbildung ... unterstellt in keiner Weise zusätzlichen Edelmetallreichtum, sondern nur veränderte Funktion von bisher umlaufendem Geld.

Eben fungierte es als Zirkulationsmittel, jetzt fungiert es als Schatz, als sich bildendes, virtuell neues Geldkapital. (Karl Marx, MEW 24, 493)., mew=25,124 => Soweit der Wert der Arbeitskraft steigt, weil der Wert der zu ihrer Reproduktion nötigen Lebensmittel steigt, oder umgekehrt fällt, weil der Wert dieser Lebensmittel fällt – und Wertsteigerung und Entwertung des variablen Kapitals drücken weiter nichts aus als diese beiden Fälle –, so entspricht ... Fallen des Mehrwerts dieser Wertsteigerung und Wachsen des Mehrwerts dieser Entwertung. (Karl Marx, MEW 25, 124)., mew=25,324*f => Die Vorstellungen eines Kaufmanns, Börsenspekulanten, Bankiers sind notwendig ganz verkehrt. Die der Fabrikanten sind verfälscht durch die Zirkulationsakte, denen ihr Kapital unterworfen ist, und durch die Ausgleichung der allgemeinen Profitrate. (Karl Marx, MEW 25, 324f)., mew=25,327 => Die rein technischen Bewegungen, die das Geld durchmacht im Zirkulationsprozess des industriellen Kapitals und ... des Warenhandlungskapitals ... – diese Bewegungen, verselbständigt zur Funktion eines besonderen Kapitals, das sie, und nur sie, als ihm eigentümliche Operationen ausübt, verwandeln dies Kapital in Geldhandlungskapital. ... Von dem Gesamtkapital sondert sich nun ab und verselbständigt sich ein bestimmter Teil in Form von Geldkapital, dessen kapitalistische Funktion ausschließlich darin besteht, für die gesamte Klasse der industriellen und kommerziellen Kapitalisten diese Operationen auszuführen.

Wie beim Warenhandlungskapital trennt sich ein Teil des im Zirkulationsprozess in der Gestalt von Geldkapital vorhandenen industriellen Kapitals ab und verrichtet diese Operationen des Reproduktionsprozesses für das gesamte übrige Kapital.

Die Bewegungen dieses Geldkapitals sind also wiederum nur Bewegungen eines verselbständigten Teils des in seinem Reproduktionsprozess begriffenen industriellen Kapitals. (Karl Marx, MEW 25, 327)., mew=25,327*f => Soweit das industrielle Kapital, vom Austritt aus der Produktionssphäre bis zum Wiedereintritt in dieselbe, die Verwandlung W' – G – W durchzumachen hat, ist ... G in der Tat nur das Endresultat der einen Phase der Verwandlung, um der Ausgangspunkt der entgegengesetzten, sie ergänzenden zu sein. ...

Das Handelskapital macht aber gleichzeitig die Akte W – G und G – W durch. D. h. nicht nur ein Kapital befindet sich im Stadium W – G, während das andere sich im Stadium G – W befindet, sondern dasselbe Kapital kauft beständig und verkauft beständig gleichzeitig wegen der Kontinuität des Produktionsprozesses; es befindet sich fortwährend gleichzeitig in beiden Stadien. Während ein Teil desselben sich in Geld verwandelt, um sich später in Ware rückzuverwandeln, verwandelt der andere sich gleichzeitig in Ware, um sich in Geld rückzuverwandeln. (Karl Marx, Kapital III,. MEW 25, 327f)., mew=25,328_a => Ein bestimmter Teil des Kapital muss beständig als Schatz, potenzielles Geldkapital, vorhanden sein: Reserve von Kaufmitteln, Reserve von Zahlungsmitteln, unbeschäftigtes, in Geldform seiner Anwendung harrendes Kapital; und ein Teil des Kapitals strömt beständig in dieser Form zurück. Dies macht, außer Einkassieren, Zahlen und Buchhalten, Aufbewahrung des Schatzes nötig, was wieder eine besondere Operation ist.

Es ist also in der Tat die beständige Auflösung des Schatzes in Zirkulationsmittel und Zahlungsmittel und seine Rückbildung aus im Verkauf erhaltenem Geld und fällig gewordener Zahlung; diese beständige Bewegung des als Geld existierenden Teils des Kapitals, getrennt von der Kapitalfunktion selbst, diese rein technische Operation ist es, die besondere Arbeit und Kosten verursacht – Zirkulationskosten. (Karl Marx, MEW 25, 328)., mew=25,328_a*f => Die Teilung der Arbeit bringt es mit sich, dass diese technischen Operationen, die durch die Funktionen des Kapital bedingt sind, soweit wie möglich für die ganze Kapitalistenklasse von einer Abteilung von Agenten oder Kapitalisten als ausschließliche Funktionen verrichtet werden oder sich in ihren Händen konzentrieren.

Es ist hier, wie beim Kaufmannskapital, Teilung der Arbeit in doppeltem Sinn. Es wird besonderes Geschäft, und weil es als besonderes Geschäft für den Geldmechanismus der ganzen Klasse verrichtet wird, wird es konzentriert auf großer Stufenleiter ausgeübt; und nun findet wieder Teilung der Arbeit innerhalb dieses besonderen Geschäfts statt, sowohl durch Spaltung in verschiedene voneinander unabhängige Zweige, wie durch Ausbildung des Einzelbetriebs innerhalb dieser Zweige (große Büros, zahlreiche Buchhalter und Kassierer, weit getriebene Arbeitsteilung).

Auszahlung des Geldes, Einkassierung, Ausgleichung der Bilanzen, Führung laufender Rechnungen, Aufbewahren des Geldes etc., getrennt von den Akten, wodurch diese technischen Operationen nötig werden, machen das in diesen Funktionen vorgeschossene Kapital zum Geldhandlungskapital (= Bankkapital). (Karl Marx, MEW 25, 328f)., mew=25,328 => Ob das Geld hier als Zirkulationsmittel oder als Zahlungsmittel fungiert, hängt von der Form des Warenaustausches ab.

In beiden Fällen hat der Kapitalist beständig an viele Personen Geld auszuzahlen und beständig von vielen Personen Geld in Zahlung zu empfangen. Diese bloß technische Operation des Geldzahlens und des Geldeinkassierens bildet Arbeit für sich, die, soweit das Geld als Zahlungsmittel fungiert, Bilanzberechnungen, Akte der Ausgleichung nötig macht.

Diese Arbeit ist eine Zirkulationskost, keine wertschaffende Arbeit. Sie wird dadurch abgekürzt, dass sie von einer besonderen Abteilung von Agenten oder Kapitalisten für die ganze übrige Kapitalistenklasse ausgeführt wird. (Karl Marx, MEW 25, 328)., mew=25,329_a => Ich habe früher darauf hingewiesen, wie das Geldwesen überhaupt sich ursprünglich entwickelt im Produktenaustausch zwischen verschiedenen Gemeinwesen. Es entwickelt sich der Geldhandel, der Handel mit der Geldware, daher zunächst aus dem internationalen Verkehr.

Sobald verschiedene Landesmünzen existieren, haben die Kaufleute, die in fremden Ländern einkaufen, ihre Landesmünze in die Lokalmünze umzusetzen, und umgekehrt oder auch verschiedene Münzen gegen ungemünztes reines Silber oder Gold als Weltgeld. Daher das Wechselgeschäft, das als eine der naturwüchsigen Grundlagen des modernen Geldhandels zu betrachten ist. (Karl Marx, MEW 25, 329)., mew=25,329 => Die verschiedenen Operationen, aus deren Verselbständigung zu besonderen Geschäften der Geldhandel entspringt, ergeben sich aus den verschiedenen Bestimmtheiten des Geldes selbst und aus seinen Funktionen, die also auch das Kapital in der Form von Geldkapital durchzumachen hat. (Karl Marx, MEW 25, 329)., mew=25,331 => Die zweite Form des Schatzes ist nun die von brachliegendem, augenblicklich unbeschäftigtem Kapital in Geldform, wozu auch neu akkumuliertes, noch nicht angelegtes Geldkapital gehört. (Karl Marx, MEW 25, 331)., mew=25,331 => Dieser Schatz ist beständig fließend, ergießt sich beständig in die Zirkulation und kehrt beständig aus ihr zurück. (Karl Marx, MEW 25, 331)., mew=25,333_a*f => Der Geldhandel bildet nicht die Schätze, sondern liefert die technischen Mittel, um diese Schatzbildung, soweit sie freiwillig ist (also nicht Ausdruck von unbeschäftigtem Kapital oder von Störung des Reproduktionsprozesses), auf ihr ökonomisches Minimum zu reduzieren, indem die Reservefonds für Kauf- und Zahlungsmittel, wenn sie für die ganze Kapitalistenklasse verwaltet werden, nicht so groß zu sein brauchen, als wenn sie von jedem Kapitalisten besonders verwaltet werden.

Der Geldhandel kauft nicht die edlen Metalle, sondern vermittelt nur ihre Verteilung, sobald der Warenhandel sie gekauft hat.

Der Geldhandel erleichtert die Ausgleichung der Bilanzen, soweit das Geld als Zahlungsmittel fungiert, und vermindert durch den ... Mechanismus dieser Ausgleichungen die dazu nötige Geldmasse; aber er bestimmt weder den Zusammenhang noch den Umfang der wechselseitigen Zahlungen. ...

Soweit das Geld als Kaufmittel zirkuliert, sind Umfang und Anzahl der Käufe und Verkäufe durchaus unabhängig vom Geldhandel. Er kann nur die technischen Operationen, die sie begleiten, verkürzen, und dadurch die Masse des zu ihrem Umschlag nötigen baren Geldes vermindern. (Karl Marx, MEW 25, 333f)., mew=25,333 => Wie die ganze Geldzirkulation in ihrem Umfang, ihren Formen und ihren Bewegungen bloßes Resultat der Warenzirkulation ist, die vom kapitalistischen Standpunkt aus selbst nur den Zirkulationsprozess des Kapitals darstellt ..., so versteht es sich ganz von selbst, dass der Geldhandel nicht ... die Geldzirkulation vermittelt.

Diese Geldzirkulation selbst, als ein Moment der Warenzirkulation, ist für ihn gegeben. Was er vermittelt, sind ihre technischen Operationen, die er konzentriert, abkürzt und vereinfacht. (Karl Marx, MEW 25, 333)., mew=25,334_a => Dies unterscheidet den Geldhandel wesentlich vom Warenhandel, der die Verwandlung der Ware und den Warenaustausch vermittelt oder selbst diesen Prozess des Warenkapitals als Prozess eines vom industriellen Kapital gesonderten Kapitals erscheinen lässt. Wenn daher das Warenhandlungskapital eine eigene Form der Zirkulation zeigt, G – W – G, wo die Ware zweimal die Stelle wechselt und dadurch das Geld zurückfließt, ..., so kann keine solche besondere Form für das Geldhandlungskapital nachgewiesen werden. (Karl Marx, MEW 25, 334)., mew=25,334_b => Soweit Geldkapital in dieser technischen Vermittlung der Geldzirkulation von einer besonderen Abteilung Kapitalisten vorgeschossen wird ..., ist die allgemeine Form des Kapitals G – G' auch hier vorhanden. ... Aber die Vermittlung von G – G' bezieht sich hier nicht auf die sachlichen, sondern nur auf die technischen Elemente der Verwandlung. (Karl Marx, MEW 25, 334)., mew=25,334 => Der Geldhandel in der reinen Form, worin wir ihn hier betrachten, d. h. getrennt vom Kreditwesen, hat es also nur zu tun mit der Technik eines Moments der Warenzirkulation, nämlich der Geldzirkulation und den daraus entspringenden verschiedenen Funktionen des Geldes. (Karl Marx, MEW 25, 334)., mew=25,372*f => Wenn man die Umschlagszyklen betrachtet, worin sich die moderne Industrie bewegt – Zustand der Ruhe, wachsende Belebung, Prosperität, Überproduktion, Krach, Stagnation, Zustand der Ruhe etc., Zyklen, deren weitere Analyse außerhalb unserer Betrachtung fällt –, so wird man finden, dass meist niedriger Stand des Zinses den Perioden der Prosperität oder des Extraprofits entspricht, Steigen des Zinses der Scheide zwischen der Prosperität und ihrem Umschlag, Maximum des Zinses bis zur äußersten Wucherhöhe aber der Krisis. ... Allerdings kann andererseits niedriger Zins mit Stockung, und mäßig steigender Zins mit wachsender Belebung zusammengehen.

Der Zinsfuß erreicht seine äußerste Höhe während der Krisen, wo geborgt werden muss, um zu zahlen, was es auch koste. Es ist dies zugleich, da dem Steigen des Zinses ein Fallen im Preis der Wertpapiere entspricht, eine sehr artige Gelegenheit für Leute mit verfügbarem Geldkapital, um sich zu Spottpreisen solcher zinstragenden Papiere zu bemächtigen ... (Karl Marx, MEW 25, 372f)., mew=25,374 => Die Entwicklung des Kreditsystems und die damit beständig wachsende, durch die Bankiers vermittelte, Verfügung der Industriellen und Kaufleute über alle Geldersparnisse aller Klassen der Gesellschaft und die fortschreitende Konzentration dieser Ersparnisse zu den Massen, worin sie als Geldkapital wirken können, muss ebenfalls auf den Zinsfuß drücken. (Karl Marx, MEW 25, 374)., mew=25,379 => Man hat gesehen, dass, ... eine von der Ware absolut verschiedene Kategorie, das zinstragende Kapital, zur Ware eigener Art ... wird... Die Geldkapitalisten führen diese Ware zu, und die fungierenden Kapitalisten kaufen sie, bilden die Nachfrage dafür. (Karl Marx, MEW 25, 379)., mew=25,413_a => Ich habe früher gezeigt, wie sich aus der einfachen Warenzirkulation die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel und damit ein Verhältnis von Gläubiger und Schuldner unter den Warenproduzenten und Warenhändlern bildet. Mit der Entwicklung des Handels und der kapitalistischen Produktionsweise, die nur mit Rücksicht auf die Zirkulation produziert, wird diese naturwüchsige Grundlage des Kreditsystems erweitert, verallgemeinert, ausgearbeitet. (Karl Marx, MEW 25, 413)., mew=25,413_b => Im Großen und Ganzen fungiert hier das Geld nur als Zahlungsmittel, d. h. die Ware wird verkauft nicht gegen Geld, sondern gegen ein schriftliches Versprechen der Zahlung an einem bestimmten Termin. Diese Zahlungsversprechen können wir der Kürze halber sämtlich unter der allgemeinen Kategorie von Wechseln zusammenfassen. Bis zu ihrem Verfall- und Zahlungstage zirkulieren solche Wechsel selbst wieder als Zahlungsmittel; und sie bilden das eigentliche Handelsgeld.

Soweit sie schließlich durch Ausgleichung von Forderung und Schuld sich aufheben, fungieren sie absolut als Geld, indem dann keine schließliche Verwandlung in Geld stattfindet.

Wie diese wechselseitigen Vorschüsse der Produzenten und Kaufleute untereinander die eigentliche Grundlage des Kredits bilden, so bildet deren Zirkulationsinstrument, der Wechsel, die Basis des eigentlichen Kreditgelds, der Banknoten usw.

Diese beruhen nicht auf der Geldzirkulation, sei es von metallischem Geld oder von Staatspapiergeld, sondern auf der Wechselzirkulation. (Karl Marx, MEW 25, 413)., mew=25,413 => Die eingehende Analyse des Kreditwesens und der Instrumente, die es sich schafft (Kreditgeld usw.) liegt außerhalb unseres Planes. Es sind hier nur einige wenige Punkte hervorzuheben, notwendig zur Charakteristik der kapitalistischen Produktionsweise überhaupt. Wir haben es dabei nur mit dem kommerziellen und Bankierkredit zu tun. Der Zusammenhang zwischen dessen Entwicklung und der des öffentlichen Kredits bleibt außer Betracht. (Karl Marx, MEW 25, 413)., mew=25,415 => Die andere Seite des Kreditwesens schließt sich an die Entwicklung des Geldhandels, die natürlich in der kapitalistischen Produktion Schritt hält mit der Entwicklung des Warenhandels.

Wir haben im vorigen Abschnitt (Kapitel XIX Das Geldhandlungskapital) gesehen, wie sich die Aufbewahrung der Reservefonds der Geschäftsleute, die technischen Operationen des Geldeinnehmens und Auszahlens, der internationalen Zahlungen, und damit der Barrenhandel, in den Händen der Geldhändler konzentriert. Im Anschluss an diesen Geldhandel entwickelt sich die andere Seite des Kreditwesens, die Verwaltung des zinstragenden Kapitals oder des Geldkapitals, als besondere Funktion der Geldhändler. Das Borgen und Verleihen des Geldes wird ihr besonderes Geschäft. Sie treten als Vermittler zwischen den wirklichen Verleiher und den Borger von Geldkapital.

Allgemein ausgedrückt besteht das Bankiergeschäft nach dieser Seite darin, das verleihbare Geldkapital in seiner Hand zu großen Massen zu konzentrieren, so dass statt des einzelnen Geldverleihers die Bankiers als Repräsentanten aller Geldverleiher den industriellen und kommerziellen Kapitalisten gegenübertreten. Sie werden die allgemeinen Verwalter des Geldkapitals.

Andererseits konzentrieren sie, allen Verleihern gegenüber, die Borger, indem sie für die ganze Handelswelt borgen.

Eine Bank stellt auf der einen Seite die Zentralisation des Geldkapitals, der Verleiher, auf der anderen die Zentralisation der Borger dar. Ihr Profit besteht im Allgemeinen darin, dass sie zu niedrigeren Zinsen borgt, als sie ausleiht. (Karl Marx, MEW 25, 415f)., mew=25,415*f => Wir haben ... gesehen, wie sich die Aufbewahrung der Reservefonds der Geschäftsleute, die technischen Operationen des Geldeinnehmens und Auszahlens, der internationalen Zahlungen, und damit der Barrenhandel, in den Händen der Geldhändler konzentriert.

Im Anschluss an diesen Geldhandel entwickelt sich die andere Seite des Kreditwesens, die Verwaltung des zinstragenden Kapitals oder des Geldkapitals, als besondere Funktion der Geldhändler. Das Borgen und Verleihen des Geldes wird ihr besonderes Geschäft. Sie treten als Vermittler zwischen den wirklichen Verleiher und den Borger von Geldkapital.

Allgemein ausgedrückt besteht das Bankiergeschäft nach dieser Seite darin, das verleihbare Geldkapital in seiner Hand zu großen Massen zu konzentrieren, so dass statt des einzelnen Geldverleihers die Bankiers als Repräsentanten aller Geldverleiher den industriellen und kommerziellen Kapitalisten gegenübertreten. Sie werden die allgemeinen Verwalter des Geldkapitals.

Andererseits konzentrieren sie, allen Verleihern gegenüber, die Borger, indem sie für die ganze Handelswelt borgen.

Eine Bank stellt auf der einen Seite die Zentralisation des Geldkapitals, der Verleiher, auf der anderen die Zentralisation der Borger dar.

Ihr Profit besteht im Allgemeinen darin, dass sie zu niedrigeren Zinsen borgt, als sie ausleiht. (Karl Marx, MEW 25, 415f)., mew=25,416 => Das verleihbare Kapital, worüber die Banken verfügen, fließt ihnen in mehrfacher Weise zu.

Zunächst konzentriert sich in ihrer Hand, da sie Kassierer der industriellen Kapitalisten sind, das Geldkapital, das jeder Produzent und Kaufmann als Reservefonds hält oder das ihm als Zahlung zufließt. Diese Fonds verwandeln sich so in verleihbares Geldkapital. Dadurch wird der Reservefonds der Handelswelt, weil als gemeinschaftlicher konzentriert, auf das nötige Minimum beschränkt, und ein Teil des Geldkapitals, der sonst als Reservefonds schlummern würde, wird ausgeliehen ...

Zweitens bildet sich ihr verleihbares Kapital aus den Depositen der Geldkapitalisten, die ihnen das Ausleihen derselben überlassen.

Mit der Entwicklung des Banksystems und namentlich, sobald sie Zins für Depositen zahlen, werden ferner die Geldersparnisse und das augenblicklich unbeschäftigte Geld aller Klassen bei ihnen deponiert. Kleine Summen, jede für sich unfähig, als Geldkapital zu wirken, werden zu großen Massen vereinigt und bilden so eine Geldmacht. (Karl Marx, MEW 25, 416)., mew=25,416 => Endlich werden auch die Revenuen, die nur allmählich verzehrt werden sollen, bei den Banken deponiert. (Karl Marx, MEW 25, 416)., mew=25,416 => Kleine Summen, jede für sich unfähig, als Geldkapital zu wirken, werden zu großen Massen vereinigt und bilden so eine Geldmacht. (Karl Marx, MEW 25, 416)., mew=25,417 => Der Kredit nun, den der Bankier gibt, kann in verschiedenen Formen gegeben werden, z. B. in Wechseln auf andere Banken, Schecks auf solche, Krediteröffnungen derselben Art, endlich, bei Banken mit Notenausgabe, in den eigenen Banknoten der Bank.

Die Banknote ist nichts als ein Wechsel (Zahlungsversprechen) auf den Bankier, zahlbar jederzeit an den Inhaber ... Die letztere Form des Kredits erscheint dem Laien besonders frappant und wichtig, erstens weil diese Art Kreditgeld aus der bloßen Handelszirkulation heraus in die allgemeine Zirkulation tritt und hier als Geld fungiert; auch weil in den meisten Ländern die Hauptbanken, welche Noten ausgeben, als sonderbarer Mischmasch zwischen Nationalbank und Privatbank in der Tat den Nationalkredit hinter sich haben und ihre Noten mehr oder minder gesetzliches Zahlungsmittel sind; weil es hier sichtbar wird, dass das, worin der Bankier handelt, der Kredit selbst ist, indem die Banknote nur ein zirkulierendes Kreditzeichen vorstellt. (Karl Marx, MEW 25, 417)., mew=25,451*f => Die allgemeinen Bemerkungen, wozu das Kreditwesen uns bis jetzt Veranlassung gab, waren folgende:

I. Notwendige Bildung desselben, um die Ausgleichung der Profitrate zu vermitteln oder die Bewegung dieser Ausgleichung, worauf die ganze kapitalistische Produktion beruht.

II. Verringerung der Zirkulationskosten.

1. Eine Hauptzirkulationskost ist das Geld selbst, ... Es wird in dreifacher Art durch den Kredit ökonomisiert.

A. Indem es für einen großen Teil der Transaktionen ganz wegfällt.

B. Indem die Zirkulation des umlaufenden Mediums beschleunigt wird. ...

C. Ersetzung von Goldgeld durch Papier.

2. Beschleunigung des Reproduktionsprozesses des Kapitals durch den Kredit, der einzelnen Phasen der Zirkulation oder der Warenverwandlung, weiter der Verwandlung des Kapitals und damit Beschleunigung des Reproduktionsprozesses überhaupt. (Andererseits erlaubt der Kredit, die Akte des Kaufens und Verkaufens länger auseinander zu halten, und dient daher der Spekulation als Basis.)

Kontraktion der Reservefonds, was doppelt betrachtet werden kann: einerseits als Verminderung des zirkulierenden Mediums, andererseits als Beschränkung des Teils des Kapitals, der stets in Geldform existieren muss.

III. Bildung von Aktiengesellschaften. (Karl Marx, MEW 25, 451f)., mew=25,454 => Abgesehen von dem Aktienwesen – das eine Aufhebung der kapitalistischen Privatindustrie auf Grundlage des kapitalistischen Systems selbst ist, und in demselben Umfang, worin es sich ausdehnt und neue Produktionssphären ergreift, die Privatindustrie vernichtet –, bietet der Kredit dem einzelnen Kapitalisten oder dem, der für einen Kapitalisten gilt, eine ... Verfügung über fremdes Kapital und fremdes Eigentum und dadurch über fremde Arbeit.

Verfügung über gesellschaftliches, nicht eigenes Kapital, gibt ihm Verfügung über gesellschaftliche Arbeit. Das Kapital selbst, das man wirklich oder in der Meinung des Publikums besitzt, wird nur noch die Basis zum Kreditüberbau. ...

Alle Maßstäbe, alle mehr oder minder innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise noch berechtigten Erklärungsgründe verschwinden hier. Was der spekulierende Großhändler riskiert, ist gesellschaftliches, nicht sein Eigentum.

Ebenso abgeschmackt wird die Phrase vom Ursprung des Kapitals aus der Ersparung, da jener gerade verlangt, dass andere für ihn sparen sollen. ...

Der anderen Phrase von der Entsagung (bei den Privatausgaben) schlägt sein Luxus, der nun auch selbst Kreditmittel wird, direkt ins Gesicht.

Vorstellungen, die auf einer minder entwickelten Stufe der kapitalistischen Produktion noch einen Sinn haben, werden hier völlig sinnlos. (Karl Marx, MEW 25, 454f)., mew=25,455*f => Das Gelingen und Misslingen führen hier gleichzeitig zur Zentralisation der Kapitale und daher zur Enteignung auf der enormsten Stufenleiter. Die Enteignung erstreckt sich hier von den unmittelbaren Produzenten auf die kleineren und mittleren Kapitalisten selbst.

Diese Enteignung ist der Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktionsweise; ihre Durchführung ist ihr Ziel, und zwar in letzter Instanz die Enteignung aller einzelnen von den Produktionsmitteln, die mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion aufhören, Mittel der Privatproduktion und Produkte der Privatproduktion zu sein, und die nur noch Produktionsmittel in der Hand der assoziierten Produzenten, daher ihr gesellschaftliches Eigentum, sein können, wie sie ihr gesellschaftliches Produkt sind. (Karl Marx, MEW 25, 455f)., mew=25,456 => Diese Enteignung stellt sich aber innerhalb des kapitalistischen Systems selbst in gegensätzlicher Gestalt dar, als Aneignung des gesellschaftlichen Eigentums durch wenige; und der Kredit gibt diesen wenigen immer mehr den Charakter reiner Glücksritter. Da das Eigentum hier in der Form der Aktie existiert, wird seine Bewegung und Übertragung reines Resultat des Börsenspiels, wo die kleinen Fische von den Haifischen und die Schafe von den Börsenwölfen verschlungen werden. In dem Aktienwesen existiert schon Gegensatz gegen die alte Form, worin gesellschaftliches Produktionsmittel als individuelles Eigentum erscheint; (Karl Marx, MEW 25, 456)., mew=25,457_a => Wenn das Kreditwesen als Haupthebel der Überproduktion und Überspekulation im Handel erscheint, so nur, weil der Reproduktionsprozess, der seiner Natur nach elastisch ist, hier bis zur äußersten Grenze angetrieben wird, und zwar deshalb angetrieben wird, weil ein großer Teil des gesellschaftlichen Kapitals von den Nichteigentümern desselben angewandt wird, die daher ganz anders ins Zeug gehen als der ängstlich die Schranken seines Privatkapitals erwägende Eigentümer, soweit er selbst fungiert.

Es tritt damit nur hervor, dass die auf den gegensätzlichen Charakter der kapitalistischen Produktion gegründete Verwertung des Kapitals die wirkliche, freie Entwicklung nur bis zu einem gewissen Punkt erlaubt, also in der Tat, eine immanente Fessel und Schranke der Produktion bildet, die beständig durch das Kreditwesen durchbrochen wird.

Das Kreditwesen beschleunigt daher die materielle Entwicklung der Produktivkräfte und die Herstellung des Weltmarkts, die als materielle Grundlagen der neuen Produktionsform bis auf einen gewissen Höhegrad herzustellen, die historische Aufgabe der kapitalistischen Produktionsweise ist. Gleichzeitig beschleunigt der Kredit die gewaltsamen Ausbrüche dieses Widerspruchs, die Krisen, und damit die Elemente der Auflösung der alten Produktionsweise. (Karl Marx, MEW 25, 457)., mew=25,457_b => Die dem Kreditsystem immanenten doppelseitigen Charaktere: einerseits die Triebfeder der kapitalistischen Produktion, Bereicherung durch Ausbeutung fremder Arbeit, zum reinsten und kolossalsten Spiel- und Schwindelsystem zu entwickeln und die Zahl der den gesellschaftlichen Reichtum ausbeutenden Wenigen immer mehr zu beschränken; andererseits aber die Übergangsform zu einer neuen Produktionsweise zu bilden, – diese Doppelseitigkeit ist es, die den Hauptverkündern des Kredits von Law bis Isaak Péreire ihren angenehmen Mischcharakter von Schwindler und Prophet gibt. (Karl Marx, MEW 25, 457)., mew=25,457 => Wir haben bisher die Entwicklung des Kreditwesens – und die darin enthaltene latente Aufhebung des Kapitaleigentums – mit Bezug hauptsächlich auf das industrielle Kapital betrachtet. Wir betrachten in den folgenden Kapiteln den Kredit mit Bezug auf das zinstragende Kapital als solches, sowohl seinen Effekt auf dieses wie die Form, die er hierbei annimmt; ... (Karl Marx, MEW 25, 457)., mew=25,482_a => Die Sache ist einfach:

Gesetzt, der Durchschnittszinsfuß sei 5 % jährlich. Eine Summe von 500.000 Euro würde also jährlich, wenn in zinstragendes Kapital verwandelt, 25.000 Euro einbringen.

Jede feste jährliche Einnahme von 25.000 Euro wird daher als Zins eines Kapitals von 500.000 Euro betrachtet.

Dies ist und bleibt jedoch eine rein illusorische Vorstellung, außer in dem Fall, dass die Quelle der 25.000 Euro ... direkt übertragbar ist oder eine Form erhält, worin sie übertragbar wird.

Nehmen wir als Beispiele Staatsschuld und Arbeitslohn. (Karl Marx, MEW 25, 482)., mew=25,482_b*f => Der Staat hat seinen Gläubigern jährlich ein gewisse Summe Zins für das ge­borgte Kapital zu zahlen. Der Gläubiger kann hier nicht seinem Schuldner auf­kündigen, sondern nur die Forderung, seinen Besitztitel darüber, verkaufen. Das Kapital selbst ist aufgegessen, verausgabt vom Staat. Es existiert nicht mehr.

Was der Staatsgläubiger besitzt, ist

1. ein Schuldschein auf den Staat, sage von 100.000 Euro;

2. gibt dieser Schuldschein ihm den Anspruch auf die jährlichen Staatseinnahmen ... für einen gewissen Betrag, sage 5.000 Euro oder 5 %;

3. kann er diesen Schuldschein von 100.000 Euro beliebig an andere Personen verkaufen. Ist der Zinsfuß 5 %, und dazu die Sicherheit des Staats vorausgesetzt, so kann der Besitzer A den Schuldschein in der Regel zu 100.000 Euro an B ver­kaufen; denn für B ist es dasselbe, ob er 100.000 Euro zu 5 % jährlich ausleiht, oder ob er durch Zahlung von 100.000 Euro sich einen jährlichen Tribut vom Staat zum Betrage von 5.000 Euro sichert.

Aber in allen diesen Fällen bleibt das Kapital, als dessen Abkömmling (Zins) die Staatszahlung betrachtet wird, illusorisch, fiktives Kapital.

Nicht nur, dass die Summe, die dem Staat geliehen wurde, überhaupt nicht mehr existiert. Sie war überhaupt nie bestimmt, als Kapital verausgabt, angelegt zu werden, und nur durch ihre Anlage als Kapital hätte sie in einen sich erhaltenden Wert verwandelt werden können. ...

... das Kapital der Staatsschuld bleibt ein rein fiktives, und von dem Moment an, wo die Schuldscheine unverkaufbar würden, fiele der Schein dieses Kapitals weg. (Karl Marx, MEW 25, 482f)., mew=25,482 => Jede bestimmte und regelmäßige Geldeinnahme (erscheint) als Zins eines Kapitals ..., sie mag aus einem Kapital entspringen oder nicht.

Erst wird das Geldeinkommen in Zins verwandelt, und mit dem Zins findet sich dann auch das Kapital, woraus es entspringt. (Karl Marx, MEW 25, 482)., mew=25,483*f => Im Gegensatz nun zum Kapital der Staatsschuld, wo ein Minus als Kapital erscheint ... wollen wir nun die Arbeitskraft betrachten.

Der Arbeitslohn wird hier als Zins aufgefasst und daher die Arbeitskraft als Ka­pital, das diesen Zins abwirft.

Ist z. B. der Arbeitslohn eines Jahrs = 50.000 Euro und steht der Zinsfuß auf 5 %, so gilt die jährliche Arbeitskraft als gleich einem Kapital von 1.000.000 Euro.

Die Verrücktheit der kapitalistischen Vorstellungsweise erreicht hier ihre Spitze, indem statt die Verwertung des Kapitals aus der Ausbeutung der Arbeitskraft zu erklären, umgekehrt die Produktivität der Arbeitskraft daraus erklärt wird, dass die Arbeitskraft selbst ... zinstragendes Kapital ist. ...

Es treten hier leider zwei, diese gedankenlose Vorstellung unangenehm durch­kreuzende Umstände ein, erstens, dass der Arbeiter arbeiten muss, um diesen Zins zu erhalten, und zweitens, dass er den Kapitalwert seiner Arbeitskraft nicht durch Übertragung versilbern kann. (Karl Marx, MEW 25, 483f)., mew=25,484 => Aller Zusammenhang mit dem wirklichen Verwertungsprozess des Kapitals geht hier bis auf die letzte Spur verloren, und die Vorstellung vom Kapital als einem sich durch sich selbst verwertenden Automaten befestigt sich. (Karl Marx, MEW 25, 484)., mew=25,484 => Die Bildung des fiktiven Kapitals nennt man kapitalisieren. Man kapitalisiert jede regelmäßig sich wiederholende Einnahme, indem man sie nach dem Durch­schnittszinsfuß berechnet, als Ertrag, den ein Kapital zu diesem Zinsfuß ausgelie­hen, abwerfen würde; ... (Karl Marx, MEW 25, 484)., mew=25,485_a => Aber die Verwertung des wirklichen Kapitals als konstant vorausgesetzt ... steigt und fällt der Preis dieser Wertpapiere umgekehrt wie der Zinsfuß.

Steigt der Zinsfuß von 5 auf 10 %, so stellt ein Wertpapier, das einen Ertrag von 5.000 Euro sichert, nur noch ein Kapital von 50.000 Euro vor.

Fällt der Zinsfuß auf 2,5 %, so stellt dasselbe Wertpapier ein Kapital von 200.000 Euro vor.

Sein Wert ist stets nur der kapitalisierte Ertrag, d. h. der Ertrag, berechnet auf ein illusorisches Kapital nach dem bestehenden Zinsfuß.

In Zeiten einer Klemme im Geldmarkt werden diese Wertpapiere also doppelt im Preise fallen; erstens, weil der Zinsfuß steigt, und zweitens, weil sie massenhaft auf den Markt geworfen werden, um sie in Geld zu realisieren. (Karl Marx, MEW 25, 485)., mew=25,485 => Sie werden nämlich zu Waren, deren Preis eine eigentümliche Bewegung und Festsetzung hat. Ihr Marktwert erhält eine von ihrem Nominalwert verschiedene Bestimmung, ohne dass sich der Wert ... des wirklichen Kapitals änderte.

Einerseits schwankt ihr Marktwert mit der Höhe und Sicherheit der Erträge, wor­auf sie Rechtstitel geben. Ist der Nominalwert einer Aktie, d. h. die eingeschos­sene Summe, die die Aktie ursprünglich repräsentiert, 100.000 Euro und wirft das Unternehmen statt 5 % 10 % ab (und damit eine jährliche Dividende von 10.000 statt 5.000 Euro), so steigt ihr Marktwert bei sonst gleich bleibenden Umständen und einem Zinsfuß von 5 % auf 200.000 Euro, denn zu 5 % kapitalisiert, stellt sie jetzt ein fiktives Kapital von 200.000 Euro vor.

Wer sie zu 200.000 Euro kauft, erhält 5 % Revenue (regelmäßige Einnahme) (bzw. 10.000 Euro) von dieser Kapitalanlage.

Umgekehrt, wenn der Ertrag der Unternehmung abnimmt.

Der Marktwert dieser Papiere ist zum Teil spekulativ, da er nicht nur durch die wirkliche Einnahme, sondern durch die erwartete, vorweg berechnete bestimmt ist. (Karl Marx, MEW 25, 485)., mew=25,486_a => Alle diese Papiere stellen in der Tat nichts vor als akkumulierte Ansprüche, Rechtstitel auf künftige Produktion, deren Geld- oder Kapitalwert entweder gar kein Kapital repräsentiert, wie bei den Staatsschulden, oder von dem Wert des wirklichen Kapitals, das sie vorstellen, unabhängig reguliert wird. (Karl Marx, MEW 25, 486)., mew=25,486 => Ihre Entwertung in der Krise wirkt als kräftiges Mittel zur Zentralisation des Geldvermögens.

Soweit die Entwertung oder Wertsteigerung dieser Papiere unabhängig ist von der Wertbewegung des wirklichen Kapitals, das sie repräsen-tieren, ist der Reichtum einer Nation gerade so groß vor wie nach der Entwertung oder Wertsteigerung. ... Soweit ihre Entwertung nicht wirklichen Stillstand der Produktion ... oder Aufge­ben von angefangenen Unternehmungen ausdrückte oder Wegwerfen von Kapital in positiv wertlosen Unternehmungen, wurde die Nation um keinen Heller ärmer durch das Zerplatzen dieser Seifenblasen von nominellem Geldkapital. (Karl Marx, MEW 25, 486)., mew=25,487_a => Der letzte Teil des Kapitals des Bankiers endlich besteht aus seiner Geldreserve von Gold oder Noten.

Die Depositen (Konten), wenn nicht für längere Zeit vertraglich ausbedungen, stehen stets zur Verfügung der Kontoinhaber. Sie befinden sich in beständiger Fluktuation. Aber, wenn von den einen entzogen, werden sie von den anderen ersetzt, so dass der allgemeine Durchschnittsbetrag in Zeiten normalen Geschäftsverlaufs wenig schwankt.

Die Reservefonds der Banken, in Ländern entwickelter kapitalistischer Produktion, drücken immer im Durchschnitt die Größe des als Schatz vorhandenen Geldes aus, und ein Teil dieses Schatzes besteht selbst wieder aus Papier, bloßen Anweisungen auf Gold, die aber keine Selbstwerte sind.

Der größte Teil des Bankierkapitals ist daher rein fiktiv und besteht aus Schuldforderungen (Wechseln), Staatspapieren (die vergangenes Kapital repräsentieren) und Aktien (Anweisungen auf künftigen Ertrag).

Wobei nicht vergessen werden darf, dass der Geldwert des Kapitals, den diese Papiere in den Panzerschränken des Bankiers vorstellen, selbst soweit sie Anweisungen auf sichere Erträge (wie bei den Staatspapieren) oder soweit sie Eigentumstitel auf wirkliches Kapital (wie bei den Aktien) sind, durchaus fiktiv ist und von dem Wert des wirklichen Kapitals, das sie wenigstens teilweise vorstellen, abweichend reguliert wird; oder wo sie bloße Forderungen auf Erträge vorstellen und kein Kapital, die Forderung auf denselben Betrag in beständig wechselndem fiktivem Geldkapital ausdrückt. (Falls nämlich die allgemeine Zinsrate schwankt.)

Außerdem kommt noch hinzu, dass dies fiktive Bankkapital großenteils nicht sein Kapital, sondern das des Publikums vorstellt, das bei ihm deponiert ist, sei es mit, sei es ohne Zinsen. (Karl Marx, MEW 25, 487)., mew=25,487 => Es ist nun nötig, näher anzusehen, woraus das Bankkapital besteht. ...

Das Bankkapital besteht

1. aus barem Geld, Gold oder Noten,

2. Wertpapieren. Diese können wir wieder in zwei Teile teilen: Handelspapiere, Wechsel, die ... von Zeit zu Zeit verfallen und in deren Diskontierung das eigentliche Geschäft des Bankiers gemacht wird; und öffentliche Wertpapiere, wie Staatspapiere, Schatzscheine, Aktien aller Art, kurz zinstragende Papiere, die sich aber wesentlich von den Wechseln unterscheiden. Hierzu können auch Hypotheken gerechnet werden.

Das aus diesen sachlichen Bestandteilen sich zusammensetzende Kapital scheidet sich wieder in das Anlagekapital des Bankiers selbst und in die Depositen, die sein ... geborgtes Kapital bilden. Bei den Banken mit Notenausgabe kommen noch die Noten hinzu. Die Depositen und Noten lassen wir zunächst außer Acht.

So viel ist klar, dass es an den wirklichen Bestandteilen des Bankierkapitals – Geld, Wechsel, Depotpapiere – nichts ändert, ob diese verschiedenen Elemente sein eigenes Kapital repräsentieren oder Depositen, das Kapital anderer Leute. Dieselbe Einteilung bliebe, sowohl wenn er bloß mit eigenem Kapital sein Geschäft betriebe, wie wenn bloß mit bei ihm deponierten Kapital. (Karl Marx, MEW 25, 481f.

(Zu 2. Wertpapiere:) „Ein Teil des Bankierkapitals ist nun angelegt in ... so genannten zinstragenden Papieren. Es ist dies selbst ein Teil des Reservekapitals, das nicht im wirklichen Bankgeschäft fungiert. Der bedeutendste Teil besteht aus Wechseln, d. h. Zahlungsversprechen von industriellen Kapitalisten oder Kaufleuten. Für den Geldverleiher sind diese Wechsel zinstragende Papiere; d. h. wenn er sie kauft, zieht er den Zins ab für die Zeit, die sie noch zu laufen haben. Dies ist, was man diskontieren nennt. Es hängt also vom jedesmaligen Zinsfuß ab, wie groß der Abzug ist von der Summe, die der Wechsel vorstellt. (Karl Marx, MEW 25, 487)., mew=25,488 => Mit der Entwicklung des zinstragenden Kapitals und des Kreditsystems scheint sich alles Kapital zu verdoppeln und stellenweise zu verdreifachen durch die ver­schiedene Weise, worin dasselbe Kapital oder auch nur dieselbe Schuldforderung in verschiedenen Händen unter verschiedenen Formen erscheint. Der größte Teil dieses ‚Geldkapitals‘ ist rein fiktiv. (Karl Marx, MEW 25, 488)., mew=25,493 => Die Akkumulation des Kapitals der Staatsschuld heißt ... weiter nichts als Vermehrung einer Klasse von Staatsgläubigern, die gewisse Summen auf den Betrag der Steuern für sich vorwegzunehmen berechtigt sind. (Karl Marx, MEW 25, 493)., mew=25,505 => Eine Ausweitung des Geldkapitals, die daraus entsteht, dass infolge der Ausbreitung des Bankwesens (...) das, was früher Privatschatz oder Münzreserve war, sich für bestimmte Zeit oder immer in leihbares Kapital verwandelt, drückt ebenso wenig ein Wachsen des produktiven Kapitals aus wie die wachsenden Depositen bei den Londoner Aktienbanken, sobald diese anfingen, Zinsen auf Depositen zu zahlen.

Solange die Produktionsleiter dieselbe bleibt, bewirkt diese Expansion nur Reichlichkeit des leihbaren Geldkapitals gegenüber dem produktiven. Daher niedriger Zinsfuß. (Karl Marx, MEW 25, 505)., mew=25,511 => ... Verwandlung von Kapital oder Revenue in Geld, das in Leihkapital verwandelt wird. Es ist bloß dieser Punkt, der eine, mit der wirklichen Akkumulation des industriellen Kapitals zusammenhängende, positive Akkumulation des Leihkapitals einschließen kann. (Karl Marx, MEW 25, 511)., mew=25,511 => Die Verwandlung von Geld in leihbares Geldkapital ist eine viel einfachere Geschichte als die Verwandlung von Geld in produktives Kapital.

Aber wir haben hier zweierlei zu unterscheiden:

1. die bloße Verwandlung von Geld in Leihkapital;

2. die Verwandlung von Kapital oder Revenue in Geld, das in Leihkapital verwandelt wird. Es ist bloß der letztere Punkt, der eine, mit der wirklichen Akkumulation des industriellen Kapitals zusammenhängende, positive Akkumulation des Leihkapitals einschließen kann. (Karl Marx, MEW 25, 511)., mew=25,512 => Wir haben ... gesehen, dass eine Akkumulation des Leihkapitals stattfinden kann, ohne alle wirkliche Akkumulation, durch bloß technische Mittel, wie Ausdehnung und Konzentration des Bankwesens, Ersparung der Zirkulationsreserve oder auch der Reservefonds von Zahlungsmitteln der Privaten, die dadurch immer für kurze Zeiten in Leihkapital verwandelt werden. ... Die Masse des leihbaren Geldkapitals ... wächst so in der Tat ganz unabhängig von der wirklichen Akkumulation. (Karl Marx, MEW 25, 512)., mew=25,515 => Die Masse des Leihkapitals ist übrigens durchaus verschieden von der Quantität der Zirkulation. Unter Quantität der Zirkulation verstehen wir hier die Summe aller in einem Lande befindlichen, zirkulierenden Banknoten und alles Hartgeldes, inkl. der Barren von Edelmetallen. Ein Teil dieser Quantität bildet die ihrer Größe nach stets wechselnde Reserve der Banken. (Karl Marx, MEW 25, 515)., mew=25,518_a => Außer diesen ... Fällen kann Akkumulation von Geldkapital entstehen durch außergewöhnlichen Goldzufluss, wie 1852 und 1853 infolge der australischen und kalifornischen neuen Goldminen. Solches Gold wurde in der Bank von England deponiert. Die Depositoren nahmen Noten dagegen, die sie nicht wieder direkt bei Bankiers deponierten. Dadurch wurde das zirkulierende Mittel außergewöhnlich vermehrt. (Karl Marx, MEW 25, 518)., mew=25,518*f => Die Akkumulation aller Geld verleihenden Kapitalisten geschieht selbstredend stets unmittelbar in der Geldform, während wir gesehen haben, dass die wirkliche Akkumulation der industriellen Kapitalisten in der Regel durch Vermehrung der Elemente des reproduktiven Kapitals selbst sich vollzieht. (Karl Marx, MEW 25, 518f)., mew=25,519_a => Die Entwicklung des Kreditwesens und die ungeheure Konzentration des Geld verleihenden Geschäfts in den Händen großer Banken muss also an und für sich schon die Akkumulation des leihbaren Kapitals beschleunigen als eine von der wirklichen Akkumulation verschiedene Form. Diese rasche Entwicklung des Leihkapitals ist daher ein Resultat der wirklichen Akkumulation, denn sie ist die Folge der Entwicklung des Reproduktionsprozesses, und der Profit, der die Akkumulationsquelle dieser Geldkapitalisten bildet, ist nur ein Abzug von dem Mehrwert, den die Reproduktiven herausschlagen (zugleich Aneignung eines Teils des Zinses von fremden Ersparungen). Das Leihkapital akkumuliert auf Kosten zugleich der Industriellen und Kommerziellen. (Karl Marx, MEW 25, 519)., mew=25,519 => Allen Profit aber, den die Geldkapitalisten machen und den sie in Kapital rückverwandeln, verwandeln sie zunächst in leihbares Geldkapital. Die Akkumulation des letzteren, als unterschieden von der wirklichen Akkumulation, obgleich deren Sprössling, folgt also schon, wenn wir nur die Geldkapitalisten, Bankiers etc. selbst betrachten, als Akkumulation dieser besonderen Klasse von Kapitalisten. Und sie muss wachsen mit jeder Ausdehnung des Kreditwesens, wie es die wirkliche Erweiterung des Reproduktionsprozesses begleitet. (Karl Marx, MEW 25, 519)., mew=25,519*f => Mit der Entwicklung des Kreditwesens und seiner Organisation drückt sich also das Steigen der Revenue, d. h. der Konsumtion der industriellen und kommerziellen Kapitalisten aus als Akkumulation von Leihkapital.

Und dies gilt von allen Revenuen, soweit sie nach und nach verzehrt werden, also von Grundrente, Arbeitslohn in seinen höheren Formen, Einnahme der unproduktiven Klassen etc.

Sie alle nehmen für eine gewisse Zeit die Form der Geldrevenue an und sind daher verwandelbar in Depositen und damit in Leihkapital. (Karl Marx, MEW 25, 519f)., mew=25,519*f => Was die Geldakkumulation der übrigen Klassen von Kapitalisten anbetrifft, so sehen wir ab von dem Teil, der in zinstragenden Papieren angelegt wird und in dieser Form akkumuliert.

Wir betrachten bloß den Teil, der als leihbares Geldkapital auf den Markt geworfen wird.

Wir haben hier erstens den Teil des Profits, der nicht als Revenue verausgabt, sondern zur Akkumulation bestimmt wird, wofür aber die industriellen Kapitalisten zunächst keine Verwendung in ihrem eigenen Geschäft haben. Unmittelbar existiert dieser Profit im Warenkapital, von dessen Wert er einen Teil ausmacht, und wird mit diesem in Geld realisiert. Wird er nun nicht (...) rückverwandelt in die Produktionselemente des Warenkapitals, so muss er eine Zeitlang in Form des Geldes verharren. Diese Masse steigt mit der Masse des Kapitals selbst, auch bei abnehmender Profitrate. (Karl Marx, MEW 25, 519f)., mew=25,521 => Dasselbe Geld, das die Revenue repräsentiert, das als bloßer Vermittler der Konsumtion dient, verwandelt sich regelmäßig für eine Zeitlang in leihbares Geldkapital. (Karl Marx, MEW 25, 521)., mew=25,522 => Es sind nun noch einige besondere Formen der Akkumulation von Geldkapital anzuführen. Es wird Kapital freigesetzt, z. B. durch Fall im Preis der Produktionselemente, Rohstoffe etc.

Kann der Industrielle nicht unmittelbar seinen Reproduktionsprozess ausdehnen, so wird ein Teil seines Geldkapitals als überschüssig aus dem Kreislauf ausgestoßen und verwandelt sich in leihbares Geldkapital.

Zweitens aber wird Kapital in Geldform freigesetzt, namentlich beim Kaufmann, sobald Unterbrechungen im Geschäft eintreten. Hat der Kaufmann ein Reihe von Geschäften erledigt und kann infolge solcher Unterbrechungen die neue Reihe erst später beginnen, so repräsentiert das realisierte Geld für ihn nur Schatz, überschüssiges Kapital. Aber zugleich stellt es unmittelbar Akkumulation von leihbarem Geldkapital dar. Im ersten Fall drückt die Akkumulation des Geldkapitals Wiederholung des Reproduktionsprozesses unter günstigeren Bedingungen aus ... Im anderen Fall dagegen bloße Unterbrechung des Flusses der Transaktionen. Aber in beiden Fällen verwandelt es sich in leihbares Geldkapital, stellt Akkumulation desselben dar ..., obgleich es hier Beförderung, dort Hemmung des wirklichen Akkumulationsprozesses ausdrückt. (Karl Marx, MEW 25, 522)., mew=25,522*f => Endlich wird Akkumulation von Geldkapital bewirkt durch die Anzahl von Leuten, die ihr Schäfchen ins Trockene gebracht und die sich von der Reproduktion zurückziehen.

Je mehr Profite im Lauf des industriellen Zyklus gemacht worden, desto größer ihre Anzahl. Hier drückt die Akkumulation des leihbaren Geldkapitals einerseits wirkliche Akkumulation aus (ihrem relativen Umfang nach); andererseits bloß den Umfang der Verwandlung industrieller Kapitalisten in bloße Geldkapitalisten. (Karl Marx, MEW 25, 522f)., mew=25,523 => Was nun den anderen Teil des Profits angeht, der nicht bestimmt ist, als Revenue konsumiert zu werden, so verwandelt er sich nur in Geldkapital, wenn nicht unmittelbar anwendbar zur Erweiterung des Geschäfts in der Produktionssphäre, worin er gemacht ist.

Dies kann aus zwei Gründen herrühren. Entweder weil diese Sphäre mit Kapital gesättigt ist. Oder weil die Akkumulation, um als Kapital fungieren zu können, erst einen gewissen Umfang erreicht haben muss, ...

Sie verwandelt sich also zunächst in leihbares Geldkapital und dient zur Erweiterung der Produktion in anderen Sphären. ...

Stößt aber diese neue Akkumulation in ihrer Anwendung auf Schwierigkeiten, auf Mangel an Anlagesphären, findet also Überfüllung der Produktionszweige und Überangebot von Leihkapital statt, so beweist diese Überfülle des leihbaren Geldkapitals nichts als die Schranken der kapitalistischen Produktion. (Karl Marx, MEW 25, 523)., mew=25,524 => Was die Akkumulation des Geldkapitals aus Grundrente, Arbeitslohn etc. angeht, so ist es überflüssig, hier darauf einzugehen. Nur dies Moment ist hervorzuheben, dass das Geschäft des wirklichen Sparens und Entsagens (...), soweit es Elemente der Akkumulation liefert, durch die Teilung der Arbeit im Fortschritt der kapitalistischen Produktion denen überlassen wird, die das Minimum solcher Elemente beziehen und oft genug noch ihr Erspartes verlieren, wie die Arbeiter bei Bankrotten von Banken.

Einerseits wird das Kapital des industriellen Kapitalisten nicht von ihm selbst ‚erspart‘, sondern im Verhältnis zur Größe seines Kapitals verfügt er über fremde Ersparungen; andererseits macht der Geldkapitalist die fremden Ersparungen zu seinem Kapital und den Kredit, den sich die reproduktiven Kapitalisten untereinander geben und den ihnen das Publikum gibt, zu seiner privaten Bereicherungsquelle.

Die letzte Illusion des kapitalistischen Systems, als ob Kapital der Sprössling eigener Arbeit und Ersparung wäre, geht damit in die Brüche. Nicht nur besteht der Profit in Aneignung fremder Arbeit, sondern das Kapital, womit diese fremde Arbeit in Bewegung gesetzt und ausgebeutet wird, besteht aus fremdem Eigentum, das der Geldkapitalist dem industriellen Kapitalisten zur Verfügung stellt und wofür er diesen seinerseits ausbeutet. (Karl Marx, MEW 25, 524)., mew=25,536*f => Einerseits sind alle Methoden, die Zirkulationsmittel ersparen, begründet auf den Kredit. ...

Das bloße Ökonomisieren des Zirkulationsmittels erscheint am höchsten entwickelt im Clearing House, dem bloßen Austausch von fälligen Wechseln, und der vorwiegenden Funktion des Geldes als Zahlungsmittel zum Ausgleich bloßer Überschüsse.

Aber das Dasein dieser Wechsel beruht selbst wieder auf dem Kredit, den sich die Industriellen und Kaufleute untereinander geben. Nimmt dieser Kredit ab, so nimmt die Zahl der Wechsel ab, ...

Und diese Ökonomie, die in der Beseitigung des Geldes aus den Umsätzen besteht und die ganz auf der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel beruht, welche wieder auf dem Kredit beruht, kann ... nur zweierlei Art sein: Wechselseitige Schuldforderungen, repräsentiert durch Wechsel oder Schecks, gleichen sich aus entweder bei demselben Bankier, der nur die Forderung vom Konto des einen auf das des anderen überschreibt; oder die verschiedenen Bankiers gleichen untereinander aus. (Karl Marx, MEW 25, 536f)., mew=25,537 => Andererseits hängt die Geschwindigkeit des als Zirkulationsmittel umlaufenden Geldes (wodurch es auch ökonomisiert wird) ganz ab von dem Fluss der Käufe und Verkäufe, oder auch von der Verkettung der Zahlungen, soweit sie nacheinander in Geld erfolgen. Aber der Kredit vermittelt und erhöht dadurch die Geschwindigkeit der Zirkulation. (Karl Marx, MEW 25, 537)., mew=25,538 => Es ist bereits bei Betrachtung der einfachen Geldzirkulation nachgewiesen worden, dass die Masse des wirklich zirkulierenden Geldes, Geschwindigkeit der Zirkulation und Ökonomie der Zahlungen als gegeben vorausgesetzt, bestimmt ist durch die Preise der Waren und die Masse der Transaktionen. Dasselbe Gesetz herrscht bei der Notenzirkulation. (Karl Marx, MEW 25, 538)., mew=25,541*f => Es sind also nur die Bedürfnisse des Geschäfts selbst, die einen Einfluss auf die Quantität des zirkulierendes Geldes – Noten und Gold – ausüben.

Hier kommen zunächst die periodischen Schwankungen in Betracht, die sich jedes Jahr wiederholen, was auch die allgemeine Geschäftslage sein mag ...

So gehen im August jedes Jahres einige Millionen, meist in Gold, aus der Bank von England in die inländische Zirkulation, um die Kosten der Ernte zu zahlen; ...

Bis Jahresschluss ist dies Geld der Bank dann wieder zurückgeströmt. ... Die Notenzirkulation der Bank von England erfährt auch vierteljährlich eine momentane Schwankung infolge der vierteljährlichen Zahlung der ‚Dividenden‘, d. h. der Zinsen der Staatsschuld, wodurch zuerst Banknoten der Zirkulation entzogen und dann wieder unter das Publikum geworfen werden; sie fließen aber sehr bald wieder zurück. (Karl Marx, MEW 25, 541f)., mew=25,542 => Viel bedeutender und nachhaltiger sind die Schwankungen im Betrag des umlaufenden Mittels, die den verschiedenen Phasen des industriellen Zyklus entsprechen. (Karl Marx, MEW 25, 542)., mew=25,543 => Solange die Geschäftslage derart ist, dass die Rückflüsse für die gemachten Vorschüsse regelmäßig eingehen und also der Kredit unerschüttert bleibt, richtet sich die Ausdehnung und Zusammenziehung der Zirkulation einfach nach den Bedürfnissen der Industriellen und Kaufleute. ...

In der stillen Zeit nach der Krise läuft am wenigsten um, mit der Wiederbelebung der Nachfrage tritt auch größerer Bedarf an Umlaufsmitteln ein, der sich steigert mit der steigenden Prosperität; den Höhepunkt erreicht die Menge des Umlaufsmittels in der Periode der Überspannung und Überspekulation – da bricht die Krise herein, und über Nacht sind die gestern noch so reichlichen Banknoten vom Markt verschwunden und mit ihnen die Diskontierer von Wechseln, die Vorschussleister auf Wertpapiere, die Käufer von Waren. ...

Sowie die Krise hereinbricht, handelt es sich nur noch um Zahlungsmittel. Da aber jeder vom anderen abhängig ist für den Eingang dieser Zahlungsmittel und keiner weiß, ob der andere imstande sein wird, am Verfalltag zu zahlen, tritt ein vollständiges Kirchturmrennen ein um die im Markt befindlichen Zahlungsmittel, d. h. für Banknoten. Jeder häuft davon auf, so viele er erhalten kann, und so verschwinden die Noten aus der Zirkulation am selben Tag, wo man sie am nötigsten braucht. (Karl Marx, MEW 25, 543)., mew=25,546 => Sonst wirkt die absolute Masse der Zirkulation nicht auf den Zinsfuß, da sie – Ökonomie und Geschwindigkeit des Umlaufs als konstant vorausgesetzt – erstens bestimmt ist durch die Preise der Waren und die Masse der Transaktionen ... und endlich durch den Stand des Kredits, während sie keineswegs umgekehrt den letzteren bestimmt, und da zweitens Warenpreise und Zins in keinem notwendigen Zusammenhang stehen. ... Seit den Goldentdeckungen hat sich der Geldumlauf in ganz Europa expandiert, der Zinsfuß stieg. Der Zinsfuß hängt also nicht ab von der Menge des umlaufenden Geldes. (Karl Marx, MEW 25, 546)., mew=25,558 => Die Macht der Bank von England zeigt sich in ihrer Regulierung der Marktrate des Zinsfußes. In Zeiten normalen Geschäftsverlaufs kann es vorkommen, dass die Bank von England einem mäßigen Goldabfluss aus ihrem Metallschatz nicht durch Erhöhung der Diskontrate einen Riegel vorschieben kann, weil der Bedarf an Zahlungsmitteln durch die Privat- und Aktienbanken und Wechselhändler ... befriedigt wird. Sie hat dann andere Mittel anzuwenden. Aber für kritische Momente gilt noch immer, was der Bankier Glyn ... aussagte: ... ‚In Zeiten großer Klemme im Lande kommandiert die Bank von England den Zinsfuß.‘ (Karl Marx, MEW 25, 558f)., mew=25,558 => Wir sehen hier also, wie die Banken Kredit und Kapital schaffen: 1. durch Ausgabe eigener Banknoten; 2. durch Ausstellung von Anweisungen ... mit bis zu 21 Tagen Laufzeit, die ihnen aber bei Ausstellung gleich bar bezahlt werden; 3. durch Wegzahlung diskontierter Wechsel, deren Kreditfähigkeit zunächst und wesentlich, wenigstens bei den betreffenden Lokalbezirk, durch das Endossement der Bank hergestellt wurde. (Karl Marx, MEW 25, 558)., mew=25,560 => Das Kreditsystem, das seinen Mittelpunkt hat in den angeblichen Nationalbanken und den großen Geldverleihern und Wucherern um sie herum, ist eine enorme Zentralisation und gibt dieser Parasitenklasse eine fabelhafte Macht, nicht nur die industriellen Kapitalisten periodisch zu dezimieren, sondern auf die gefährlichste Weise in die wirkliche Produktion einzugreifen – und diese Bande weiß nichts von der Produktion und hat nichts mit ihr zu tun. (Karl Marx, MEW 25, 560)., mew=25,613*f => Die Entwicklung des Kreditwesens vollbringt sich als Reaktion gegen den Wucher. ...

Es bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die Unterordnung des zinstragenden Kapitals unter die Bedingungen und Bedürfnisse der kapitalistischen Produktionsweise. Im Großen und Ganzen wird das zinstragende Kapital im modernen Kreditsystem den Bedingungen der kapitalistischen Produktion angepasst.

Der Wucher als solcher existiert nicht nur fort, sondern wird bei Völkern entwickelter kapitalistischer Produktion von den Schranken befreit, die ihm alle ältere Gesetzgebung gezogen hat. Das zinstragende Kapital behält die Form von Wucherkapital gegenüber Personen und Klassen oder in Verhältnissen, wo nicht im Sinn der kapitalistischen Produktionsweise geborgt wird und geborgt werden kann; wo aus individueller Not geborgt wird wie im Pfandhaus; wo dem genießenden Reichtum für Verschwendung geborgt wird; oder wo der Produzent nichtkapitalistischer Produzent ist, kleiner Bauer, Handwerker etc. ...; endlich wo der kapitalistische Produzent selbst auf so kleiner Stufenleiter operiert, dass er sich jenen selbst arbeitenden Produzenten nähert. (Karl Marx, MEW 25, 613f)., mew=25,614 => Was das zinstragende Kapital, soweit es ein wesentliches Element der kapitalistischen Produktionsweise bildet, vom Wucherkapital unterscheidet, ist in keiner Weise die Natur oder der Charakter dieses Kapitals selbst. Es sind nur die veränderten Bedingungen, unter denen es fungiert, und daher auch die total verwandelte Gestalt des Borgers, der dem Geldverleiher gegenübertritt. ... Statt des Bannfluchs gegen das zinstragende Kapital überhaupt, ist es daher umgekehrt sein ausdrückliche Anerkennung, wovon die Initiatoren des modernen Kreditsystems ausgehen. (Karl Marx, MEW 25, 614)., mew=25,615 => Die Kreditgesellschaften, die sich im 12. und 14. Jahrhundert in Venedig und Genua bildeten, entsprangen aus dem Bedürfnis des Seehandels und des auf denselben gegründeten Großhandels, sich von der Herrschaft des altmodischen Wuchers und den Monopolisierern des Geldhandels zu emanzipieren.

Wenn die eigentlichen Banken, die in diesen Stadtrepubliken gestiftet wurden, zugleich als Anstalten für den öffentlichen Kredit sich darstellen, von denen der Staat Vorschüsse auf einzunehmende Steuern erhielt, so darf nicht vergessen werden, dass die Kaufleute, die jene Assoziationen bildeten, selbst die ersten Leute jener Staaten und ebenso interessiert waren, die Regierung wie sich selbst vom Wucher zu emanzipieren und zugleich sich den Staat dadurch mehr und sicherer zu unterwerfen. (Karl Marx, MEW 25, 615)., mew=25,616 => Während des ganzen 18. Jahrhunderts ertönt – und die Gesetzgebung handelt in diesem Sinn – ... der Schrei nach gewaltsamer Herabsetzung des Zinsfußes, um das zinstragende Kapital dem kommerziellen und industriellen unterzuordnen statt umgekehrt. (Karl Marx, MEW 25, 616)., mew=25,617 => Diese gewaltsame Bekämpfung des Wuchers, diese Forderung der Unterordnung des zinstragenden unter das industrielle Kapital ist nur der Vorläufer der organischen Schöpfungen, die diese Bedingungen der kapitalistischen Produktion im modernen Bankwesen herstellen, das einerseits das Wucherkapital seines Monopols beraubt, indem es alle tot liegenden Geldreserven konzentriert und auf den Geldmarkt wirft, andererseits das Monopol der edlen Metalle selbst durch Schöpfung des Kreditgelds beschränkt. (Karl Marx, MEW 25, 617)., mew=25,620*f => Das Banksystem ist, der formellen Organisation und Zentralisation nach ... das künstlichste und ausgebildetste Produkt, wozu es die kapitalistische Produktionsweise überhaupt bringt. Daher die ungeheure Macht eines Instituts wie die Bank von England bzw. heute die US-Notenbank auf Handel und Industrie, obgleich deren wirkliche Bewegung ganz außerhalb ihres Bereichs bleibt und sie sich passiv dazu verhält. Es ist damit allerdings die Form einer allgemeinen Buchführung und Verteilung der Produktionsmittel auf gesellschaftlicher Stufenleiter gegeben, aber auch nur die Form.

Wir haben gesehen, dass der Durchschnittsprofit des einzelnen Kapitalisten, oder jedes besonderen Kapitals, bestimmt ist nicht durch die Mehrarbeit, die dies Kapital in erster Hand aneignet, sondern durch die Menge von Gesamtmehrarbeit, die das Gesamtkapital aneignet und wovon jedes besondere Kapital nur als proportionaler Teil des Gesamtkapitals seine Dividende zieht. Dieser gesellschaftliche Charakter des Kapitals wird erst vermittelt und vollauf verwirklicht durch volle Entwicklung des Kredit- und Banksystems.

Andererseits geht dies weiter. Es stellt den industriellen und kommerziellen Kapitalisten alles verfügbare und selbst potenzielle, nicht bereits aktiv engagierte Kapital der Gesellschaft zur Verfügung, so dass weder der Verleiher noch der Anwender dieses Kapitals dessen Eigentümer oder Produzenten sind.

Es hebt damit den Privatcharakter des Kapitals auf und enthält so an sich (im Keim) ... die Aufhebung des Kapitals selbst.

Durch das Bankwesen ist die Verteilung des Kapitals den Händen der Privatkapitalisten und Wucherer als ein besonderes Geschäft, als gesellschaftliche Funktion entzogen. Bank und Kredit werden aber dadurch zugleich das kräftigste Mittel, die kapitalistische Produktion über ihre eigenen Schranken hinauszutreiben, und eins der wirksamsten Vehikel der Krisen und des Schwindels.

Das Banksystem zeigt ferner durch die Ersetzung verschiedener Formen von zirkulierendem Kredit (Banknoten, Papiergeld) an Stelle des Geldes, dass das Geld in der Tat nichts anderes ist als ein besonderer Ausdruck des gesellschaftlichen Charakters der Arbeit und ihrer Produkte, der aber als im Gegensatz zu der Basis der Privatproduktion stets in letzter Instanz als ein Ding, als besondere Ware neben anderen Waren sich darstellen muss. (Karl Marx, MEW 25, 620f)., mew=25,621 => Endlich unterliegt es keinem Zweifel, dass das Kreditsystem als ein mächtiger Hebel dienen wird während des Übergangs aus der kapitalistischen Produktionsweise in die Produktionsweise der assoziierten Arbeit; jedoch nur als ein Element im Zusammenhang mit anderen großen organischen Umwälzungen der Produktionsweise selbst.

Dagegen entspringen die Illusionen über die Wunder wirkende Macht des Kredit- und Bankwesens, im sozialistischen Sinn, aus völliger Unkenntnis der kapitalistischen Produktionsweise und des Kreditwesens als einer ihrer Formen.

Sobald die Produktionsmittel aufgehört haben, sich in Kapital zu verwandeln (worin auch die Aufhebung des Privateigentums eingeschlossen ist), hat der Kredit als solcher keinen Sinn mehr ...

Solange andererseits die kapitalistische Produktionsweise fortdauert, dauert das zinstragende Kapital als eine ihrer Formen fort und bildet in der Tat die Basis ihres Kreditsystems. (Karl Marx, MEW 25, 621)., mew=2b,469 => Je mehr ... sich die kapitalistische Produktion entwickelt, umso mehr (ist sie) gezwungen ..., auf einer Stufenleiter zu produzieren, die mit der unmittelbaren Nachfrage nichts zu tun hat, sondern von einer beständigen Erweiterung des Weltmarktes abhängt. ...

Die Nachfrage der Arbeiter genügt nicht, da der Profit ja gerade dadurch herkommt, dass die Nachfrage der Arbeiter kleiner ist als der Wert ihres Produkts, und umso größer ist, je relativ kleiner diese Arbeiternachfrage ist. Die Nachfrage der Kapitalisten untereinander genügt ebenso wenig. ...

Die Überproduktion geht gerade daraus hervor, dass die Masse des Volks nie mehr als die Durchschnittsmenge an Lebensnotwendigem konsumieren kann, ihre Konsumtion also nicht entsprechend wächst mit der Produktivität der Arbeit. (Karl Marx, MEW 26.2, 469)., mew=2b,492*f => Das Maß dieser Mehrwertproduktion ist das Kapital selbst, die vorhandene Stufenleiter der Produktionsbedingungen und der maßlose Bereicherungs- und Kapitalisationstrieb der Kapitalisten, keineswegs die Konsumtion, die von vornherein gebrochen ist, da der größte Teil der Bevölkerung, die Arbeiterbevölkerung, nur innerhalb sehr enger Grenzen ihre Konsumtion erweitern kann ... (Karl Marx, MEW 26.2, 492f)., mew=2b,520 => Das bloße Verhältnis von Lohnarbeiter und Kapitalist schließt ein:

1. dass der größte Teil der Produzenten (die Arbeiter) Nichtkonsumenten (Nichtkäufer) eines sehr großen Teils ihres Produkts sind, nämlich der Arbeitsmittel und des Arbeitsmaterials; (das macht in Deutschland gegenwärtig rund 40 % der Produktion aus)

2. dass der größte Teil der Produzenten, die Arbeiter, nur ein Äquivalent (= gleichen Wert) für ihr Produkt konsumieren können, solange sie mehr als dies Äquivalent – den Mehrwert oder das Mehrprodukt – produzieren.

Sie müssen stets Überproduzenten sein, über ihr Bedürfnis hinaus produzieren, um innerhalb der Schranken ihres Bedürfnisses Konsumenten oder Käufer sein zu können. (Karl Marx, MEW 26.2, 520)., mew=2b,528 => Das Wort Überproduktion führt an sich in die Irre. Solange die dringendsten Bedürfnisse eines großen Teils der Gesellschaft nicht befriedigt sind oder nur seine unmittelbarsten Bedürfnisse, kann natürlich von einer Überproduktion von Produkten – in dem Sinn, dass die Masse der Produkte überflüssig wäre im Verhältnis zu den Bedürfnissen für sie – absolut nicht die Rede sein. Es muss umgekehrt gesagt werden, dass auf Grundlage der kapitalistischen Produktion in diesem Sinn beständig unterproduziert wird. Die Schranke der Produktion ist der Profit der Kapitalisten, keineswegs das Bedürfnis der Produzenten. (Karl Marx, MEW 26.2, 528)., mew=2b,535 => Die Überproduktion speziell hat das allgemeine Produktionsgesetz des Kapitals zur Bedingung, zu produzieren im Maß der Produktivkräfte (d. h. der Möglichkeit mit gegebener Masse Kapital größtmöglichste Masse Arbeit auszubeuten) ohne Rücksicht auf die vorhandenen Schranken des Markts oder der zahlungskräftigen Bedürfnisse, und dies durch beständige Erweiterung der Reproduktion und Akkumulation, daher beständige Rückverwandlung von Mitteln zum Lebensunterhalt in Kapital auszuführen, während andererseits die Masse der Produzenten auf das durchschnittliche Maß von Bedürfnissen beschränkt bleibt und der Anlage der kapitalistischen Produktion nach beschränkt bleiben muss. (Karl Marx, MEW 26.2, 535)., mew=2c,109 => Was auf den Markt gebracht wird, ist in der Tat nicht Arbeit, sondern der Arbeiter. Was er dem Kapitalisten verkauft, ist nicht seine Arbeit, sondern der zeitweilige Gebrauch seiner selbst als Arbeitskraft. (Karl Marx, MEW 26.3, 109)., mew=42,013 => Indem die Konsumtion das Bedürfnis neuer Produktion schafft, also den idealen, innerlich treibenden Grund der Produktion, der ihre Voraussetzung ist. Die Konsumtion schafft den Trieb der Produktion; (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 13)., mew=42,019 => Es ist eine hergebrachte Vorstellung, dass in gewissen Perioden nur vom Raub gelebt ward. Um aber Rauben zu können, muss etwas zu rauben da sein, also Produktion. Und die Art des Raubs ist selbst wieder durch die Art der Produktion bestimmt. Eine Nation von Börsenmaklern z. B. kann nicht beraubt werden wie eine Nation von Kuhhirten. (Karl Marx, Grundrisse S. 19)., mew=42,192*f => Der Austausch (Kaufvertrag) des Arbeiters mit dem Kapitalisten ist ein einfacher Austausch; jeder erhält einen Gegenwert; der eine in Geld, der andere eine Ware ...; was der Kapitalist in diesem einfachen Austausch erhält, ist ein Gebrauchswert; Verfügungsgewalt über fremde Arbeit. Von Seiten des Arbeiters erscheint dies als Dienst ... Was er verkauft ist die Verfügungsgewalt über seine Arbeit, die eine bestimmte ist, bestimmte Kunstfertigkeit etc. Es ist ganz gleichgültig, was der Kapitalist mit seiner Arbeit macht, obgleich er sie natürlich nur ihrer Bestimmtheit nach verwenden kann, und seine Verfügungsgewalt selbst sich nur auf eine bestimmte Arbeit und eine zeitlich bestimmte Verfügung über dieselbe (soundso viel Arbeitszeit) beschränkt. ... Wenn der Kapitalist sich begnügte mit der bloßen Dispositionsfähigkeit, ohne den Arbeiter wirklich arbeiten zu lassen, z. B. um seine Arbeit als Reserve zu haben etc. oder seinem Konkurrenten die Dispositions-fähigkeit zu entziehen (wie z. B. Schauspieldirektoren Sängerinnen für eine Saison kaufen, nicht um sie singen zu lassen, sondern damit sie nicht auf einem Konkurrenztheater singen), so hat der Austausch zwischen Arbeiter und Kapitalist vollständig stattgefunden. Der Gebrauchswert, den der Lohnarbeiter dem Kapitalist anbietet, existiert nur als Fähigkeit, Vermögen seiner Leiblichkeit; hat kein Dasein außerhalb derselben. (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 192f)., mew=42,197*f => (... Der Anteil, den der Arbeiter an höheren, auch geistigen Genüssen, nimmt, die Agitation für seine eigenen Interessen, Zeitungen halten, Vorlesungen hören, Kinder erziehen, Geschmack entwickeln etc, sein einziger Anteil an der Zivilisation, der ihn vom Sklaven scheidet, ist ökonomisch nur dadurch möglich, dass er den Kreis seiner Genüsse in den guten Geschäftszeiten erweitert, also in den Zeiten, wo Sparen zu einem gewissen Grade möglich ist.) (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 197f)., mew=42,198 => Übrigens ... verlangt jeder Kapitalist zwar, dass seine Arbeiter sparen sollen, aber nur seine, weil sie ihm als Arbeiter gegenüberstehen; beileibe nicht die übrige Welt der Arbeiter, denn sie stehen ihm als Konsumenten gegenüber. Trotz aller ‚frommen‘ Redensarten sucht er daher alle Mittel auf, sie zum Konsum anzuspornen, neue Reize seinen Waren zu geben, neue Bedürfnisse ihnen anzuschwatzen etc.

Es ist gerade diese Seite des Verhältnisses von Kapital und Arbeit, die ein wesentliches Zivilisationsmoment ist, und worauf die historische Berechtigung, aber auch die gegenwärtige Macht des Kapitals beruht. (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 198)., mew=42,206 => In Bezug auf die Arbeit als Tätigkeit hat der Stoff, die vergegenständlichte Arbeit, nur zwei Beziehungen, die des Rohstoffs, d. h. des formlosen Stoffs, des bloßen Materials für die formsetzende, zweckmäßige Tätigkeit der Arbeit, und die des Arbeitsinstruments, des selbst gegenständlichen Mittels, wodurch die subjektive Tätigkeit zwischen sich und den Gegenstand, selbst einen Gegenstand als ihren Leiter schiebt. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 206)., mew=42,208 => Der Rohstoff wird konsumiert, indem er verändert wird, geformt durch die Arbeit, und das Arbeitsinstrument wird konsumiert, indem es verbraucht wird in diesem Prozess, aufgenutzt wird. Andererseits wird die Arbeit ebenfalls konsumiert, indem sie angewandt, in Bewegung gesetzt wird und so eine bestimmte Menge Muskelkraft etc. des Arbeiters verausgabt wird, wodurch er sich erschöpft. Aber sie wird nicht nur konsumiert, sondern zugleich aus der Form der Tätigkeit in der des Gegenstandes, der Ruhe fixiert, materialisiert; als Veränderung im Gegenstand verändert sie ihre eigene Gestalt und wird aus Tätigkeit Sein. Das Ende des Prozesses ist das Produkt, worin der Rohstoff als mit der Arbeit verbunden erscheint, und das Arbeitsinstrument aus der bloßen Möglichkeit sich ebenfalls in Wirklichkeit übersetzt hat ...

Alle drei Momente des Prozesses, das Material, das Instrument, die Arbeit fallen zusammen in ein neutrales Resultat, das Produkt (Karl Marx,Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 208)., mew=42,214 => Der Arbeiter entäußert sich der Arbeit als Produktivkraft des Reichtums; das Kapital eignet sie sich also solche an. Die Trennung von Arbeit und Eigentum am Produkt der Arbeit, von Arbeit und Reichtum ist daher in diesem Akt des Austauschs selbst gesetzt. ... Dem Arbeiter gegenüber wird also die Produktivität seiner Arbeit eine fremde Macht ...; das Kapital umgekehrt verwertet (= vermehrt) sich selbst durch Aneignung fremder Arbeit. (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 214)., mew=42,231 => Als das rastlose Streben nach der allgemeinen Form des Reichtums treibt aber das Kapital die Arbeit über die Grenzen ihrer Naturbedürftigkeit hinaus und schafft so die materiellen Elemente für die Entwicklung der reichen Individualität, die ebenso allseitig in ihrer Produktion als Konsumtion ist ... (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 231)., mew=42,387 => In der Tat aber, wenn die bornierte bürgerliche Form abgestreift wird, was ist der Reichtum anderes, als die im universellen Austausch erzeugte Universalität der Bedürfnisse, Fähigkeiten, Genüsse, Produktivkräfte etc. der Individuen?

Die volle Entwicklung der menschlichen Herrschaft über die Naturkräfte, die der so genannten Natur sowohl, wie seiner eigenen Natur?

Das absolute Herausarbeiten seiner schöpferischen Anlagen, ... die diese Totalität der Einwicklung, d. h. die Entwicklung aller menschlichen Kräfte als solcher, ... zum Selbstzweck macht? (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 387)., mew=42,582*f => Das in dem Produktionsprozess selbst sich konsumierende Kapital oder konstantes Kapital ist im engeren Sinn Produktionsmittel. Als solches Produktionsmittel kann sein Gebrauchswert darin bestehen, dass es nur technologische Bedingung für das Vorsichgehen des Prozesses ist (die Stätte, worin der Produktionsprozess vorgeht), wie bei Baulichkeiten etc. oder dass es unmittelbare Bedingung für das Wirken des eigentlichen Produktionsmittels ist, wie alle Instrumente und Maschinen. Diese Arbeitsmittel dienen nur innerhalb der Produktion und zur Produktion und haben keinen anderen Gebrauchswert. Das Kapital sondert sich ... in gewisse qualitativ verschiedene Portionen ab, als Arbeitsmaterial (dies, nicht Rohmaterial ist der richtige und begriffliche Ausdruck), Arbeitsmittel (= konstantes Kapital) und lebendige Arbeit (= variables Kapital). K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 582f).,