Verfolgungsangst

Aus kulturkritik

Verfolgungsangst ist das Gefühl einer ungewissen Macht, die einem Menschen nachstellt und ihn ungewiss - und ohne dass eine Empfindung hierzu entstehen kann - bedroht. Die Bedrohung selbst ist bloße Bedrohlichkeit, abstrakte Bedrängung bis hin zu einem Vernichtungsinteresse, meist in Form einer Eindringung oder Okkupation. Die Vernichtungsangst, die diese Verfolgungsangst enthält, gründet auf einem bestimmten Unvermögen, Vernichtung zu erkennen, meist weil ihr die Einverleibung der Interessen einer fremden Absicht solche Erkenntnis verstellt. Verfolgungsangst setzt also eine durch Identifikation verstellte Erkenntnis voraus, die sich gegen die Macht der Absicht einer fremden Seele richten müsste, gegen welche noch kein Sinn wachsen konnte, weil er innerhalb des Lebensraums reiner Schmerz wäre. Wenn diese Angst die ganze Wahrnehmung aufzuheben versteht, so entsteht ein Zustand des reinen Wahrhabens der Verfolgung im Menschen selbst als Gefühl ohne Sinn, das sich rein geistig systematisiert und so einen Verfolgungswahn hervorbringt.