Widerstand

Aus kulturkritik

Widerstand ist - anders als Aufbegehren, Protestieren, Demonstrieren - die Entgegenhaltung seines Daseins, gegen das Dasein eines Systems, eines sytsematisch Ganzen. Dies setzt voraus, dass eine systematische Kraft besteht, gegen die zu widerstehen ist, eine Gewalt, der entgegenzutreten eigene Kraft verlangt.

Die Kraft des Widerstands kann nur im Sein der Entgegensetzung bestehen, in welchem lebende Kraft gegen tote Kraft, gegen Gewalt einer strukturellen Macht, diese dadurch �berwinden kann, dass sie ihrem Dasein inne ist, letztlich ihr lebendiger Kern ist. Der Widerstand kann also kein Kampf der Gegens�tze sein, System gegen System, sondern ist Widerstehen des Lebenden gegen sein Herrschaftsform - ob dies nun durch Kraft, Raffinesse (Taktik) oder T�uschung erreicht wird. Wo der Widerstand zum Aufstand wird, da stehen sich die Kr�fte frei gegen�ber und es bleibt die Gewalt gegen die Kraft im Widerstreit. Setzen sich die Aufst�ndigen durch, wird das System keine Lebensmacht mehr haben; setzt sich das System durch, wird der Aufstand in seinem Sein, seinem Lebensgrund, durch sein beherrschtes Dasein zerm�rbt.