Zölibat

Aus kulturkritik

Die katholische Glaubenslehre versteht Gott als Dreifaltigkeit des Allmächtigen (Gott Vater), der Spiritualität der Heiligkeit (Heiliger Geist) und der göttlichen Gegenwart im Menschen (Gottes Sohn). In der Getrenntheit von Geist und Sinn erscheint das Sinnliche als irdische Unvollkommenheit, durch die das Geistige herabgesetzt und verunreinigt wird. Die "Unbefleckte Empfängnis" des Gottesohns durch Maria soll dafür Zeugnis geben, dass der Geist unmittelbar befruchtend für das Leben der Menschen sei, dass in der Reinheit des Geistes eine höhere Begabung des Menschen in der Bindung an Gott zu erzielen sei. Von daher sei ein keusches Leben gottesfürchtiger als ei geschlechtliches.

Das Z�libat ist das Keuschheitsgebot der katholischen Kirche an ihre Geistlichen. Es entspringt der Vorstellung, dass das Spitiruelle durch Sexualit�t verfälscht und die Geisteskraft der Reliogio gestört würde. Dies macht die Heilslehre der katholischen Kirche wesentlich aus, die beansprucht, eine geheiligte Spiritualit�t gegen das körperliche Dasein der Menschen, gegen ihr durch die Erbsünde schuldhaft verstricktes Leben zu entfalten. Sie entzieht damit Geschlecht und [[K�rper]]ihrem Heilsgedanken und macht alle Natur �berhaupt unheilbar. Da hiermit das Heil der Seele in den Widerspruch zu ihrer stofflichen Lebensform gestellt ist, wird Natur selbst heilswidrig, die Seele der Natur zum Teufel des Geistes. Das macht das Z�libat zu einem tragenden und tragischen Kern der katholischen Glaubenslehre.