Trauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Trauer ist die Verarbeitung eines Verlustes, einer endg�ltigen [[Abwesenheit]] einer [[Beziehung]], welche nicht zu Ende gegangen ist, in ihrer [[Geschichte]] also abgebrochen ist und nur im Gedanken fortbesteht (siehe [[Denken]]). Trauer setzt also eine Beziehung zur eigenen Geschichte vorraus und ist der [[Schmerz]] ihres Untergangs. Wo dieser [[Gewohnheit]] ist, kann Trauer nicht entstehen. Alexander Mitscherlich h�lt es f�r eine Eigenschaft des modernen Menschen, zur Trauer unf�hig zu sein. Doch dies ist nicht menschliche Eigenschaft, sondern die Bestimmung von Verh�ltnissen der b�rgerlichen Kultur, in denen Beziehungen unentwegt entrissen werden, so dass sich die Menschen daran gew�hnen m�ssen, sofern sie den [[Notwendigkeiten]] dieser Verh�ltnisse Folge leisten. Die Enthebung vonTrauer �ber Geschichtsverlust ist grundlegend f�r die Verarbeitung von Trennung und Teilung, f�r die [[Erkenntnis]] von [[Isolation]], welche abstrakte Lebensbedingungen bewirken (siehe [[Realabstraktion]]), Grund einer subjektiven Empfindungslosigkeit gegen objektive Bedingung und von da her eine der [[Ursachen]] f�r [[reaktion�res Bewusstsein]].
Trauer ist die Verarbeitung eines Verlustes, einer endgültigen [[Abwesenheit]] einer [[Beziehung]], welche nicht zu Ende gegangen ist, in ihrer [[Geschichte]] also abgebrochen ist und nur im Gedanken fortbesteht (siehe [[Denken]]). Trauer setzt also eine Beziehung zur eigenen Geschichte vorraus und ist der [[Schmerz]] ihres Untergangs. Wo dieser [[Gewohnheit]] ist, kann Trauer nicht entstehen. Alexander Mitscherlich hält es für eine Eigenschaft des modernen Menschen, zur Trauer unfähig zu sein. Doch dies ist nicht menschliche Eigenschaft, sondern die Bestimmung von Verhältnissen der bürgerlichen Kultur, in denen Beziehungen unentwegt entrissen werden, so dass sich die Menschen daran gewöhnen müssen, sofern sie den [[Notwendigkeiten]] dieser Verhältnisse Folge leisten. Die Enthebung vonTrauer über Geschichtsverlust ist grundlegend für die Verarbeitung von Trennung und Teilung, für die [[Erkenntnis]] von [[Isolation]], welche abstrakte Lebensbedingungen bewirken (siehe [[Realabstraktion]]), Grund einer subjektiven Empfindungslosigkeit gegen objektive Bedingung und von da her eine der [[Ursachen]] für [[reaktionäres Bewusstsein]].


Allerdings gl�nzen [[flexible]] Menschen in der F�higkeit, sich ihrer Gef�hle zu entgegenw�rtigen. Ihnen ist die "Unf�higkeit zu trauern" existenznotwendig, da sie sich dem Erfolg verschrieben haben.
Allerdings glänzen [[flexible]] Menschen in der Fähigkeit, sich ihrer Gefühle zu entgegenwärtigen. Ihnen ist die ''Unfähigkeit zu trauern'' existenznotwendig, da sie sich dem Erfolg verschrieben haben.

Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:54 Uhr

Trauer ist die Verarbeitung eines Verlustes, einer endgültigen Abwesenheit einer Beziehung, welche nicht zu Ende gegangen ist, in ihrer Geschichte also abgebrochen ist und nur im Gedanken fortbesteht (siehe Denken). Trauer setzt also eine Beziehung zur eigenen Geschichte vorraus und ist der Schmerz ihres Untergangs. Wo dieser Gewohnheit ist, kann Trauer nicht entstehen. Alexander Mitscherlich hält es für eine Eigenschaft des modernen Menschen, zur Trauer unfähig zu sein. Doch dies ist nicht menschliche Eigenschaft, sondern die Bestimmung von Verhältnissen der bürgerlichen Kultur, in denen Beziehungen unentwegt entrissen werden, so dass sich die Menschen daran gewöhnen müssen, sofern sie den Notwendigkeiten dieser Verhältnisse Folge leisten. Die Enthebung vonTrauer über Geschichtsverlust ist grundlegend für die Verarbeitung von Trennung und Teilung, für die Erkenntnis von Isolation, welche abstrakte Lebensbedingungen bewirken (siehe Realabstraktion), Grund einer subjektiven Empfindungslosigkeit gegen objektive Bedingung und von da her eine der Ursachen für reaktionäres Bewusstsein.

Allerdings glänzen flexible Menschen in der Fähigkeit, sich ihrer Gefühle zu entgegenwärtigen. Ihnen ist die Unfähigkeit zu trauern existenznotwendig, da sie sich dem Erfolg verschrieben haben.