Sicherheitsbedürfnis: Unterschied zwischen den Versionen

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Sicherheit erscheint als [[Prinzip]] [[notwendig]], wenn eine Bedrohung unbestimmt vorherrscht, also nicht als bestimmte Bedrohung erkennbar ist. Doch prinzipiell ist Sicherheit als solche unm�glich, gerade auch wo Unsicherheit das Prinzip der [[Konkurrenz]] ist, die nur deshalb als Wettbewerb formuliert wird, damit der existenzielle Niedergang durch das Marktgeschehen der Lebensverwertung (siehe [[Wert]]) [[ideologisch]] entstellt ist. Niemand kann sich sicher f�hlen, dass er seine [[Ware]] im [[Warentausch]] verkaufen kann und niemand wird seiner [[Existenz]] sicher sein, wo die Grundpreise seiner [[Lebensbedingungen]] und [[Lebensmittel]] durch ein [[Kapital]] bestimmt sind, das sich aller [[wirklichen]] [[Lebensbedingungen]] enthoben (siehe [[Fiktives Kapital]]) und diese seinem Verwertungszwang unterworfen hat und von ihrer [[Substanz]] zehrt (siehe auch [[Feudalkapital]]). Und ganz unsicher f�hlt man sich, wo dies die sozialen und [[zwischenmenschlichen Beziehungen]] verwahrlost und die [[Klasse]] eines Prekariats auch [[kulturell]] von einer Klasse des [[Kulturb�rgertums]] [[politisch]], [[ideologisch]] und [[psychisch]] beherrscht wird.
Sicherheit erscheint als [[Prinzip]] [[notwendig]], wenn eine Bedrohung unbestimmt vorherrscht, also nicht als bestimmte Bedrohung erkennbar ist. Doch prinzipiell ist Sicherheit als solche unmöglich, gerade auch wo Unsicherheit das Prinzip der [[Konkurrenz]] ist, die nur deshalb als Wettbewerb formuliert wird, damit der existenzielle Niedergang durch das Marktgeschehen der Lebensverwertung (siehe [[Wert]]) [[ideologisch]] entstellt ist. Niemand kann sich sicher fühlen, dass er seine [[Ware]] im [[Warentausch]] verkaufen kann und niemand wird seiner [[Existenz]] sicher sein, wo die Grundpreise seiner [[Lebensbedingungen]] und [[Lebensmittel]] durch ein [[Kapital]] bestimmt sind, das sich aller [[wirklichen]] [[Lebensbedingungen]] enthoben (siehe [[Fiktives Kapital]]) und diese seinem Verwertungszwang unterworfen hat und von ihrer [[Substanz]] zehrt (siehe auch [[Feudalkapital]]). Und ganz unsicher fühlt man sich, wo dies die sozialen und [[zwischenmenschlichen Beziehungen]] verwahrlost und die [[Klasse]] eines Prekariats auch [[kulturell]] von einer Klasse des [[Kulturbürgertums]] [[politisch]], [[ideologisch]] und [[psychisch]] beherrscht wird.


Man k�nnte daher meinen, dass das allgemeine Gef�hl von Unsicherheit nur die von [[Armut]] und [[Verwahrlosung]] bedrohten Existenzen betrifft und die [[Geldbesitzer]] kalt l�sst, die [[gewohnt]] sind, durch [[Geld]] alle Probleme beherrschen zu k�nnen oder sie anderen zu �berlassen (z.B. Anw�lten, Berater und �rzte), die sie f�r Geld l�sen sollen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Unsicherheit macht vor allem [[Angst]], wenn man sich gegen alles versichert f�hlt, was den Selbsterhalt, die eigene [[Subsistenz]] gef�hrden k�nnte.
Man könnte daher meinen, dass das allgemeine Gefühl von Unsicherheit nur die von [[Armut]] und [[Verwahrlosung]] bedrohten Existenzen betrifft und die [[Geldbesitzer]] kalt lässt, die [[gewohnt]] sind, durch [[Geld]] alle Probleme beherrschen zu können oder sie anderen zu überlassen (z.B. Anwälten, Berater und Ärzte), die sie für Geld lösen sollen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Unsicherheit macht vor allem [[Angst]], wenn man sich gegen alles versichert fühlt, was den Selbsterhalt, die eigene [[Subsistenz]] gefährden könnte.


Wer die Bedrohung seiner Existenz [[gewohnt]] ist weil er in den [[Konkurrenz]]verh�ltnissen der b�rgerlichen Existenz um sich k�mpfen muss, hat meist auch keine M�glichkeit, Existenzprobleme mit Geld zu beherrschen und von da her den [[Glauben]] an eine allgemein herrschende Sicherheit l�ngst aufgegeben. Es ist die eher vem�gende Mittelschicht des [[Kleinb�rgertums]], das Leben in einer [["heilen Welt"]], in der allgemeine [[Egozentrik]] und die darin verursachte [[Ausschlusslogik]] vorherrscht, in welchem [[Gef�hle]] von Unsicherheit ein [[allgemeines]] Sicherheitsbed�rfnis hervorruft und [[Kontrollbed�rfnisse]] totalisiert. In den Mittelschichten der USA zum Beispiel f�rchten Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder so sehr, dass in den Kitas �berall �berwachungskameras angebracht wurden, die immer einen aktuellen Einblick durch die Eltern erm�glichten. Programme, die �berwachen k�nnen, was sie im Internet ansehen und in Emails schreiben, haben Hochkonjunktur - w�hrend die allgemeine Kriminalit�tsstatistik eine stetige Abnahme von Verbrechen an Kindern und Jugendlichen aufweist.
Wer die Bedrohung seiner Existenz [[gewohnt]] ist weil er in den [[Konkurrenz]]verhältnissen der bürgerlichen Existenz um sich kämpfen muss, hat meist auch keine Möglichkeit, Existenzprobleme mit Geld zu beherrschen und von da her den [[Glauben]] an eine allgemein herrschende Sicherheit längst aufgegeben. Es ist die eher vemögende Mittelschicht des [[Kleinbürgertums]], das Leben in einer [[''heilen Welt'']], in der allgemeine [[Egozentrik]] und die darin verursachte [[Ausschlusslogik]] vorherrscht, in welchem [[Gefühle]] von Unsicherheit ein [[allgemeines]] Sicherheitsbedürfnis hervorruft und [[Kontrollbedürfnisse]] totalisiert. In den Mittelschichten der USA zum Beispiel fürchten Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder so sehr, dass in den Kitas überall Überwachungskameras angebracht wurden, die immer einen aktuellen Einblick durch die Eltern ermöglichten. Programme, die überwachen können, was sie im Internet ansehen und in Emails schreiben, haben Hochkonjunktur - während die allgemeine Kriminalitätsstatistik eine stetige Abnahme von Verbrechen an Kindern und Jugendlichen aufweist.


Das Sicherheitsbed�rfnis ist nicht sehr real und eher ein Ph�nomen der [[Kontrollbed�rfnisse]] des [[�sthetischen Willens]], der sich seiner [[Reinheit]] versichert, indem er Sicherheit als Prinzip der [[Ordnung]] gegen "Unordnung" stellt. Er entspringt der Gehorsamkeit und Gefolgschaft eines B�rgertums, in welchem [[autorit�re Charaktere]]das Leben in [[zwischenmenschlichen Verh�ltnissen]] bestimmen, indem sie von der Lebensangst in diesen Verh�ltnissen zehren.  
Das Sicherheitsbedürfnis ist nicht sehr real und eher ein Phänomen der [[Kontrollbedürfnisse]] des [[ästhetischen Willens]], der sich seiner [[Reinheit]] versichert, indem er Sicherheit als Prinzip der [[Ordnung]] gegen ''Unordnung'' stellt. Er entspringt der Gehorsamkeit und Gefolgschaft eines Bürgertums, in welchem [[autoritäre Charaktere]]das Leben in [[zwischenmenschlichen Verhältnissen]] bestimmen, indem sie von der Lebensangst in diesen Verhältnissen zehren.


In dieser Aufzehrung totalisiert sich Angst zu einer [[Selbstentfremdung]]. Was sie in dem Sicherheitsbed�rfnis noch f�r die Menschen sinnlich war, kehrt sich um in ein Objekt der Begierde nach [[Selbstbehauptung]], nach der Teilhabe an kultureller Macht. Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, damit diese [[Selbstentfremdung]] zu einem massenhaften [[Gef�hl]] wird Wenn sie nicht als eine [[wirkliche]] [[Entfremdung]] der [[gesellschaftlichen]] Lebensverh�ltnisse der Menschen [[begriffen]] und erkannt ist, sondern lediglich als [[Gef�hl]] existiert, verfestigt sie in den Menschen einen kulturellen Ausschluss, und sie f�hlen sich ganz allgemein von der [[Gesellschaft]] verlassen, in der sie ihre Angst gegen eine [[Selbstbehauptung]] ihrer Beziehung zu ihrem [[Lebensraum]] austauschen m�ssen, einer [[Heimat]], die schlie�lich sich formell gegen das Gef�hl richtet, "heimatlos" zu sein. Darin entsteht eine Art Lebensversicherung ihrer Eigenart, durch die alles Unheimliche zur Abart abgekl�rt wird. Und diese Sicherheit kann aus nichts anderem bestehen, als aus der [[Negation]] gegen die Unsicherheit, gegen die Monster aus fremden Welten, die aus Bildern abstrakter Beziehungen zusammengemengt werden zu Symbolen einer Wesensfremdheit. [[Rassismus]] ist - wie der speziellere [[Kulturrassismus]] auch - eine Symbolkonstruktion, worin [[Gef�hle]] der [[Selbstentfremdung]] zur Form eines [[Unwesens]] konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Selbsterkl�rung dient und eine [[kollektive]] [[Selbstgerechtigkeit]] untermauern soll.
In dieser Aufzehrung totalisiert sich Angst zu einer [[Selbstentfremdung]]. Was sie in dem Sicherheitsbedürfnis noch für die Menschen sinnlich war, kehrt sich um in ein Objekt der Begierde nach [[Selbstbehauptung]], nach der Teilhabe an kultureller Macht. Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, damit diese [[Selbstentfremdung]] zu einem massenhaften [[Gefühl]] wird Wenn sie nicht als eine [[wirkliche]] [[Entfremdung]] der [[gesellschaftlichen]] Lebensverhältnisse der Menschen [[begriffen]] und erkannt ist, sondern lediglich als [[Gefühl]] existiert, verfestigt sie in den Menschen einen kulturellen Ausschluss, und sie fühlen sich ganz allgemein von der [[Gesellschaft]] verlassen, in der sie ihre Angst gegen eine [[Selbstbehauptung]] ihrer Beziehung zu ihrem [[Lebensraum]] austauschen müssen, einer [[Heimat]], die schließlich sich formell gegen das Gefühl richtet, ''heimatlos'' zu sein. Darin entsteht eine Art Lebensversicherung ihrer Eigenart, durch die alles Unheimliche zur Abart abgeklärt wird. Und diese Sicherheit kann aus nichts anderem bestehen, als aus der [[Negation]] gegen die Unsicherheit, gegen die Monster aus fremden Welten, die aus Bildern abstrakter Beziehungen zusammengemengt werden zu Symbolen einer Wesensfremdheit. [[Rassismus]] ist - wie der speziellere [[Kulturrassismus]] auch - eine Symbolkonstruktion, worin [[Gefühle]] der [[Selbstentfremdung]] zur Form eines [[Unwesens]] konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Selbsterklärung dient und eine [[kollektive]] [[Selbstgerechtigkeit]] untermauern soll.

Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:53 Uhr

Sicherheit erscheint als Prinzip notwendig, wenn eine Bedrohung unbestimmt vorherrscht, also nicht als bestimmte Bedrohung erkennbar ist. Doch prinzipiell ist Sicherheit als solche unmöglich, gerade auch wo Unsicherheit das Prinzip der Konkurrenz ist, die nur deshalb als Wettbewerb formuliert wird, damit der existenzielle Niedergang durch das Marktgeschehen der Lebensverwertung (siehe Wert) ideologisch entstellt ist. Niemand kann sich sicher fühlen, dass er seine Ware im Warentausch verkaufen kann und niemand wird seiner Existenz sicher sein, wo die Grundpreise seiner Lebensbedingungen und Lebensmittel durch ein Kapital bestimmt sind, das sich aller wirklichen Lebensbedingungen enthoben (siehe Fiktives Kapital) und diese seinem Verwertungszwang unterworfen hat und von ihrer Substanz zehrt (siehe auch Feudalkapital). Und ganz unsicher fühlt man sich, wo dies die sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen verwahrlost und die Klasse eines Prekariats auch kulturell von einer Klasse des Kulturbürgertums politisch, ideologisch und psychisch beherrscht wird.

Man könnte daher meinen, dass das allgemeine Gefühl von Unsicherheit nur die von Armut und Verwahrlosung bedrohten Existenzen betrifft und die Geldbesitzer kalt lässt, die gewohnt sind, durch Geld alle Probleme beherrschen zu können oder sie anderen zu überlassen (z.B. Anwälten, Berater und Ärzte), die sie für Geld lösen sollen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Unsicherheit macht vor allem Angst, wenn man sich gegen alles versichert fühlt, was den Selbsterhalt, die eigene Subsistenz gefährden könnte.

Wer die Bedrohung seiner Existenz gewohnt ist weil er in den Konkurrenzverhältnissen der bürgerlichen Existenz um sich kämpfen muss, hat meist auch keine Möglichkeit, Existenzprobleme mit Geld zu beherrschen und von da her den Glauben an eine allgemein herrschende Sicherheit längst aufgegeben. Es ist die eher vemögende Mittelschicht des Kleinbürgertums, das Leben in einer ''heilen Welt'', in der allgemeine Egozentrik und die darin verursachte Ausschlusslogik vorherrscht, in welchem Gefühle von Unsicherheit ein allgemeines Sicherheitsbedürfnis hervorruft und Kontrollbedürfnisse totalisiert. In den Mittelschichten der USA zum Beispiel fürchten Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder so sehr, dass in den Kitas überall Überwachungskameras angebracht wurden, die immer einen aktuellen Einblick durch die Eltern ermöglichten. Programme, die überwachen können, was sie im Internet ansehen und in Emails schreiben, haben Hochkonjunktur - während die allgemeine Kriminalitätsstatistik eine stetige Abnahme von Verbrechen an Kindern und Jugendlichen aufweist.

Das Sicherheitsbedürfnis ist nicht sehr real und eher ein Phänomen der Kontrollbedürfnisse des ästhetischen Willens, der sich seiner Reinheit versichert, indem er Sicherheit als Prinzip der Ordnung gegen Unordnung stellt. Er entspringt der Gehorsamkeit und Gefolgschaft eines Bürgertums, in welchem autoritäre Charakteredas Leben in zwischenmenschlichen Verhältnissen bestimmen, indem sie von der Lebensangst in diesen Verhältnissen zehren.

In dieser Aufzehrung totalisiert sich Angst zu einer Selbstentfremdung. Was sie in dem Sicherheitsbedürfnis noch für die Menschen sinnlich war, kehrt sich um in ein Objekt der Begierde nach Selbstbehauptung, nach der Teilhabe an kultureller Macht. Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, damit diese Selbstentfremdung zu einem massenhaften Gefühl wird Wenn sie nicht als eine wirkliche Entfremdung der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der Menschen begriffen und erkannt ist, sondern lediglich als Gefühl existiert, verfestigt sie in den Menschen einen kulturellen Ausschluss, und sie fühlen sich ganz allgemein von der Gesellschaft verlassen, in der sie ihre Angst gegen eine Selbstbehauptung ihrer Beziehung zu ihrem Lebensraum austauschen müssen, einer Heimat, die schließlich sich formell gegen das Gefühl richtet, heimatlos zu sein. Darin entsteht eine Art Lebensversicherung ihrer Eigenart, durch die alles Unheimliche zur Abart abgeklärt wird. Und diese Sicherheit kann aus nichts anderem bestehen, als aus der Negation gegen die Unsicherheit, gegen die Monster aus fremden Welten, die aus Bildern abstrakter Beziehungen zusammengemengt werden zu Symbolen einer Wesensfremdheit. Rassismus ist - wie der speziellere Kulturrassismus auch - eine Symbolkonstruktion, worin Gefühle der Selbstentfremdung zur Form eines Unwesens konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Selbsterklärung dient und eine kollektive Selbstgerechtigkeit untermauern soll.