Interesse: Unterschied zwischen den Versionen
Python (Diskussion | Beiträge) Automatischer Import |
Python (Diskussion | Beiträge) Automatischer Import aus TXT |
||
| (Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Interesse ist, was zwischen Subjekt und Objekt als eine geistige [[Beziehung]] im [[Dasein]] ist, eine Beziehung auf einen [[Gegenstand]], die nicht unbedingt einem [[ | Interesse ist, was zwischen Subjekt und Objekt als eine geistige [[Beziehung]] im [[Dasein]] ist, eine Beziehung auf einen [[Gegenstand]], die nicht unbedingt einem [[Bedürfnis]] entspringen muss, eher eine Näherung ist, ein ''Dazwischensein'' (Inter esse), Anteilnahme ohne eine [[bestimmte]] Beziehung einzugehen. Ein Interesse verfolgt keinen unmittelbaren Zweck, kein notwendiges Verlangen und auch keinen [[Nutzen]]. Es ist eher eine [[intelligible]] [[Beziehung,]] die inhaltlich nicht [[bestimmt]], aber auch nicht [[gleichgültig]] ist und sich als [[Aufmerksamkeit]] äußert. | ||
Weil ein Interesse noch nicht näher bestimmt ist, folgt es nur einer [[Idee]], die sie von ihrm [[Gegenstand]] hat. Sie äußert sich daher nicht durch [[Gewissheit]], sondern in der darin begründeten Herangehensweise, die nähere [[Bestimmungen]] im Ungewissen sucht. Von daher kann ein Interesse aber auch eine [[abstrakte]] Beziehung eingehen, die nur teleologisch begründet ist. So kann Interesse auch einer [[Ideologie]] folgen, die sich aus vielerlei [[Zwecken]] begründet, die sich von einem bestimmten [[Standpunkt]] aus zusammenfügen lassen, ohne wirklich miteinander zu tun zu haben. Indem sie darin ihre Idee von einem Zusammenhang zu dessen [[wesentlichen]] [[Inhalt]] macht, wird aus dem Interesse ein [[Idealismus]], mit welchem sie ihre gegenständliche Beziehung abschloss und sich selbst schon zu einer [[Erkenntnis]] veredelete. Aber: | Weil ein Interesse noch nicht näher bestimmt ist, folgt es nur einer [[Idee]], die sie von ihrm [[Gegenstand]] hat. Sie äußert sich daher nicht durch [[Gewissheit]], sondern in der darin begründeten Herangehensweise, die nähere [[Bestimmungen]] im Ungewissen sucht. Von daher kann ein Interesse aber auch eine [[abstrakte]] Beziehung eingehen, die nur teleologisch begründet ist. So kann Interesse auch einer [[Ideologie]] folgen, die sich aus vielerlei [[Zwecken]] begründet, die sich von einem bestimmten [[Standpunkt]] aus zusammenfügen lassen, ohne wirklich miteinander zu tun zu haben. Indem sie darin ihre Idee von einem Zusammenhang zu dessen [[wesentlichen]] [[Inhalt]] macht, wird aus dem Interesse ein [[Idealismus]], mit welchem sie ihre gegenständliche Beziehung abschloss und sich selbst schon zu einer [[Erkenntnis]] veredelete. Aber: | ||
„Die ‚Idee’ blamierte sich immer, soweit sie von dem ‚Interesse’ unterschieden war.“ [[(K. Marx, | <blockquote>''„Die ‚Idee’ blamierte sich immer, soweit sie von dem ‚Interesse’ unterschieden war.“ [[(K. Marx, Die Heilige Familie, MEW 2, S. 85)]]''</blockquote> | ||
Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:49 Uhr
Interesse ist, was zwischen Subjekt und Objekt als eine geistige Beziehung im Dasein ist, eine Beziehung auf einen Gegenstand, die nicht unbedingt einem Bedürfnis entspringen muss, eher eine Näherung ist, ein Dazwischensein (Inter esse), Anteilnahme ohne eine bestimmte Beziehung einzugehen. Ein Interesse verfolgt keinen unmittelbaren Zweck, kein notwendiges Verlangen und auch keinen Nutzen. Es ist eher eine intelligible Beziehung, die inhaltlich nicht bestimmt, aber auch nicht gleichgültig ist und sich als Aufmerksamkeit äußert.
Weil ein Interesse noch nicht näher bestimmt ist, folgt es nur einer Idee, die sie von ihrm Gegenstand hat. Sie äußert sich daher nicht durch Gewissheit, sondern in der darin begründeten Herangehensweise, die nähere Bestimmungen im Ungewissen sucht. Von daher kann ein Interesse aber auch eine abstrakte Beziehung eingehen, die nur teleologisch begründet ist. So kann Interesse auch einer Ideologie folgen, die sich aus vielerlei Zwecken begründet, die sich von einem bestimmten Standpunkt aus zusammenfügen lassen, ohne wirklich miteinander zu tun zu haben. Indem sie darin ihre Idee von einem Zusammenhang zu dessen wesentlichen Inhalt macht, wird aus dem Interesse ein Idealismus, mit welchem sie ihre gegenständliche Beziehung abschloss und sich selbst schon zu einer Erkenntnis veredelete. Aber:
„Die ‚Idee’ blamierte sich immer, soweit sie von dem ‚Interesse’ unterschieden war.“ (K. Marx, Die Heilige Familie, MEW 2, S. 85)