Virtuell: Unterschied zwischen den Versionen
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Virtuell ist etwas, das nicht [[real]], aber doch [[wirksam]] ist, insofern es als Potenzial der [[Vorstellung]] oder Einbildung innere Gestaltungsprozesse vor aller Verwirklichung und jenseits der Wirklichkeit vorantreibt. Virtuell ist jenseits aller physikalischen Eigenschaftlichkeit eine Vorstellungswelt, die der Vorwegnahme dem Ersatz von Wirklichkeit durch Visionen dient, z.B. als "Probehandeln" oder als Computersimulation, um zu ihrer Interpretation oder Verarbeitung behilflich zu sein. | Virtuell ist etwas, das nicht [[real]], aber doch [[wirksam]] ist, insofern es als Potenzial der [[Vorstellung]] oder Einbildung innere Gestaltungsprozesse vor aller Verwirklichung und jenseits der Wirklichkeit vorantreibt. Virtuell ist jenseits aller physikalischen Eigenschaftlichkeit eine Vorstellungswelt, die der Vorwegnahme dem Ersatz von Wirklichkeit durch Visionen dient, z.B. als "Probehandeln" oder als Computersimulation, um zu ihrer Interpretation oder Verarbeitung behilflich zu sein. | ||
Soweit Virtuelles sich | Soweit Virtuelles sich verselbständigt, sich völlig vom Potenzial des Wirklichen abtrennt, vom Interpretations- oder Verwirklichungsinteresse, wird es zum Inhalt einer inneren Vorstellungswelt der [[Erscheinung]] oder Phantasie, in welcher innere Erlebnisse, z.B. Träume, wahr werden. Als Flucht vor der Wirklichkeit kann sich dies zu einer inneren [[Scheinwelt]] entwickeln, also zu einer Welt, die als real wahrgenommen wird, ohne irgendeine reale Wirksamkeit zu haben. Aber durch die Ununterscheidbarkeit der Wahrnehmung, in der das [[Kritik]]vermögen aufgehoben ist, kann sie Tätigkeiten in Gang setzen, die rein [[seelische]] [[Absichten]] verwirklichen, die als Realität erlebt werden. | ||
Dann ist das Virtuelle eine Vorstellung, die sich [[verkehrt]], sich [[ | Dann ist das Virtuelle eine Vorstellung, die sich [[verkehrt]], sich [[entäußert]] hat, als vorgestellte Wirklichkeit die Entwirklichung der Vorstellung betreibt, sie ihres [[Sinnes]] enthebt, und nicht Inneres veräußert, sondern Äußeres verinnerlicht, als eigenen Antrieb zum Grund der Tätigkeit macht (siehe z.B. Amok). Als dermaßen entleerte Vorstellung wird dies zur Grundlage eines nicht vorgestellten, sondern bloß gestelltes [[Leben]]. Die virtuelle Welt der Chatrooms ist voll davon. Es ereignet sich darin dann natürlich auch nur eine gestellte Gesellschaft, in der jede Verstellung gesellschaftsbildend empfunden wird. Das macht ihre Gefahr und führt zu allerlei Unfällen, wo diese sich auf wirkliche Gesellschaft bezieht, bzw. sich mit ihr vermengt. | ||
Version vom 2. November 2025, 17:34 Uhr
Virtuell ist etwas, das nicht real, aber doch wirksam ist, insofern es als Potenzial der Vorstellung oder Einbildung innere Gestaltungsprozesse vor aller Verwirklichung und jenseits der Wirklichkeit vorantreibt. Virtuell ist jenseits aller physikalischen Eigenschaftlichkeit eine Vorstellungswelt, die der Vorwegnahme dem Ersatz von Wirklichkeit durch Visionen dient, z.B. als "Probehandeln" oder als Computersimulation, um zu ihrer Interpretation oder Verarbeitung behilflich zu sein.
Soweit Virtuelles sich verselbständigt, sich völlig vom Potenzial des Wirklichen abtrennt, vom Interpretations- oder Verwirklichungsinteresse, wird es zum Inhalt einer inneren Vorstellungswelt der Erscheinung oder Phantasie, in welcher innere Erlebnisse, z.B. Träume, wahr werden. Als Flucht vor der Wirklichkeit kann sich dies zu einer inneren Scheinwelt entwickeln, also zu einer Welt, die als real wahrgenommen wird, ohne irgendeine reale Wirksamkeit zu haben. Aber durch die Ununterscheidbarkeit der Wahrnehmung, in der das Kritikvermögen aufgehoben ist, kann sie Tätigkeiten in Gang setzen, die rein seelische Absichten verwirklichen, die als Realität erlebt werden.
Dann ist das Virtuelle eine Vorstellung, die sich verkehrt, sich entäußert hat, als vorgestellte Wirklichkeit die Entwirklichung der Vorstellung betreibt, sie ihres Sinnes enthebt, und nicht Inneres veräußert, sondern Äußeres verinnerlicht, als eigenen Antrieb zum Grund der Tätigkeit macht (siehe z.B. Amok). Als dermaßen entleerte Vorstellung wird dies zur Grundlage eines nicht vorgestellten, sondern bloß gestelltes Leben. Die virtuelle Welt der Chatrooms ist voll davon. Es ereignet sich darin dann natürlich auch nur eine gestellte Gesellschaft, in der jede Verstellung gesellschaftsbildend empfunden wird. Das macht ihre Gefahr und führt zu allerlei Unfällen, wo diese sich auf wirkliche Gesellschaft bezieht, bzw. sich mit ihr vermengt.