Auseinandersetzung
Eine Gemeinschaft hat nur durch die Auseinandersetzung der Einzelnen wirklichen Bestand. Gerade weil sie nur auf der Bestätigung des Gemeinen beruht, kann diese nur sein, wo das Bestätigen wie auch das Abweisen lebt, man sich auseinander setzt und zusammenfindet und zusammensetzt und auseinander findet, je nach dem, wie sich Kritik hierin verhält. Kann sie sich nicht verhalten, so wird die Gemeinschaft gleichgültig für den Einzelnen und also abstrakt.
Auseinandersetzung entsteht, wo etwas verschmolzen oder etwas auseinander ist, das in der Getrenntheit schmerzt, also falsche Trennung ist. Sie kann nicht als Form oder gar Regelform, geregelte Form (siehe z.B. Diskurs) wahr sein. Die Form kann nur die Möglichkeit der Auseinandersetzung bieten und der Beachtung der Subjektivität darin gerecht sein, also die Achtung der Subjekte darin bewahren. Nur in dieser reinen Subjektivität, also ohne objektive Form und Bestimmung, ist Auseinandersetzung in der Lage, Menschen durch das auseinander setzen in ihrer Subjektivität frei werden zu lassen. Das Produkt der Auseinandersetzung ist die freie Gegenständlichkeit der Subjekte.