Geschlechtsästhetik
Die Geschlechtsästhetik ist eine Form des Ausdrucks geschlechtlicher Eigenschaften (z.B. in Mode, Lifestyle, Selbstdarstellung, Medien) zum Zweck der Optimierung ihrer Wahrnehmbarkeit (Kenntlichkeit ohne Erkennbarkeit). Sie hebt die Anregungen, welche das geschlechtliche Begehren kennt, in eine Ausdrucksform allgemeiner Begehrlichkleit. Das Weibliche oder das Männliche dienen hierbei zu Substantivierungen von Eigenschaften, die dem Kult der Eigenheit im Eigendünkel dienen (vergl. z.B. die vielen geschlechtspezifischen Lifestyle-Magazine hierfür); dies um so mehr, wie die öffentlichen Lebensräume die Ödnis ihrer Sinnentleerung ausbreiten. Das Geschlecht als Kult ist nicht nur das wirklich entmenschlichte Geschlecht, sondern zugleich auch selbst der Altar seiner Aufopferung: Je mehr sich Menschen in ihren Geschlechtsrollen ästhetisieren, desto fiktivier wird ihre Geschlechtlichkeit und desto abhängiger ihr Selbstgefühl von den objektiven Gefühlen eines allgemein wirksamen ästhetschen Willens.