Herrenrasse

Aus kulturkritik

„Was ihr den Geist der Zeiten heißt, Das ist im Grund der Herren eigner Geist,In dem die Zeiten sich bespiegeln.“ (Goethe: Faust. Der Trag�die Erster Teil)

Der Begriff Herrenrasse entspringt dem platonischen Staatsverst�ndnis, wonach die Herrschaft der Weisen, der Sophisten, die Staatsf�hrung ausmachen soll. Der Klassenbegriff war im platonischen Staat unmittelbar als Begriff des Charakters gemeint und Rasse als ein Resultat der Seelenbildung verstanden. Von daher kommt die Gleichsetzung von biologischen und seelischen Eigenschaften. Diese Begriffsbildung ist das Muster f�r jeden Rassismus, weil dieser immer einen offenen oder verborgenen Elite-Begriff enth�lt. "Herrenrasse" will behaupten, dass es einen quasi naturhaften Grund f�r charakterliche Entwicklungsvorz�ge gebe, die sich durchsetzen, und daher sich immer �ber andere "Rassen" stellen w�rde, also von der Gesellschaft auch zu ihrem eigenen Vorteil besonders protegiert werden sollte.

Das allerdings ist nur eine naturideologische Begr�ndung f�r das, was Elite sowieso schon ist: Herrschende Gesellschaftsklasse. Mit dem Begriff solcher Rassenideologie soll dies f�r das Bewusstsein verewigt werden. Meist steckt dahinter eine umf�nglichere Theorie vom [[�bermenschen]], wie sie Nietzsche am ausdr�cklichsten formuliert hat.