Hitler-Formel

Aus kulturkritik
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Es war der Glaube an das wahre Wesen des deutschen Geistes, der einen deutschen Staatsmann unserer Tage mit dem ungeheuren Muthe beseelte, das von ihm erkannte Geheimniß der politischen Kraft der Nation durch kühne Thaten aller Welt aufzudecken. (Richard Wagner)

In seinem Buch Hitler als Vorläufer (Luchterhand 1998) beschreibt Carl Amery sehr plastisch und praktisch die Fragen der Postmodernen in ihrer brutalsten Antwort als Hitler-Formel: Die Frage, die gestellt wird nach dem Überleben der Menschheit angesichts einer allgegenwärtig gewordenen Gesellschaftskrise (siehe Krise) wird beantwortet durch Elitebildung und Selektion in tödlicher Stringenz. Hierfür wird die menschliche Geschichte zunächst auf eine Form der Naturgeschichte reduziert, die in eine ebenso natürliche Verknappung der Lebensressourcen geraten sei, um daraus die Notwendigkeit abzuleiten, dass es überflüssiges Leben gibt. Hieraus wird das Bild eines Herrenmenschen zum Maßstab der Selektion auf der Basis einer Diskrepanz von kultivierter und unkultuvierbarer Menschen herausgearbeitet und als Rassentheorie unterlegt.

Solche Grundlagen, wenn auch ohne offen rassistischer Begründung finden sich auch in den Vorstellungen der Selbstbegründung der Hegemonialmacht USA (siehe Kampf der Kulturen) als Begründung der Weltordnungskriege.