Ich-AG

Aus kulturkritik

Die Ich-AG ist ein "Unwort", eine Wortsch�pfung der Hartz-Kommission zur offiziellen Erfassung der Selbstausbeutung als Mittel der Krisenbew�ltigung auf dem Arbeitsmarkt durch selbst�ndige Entwicklung von Besch�ftigungspotential (neue M�rkte, neue Kundschaft). An dem Begriff ist alles faul, was faul sein kann: weder gibt es dieses Ich, was sich vermarkten k�nnte (es bleibt alleine der Flei� und die Dienstbeflissenheit), noch gibt es das Aktienkapital, das ihm angedient w�rde (es handelt sich lediglich um ein Staatsdarlehen). Es gibt also eine finanzielle Starthilfe des Staats aus dem Sozialtopf, dem alles abgeht, was Kapital ist und der alternativ zur gew�hnlichen sozialen Hilfe mit dem Wink vergeben wird, dass man sich fortan selbst um das zu k�mmern hat, worum man sich gar nicht mehr k�mmern kann: das Arbeitsarrangements und seine Zukunft und angemutete Teilhabe an einem Gewinn. Der einzige Gewinn jedoch ist der Selbstverlust. Es handelt sich hier lediglich um eine M�glichkeit, die Verl�ngerung des Arbeitstags wiederum "von hinten" einzuf�hren. Durch die Ich-AGs wird eine Konkurrenzlage erzeugt, die den immer weniger werdenen Lohnarbeitern die L�hne in einem Ma�e dr�ckt, wie es die Arbeitslosen alleine als Nichtarbeiter nicht gekonnt h�tten, da die nicht als Konkurrenten auf dem Markt der Angebote auftreten. Die absolute Selbstausbeutung wird also das soziale Mittel des Kapitalismus gegen den Fortschritt, den die Geschichte gebracht hatte: Die Reduktion der Arbeit, die sich als Verelendung durch �berarbeitung gestaltet (s.a. Negativverwertung).