Ideal

Aus kulturkritik

„Marx würde gegen das ‚politische und gesellschaftliche Ideal’ protestieren, das Sie ihm unterstellen. Wenn schon von einem ‚Mann der Wissenschaft’, der ökonomischen Wissenschaft die Rede ist, so darf man kein Ideal haben, man erarbeitet wissenschaftliche Ergebnisse, und wenn man darüber hinaus noch ein Mann der Partei ist, so kämpft man dafür, sie in die Praxis umzusetzen. Wenn man aber ein Ideal hat, kann man kein Mann der Wissenschaft sein, dann hat man eine vorgefasste Meinung.“ (F. Engels an P. Lafargue, 11.8.84. MEW 36, 198)

Ideal ist die Verselbständigung einer Idee, der optimale Zustand eines jenseits ihrer Verwirklichung vorgestelten Seins als absolutes Sein, einer Idee von dem, wie es sein soll. Es ist ein Sein, das nicht wirklich existiert, wohin die Idee aber strebt. So kann es auch Ideale als Ziel geben (z.B. Vergeistigung als Ideal) oder als Inhalt einer Ideologie. Das Ideal erweckt zwar eine Begeisterung f�r eine Idee, es versteinert aber auch jede Idee zu einer �bergeschichtlichen Gr��e, die leicht zu einem Heilsprinzip werden kann.

Hierbei kommt hinzu, das ein Mensch, der ideal erscheint, f�r andere ein Idol ist und der entsprechende Fan-Kult jegliches Ideal zu transpoortieren vermag, wenn er eine Masse findet (Massenmensch).