Neid
Neid unterstellt einen Bestand der Gegebenheiten, der im Besitzstand seine gerechte und rechtm��ige Form habe. Er ist das Verlangen, jenseits aller Vermittlung des Bestehenden zu haben, was darin als gegeben erscheint. Es ist der Glaube an die Gegebenheiten, der Neid erst hervorruft. Der "Neid auf das Bestehende" (Marx) ist die Grundlage der Reaktion, die sich jedem Fortschritt entgegenstellt (siehe [[reaktion�res Bewusstsein]]). Sie findet sich auch innerhalb der Linken, soweit sie nur um die Verteilung von Wertmasse oder Geld geizt und nur mehr davon abhaben will, was f�r die Menschen Herrschaft der Abstraktion bedeutet. Hier zeigt sich der Neid als Neid auf Macht, auf Verteilungsmacht, so dass er nicht mehr erkennen kann, dass die Abstraktion als Leerform einer Gerechtigkeit, um welche es dem Neid geht, diese Macht erst hervorbringt, deren Abschaffung damit vorgeblich erwirkt werden soll.
Letztlich entsteht Neid selbst aus der abstrakten Inhaltsbestimmung des Geldes, welches subjektiv nur als Sucht nach Bereicherung, als Geldgier existiert:
"Die Geldgier oder Bereicherungssucht ist notwendig der Untergang der alten Gemeinwesen. Daher der Gegensatz dagegen. Es selbst ist das Gemeinwesen und kann kein andres über ihm stehendes dulden. Das unterstellt aber die völlige Entwicklung der Tauschwerte, also einer ihr entsprechenden Organisation der Gesellschaft." (MEW 42, S. 149)