Selbstkontrolle
Wo es keine gesellschaftliche Form von zwischenmenschlichen Beziehungen gibt, scheitern sie an sich selbst, wenn sie ihre Selbstbezogenheit nicht kontrollieren.
Selbstkontrolle ist die Kontrolle der eigenen Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung, die sich aus der Getrenntheit von Empfindungen und Gefühlen im Prozess der Selbstverwirklichung notwendig ergibt und sich aus dem Zweifel nährt, dass das eine und das andere für sich nicht wahr sein kann. Dies macht die Grundlage des Kontrollbedürfnisses auch auf andere aus, wie es sich besonders im autoritären Charakter herausbildet.
Selbstkontrolle enthält nichts als Zweifel und wird erste durch Erkenntnisse in zwischenmenschlichen Beziehungen, Erkennen seiner Selbst im anderen Menschen, aufgehoben. Für sich ist sie der Schmerz des Erkennens, der seines Lebens bedarf und dies auch weiß. Löst er sich in der Ignoranz des Lebens auf, so verwahrlost die Wahrnehmung in der Verschmelzung mit allem und nichts. Besteht das Leben aus Selbstkontrolle, so ist es eine Verzweiflung, die sich selbst genügt und daher unendlich hart gegen sich selbst verbleibt (siehe Tod).