Sozialistische Demokratie

Aus kulturkritik

Sozialistische Demokratie will die Machtverteilung als gerechte Aufteilung des gesellschaftlichen Lebensstandards für alle Menschen per demokratischer Auseinandersetzung sichern (siehe z.B. auch Demokratische Ökonomie). Hierbei wird die Verfügung über Produktion und Mehrprodukt selbst als unmittelbar politisches Willensverhältnis angesehen und der Auseinandersetzung der politischen Positionen in Parteien oder Administrationen überantwortet (siehe hierzu auch Sozialismus).

Ein Sozialistische Demokratie hat sich bisher noch nicht wirklich als Einlösung ihres Anspruchs erweisen können. Die Entscheidungen über die Entwicklung einer Gesellschaft können sich nicht alleine aus unmittelbaren Anforderungen eines Willensverhältnisses, also aus einem unmittelbaren politischen Willen heraus bestimmen, da alle Lebens- und Arbeitsbeziehungen Prozesse enthalten (siehe z.B. freie Kooperativen), die von ihren materiellen Bedingungen und Ressourcen abhängfig sind und in einer großen gesellschaftliche Breite verlaufen müssen (z.B. die Bereitstellung von Grundlagenwissen, Bildung, Geschichte, Hochtechnologie). Die Ordnung dieser Breite stellt das größte Machtproblem einer Gesellschaft dar, schließlich liegen hierin die Potenziale ihrer Zukunft. Es ist daher unumgänglich ein Gemeinwesen wirtschaftlich zu begründen, seine Entwicklung durch eine wirtschatliche Politik zu entscheiden, in welcher sich alle Individuen einer Gesellschaft zu ihrem einzelnen ebenso wie zu ihrem allgemeinen Zweck, die Bewirtschaftung ihres Lebens, authentisch in eigener Wirklichkeit und Wirkung zuordnen und diesen bestimmen können. Ihm werden die tragenden Momente der Entscheidung demokratisch �bertragen, wie dies nach Herkunft und Bestimmung der Lebens- und Arbeitsverh�ltnisse (z.B. durch ein R�tesystem) gegeben ist (siehe hierzu qualifizierte Delegation) - im Unterschied zur [[b�rgerlichen Demokratie]], die auf einer willk�rlichen Beziehung von Wille und Macht beruht, die sie �ber die Meinung der Bev�lkerung nach den Zusammenh�ngen populiärer Positsionen und Ideologien zur Entscheidung bringt (siehe repräsentative Demokratie).

Eine sozialistische Demokratie müsste dieses Verhältnis eigentlich sozial bestimmen. Das verlangt aber nach einer Darstellung der ökonomischen Verhältnisse in der Entscheidung als Vermögen (wie sie als Macht in der bürgerlichen Demokratie nur veräußerlicht ist), wie auch der kulturellen Bildung und Entwicklung des subjektiven Vermögens der Menschen (wie es in der bürgerlichen Demokratie als Wille veräußerlicht ist). Es bleibt von daher fraglich, ob eine wirklich wirtschaftliche Demokratie überhaupt mit den Statuten eines Staates möglich ist, der sich einerseits zwar als Verfassung von Willensäußerungen darstellen lässt, aber nicht die Verfassung einer Wirtschaft statuieren kann. Das Gemeinwesen müsste zwangsläufig abstrakt bleiben. Eine sozialistische Demokratie kann es nur als demokratische Wirtschaftgeben.

Eine Sozialistische Demokratie müsste ihre ökonomische Struktur als Gewichtung der Stimmen dar (z.B. Räte) und das subjektive Vermögen als Stimmverbände (z.B. Genossenschaften, Interessensgruppen) darstellen können. Die einzelne Stimme müsste sich in ihrer Wertung aus beiden Formen der Beteiligung am Sozialwesen zusammensetzen, hat also einen Bezug auch darin, wie sie für diese oder jene Belange zur Entscheidung von Gewicht ist ([[R�tedemokratie]]). Die Tatsache der Regionalit�t und Nationalit�t als eine begrenzte Kulturgemeinschaft bleibt hierbei noch die erste Grundlage der Stimme, die durch die bestimmten Bezüge auf bestimmte Entscheidungen - für alle Beteiligten durchsichtig - hochgerechnet bzw. abgestimmt würden. Berufspolitiker haben darin nur die Funktion von Beamten, die sich in dem vorgegebnen Rahmen durch Laien aus der Bevölkerung (Räte, Interessenvertreter) nur kontrolliert verhalten können, also keine eigene Klasse darstellen können.