Therapie

Aus kulturkritik

Es gint keine "Heiler". Kein Mensch, keine Institution, keine Pille, kein Instrument und kein Glaube kann einen Menschen heilen (siehe Heil). Psychotherapie ist eine Therapie (altgriechisch θεραπεία therapeia "Dienst, Pflege, Heilung"), die sich mit der Psyche eines oder mehrer Menschen befasst. Therapie kann nur ein Dienst am Leben sein, Erinnerung an seine Kraft. Es ist der Begriff für eine Hilfe in seelischer Not, wie sie im Leben von Individuen auftritt, die unter einer ihnen fremden psychische Macht ihrer Selbstgefühle leiden. Die daraus begründete Therapie bezieht sich euf einen einzelnen Menschen, weil diese Not zunächst ja auch nur in der Einzelheit seiner Lebensangst existiert, auch wenn sie nach allgemein vorherrschender Auffassung durch eine persönliche Verstrickung der Psyche eines Menschen entstanden gilt.

Therapie hat ihren wirklichen Sinn nur in der konkreten Auseinandersetzung mit den Problemen des Lebens, dem lebendigen Sein. Man könnte auch behaupten, dass der wahre Erfolg der Psychologie der ist, Menschen dazu zu bringen, mit anderen über ihre Probleme zu reden, sich auf sie in einer gemeinsamen gesellschaftlichen Wirklichkeit zu beziehen, da zu sein, wenn sie austicken, helfen wo Not herrscht und die Teilhabe am Reichtum des Lebens zu ermöglichen und die Formbestimmungen seiner Entfremdung zu bekämpfen. So gesehen ist jede so genannte "Psychotherapie" hilfreich. Schlimm wird sie, wenn sie an die Macht ihrer Determinanten glaubt, sich darin als Funktionär einer Heilsvorstellung ernst nimmt und von da her ihre Kategorien und Urteile im Sinne eines wissenschaftlichen Determinismus (siehe auch Positivismus) umsetzen, als allgemeines Bewusstsein über das Leben (siehe auch Lebenswissenschaft) vermitteln und durchsetzen will (siehe auch Systemtheorie).