Widerstandsanalyse
Die Psychoanalyse hat den Begriff Widerstand für eine "Oppositionshaltung" gegen den Analytiker oder seine Bemühung, in das "Unbewusste" einzudringen, eingeführt. Freud hat diesen Begriff zudem angelegentlich ausgeweitet gegen Kritiker der Psychoanalyse. Dies macht für sich schon den Absolutheitsanspruch der psychoanalytischen Deutung klar: Die Deutung enthielt nicht unbedingt eine Evidenz, welche eine einfache Einigkeit in der Interpretation war. Umgekehrt musste also die Deutung, auch wenn sie uneindeutig war, sich gegen den Analysanten oder Kritiker durchsetzen lassen. Wer sich einer Deutung widersetzte, geriet in eine Widerstandsanalyse, worin der Grund, warum er der Deutung des Analytikers die Wahrheit absprach, selbst mit den Mitteln der Psychoanalyse hinterfragt wurde, anstatt dass sich ihre Deutungswahrheit erweisen ließ oder ihre Begrifflichkeit hinterfragbar geworden wäre. Der Einspruch gegen eine Deutung wurde somit doppelt gebrochen: als Kritik und als Gewissheit. Diese Dopplung macht die psychoanalytische Methode zu einer absoluten und kann beliebige Interpretationen in eine verschachtelten Begründungskette von Deutung der Deutungswiderstände treiben. Damit wird psychologische Theorie total.
Von Wilhelm Reich wurde dieses Verfahren noch bis in seine Mutma�ungen �ber k�rperliche Verspannungen fortgestrickt. Aus der Verunsicherung von Verspannungen und der Deutung von Deutungswiderst�nden habe er so tiefgehende "Belebung" abget�teter Konflikte erzielt. Es st�rt solche Psychologie nicht mehr, dass ihre "Erkenntnisse" hierdurch zu beliebige Assoziationen des Therapeuten werden, die in dem Chaos, das sie ausl�sen, jede �bernahme von Deutung als "Heilung" feiern. Gerade auch weil AnalysantInnen, die das �berstanden haben, in solcher Aufl�sung eine Ver�nderung erfahren, die sie als Rechtfertigung der Methode selbst ansehen, muss ihr Kritik "von au�en" geboten werden: Mit ihr kommt Psychologie schnell in das Fahrwasser einer rechten Scharlatanerie, die an jedem Ph�nomen das "Wissen" erzielen kann, dessen Vermittlung sie erreichen will. Bert Hellinger arbeitet heute noch mit �hnlichen Methoden.