Wohlfahrtsstaat

Aus kulturkritik

Der Wohlfahrtsstaat richtet sich an der Idee eines durch die Tätigkeit des Staates möglichen Gemeinwohls aus. Damit soll diese ein höherer Zweck sein, in welchem Konflikte sich zugunsten einer Allgemeinheit aufheben lassen. Für diesen Zweck allerdings müssen höhere Werte auch die Verhältnisse regeln und sich ihre Konflikte aufheben lassen können.

Aber durch höhere Zwecke lässt sich nichts aufheben - im Gegenteil: das Gemeinwohl als solches gibt es nicht wirklich und wird es auch nicht geben können, schon gar nicht im Vorhinein bestimmbar wie etwas, das man auch wirklich zu einem allgemein gültigen Wert wählen könnte. Es ist eben nur die Vorstellung über den Zustand eines Gemeinwesens, eine Idee, wie es sein könnte, und ist im doppelten Sinn auch das, was vorgestellt und als Vorstellung auch konsumiert werden kann. Je nach den Lebensbedingungen der Menschen, nach Klasse oder Schicht, sind diese auch sehr verschieden und verlangen nach Ausgleich durch vemittelnde Institutionen, wie z.B. Grundsicherung oder Armenbank.