Autopoiesis: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kulturkritik
Python (Diskussion | Beiträge)
Automatischer Import aus TXT
Markierung: Zurückgesetzt
Python (Diskussion | Beiträge)
Automatischer Import aus TXT
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Autopoiesis oder Autopoiese (altgriech. autos "selbst" und poiein "schaffen, bauen") ist der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems. Begrifflich geht es hierbei um eine Begründung, um die Herleitung einer Notwendigkeit, durch welche die Autopoiesis Grundlage des Lebens wie der menschlichen Identität schlechthin sein soll, die sich nicht aus einem unbedingt lebenden Wesen, sondern durch objektive charakteristisches Organisationsmerkmal von Lebewesen bestimmt erklären lassen soll. Und dieses sei qua Natur schon systematisch (siehe hierzu Systemtheorie). Von daher ist das sowohl ein Begriff der Soziologie als auch der Psychologie, durch den auch archetypische Theorien wieder zum Ansatz kommen (siehe Phänomenologie), die psychische Regungen als Notwendigkeiten einer symbiotischen Selbstbehauptung naturalisieren. Politisch werden mit diesem Begriff auch intrinsische Ziele der Selbstorganisation ausgemacht.
Autopoiesis oder Autopoiese (altgriech. autos ''selbst'' und poiein ''schaffen, bauen'') ist der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines [[Systems]]. Begrifflich geht es hierbei um eine Begründung, um die Herleitung einer [[Notwendigkeit]], durch welche die Autopoiesis Grundlage des [[Lebens]] wie der [[menschlichen Identität]] schlechthin sein soll, die sich nicht aus einem [[unbedingt]] lebenden [[Wesen]], sondern durch [[objektive]] charakteristisches Organisationsmerkmal von Lebewesen bestimmt erklären lassen soll. Und dieses sei qua [[Natur]] schon systematisch (siehe hierzu [[Systemtheorie]]). Von daher ist das sowohl ein Begriff der [[Soziologie]] als auch der [[Psychologie]], durch den auch [[archetypische]] Theorien wieder zum Ansatz kommen (siehe [[Phänomenologie]]), die [[psychische]] [[Regungen]] als [[Notwendigkeiten]] einer [[symbiotischen Selbstbehauptung]] naturalisieren. Politisch werden mit diesem Begriff auch intrinsische Ziele der [[Selbstorganisation]] ausgemacht.


Erkenntnistheoretisch ist Autopoiesis ein Begriff, welcher den Hermeneutischen Zirkel einer Selbsterklärung darin auflöst, dass er Objektivität an sich schon ausschließt (siehe auch Ausschlusslogik), Objekte also nur aus sensomotorischen Beziehungen des beweglichen Organismus, nicht aus der Bewegung seiner Entwicklung in seinen Verhältnissen anerkennt und damit auch die Dialektik von Subjekt und Objekt überwunden haben will. Sie reduziert sich auf die Kongnition, die ein ständiger Akt der Hervorbringung einer Welt im laufenden Prozess des Lebensvollzugssein soll (siehe Konstruktivismus). Objekte sind demnach "fortlaufend erzeugte Konstanten oder Regelmäßigkeiten der Zustände des Nervensystems eines menschlichen Organismus auf in seinen insbesondere auch sprachlichen (sozialen) Handlungen in Bezug auf seine Umgebung" (Wikipedia). Von daher ist der Begriff auf Systematik schlechthin affirmativ (siehe hierzu auch Mustertheorie). Die Handlungen (Operationen), die jedes autopoietische System in seiner Umgebung ausführt, werden als wirksame Handlungen verstanden, sofern sie den Fortbestand des Systems in seiner Umgebung erlauben und es damit weiter "dort seine Welt hervorbringt". Von daher ist diese Begrifflichkeit eher die Neuformulierung einer Fundamentalontologie, als dass sie eine neue Erkenntnis einführen könnte.
Erkenntnistheoretisch ist Autopoiesis ein [[Begriff]], welcher den[[Hermeneutischen Zirkel]] einer Selbsterklärung darin auflöst, dass er [[Objektivität]] an sich schon ausschließt (siehe auch [[Ausschlusslogik]]), [[Objekt]]e also nur aus sensomotorischen Beziehungen des beweglichen Organismus, nicht aus der [[Bewegung]] seiner [[Entwicklung]] in seinen [[Verhältnissen]] anerkennt und damit auch die [[Dialektik]] von [[Subjekt]] und [[Objekt]] überwunden haben will. Sie reduziert sich auf die Kongnition, die ein ständiger Akt der Hervorbringung einer Welt im laufenden Prozess des Lebensvollzugssein soll (siehe [[Konstruktivismus]]). Objekte sind demnach ''fortlaufend erzeugte Konstanten oder Regelmäßigkeiten der Zustände des Nervensystems eines menschlichen Organismus auf in seinen insbesondere auch sprachlichen (sozialen) Handlungen in Bezug auf seine Umgebung'' (Wikipedia). Von daher ist der Begriff auf [[Systematik]] schlechthin affirmativ (siehe hierzu auch [[Mustertheorie]]). Die Handlungen (Operationen), die jedes autopoietische System in seiner Umgebung ausführt, werden als wirksame Handlungen verstanden, sofern sie den Fortbestand des [[Systems]] in seiner Umgebung erlauben und es damit weiter ''dort seine Welt hervorbringt''. Von daher ist diese Begrifflichkeit eher die Neuformulierung einer [[Fundamentalontologie]], als dass sie eine neue [[Erkenntnis]] einführen könnte.

Aktuelle Version vom 4. November 2025, 19:46 Uhr

Autopoiesis oder Autopoiese (altgriech. autos selbst und poiein schaffen, bauen) ist der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems. Begrifflich geht es hierbei um eine Begründung, um die Herleitung einer Notwendigkeit, durch welche die Autopoiesis Grundlage des Lebens wie der menschlichen Identität schlechthin sein soll, die sich nicht aus einem unbedingt lebenden Wesen, sondern durch objektive charakteristisches Organisationsmerkmal von Lebewesen bestimmt erklären lassen soll. Und dieses sei qua Natur schon systematisch (siehe hierzu Systemtheorie). Von daher ist das sowohl ein Begriff der Soziologie als auch der Psychologie, durch den auch archetypische Theorien wieder zum Ansatz kommen (siehe Phänomenologie), die psychische Regungen als Notwendigkeiten einer symbiotischen Selbstbehauptung naturalisieren. Politisch werden mit diesem Begriff auch intrinsische Ziele der Selbstorganisation ausgemacht.

Erkenntnistheoretisch ist Autopoiesis ein Begriff, welcher denHermeneutischen Zirkel einer Selbsterklärung darin auflöst, dass er Objektivität an sich schon ausschließt (siehe auch Ausschlusslogik), Objekte also nur aus sensomotorischen Beziehungen des beweglichen Organismus, nicht aus der Bewegung seiner Entwicklung in seinen Verhältnissen anerkennt und damit auch die Dialektik von Subjekt und Objekt überwunden haben will. Sie reduziert sich auf die Kongnition, die ein ständiger Akt der Hervorbringung einer Welt im laufenden Prozess des Lebensvollzugssein soll (siehe Konstruktivismus). Objekte sind demnach fortlaufend erzeugte Konstanten oder Regelmäßigkeiten der Zustände des Nervensystems eines menschlichen Organismus auf in seinen insbesondere auch sprachlichen (sozialen) Handlungen in Bezug auf seine Umgebung (Wikipedia). Von daher ist der Begriff auf Systematik schlechthin affirmativ (siehe hierzu auch Mustertheorie). Die Handlungen (Operationen), die jedes autopoietische System in seiner Umgebung ausführt, werden als wirksame Handlungen verstanden, sofern sie den Fortbestand des Systems in seiner Umgebung erlauben und es damit weiter dort seine Welt hervorbringt. Von daher ist diese Begrifflichkeit eher die Neuformulierung einer Fundamentalontologie, als dass sie eine neue Erkenntnis einführen könnte.