Selbständige Arbeit

Aus kulturkritik
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Im Unterschied zur Lohnarbeit ist selbst�ndige Arbeit die Arbeit im eigenen Betrieb (z.B. als Handwerker, Dienstleister), also mit eigener Kundschaft und eigenem Arbeitsmittel und aus eigenen F�higkeiten. Der Arbeitswert regelt sich hier aus der Konkurrenz der selbst�ndigen Arbeiten untereinander wie auch im Verh�ltnis zur industriellen Arbeit. Die selbst�ndige Aebiet ist ihr nachgeordnet und meist darin unterlegen, dass sie von der Industrie ihre Arbeitsmittel und Rohstoffe, oft aber auch ihre Kundschaft bezieht (Outsourcing der Industrieabreit in selbst�ndige Arbeit). Selbstst�ndigkeit hat heute nur selten wirtschaftliche Vorteile gegen�ber der Lohnarbeit, ist aber oft aus kulturellen Gr�nden, aus Gr�nden der Betriebskultur (z.B. auch als Familienunternehmen) bevorzugt. Es ist eine besondere Form der Ausbeutung von Menschen, in der sie fast unwahrnehmbar ist: Selbstausbeutung, die private und scheinbar freiwillige Verl�ngerung des Arbeitstages. Staatlicherseits wird sie inzwischen propagiert als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit in der Form von einer Ich-AG.

Dass sich Menschen der selbst�ndigen Arbeit oft scheinbar freiwillig unterziehen, liegt einerseits an sozialen, matereillen und psychischen Vorteien, die sie damit haben oder sich erhoffen und andererseits am Mangel an anderen M�glichkeiten der eigenen Reproduktion (siehe Arbeitslosigkeit). Selbst�ndige Arbeit entsteht dadurch, dass ein Mensch sich einen eigenen Kundenkreis, einen bestimmten Markt schafft, den er bedient und sich von da her als Ursprung und Resultat seiner Existenz, also als "seines Gl�ckes Schmied" verstehen kann, wenn er will. Als Alternative zur Lohnarbeit und ihrer pers�nlichen Konsequenzen (Bindung an das Rentensystem, lebenslange Abh�ngigkeit von den Stationen der Stellenangebote, Unterworfenheit unter die Momente und Pers�nlichkeiten des Kapitals) arbeitet er hierf�r "Tag und Nacht", auch wenn ihm hierbei die produzierten Werte unter der Hand zerrinnen: Seine Ger�te werden ihm schnell wertlos, seine Preise sind immer wieder zu hoch angesichts der ihn st�ndig unterbietenden Konkurrenz und sein Wissen ist durch die permamneten technologischen Ver�nderungen auch immer schon wieder �berholt. Angesichts der immer gr��er werdenden Bedrohlichkeit der Konkurrenzlage durch Kapitalkonzentration und Wertmasse der "Wettbewerber" steht er immer existenziell zur Disposition. Die Zeit beherrscht ihn und er muss sich beherrschen, einfach um selbst�ndig sein zu d�rfen, also: um nicht Lohnarbeiter zu sein.