Fordismus
Das Subjekt des Kapitalismus ist der Wert, der im Prozess der Verwertung von Arbeit und Existenz alle Reichtumsbildung in Inhalt und Form und damit alle geschichtliche Entwicklungen der kapitalistischen Gesellschaft bestimmt (siehe auch Formbestimmung). Von daher ist auch alles im Verhältnis von Arbeit und Konsum getaktet und der Warenumlauf wie auch der Geldumlauf davon abhänig, was darin Wert bekomtt und Wert hat. Es ist der Konsum von der Arbeit so abhängig, wie auch die Arbeit vom Konsum und es steht das Wertwachstumvon daher auch im Verhältnis des Wirtschaftswachstums, dem Anwachsen der Produktivität der Arbeit, die menschliche Bedürfnisse befriedigt und zugleich auch voraussetzt, die also immer schon die menschlichen Bedürfnisse zu ihrem Gegenstand hat - und bezögen sie sich auch nur auf Ereignissen (siehe auch Ereignisproduktion), Vorstellungen und Kultur.
Nur die menschliche Arbeit kann Wert bilden, weil nur die Menschen die Arbeitsprodukte auch kaufen und vernutzen, also ihren Wert realisieren können. Mit dem Spruch "Autos kaufen keine Autos" hatte Ford dereinst seine Wirtschaftstheorie, den sogenannten Fordismus zusammengefasst. Er reagierte mit einer Lohnpolitik auf die wachsende Produktivität der technologisierten Arbeit, durch welche auch Arbeiter in die Lage versetzt wurden, "seine" Produkte zu kaufen. Durch die Teilhabe am Fortschritt wurde einem Problem des Kapitalismus entgegengesteuert, das er wegen der wachsenden Produktiität der Arbeit, die das Wertwachstum nach sich zieht, in Überproduktionskrisen gerät, wenn der Absatz der Produkte, also der Konsum nicht gesteigert wird. Doch die darin zugleich enthaltene Notwendigkeit, die Mehrwertrate (Ausbeutungsrate) zu erhöhen, also das Verhältnis von Mehrwert zu Lohnkosten zu vergrößern, steht dem entgegen und lässt den Fordismus nur solange reuieren, solange ein gewaltiges Wachstum der Produktivität dies ermöglicht. Menschliche Arbeit ist dann zwarnicht mehr wert, weil sich der Lebensstandard nur dem Standard der Produktivität anpasst und durch die steigenden Ausgaben dem Kapital wieder zurückgegeben wird. Aber das höhere Niveau der zirkulierenden Geldmasse lässt vorübergehend auch ein verbessertes Sozialmanagement zu. Der Niedergang des Fordismus ist der Niedergang des Sozialstaats, der sich aus dem Niedergang der industriellen Verwertung der Arbeitskraft ergibt.
Henry Ford wollte ein grundlegendes Prinzip der Profitrate beheben, die in den Phasen ihres Verlaufs schwankt und zum Fall der Profitrate tendiert. Ihm war klar, dass Wert nur dort profitabel realisiert wird, wo die Produktion äußerst rationell ist und wenn die Produkte zum Erhalt einer optimalen Profitrate auch abgesetzt werden. Mit zunehmender Effizienz der Technologie (siehe Automation) verschärfte sich die Konkurrenz der industriellen Unternehmen und es geriet zugleich der Absatz ihrer Produkte immer wieder in Probleme, wenn nicht hinreichende Finanzmittel zu ihrem Erwerb unter einer möglichst großen Menge von Menschen kursierte. Doch dieses verlangt ein hohes Wertniveau.
Er reflektierte von da her auf die Tatsache, dass zunehmende Technologie ein elementares Verwertungsproblem darstellt. Nur menschliche Arbeit kann Wert haben, weil nur Menschen die Produkte auch kaufen. Maschinelle Arbeit (siehe auch Automation) wird mit der Wertabgabe der Erstehungskosten der Technologie in die Produkte zunehmend wertlos. Doch die Entwicklung der Technologieverwertung lässt sich auf Dauer auch nicht fordistisch halten. Der Fall der Profitrate treibt das Kapital zu immer weitläufigeren Problemlösungen - besonders über die Entwicklung des Weltmarktes, über die Globalisierung der Finanzmärkte (siehe auch Postfordismus).