Postfordismus

Aus kulturkritik

Der Postfordismus bezeichnet eine Entwicklungsstufe des Kapitalismus, die sich nicht mehr aus dem Wertwachstum aus realwirtschaftlicher industrieller Arbeit begründet, sondern aus dem Einsatz von Kapital als bloße Finanzmacht (siehe hierzu Globalisierung). Der Kreislauf von Arbeit und Konsum ist diesem auf einem hohen Niveau des Weltgeldes vorausgesetzt. Es lässt sich die Mehrwertrate aber nurmehr durch Beschleunigung der Umschlagzeiten von Produktion und Konsumtion steigern, also durch erhöhte Kapitalzirkulation �ber die Preisbildung von Eigentumstitel durch ein ausgefeiltes Kreditwesen im Terminhandel (siehe Derivatenhandel), das zugleich Konsumwachstum ermöglicht, - zumindest solange, wie die Grundwerte des Lebenserhalts, und das ist zum großen Teil dieMiete, also der Wert der Immobilie, dies zulässt. Die geschichtliche Entwicklung der Menschen verharrt Konsumverhalten, das lediglich rezeptiv ist und nichts wesentlich weiterbilden kann siehe auch Tittytainment).

Im ideologischen Denkschema des Postfordismus war Ausbeutung als ein rein moralischer Begriff ausgemustert, der z.B. von der Wertkritik einer reaktionären Arbeiterbewegung zugeordnet wurde. Angesichts einer schwindenden Realwirtschaft und der Aufblähung des fiktiven Kapitals zu einer Weltmacht der Kapitalverwertung auf den Finanzmärkten eines Schuldgeldsystems wurde im Eifer ihrer Kritik alles nivelliert, was im globalen Lebenszusammenhang die Ausbeutung von Mensch und Natur wirtschaftlich und politisch bedeutungslos erscheinen lassen konnte. Doch gerade mit der Globalisierung des Kapitals war es umso nötiger, die sinnlichen Zusammmenhänge einer Weltwirtschaft aufzuklären und ihre internationalen Formationen begrifflich zu entzaubern. Denn es reichte die klassische Arbeitswerttheorie nicht mehr hin, um die komplexen Ausbeutungsmechanismen eines Existenzwerts über den Devisenmart und den Derivatenhandel darzustellen, der mit der sich verschärfenden Konkurrenz der Nationalstaaten durch die Globalisierung des fiktiven Kapitals über die Totalisierung der Staatsverschuldungen verstärkt wurde. Aber es hat sich um so deutlicher gezeigt, dass die Ausbeutung des Lebens der Menschen und ihrer Natur zur zentralen Bedeutung aller Klassenkämpfe und zu einer Überlebensfrage der natürlichen Grundlagen der lebendigen Kreaturen überhaupt geworden ist. Von daher muss der Begriff der Ausbeutung des Lebens überhaupt neu regeneriert werden. Denn sie zehrt ihr eigentümliches Wesen auf und unterwirft sie einer Macht, die nur aus der Allgemeinheit ihrer Entäußerung, aus der abstrakten Äußerlichkeit ihres allgemenen Daseins besteht und auch nur Bestand hat, solange sich das veräußerte eigene Wesen durch unentwegte Ausbeutung bestärken kann.