Freie Kooperation

Aus kulturkritik

Freie Kooperation ist die Form einer Arbeitsweise, in welcher die Synergie des Zusammenwirkens menschlicher Kraft (Geschick, Intelligenz usw.) bestimmend ist. Sie ist die Umkehrung einer Arbeitsteilung, die auf Trennung beruht: Auf der Trennung der Produzenten von ihrem Produkt und der Produzenten von den Produktionsmitteln. Die Basis zur Herstellung einer freien Kooperation ist die Eigentumsfrage an den Produktionsmittel, die als Frage der gesellschaftlichen Form gestellt wird.

Wird dies ignoriert, so kann es vielerlei Illusionen geben, wenn die freie Kooperation selbst unmittelbar als eine Konzeption für urspüngliche Lebens- und Arbeitszusammenhänge aufgefasst wird, in welchen alle gesellschaftlichen Beziehungen unmittelbar in der Auseinandersetzung über das Leben in der Gemeinschaft der beteiligten Menschen umgesetzt werden. Solange solche Organisationsformen von der Marktwirtschaft dominiert werden, können sie auch nicht frei von den Mechanismen des Marktes sein. Ihre Reproduktion mögen die Menschen dann zwar selbst erwirtschaften können, z.B. als Selbstorganisation, die abstrakte Vermittlungen ihres Sozialprodukts sind damit aber noch nicht überflüssig geworden.

So wird von vilen Befürwortern der Freien Kooperation im Bezug auf das Mehrprodukt, also auf die Entwicklung des ganzen gesellschaftlichen Reichtums bezogen (z.B. Entwicklung von Technologie, Grundlagenforschung usw.) weiterhin ein Gemeinwesen als ein modifiziertes Staatswesen für nötig gehalten, das, wenn es z.B. ein sozialistischer Staat ist, die Kooperationen als seine Lebenszellen ansehen wird (etwa wie die Familie in der [[b�rgerlichen Gesellschaft]]).

Um über die Bereitstellung der übergreifenden Mittel ohne die Regelmechanismen des Marktes zu verfügen, wird es sich in einem Gemeinwesen der freien Kooperativen immer auch um notwendige Arbeit und von daher noch um eine Art Planwirtschaft handeln müssen, welche organisiert und politisch zusammengeführt werden muss. Dergleichen wird auch als Wirtschaftsdemokratie bezeichnet (nicht zu verwechseln mit demokratischer Ökonomie). Als eine Fortentwicklung dieses Konzepts, das auch eine freie Arbeit für ein Mehrprodukt einbezieht (siehe auch sozialistische Aktiengesellschaft), kann man das Konzept einer internationalen Kommunalwirtschaft in Verbindung mit einer darin assoziierten Vertragswirtschaft verstehen.