Integration
Integration unterstellt ein Ganzes, in das eine Sache oder ein Mensch oder ganze Gruppierungen oder Formation durch dessen Bestimmungen einbezogen werden, um darin zu einem Bestandteil zu werden, ohne dessen ganzes Funktionieren in Frage zu stellen oder zu beschädigen. Dieses eingegliederte Teil wird somit zu einem unbezogenen Teil im Ganzen bestimmt, also nur einverleibt, soweit funktional, ohne bestimmend sein zu können. Das hindert zwar nicht daran, dass es sich selbst einbezieht, aber eben nur unter dem Verlust seiner wirklichen Eigenschaften oder Kultur (siehe Entfremdung).
Andererseits zeigt Integration zugleich eine Kluft auf, die zwischen der Beziehung nach außen und dem eignen Vermögen besteht. Diese Kluft wird an den zu Integrierenden überantwortet und zu seiner Aufgabe, damit das Ganze weitgehend unbenommen seine Funktionalität nutzen kann. Von daher ist Integration auch das Medium einer Preisbildung, die den Herstellungsaufwand der integrierten Arbeit (Ausbildung, Fähigkeiten alller Art) unbezahlt einnimmt, also ein Moment der Mehrwertproduktion ist (siehe Ausbeutung). Von da her ist es nicht verwunderlich, dass das Kapital arme Länder und Menschen (siehe Armut) anlockt, um sich auf diese Weise durch Einverleibung ihrer Lebenssituation zu bereichern und die Löhne der eigenen Arbeit durch die Konkurrenzverschiebung der arbeitenden Bevölkerung zu verbilligen.
Im Unterschied zur Integration soll eine Inklusion Menschen ohne Anleitung und entsprechender Erziehung in die Strukturen der vorhandenen gesellschaftlichen Verhältnisse einbezogen werden, dass sie sich also in diesen unter ihren Vorzügen bzw. Nachteilen frei verhalten können.