Konkretion

Aus kulturkritik

Der Begriff des Konkreten kommt vom lateinischen con-cr�scere (con-cr�sco, con-cr�vi, con-cr�tum) und meint das Zusammengehen des Vielen, Einheit des Mannigfaltigen, das Zusammengewachsene, das sich Verdichten, Gerinnen und Erstarren des Vielen in Formen des Zusammenhangs, desGanzen. F�r die Anschauung ist das Konkrete sowohl Voraussetzung wie Resultat des Denkens, Ausgangspunkt f�r das Hinf�hren zu einem Gedanken durch Zergliederung des Konkreten, durch Analyse, zu seiner begrifflichen Substanz (siehe Begriffssubstanz), und deren R�ckf�hrung in die Anschauulichkeit durch die Bewahrheitung (siehe Beweis) ihres Begriffs als Ganzes (siehe hierzu auch Dialektik).

Konkretion ist eine Erkenntniskategorie f�r die R�ckbeziehung des Denkens auf die Vielf�ltigkeit der Beziehungen der begriffenen Vermittlungen. Konkretes gibt es vor dem Denken zwar in der Anschauung, nicht aber als Sein f�r sich, also als Sein ohne Gedanke, bzw. Selbstunterscheidung (Kritik). Durch den Begriff des Konkreten entsteht der Unterschied von Subjekt und Objekt der Erkenntnis im Begreifen von Entfremdung, also der Erkenntnis eines abstrakten Seins (siehe auch Realabstraktion). Die Erfahrung ist nicht durch sich selbst konkret, sie ist Lebensprozess f�r sich, der erst zu einer Fragestellung des Denkens wird, wo er unterbrochen oder widersinnig ist (siehe Logik). Die Konkretion setzt also die Erkenntnis eines Undings vorraus, dessen Grund zu begreifen und als die "Einheit des Mannigfaltigen" zu konkretisieren ist. Es der Fortgang des Denkens, das sich in einem begriffenen Dasein als Bewusstsein beweist, worin sich alle Beziehungen als Vermittlung des Begriffenen - sei es allgemein oder sei es abstrakt - ereignen und sich als seine Oberfl�che ergeben haben und bewahrheiten. Um etwas konkret zu benennen, setzt dies die Erkenntnis seiner Allgemeinheit oder seiner abstrakten Vermittlung, die im Unterschied hierzu ist, vorraus. Im Konkreten endet das Begreifen und es wird greifbar, was sonst nur unmittelbare Reflexion w�re. Nur das Konkrete kann wahr sein (Hegel), weil erst in der Ganzheit des Vermittelten die Vielfalt seines Begriffs wirklich erwiesen ist. Im Begriff gilt die Abstraktion als begriffen, wenn sie in den Verh�ltnissen greifbar wird (s.a. Realabstraktion).

Eine konkrete Utopie geht davon aus, dass die Gegenwart durch eine Formbestimmung der Abstraktion von ihrer Lebenssubstanz bestimmt ist (vergleiche abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn), die erst in der Auseinandersetzung um ihre konkreten Verhältnisse sich konkret verwirklichen kann. Nach diesem Verständnis wird Geschichte in der Auseinandersetzung um konkrete Verhältnisse gebildet, die in ihrer Form voch von abstrakt vorhandenen Substanzen bestimmt ist, die sich durch deren Umkehrung (siehe hierzu auch Verkehrung) durch ihre konkrete Substanz verwirklicht, indem ihre Formbestimmung als Fremdbestimmung erkannt wird, die mit ihrer Entfremdung auch wirklich aufzuheben ist, wenn sich deren Kritik durch das konkrete Leben der Menschen verwirklichen lässt (sieh hierzu Subversion), zum Beispiel in der Umkehrung der Kritik der politischen Ökonomie zu einer wirtschaftlichen Politik der Menschen (siehe hierzu auch internationale Kommunalwirtschaft).