Regung

Aus kulturkritik

Regungen sind innere Bewegungen, also das, was sich in den Beziehungen von [[Gef�hlen]] der Menschen bewegt, wie sie sich z.B. durch Kunst, insbesondere durch Musik auch darstellen lassen. Obwohl sie wie "aus dem Innern" zu kommen scheinen, sind sie nicht ohne Welt. Im Menschen regt sich, was ihn auch durch seine Empfindungen anregt und reizt sich in seinen [[Gef�hlen]] fortbildet. Anregende Wahrnehmungen, welche als besondere Momente der Erkenntnis erlebt wurden, sind grundlegend f�r ein eigenst�ndiges [[Ged�chtnis]] der Gef�hle, das sich als Psyche auch der Sinne bem�chtigen kann. Von daher werden dann solche Erlebnisse auch zur fundamentalen Substanz der Psyche, zur Form der Seele, aus der heraus sie sich bewegt und ihre [[Gef�hle]] als [[Selbstgef�hle]] verwirklicht.

Ein Gefühl ist die Entwicklung von Empfindungen zu den darin vermittelten Wirkungen, im Grunde die Verarbeitung ihrer Wirklichkeit, in der sich ihre Sinnbildung [[verk�rperlicht]]. Bei der Entstehung von Gefühlen werden Regungen, welche die Empfindungen hinterlassen, auf einander bezogen, so dass neue Zusammenh�nge der Wahrnehmung sich zu einem Gefühl bilden und sich darin auch [[vergegenw�rtigen]]. So wird das Gefühl zu einer eigenen Komposition von Empfindungen, die allerdings auch misslingen kann, wo dieser Bildungsprozess unterbrochen oder abgebrochen wird, die hierdurch ausgeschlossenen Regungen nurmehr in ihrer Abstraktionskraft als Erregung verbleiben und die Wahrnehmung im Ganzen bestimmen (siehe auch Trieb).

Das Erleben von Ereignissen hinterlässt in der Wahrnehmung Spuren, die aus dem Abruch der Ereignisse, aus dem abwesenden Zusammenhang der Ereignisfolge in ihrer pl�tzlichen Abwesenheit verbleiben (siehe hierzu auch Ästhetik). Ihre Gegenwart erfährt ihre Geschichte im Abbruch, in der Abtrennung aller verursachten Regungen von ihrem Sinn, den sie in der Folge des Erlebens dann nurmehr als Erregungen wahrhaben (siehe hierzu auch ästhetischer Wile).

F�r sich - also in ihrer Selbst�ndigkeit - bestehen Regungen daher zwar aus [[Gef�hlen]] und Empfindungen, die sich f�reinander auch abarbeiten k�nnen (z.B. Traumbildung), aber als beseelte Wahrnehmung bilden sie einen speziellen Sinn, indem als Regung um sich kreist, was seine Herkunft nicht mehr wissen, keine Gewissheit dar�ber haben muss. Von daher k�nnen sie sich in der Absicht der Psyche auch verdichten und sind auch im Menschen dar�ber hinaus existent und werden dann als Bewegungen der Seele aufgefasst, die zumindest f�r eine bestimmte Zeit gegen die Erfahrung resistent bleiben.

Man kann Regungen auch als subjektive Momente des sch�pferischen Menschen verstehen, wenn sie genuin auftreten. Sobald sie jedoch auf ihre Eigenheit jenseits der [[gegenst�ndlichen]] Wahrnehmung reduziert werden, reflektiert sich iIn ihnen doch vor allem Selbstwahrnehmung, wie sie im [[Ged�chtnis]] der Gef�hle verblieben ist und sich im Menschen als Stimmung fortbestimmt, der er Folge zu leisten hat. Regungen werden so zum Inhalt einer quasi eigenst�ndigen Bewegung der Gef�hle um sich selbst und von daher zur Bewegungsform des [[Selbstgef�hls]], wie es sich in den Gestaltungen der Kultur auch [[�sthetisch]] ausdr�ckt. Darin besteht auch die Bindekraft der [[�sthetik]] �berhaupt, objektivierte Regung als Medium des Selbstgef�hls schlechthin.

F�r sich k�nnen sie unter isolierten Bedingungen zu einer eigenen Absicht der Selbsterregung verkehren, welche die Inhalte des [[Selbstgef�hls]] erst erzeugen, welche seine Erregung ausf�llen. Die derart entstandenen Aufregungen sind dann allerdings keine Regungen mehr, da in ihnen das Subjekt der Bewegung verschwunden ist und als blo�e Erregung lediglich die Form seiner Absicht hat (siehe Formbestimmung). Wenn Freud dies als "Energetisches Prinzip" konstatiert haben wollte, so nur deshalb, um in der Aufgeregtheit der Menschen ein Naturprinzip, einen Trieb am Werk zu sehen (s.a. Geschlechtstrieb), der ihm die Verselbst�ndigung der Liebesstr�me (Libido) erkl�rlich machen sollte.