Transportindustrie

Aus kulturkritik

"Ein Weg selbst kann die Produktivkr�fte so vermehren, da� er einen Verkehr schafft, durch den er sich nun rentiert. Es k�nnen Arbeiten notwendig sein und Auslagen, ohne produktiv im Sinn des Kapitals zu sein, d.h., ohne da� die in ihnen enthaltne Surplusarbeit durch die Zirkulation, durch den Austausch als Surpluswert realisiert wird. Wenn ein Arbeiter z. B. 12 Stunden w�hrend des Jahrs t�glich an einem Weg arbeitet und die allgemein notwendige Arbeitszeit im Durchschnitt = 6 Stunden, so hat er eine Surplusarbeit von 6 Stunden gearbeitet. Kann aber der Weg nicht verkauft werden zu 12 Stunden, vielleicht nur zu 6, so ist der Wegbau kein Unternehmen f�r das Kapital, und das Wegbauen keine produktive Arbeit f�r dasselbe. Das Kapital mu� den Weg verkaufen k�nnen (Zeitraum und Art des Verkaufens geht uns hier nichts an), so da� die notwendige Arbeit sowohl wie die Surplusarbeit verwertet wird oder da� aus dem allgemeinen Fonds der Profite - der Surpluswerte ein solcher Teil ihm zuf�llt, als ob es Surpluswert geschaffen." (K. Marx, Grundrisse MEW 40, S. 438)

"Es gibt ... selbst�ndige Industriezweige, wo das Produkt des Produktionsprozesses kein neues gegenst�ndliches Produkt, keine Ware ist. �konomisch wichtig davon ist nur die Kommunikationsindustrie, sei sie eigentliche Transportindustrie f�r Waren und Menschen, sei sie �bertragung blo� von Mitteilungen, Briefen, Telegrammen etc." (K. Marx, MEW 24, S. 60 f)

Das Spezifische einer Dienstleistung ist, dass der Produktwert der Dienstleitungen in den Selbsterhalt eines Verh�ltnisses (z.B. Reproduktion der Arbeitskraft oder des Kapitalisten) eingeht und daher z.B. dem Reproduktionswert der Arbeitskraft oder des Kapitals als notwendige oder freiwilige Kosten abgezogen wird ohne ihn selbst darzustellen (also nicht einfach dem variablen Kapital oder konstanten Kapital zugeschlagen werden kann). Daher k�nnen Dienstleistungen teilweise im Moment ihrer Produktion oder kurzzeitig dar�ber hinaus schon an Ort und Stelle konsumiert werden oder als Teilarbeit an einem Produkt in dessen Wert eingehen. Sie k�nnen aber durchaus auch produktive Wirkung haben, wenn z.B. durch Transport-, Kommunikations- oder Technologie-Entwicklungen die Umlaufgeschwindigkeit des angewandeten Kapitals beschleunigt und von daher die Mehrwertrate erh�ht wird.

"Die kapitalistische Produktionsweise vermindert die Transportkosten f�r die einzelne Ware durch die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel wie durch die Konzentration - die Gr��e der Stufenleiter des Transports. Sie vermehrt den Teil der gesellschaftlichen Arbeit, lebendiger und vergegenst�ndlichter, der im Warentransport verausgabt wird, zuerst durch Verwandlung der gro�en Mehrzahl aller Produkte in Waren, und sodann durch die Ersetzung lokaler durch entfernte M�rkte. Das Zirkulieren, d.h. tats�chliche Umlaufen der Waren im Raum l�st sich auf in den Transport der Ware. Die Transportindustrie bildet einerseits einen selbst�ndigen Produktionszweig, und daher eine besondre Anlagesph�re des produktiven Kapitals. Andrerseits unterscheidet sie sich dadurch, da� sie als Fortdauer eines Produktionsprozesses innerhalb des Zirkulationsprozesses und f�r den Zirkulationsproze� erscheint." (MEW 24, Seite 153)

Von daher mindert sich aber auch mit der Produktivit�t der Transportindustrie die Wertsch�pfung.

"Die Produktivit�t der Arbeit und ihre Wertsch�pfung stehn im umgekehrten Verh�ltnis. Wie von jeder andren, gilt dies von der Transportindustrie. Je kleiner die Arbeitsmenge, tote und lebendige, welche der Transport der Ware f�r gegebne Entfernung erheischt, desto gr��er die Produktivkraft der Arbeit, und umgekehrt. Die absolute Wertgr��e, welche der Transport den Waren zusetzt, steht unter sonst gleichbleibenden Umst�nden im umgekehrten Verh�ltnis zur Produktivkraft der Transportindustrie und im direkten Verh�ltnis zu den zu durchlaufenden Entfernungen." (MEW 24, Seite 150*ff)