Psychofaschismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Psychofaschismus ist das gesellschaftliche [[Verhältnis]] einer [[Psychokratie]], also ein [[Lebensraum]], in welchem eine [[Heilskultur]] zur gesellschaftlichen Gewalt bestimmt ist (siehe auch [[Kulturstaat]]). Vorzugsweise existiert er als in sich geschlossenes Lebensverhältnis in [[Sekten]] oder sektenartig begründeten Gemeinden oder Nationen.
Psychofaschismus ist das gesellschaftliche [[Verhältnis]] einer [[Psychokratie]], also ein [[Lebensraum]], in welchem eine [[Heilskultur]] zur gesellschaftlichen Gewalt bestimmt ist (siehe auch [[Kulturstaat]]). Vorzugsweise existiert er als in sich geschlossenes Lebensverhältnis in [[Sekten]] oder sektenartig begründeten Gemeinden oder Nationen.


Er begründet sich praktisch als [[heile Welt]] gegen "[[seelische]] Verwilderung", - gemeint sind damit soziale und zwischenmenschliche [[Verrücktheiten]] und Verwirrungen, welche die kulturellen Beziehungen der Menschen in anhaltenden [[Krisen]]zeiten mit sich bringt. Er stellt sich theoretisch gegen die unbestimmt gewordenen Nöte mit der [[Notwendigkeit]] eines allgemeinen [[Willens]], der sich einer kulturellen Untergangsvorstellung entgegenstellt und durch eine [[Elite]] (siehe auch [[Herrenrasse]]) formuliert wird, die sich hierdurch zum Inbegriff einer Macht gegen die Verrottung, zur Heilsbotschaft macht. Hieraus begr�ndet sie ein Sollen f�r jeden, das dem Erl�sungsprinzip entnommen wird; d.h. dass die Vermeidung, Verhinderung und Vernichtung des Schlechten das Gute aus seinem Schattenreich befreien w�rde. Um dieses Prinzip zu verwirklichen, bedarf es au�er gro�en Reden vor allem einer gewaltt�tigen Erzeugung einer gef�gigen Subjektivit�t, die sinnlich und wirklich gebrochen sein muss, um sich einem Willen zu unterwerfen, der f�r den Menschen unmittelbar keinen Sinn hat. Zur Brechung reichen daher keine gew�hnlichen Erfahrungen; sie m�ssen unter Anwendung von Eindrucksmittel in das [[Ged�chtnis]] "eingebrannt" ([[Nietzsche]]) werden. In der Erziehung zur rechten [[Gesinnung]] geschieht dies durch verf�gbare Zuchtmittel.
Er begründet sich praktisch als [[heile Welt]] gegen "[[seelische]] Verwilderung", - gemeint sind damit soziale und zwischenmenschliche [[Verrücktheiten]] und Verwirrungen, welche die kulturellen Beziehungen der Menschen in anhaltenden [[Krisen]]zeiten mit sich bringt. Er stellt sich theoretisch gegen die unbestimmt gewordenen Nöte mit der [[Notwendigkeit]] eines allgemeinen [[Willens]], der sich einer kulturellen Untergangsvorstellung entgegenstellt und durch eine [[Elite]] (siehe auch [[Herrenrasse]]) formuliert wird, die sich hierdurch zum Inbegriff einer Macht gegen die Verrottung, zur Heilsbotschaft macht. Hieraus begründet sie ein Sollen für jeden, das dem Erlösungsprinzip entnommen wird; d.h. dass die Vermeidung, Verhinderung und Vernichtung des Schlechten das Gute aus seinem Schattenreich befreien würde. Um dieses Prinzip zu verwirklichen, bedarf es außer großen Reden vor allem einer gewalttätigen Erzeugung einer gefügigen Subjektivität, die sinnlich und wirklich gebrochen sein muss, um sich einem Willen zu unterwerfen, der für den Menschen unmittelbar keinen Sinn hat. Zur Brechung reichen daher keine gewöhnlichen Erfahrungen; sie müssen unter Anwendung von Eindrucksmittel in das [[Gedächtnis]] "eingebrannt" ([[Nietzsche]]) werden. In der Erziehung zur rechten [[Gesinnung]] geschieht dies durch verfügbare Zuchtmittel.


Psychologisch werden Menschen unter dem Eindruck einer Ausweglosigkeit gel�hmt und mit der Androhung unw�gbarer Gefahren, mit einem allgemeinen [[Grauen]] vor dem Weltgeschehen und dem eigegen Leben und der eigenen Zukunft, zu unterworfenen Seelen, deren Lebenserf�llung nur noch in der Erwartung eines Erl�sers als pers�nliche [[Heilsvorstellung]] liegt. Die klare und unvermittelte Entgegenstellung von [[Grauen]] und [[Grausamkeit]] mit der Heilsvorstellung, der Glorifizierung einer �bersinnlichen Reinheit befreiter Seeligkeit, muss kulturell (ideologisch und [[�sthetisch]]) propagiert und praktisch in den p�dagogischen und psychologischen Einrichtungen umgesetzt werden. Hierf�r gelten besonders Ma�nahmen als n�tzlich, denen ein Mechanismus zugrundeliegt, der psychologisch als Erzeugung von abergl�ubischem Verhalten eingef�hrt ist (siehe [[Skinner]]), weil hierdurch unerkennbare, also zuf�llig wirkende negative Stimulationen und Einfl�sse besonders stabile Unterwerfungshaltungen als [[H�rigkeit]] erzeugen - sofern die [[Isolation]] aller bestimmten Beziehungen und Reizen hinreichend volzogen ist.  
Psychologisch werden Menschen unter dem Eindruck einer Ausweglosigkeit gelähmt und mit der Androhung unwägbarer Gefahren, mit einem allgemeinen [[Grauen]] vor dem Weltgeschehen und dem eigegen Leben und der eigenen Zukunft, zu unterworfenen Seelen, deren Lebenserfüllung nur noch in der Erwartung eines Erlösers als persönliche [[Heilsvorstellung]] liegt. Die klare und unvermittelte Entgegenstellung von [[Grauen]] und [[Grausamkeit]] mit der Heilsvorstellung, der Glorifizierung einer übersinnlichen Reinheit befreiter Seeligkeit, muss kulturell (ideologisch und [[ästhetisch]]) propagiert und praktisch in den pädagogischen und psychologischen Einrichtungen umgesetzt werden. Hierfür gelten besonders Maßnahmen als nützlich, denen ein Mechanismus zugrundeliegt, der psychologisch als Erzeugung von abergläubischem Verhalten eingeführt ist (siehe [[Skinner]]), weil hierdurch unerkennbare, also zufällig wirkende negative Stimulationen und Einflüsse besonders stabile Unterwerfungshaltungen als [[Hörigkeit]] erzeugen - sofern die [[Isolation]] aller bestimmten Beziehungen und Reizen hinreichend volzogen ist.


Die [[psychischen]] Phänomene des Kapitalismus, soweit sie nicht nur die entsprechenden Interessen einer Formation der notwendig egoistischen Bedürfnisse des [[Privateigentums]] entsprechen, sondern tatsächlich eine eigenständige Subjektivität der [[Selbstbezogenheit]] entfalten, lassen sich nicht unmittelbar aus den Existenzformen einer Waren produzierenden Wirtschaft, aus dem Verhältnis der Waren und dem [[Fetisch]] ihrer geselschaftlicihen Erscheinungsform erklären, wie das die so genannte [[Subjektkritik]] versucht. Das verlangt nach einer [[kritische Theorie]] der [[politischen Kultur,]] die aus der [[Zirkulation]] des Geldes und seiner Kapitalfiktionen und der hieraus begründeten [[Ohnmacht]]der Menschen begründet ist (siehe hierzu [[Feudalkapitalismus]]). Dort erst lassen sich [[psychisch]] begründete Beziehungen aus dem Entzug der [[Selbstachtung]] des bürgerlichen Subjekts und ihre Verkehrung zu einem [[Geldungsstreben]], zu einem Treiben der [[Selbstwert]]optimierung erklären. Weil unter den Bedingungen fiktiver gesellschaftlicher Verhältnisse (siehe [[fiktives Kapital]]) diese sich nurmehr in [[zwischenmenschlichen Beziehungen]] der Erlebensformen der [[Wahrnehmung]] einer durch lebensbestimmende [[Ereignisse]] [[zwischen]] den Menschen wirkenden Gesellschaftlichkeit darstellen können, treiben sie ihre widersprüchliche Objektivität in die Subjekte dieser gesellschaftlichen Form. Die hat zwar noch den zirkulierenden Geldwert zu ihrer Bedingung, aber nicht mehr die realwirtschaftlichen [[Verhältnisse]] zu ihrer Grundlage. Die Menschen machen sich selbst zur Formation ihrer [[Zwischenmenschlichkeit]], zum [[Material]] ihrer Lebensbedingungen und betreibn hieraus ihre [[Selbstbeziehung]] zu ihrem [[Gegenstand]] durch die [[Ästhetik]] ihrer [[Gefühle]]. Sie gründen somit auf einer anderen [[Substanz]], als jene der wirtschaftlich nur noch fiktiven Geldbeziehungen eines [[Schuldgeldsystems]] (siehe hierzu Pfreundschuh, "[[Die Kultur des Kapitals - Zur Kritik der politischen Kultur]]").
Die [[psychischen]] Phänomene des Kapitalismus, soweit sie nicht nur die entsprechenden Interessen einer Formation der notwendig egoistischen Bedürfnisse des [[Privateigentums]] entsprechen, sondern tatsächlich eine eigenständige Subjektivität der [[Selbstbezogenheit]] entfalten, lassen sich nicht unmittelbar aus den Existenzformen einer Waren produzierenden Wirtschaft, aus dem Verhältnis der Waren und dem [[Fetisch]] ihrer geselschaftlicihen Erscheinungsform erklären, wie das die so genannte [[Subjektkritik]] versucht. Das verlangt nach einer [[kritische Theorie]] der [[politischen Kultur,]] die aus der [[Zirkulation]] des Geldes und seiner Kapitalfiktionen und der hieraus begründeten [[Ohnmacht]]der Menschen begründet ist (siehe hierzu [[Feudalkapitalismus]]). Dort erst lassen sich [[psychisch]] begründete Beziehungen aus dem Entzug der [[Selbstachtung]] des bürgerlichen Subjekts und ihre Verkehrung zu einem [[Geldungsstreben]], zu einem Treiben der [[Selbstwert]]optimierung erklären. Weil unter den Bedingungen fiktiver gesellschaftlicher Verhältnisse (siehe [[fiktives Kapital]]) diese sich nurmehr in [[zwischenmenschlichen Beziehungen]] der Erlebensformen der [[Wahrnehmung]] einer durch lebensbestimmende [[Ereignisse]] [[zwischen]] den Menschen wirkenden Gesellschaftlichkeit darstellen können, treiben sie ihre widersprüchliche Objektivität in die Subjekte dieser gesellschaftlichen Form. Die hat zwar noch den zirkulierenden Geldwert zu ihrer Bedingung, aber nicht mehr die realwirtschaftlichen [[Verhältnisse]] zu ihrer Grundlage. Die Menschen machen sich selbst zur Formation ihrer [[Zwischenmenschlichkeit]], zum [[Material]] ihrer Lebensbedingungen und betreibn hieraus ihre [[Selbstbeziehung]] zu ihrem [[Gegenstand]] durch die [[Ästhetik]] ihrer [[Gefühle]]. Sie gründen somit auf einer anderen [[Substanz]], als jene der wirtschaftlich nur noch fiktiven Geldbeziehungen eines [[Schuldgeldsystems]] (siehe hierzu Pfreundschuh, "[[Die Kultur des Kapitals - Zur Kritik der politischen Kultur]]").


Aber auch jenseits der bewussten Manipulation hat der Psychofaschismus seine Wirkung in der ideologischen Beherrschung von seelischer Not. In ihrer allgemeinsten [[Isolation]] bestärken entsprechende Gedanken oder Theorien oder Vorstellungen (Kino, Fernsehen) die Macht des [[Grauens]] durch die dort fomulierte Ausweglosigkeit des eigenen Elends, das sie [[wahrhaben]], aber in ihrer Isoliertheit nicht mehr [[wahrnehmen]] können. So entwickeln sich von selbst Vernichtungsvorstellungen im Menschen, durch die er sich subjektiv darin gewinnt, seinen [[Gefühlen]] entgegenzutreten. Damit aber tritt er allen Wahrnehmungen der [[zwischenmenschlicher Bezogenheit]] entgegen und ersetzt sie durch Lebensvorstellungen reiner, unmittelbar allgemeiner abstrakter Wesenhaftigkeit (Rasse, Art, Liebe, Menschlichkeit, Heimat, Vaterland usw.). Die Unterdrückung der menschlichen Beziehungen unter Maßgabe solcher Wesen gelingt in dem Maße, wie die Menschen darin ihren Beziehungen einen neuen Sinn geben wollen, in dem Maße also, wie sie ihnen sinnlos erscheinen oder auch wirklich abstrakt geworden sind ([[abstrakt menschlicher Sinn]]). Es handelt sich hierbei um eine Sinnerneuerung ohne menschlich wirklichen [[Sinn]], also alleine durch die [[Masse]] der Vermittlung, wie sie dann zu einer [[Psychokratie]] nutzbar wird.


Allgemein wird Psychofaschismus durch unmittelbar wirksame Züchtigungen quasi modellhaft und zur Erzeugung eines allgemeinen Horrors betrieben, als Anwendung von permanenten Terror gegen die eigenen Gefühle. Der Schrecken darin soll den [[Schmerz]] im Zaum halten und die Seele von jeder [[Empfindung]] ablösen. Er wird daher meist in kleineren oder größeren Gruppen als Initiationsritus oder Abhärtungshandlung vermittelt. Die Kultur wird ab dann als reines ästhetisches Willensverhältnis erfahren, welche die volle Unterwerfung unter ihren "Höheren [[Willen]]" als [[Selbstverständlichkeit]] erheischt.


Aber auch jenseits der bewussten Manipulation hat der Psychofaschismus seine Wirkung in der ideologischen Beherrschung von seelischer Not. In ihrer allgemeinsten [[Isolation]] best�rken entsprechende Gedanken oder Theorien oder Vorstellungen (Kino, Fernsehen) die Macht des [[Grauens]] durch die dort fomulierte Ausweglosigkeit des eigenen Elends, das sie [[wahrhaben]], aber in ihrer Isoliertheit nicht mehr [[wahrnehmen]] k�nnen. So entwickeln sich von selbst Vernichtungsvorstellungen im Menschen, durch die er sich subjektiv darin gewinnt, seinen [[Gef�hlen]] entgegenzutreten. Damit aber tritt er allen Wahrnehmungen der [[zwischenmenschlicher Bezogenheit]] entgegen und ersetzt sie durch Lebensvorstellungen reiner, unmittelbar allgemeiner abstrakter Wesenhaftigkeit (Rasse, Art, Liebe, Menschlichkeit, Heimat, Vaterland usw.). Die Unterdr�ckung der menschlichen Beziehungen unter Ma�gabe solcher Wesen gelingt in dem Ma�e, wie die Menschen darin ihren Beziehungen einen neuen Sinn geben wollen, in dem Ma�e also, wie sie ihnen sinnlos erscheinen oder auch wirklich abstrakt geworden sind ([[abstrakt menschlicher Sinn]]). Es handelt sich hierbei um eine Sinnerneuerung ohne menschlich wirklichen [[Sinn]], also alleine durch die [[Masse]] der Vermittlung, wie sie dann zu einer [[Psychokratie]] nutzbar wird.
Bei der Totenkopf-SS wurden zu diesem Zweck z.B. die Anwärter nach ihrer Ausbildung an der Hundestaffel dazu gebracht, ohne jeden Grund das ihnen dort einzig vertraute Wesen, den ihnen bis dahin anvertrauten Hund, zu erschießen. Erst dann wurden sie in die SS aufgenommen. Ähnlich werden auch Folterknechte behandelt, bis sie psychisch zu jeder Grausamkeit fähig sind.
 
Allgemein wird Psychofaschismus durch unmittelbar wirksame Z�chtigungen quasi modellhaft und zur Erzeugung eines allgemeinen Horrors betrieben, als Anwendung von permanenten Terror gegen die eigenen Gef�hle. Der Schrecken darin soll den [[Schmerz]] im Zaum halten und die Seele von jeder [[Empfindung]] abl�sen. Er wird daher meist in kleineren oder gr��eren Gruppen als Initiationsritus oder Abh�rtungshandlung vermittelt. Die Kultur wird ab dann als reines �sthetisches Willensverh�ltnis erfahren, welche die volle Unterwerfung unter ihren "H�heren [[Willen]]" als [[Selbstverst�ndlichkeit]] erheischt.
 
Bei der Totenkopf-SS wurden zu diesem Zweck z.B. die Anw�rter nach ihrer Ausbildung an der Hundestaffel dazu gebracht, ohne jeden Grund das ihnen dort einzig vertraute Wesen, den ihnen bis dahin anvertrauten Hund, zu erschie�en. Erst dann wurden sie in die SS aufgenommen. �hnlich werden auch Folterknechte behandelt, bis sie psychisch zu jeder Grausamkeit f�hig sind.

Version vom 2. November 2025, 17:31 Uhr

Psychofaschismus ist das gesellschaftliche Verhältnis einer Psychokratie, also ein Lebensraum, in welchem eine Heilskultur zur gesellschaftlichen Gewalt bestimmt ist (siehe auch Kulturstaat). Vorzugsweise existiert er als in sich geschlossenes Lebensverhältnis in Sekten oder sektenartig begründeten Gemeinden oder Nationen.

Er begründet sich praktisch als heile Welt gegen "seelische Verwilderung", - gemeint sind damit soziale und zwischenmenschliche Verrücktheiten und Verwirrungen, welche die kulturellen Beziehungen der Menschen in anhaltenden Krisenzeiten mit sich bringt. Er stellt sich theoretisch gegen die unbestimmt gewordenen Nöte mit der Notwendigkeit eines allgemeinen Willens, der sich einer kulturellen Untergangsvorstellung entgegenstellt und durch eine Elite (siehe auch Herrenrasse) formuliert wird, die sich hierdurch zum Inbegriff einer Macht gegen die Verrottung, zur Heilsbotschaft macht. Hieraus begründet sie ein Sollen für jeden, das dem Erlösungsprinzip entnommen wird; d.h. dass die Vermeidung, Verhinderung und Vernichtung des Schlechten das Gute aus seinem Schattenreich befreien würde. Um dieses Prinzip zu verwirklichen, bedarf es außer großen Reden vor allem einer gewalttätigen Erzeugung einer gefügigen Subjektivität, die sinnlich und wirklich gebrochen sein muss, um sich einem Willen zu unterwerfen, der für den Menschen unmittelbar keinen Sinn hat. Zur Brechung reichen daher keine gewöhnlichen Erfahrungen; sie müssen unter Anwendung von Eindrucksmittel in das Gedächtnis "eingebrannt" (Nietzsche) werden. In der Erziehung zur rechten Gesinnung geschieht dies durch verfügbare Zuchtmittel.

Psychologisch werden Menschen unter dem Eindruck einer Ausweglosigkeit gelähmt und mit der Androhung unwägbarer Gefahren, mit einem allgemeinen Grauen vor dem Weltgeschehen und dem eigegen Leben und der eigenen Zukunft, zu unterworfenen Seelen, deren Lebenserfüllung nur noch in der Erwartung eines Erlösers als persönliche Heilsvorstellung liegt. Die klare und unvermittelte Entgegenstellung von Grauen und Grausamkeit mit der Heilsvorstellung, der Glorifizierung einer übersinnlichen Reinheit befreiter Seeligkeit, muss kulturell (ideologisch und ästhetisch) propagiert und praktisch in den pädagogischen und psychologischen Einrichtungen umgesetzt werden. Hierfür gelten besonders Maßnahmen als nützlich, denen ein Mechanismus zugrundeliegt, der psychologisch als Erzeugung von abergläubischem Verhalten eingeführt ist (siehe Skinner), weil hierdurch unerkennbare, also zufällig wirkende negative Stimulationen und Einflüsse besonders stabile Unterwerfungshaltungen als Hörigkeit erzeugen - sofern die Isolation aller bestimmten Beziehungen und Reizen hinreichend volzogen ist.

Die psychischen Phänomene des Kapitalismus, soweit sie nicht nur die entsprechenden Interessen einer Formation der notwendig egoistischen Bedürfnisse des Privateigentums entsprechen, sondern tatsächlich eine eigenständige Subjektivität der Selbstbezogenheit entfalten, lassen sich nicht unmittelbar aus den Existenzformen einer Waren produzierenden Wirtschaft, aus dem Verhältnis der Waren und dem Fetisch ihrer geselschaftlicihen Erscheinungsform erklären, wie das die so genannte Subjektkritik versucht. Das verlangt nach einer kritische Theorie der politischen Kultur, die aus der Zirkulation des Geldes und seiner Kapitalfiktionen und der hieraus begründeten Ohnmachtder Menschen begründet ist (siehe hierzu Feudalkapitalismus). Dort erst lassen sich psychisch begründete Beziehungen aus dem Entzug der Selbstachtung des bürgerlichen Subjekts und ihre Verkehrung zu einem Geldungsstreben, zu einem Treiben der Selbstwertoptimierung erklären. Weil unter den Bedingungen fiktiver gesellschaftlicher Verhältnisse (siehe fiktives Kapital) diese sich nurmehr in zwischenmenschlichen Beziehungen der Erlebensformen der Wahrnehmung einer durch lebensbestimmende Ereignisse zwischen den Menschen wirkenden Gesellschaftlichkeit darstellen können, treiben sie ihre widersprüchliche Objektivität in die Subjekte dieser gesellschaftlichen Form. Die hat zwar noch den zirkulierenden Geldwert zu ihrer Bedingung, aber nicht mehr die realwirtschaftlichen Verhältnisse zu ihrer Grundlage. Die Menschen machen sich selbst zur Formation ihrer Zwischenmenschlichkeit, zum Material ihrer Lebensbedingungen und betreibn hieraus ihre Selbstbeziehung zu ihrem Gegenstand durch die Ästhetik ihrer Gefühle. Sie gründen somit auf einer anderen Substanz, als jene der wirtschaftlich nur noch fiktiven Geldbeziehungen eines Schuldgeldsystems (siehe hierzu Pfreundschuh, "Die Kultur des Kapitals - Zur Kritik der politischen Kultur").

Aber auch jenseits der bewussten Manipulation hat der Psychofaschismus seine Wirkung in der ideologischen Beherrschung von seelischer Not. In ihrer allgemeinsten Isolation bestärken entsprechende Gedanken oder Theorien oder Vorstellungen (Kino, Fernsehen) die Macht des Grauens durch die dort fomulierte Ausweglosigkeit des eigenen Elends, das sie wahrhaben, aber in ihrer Isoliertheit nicht mehr wahrnehmen können. So entwickeln sich von selbst Vernichtungsvorstellungen im Menschen, durch die er sich subjektiv darin gewinnt, seinen Gefühlen entgegenzutreten. Damit aber tritt er allen Wahrnehmungen der zwischenmenschlicher Bezogenheit entgegen und ersetzt sie durch Lebensvorstellungen reiner, unmittelbar allgemeiner abstrakter Wesenhaftigkeit (Rasse, Art, Liebe, Menschlichkeit, Heimat, Vaterland usw.). Die Unterdrückung der menschlichen Beziehungen unter Maßgabe solcher Wesen gelingt in dem Maße, wie die Menschen darin ihren Beziehungen einen neuen Sinn geben wollen, in dem Maße also, wie sie ihnen sinnlos erscheinen oder auch wirklich abstrakt geworden sind (abstrakt menschlicher Sinn). Es handelt sich hierbei um eine Sinnerneuerung ohne menschlich wirklichen Sinn, also alleine durch die Masse der Vermittlung, wie sie dann zu einer Psychokratie nutzbar wird.

Allgemein wird Psychofaschismus durch unmittelbar wirksame Züchtigungen quasi modellhaft und zur Erzeugung eines allgemeinen Horrors betrieben, als Anwendung von permanenten Terror gegen die eigenen Gefühle. Der Schrecken darin soll den Schmerz im Zaum halten und die Seele von jeder Empfindung ablösen. Er wird daher meist in kleineren oder größeren Gruppen als Initiationsritus oder Abhärtungshandlung vermittelt. Die Kultur wird ab dann als reines ästhetisches Willensverhältnis erfahren, welche die volle Unterwerfung unter ihren "Höheren Willen" als Selbstverständlichkeit erheischt.

Bei der Totenkopf-SS wurden zu diesem Zweck z.B. die Anwärter nach ihrer Ausbildung an der Hundestaffel dazu gebracht, ohne jeden Grund das ihnen dort einzig vertraute Wesen, den ihnen bis dahin anvertrauten Hund, zu erschießen. Erst dann wurden sie in die SS aufgenommen. Ähnlich werden auch Folterknechte behandelt, bis sie psychisch zu jeder Grausamkeit fähig sind.