Möglichkeit

Aus kulturkritik

Möglichkeit ist die Bedingung, das zu tun, was man mag, das Vermögen, dem Mögen zu folgen. Sie versetzt den Menschen in die Freiheit, sich unabhängig von Not zu verhalten und den Zufällen des Lebens zu folgen. Von daher resultiert sie aus einer Beziehung, die Not bereits überwunden hat, zugleich aber hieraus bedingt ist, also dinglich oder sachlich ist, aber über dies Bedingte bereits hinausgeht, ohne darüber hinaus zu sein. Von daher verharrt die Möglichkeit in einer Absehung von ihrer Bedingtheit und ist für sich, also unendlich verstanden, eine Abstraktion (siehe hierzu auch Möglichkeitsdenken).

Das Mögliche erscheint frei vom Notwendigen, daher als reines Mittel, als Potential einer Entscheidungsfreiheit. Ein mögliches Handeln erscheint daher auch als unmittelbar geschichtliches Handeln, das auf Unabhängkeit, auf Zufall beruht, weil keine Bedingung hierf�r besteht, also keine Zwangsl�ufigkeit zu einer bestimmten Aufhebung von Bestimmungen verlangt ist (siehe hierzu auch Geschichtsobjektivismus). Als solches beruht M�glichkeit auf dem Dasein von Reichtum, der Entwicklung durch die Entscheidung eines Subjekts erm�glicht.

Allerdings ist dies im Grunde nicht abtrennbar von den vorgegebenen Bedingungen und ist daher oft scheinhaft, entspricht dann also der Illussion einer Ideologie, welche sich durch Gedankenabstraktion der Notwedigkeit eines Handelns entzieht, von dieser also vermittels einer Idee absieht (siehe Abstraktion). Besonders der Pragmatismus sieht unendlich viele Entscheidungungen und Denkm�glichkeit als Grundlage eines Handels, das nur durch Erfolg und im Nachhinein seinen Nutzen erf�hrt. Solches [[M�glichkeitsdenken]] ist also im Prinzip ein [[N�tzlichkeit]]sdenken, also eine FDorm des Utilitarismnus, welcher f�r sich blind dem notwendigigen Schein n�tzlicher Beziehungen (siehe Warenverh�ltnisse) aufsitzt.

Um eine wirkliche M�glichkeit f�r ein subjektives Handeln zu ergreifen, setzt dies die Erkenntnis der notwendigen Beziehungen voraus und enth�lt daher auch ein notwendiges Wissen ihrer Aufhebung und ist damit das Zusammenkommen eines Gedankens mit seiner Wirklichkeit, ein Fenster der Wirklichkeit, sie auch wirklich zu ver�ndern, indem sie ihren wirklichen Reichtum hierf�r verwendet (siehe z.B. Revolution).