Moderne
Die Moderne ist der Begriff für eine aufgeklärte Gesellschaft, wie sie von Hegel und Kant vorgestellt und damit ein Kulturbegriff für das Zeitalter der Aufklärung eingeführt worden war. Er beschreibt die Kultur der industriell bestimmten Lebensverhältnisse durch Aufklärung, Säkularisierung und die Auflösung traditioneller Produktionssweisen des Mittelalters [z. B. dem Zunftwesen]. Durch die Ablösung hiervon sollte die Selbstachtung der Menschen, ihr sozialer Rang und Platz in der Gesellschaft, nicht mehr durch ihre eingeborene Persönlichkeit bestimmt sein. Seinen Wert als einzelner Mensch brauchte und konnte man also nur noch erwerben um sich hierdurch gesellschaftlich als wertvoll zu erweisen, wie auch die mit ihrem technischen Fortschritt (siehe Technologie) der modernen Produktionaverhältnisse entwickelte bürgerliche Gesellschaft durch den Warentausch, durch die Verhältnisse ihrer Wertform im Einzelnen wie im Allgemeinen bestimmt wurde (siehe allgemeine Wertform).
Durch die Moderne und die damit einhergehenden Individualisierungsprozesse wurde der einzelne Mensch nach seinen gesellschaftlich anerkannten Leistungen bewertet und musste hierdurch seine Selbstachtung durch einen gesellschaftlich bestimmten Selbstwert ersetzen, wie ihn Geldbesitz jedweder Art (siehe [[Kaufmittel) ermöglichen kann. Die andere Seite hiervon war einLebenin einer nicht nur materiellen, sondern auch sozialen Armut und Ausgrenzung (siehe auchZahlungsmittel). Die Folge waren Kinder- und Altersarmut, ein Leben am Existenzminimum, eine nicht auskömmliche Rente trotz lebenslangerArbeit. DasSelbstbewusstseinder Menschen wurde durch die sobedingteSelbstwahrnehmungund das hierdurch begründeteSelbstgefühlbestimmt, das Würde und Anerkennung nach einer hierin eigehenden gesellschaftlichenBewertungFolge leistete, die durch einen hiervon abgehobenenÜberbauinzwischenmenschlichen Verhältnissekulturalisiertwurde. Darin reflektieren sich unmittelbarsubjektiveGefühlewie in einerobjektiveWirklichkeit, wie in einemobjektivierten Selbstgefühl.]]