Terror
"Die Kultur der Terrors zielt darauf ab, die Hoffnungen der Mehrheit auf Alternativen zu den Vorstellungen der Herrschenden zu z�hmen." (Noam Chomsky)
Der Begriff Terrorismus (v. franz�s.: terreur = Schrecken) wurde erstmals bei der Geburt des b�rgerlichen Staates verwendet. Er war die Bezeichnung einer gewaltsamen Regierungsma�nahme. Im Zusammenhang mit der franz�sischen Revolution wurde der "Terror des Konvents" von 1783 -1784 ausgerufen, als die Regierung alle als konterrevolution�r eingestuften Personen hinrichten oder inhaftieren lie�, um durch eine Schreckensherrschaft die Bevölkerung ihrer Politik zu unterwerfen. Terror war darauf gerichtet, eine allgemeine Panik zu erzeugen, die sich nicht nur bei seinen Opfern, sondern als allgemeiner Schrecken ausbreitet, um bestehende Verh�ltnisse zu destabilisieren und neue Machtverh�ltnisse zu installieren. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Begriff auch im Sinne einer Widerstandstheorie verwendet, die sich rein politisch unmittelbar gegen herschende Verhältnisse wendet, besonders im Konzept der Guerilla (Che Guevara) und - daraus entwickelt - dem der Stadtguerilla der Roten Armee Fraktion. Gescheitert ist dies vor allem an der gesellschaftlichen Substanzlosigkeit eines derart gewalttätigen Aktionismus, der in der bloßen Desolation der Herrschaft schon die Möglichkeit einer Emanzipation der Bevölkerung unterstellt, einen neuen Weg ihrer politischen Selbstverwirklichung, ihrer persönlichen Befreiung eröffnet. Doch deren Selbstbehauptung ihrer "freien Persönlichkeit" hat sich gerade hiergegen gewehrt und schließlich in eben solcher Gewalt durchgesetzt.
Terror, der im Widerstand einer Bev�lkerung entsteht, setzt einen Zustand voraus, in welchem sie nichts mehr zu verlieren hat: Die [[Zerst�rung]] der Grundlagen ihrer Kultur, die Erfahrung ihrer Nichtung. Und er wendet sich daher gegen eine abstrakt zerst�rerische Gewalt mit der Gewalt des Zerst�rens, um sich als Gegenmacht zu installieren, die �ber die M�glichkeiten der lokalen Bedingungen verf�gt, welche als Bev�lkerung hierbei unterstellt ist. Terror ist immer eine schlechte Negation, die sowohl von der Seite der Macht, wie auch von der Seite der Ohnmacht vollzogen wird, wenn Machtverh�ltnisse in ihrem Zweck paralysiert sind und sich aus zerst�rter Macht Macht als Potenzial der Zerst�rung und Bedrohung herstellen soll. Allerdings kann eine Geschichte selbst schon in solcher Negation angelangt sein (siehe Faschismus), so dass Terror eine blo�e Entsprechung der Widerstandsakte an die Methoden der herrschenden Macht ist.
Der politische Terror enth�lt meist die Strategie, eine Macht dadurch zu errichten, dass Gewalt in Verh�ltnisse gestreut wird, damit sie vollst�ndig destabilisiert weren und daran zu Grunde gehen und in ihrem so erzeugten Vakuum Macht als reine Funktionalit�t von Herrschaft �brig bleibt, welche die Gewalt als Ordnungsprinzip der Restauration von Machtverh�ltnissen bietet. Ohnm�chtiger Terror will m�chtige Systeme in ihrer eigenen Funktionalit�t zu besch�digen, den Boden ihrer Funktion zerst�ren (z.B. Geregelte Arbeits- und Besitzverh�ltnisse, Freiz�gigkeit der Person, Sicherheit f�r das Leben). Andererseits enthalten sie auch propagandistische Interessen, die sich an jene wenden, die sich nicht gegen ihre Zerst�rung verhalten.
Die UN haben eine Anwendung des Begriffs "internationaler Terrorismus" am 12.12.1973 in ihrer Resolution Nr. 3103 definiert, nach welcher missbr�uchlicher, also propagandistischer Verwendung entgegengetreten wird:
"V�lker, die k�mpfen, um sich von fremder Unterdr�ckung und Ausbeutung zu befreien, haben das Recht, alle Mittel zu benutzen, die ihnen zur Verf�gung stehen - eingeschlossen Gewalt. Akte von B�rgern, die f�r ihre nationale Befreiung k�mpfen, k�nnen nicht als Akte des internationalen Terrorismus betrachtet werden. Demgegen�ber sind solche Akte, die von einem Staat gegen ein Volk mit dem Ziel durchgef�hrt werden, seine nationale Befreiungsbewegung auszul�schen und den Widerstand gegen die Besatzer zu zerbrechen, echte Manifestationen des internationalen Terrorismus in seinem weitesten Sinn." (vergl. UN-Doc 6/4 18, S. 7, 1974)
Nach dieser Resolution w�ren im Irak die USA eindeutig als internationale Terroristen zu bezeichnen, nicht aber die Widerstandsbewegungen dort.
Eine Art des Terrors, der sich als praktische Wendung eines zerst�rten Lebens gegen das unbesch�digte ergibt und kein anderes Ziel hat, als einen Selbstmord durch Mord an Unbeteiligten zu vergesellschaften, ist Amok.