| Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Tei5 |

ab) Das K�rperbed�rfnis oder der hilflose Organismus

Der durch das Konstanzprinzip von aller Weit verlassene und einsame Organismus kann, weil er auf nichts mehr bezogen unterstellt ist, nur durch sein eigenes Lebendigsein in eine Not geraten und erf�hrt so "den Ansto� zur weiteren Ausbildung. In der Form der gro�en K�rperbed�rfnisse tritt die Not des Lebens zuerst an ihn heran. Die durch das innere Bed�rfnis gesetzte Erregung" (ebd., S. 538) verursacht hierbei aber eine "innere Ver�nderung, (die man) als Ausdruck der Gem�tsbewegung bezeichnen kann" (ebd., S. 539). Diese Erregung, die nicht wie im Falle der �u�eren Reizung auf motorischem Wege getilgt werden kann, wird sich nur erfolglos "einen Abflu� in die Motilit�t suchen" (ebd.) Diese Erregung wird qualitativ anders angesehen, "denn die vom inneren Bed�rfnis ausgehende Erregung entspricht nicht einer momentan sto�enden, sondern einer kontinuierlich wirkenden Kraft." (ebd.)

Was nun Freud dem Organismus als sein Grundinteresse gegeben hatte, n�mlich alle Erregung "alsbald auf motorischem Wege abzuf�hren" (ebd., S. 538), kann im Falle eines inneren Bed�rfnisses nicht hinreichen, da dieses nicht durch �u�ere Anst��e bewirkt ist, sondern sich wie eine Triebkraft konstituiert. Die urspr�nglichen Aussagen zur Erregung und die damit verbundene K�rpertendenz h�tte zu keinem weiteren Schritt bef�higt, wenn Freud nicht in der Lage gewesen w�re, ein Argument daf�r zu finden, da� sich die Erregung selbst in verschiedene Formen unterscheidet: In eine momentan sto�ende und in eine kontinuierlich wirkende.

Bedenkt man nun diese zweite Bestimmung des Organismus', so erscheint sie trivial: Niemand kann leugnen, da� ein bed�rftiger K�rper unbefriedigt ist und da� ein unbefriedigter K�rper Gegenst�nde seiner Befriedigung au�er sich braucht und deshalb seine Erregung nicht in sich ableiten kann. Nun ist aber dieses Konstrukt nicht aus der Anschauung her notwendig geworden, sondern aus dem theoretischen Gang, Das "Bed�rfnis der gro�en K�rperorgane" steht an zur Begr�ndung aller inneren Kr�fte des Organismus und Menschen �berhaupt, die sich im einzelnen unabh�ngig und getrennt von allen andern Einwirkungen und Beziehungen konstituieren sollen. Das Problem ist damit also nicht die Auffassung, da� es Bed�rfnisse gibt, sondern die durch den Gang der Ableitung theoretisch implizierte Behauptung, da� diese Bed�rfnisse getrennt; von allen nat�rlichen oder gesellschaftlichen Beziehungen auftreten sollen, da� sie sozusagen der Natur des Organismus' notwendig entspringen, welcher zuvor isoliert angesehen wurde. Der Organismus soll hierbei n�mlich "zwei Seiten" haben; einmal mu� er auf die Au�enwelt reagieren und ist hierbei passiv und

negativ auf sie bezogen (er sch�tzt sich und flieht vor ihr), zum andern aber hat er hiervon g�nzlich unterschieden ein Verlangen nach ihr, weil er auch aus sich heraus erregt ist und seinem Konstanzprinzip gehorchen mu�. (5) Die Trennung von nat�rlicher Au�enwelt und innerem Bestreben des Organismus f�hrt n�mlich zu der folgenschweren Behauptung, da� jedes nat�rliche oder menschliche Individuum einem nur in sich selbst gegebenen Grund gehorchend und daher nur im Interesse seines Friedens oder der Befriedigung sich auf andere bezieht. Der Grund menschlicher oder nat�rlicher Beziehungen wird somit nicht, allgemein vorausgesetzt (etwa als bereits in den Beziehungen kollektivierte Natur, deren borniertes einzelnes Auftreten bereits in menschlicher T�tigkeit allgemein aufgehoben ist), sondern wird als notwendiger Grund im einzelnen selbst angesehen, womit also ein theoretisches Konstrukt gegeben ist, die Trennung von anderen im Eigennutz des Individuums nat�rlich zu behaupten und die individuellen Antriebe als Antrieb der Individualit�t ausgeben zu k�nnen. Ein Bezug auf andere ist dann nicht mehr gewollt, sondern notwendig, also der "Not des Lebens" entsprungen, durch welche man in seiner monadenhaften Einzelheit gest�rt wird.

Durch das Bed�rfnis ist also im einzelnen eine allgemeine Triebkraft oder ein allgemein abstraktes Interesse an Gegenst�nden entstanden, die zur Herstellung des Friedens im Organismus oder zu seiner Befriedigung in der Lage sind. Das Bed�rfnis gilt somit nicht als ein Moment im Leben der Organismen, sondern als ihr allgemeiner Trieb, sich auf etwas anderes au�er ihnen zum Zwecke ihrer Befriedigung, das meint hier Senkung ihrer Erregung, zu beziehen. Dieses Interesse besteht daher auch nicht als bestimmtes Interesse an bestimmten Gegenst�nden, sondern nur in der Form der Unbestimmtheit, der Erregtheit und Hilflosigkeit des Organismus', der "hilflos schreien oder zappeln" (ebd.) wird. Wo urspr�nglich ein bestimmter Reiz eine unbestimmte Bewegung im Organismus bewirkt hatte, bewirkt jetzt ein bestimmtes Organ ein unbestimmtes Interesse an der Wirklichkeit. Der Organismus reagiert somit auf �u�eres unbestimmt und bestimmt sich zugleich durch sich zu unbestimmter �u�erung. Es ist jetzt eine �u�ere Unruhe, die durch innere Erregung entstanden ist, ein "Ausdruck der Gem�tsbewegung", welche ihre L�schung durch befriedigende Gegenst�nde hat, die ihr selbst fremd und unbekannt sind. Die innere Bewegung ist durch die Bed�rfnisse bestimmt, und die Gegenst�nde der Befriedigung sind unbestimmt, also Gegenst�nde, die irgendwie erfahrbar gemacht werden m�ssen, um als Gegenst�nde der Befriedigung erst erkannt werden zu k�nnen. In seiner Nat�rlichkeit oder nat�rlicherweise soll der Organismus und der Mensch, der ihn hat, getrennt und hilflos in der Welt von Gegenst�nden gesetzt sein, zu der er erst dann eine Beziehung finden kann, wenn er die Gegenst�nde als Mittel seiner Befriedigung erkennen kann. Er ist von seiner Natur her nur am Konsum irgendwelcher Gegenst�nde interessiert, deren bestimmte Gegenst�ndlichkeit mit ihm vor der Konsumtion nichts zu tun hat.

Es ist in Freuds Darstellung deshalb auch kein erwachsener Mensch, der solche Interessen befolgt, sondern ein "hungriges Kind" (ebd.) und wer w�rde dem nicht Recht geben, da� ein Kind die Befriedigungsm�glichkeiten in der Welt noch nicht kennt? Aber es ist nicht nur das Kind, das einen solchen Organismus hat, denn auch der Erwachsene von Freud wird ihm gehorchen m�ssen, und was er hier als historisches Nacheinander in der Ontogenese ausgibt, ist bei ihm zugleich die logische Beziehung im Menschen jedweder Art, n�mlich, da� er aus seiner Nat�rlichkeit heraus zu seinen gesellschaftlichen Beziehungen, Interessen und Befriedigungsweisen gelangt. Der einzelne Mensch wird nicht in ein menschliches Verh�ltnis hineingeboren, in welchem bestimmte Gegenst�nde f�r bestimmte Bed�rfnisse produziert sind oder werden, die bereits durch Arbeitsprozesse denaturiert sind, weil auch der Mensch in seiner Arbeit denaturiert ist (f�r das kindliche Bed�rfnis gibt es eben deshalb bestimmte Gegenst�nde, weil es als bestimmtes Bed�rfnis bereits anerkannt ist, auch wenn es zu deren Herstellung nur wenig beitragen kann), sondern es wird ein Organismus in eine Welt von Gegenst�nden gesetzt, die ihm v�llig unbekannt sind, und die ihm nicht seine wohlvertrauten, wenn auch ontogenetisch vorausgesetzten Organismen (seine Eltern), sondern eine "fremde Hilfeleistung" vermitteln mu�. Er kann daher auch nur die Welt kennenlernen, wenn er sich ihrer Fremdheit beugt.

ac) Die fremde Hilfeleistung oder die Befriedigung als fremder Friede

F�r Freud tritt eine Wendung f�r den hilflosen Organismus dadurch ein, da� "auf irgendeinem Wege, beim Kinde durch fremde Hilfeleistung, die Erfahrung des Befriedigungserlebnisses gemacht wird, das den inneren Reiz aufhebt" (ebd.). Die Gegenst�nde der Befriedigung k�nnen also durch den Zufall einer Erfahrung nur gefunden werden, auf irgendeinem Wege oder durch fremde Hilfeleistung. In dieser zuf�lligen Beziehung zu seiner Welt bleibt der Organismus solange unruhig und sich selbst �berlassen, bis sich seine Fremdheit zur Welt dadurch aufl�st, da� er eine Erfahrung macht. Diese Erfahrung f�hrt zuf�lligerweise zur Befriedigung des Bed�rfnisses, das er urspr�nglich aus sich heraus hatte. Man mu� dabei wahrscheinlich unterstellen, da� es fast jeder Gegenstand sein kann, der das Bed�rfnis befriedigt, da es hier nur in seiner unbestimmten Form reflektiert ist: Aus seiner inneren Triebkraft heraus wendet sich der Organismus an eine ihm fremde Welt, die irgendwann in der Lage ist, ihm etwas zu bieten, das seine Unruhe l�scht. Hierdurch verschwindet seine Unbezogenheit und Unbestimmtheit, denn er findet in der fremden Welt seine Beruhigung und seinen Frieden durch Gegenst�nde, die ihm darin entsprechen, da� er sich befriedigt f�hlt. Es sind fremde Gegenst�nde, die zu dieser Befriedigung taugen und die Erkenntnis, da� sie den Organismus befriedigen, folgt ihnen nur durch die Erfahrung des Befriedigungserlebnisses. In seinem abstrakten Konsuminteresse bleibt der Organismus zappelnd und schreiend vor einer fremden Welt, die ihm dadurch bekannt wird, da� er sie so einverleiben kann, da� er in sich Friede versp�rt. Das Kind erf�hrt nicht das, was ihm bereits vertraut ist, es bekommt nicht die Brust seiner Mutter, weil diese sie ihm geben will und weil ihr Bed�rfnis, das Kind zu stillen oder zu ern�hren, seinem Bed�rfnis zu saugen oder satt zu sein bereits entspricht, bevor irgendwelche Befriedigung erfahren wird, sondern es ist eine fremde Hilfe, die das in sich verschlossene und hilflose Kind erfahren mu�, um an dem erst interessiert zu werden, was ihm gegeben wurde. Ebenso mu� der Erwachsene "auf irgendeinem Wege" zu irgendetwas kommen, was ihn befriedigt, um zu erkennen, da� es ein Gegenstand der Befriedigung seines Bed�rfnisses ist.

Die Menschen in Freude Theorie stehen nat�rlicherweise in unbestimmtem Verh�ltnis zu ihren Gegenst�nden, und k�nnen sich demnach erst f�r sie interessieren, nachdem sie diese verzehrt haben. Sie sind so lange fremd und gleichg�ltig zu ihrer Welt, bis sich diese fremde Welt ihnen befriedigungsf�hig erweist. Es ist daher der Erfahrungsbegriff, mit dem Freud hier lieb�ugelt und dem er das weitertreibende Moment menschlicher Entwicklung zukommen l��t. Dieser Begriff allein macht es aus, da� man aus Erfahrung klug wird, da� man das nur erkennt, was einem bekanntgemacht wird. Er ist ein theoretischer Begriff oder ein Entwicklungsverst�ndnis f�r eine Situation, in welcher Menschen ihre Fremdheit dadurch aufheben, da� sie sich das fremde einzuverleiben in der Lage sind. Hierdurch gelangen sie zu einem neuen Zustand, in welchem ihr urt�mliches Interesse und das Fremde vers�hnt erscheinen und zu einem neuen Urzustand f�r die folgende Entwicklung werden. Das Befriedigungserlebnis ist daher das konstitutive Erlebnis f�r alle weitere Entwicklung des psychischen Apparats, denn es wird dadurch zugleich zu einem geistigen Akt, da� es erinnert werden kann.

ad) Das Befriedigungserlebnis und das Erinnerungsbild

Die nun folgende Entwicklung begr�ndet sich auf den drei bis hierhin bekannten Auffassungen. Der Organismus hat ein Interesse, jede Erregung zu l�schen; er hat eine Triebkraft, die ihn allgemein erregt und erkennt das Befriedigtwerden dieser Triebkraft durch bestimmte Gegenst�nde. Was jetzt wesentlich ist, ist, da� im Erinnerungsbild der Wahrnehmung des Befriedigungserlebnisses seine Erfahrung sozusagen geistig erhalten bleibt und als "Erinnerungsbild von jetzt an mit der Ged�chtnisspur der Bed�rfniserregung assoziiert bleibt" (ebd.). Der Gedanke hierbei ist, da� ein Erlebnis der Erregung, also eine Erfahrung, mit einem geistigen Inhalt, einer Ged�chtnisspur, verkn�pft bleibt, auch wenn das Erlebnis der Erregung nicht mehr besteht. Geistig soll das bestehen bleiben" was der k�rperlichen Erfahrung vorausgegangen war. Dieser Gedanke ist dadurch zwangsl�ufig, da� der K�rper selbst ja nur entropische Interessen hat, also allein mit der Tilgung seiner Erregung besch�ftigt sein kann. Dieses allgemeine k�rperliche oder organismische Interesse w�rde ihn immer wieder in den Zustand der Passivit�t und Hilflosigkeit versetzen, und es w�re kein Grund ein "zweites Bewu�tsein" oder ein Unbewu�tes anzunehmen, das nicht mit nat�rlichen Bestimmungen identisch w�re. Das Erinnerungsbild ist der Inhalt, der aus der Erfahrung gesetzt ist und sozusagen geistig verbleibt, auch wenn das Erlebnis, das Freud nur quantitativ als Erregung des Bed�rfnisses verstanden sehen will, vergangen ist. Im Erinnerungsbild ist das, was im K�rper nur quantitativ und also als Form besteht, inhaltlich und jenseits seiner Lebensform erhalten. Das formelle Interesse des K�rpers, seine Erregung zu tilgen, und der Inhalt, der diese Tilgung ausmacht (das Befriedigungserlebnis enth�lt die Bed�rfniserregung in Verbindung mit einem befriedigenden Gegenstand), sind durch das Erinnerungsbild entzweit worden: Das Erinnerungsbild besteht, nachdem der K�rper befriedigt ist. Es ist der formlose und darin k�rperunabh�ngige Inhalt, der sich in der Ableitung der Psyche ergeben hatte. Es ist sozusagen das Wissen des �berwundenen K�rpers oder das, was jenseits der bornierten K�rperinteressen geistig verbleibt, sozusagen als das Neg-Entropische. Dieses Wissen besteht aber nur als Erinnerung an Erfahrung.

Aus den unbestimmten K�rperinteressen hat sich daher jetzt etwas Bestimmtes ergeben, das aber nicht in ihnen selbst wirken kann, sondern dann besteht, wenn sie vergangen sind. Die Bed�rfniserregung selbst ist unbestimmt aufgefa�t und daher mit irgendeinem Gegenstand befriedigt worden. Es ist nur die Assoziation des Erlebnisses der Vereinigung dieses unbestimmten Gef�hls mit einem Gegenstand, die sich im Ged�chtnis bewahrt. Da hierdurch also sich nicht das unbestimmte Bed�rfnis zu einem bestimmten dadurch emanzipiert, da� es sein eigenes Interesse in sich wei�, weil es seinen Gegenstand erkannt hat, da es also keine eigene immanente Erinnerung hat, kann sich, "sobald dies Bed�rfnis ein n�chstes Mal auftritt ... , dank der hergestellten Verkn�pfung, eine psychische Regung ergeben, welche das Erinnerungsbild jener Wahrnehmung wieder besetzen und die Wahrnehmung wieder selbst hervorrufen, also eigentlich die Situation der ersten Befriedigung wiederherstellen will." (ebd.).

Das Erinnerungsbild, das den Inhalt der Befriedigungssituation ausmacht, wird dadurch mit seiner k�rperlichen Form verkn�pft, da� diese als Bed�rfniserregung es "besetzt". Es erh�lt dadurch einen Willen, der als "psychische Regung" besteht und "eigentlich die Situation der ersten Befriedigung wiederherstellen will". Das Befriedigungserlebnis ist also Inhalt und Ziel dieses Willens, die wiedererstandene Bed�rfniserregung seine Kraft. Diese Kraft, die aus der Natur des K�rpers immer wieder entsteht, wird zugleich geistig angenommen, wohingegen das Befriedigungserlebnis allerdings k�rperlich zugleich nicht besteht. Die Kraft oder Erregung tendiert seinem Konstanzprinzip zufolge zur Aufhebung, ihr Inhalt aber kann sich nur im Geistigen vollziehen. Dieses somit geistig verbleibende Interesse zur Wiederherstellung eines Erlebnisses, also die Regression der Bed�rfniserregung in das Urbild, das ihr vorausgesetzt war, ist das, was den Wunsch ausmachen soll. Er ist die vom K�rper abstrahierte aber zugleich nur durch den K�rper begr�ndete Tendenz der Psyche. Ihn gibt es nur, weil das Bed�rfnis in seiner Unbestimmtheit geblieben ist, nachdem es ein bestimmtes Erlebnis in seinem Untergang gemacht hatte. Diese Behauptung, da� sich das Bed�rfnis nicht durch das Befriedigungserlebnis �nderte sondern sich nur etwas von ihm Unterschiedenes, n�mlich das Erinnerungsbild, ergeben hatte, das �ber es hin fortdauert und sich im Falle seines Auftretens wieder mit ihm verbindet, macht �berhaupt die Grundlage des Wunsches aus.

Dies entspricht der Anschauung, die dem naturwissenschaftlichen Aufkl�rer zu eigen ist. Menschen leben nicht in ihren Bed�rfnissen und beziehen sich nicht durch sie aufeinander, sie haben nur Bed�rfnisse einerseits, �ber deren Befriedigung sie andererseits ein Wissen besitzen. Ihre Bed�rfnisse und Regungen bleiben somit als organismische Gegebenheiten unber�hrt, aber dennoch grundlegend f�r den Lebensprozess, zugleich aber bet�tigen sie sich neben ihren nat�rlichen Voraussetzungen, und es ist daher auch das Interesse des Aufkl�rers, diese Bet�tigung auf ihren nat�rlichen Ursprung hinzuweisen, um ihnen einen unendlichen und spekulativen Weg abzuschneiden. Diese Auffassung der Trennung von Interesse und Wissen schl�gt sich nun in Freuds Konstruktion der Psyche inhaltlich selbst nieder. Die Psyche vertritt zwar ein k�rperliches Bed�rfnis, insofern sie einen Willen nur als psychische Regung bei einer Bed�rfniserregung hat, zugleich bet�tigt sie sich aber auch nur darin, sich an das zu erinnern, was dem k�rperlichen Leben vorausgegangen war. Ihr Wille ist daher selbst ein regressives Moment, n�mlich ein Interesse, auf das zur�ckzukommen, was urspr�nglich k�rperlich bestand, was aber nur in geistiger Form besteht. Was den Trieb der Psyche ausmacht, repr�sentiert den organischen Trieb; es ist zugleich aber auch nur diese Triebrepr�sentanz, die dem k�rperlichen zur Befriedigung verhelfen kann. Der Kern der Psyche ist somit zugleich aus dem K�rperlichen begr�ndet, insofern ihre Regung die K�rperregung enth�lt, sie enth�lt aber auch nur das Interesse, zu dem zur�ckzukommen, was ihr k�rperlich vorausgegangen war (das Befriedigungserlebnis). Als Repr�sentant der Triebe interessiert sie sich zugleich f�r deren Erf�llung. Sobald aber die Triebe befriedigt sind, kann man sie nicht mehr repr�sentieren. Die Psyche interessiert sich somit f�r ihren eigenen Untergang, f�r die Triebbefriedigung.

Sie kann aber nur solange bestehen, wie diese nicht stattfindet. Solange also die Triebbefriedigung nur als Erinnerungsbild des Befriedigungserlebnisses besteht und dieses besetzt wird, solange besteht eine psychische Regung. "Eine solche Regung ist das, was wir einen Wunsch hei�en" (ebd.)

ae) Die Wunscherf�llung oder die Unzweckm��igkeit der Psyche

Da die Natur des Bed�rfnisses nichts mit seinem Gegenstand, der es befriedigt, zu tun hat, hat es das Erinnerungsbild "besetzt" und will hierbei das Befriedigungserlebnis wahrnehmen. Dieses "Wiedererscheinen der Wahrnehmung ist die Wunscherf�llung, und die volle Besetzung der Wahrnehmung von der Bed�rfniserregung her der k�rzeste Weg zur Wunscherf�llung" (ebd.). Die Bed�rfniserregung wird also an die Wahrnehmung "besetzt" und es entsteht hierdurch eine Identit�t in der Wahrnehmung selbst, die Wunscherf�llung. "Diese erste psychische T�tigkeit zielt also auf eine Wahrnehmungsidentit�t, n�mlich auf die Wiederholung jener Wahrnehmungen, welche mit der Befriedigung des Bed�rfnisses verkn�pft ist." (ebd.)

Die Identit�t des Erinnerungsbildes, das in der Wunscherf�llung als eine Art Halluzination wahrgenommen wird mit dem Befriedigungserlebnis, das inhaltlich die Erinnerung ausmacht, ist nur dadurch m�glich gewesen, da� sich die k�rperliche Erregung als geistige Regung mit dem Inhalt des Erinnerungsbildes als Halluzination verwirklicht. Dies kann nicht mehr zwischen wirklicher Befriedigung und vorgestellter Befriedigung unterscheiden und verk�rpert daher die geistige Befriedigung des Bed�rfnisses, wobei es dessen Erregung verzehrt. Da also diese Erregung getrennt von dem Inhalt der Erinnerung des Befriedigungsgegenstandes unterstellt ist, kann sie auch jenseits von dem Befriedigungsgegenstand auf ideelle Weise in dem Erinnerungsbild so wirksam werden, da� eine Wunscherf�llung im Sinne einer geistigen oder scheinhaften Befriedigung des Bed�rfnisses entsteht. Was die prim�re T�tigkeit der Psyche somit ausmacht, ist ein vom K�rper losgel�ster Verzehr der k�rperlichen Erregung. Die Psyche ist hierdurch in einem Verh�ltnis zu sich selbst: Sie wird angetrieben durch den Wunsch, "da nichts anderes als ein Wunsch unseren seelischen Apparat zur Arbeit anzutreiben vermag" (ebd., S. 540); zugleich erf�llt sie den Wunsch, ihren Antrieb, indem sie durch ihm die Bed�rfniserregung des K�rpers verzehrt. Hierdurch ist sie Triebrepr�sentant und Triebbefriedigung zugleich, aber dann ist sie tautologisch, d.h. in einem leeren Bezug zu sich selbst.

Diese erste psychische T�tigkeit hatte es der Psyche erm�glicht, zu sich selbst zu kommen, und sowohl die Erinnerung wie auch die Bed�rfniserregung in sich zu vereinigen. So, wie sie jetzt gesetzt ist, k�nnte sie prinzipiell alles, was sie als befriedigend erinnert, dann, wenn eine Bed�rfniserregung auftritt, per Halluzination aufl�sen. Sie ist somit die Aufhebung jeglicher Lebensnot oder Notwendigkeit und wird von Freud als ein Prinzip angesehen, welches gerade daraus besteht, alle Wirkungen und N�te ideell zu l�sen. Sie verfolgt hierbei die Kraft eines unbestimmten Dranges, durch welchen sie sich der Wirklichkeit entzieht und zugleich in diesem Entzug die Erinnerung des einst Wirklichen dadurch erf�llt, da� es seine wirkliche Erregung in sich aufhebt. Eine solche Psyche ist gegen�ber den Anforderungen des Lebens zu primitiv und unzweckm��ig und "eine bittere Lebenserfahrung mu� diese primitive Denkt�tigkeit zu einer zweckm��igeren sekund�ren, modifiziert haben. Die Herstellung der Wahrnehmungsidentit�t auf dem kurzen regredierenden Wege im Innern des Apparats hat an anderer Stelle (n�mlich am verlassenen Organismus) nicht die Folge, welche mit der Besetzung derselben Wahrnehmung von au�en her verbunden ist. Die Befriedigung tritt nicht ein, das Bed�rfnis dauert fort." (ebd., S. 539).

Indem nun Freud die Halluzination, die er als Folge einer Bed�rfniserregung angesehen hatte und dadurch notwendig begr�ndet sah, jetzt als einen Luxus der Psyche ausgibt, mu� sich das Bed�rfnis nochmals geltend machen. Es "dauert fort". Die Bed�rfniserregung, die sich in die Wunscherf�llung aufgel�st hatte, soll eben doch nicht aufgel�st sein und besteht daher als "bittere Lebenserfahrung". Es soll dieselbe Wahrnehmung, die "auf dem kurzen regredierenden Weg im Innern des Apparats" zur Identit�t gekommen war, nun auch "von au�en her verbunden" werden, also Wahrnehmung der Wirklichkeit sein. Der psychische Verbrauch der Triebkraft soll daher nicht ganz geschehen, weil er unzweckm��ig w�re. "Um eine zweckm��igere Verwendung der psychischen Kraft zu erreichen, wird es notwendig, die volle Regression aufzuhalten, so da� sie nicht �ber das Erinnerungsbild hinausgeht und von diesem aus andere Wege suchen kann, die schlie�lich zur Herstellung der gew�nschten Identit�t von der Au�enwelt her f�hren." (ebd.). Die psychische Kraft wird geteilt, und die unzweckm��ige Verwendung um den Teil reduziert, um den sich die zweckm��ige geltend machen soll. Weil die erste psychische T�tigkeit unzweckm��ig war, mu� sie durch eine zweite aufgehalten werden. Diese hemmt die prim�re Abfuhr der Erregung und erinnert die Psyche an das, was ihr abgesprochen worden war, die wirkliche Bed�rfnisbefriedigung.

af) Die Hemmung als Umweg zur Befriedigung

Das Bed�rfnis, welches zuerst ein Befriedigungserlebnis zur Folge hatte und dann einen Wunsch, entpuppt sich jetzt als eine bittere Lebenserfahrung. Als solche ist sie ganz unterschieden von dem Wunsch, der ihm zufolge sein sollte. Als bittere Lebenserfahrung soll es den Wunsch aufhalten, den es erzeugt hatte. Sie soll also ein hemmendes System in der Psyche begr�nden, welches ihre prim�re T�tigkeit beschr�nkt.

Obwohl dieses zweite System wie das erste sich aus der Triebkraft der Erregung speist, die das Bed�rfnis enth�lt, soll es seinem Interesse nach gegen das erste gerichtet sein. Es ist die "durch die Erfahrung notwendig gewordene" (ebd., S. 540) Hemmung der Wunscherf�llung, die "doch nichts anderes als der Ersatz des halluzinatorischen Wunsches" (ebd.) ist. Quantitativ ersetzt es den Wunsch, qualitativ setzt es sich der Wunscherf�llung entgegen. Diese Qualit�t hat es - wieder einmal - aus der Erfahrung. Im Unterschied zur Erfahrung des Befriedigungserlebnisses, das die Qualit�t oder den Inhalt des Erinnerungsbildes ausmacht, enth�lt es die Erfahrung, da� sich das Bed�rfnis bitter gegen die psychische Entfaltung wendet und ist hierdurch der Antagonist der Erfahrung des Befriedigungserlebnisses (6). Die Systematik hierin erscheint durch den Erfahrungsbegriff nur verborgen: Sowohl die Erfahrung des Befriedigungserlebnisses als auch die Erfahrung des bitteren Lebens sind Ereignisse, die nur systematischen Stellenwert haben, denn sie ergeben sich allein aus den ihnen vorausgesetzten Kategorien. Die tausendfachen Befriedigungserfahrungen, die sich in vielf�ltigsten Verbindungen ergeben, sind hier systematisch zu einem Antagonismus gebracht worden, den sie in der Erfahrungswelt selbst nicht notwendig haben. Sie sind n�mlich die gegens�tzlichen "Erfahrungen", welche die Psyche macht, um ihre gegens�tzliche Bewegung zu erhalten. Sie stehen daher nur f�r das, was logischerweise in der Ableitung notwendig ist. Die Psyche war n�mlich zum einen als unendliches Prinzip des Wunsches und seiner Erf�llung gesetzt, jetzt enth�lt sie zugleich dessen Beschr�nkung und hierdurch ein zweites Prinzip, das denselben "nat�rlichen" Voraussetzungen gehorchen mu� wie das erste (es steht im Interesse des Bed�rfnisses und verfolgt gleicherma�en wie das erste Prinzip die Tendenz zur Ruhe oder Befriedigung. Es begr�ndet sich nur dadurch, da� das erste Prinzip zwar in der Halluzination die Erregung zu senken in der Lage ist, da� es aber zugleich an der Realit�t des Bed�rfnisses vorbeigeht, das sich daher in einem zweiten Prinzip hemmend geltend machen mu�. Die Psyche enth�lt dadurch zwei Systeme, da� sie sich einmal aus dem Bed�rfnis begr�ndet und ihren eigenen Antrieb als Wunsch erh�lt, zugleich sich aber der Wunsch nat�rlicherweise gegen das Bed�rfnis selbst entfaltet. Das zweite System hemmt das erste in dem Interesse des Bed�rfnisses, das dem ersten zugleich vorausgesetzt gilt. Die psychische T�tigkeit gr�ndet somit auf der doppelten Bestimmung, die das Bed�rfnis bei Freud in der Ableitung von ihr selbst hat. Das Bed�rfnis gilt einmal als Voraussetzung der Psyche in der Form seiner Erregung" Zugleich soll es die qualitative Schranke der ideellen Entwicklung der Wunscherf�llung sein. Als zweites Bed�rfnis gilt es qualitativ gegen die Psyche, als erstes quantitativ als ihre positive Voraussetzung.

In dem bisher unter a) dargestellten Strang wollte Freud ableiten, was die Psyche von dem bewu�ten Leben, also als Unbewu�tes, unterscheidet. Er hatte ihren allgemeinen Inhalt gesucht, der jenseits ihrer einzelnen und momenthaften T�tigkeit im Bewu�tsein und damit als Begr�ndung des Unbewu�ten gelten soll. Die Getrenntheit der einzelnen Wahrnehmungsfunktionen von der kontinuierlichen T�tigkeit eines Ged�chtnisses war im wahrnehmungspsychologischen Gesichtspunkt die Anschauung, von der er in seiner Untersuchung ausging. Diesen Unterschied konnte er sich zun�chst dadurch erkl�ren, da� der Organismus selbst in seiner Wahrnehmungst�tigkeit als ein Apparat aufgefa�t wird, der nur von Reizen her angesto�en wird, und daher eine momenthafte, und f�r die Kontinuit�t des Ganzen gleichg�ltige Erregung erf�hrt. Seine kontinuierliche Erregung erh�lt er durch innere Triebkr�fte, wie sie nat�rlicherweise in der Bed�rfniserregung vorkommen. Zur Ableitung der kontinuierlichen Kraft in der Psyche war deshalb der Bed�rfnisbegriff notwendig und sollte ihren inneren Zusammenhang in der Form von Erregung, welcher der Organismus nicht zu fl�chten in der Lage ist, erkl�ren. Die Bed�rfniserregung ergibt also die Triebkraft, welche das innere Geschehen der Psyche zu erkl�ren hat.

In der Ableitung der Psyche aus der Wahrnehmung von Triebbefriedigung spielt die Bed�rfniserregung daher auch die zentrale Rolle. Die Bed�rfniserregung kommt in Freuds Ableitung dreimal als Argument vor: Zuallererst ist es die Not, die das Leben des Organismus’ heraufbeschw�rt in Form der Bed�rfniserregung. Die alle Lebenst�tigkeit vorausgesetzte Lebensnot ist hier quantitativ gefa�t als Bed�rfniserregung, die erst durch die Hilfeleistung, im Befriedigungserlebnis den Inhalt kennenlernt, durch den sie verschwindet. Die Bed�rfniserregung ist hier nur als die Form des Organismus' aufgefa�t, dessen Inhalte erst durch das Erlebnis, das ihr zur Folge ist, eintreffen. Das zweite Mal, wo das Bed�rfnis auftritt, ist es dazu da, diese k�rperliche Form an einen Vorstellungsinhalt zu "besetzen", und damit auch die Form der Psyche oder ihren Antrieb als reines Quantum einer kontinuierlich wirkenden Kraft auszumachen. Dieses bildet den Wunsch als den Antrieb der Psyche �berhaupt, der zwar die Bed�rfniserregung zu tilgen versteht, aber den realen Organismus, also das, was nicht nur die Bed�rfniserregung, sondern auch die Notwendigkeit der bestimmten und auf das bed�rftige Organ bezogene Befriedigung ausmacht, ignorieren mu�. Durch diese Ignoranz mu� sich jetzt das K�rperbed�rfnis ein drittes Mal geltend machen, diesmal aber inhaltlich. Es wird zur bitteren Lebenserfahrung, der Psyche bereits getilgte Bed�rfniserregung daran erinnert wird, da� es um einen bestimmten Inhalt geht, der dem Bed�rfnis des K�rpers ad�quat sein mu�, da� also die freie Erregung und L�schung in der Psyche nicht dazu ausreicht, eine psychische Entfaltung zu begr�nden. Das Bed�rfnis, das bis dahin nur formell genommen worden ist als Grund f�r eine Triebkraft, sowohl im Organismus wie auch in der Psyche, macht sich jetzt als das Gegenteil hierzu geltend, als Inhalt, der die von ihm getrennte Form der Erregung zu hemmen versteht, und daher die Realit�t in das psychische Geschehen einf�hrt.

Was hierbei den Widerspruch ausmacht, ist die Tatsache, da� das Bed�rfnis vor aller Ableitung bereits gesetzt ist, dann vom Standpunkt seiner Erregung her gel�scht wird und schlie�lich vom Standpunkt seines Inhalts diese L�schung kritisiert. Die Tatsache, da� Freud aus dem Bed�rfnis eine Triebkraft macht, wird zugleich von Freud darin kritisiert, da� diese Triebkraft nicht zur Befriedigung kommen kann. Das Bed�rfnis als Grund dieser Triebkraft ist einmal als Form des Antriebs des Organismus' und der Psyche gedacht, dann aber soll es sich als Inhalt als Schranke derselben Form erweisen. Der Antrieb wird durch seinen eigenen Inhalt beschr�nkt. Das, was ihm vorausgesetzt ist (Bed�rfniserregung) soll sie zugleich aufheben (bittere Lebenserfahrung). Was urspr�nglich die Not des Lebens ausmacht, das alles antreibt, was hieraus sich ergibt, macht sich zugleich als bittere Lebenserfahrung geltend, ist also Folge des Lebens, das es produziert hatte.

Der Grund f�r diesen Widerspruch ist die doppelte Verwendung der Bed�rfniserregung oder des Triebs im Gang der Ableitung. Er wird positiv als Antrieb der prim�ren psychischen T�tigkeit verstanden, negativ als die Schranke dieser psychischen T�tigkeit. Er gilt in der Ableitung wie ein Wille, unter welchem gegens�tzliche Erfahrungen gemacht werden; einmal ist es die Befriedigungserfahrung, welche sich im Vorstellungsbild in die Psyche hinein verl�ngert und darin positiv bestehen bleibt, ein andermal, wenn sie die Befriedigungserfahrung zu ihrem eigenen Zweck gemacht hat. Es sind somit die gegens�tzlichen Erfahrungen, die man unter dem Triebinteresse macht, was sich als Argument in der Ableitung der Eigenst�ndigkeit der Psyche ergeben hatte. Zwischen der Erfahrung eines befriedigten Bed�rfnisses und der Erfahrung eines unbefriedigten Bed�rfnisses besteht die prim�re psychische T�tigkeit und diese gr�ndet auf einem triebhaften Willen, der jetzt aber nichts anderes mehr enth�lt als das Interesse, was im Konstanzprinzip formuliert wurde: Die Bed�rfniserregung zu l�schen. Die Inhalte, die durch den Bed�rfnisbegriff dem Organismus gegeben worden sind und die psychische T�tigkeit begr�nden sollen, haben sich demnach aneinander aufgehoben: da das Bed�rfnis einmal positiv als befriedigtes und einmal negativ als unbefriedigtes in der psychischen T�tigkeit auftritt, kann sich weder aus dem unbefriedigten Bed�rfnis noch aus dem befriedigten ein allgemeiner Grund f�r die eigenst�ndige T�tigkeit der Psyche ergeben. Was den Inhalt des Bed�rfnisses betrifft, besteht dieser ganz in der Phantasie des Befriedigungserlebnisses wie auch in der Hemmung dieser Phantasie durch das nicht verwirklichte Befriedigungserlebnis. Die Psyche hat also selbst zwei Systeme, welche im Grunde nichts anderes als die verschiedenen Erfahrungstatsachen von Zust�nden, in denen das Bed�rfnis auftritt, repr�sentieren. Indem sie sich inhaltlich in der Psyche selbst entgegensetzen, k�nnen sie keinen allgemeinen Grund von ihrer eigenst�ndigen Bewegung ergeben. Was als Grund f�r das psychische Interesse deshalb nur �brigbleibt, ist das Konstanzprinzip, das naturhafte Interesse des Organismus', jegliche Erregung zu senken. Dieses erh�lt sich als eine Art allgemeine Gesetzm��igkeit formell �ber allen bis dahin inhaltlich entwickelten Prozesse und macht den Drang des Bed�rfnisses wie auch des Wunsches zugleich aus. Indem die Psyche die Identit�t von Wunscherf�llung und Bed�rfnisbefriedigung bezweckt, vollzieht sie im Grunde nur das Konstanzprinzip, das den Untergang beider Erregungen verlangt.

Worauf der ganze bisher dargestellte Strang der Ableitung also sich reduziert, ist eine nat�rlich behauptete Gesetzm��igkeit, die als allgemeine Tendenz in alles eingeht, was Freud darstellt, hierbei aber eine unber�hrte Allgemeinheit im Gedankengang selbst ist, also ein allgemeiner Grund, der in sich selbst leer ist, und nichts anderes enth�lt als ein Prinzip, das allem Organismischen unterstellt wird. Freud wollte dieses Prinzip in seiner Theorie mit den Triebkr�ften gleichsetzen, welche in der Psyche wirksam sind. Er wollte das Interesse, welches das Konstanzprinzip in der L�schung aller Erregung befolgt, mit dem Interesse des Bed�rfnisses, welches das Interesse an einer Befriedigung verfolgt, gleichsetzen, so da� er die Triebkr�fte der Psyche mit den Prinzipien der Natur identifizieren h�tte k�nnen und hierin eine allgemeine Begr�ndung f�r die psychische T�tigkeit gefunden h�tte. Das ist ihm aber dadurch nicht gelungen, da� er das Bed�rfnis nicht ohne Befriedigungsgegenstand in der Psyche erhalten konnte, und es somit in doppelter Form darin verwenden mu�te. Das Triebinteresse bestand daher einmal als Interesse nach Befriedigung, als Naturzweck in der Psyche, zum andern als Interesse nach der L�schung von Erregung, die zu dem Naturzweck dadurch antagonistisch wurde, da� sie als Antrieb der Psyche sich auch jenseits der Triebbefriedigung aufzul�sen h�tte. Die Identit�t von Triebinteresse und dem Interesse des Konstanzprinzips wurde dadurch aufgehoben, der Trieb als eine k�rperliche Kraft aufgefa�t, welche sich der psychischen widersetzen mu�.

Das Konstanzprinzip ist somit das alleinige Argument geblieben, welches sich allgemein durch die Ableitung erhalten lie�, da man es dem Bed�rfnis selbst ansieht, da� es in verschiedensten Formen vorkommt und daher weder als unbefriedigtes noch als befriedigtes zum ausschlie�lichen Grund psychischer Regungen werden kann. Es ist als eine leere Allgemeinheit �ber allen einzelnen Momenten der Ableitung als Argument f�r ihre Entwicklung geblieben, und k�nnte deshalb genauso gut als die allgemeine Form, als Verallgemeinerung von Entwicklungsprozessen in der Form selbst gelten, wie als erschlossener Grund der Entwicklung, also als Entwicklungsinteresse. Wenn man die Form von Entwicklungen sagt, also die Formeln ihrer Bewegung darstellt, so verallgemeinert man Beobachtungen von Entwicklungsprozessen, die bereits geschehen sind. Wenn man aber den Grund f�r eine Entwicklung sagt, damit also einen Zweck formuliert, der sich noch nicht entwickelt oder verwirklicht hat, so will man aus dem Gegebenen etwas ableiten, was es nicht vorausgesetzt haben kann. Indem Freud nun aber diesen Unterschied nicht kennt und im Gang seiner Argumentation (zum Beispiel durch den Erfahrungsbegriff) sowohl Entwicklung beschreibt wie auch begr�ndet, das hei�t, das Beobachtete mit der Beobachtung erkl�rt, wird er in seiner Argumentation tautologisch. Seine Auffassung vom Konstanzprinzip verk�rpert diese Tautologie ausdr�cklich, wenn er das Triebinteresse als Grund f�r eine Entwicklung mit dem Konstanzprinzip als Form einer Bewegung identisch zu setzen versucht. Er wollte damit einen formalen Begriff mit einem analytischen Begriff in eins nehmen und kam von daher zu einer gegens�tzlichen Verwendung des Triebbegriffs selbst, soda� nur der formale Begriff �brigbleiben konnte, zur Begr�ndung des Formulierten. Ich bin deshalb bereits an seiner grundegendsten �berlegung an das Grundproblem seines Denkens gekommen, welches im folgenden einen Zusammenhang ausbreitet, der darauf beruht, da� Freud das analytische und formale Denken nicht auseinanderh�lt und deshalb auch nicht den Unterschied zwischen Konstanzprinzip und Triebinteresse erkennen kann. Im Befriedigungserlebnis sieht er n�mlich beides vereint, weil darin das Prinzip des in sich ruhenden Organismus' und das Interesse, das dieser triebhafterweise entwickelt, vers�hnt sind. Das Befrieldigungserlebnis war somit die notwendige Voraussetzung, um alle folgenden Bestimmungen in der Einheit von Naturprinzip und Naturinteresse, in welcher sich das widerspr�chliche Entwicklungsinteresse von Freud verbirgt, darzustellen. Von seinem doppelten Interesse unbeschadet entwickelt nun Freud einen psychischen Apparat, der sich in seiner Entwicklung zugleich seiner eigenen Regression unterwerfen mu�. Der Begriff, auf dem er sich daher gr�ndet, ist der Wunsch.

b) Der Wunsch als bewegendes Prinzip der Psyche

Der Wunsch hatte sich als psychische Regung aus der Bed�rfniserregung gebildet, welche das Erinnerungsbild des Befriedigungserlebnisses besetzt hatte. Das Bed�rfnis hatte demnach in seiner Form den Wunsch gebildet, insofern seine Erregung an das Erinnerungsbild gegeben wurde, seinem Inhalt nach aber ist es zugleich dadurch dessen Schranke geworden, da� es an die Tatsache des k�rperlichen Lebens und der K�rperorgane gebunden war. Im Wunsch ist somit einmal vom Standpunkt der Bed�rfniserregung ein Interesse (nach dem Konstanzprinzip) gegeben, welches die Erregung des Bed�rfnisses (getrennt von seinem Inhalt) enth�lt, zugleich widersetzt es sich seinem Inhalt entsprechend dem Wunsch, weil und sofern er nicht in der Lage ist, zu einer wirklichen Bed�rfnisbefriedigung zu gelangen. Nur dadurch, da� Freud das Konstanzprinzip �ber die Ableitung gestellt hatte, war es ihm m�glich zu behaupten, da� die Erregung selbst ein ihr immanentes und jenseits ihres Inhalts bestimmtes Interesse hat, n�mlich das Interesse des Organischen �berhaupt, seine Erregung zu l�schen. Von diesem Prinzip her ist der Wunsch in einem positiven Interesse gesetzt: Er treibt alle Aktionen und T�tigkeiten an, die in der Lage sind seine Erregung zu l�schen. Inhaltlich enth�lt er das Gel�schte der Erregung, wie er das Befriedigungserlebnis, also ein vormals nat�rlicher und wirklicher Akt, erinnert beh�lt. Er ist inhaltlich somit ein Vorgriff auf das Vergangene und kommt gerade deshalb nicht zur wirklichen Befriedigung, da er stattdessen in der Wunscherf�llung seine, Erregung vernichtet, das hei�t regrediert. Hierdurch ist er dem Bewu�tsein nicht mehr zug�nglich, sondern ein immanenter Proze�, der sich unter dem Bewu�tsein bewegt und vom Bewu�tsein nurmehr bewacht wird, damit er seine T�tigkeit nicht unendlich forttreibt. Hierdurch ist der Wunsch die "prim�re T�tigkeit des Unbewu�ten" (Wyss, S. 39). Hierdurch begr�ndet er den Prim�rproze� der Psyche und bildet "den Kern unseres Wesens, aus unbewu�ten Wunschregungen bestehend, unfa�bar und unhemmbar f�r das Vorbewu�te".(Freud 1900, S. 572). Durch ihn konnte die Psyche getrennt von ihrem eigenen Material, dem Organismus und der Realit�t �berhaupt begr�ndet werden. Durch den Wunsch entfaltet sich eine psychische Wirkung, die "eine besondere Existenzform ist, welche mit der materiellen Realit�t nicht verwechselt werden soll." (ebd.9 S. 587). Insofern die W�nsche die Antriebe im Unbewu�ten selbst sind, stellen sie "f�r alle sp�teren seelischen Bestrebungen einen Zwang dar, dem sie sich zu f�gen haben" (ebd., S. 573).

Nun besteht der Wunsch nur w�hrend dem das Bed�rfnis sich r�hrt, also eine Bed�rfniserregung am Organismus besteht. Da er sich aber nicht f�r die wirkliche Befriedigung des Bed�rfnisses interessiert, sondern quasi durch ihre ideelle Vorwegnahme existiert, enth�lt sein Interesse allein das des Konstanzprinzips und wird hierdurch zum Antagonisten des Interesses, das im k�rperlichen Bed�rfnis besteht. Genau in der Weise, wie er sich auf das Bed�rfnis bezieht, bezieht er sich auch auf die Wirklichkeit �berhaupt (von dem Widerspruch, der in der Ableitung aus dem Bed�rfnis in der Freudschen Fassung des Bed�rfnisses gefunden worden war, will ich jetzt absehen und den Wunsch nur als bewegendes Prinzip der Psyche selbst, gleichg�ltig von seiner Herkunft, untersuchen). Es soll sich darin das Verh�ltnis der Psyche zur Wirklichkeit verdeutlichen lassen.

Der Wunsch ist im Unbewu�ten ein erschlossenes Konstrukt, zu dem Freud dadurch kommt, da� er sagte, "es hindert uns nichts, (ihn) anzunehmen" (ebd., S.'539). Aber als solches hat er einen finalen Charakter (Wyss, S. 70), denn er enth�lt das, was an Erlebnis- oder "Affektverkn�pfung" wirkt, ohne zum Bewu�tsein zu gelangen. Er enth�lt also die Affekte, "die ohne Bewu�tsein geschehen, die man supponieren, aber nicht ... erweisen kann" (Freud 1894, S. 67). Diese unbewu�ten Affekte machen dadurch die Bewegung der Psyche aus, da� sie Triebe repr�sentieren, die als nat�rlich vorausgesetzt werden. "Der Kern des Unbewu�ten besteht aus Triebrepr�sentanzen, die ihre Besetzung abf�hren wollen, also aus Wunschregungen" (Freud 1915c, S. 145). Von der Seite her, da� der Wunsch Triebe repr�sentiert, d.h. als Wunschregung aus dem Trieb selbst entspringt, den er repr�sentiert, ist er die Kraft, aus der heraus die Psyche sich bewegt und ist hierdurch ihr urt�mlichster Inhalt. "Den Inhalt des Unbewu�ten kann man einer psychischen Urbev�lkerung vergleichen" (ebd., S. 154). Zugleich aber bezieht er sich auf die Wirklichkeit dadurch, da� er das wirkliche Triebgeschehen in vergangener Form (Befriedigungserlebnis) enth�lt, und in seiner Intention der Vorgriff auf das Vergangene besteht. Er kann also nur Vergangenes enthalten und ist somit passiv und regressiv gegen�ber der Wirklichkeit. Die Triebe, durch welche der Organismus urspr�nglich zu wirklichen Gegenst�nden gezwungen war, treiben im Wunsch das an, was ihn von der Wirklichkeit entfernt. Hierdurch ist der Wunsch zwar an die Wirklichkeit der Triebbefriedigung gebunden, zugleich aber in vollst�ndiger Freiheit hiergegen, da er in sich nur dem Prinzip der Erregung folgt und in dieser Bestimmung frei gegen alle Inhalte gesetzt ist. Er vertritt die freie Energie �berhaupt. Vom Standpunkt der Freiheit erf�hrt er das Wirkliche daher nur als Schranke. Von seinem Inhalt aus enth�lt er aber gerade das in der Form der Vorstellung, was ihm vorausgesetzt war und nicht mehr wirklich ist. Der Wunsch ist somit die Sehnsucht nach dem Vergangenen, die nicht bewu�t sein darf, und hierdurch ihre eigene Erf�llung findet. Diese Ursprungssehnsucht bestimmt den Menschen dazu, nach dem zu leben, was vergangen ist und diese Tendenz zugleich als Antrieb seines psychischen Lebens zu haben, das seine Empfindungen, Bed�rfnisse und anderes bestimmt, aber nicht bewu�t sein kann. Das Bewu�tsein bezieht sich auf die Zweckm��igkeiten des Lebens, auf die wirklichen, das hei�t bei Freud organischen Bed�rfnisse, auf die reale Befriedigung schlechthin. Der Wunsch oder das Psychische in seiner prim�ren Bestimmung sind sozusagen das illusion�re Reich, in welchem ein Leben gefristet wird, das sich nicht verwirklichen kann, das aber zugleich alle Antriebe des Menschen ausmachen soll, die sein inneres Leben bestimmen. Freud hatte dies schon 1892 als ein "Schattenreich" angesehen, worin er die "gehemmten Vors�tze aufbewahrt" vermutet hatte, die darin eine "ungeahnte Existenz fristen" (Freud 1895, S. 272).

Die Psyche stellt somit ein im Grunde vors�tzliches Interesse dar, welches den Wunsch ausmacht, zugleich ist aber der Wunsch nur in einem Reich, wo dieser Vorsatz zugleich gehemmt ist. Die nat�rliche oder gesellschaftliche Wirklichkeit kann ihn - nach Freud - nat�rlicherweise und notwendig nicht zulassen. Er ist zwar das, was den Antrieb des Einzelwesens ausmacht, seine Triebkraft, aber zugleich notwendig gehemmte Triebkraft. Sie macht sich nur als eine "auf Lust zielende Str�mung im Apparat" (Freud 1900, S. 568) geltend und erscheint hierdurch als Empfindung, die die Qualit�ten von Lust oder Unlust unterscheiden lassen, steht aber in keinem Verh�ltnis zur Wirklichkeit, ist nicht in irgendeiner Wirkung auf diese gemeint, etwa in der Form eines Willens. Der Wunsch erscheint in diesem Lustprinzip lediglich als ein Verh�ltnis von Empfindungen, welche die Er1ebnisweisen einer Person kennzeichnen, aber nichts mehr mit den Inhalten der Realit�t zu tun haben, da sie prinzipiell nur Ausdruck der eigenen und innerlich behaupteten Tendenz sind. In diesem Lustprinzip ist die Trennung des inneren Geschehens von der Wirklichkeit, wie sie bereits im Konstanzprinzip angesetzt war, vollst�ndig entwickelt: Ein Individuum handelt und lebt und empfindet danach, wie es sich f�hlt. Darin allein formuliert sich sein Wesen, also das, was seine Entwicklung ausmachen soll. Das Lustprinzip ist das Empfindungsverh�ltnis dessen, was im Konstanzprinzip als Naturprinzip des Organismus’ �berhaupt gesetzt war (Dies ist bereits in Fechners �u�erung - siehe oben - impliziert und wird von Freud auch ausdr�cklich in diesem Zusammenhang gesehen: "Das Lustprinzip leitet sich aus dem Konstanzprinzip ab" (Freud 1915a, S. 219). Das Lustprinzip ist somit das Prinzip des Wunsches, der sich an der Psyche durch die Identit�t dessen, was gew�nscht wird mit dem, was Lust verschafft, ergibt. Der Wunsch, der urspr�nglich in der Psyche die Einheit von Erlebnissen mit dem Trieb gewesen war, bildet somit auch ein zweites Verh�ltnis zur Au�enwelt: Es erlebt sie mit Empfindungen von Lust oder Unlust, und erh�lt somit eine naturnotwendige und dem "Erfahrungshorizont" des Individuums entsprungene Wahrnehmungsweise, die nicht mit dem verwechselt werden darf, was sich in der Psyche als Befriedigungsinteresse an der Realit�t geltend macht; letzteres n�mlich wird durch das Realit�tsprinzip vertreten.

Was urspr�nglich die Momente in der Psyche waren, n�mlich Wunsch und Bed�rfnisse, erscheint nun g�nzlich entzweit in zwei gegenl�ufige Prinzipien: Der Wunsch dr�ckt sich in den Empfindungen aus, die man als Lust oder Unlust wahrnimmt, das Realit�tsprinzip bezieht sich auf die Gegenst�nde der Befriedigung, die danach verarbeitet werden, ob, wann und wie sie zur Befriedigung taugen, und nur aus letzterem ist die Verz�gerung des seelischen Geschehens und damit die Hemmung des urspr�nglichen psychischen Prinzips begr�ndet worden. Die Lustempfindung, die urspr�nglich ein psychisches Analog zur Bed�rfnisbefriedigung war, ist durch ihre Unzweckm��igkeit jetzt unterschieden von der Bed�rfnisbefriedigung, die dem Zweck des ganzen Organismus entspricht. Das Lustprinzip macht die Erscheinung des Psychischen in den Empfindungen aus, es ist aber unzweckm��ig, weshalb das Realit�tsprinzip die nat�rlichen Interessen des Bed�rfnisses bewahren soll. Die Au�enwelt wird somit einmal in der Empfindung selbst reflektiert als ein Erlebnis, das mit Lust oder Unlust wahrgenommen wird, zum andern bezieht der psychische Apparat sich auf sie im Interesse seiner nat�rlichen Zwecke, die er zu vermitteln hat, und sucht in ihr die Befriedigungsgegenst�nde, weshalb er das unmittelbare Erlebnis der Au�enwelt zugleich hemmen mu�. Aus der Ableitung, welche eine Trennung von Wunsch und Bed�rfnis ergeben hatte, weil sie ein widerspr�chliches Verst�ndnis von Bed�rfnis vorausgesetzt hatte, haben sich nun zwei gegens�tzliche Prinzipien, nach denen sich das psychische Geschehen bestimmt, ergeben, die einen doppelten Bezug des einzelnen auf seine Welt enthalten.

Dieser doppelte Bezug auf die Realit�t, die einmal vom Standpunkt des Lustprinzips im Dienste des prim�ren Prozesses der Psyche geschieht, zum andern vom Standpunkt des Realit�tsprinzips im Dienste der Zweckm��igkeit des Organismus' besteht, soll darin einfach sein, da� die Befriedigung des Bed�rfnisses zugleich auch ein Lusterlebnis ist. Von daher nur kann Freud behaupten, da� das Realit�tsprinzip ein Mittel des Lustprinzips ist. Er rekurriert hier n�mlich wieder auf die Identit�t von psychischer Erfahrung und wirklicher Erfahrung, die er in der Ableitung des zweiten Systems getrennt hatte. Die widerspr�chliche Bedeutung des Bed�rfnisbegriffs wird sozusagen von hinten wieder aufgel�st, insofern Bed�rfnisbefriedigung und Lusterlebnisse identifiziert werden, wenngleich die Trennung beider (durch den Unterschied von Wunsch und Bed�rfnis) zur Ableitung notwendig war. Wenn nun das Realit�tsprinzip zugleich im Dienste des Lustprinzips geschieht, so unterstellt diese, da� das Befriedigungserlebnis mit dem psychischen Geschehen, das als Lust oder Unlust empfunden wird, identifiziert wird. Dies ist im folgenden zu untersuchen.

c) Die Zweckm��igkeit der Realit�t und die Empfindung der Lust als Prinzipien des "seelischen Apparats"

In den Triebregungen und W�nschen soll nach Freud die Erlebnisweise und damit auch die Empfindungsfolge des seelischen Apparats beinhaltet sein. Der Mangel an wirklichen Gegenst�nden der Befriedigung sollte die Zweckm��igkeit in der Arbeit des psychischen Apparats begr�nden. Erstere T�tigkeit sollte nach dem Lustprinzip verfahren, letztere nach dem Realit�tsprinzip. Da beide Prinzipien �konomisch gesehen dem Konstanzprinzip gehorchen sollen, gilt das zweite Prinzip zugleich als Hemmung des ersten, also als Schranke der unendlichen Befolgung des Konstanzprinzips im Lustprinzip. Es ist daher nicht mehr wichtig, da� beide im Interesse des Konstanzprinzips arbeiten, sondern worin sie sich bei dieser Arbeit unterscheiden und wodurch sich das Realit�tsprinzip gegen das Lustprinzip �berhaupt stellen kann.

In der bisherigen Ableitung hat Freud die Lustempfindung als Erlebnisweise dessen behandelt, was das Konstanzprinzip ausmacht. Die Empfindungen der Lust waren identisch mit der Senkung von Erregung. Hierdurch hatte er die Grundauffassung eingef�hrt, da� die Psyche im Lustprinzip analog zu den Interessen des Organismus' selbst verl�uft, da� also "der Ablauf der seelischen Vorg�nge automatisch durch das Lustprinzip reguliert wird, d.h.,.. da� er jedesmal durch eine unlustvolle Spannung angeregt wird und dann eine solche Richtung einschl�gt, da� sein Endergebnis mit einer Herabsetzung dieser Spannung, also mit einer Vermeidung von Unlust oder Erzeugung von Lust zusammenf�llt," (Freud 1920, S. 217). Im Wunsch hatte sich dieses Prinzip unendlich und lebensgef�hrlich geb�rdet, da es n�mlich als eigene Tendenz der Psyche alle (k�rperliche) Wirklichkeit ignorieren mu�. Hierdurch wurde das Lustprinzip zwar von dem Konstanzprinzip unterschieden, indem es n�mlich das psychische Geschehen und seine Erlebnisweisen kennzeichnet und im Wunsch als Interesse formuliert ist, zugleich aber mu�te diese Abl�sung des psychischen Prozesses vom k�rperlichen einen zweiten Proze� in der Psyche als psychisch notwendig ergeben, um sie in einem Verh�ltnis zu ihrer Wirklichkeit (das meint hier auch Nat�rlichkeit)'zu erhalten. Der Wunsch, die "auf Lust abzielende Str�mung im Apparat" (ebd., S. 568) und die Zweckm��igkeit, die in Form nat�rlicher und wirklicher Interessen vorausgesetzt gilt, hatten sich hierin voneinander getrennt. Die psychische Erlebnisweise und ihre Zweckm��igkeit werden in verschiedenen Prinzipien gesehen, die nur au�erhalb der Psyche, in der Realit�t in dem Befriedigungserlebnis, zusammengehen k�nnen. Das Realit�tsprinzip vertritt zum einen das Interesse der Bed�rfnisbefriedigung des Organismus und enth�lt diesen Zweck als Grund gegen das Lustprinzip. Dies begr�ndet seine T�tigkeit, den Wunsch zu hemmen und zugleich Umwege der Au�enwelt zu seiner wirklichen Erf�llung in der Befriedigung zu eruieren, die Realit�t zu pr�fen, zu beeinflussen und zu unterscheiden. Von diesem Standpunkt aus sucht es die Wege zur Bed�rfnis- oder Triebbefriedigung. Es hemmt den Drang des Wunsches in seiner Momenthaftigkeit, "um auf dem neuen Wege eine sp�ter kommende, gesicherte (Befriedigung) zu gewinnen" (Freud 1911, S. 21). Es mu� sich hierf�r "die realen Verh�ltnisse der Au�enwelt vorstellen und die reale Ver�nderung anstreben" (ebd., S. 18f.), wobei es nicht darauf ankommt, "was angenehm, sondern was real war, auch wenn es unangenehm sein sollte" (ebd.., S. 19), In seinem Interesse nach Bed�rfnisbefriedigung verh�lt es sich zu einer Realit�t, die Freud schlechthin unabh�ngig von dem Lebewesen" (Bally, S. 60) sieht.

Indem es diesen seinen Zweck befolgt, ist es aber zugleich Mittel des Lustprinzips. Es soll n�mlich letztendlich Ereignisse erm�glichen, die einen verz�gerten aber optimaleren Lustgewinn bringen. Es soll also Mittel zu einer Optimierung der Lustgef�hle sein. Durch letzteres ist das Realit�tsprinzip im Dienste des Lustprinzips und kann sich nur quantitativ von ihm darin unterscheiden, da� es die Wahrnehmung auf Gegenst�nde der Au�enwelt aufmerksam macht, welche nicht unmittelbar Lust bringen, aber auf dem Umweg des Denkens zu einer Optimierung der Lusterlebnisse kommen. Es ist von dieser Seite ganz im Dienste der Wunschregung, welche ihre Erlebnisform vermittels des Realit�tsprinzips sucht und optimieren will.

Das Realit�tsprinzip enth�lt somit im Grunde ein gegenl�ufiges Interesse: Einmal versuchtes, die Gegenst�nde der Lust den vorgestellten W�nschen darin anzugleichen, da� es die "Umwege zur Wunscherf�llung," (Freud 1900, S. 540) betreibt; zugleich aber hat es nur den Zweck, diese Gegenst�nde als das zu finden, was die bittere Lebenserfahrung der Bed�rfniserregung aufhebt. Das Realit�tsprinzip begr�ndet sich somit einmal negativ und einmal positiv: Zuerst begr�ndet es sich aus dem Mangel an befriedigenden Gegenst�nden, enth�lt also eine Forderung, zum andern begr�ndet es sich aus einer Optimierung der gegebenen Lusterlebnisse, enth�lt also die Steigerung einer Erf�llung. Diese gegenteiligen Momente in der Begr�ndung des Realit�tsprinzips sind wiederum darin vers�hnt, da� Freud die Identit�t von Bed�rfnisbefriedigung und Lusterfahrung unterstellt, womit er nicht mehr reflektiert, da� ersteres aus einem lebensnotwendigen Zweck hervorgeht, letzteres aber Ausdruck einer Psyche ist, welche diese Lebensnot bereits hinter sich gelassen hatte. Wenn nun die Gegenst�nde der Bed�rfnisbefriedigung mit denen der Wunscherf�llung identisch behauptet sind, so erf�llt das Lebensnotwendige zugleich die W�nsche, und es w�re das Argument f�r die Psyche �berhaupt aufgehoben, da� n�mlich die W�nsche ihre Eigenheit jenseits der Realit�t begr�nden sollte. Es kann sich nur dadurch als Teil der Psyche erhalten, da� es �ber sie herauszugreifen in der Lage ist und sich das vorstellt, was real ist, um hierin die Wege zur Optimierung der Lust zu finden. Denn sonst k�nnte es sich von dem Wunsch nicht unterscheiden bis auf die Tatsache, da� es ihn hemmt. Es wird n�mlich durch Bed�rfnisse erregt, von der Erregung gespeist und stellt sich die Gegenst�nde vor, die zur Befriedigung des Organismus' in der Lage sind. Es ist nur darin vom Lustprinzip unterschieden, da� es, w�hrend es sich die Gegenst�nde der Befriedigung vorstellt, sie nicht vom Standpunkt des Befriedigungserlebnisses, sondern vom Standpunkt der Umwege zur Lusterf�llung denkt. Hierdurch soll es d en Fehler, den der Wunsch in seiner unmittelbaren Vorstellung vom Befriedigungserlebnis enth�lt, aufheben und dessen Regung selbst realit�tst�chtig machen. Es vollzieht den Umweg, der zur Wunscherf�llung notwendig ist und unterstellt damit aber eine Realit�t, in welcher die Identit�t von Bed�rfnisbefriedigung und Lusterf�llung immer irgendwann (irgendwann einmal) gegeben ist.

Hierdurch aber ist die Trennung von Empfindungsweisen (Lustprinzip) und der Zweckm��igkeit des Lebens (Realit�tsprinzip) in der Freudschen Theorie nicht mehr n�tig, denn die Befriedigung in der Realit�t ist nach Freud mit der Gl�ckerf�llung identisch und die Optimierung der Lusterlebnisse w�rde mit der Befriedigung durch Gegenst�nde zusammenfallen. Dann aber ist die Optimierung nichts anderes als die Aufhebung eines Mangels, was sich allerdings widerspricht. Das Realit�tsprinzip verk�rpert somit ein doppeltes Verh�ltnis von Trieb und Realit�t, insofern es einmal die Erlebnisweise des Triebgeschehens optimiert, zugleich aber die Abwesenheit des triebbefriedigenden Gegenstands impliziert, durch welches es dazu bestimmt ist, ihn f�r das Bed�rfnis zur Verf�gung zu stellen. Die Trennung von Empfindngsweise und Zweckm��igkeit hat sich im Realit�tsprinzip paradox erwiesen, indem es dort zur Optimierung eines gegebenen Erlebniszustandes (Lustempfindung) gelten soll, wo der Gegenzustand selbst dadurch unm�glich ist, da� der Befriedigungsgegenstand fehlt, und somit ein Mangelzustand ist. Ich will daher jetzt das Verh�ltnis von Trieb und Realit�t in der Freudschen Theorie verdeutlichen, bevor ich zum Dilemma des wahrnehmungspsychologischen Gesichtspunktes komme.

d) Trieb und Realit�t

Nach dem wahrnehmungspsychologischen Gedanken ist es gleichg�ltig, ob die Au�enwelt, also der wahrzunehmende Gegenstand, nat�rlich oder gesellschaftlich ist. Wesentlich ist hierbei nur die Unterstellung, da� er der Zweckm��igkeit des nat�rlichen Interesses, das im Bed�rfnis liegt, entspricht. Das wichtigste Implikat dieses Ansatzes ist nun die Trennung der Erlebnisweise von der Zweckm��igkeit, die dem psychischen Geschehen zugrunde liegt. Diese Unterscheidung, die wesentlich den Gegensatz vom Lustprinzip zum Realit�tsprinzip ausmacht, hatte sich nur dadurch ergeben k�nnen, da� Freud im Wunsch eine eigenst�ndige Welt der inneren Antriebe angenommen hatte, der gegen�ber sich die realen Antriebe widersetzen m�ssen. Er hat hierdurch ein Individuum konstruiert, das seine Zwecke nur durch Hemmung seiner Erlebnisweisen durchzusetzen versteht. Es kann nicht seinen Empfindungen folgen, wenn es im Leben stehen mu�. Und wenn es dort ist, befindet es sich auf Umwegen zu seinen Empfindungen. Wenn es sich n�mlich nach ihnen richtet, so folgt es "dem Gegensatzpaar Lust/Unlust" (Bally, S. 63), steht es in der Realit�t, so richtet es sich "nach demjenigen von wahr/ falsch" (ebd.). Die Wahrheit liegt allein im Zweck, aber dieser hat nichts damit zu tun, was angenehm oder unangenehm empfunden wird. Das Empfindungsleben ist unendlich bestimmt, und hat daher nur �u�ere Schranken in der Wahrheit des Lebens, die Freud in der Realit�t vermutet. (Dies deckt sich ganz mit seinem Wissenschaftsverst�ndnis, wenn er meint, da� man die Wahrheit niemals endg�ltig finden kann, sondern da� man sich ihr nur n�hern kann und w�hrend dieser N�herungen in einem fortw�hrenden Konflikt zwischen Erfahrung und Wissen steht).

Durch die Trennung von Erlebnisweise und Realit�t, die von Freud als nat�rlich angesehen wird, kann das psychische Geschehen als Ganzes immer nur ein Kompromi� beider Prinzipien sein; es kann sie nicht �berwinden. Die Psyche ist einmal irreal genug, sich ihren W�nschen zu unterstellen, zum andern ist sie zu real, um sie nicht durchzulassen. Sie lebt von ihren W�nschen und verspeist ihre Energie, indem sie sich gegen sie wendet. Durch diesen Dualismus ist die Psyche ein autonomes, in sich selbst verbundenes System, das sich lediglich in dem allgemeinen Zweck zur Au�enwelt bestimmt, Bed�rfnisse befriedigt haben zu wollen. Der Gegensatz von inneren Antrieben, die als nat�rlich vorausgesetzt gelten, und �u�eren Gegenst�nden, die diesen Antrieben auf irgendeine Weise zukommen sollen, ist zu einem psychischen System interniert worden.

Diese Entwicklung des Verh�ltnisses von Trieb und Realit�t zu einem Dualismus in der Psyche hatte sich dort ergeben, wo beides zusammenf�llt: Im Befriedigungserlebnis. Dessen Voraussetzung waren Triebregungen, seine Folgen ein psychischer Prozess, der sich von der Realit�t entfernt. Hieraus war notwendig, da� sich die Realit�t gegen diese Entfernung geltend macht, um wieder zu einem Befriedigungserlebnis zu gelangen. Das Befriedigungserlebnis wurde so zum Ursprung und zum Ziel der psychischen T�tigkeit, wobei allerdings der Gegensatz, der hier als Gegensatz von Triebkr�ften und realen Befriedigungsgegenst�nden vorausging, zu einem inneren Gegensatz zwischen Lustprinzip und Realit�tsprinzip werden sollte. Doch dieser innere Gegensatz ist nichts anderes, als der Unterschied, in welchem das Befriedigungserlebnis gemacht wird: F�r das Lustprinzip ist es n�mlich vorausgesetzt, f�r das Realit�tsprinzip ist es noch nicht eingetreten.

In der psychischen T�tigkeit wirkt daher die vergangene Realit�t in der Form der psychischen Erregung, welche den Trieb repr�sentiert, als Grundbestimmung der Erlebnisweise. Die zuk�nftige Realit�t ist in ihrer T�tigkeit durch das Nichtvorhandensein von Befriedigungsgegenst�nden, also das Realwerdensollen von Bed�rfnisbefriedigung, gesetzt. In der letzteren Auffassung gilt die Realit�t als Antagonist des Triebs, in der ersteren Auffassung als dessen Verwirklichung. Die Realit�t in der Freudschen Theorie gilt somit gleichzeitig als verwirklichtes Triebgeschehen wie auch noch nicht wirkliches Triebgeschehen. In dieser zweifachen Bedeutung f�r die Psyche ist die Realit�t �berhaupt nur vom Standpunkt der Befriedigung anerkannt. Sie gilt daher auch nur einmal von der Seite des unbefriedigten, ein andermal von der Seite des befriedigten Triebs.

Die Realit�t hat somit �berhaupt keine eigene Bestimmung; sie gilt nur relativ zum Trieb. Sie ist ihm zwar als fremd vorausgesetzt, wird aber dadurch angeeignet, da� der Trieb sich in ihr seine Befriedigungsgegenst�nde aneignet. Die Fremdheit der Realit�t ist eine vorausgesetzte Naturtatsache, die Aneignung geschieht durch die Vernichtung der Realit�t durch die Triebbefriedigung. Was die Trennung von Trieb und Realit�t angeht, so gilt diese vorausgesetzt; was die Identit�t von beiden angeht, so besteht sie darin, da� die Realit�t in der Triebbefriedigung untergeht. Als beides, n�mlich als vorausgesetzt vom Trieb getrennt und in ihrer Vernichtung mit dem Trieb identisch, bleibt in dem Verh�ltnis des triebhaften Organismus' zur Realit�t keine Wirklichkeit �brig. Der Gedanke in der Argumentation wird nurmehr �ber den Trieb weiterzuf�hren sein; nicht mehr �ber das Verh�ltnis eines Organismus' zur Realit�t.

Aus dem urspr�nglichen Interesse, aus dem Verh�ltnis eines Organismus' zur Realit�t, die Psyche abzuleiten, ist eine reine Triebtheorie geworden, welche den Realit�tsbegriff unter sich subsumiert hat und sie dadurch zum psychischen Medium selbst bestimmt hat. Die Ableitung der Psyche ist somit zu einer Triebtheorie geworden, welche das Anliegen des wahrnehmungspsychologischen Gesichtspunktes darin aufhebt, da� es allein die menschlichen Antriebe und ihre Hemmungen sind, welche das psychische Leben ausmachen. Die Realit�t gilt hierbei zwar als Umstand,(n�mlich ob der Befriedigungsgegenstand zugleich auftritt, wenn ein Bed�rfnis auftritt, oder ob nicht), nicht aber in einem Bezug zum psychischen Geschehen. Der Versuch, aus der Wahrnehmung des wirklichen Befriedigungserlebnisses die psychische T�tigkeit abzuleiten, ist mi�lungen, und es bleibt der Trieb allein �brig, die psychische T�tigkeit zu begr�nden, indem sie als seine Repr�sentanz aufgefa�t wird. Die Realit�t ist ihr sowohl vorausgesetzt, wie auch ihr zur Folge und hat deshalb f�r die weitere Argumentation keinen Stellenwert mehr. Dies dr�ckt sich in Freuds Entwicklung dadurch aus, da� er den Trieb jetzt selbst inhaltlich bestimmt und aus seiner unbestimmten Fassung im wahrnehmungspsychologischen Ansatz eine bestimmte Auffassung des menschlichen Antriebs �berhaupt entwickelt, welche er mit dem Narzi�musbegriff einf�hrt.

Was ich bisher in den einzelnen Kategorien Freuds dargestellt und zum Teil kritisiert habe, will ich nun als Ganzes darstellen und in dem begrifflichen Zusammenhang selber diskutieren. Hieraus soll sich zeigen, warum der wahrnehmungspsychologische Gesichtspunkt als Ganzes sich aufhebt, und warum er einen ihm gegenteiligen Gesichtspunkt verlangt, unter welchem Freud seine Gedanken weiterverfolgt.

e) Das Dilemma des wahrnehmungspsychologischen Gesichtspunkts

Was die wahrnehmungspsychologische Betrachtungsweise Freuds wesentlich ausmachte, war die "anders wie zu begr�ndende Annahme" (Freud 1900, S. 538), da� alles nat�rliche und geistige Geschehen dem Prinzip gehorcht, seine eigene Erregung zu senken. Aus diesem Prinzip heraus sollen sich bestimmte Erlebnisse konstituieren, die verschiedene psychische Instanzen begr�nden sollen. Ich habe ihn wahrnehmungspsychologisch genannt, weil er die psychischen Momente durch diese Erlebnisse zu begr�nden versuchte.

Der Drehpunkt der Ableitung war das Befriedigungserlebnis, welches Ziel des K�rperinteresses wie auch des Wahrnehmungsinteresses sein sollte. Es enthielt also sowohl eine k�rperliche Identit�t wie auch eine Wahrnehmungsidentit�t; allerdings war die eine nur dann, wenn die andere nicht war. Das Befriedigungserlebnis sollte also gegens�tzliche Identit�ten begr�nden. Die Grundannahme f�r den Gegensatz von Wahrnehmungs- und Erlebnisidentit�t bestand darin, da� erstens der nat�rliche Organismus nicht in einem nat�rlichen Verh�ltnis zu seiner Umwelt besteht und deshalb in sich kein bestimmtes Verlangen nach bestimmten Gegenst�nden sondern ein unbestimmtes Verlangen in Form eines Naturprinzips (das Konstanzprinzip) hatte, und da� zweitens die Erinnerung an ein bestimmtes Erlebnis nicht an die bestimmten Stofflichkeiten des Erinnerten gebunden bleibt, sondern in sich selbst als Erinnerung dem selben Prinzip folgt, in dem es sich als bestimmte Erinnerung seiner unbestimmten Tendenz unterwirft (hierdurch kam der Wunsch zur Halluzination). Freud hatte durch die Annahme des Konstanzprinzips zwei bestimmte Ereignisse (das Bed�rfnis und der Wunsch) in der Abstraktion von ihrer Bestimmtheit, also unbestimmt, gesetzt und zugleich in der Identit�t dieser Unbestimmtheit ihre Identit�t behauptet.

Es war im Grunde der Unterschied in der Annahme von Freud, da� sich das Bed�rfnis und der Wunsch unterscheiden, was den Unterschied von Psyche und Organismus �berhaupt ergeben hatte. Zugleich war es die zweite Ann�hme von Freud, da� beides dem Konstanzprinzip gehorcht, was die Identit�t im Interesse beider ergeben hatte.

Durch die Unterscheidung von Bed�rfnis und Wunsch sollte es m�glich werden, die Psyche getrennt von dem organischen Leben im Wunsch zu begr�nden, zugleich aber auch als Mittel des Organismus' aufzufassen. Die Psyche war von daher das Wissen der Befriedigung, welches dem Bed�rfnis selbst abgeht. Da das Befriedigungserlebnis sozusagen die Realit�t in diesem Gesichtspunkt bei Freud darstellt, konnte das Bed�rfnis dieser vorausgessetzt, der Wunsch ihr zufolge angenommen werden. Das Bed�rfnis besteht n�mlich vor der Bed�rfnisbefriedigung, der Wunsch besteht erst danach. Dies entspricht der aufkl�rerischen Auffassung, da� das Bed�rfnis ein Verlangen nach einer von ihm getrennten Realit�t ist und das Wissen �ber diese Realit�t ein von ihr getrennter subjektiver Zustand ist. Vom Standpunkt der Psyche aus erscheint daher auch der Wunsch, der auf der Erfahrung von Realit�t beruht, in sich unendlich und irreal. Das Bed�rfnis enth�lt die Zweckm��igkeit der Realit�t und das naturnotwendige Verlangen nach ihr und ist deshalb im zweiten Teil der Ableitung die Schranke des Wunsches. Die psychische T�tigkeit folgt daher der unterstellten Trennung von Bed�rfnis und Wunsch in ihrem doppelten Bezug auf die Realit�t. Als Wunsch entfernt sie sich von ihr, im Bed�rfnis n�hert sie sich ihr. Der Wunsch macht daher die Eigenst�ndigkeit ihrer T�tigkeit aus und verk�rpert ihr prim�res System, das Bed�rfnis verk�rpert ihre Zweckhaftigkeit und Naturgebundenheit und begr�ndet daher ihr sekund�res System. Die Trennung der psychischen Systeme ist somit unmittelbarer Ausdruck der Grundannahmen, die in Freuds Konstruktion der Psyche gesetzt sind.

Da aber das Bed�rfnis der Realit�t vorausgesetzt, der Wunsch ihr zur Folge gilt, begr�ndet sich die psychische T�tigkeit wohl aus ihr, indem sie sich in dem Erlebnis von Befriedigung konstituiert, wie sie zugleich auch bestimmte Befriedigungserlebnisse konstituiert (das macht das Realit�tsprinzip in der Psyche aus). Die Ableitung enth�lt also im Kern die Behauptung, da� sich die Psyche genauso aus der Realit�t ergibt, wie sie auch Realit�t produziert. Zugleich soll sie genauso doppelt sein, wie die Erlebnisweisen der Realit�t sind: Einmal erlebt man sie befriedigt, ein anderes Mal ist man ihr gegen�ber unbefriedigt. Die Psyche ist somit identisch mit den Erlebnisweisen der Realit�t und insofern tautologisch begr�ndet; sie begr�ndet das, was ihr vorausgesetzt ist. Durch die psychische T�tigkeit soll die psychische T�tigkeit selbst begr�ndet wie auch aufgehoben werden. In dieser doppelten Bestimmung verwirklicht sich das, was ich im Denken Freuds selbst als tautologischen Gedankengang - n�mlich in seinem Entwicklungsverst�ndnis - dargestellt habe. Die Psyche entwickelt sich dort, wo sie sich ihren Untergang produziert.

Dies macht dann auch die doppelte Verwendung der Begriffe, die Freud zu ihrer Erkl�rung verwendet, aus. Der Triebbegriff oder der Begriff der Bed�rfniserregung hatte seine theoretische Bedeutung einmal darin, da� er alles k�rperliche und geistige Geschehen antreibt, dann hatte er seine theoretische Bedeutung darin, da� er das geistige Geschehen hemmen sollte, weil es sich gegen die k�rperliche Triebhaftigkeit richtet. Hierdurch wird Trieb doppelt verwendet, n�mlich einmal als Triebkraft der Psyche, zum andern als k�rperliches Interesse, welches die psychische Triebhaftigkeit hemmen soll. In der Psyche wird daher durch den Trieb das gehemmt, was ihr zugleich triebhaft vorausgehen sollte.

Genauso der Begriff der Realit�t. Die Realit�t galt einmal als Mittel f�r Erlebnisse, die der Natur des Menschen entsprechen, zugleich bestand sie daraus, da� sie ihre Befriedigungsgegenst�nde dem Menschen vorenthielt (wenn man hierbei davon absieht, da� die zeitlichen Unterschiede von An- und Abwesenheit des Befriedigungsgegenstandes kein Argument sein k�nnen). Man erf�hrt die Realit�t einmal, da� sie sich befriedigend dem Menschen zur Verf�gung stellt, zum andern, da� man M�he und Umwege braucht, um zu dieser Befriedigung zu gelangen. Einmal vermittelt sich die Realit�t selbst (was Freud mit der fremden Hilfeleistung meint), zum andern aber besteht sie weit entfernt von allem Psychischen, so da� dieses �berhaupt gehemmt werden mu�, damit man sich um die N�herung zur Realit�t k�mmern kann. Die Realit�t galt somit einmal als unmittelbarer Befriedigungsgegenstand, ein andermal als fremde Welt, welche nur mit M�he durchdrungen und �berwunden werden kann. Einmal entspricht sie dem nat�rlichen Zweck des Menschen, ein andermal setzt sie sich ihm entgegen.

Sowohl die Freudsche Realit�t wie auch der Trieb bei Freud sind in sich widerspenstig und drehen sich im Grund um den Status quo. Einmal verk�rpert die psychische T�tigkeit eine regressive Tendenz, wenn sie ihren Trieben gehorcht, dann vertritt der Organismus eine progressive Tendenz, indem er seinen Trieb an die Realit�t richtet. Ein andermal verk�rpert die Psyche eine progressive Tendenz, insofern sie die Realit�t �berwindet, dann aber ist der Organismus regressiv und hemmt ihre Kraft. Die Psyche vollzieht daher ihren Doppelsinn sowohl in Bezug auf sich selbst wie auch auf die Realit�t: Als geistige

Regung im Wunsch ist sie urspr�nglich aufgetreten und hierin prim�r; aber als Diener des Lebensinteresses, also als Geist im Dienst des Naturverlangens, ist sie dadurch geworden, da� ihre primitive und prim�re Geistigkeit dem urspr�nglichsten Interesse des Lebens zum Opfer f�llt. Es entsteht damit die Dualit�t von prim�ren und sekund�ren Bewegungen der Psyche und allein in dieser Dualit�t vollzieht sich die progressive Regression des psychischen Geschehens. Das prim�re System repr�sentiert den Trieb, das sekund�re gilt als Mittel seiner Befriedigung. Alle Gegens�tze, die sich in dieser Dualit�t darstellen, stellen die doppelte Bestimmung der Psyche dar: Als Resultat der Triebbefriedigung ist sie zugleich ihr Mittel. Wenn aber etwas Mittel f�r seine Voraussetzung ist, so hebt es sich auf, denn es kann nur als das sein, worin es sich vermittelt.

Der Mittler der Triebbefriedigung, die Psyche, hat in der zweifachen Begr�ndung einmal eine Aufhebung der Triebbefriedigung als inneren Regress zum Zweck ein andermal eine Aufhebung des Regresses zum Mittel der Triebbefriedigung. Die Psyche hat somit einen doppelten Boden, der sich in dem widerspr�chlichen Verhalten der beiden Systeme der Psyche abbildet. Aber diese Systeme sind nicht aneinander begr�ndet, sondern nur durch die Triebbefriedigung. Und daran begr�nden sie sich einmal positiv und einmal negativ, so da� sie gar nicht aufeinander, sondern nur auf den Trieb in doppelter Weise bezogen sind. Damit ist der Trieb ein einfacher Grund f�r etwas Gegens�tzliches. Das prim�re System spinnt ihn geistig fort, das sekund�re will ihn real erf�llen und hemmt dadurch die Spinnerei. Die Psyche ist im Freudschen Gedankengang zugleich geistige Entfaltung des Triebs, wie auch dessen Aufhebung. Sie hebt das auf, was sie entfaltet. Es bleibt in dieser Doppelb�digkeit der Psyche nichts anderes �brig, als allen Werdegang der Psyche in dem gleichzusetzen, was �berall vorkommt, n�mlich der Trieb �berhaupt und zwischen Grund(Bed�rfnis), Folge (Wunsch) und Mittel (Realit�t) nicht mehr zu unterscheiden. Der Trieb treibt alles an und hat daher nurmehr Ph�nomene.

Da nun bei der Erkl�rung der Psyche der Trieb �berhaupt nur �briggeblieben ist und dieser nur im Sinne des Konstanzprinzips bestimmt ist, kann der Unterschied zwischen Realit�t und Psyche nicht mehr erkl�rt werden. Die Realit�t ist n�mlich gleicherma�en Zweck wie auch Mittel des Triebs, und es gibt kein Argument, mit welchem zu unterscheiden w�re, wann sich der Trieb nach der Realit�t und wann sich die Realit�t nach dem Trieb richtet. Die Ableitung der Psyche aus der Wahrnehmung von Triebbefriedigung, welches einen Bezug des Wahrnehmenden zum Wahrgenommenen zu ihrer Voraussetzung hat, kam zur selben Voraussetzung wiederum zur�ck: Sie vollzog die Behauptung, da� der Wahrnehmungsproze� zugleich ein triebhafter Proze� ist, und da� der Trieb das Wahrnehmungsinteresse wie auch den Wahrnehmungsgegenstand begr�nden sollte; zugleich hatte sich ergeben, da� der Trieb nur als unbestimmte Kraft beides begr�nden konnte und deshalb in einen Bezug in die Unbestimmtheit, die Freud mit dem Erregungsbegriff formulierte, verschwand. Die tautologische Erkl�rung ist nichts anderes, als das Verschwinden von Argumenten in einem unbestimmten Begriff. Die Psyche kann nur deshalb Mittel und Zweck der Triebbefriedigung zugleich sein, weil die Triebbefriedigung in der Unbestimmtheit von dem Naturprinzip, das ihr zur Grundlage sein soll (das Konstanzprinzip) begr�ndet war. Der Gedanke im wahrnehmungspsychologischen Ansatz f�llt auf das zur�ck, was hinter allem als allgemeine Identit�t in der Bewegung der Entwicklung behauptet war. Das Konstanzprinzip ist eine Abstraktion, die allgemein in dem Gedankengang unterstellt war, also eine abstrakte Allgemeinheit, in welcher die Erkl�rung verlaufen sollte. Es ist aber nur diese Abstraktion �briggeblieben.

Freud kann aber mit ihr nicht erkl�ren, was er erkl�ren wollte, n�mlich warum die Psyche eine eigenst�ndige und kontinuierliche Kraft in sich selbst entfaltet, welche ihre Realit�t von der "materiellen Realit�t" zu unterscheiden vermag. Nach dem Triebbegriff, der dem Konstanzprinzip folgt, war es genauso m�glich, da� die Realit�t als Moment der Psyche aufzufassen ist, wie die Psyche als Moment der Realit�t, denn beides l�ste sich in der Triebbefriedigung auf. Freud mu�te daher den Triebbegriff inhaltlich f�llen und ihm ein Interesse geben, das ausschlie�lich psychisch ist, und sich von vornherein von der Realit�t unterscheidet. Er konstruierte deshalb einen Bezug, den die Psyche zu sich selbst vor aller Erfahrung hat und nannte diesen Bezug den Narzi�mus. Er interessiert sich f�r die Begr�ndung, durch welche das innere Leben aus sich selbst heraus besteht, ohne da� sein Inhalt bereits durch Befriedigungserlebnisse erfahren worden w�re.

Freud hatte dieses Interesse freilich nicht objektiv oder durch sein Objekt begr�ndet erkannt, sondern "fand" in der Paraphrenie ein Ph�nomen, welches er mit seinen bisherigen Gedanken nicht erkl�ren konnte: "Den Gr��enwahn und die Abwendung des Interesses (der Paraphreniker) von der Au�enwelt" (Freud 1914, S. 42). Es wird ihm also an der Paraphrenie offensichtlich, da� es sich darin um ein eigenst�ndiges Interesse handelt, das jenseits aller Erfahrung begr�ndet sein mu� - der Gr��enwahn kann n�mlich kein reales Befriedigungserlebnis zur Voraussetzung haben. Freud beobachtet, da� der Paraphreniker "darauf verzichtet, die motorischen Aktionen zur Erreichung seiner Ziele an den Objekten einzuleiten" (ebd.), und somit, obwohl er seine Beziehungen "noch in der Phantasie festh�lt" (ebd.), also auch "die realen Objekte durch imagin�re seiner Erinnerung ersetzt" (ebd.), so gehorcht er doch nicht den durch die bittere Lebenserfahrung notwendig gewordenen Aktionen, welche seine Phantasien zu hemmen in der Lage sind. Die bisherige Begr�ndung der Hemmung in der Psyche versagt an diesem Krankheitsbild. Es kann kein allgemeines Interesse der Psyche an ihrer eigenen Hemmung bestehen, welche sich aus der Triebbefriedigung begr�nden kann, wenn man beobachtet, da� diese Hemmung in die Form des Gr��enwahns selbst verkehrt werden kann. Aber ohne da� Freud durch diese �berlegung sein ganzes bisheriges System in Frage stellt, f�hrt er ein neues Konstrukt zur "legitimen Weiterbildung der Libidotheorie" (ebd., S. 43) ein und stellt in dieser "Weiterbildung" ein v�llig neues Bild des psychischen Interesses vor. Ich werde im folgenden daher auf die Argumente, die sich aus der Erinnerung des wahrnehmungspsychologischen Ansatzes bei Freud wiederfinden, keine R�cksicht nehmen, weil sie kein Argumentationsinteresse mehr verk�rpern, sondern allein den Gesichtspunkt darstellen, der durch die Einf�hrung des Narzi�mus entstanden ist und in sich und getrennt von dem ursprUnglichen Ansatz darstellen l��t und untersucht werden kann. Dem Argumentationsinteresse entsprechend habe ich ihn den identit�tspsychologischen Gesichtspunkt genannt.

 

___________
Fußnoten:

(5) Die hiermit vollzogene Trennung der Bestimmungen des Organismus' zwischen Wirkung auf ihn und Bedürfnis von ihm, welche unterschiedliche Bewegungen in ihm begründen soll, läßt zum Beispiel keine Auffassung mehr zu, daß Bedürfnisse bewirkt sind, daß Organismen aneinander Verlangen haben (sowohl in der Natur wie in der Gesellschaft), daß der Reiz, den etwas auf den Organismus ausübt, zugleich zum Bedürfnis in ihm wird, das Reizende als Gegenstand der Befriedigung aufzufassen, oder daß der Zusammenhang der Organismen überhaupt natürlich gegeben ist, und sowohl in der Abstoßung und Anziehung gleichermaßen in alle Momente des Lebens eingeht. Hierdurch wird die Verallgemeinerung der Bestimmungen des Organismus' in zwei Richtungen die Zergliederung eines Prozesses bedeuten, der sich nur aus der Einheit des ganzen Naturzusammenhangs heraus bildet und somit Gedankenabstraktionen diese Verallgemeinerung ausmachen, die sich aus dem natürlichen Leben nicht ergeben hätten.

(6) Freud spricht demzufolge später auch gerne vom "äußeren Schreckerlebnis", das er dem Befriedigungserlebnis gegenüberstellt. Sein Argument liegt damit aber nicht mehr in der Tatsache des Erfahrens, sondern in der bestimmten Erfahrung selbst, wobei die einzelnen Erfahrungen in keinem Zusammenhang mehr stehen. Der Antagonismus von Befriedigungserlebnis und Schreckerlebnis gehört demnach in seinen späteren Gesichtspunkt.