Heilserwartung
Vom Standpunkt eines Vorhabens ist das Heil die Vorstellung einer geglückten Ausführung (z.B. Petri Heil). Das Heil ist überhaupt die Vorstellung eines geglückten und gesunden Lebens, die Vorstellung von einem Ganzen, das Ungebrochen und mächtig alle seine Widerspüche in sich aufgehoben hat und ihnen gedanklich also durch Vorbildliches (Heiliges) als Erwartung eines glücklichen Endes entgegengehalten und zum Sinnbild einer heilen Welt wird.
Aber wenn etwas zerbrochen ist, ist es nicht mehr heil. Als Zerstörung im Lebenszusamenhang einer heilen Welt wird es als Ereignis einer übermenschlichen Macht nur unwirklich und als ein Unheil empfunden, durch die Abstraktionskraft einer unbegriffenen, einer fremden Gegenwärtigkeit bedrohlich. Im abstrakten Denken einer unmittelbaren Gegenwärtigkeit wird es schließlich zum Bild einer Vernichtung, eines Untergangs, dem nur mit Gewalt zu entgehen wäre. In diesem Standpunkt eilt es einer abstrakten Notwendigkeit der Wiederherstellung eines heilsamen Zustands voraus. Von daher wird das Heil zu einer notwendigen Vorstellung seiner Aufhebung. In der Abstraktionskraft die Lebensangst ihrer Vernichtungsgefühle in das Heil der Vorstellung seiner Überwindung transzendiert. Deren Abstraktionskraft ist die Wirkung einer antäußerten Beziehung. Sie entsteht im Trieb ihres Unfriedens in einer unbefriedigten Beziehung, die sich sinnlich verselbständigt hat, die also gewalttätig wird, wo und weil sie unsinnig geworden, wo sie substanziell außer sich geraten ist und im Trieb ihrer wesentliche Lebensäußerung entstellt und in ihrer Entstellung entstellt sit, die sie verrückt macht. Weil die Ästhetik die Formation der politischen Kultur in ihrer Elementarform (siehe Wahrnehmung) ausmacht, betreiben ihre Vorstellungen enen ästhetischen Willen nach Maßgaben ihrer Formbestimmung. Wo nämlich Gefühle entstanden sind, die ihren Gegenstand verloren haben, weil sie ihnen durch ihre Selbstwahrnehmung entzogen worden waren, bestehen als das Verlangen nach einer Wahrnehmung der ästhetischen Form ihres substanziellen Daseins (siehe auch Elementarforms). Ein ästhetischer Wille reflektiert den Fortbestand der Abwesenheit eines sinnlichen Gehalts der Wahrnehmung. Er entsteht in der Empfindung der sinnlichen Ermangelung eines unerfüllten Gefühls der ihm nötigen Selbstwahrnehmung und erstrebt ihr Heil, die Verwirklichung ihrer abwesenden Ganzheit (siehe Totalisierung) mit der Vorstellung einer Erlösung aus ihrer Vereinzelung (siehe Isolation) , die zum Antrieb (siehe Trieb) der Heilserwartung wird. Jede Heilsvorstellung begründet eine Art Heilserwartung, in der das ganze Unheil der gegebenen Verhältnisse in einer heilen Welt aufgehoben sein soll. Sie kann daher nur ein Ganzes dem entgegenhalten, weil sie dessen Gründe nicht erkennt. Von daher ist diese Erwartung schon totalitär, ein impliziter Anspruch auf ein erlösendes Ereignisses. Aber als Ganzes gibt es keine Ereignisse, sondern nur Sachen oder Menschen, die als Erlöser aus schmerzhaften Verstrickungen erscheinen, z.B. als Erlöser, der das Heil für viele bringt, - wenn die Menschen im Sinne eines Heilsprinzips handeln. Die in ihren Lebensburgen eingeschlossenen Menschen, die in ihren Familien, in deren symbiotischen Selbstbehauptungen durch ihren Selbstverlust eine Lebensangst strukturiert hatten, an der sie verrückt geworden waren, gelangen In ihrer Selbstverlorenheit in eine Welt, in der sie zunächst nur durch ihre Selbstlosigkeit gegenwärtig sein können, weil sie darin ihre Ohnmacht zumindest kaschieren können. Damit wird allerdings eine Macht vermittelt, die nichts anderes als eine Macht der Heilsamkeit ist (siehe auch Heilserwartung), einer unterstellten Gesundung einer noch nicht erkannten Krankheit. Von daher gründet die Selbstlosigkeit auf der Machtfantasie eines abstrakt gesellschaftlichen Heils. Von daher hat diese Erwartung immer schon einen ausgesprochen religiösen Ursprung aus der Sehnsucht nacht Heilung von Wunden, die als solche nicht konkret auszumachen sind, sondern aus einem Gefühl der Zerstörung oder Vernichtung, aus einem Unheil entstanden sind. Von daher ist eine Heilserwartung lediglich die abstrakte Negation einer unheilen Welt, in der sich keine wirklliche Auflösung erkennen lässt, also letztlich nur eine heile Welt erstrebt werden kann. Als Reaktion, die aus einem bloß unglücklichen Bewusstsein entstanden war, wird sich ohne Analyse der Lebensverhältnisse kein "Bewusstsein des Unglücks" (Marx) bilden können. Auch wenn die Heilserwartung von einem reaktionären Bewusstsein als politische Teleologie vorgestellt wird, so macht sie implizit auch in den Utopien linker politischer Strategien oft das Prinzip Hoffnung aus, das hiervon getragen wird (vergl. z.B. Horkheimers Vorstellung von dem "ganz Anderem"). Wo Politik nicht von solchen Erwartungen getragen wird, gründet sie auf einer Analyse der bewegenden Kräfte der Wirklichkeit, die ihre Änderung selbst schon in sich tragen, wenn ihre politische Formation aufgehoben wird (vergl. Kritik der politischen Ökonomie).
Deren Abstraktionskraft ist die Wirkung einer antäußerten Beziehung. Sie entsteht im Trieb ihres Unfriedens in einer unbefriedigten Beziehung, die sich sinnlich verselbständigt hat, die also gewalttätig wird, wo und weil sie unsinnig geworden, wo sie substanziell außer sich geraten ist und im Trieb ihrer wesentliche Lebensäußerung entstellt und in ihrer Entstellung entstellt sit, die sie verrückt macht.
Weil die Ästhetik die Formation der politischen Kultur in ihrer Elementarform (siehe Wahrnehmung) ausmacht, betreiben ihre Vorstellungen enen ästhetischen Willen nach Maßgaben ihrer Formbestimmung. Wo nämlich Gefühle entstanden sind, die ihren Gegenstand verloren haben, weil sie ihnen durch ihre Selbstwahrnehmung entzogen worden waren, bestehen als das Verlangen nach einer Wahrnehmung der ästhetischen Form ihres substanziellen Daseins (siehe auch Elementarforms). Ein ästhetischer Wille reflektiert den Fortbestand der Abwesenheit eines sinnlichen Gehalts der Wahrnehmung. Er entsteht in der Empfindung der sinnlichen Ermangelung eines unerfüllten Gefühls der ihm nötigen Selbstwahrnehmung und erstrebt ihr Heil, die Verwirklichung ihrer abwesenden Ganzheit (siehe Totalisierung) mit der Vorstellung einer Erlösung aus ihrer Vereinzelung (siehe Isolation) , die zum Antrieb (siehe Trieb) der Heilserwartung wird.
Jede Heilsvorstellung begründet eine Art Heilserwartung, in der das ganze Unheil der gegebenen Verhältnisse in einer heilen Welt aufgehoben sein soll. Sie kann daher nur ein Ganzes dem entgegenhalten, weil sie dessen Gründe nicht erkennt. Von daher ist diese Erwartung schon totalitär, ein impliziter Anspruch auf ein erlösendes Ereignisses. Aber als Ganzes gibt es keine Ereignisse, sondern nur Sachen oder Menschen, die als Erlöser aus schmerzhaften Verstrickungen erscheinen, z.B. als Erlöser, der das Heil für viele bringt, - wenn die Menschen im Sinne eines Heilsprinzips handeln.
Die in ihren Lebensburgen eingeschlossenen Menschen, die in ihren Familien, in deren symbiotischen Selbstbehauptungen durch ihren Selbstverlust eine Lebensangst strukturiert hatten, an der sie verrückt geworden waren, gelangen In ihrer Selbstverlorenheit in eine Welt, in der sie zunächst nur durch ihre Selbstlosigkeit gegenwärtig sein können, weil sie darin ihre Ohnmacht zumindest kaschieren können. Damit wird allerdings eine Macht vermittelt, die nichts anderes als eine Macht der Heilsamkeit ist (siehe auch Heilserwartung), einer unterstellten Gesundung einer noch nicht erkannten Krankheit. Von daher gründet die Selbstlosigkeit auf der Machtfantasie eines abstrakt gesellschaftlichen Heils.
Von daher hat diese Erwartung immer schon einen ausgesprochen religiösen Ursprung aus der Sehnsucht nacht Heilung von Wunden, die als solche nicht konkret auszumachen sind, sondern aus einem Gefühl der Zerstörung oder Vernichtung, aus einem Unheil entstanden sind. Von daher ist eine Heilserwartung lediglich die abstrakte Negation einer unheilen Welt, in der sich keine wirklliche Auflösung erkennen lässt, also letztlich nur eine heile Welt erstrebt werden kann. Als Reaktion, die aus einem bloß unglücklichen Bewusstsein entstanden war, wird sich ohne Analyse der Lebensverhältnisse kein "Bewusstsein des Unglücks" (Marx) bilden können.
Auch wenn die Heilserwartung von einem reaktionären Bewusstsein als politische Teleologie vorgestellt wird, so macht sie implizit auch in den Utopien linker politischer Strategien oft das Prinzip Hoffnung aus, das hiervon getragen wird (vergl. z.B. Horkheimers Vorstellung von dem "ganz Anderem").
Wo Politik nicht von solchen Erwartungen getragen wird, gründet sie auf einer Analyse der bewegenden Kräfte der Wirklichkeit, die ihre Änderung selbst schon in sich tragen, wenn ihre politische Formation aufgehoben wird (vergl. Kritik der politischen Ökonomie).