Konstantes Kapital

Aus kulturkritik
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"Das in dem Produktionsprozeß selbst sich konsumierende Kapital oder Capital fixe ist im emphatischen Sinn Produktionsmittel. Im weitern Sinn ist der ganze Produktionsprozeß und jedes Moment desselben, wie der Zirkulation - soweit es stofflich betrachtet wird, nur Produktionsmittel für das Kapital, für das nur der Wert als Selbstzweck existiert. Stofflich selbst betrachtet, ist der Rohstoff Produktionsmittel für das Produkt etc.

Aber die Bestimmung des Gebrauchswerts des capital fixe als in dem Produktionsprozeß selbst sich aufzehrenden ist identisch damit, daß es nur als Mittel in diesem Prozeß gebraucht wird und selbst bloß als Agens für die Verwandlung des Rohstoffs in Produkt existiert. Als solches Produktionsmittel kann sein Gebrauchswert darin bestehn, daß es nur technologische Bedingung für das Vorsichgehn des Prozesses ist (die Stätte, worin der Produktionsprozeß vorgeht), wie bei den Baulichkeiten etc., oder daß es eine unmittelbare Bedingung für das Wirken des eigentlichen Produktionsmittels, wie alle matières instrumentales. Beide sind nur wieder stoffliche Voraussetzungen für das Vorsichgehn des Produktionsprozesses überhaupt oder für die Anwendung und Erhaltung des Arbeitsmittels. Dieses aber im eigentlichen Sinn dient nur innerhalb der Produktion und zur Produktion und hat keinen andren Gebrauchswert." (K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, MEW 42, 590f.)

Jede Gesellschaft muss sicn nach drei Grundsätzen bewirtschaften: 1. als Selbsterhalt ihres Lebens und ihrer Arbeit, 2. als Selbsterhalt ihrer Produktionsmittel und 3. als Fortentwicklung ihres Reichtums, der Lebensvielfalt ihrer Lebensverhältnisse im Wachstum ihrer Bevölkerung. Im Kapitalismus stellt sich dies in drei substanziell verschiedenen Wertformen dar: 1. als Variables Kapital, das den Reproduktionswert der Arbeitskraft ausmacht, 2. als Konstantes Kapital (bzw. Capital fixe), das den Reproduktionswert der Existenz- und Produktionsmittel ausmacht und 3. als Finanzkapital, worin der Mehrwert des gesellschaftlichen Reichtums als Kapital zirkuliert, sich erhält und sich als gesellschaftliche Macht fortbestimmt (siehe auch die trinitarische Formel).

Konstant wird der Kapitalanteil des Gesamtkapitals bezeichnet, der im Unterschied zum variablen Kapital und dem Mehrwert im Produkt den Wert dessen darstellt, was in die Produktion im selben Wertquantum eingeht, wie es als Verschleiß der Arbeitsmittel und Strukturen des Kapitals mit dem Preis der Ware auch bezahlt werden muss. Sein Wert bleibt konstant, weil es soviel gekostet hat, wie es in seiner ganzen Produktionszeit dem Produkt auch abgibt, was an Produktionsmittel pro Produkt im Allgemeinen, also an Sachmittel mit dem Wert auch verbraucht und damit auf Dauer auch bezahlt wird, was also im Preis einer toten Arbeit konstant bleibt in dem was die Produktionsmittel gekostet haben und im Preis der Produkte auch verrechnet sein muss.

Konstant ist ein Kapital, das vor jeder Produktion an Produktionsmittel vorhanden sein muss, die in der Produktion selbst keinen Wert bildet, aber dennoch einen Wert vermitteln, der in sie eingeht und verschleißt und als Verbrauch im Produkt bezahlt werden muss (z.B. Wert der Maschinen, Verwaltung, Dienstleistungen, Infrastrukuren, Immobilien). Es muss darin zunächst lediglich als Mittel einer Wertbildung, also im Produktionszusammenhang als Produktionsmittel eingesetzt werden, durch das die Wertbildung organisch zu vollziehen ist. Sein Wert geht durch seine Vernutzung, seinen Verschleiß in der Produktion, Stück um Stück in das Produkt und dessen Preis über und muss von daher eine immer wieder zu erneuernde konstante Produktionsbedingung bleiben und immer wieder neu investiert werden. Während es mit der Abnutzung der Technik und Maschinerie verbraucht wird, wird es fortwährend als Technologie erneuert. Von daher iste das vernutzte Produktionsmittel zugleich das Mittel einer dauerhaften Reproduktion des konstanten Kapitals über die Konkurrenz der Einzelkapitale hinaus.

„Das Konsumieren innerhalb des Produktionsprozesses ist ... abnutzen. Als Produktionsmittel ist seine Dauerhaftigkeit unmittelbar durch seinen Gebrauchswert erheischt. Je öfter es erneuert werden müßte, desto kostbarer; desto größrer Teil des Kapitals müßte an es nutzlos verwandt werden. Seine Dauer ist sein Dasein als Produktionsmittel. Seine Dauer ist Vermehrung seiner Produktivkraft.“ (MEW 42, Seite 606)

Die Vermehrung der Produktivkraft ist der gesellschaftliche Trieb, der durch die Konkurrenz der Einzelkapitale bestimmt wird. Es ist also nicht einfach deren Besitz an Produktionsmittel, Verwaltung und Technologie, sondern ganz allgemeines Kapital, Geld, das sich in seinem Wert nur erhalten kann, wenn es sich durch sein Wertwachstum beständig als Maßstab der Preise durch den Fortschritt der Technologie und der Ausdehnung ihrer Anwendung erneuert.

"Die größre Dauerhaftigkeit des Capital fixe [des konstanten Kapitals] ist ... nicht rein stofflich zu fassen. Eisen und Holz, woraus das Bett besteht, worin ich schlafe, oder die Steine, woraus das Haus besteht, worin ich wohne, oder die Marmorstatue, womit ein Palast geschmückt wird, sind so dauerhaft wie Eisen und Holz etc., die zur Maschinerie verwandt sind. Aber Dauerhaftigkeit ist beim Instrument, beim Produktionsmittel Bedingung, nicht nur aus dem technischen Grund, weil Metalle etc. das Hauptmaterial aller Maschinerie, sondern weil das Instrument bestimmt ist, beständig in wiederholten Produktionsprozessen dieselbe Rolle zu spielen." (MEW 42, Seite 606)

Es ist einzig die "Vermehrung seiner Produktivkraft" (MEW 42, Seite 606)wodurch sich der Wert des konstanten Kapitals und damit die Existenzbedingung des Kapitalismus in seinem Existenzwert erhält. Und dieser ist nach wie vor die Bedingung zur Ausbeutung der Arbeitskräfte, zur Aneignung von unbezahlter Arbeit - sei es durch die Wertrealisation eines Mehrprodukts oder durch Gebühren für die Selbsterhaltung der arbeitenden Menschen (siehe Eigentumstitel).

"Als Produktionsmittel ist seine Dauerhaftigkeit unmittelbar durch seinen Gebrauchswert erheischt. Je öfter es erneuert werden müßte, desto kostbarer; desto größrer Teil des Kapitals müßte an es nutzlos verwandt werden. Seine Dauer ist sein Dasein als Produktionsmittel. Seine Dauer ist Vermehrung seiner Produktivkraft.“ (MEW 42, Seite 606) 

Das Konstante Kapital (bzw. Capitale fixe) bewegt sich zwar mit dem produktiven Kapital und der darin veräußerten menschlichen Arbeit und Zeit. Es ist in seiner ursprünglichen Bestimmung nicht selbst unmittelbar produktiv und wird vor allem durch sie verschlissen und muss im Ma� des Verschlei�es erneuert werden. Zugleich aber ist die organische Masse des konstanten Kapitals ein Bestandteil der [[Produktivit�t]], der Produktivkraft des Gesamtkapitals. In dieser Bestimmung wird es nach den Realisierungsm�glichkeiten der Absatzm�rkte auch fortgebildet und mit Investitionen f�r ein entsprechendes Wirtschaftswachstum versorgt, das ganz allgemein auch im Geldwert des Finanzkapitals zirkuliert. Mit anwachsender Technologie entwickelt daher das Konstante Kapital eine analoge Masse an Wert, also das Wertwachstum des Geldumlaufs, der in den gesamten Warenumsatz eingeht und darin auch selbständig als Geld zirkuliert. Das Verhältnis von seinem Wirtschaftswachstum zu seinem Wertwachstum lässt im Gesamtkapital ganz andere Verhältnisse entstehen als im Warenhandelskapital, woraus sich die Krisen des Kapitalismus immer wieder ergeben (siehe hiert auch dentendenziellen Fall der Profitrate). Der wesentliche Grund hierfür ist das Verhältnis der anwachsenden Produktivität zur Geldzirkulation, die sich gegen die damit verbundene Geldentwertung des Gesamtkapitals behaupten muss.

Die Verhältnisse innerhalb des Konstanten Kapitals sind hierbei durch die Wirtschaftlichkeit der Arbeit als Wirtschaftswachstum und der Geamtmasse der Arbeitskräfte bestimmt, die eine anwachsende Wertmasse im Geld so bewegen und absetzen muss, dass sich sein schwindender Wert dennoch als Wertwachstum des Kapitals realisieren lässt (siehe Wertrealisierung): Hierzu muss immer mehr und billiger produziert werden, ohne dass hierdurch der Lebensstandard der arbeitenden Menschen wesentlich verbessert werden kann. Denn das Wertwachstum kann in der anwachsenden Masse des konstanten Kapitals immer nur die mit der anwachsenden Produktivität verbundene Geldentwertung ausgleichen, so dass der Mehrwert (siehe unbezahlte Arbeit) darin überhaupt nur als anwachsende Wertmasse des Gesamtkapitals erscheint, Legtztlich werden die Menschen also umso ärmer, je mehr sie hierfür arbeiten müssen.

"Das Capital fixe, in seiner Bestimmung als Produktionsmittel, deren adäquateste Form die Maschinerie, produziert nur Wert, d.h. vermehrt den Wert des Produkts nur nach 2 Seiten hin: 1. soweit es Wert hat; d.h. selbst Produkt der Arbeit, ein gewisses Quantum Arbeit in vergegenständlichter Form ist; 2. insofern es das Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen Arbeit vermehrt, indem es die Arbeit befähigt, durch Vermehrung ihrer Produktivkraft eine größre Masse zum Unterhalt des lebendigen Arbeitsvermögens nötiger Produkte in kürzrer Zeit zu schaffen. Es ist also eine höchst absurde bürgerliche Phrase, daß der Arbeiter mit dem Kapitalisten teilt, weil dieser durch das Capital fixe (das übrigens selbst das Produkt der Arbeit und vom Kapital nur angeeignete fremde Arbeit) ihm seine Arbeit erleichtert (er raubt ihr durch die Maschine vielmehr alle Selbständigkeit und attrayanten Charakter) (= Vorleistungen) oder seine Arbeit abkürzt.

Das Kapital wendet die Maschine vielmehr nur an, soweit sie den Arbeiter befähigt, einen größeren Teil seiner Zeit für das Kapital zu arbeiten, zu einem größeren Teil seiner Zeit als ihm nicht angehöriger sich zu verhalten, länger für einen andren zu arbeiten. Durch diesen Prozeß wird in der Tat das Quantum zur Produktion eines gewissen Gegenstandes nötige Arbeit auf ein Minimum reduziert, aber nur damit ein Maximum von Arbeit in dem Maximum solcher Gegenstände verwertet werde. Die erste Seite ist wichtig, weil das Kapital hier - ganz unabsichtlich - die menschliche Arbeit auf ein Minimum reduziert, die Kraftausgabe. Dies wird der emanzipierten Arbeit zugute kommen und ist die Bedingung ihrer Emanzipation." (K. Marx, MEW 42, 597f)

Die Produktionsmittel erscheinen zwar immer erst mal als naturwüchsige Arbeitsmittel, als Werkzeuge der organischen Wirklichkeit der Arbeit. Aber ebenso vergegenständlicht sich in den Produktionsmitteln das Kapital so, wie es darin auch seinen Mehrwert produktiv anlegen kann. Von daher erscheint das Kapital selbst als Technologie, Wesentlich ist sie nicht die Bedingung von Kapitalbildung. Die ist immer nur die menschliche Arbeit, als Lohnarbeit in der Nutzung und Vernutzung der menschlichen Arbeitskraft in ihrer Arbeitszeit. Technologie ist die Erscheinungsform des kapitalisiserten Werts - so wie eben auch der Gebrauchswert übrhaupt die "Erscheinungsform seines Gegenteils, des Werts" (Marx in MEW 23, S. 70f) ist. Was in der Warenzirkulation zum Warenfetischismus geführt hat, führt im kapitalistischen Produktionsprozess zum Kapitalfetischismus durch die Naturalisierung des Kapitals, seine Vergegenständlichung als Technologie der Produktionsmittel der Maschinen, Verwaltung, Immobilie - Infrastruktur überhaupt. Im konstanten Kapital stellt sich daher das gesamte Kapitalverhältnis als Wunderwerk des Fortschritts der Arbeit und der Wissenschaften dar, der gesellschaftlich aber immer nur in seiner Geldform als Kapital, und damit nur für die Geldbesitzer existiert.

Inzwischen stellen hierzulande Dienstleistungen den tragenden und größten Teil des Konstanten Kapitals dar. Sie sind absolut nötig, auch wenn sie kein Zwischenprodukt oder dergleichen herstellen. Ihr Wert geht in das Produkt als Lohnkosten ein und wird auch durch deren Verkauf aufgelöst und amortisiert, wie alle Produktionsmittel, die als Stoff darin aufgebraucht oder verschlissen werden. Von daher ist jede Dienstleistung eine "durchlaufende Kapitalanlage" als Teil eines ganzen Produktionsverhältnisses, als Teil der gesamten Technologie - eben so wie jedes konstante Kapital überhaupt, das so gegeben wie genommmen wird, durch seine Bewegung aber immer wirksam sein muss. Sie ist ja auch nur durch die besonderen Umstände der Produktion oder Verhältnisse nötig, also dort, wo Agenturen oder Banken oder Designer oder Werbe- oder Kommunikationsindustrie dazwischen treten müssen, um das Gefälle der Möglichkeiten einer Wertrealisation zu reduzieren, die Preisspanne der Produkte zu verändern oder einfach auch nur die Infrastrukturen zu erhalten bzw. zu unterhalten (siehe auch Dienstleistungsgesellschaft).

Das Anwachsen des konstanten Kapitals, die Entwicklung seiner Produktivkraft, verbessert nur zeitweilig die Lage des Einzelkapitals auf dem Markt und geht auf Dauer immer wieder in das Produkt ein, das sich organisch im Durchschnitt der Lebens- und Produktionsbedingungen der einzelnen Existenzen vermittelt. Wertmäßig bleibt dieses Kapital konstant, wie der Name auch besagt. Lediglich seine organische Zusammensetzung wird ihrer Natur gemäß mächtiger, weil es die Aufspaltung der Konkurrenzen vertieft, weniger Einzelkapitalisten pro Produkt im Markt hält und mehr Produktwerte pro Kapitalressource hervorbringt, weil es die Produktionskosten pro Produkt, z.B. die [[Lohnst�ckosten]] relativ verringert. Es ist also nicht der Wert der produktiv angewandetn Mittel, der sich als konstantes Kapital aufhäuft, sondern dessen Organismus als Wirtschaftskraft seiner Naturmacht, der mit seinem Wirtschaftswachstum auch ein Wertwachstum mit sich bringt. Dies ist besonders in der Diskussion des tendenziellen Falls der Profitrate bedeutsam.

Im Konstanten Kapital stellt sich der Reproduktionswert des Kapitals dar, das zur Produktion von Mehrwert vorgeschossene Kapital, der Wert, der zum Werterhalt des Kapitals nötigen Mittel (Produktionsmittel). Es sind dies funktionale Werte der Produkte aus vergangener Produktion (z.B. Maschienwerte), die stetig in die Produktion von Waren eingehen und sich darin als Wert verbrauchen, ihren Wert also in das Produkt Stück um Stück übertragen (siehe Sozialprodukt). Konstantes Kapital ist der Wert des Produktivvermögens des Kapitals, also der Wert, worin sich die Produktivkraft der Produktionsmittel darstellt und zugleich in die Produkte übergeht, also vpm Arbeitsprozess bloß konsumiert werden. Im Produkt sind die Substanzen des konstanten Kapitals also aufgehoben, verschwinden darin, wie sie zugleich ihm vorausgesetzt waren und bilden selbst keinen Mehrwert.

"Die zwei Elemente des konstanten Kapitals allgemein gleich Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand. Der letztre braucht nicht Ware, nicht Produkt der Arbeit zu sein. Er kann also als Element des Kapitals nicht existieren, obgleich er als Element des Arbeitsprozesses stets existiert. Die Erde ist das Rohmaterial des Ackerbauers, die Mine das des Kohlenmanns, das Wasser das des Fischers und der Wald selbst das des Jägers'. Die vollständigste Form des Kapitals ist aber, wenn jene 3 Elemente des Arbeitsprozesses auch als 3 Elemente des Kapitals existieren, d.h., wenn sie alle 3 Ware sind, Gebrauchswerte, die einen Tauschwert haben und Produkt der Arbeit sind. In diesem Fall gehn auch alle 3 Elemente in den Verwertungsprozeß ein, obgleich die Maschinerie nicht in dem Umfang, worin sie in den Arbeitsprozeß eingeht, sondern nur in dem Maß, worin sie von ihm konsumiert wird." (MEW 26.2, Seite 15)

Das konstante Kapital ist also zwar Bedingung zur Erzeugung von Mehrwert, geht aber nicht in den Mehrwert selbst ein (im Unterschied zum variablen Kapital, das den Wert der Arbeitskraft darstellt, die zugleich Mehrwert schafft und sich in einem Mehrprodukt darstellt). Es geht beim konstanten Kapital um den Wert, den die Infrastrukturen der Produktion, die Produktionsanlagen, Werkzeuge, Technik, Verwaltung, Dienstleistung und Automation der Produktion haben und der - so komplex er (z.B. in der Ausbildung von Intelligenz) bestimmt sein mag - im Verschleiß auf die Produkte übertragen wird. Das Produktivvermögen stellt den Wert einer Kapitalanlage nach dem Maß ihrer Vernutzung dar, also als anteiliger Wert einer Investition, soweit sie noch zur Vernutzung verfügbar ist, also was sie im Verkauf von Warenerzeugnissen noch an Wert abgeben kann.

Im Einkauf, also bei der Investition ist das konstante Kapital wertmäßig die Arbeitszeit, die in der Herstellung der Produktionsmittel darin eingebracht (akkumuliert) ist . Die Kalkulation des Konstanten Kapitals beruht auf der Abschreibung, also dem Einkauswert abzüglich der in die Produkte hiervon bereits weitergegebenen Wertanteile. In dieser Hinsicht und Rücksicht ist es zum einen auch der Geldwert für die Produktionsmittel, der für einen Kapitalumschlag als Kapital vorgeschossen wird. Dabei geht es nicht um Preise und Einkaufswerte von Technik usw., sondern um das, was sie an Wert zur Reproduktion der Produktionsmittel realisieren. (Die frisch gekaufte teure Maschine hat schon morgen weniger Wert und noch weniger, wenn sie in die durchschnittliche Produktionszeit nur noch zu einem Bruchteil des Wertes eingeht, der bei ihrem Einkauf noch Wertgröße war.)

Von dieser Seite her ist also das Konstante Kapital der Wertausdruck dessen, was in die Produktion tats�chlich vom Wert der Produktionmittel verschwindet, was das Kapital in die Produkte vom Wert der Produktionmittel verliert. Zum anderen ist das Konstante Kapital der Wert der Produktionsmittel, der sich �ber ihre Produktion hinaus als Kapitalverm�gen bewahrt. Dieser ist das die Produktion tragende Kapital, das sein Verm�gen ausmacht, als Besitz an Produktionsmittel die Produktion zu bestimmen.

"Wert, von seiner nur symbolischen Darstellung im Wertzeichen abgesehen, existiert nur in einem Gebrauchswert, einem Ding. ... Geht daher der Gebrauchswert verloren, so geht auch der Wert verloren. ... Es folgt hieraus, dass im Arbeitsprozess Wert vom Produktionsmittel auf das Produkt nur übergeht, soweit das Produktionsmittel mit seinem selbständigen Gebrauchswert auch seinen Tauschwert verliert. Es gibt nur den Wert an das Produkt ab, den es als Produktionsmittel verliert.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 217."

Die Wertsteigerung des konstanten Kapitals liegt daher nicht in der Produktion, sondern im Verm�gen, dass sich aus ihr als Notwendigkeit ergibt, als zusammengetragenes Privatverm�gen, das in der Produktion selbst als Aufh�ufung von gesellschaftlicher Vermittlung (als Maschinerie, Mittel, Wege, Kommunikation, Intelligenz usw.) �ber alle Kapitalumschl�ge hinweg als Struktur (Verkehrswege, Infrastruktur, Technologie) entwickelt, w�hrend in der Anwendung sich hiervon Teile in das Produkt vergeben.

"Betrachten wir nun die ganze Periode, während derer ein solches Arbeitsmittel dient ..., so ist während dieser Periode sein Gebrauchswert von der Arbeit vollständig verzehrt worden und sein Tauschwert daher vollständig auf das Produkt übergegangen. Hat eine Spinnmaschine z. B. in 10 Jahren ausgelebt, so ist während des zehnjährigen Arbeitsprozes-ses ihr Gesamtwert auf das zehnjährige Pro dukt übergegangen. ... Man weiß aus der Erfahrung, wie lang ein Arbeitsmittel, z. B. eine Maschine von gewisser Art, durchschnittlich vorhält. Gesetzt, sein Gebrauchswert im Arbeitsprozess dauere nur 6 Tage. So verliert es im Durchschnitt jeden Arbeitstag 1/6 seines Gebrauchswerts und gibt daher 1/6 seines Werts an das tägliche Produkt ab. In dieser Art wird der Verschleiß aller Arbeitsmittel berechnet, also ... ihr täglicher Verlust an Gebrauchswert und ihre entsprechende tägliche Wertabgabe an das Produkt. Es zeigt sich so schlagend, dass ein Produktionsmittel nie mehr Wert an das Produkt abgibt, als es im Arbeitsprozess durch Vernichtung seines eigenen Gebrauchswerts verliert.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 218.